1906 / 227 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 25 Sep 1906 18:00:01 GMT) scan diff

„Carmen“

Theater und Musik. Kleines Theater. Bernard, Shaws Komödie in vier Akten „Man kann nie wissen“ (Der verlorene Vater“) fand gestern abend bei ihrer ersten Aufführung eine freundliche Aufnahme. Wie alle Bühnenwerke Shaws ist auch diese Komödie stark mit satirischen Ausfällen durch⸗ setzt, und diesmal richten sie sich gegen die Frauenrechtlerin. Als ihr Typus tritt Frau Clandon auf; h hat samt ihren drei Kindern vor langer Zeit einen jähzornigen Gatten verlassen, der ihr die freie Ent⸗ wicklung der Persönlichkeit nicht zugestehen wollte; nach achtzehn Jahren sehen sie sich wieder und die Kinder lernen ihren verlorenen Vater kennen. Aus diesem Thema hätten mehr und bühnenwirksamere Einfälle abge⸗ leitet werden können, als hier Bernhard Shaw zu Gebote standen. Es gab zu viele possenhafte und auch öde Strecken in den vier Akten, um einen starken einheitlichen Erfolg zu begründen. Mit einem durchdringenden Schmerzensschrei im Zahnatelier beginnt die Komödie, und mit einem völlig unbegründeten Maskenscherz schließt sie ab. Im Beginn der Komödie verschwört sich alles gegen die Ehe; der gallige Me Naughtan, vor dem seine Familie bis nach Madeira geflohen ist, haßt sie; der junge Zahnarzt, der sehnsüchtig nach Klienten ausschaut, darf nicht an sie denken, und die kluge Frauenrechtlerin verabscheut diese Institution ebenso, wie es ihre schöne Tochter Gloria tut, die mit feierlichem Ernst in den Fußtapfen der Mutter wandelt. Zum Schluß des Stückes segelt jedoch alles vergnügt in den Ehehafen hinein; wie dies Ziel erreicht wurde, blieb zwar nicht ganz verständlich; aber man kann eben nie wissen. .. So wenig Klarheit die Handlung aufweist, so wenig Durchsichtigkeit zeigt an manchen Stellen der Dialog, der zuweilen geschraubt, aber auch oft genug klug und unterhaltend erscheint. Zum Glück stellten zu rechter Zeit ein fröhliches Wort, ein guter Einfall die muntere Stimmung wieder her, wenn diese zu er⸗ matten drohte. Die handelnden Personen sollten schon durch ihre Charakteranlage komisch wirken; sie alle zeigen einen Anflug von Ueberspanntheit und wechseln Wesensart und Grundsätze mit über⸗ raschender Leichtigkeit. Mit echtem Humor und auch folge⸗ richtig in der Charakterzeichunung sind die Figuren der beiden jüngsten Sprößlinge Frau Clandons, Dolly und Philip, durchgeführt; sie mißbrauchten während des ganzen Abends gründlich und übermütig die persönliche Freiheit, welche ihnen der Erziehungs⸗ rundsatz der Mutter zugesteht. Die Darstellung war tadellos. Fräulein Grüning spielte die Rolle der Frauenrechtlerin ohne Ueber⸗ treibung, mit Würde und Anstand; die Gestalt gewann dadurch einen Zug von Liebenswürdigkeit, obgleich Frau Clandon be⸗ hauptet, daß sie von der Liebe nichts verstehe. Die schöne Gloria, die im Geiste der Mutter nachstrebt, aber beim ersten Sturmlaufen ihr Herz eatdeckt, wurde von Fräulein Olly mit angemessener Zurückhaltung dargestellt; die beiden munteren jüngeren Geschwister fanden in Fräulein Kriß und Herrn Abel humorvolle Vertreter. Den Gatten und Vater dieser temperamentvollen Familie gab Herr Licho mit einem starken Zusatz von Griesgrämigkeit, unter der das gelobte warme Herz schwer zu erkennen war. Die Rolle des Zahn⸗ arztes mit dem leicht entzündbaren Herzen führte Herr Walden mit liebens⸗ würdiger Lässigkeit durch; selbst den verzwickten Liebesszenen mit der theoretisierenden schönen Gloria wußte er etwas wie Natürlichkeit ein⸗ zuhauchen. Die Aufführung fand allseitig lebhaften Beifall, der nach allen Aktschlüssen die Darsteller vor den Vorhang nötigte.

Im Königlichen Opernhause wird morgen, Mittwoch, von G. Bizet, in den Hauptrollen mit den Damen Destinn, Herzog, den Herren Philipp und Berger besetzt, wiederholt. Der mit der Generalintendantur der Königlichen Schauspiele eingegangene Vertrag des Kapellmeisters Leo Blech ist nunmehr perfekt geworden. Herr Blech ist gleich den Herren Weingartner, Dr. Muck, Dr. Strauß als Königlicher I. Kapell⸗ meister verpflichtet, und zwar auf die Dauer von fünf Jahren, d. i. bis zum 31. August 1911.

Im Königlichen Schauspielhause geht morgen „Ein Kaisertag zu Nürnberg“ von Viktor Hahn und „Der Schwur der Treue“ von Oskar Blumenthal in Szene.

Nach dem erfolgreichen Gastspiel des Tenoristen Hendrik van Straaten als Max im „Freischütz“ hat der Direlktor Garrison den Sänger auf mehrere Jahre für das Lortzingtheater verpflichtet. Fräulein Oberländer vom Kaiser⸗Jubiläumsstadttheater in Wien trifft dieser Tage hier ein und wird sich wahrscheinlich in der Titel⸗ partie der Oper „Carmen“ vorstellen. Herr Schüller wird den Don José singen.

Arthur Below, der neue Leiter des Theaters des Westens, ist den Wünschen des aus dieser Stellung scheidenden Intendanten Prasch

hause, Neue Königstraße Nr. 122, daselbst statt.

betreffs Uebernahme des gesamten Personals dieser Bühne in weit⸗

gehendster Weise entgegengekommen, sodaß dadurch die Existenz des gesamten Personals gesichert ist.

Im Lustspielhause geht am Donnerstag der Schwank „Die von Hochsattel“’ mit Franz Schönfeld in der männlichen Hauptrolle neueinstudiert in Szene. Neben ihm wirken in den übrigen wichtigen Rollen die Damen Hiller, Mallinger, Marba und Wendt sowie die Herren Beckmann, Härting, Impekoven und Marx mit.

Das Lamoureux⸗Orchester, das aus 80 Künstlern besteht, wird außer in Berlin noch in Lille, Brüssel, Hannover, Hamburg, Genf, Zürich, Lyon Konzerte veranstalten. In dem Berliner Konzert am 19. Oktober wird der Baritonist Louis de la Cruz⸗Frölich mit⸗ wirken, der bereits in England und Frankreich mit großem Erfolg aufgetreten ist.

Morgen, Mittwoch, Abends 7 ½ Uhr, veranstaltet der Königliche Musik⸗ direktor Bernhard Irrgang in der St. Marienkirche ein Bach⸗ Konzert, unter Mitwirkung von Fräulein Hedwig Kaufmann (Sopran), Fräulein Julia Michasls (Alt), Herrn Alexander Altmann und Herrn Paul Sager (Violine). Der Eintritt ist frei.

Mannigfaltiges. 8 Berlin, den 2. September 190ê6.

„Die Spree, eine Wanderung von den Quellen bis zur Mündung', von Oscar Bolle, lautet das Thema des ersten großen, dieswinterlichen Vortragsabends der Vereinigung zur Förderung des Interesses an märkischer Natur und Heimat, der Mittwoch, den 3. Oktober, Abends 8 ½ Uhr, im großen Konzertsaale des Deutschen Hofes (Luckauer Straße 15) stattfinden wird. Die Schilderung werden 108 farbige Lichtbilder ergänzen, die das malerische Bautzen, den Spree⸗ wald, die Dubrow usw. wiederspiegeln. Einlaßkarten (im Vorverkauf Sperrsitz 1 ℳ, Saal 75 ₰) sind bei Wertheim, Feibstger Straße, ferner in den Musikalienhandlungen von Richard Rühle, Moritzplatz,

erm. Augustin, An der Gertraudtenbrücke, Bernhard Siegel, riedrichstraße (Faberhaus), Richard Rühle, Friedrichstraße 114 1““ Tor), Paul Fischer, Alexanderplatz (Grand⸗Hötel) zu haben.

Die diesjährige Generalversammlung des Stiftungs⸗ Vereins des Zivil⸗Waisenhauses zu Potsdam findet Mittwoch, den 31. Oktober d. J, Nachmittags 4 Uhr, im Anstalts⸗ Die Mitglieder des Vereins werden zu dieser mit dem Bemerken ergebenst eingeladen, daß die Rechnungen des Zivil⸗Waisenhauses für das Kalenderjahr 1905 im Anstaltssaale in den Tagen vom 17. bis 30. Oktober und am Tage der Sitzung selbst vor und während derselben für die stimmberechtigten Herren ausliegen werden.

Auf der Treptower Sternwarte wird der Direktor Archenhold, der von der Stuttgarter Naturforscherversammlung zurückgekehrt ist, am morgigen Mittwoch, Abends 8 Uhr, im „Verein von Freunden der Treptower Sternwarte“ über die „Vorträge der naturwissenschaft⸗ lichen Abteilung der diesjährigen Versammlung der Naturforscher und Aerzte zu Stuttgart“ Bericht erstatten. Mit dem großen Fernrohr wird vor dem Vortrag der Mond und nach dem Vortrag der Saturn beobachtet. Gäste haben Zutritt.

Elberfeld, 24. September. Ein Denkmal für den als Lyriker bekannten, am 12. Oktober 1904 gestorbenen rheinischen Dichter Friedrich Röber, Mitglied des Wupperthaler Dichterbundes, wurde gestern, dem „Hann. Cour.“ zufolge, in Elberfeld, seiner Vaterstadt, feierlich enthüllt. Es besteht aus einer überlebensgroßen Bronzebüste des Dichters auf einer Säule aus schwedischem Granit. Schöpfer des Denkmals ist der Bildhauer, Professor Karl Jansen in Düsseldorf; seinen Platz hat es in der Nordstadt auf dem Carnapplatze inmitten schattiger Baum⸗ gruppen gefunden. Der Einweihung ging am Sonnabend eine Röber⸗ feier in der Elberfelder Literarischen Gesellschaft voraus. Hier hielt der Regierungsrat Dr. Joesten⸗Bonn, ein langjähriger Freund des Dichters, einen Vortrag, in dem er den Lebenslauf und die Bedeutung Röbers skizzierte.

Stuttgart, 24. September. (W. T. B.) Heute früh 4 ½ Uhr fuhr der Personenzug Nr. 154, von Stuttgart nach Heilbronn, bei der Einfahrt in den Bahnhof Feuerbach innerhalb des zwischen Stuttgart und Feuerbach gelegenen Tunnels auf einen vorausgefahrenen Leerwagenzug auf. Einige

Theater.

Königliche Schauspiele. Mittwoch: Opern⸗ haus. 191. Abonnementsvorstellung. Carmen. Oper in 4 Akten von Georges Bizet. Text von Henry Meilhac und Ludovic Halévy, nach einer Novelle des Prosper Merimée. Musikalische Leitung: Herr Kapellmeister Blech. Regie: Herr Oberregisseur Droescher. Ballett: Herr Ballettmeister Graeb. Anfang 7 ½ Uhr.

Segen.

Segen.

N. (Friedrich Wilhelmstädtisches Theater.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Zum ersten Male: Die Hoffnung auf Segen. dern von Hermann Heijermans jr. für die deutsche Bühne bearbeitet von Karl Heine und Helene Richers.

Donnerstag, Abends 8 Uhr: Die Hoffnung auf

Freitag, Abends 8 Uhr:

Freitag: Fra Diavolo. Schifferdrama in 4 Bil⸗ Uebersetzt und

Sevilla.

Die Hoffnung auf

Donnerstag: Zar und Zimmermann.

Thaliatheater. (Dresdener Straße 72/73. Di⸗ rektion: Kren und Schönfeld.) Mittwoch, Abends

wurden zertrümmert; die Lokomotive des P.

zuges sowie mehrere Wagen des Leerzuges sinhe sona⸗ gleist. Von den Reisenden wurde niemand verle personal haben der Lokomotivführer und der Zugführ Jup Personenzuges sowie ein Bahnpostschaffner leichte en ds letzungen davongetragen. Der Verkehr war auf beiden Fiei nr 9 ½ Uhr gesperrt; als Ursache des Unfalls wird vorzeitige E müöfen bis der Strecke für den Personenzug vermutet. 2

Wagen

tzt; vom

Heidelberg, 25. September. (W. T. B.) Ihre Könian Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin Faöänte vormittag hier eingetroffen und am Bahnhof vom Oberbürgerm Dr. Wilckens und dem Geheimen Kirchenrat, Prorektor Tencs empfangen worden. Die hohen Herrschaften fuhren dec durch die reichgeschmückte, von einer dichten Menschenmenge benen Stadt zu dem neu errichteten Institut für Krebsfors chuen um dort der Eröffnungsfeier beizuwohnen. Der Geheime 9 Professor Czerny hielt die Begrüßungsrede. 1

Wien, 24. September. (W. T. B.) Der VI. De utso Archivtag ist heute hier abgehalten worden. Berichte wurden b stattet von Schneider⸗Stuttgart, Archivdirektor Se cher⸗Köopa⸗ hagen und Archivrat Warschauer⸗Posen. Der Ort für die P. haltung des nächstjährigen Archiptages ist noch nicht bestimmt.

Mailand, 24 September. (W. T. B.) In Gegenwart g Ministers Cocco⸗Ortu und zahlreicher hervorragender Persönlichkeie wurde heute der Internationale Handelskammerkongreßee, öffnet.

Gent, 24. September. (W. T. B) Das Institut fir internationales Recht (vgl. Nr. 226 d. Bl.) kam heute n folgendem Beschluß bezüglich des Luftballons und der draht⸗ losen Telegraphie: „Die Luft ist frei. Die Staaten haben a ihr in 8 und in Kriegszeiten nur die zur Selbsterhaltung erforden lichen Rechte. Auf die drahtlose Telegraphie finden mangels besonden Bestimmungen, die für den gewöhnlichen telegraphischen Verkiit geltenden Regeln Anwendung. Jedem Staate steht es frei, m eigenen Sicherheit die Leitung Hertzscher Wellen über sein Land⸗ og Seegebiet zu untersagen, er ist jedoch gehalten, die anderen Staata von einem solchen Verbote sofort zu benachrichtigen.“

Stockholm, 24. September. (W. T. B.) Wie „Svenzit Telegrambyran“ meldet, beträgt die Zahl der hier verhafteten Finnen fünf. Sie bildeten eine Liga, ihr Mräsident hie Nymann. Dieser gestand ein, daß sie auf Befehl do revolutionären Komitees eine Bankplünderung d Stockholm vorbereitet hätten. Außer 5 kg Dynanit wurde in Nymanns Wohnung eine mit Dynamit gefällte Bombe gefunden, die bei der Bankplünderung verwendet were sollte. Die Plünderung sollte bei der Stockholmer Dilskontoba vorgenommen werden. .

Lahore, 25. September. (W. T. B.) Nach einer Meldun des „Reuterschen Bureaus“ lief ein mit 200 Eingeborenen, meit Frauen und Kindern, besetztes Schiff auf dem Indus voll un sank mit allen an Bord befindlichen Personen.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

Dresden, 25. September. (W. T. B.) Ihre Majest die Königin der Niederlande ist mit Seiner Körnig⸗ lichen dem Prinz⸗Gemahl heute vormittag hie eingetroffen und hat sich nach dem Albrechtsschloß begebar⸗ wo sie während der Zeit ihres hiesigen Aufenthalts Wohnung nimmt.

1 b

(Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamt ichen in der Ersten Beilage.) 8

b

Les Rixfords. Mr. Henricksens einzi dastehende größte Tigergruppe. Emir, daß

Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Schüler⸗Klassiker⸗ musikalische Wunderpferd, dressiert von Signa vorstellung bei sehr kleinen Preisen: Kabale und Liebe. Abends 7 ½ Uhr: Der Barbier von

Luigi Rossi. Auf der Pußta, vorg⸗führt dm Direktor Albert Schumann. Mons. Guichente Oberbereiter Seiner Majestät des Zaren.

—–— 7 2

Schauspielhaus. 199. Abonnementsvorstellung. Ein Kaisertag zu Nürnberg. Schauspiel in 1 Aufzug von Victor Hahn. Regie: Herr Regisseur Keßler. Zum 75. Male: Der Schwur der Treue. Lustspiel in 3 Aufzügen von Oskar Blumenthal. Regie: Herr Regisseur Keßler. Anfang 7 ½ Uhr.

Donnerstag: Opernhaus. 192. Abonnements⸗ vorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Segens. Romantische Oper in 3 Akten von Richard Wagner. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 200. Abonnementsvorstellung. Klein Dorrit. Lustspiel in 3 Akten (nach Dickens) von Franz von Schönthan. Anfang 7 ½ Uhr.

Neues Operntheater. Sonntag: 19. Billettreserve⸗ satz. Dienst⸗ und vecpsih sind ensge hoen. Der Evangelimann. Musikalisches chauspiel in 2 Aufzügen, nach einer von Dr. Leopold Florian Meißner erzählten wahren Begebenheit, von Wilhelm Kienzl. Der Billettvorverkauf hierzu findet von Donnerstag ab an der Tageskasse des Königlichen Opernhauses gegen Zahlung eines Aufgeldes von 50 für jeden Sitzplatz statt.

Deutsches Theater. Mittwoch: Das Winter⸗ märchen. Anfang 7 ½ Uhr. Donnerstag: Das Wintermärchen. reitag: Ein Sommernachtstraum. onnabend: Der Kaufmaun von Venedig.

Lessingtheater. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Fuhrmann Henschel.

Donnerstag, Abends 8 Uhr: Hedda Gabler.

Freitag, Abends 7 ½ Uhr: Rosmersholm.

Schillertheater. 0. (Wallnertheater.) Frau Inger von

Mittwoch, Abends 8 Uhr: Oestrot. Schauspiel in 5 Aufzügen von Henrik Ibsen. Deutsch von Wilhelm Lange. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Zum ersten Male: Donna Diana. Freitag, Abends 8 Uhr: Donna Diana.

Theater des Westens. (Station: Zoologischer Garten. Kantstraße 12.) Mittwoch: Der Zigeuner⸗ baron. Anfang 7 ½ Uhr. (Gutscheinhefte ungültig.)

Donnerstag: Die Fledermaus. Anfang 7 ½ Uhr.

Frestag. Gasparone. Anfang 7 ½ Uhr. 2 Zar und Zimmermann.

r.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Bei halben Preisen: Der Waffenschmied. Abends 7 ½ Uhr: Der Zigeunerbaron.

Komische Oper.

Erzählungen. Donnerstag: Carmen. Freitag: Hoffmanns Erzählungen. Sonnabend: Carmen.

Anfang

Mittwoch: Hoffmanns

Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Das Friedensdorf.

Donnerstag: Die von Hochfattel.

Freitag: Die von Hochsattel. 8 Zum 75. Male: Die von Hoch⸗ attel.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der Weg zur Hölle. Abends 8 Uhr: Die von Hochsattel.

Residenztheater. (Direktion: RichardAlexander.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Triplepatte. Schwank in 5 Akten von Tristan Bernard und André Godfernaux. (Vicomte Robert de Hudan: Richard Alexander.)

Donnerstag und folgende Tage: Triplepatte.

Lortzingtheater (Bellealliancestraße Nr.78). Direktion Max Garrison. Mittwoch: Der Waffen⸗

8

8 Uhr: Wenn die Bombe platzt! Schwank mit Gesang in 3 Akten von Jean Kren und Arthur Lippschitz, Gesangstexte von Alfred Schönfeld. Musik von Paul Lincke. und folgende Tage: Wenn die Bombe 2 8n Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Maria Stuart. Sonntag, Nachmittags 3 ½ Uhr: Charleys Tante.

Bentraltheater. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Tausend und eine Nacht. Operette in 3 Akten von Stein und Lindau. Musik von Johann Strauß.

Donnerstag und folgende Tage: Tausend und eine Nacht.

Trianontheater (Georgenstraße, nahe Bahnhof Friedrichstraße). Mittwoch, Abends 8 Uhr: Der Hausfreund.

Donnerstag und folgende Tage: Der Hausfreund.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Loulou.

Konzerte.

Singakademie. Mittwoch, Abends 8 Uhr:

Konzert von Anni Lambertz (Gesang), unter Mitwirkung von Thekla Pockh (Klavier)..

Beethoven-Saal. Mittwoch, Abends 8 Uhr:

Konzert zum Besten des Witwen⸗ und Waisen⸗ fonds des Philharmonischen Frauenvereins.

Saal Bechstein. Mittwoch, Abends 7 ½ Uhr:

Bach⸗Sonaten, vorgetragen von Laura Helbling⸗ Lafont (Voline). 9 8

Birkus Albert Schumann. Mittwoch Abends präzise 7 ½ Uhr: Grande Soirée questre. Eliteprogramm. U. a. Die fliegenden Menschen:

Familiennachrichten.

Verlobt: Frl. Martha Adloff mit Hrn. Obr⸗ leutnant Kurt Siefart (Potsdam- Metz).— Irmgard Gräfin von Bothmer mit Hrn. Paukt⸗ mann Joachim von Amsberg (Weimar- Perln

rl. Hermine Simon mit Hrn. Amtzricte Wilhelm Kroner (Berlin— Forst).

Verehelicht: Hr. Professor Dr. Alexander Bn graf und Graf zu Dohna⸗Schlodien mit . Elisabeth von Pommer⸗Esche (Köaigsberg i. Pr⸗ Berlin). Hr. Leutnant Gottfried Graf 1 Schmetiow mit Frl. Erica von Siefart (Belr⸗ Hr. Heinrich von Zitzewitz⸗Zitzewitz mit 9e Veronika von Schlieffen (Kl.⸗Soltikow). 1 Oberleutnant Frech mit Frl. Marianne Dau (Wikoline bei Wehrse). Oth

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Hauptmann 1 von Köͤckritz (Berlin). Eine Tochter:L Konsul Paul Burchard (Monterey, Markhe,

Gestorben: Hr. Walther Glahn. Alt⸗Stieh (Alt⸗Stüdnitz bei Gr.⸗Spiegel), Hr. Un

„Frhr. von Schele (Berlin). Verw. Fr. Johan von Loeben, geb. von Schimpff (Dresden). 8 Julie von Werdt (Bad Reinerz).

Verantwortlicher Redakteur: J. V.: Weber in Berlin.

Verlag der Expedition (J. V.: Heidrich) in Berlit

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verl Anstali Berlin SW., Wilbelmstraße Nr. 7

Sieben Beilagen

(einschließlich Börsen⸗Beilage), 1 sowie die Iuhaltsangabe zu Nr. 6 des ven . lichen Anzeigers (einschließlich der ug Nr. 2 veröffentlichten Bekauntmachunseg betreffend Kommanditgesellschaften gu . und Aktiengesellschaften, für die Woch

17. bis 22. September 1906.

8

Um die Mitte des Monats September war der Stand der Saaten: Nr. 1 sehr gut, Nr. 2 gut, Nr. 3 mittel (durch⸗ schnittlich), Nr. 4 gering, Nr. 5 sehr gering.

und

Klee q((s1e.

(auch mit Beimischun von Gräs 8

Kartoffeln.

Be⸗

wässerungs⸗ Wiesen.

Andere V Lande

Luzerne.

sanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

8

Um die Mitte des Monats September war der Stand der Saaten: Nr. 1 sehr gut, Nr. 2 gut, Nr. 3 mittel (durch⸗ schnittlich), Nr. 4 gering, Nr. 5 sehr gering.

Klee Be⸗

(auch mit wässerungs⸗ Beimischung von Gräsern). Wiesen.

Andere

Kartoffeln. Luzerne.

Preußen.

Reg.⸗Bez. Königsberg.

be. Allenstein ... . ““ 8 Marienwerder.. Potademn (mit St. Berlin 11“ Stettin.. ö“ Stralsund.

6 romberg Breslau.

Liegnitz. Oppeln.

Magdeburg Merseburg Erfurt..

Schleswig annover. Uübahein

=mS;

bdo bo. bo Sedo Se

DO2SSSo =Sdo0 do d0 00

bo bo do. o0 00 2 0 Uoo 000

eCerco So0002ög do do do

dodo Te doe do de de e doee eeede

üneburg. Stade. Osnabrück Aurich.. Münster. Minden. Arnsberg. Sae. Wiesbaden Koblenz.. Düsseldorf. EIIöö Vb25-8 Aachen..

Sigmaringen

do0 bo bo bo bdo bdo do do bo bo

do do

n

e bo bo bo bo bo bo bo bo do bo

bo bo do0

—₰

——

do bo bo bo bo bo

en⸗Wein

chs Phes Fitenvacg. 5. s

a

en⸗Altenburg. S

a

22S

en⸗Coburg⸗

S=2NS bobo So cobo

SSGoooGoGGA

2Ꝙ 0

EE11“ jüngere iee

F gF

bobo bobo So do do

a

a 1“ chwarzburg⸗Sondershausen. chwarzburg⸗Rudolstadt..

do

dSCdo

bo. b0 S bo do

9 6

vo bo bo bo bo 00 00 00

bo bo bo do

&bdd —-

bo do. 0.8—

0—ö do bo —So

bo bo po bo bo bo. b0

ö

bo d0 00 801

2,—

bo bo bo d e

Provinz Oberhessen. Sttarkenburg

3 Rheinhessen

Hessen.

bobo bo bo bo to Sobo bo Ho bo do bo do

0S

bo bobo [bo bo .

do Uce =

Großherzogtum Hessen..

dobo. do. U⸗ —6x— sdo

de,bo bo bo ddo do—' —*q 50 D2D

N d0 ½ 0n

bobo bo bo bo bo bo bo doürswoheG Iwdoe 0 00 b0 do O0 Se bo

Oberpfalz Ob

doSCo do do de o do

tobobo bobobo bobo bo

Schwaben Pfalz.

d8

b0 do bo. do0 o0

Bayern. Reg.⸗Bez. Oberbayern. Niederbayern

ranken Mittelfranken Unterfranken

DO l‚0gCo0dnS=

d0 d e

do do bo bo bo bo bo

80

S. To Ih ü dbo o bCoU cdCo ESS

bo bo bo

Königreich Bapern ..

—eWeg8EgegIEg —2 2 l Oob†o 0 —e Ee-ennen N= 00 - I0= 00 —do SBGOBVAOO—

8.

S Sebo —do BHGA8ÖG8OSbdo —2S Iooccehnnnn

b0

d PboooUdo

Jagstkreis.. Woöonaukreis

—.

Württemberg. Neckarkreis ... Schwarzwaldkreis

dbo do bo CUSX So OOo

do bo bo. b0

do .bo bo SAUxrbdo

d0 bo bo bo bo bo bo

bo bobo SeboeSe bo bo do do a¶„hr Se S 8⸗⸗*s⸗ bo bdo bo bo bo bo

Königreich Württemberg.

02SeS0 SSe d0 do do ,— ü,0⸗⸗ dobo o. do do -—22 O g9.

]r do —2

—₰

Baden. Landeskomm.⸗Bez. Konstanz. 8 reiburg .

5 Harlsruhe. Mannheim

SS

bo bo

8 2 —₰

—₰+

Großherzogtum Baden..

do do bo bo bo —2 00 ☛.

Sebo. do0. 0⸗ S⸗ dosbo bo e

80nöSn JbgE= dodo bo bo bo CS=S.

—₰

do do do do.

aß⸗Lothringen. ezirk Unter⸗Elsaß...

—₰

Königreich Preußen ..

MLWWWWööööö 11666*“

Mecklenburg⸗Schwerin Mecklenburg⸗Strelitz. “] 11111“ Oldenburg. herzogtum Oldenburg.. eünum EEWö“ 8 Birkenfeld.

Sebobobo bodo bo bobo oe dbo do bo

e

boe

09⸗0

SEGl mReereeUade

bo bo bo bo;

Reichsland Elsaß⸗Lothringen.

b0 e Se do

bodo SHo bo 0E;gee; bobocoho o. 2S

S⸗

b0

Deutsches Reich September Dagegen im August

8 ““

Juni

Mai

April

Septbr.

do0bo po bo bo bo bo bo o do. dd 2S2soO”m oecoechbeeaekbedoe sSamnmn 0⸗

Sebo bo bo bo bodo bo bo bo bo. bo bo bdo

So bo bo bo S⸗

0‿

do

1

Großherzogtum Oldenbur

ddc Sehdo SSeC⸗n do ee .Sdo do S

0=

Schaumburg⸗Lippe.. Fe deg. 8

Anhalt ö1ö66

1s

9e bo do bo bo bo bo bo0. 0 n d0 0-00o 28O b† 2m d0 OoODO x᷑ 0o 2 2o S 00 000 2 2 00 d-C- Udo do de Icehdo o00qe do . CC

SꝓUeSeen bo bo bo. bo bo bo bo Ido

50 S.ü

do bo bo. bo bo bo bo bo bo be

Sachsen. Kreishauptn.annschaft Dresden. . Leipzig.. Chemnitz. Zwickau.. autzen..

‧ʃ

Ddo

do bo do do do bo d0 e, do do

AöE

Königreich Sachsen....

IFm abgelaufenen Berichtsmonat Mitte August bis Mitte September herrschte in großen Teilen des Reichs vorwiegend trockenes und zeitweise sommerlich warmes Wetter. Zwar wird aus

Preußen berichtet, daß besonders in seinen nordöstlichen und einigen

westlichen Landesteilen mit Anfang des Berichtsmonats recht ergiebige

anderen Gebieten schon

Niederschläge eingesetzt hätten, und daß in 55 gesetzt h schönen Wetters wieder

anfangs September auf nur wenige Tage Regenwetter gefolgt sei, nach den meisten anderen Berichten aber, besonders denen aus Süddeutschland, war das Wetter den ganzen Berichtsmonat hindurch warm und trocken, und erst kurz vor Abgabe

der Berichte trat Abkühlung ein, die mit einzelnen Niederschlägen verbunden war.

Der Rest der Getreideernte konnte bis auf verschwindend kleine Mengen von Sommerroggen und Hafer bei günstigem Wetter ein⸗ gebracht werden. Auch die Arbeiten der Herbstbestellung sind in Gegenden mit leichten Böden schon 78- weit vorgeschritten, auf chweren Böden aber, die infolge Trockenheit verkrustet oder durch vehattende Niederschläge aufgeweicht waren, konnte erst wenig bestellt erden.

Ueber massenhaftes Auftreten von Feldmäusen wird aus West⸗ preußen, Pommern, Posen, Schlesien und den Kreis⸗ hauptmannschaften Dresden und Leipzig berichtet. In einigen

egenden machen sich Hamster und Schnecken unliebsam bemerkbar.

dosbo do 9SSS

Kartoffeln.

den Stand der Kartoffeln lauten im allge⸗ Die Kartoffeln haben vielerorten in früheren Monaten unter Nässe gelitten und sind daher mehr oder minder stark von Krankheiten befallen, deren größere Ausbreitung allerdings durch das später eingetretene trockene Wetter zurückgehalten wurde. Die besseren Sorten lassen, wie die jetzt begonnene Ernte zeigt, vielfach zu wünschen übrig; auch wird über das Entarten einzelner, längere Jahre hindurch wieder angebauter Sorten, besonders der Magnum bonum, geklagt. Die Riesjährige Kartoffelernte dürfte, nach den bisherigen Berichten zu urteilen, im großen und ganzen etwas über mittleren Ertrag liefern. Im Reichsdurchschnitt stellt sich die Note für Kartoffeln auf 2,8 gegen 2,6 im August.

8 . 8 Klee und Luzerne.

Die Berichte über d meinen nicht sehr günstig.

Die Ernte der Futterkräuter Klee und Luzerne war zur Zeit der Berichterstattung größtenteils in guter Beschaffenheit unter Dach ge⸗ bracht. Die erzielten Erträge waren teils recht reichlich, teils ließen sie infolge längerer Trockenbeit zu wünschen übrig. Besonderg in Württemberg, Baden und Elsaß,Lothringen haben die Futterkräuter eine ungünstigere Beurteilung gefunden als im Vormonat. Jungklee

steht, soweit über ihn berichtet wird, meist gut. Die Reichsnote für

1893 1905

JKlee ist von

1906 1906 1906 1906 1906 1906 1905

1904 1903 1902 1901 1900 1899

1898 1897 1896 1895 1894 1893

+ o. bodWn Sdo

bo. bo

. co [50 Sdo

bdo bo. bo bo PSboeen OsSGSeo Seeede⸗

oo osn o SUdoSSZ”ZCc⸗

—*

bo bdo bo E SOoSS=hͤ- bdo bo bo bo bo. fo0

d5SSU᷑E D *

—— ——

2 12 bae ee n bobo bo bo bo.

0oASUno bo bo do do. ho

2,3 im August auf 2,4 im September zurückgegangen, die für Luzerne von 2,1 auf 2,9.

8

Wiesen.

Auch die Grummeternte ist bis auf kleine Reste beendet; sie wurde meist bei günstigem Wetter rasch beschafft und lieferte fast durchgehend befriedigende, stellenweise sehr reichliche Erträge von guter Beschaffenheit. Dagegen fällt das sogenannte Herbstfutter, wie aus Württemberg und Baden berichtet wird, infolge der Trockenheit viel⸗ fach mager aus. Im Reichsdurchschnitt werden I“ mit 2,1 (2,0 im August), andere Wiesen mit 2,4 (2,3) beurteilt.

In der obenstehenden Tabelle bedeutet ein Strich (—), daß die betreffende Frucht gar nicht oder nur wenig angebaut ist, ein Punkt .h. daß Angaben fehlen oder nicht vollständig gemacht sind. 1

Die Saatenstandsnoten sind bei jeder Fruchtart unter Berück⸗ sichtigung der Anbaufläche und des Ertrags berechnet worden.

Berlin, den 24. September 1906.