1906 / 256 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 29 Oct 1906 18:00:01 GMT) scan diff

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111“ Brandenburg a. H. ö“ 11““ Greifenhagen. Jbeee111113“3““ Stargard i. Pomm.. öbFbö565 Köslin. Krotoschin Namslau Trebnitz i. Breslau.

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emerkungen. Die verkaufte in liegender Strich (—) in den

G Braugerste

alter Hafer

Menge wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswert au en für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht v

Spalt

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16,00 15,60

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15,00 15,10 14,50 15,50 12,60 15,00 15,20 16,10 16,00 16,00 17,40

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16,80 16,00 18,32 18,80 17,40 18,18 18,10 17,80

16,00

Gerste.

15,30 15,30 14,70 14,90

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17,00 17,30 17,50 18,40 19,60

18,20 18,40 18,40 18,00 16,40 17,30 17,00 17,00 18,00

Hafer. 14,80 15,35

16,60 16,560 16,00 16,00 16,00 15,50 16,00 15,10 15,30

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15,20 15,00 15,00 14 80 15,30 15,45 15,00 15,30 14,70 15 60 15,00 14 40 15,40 15,50 14,60 14 00 15,71 17,00 17,00 16,60 15,30 16,50 17,00 16,00 17,60 17,61 15,62 15,10 17,80 16,20 17,20 14,80 17,20 16,00 16,00

16,50 16,60 16 60 17,00 16,50 15,30 15 00 16 50 18,00 16,40

16,10

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15,00 15,10 15,50 16,00 13,00 15,00 15,60 16,10 16,00 16 00 17,60

17,80 17,20 19,00 16,50 17,00 17,00

17,60

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16,50 17,40

14,80 15,10 14,80 16,00 16,40 15,50 15,60 15,50 15,20 15,90

1520 13,60 14,60

15,00 14,80 14,80 14,80 14,50 14,80 15,40 14/,90 15,00 14,50 15,30

15,10 15,00 14,40

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17,20 17,38 1⁵5,42

16,10 16,00

16 68 15,90 15,60 16,40 16,35 16,38 16,40

16,00

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16,00 14,90

16,00 15,20 16,30 15,70 15,50 15,00 16,50 15,60 16,00 16,10 16,00 16,50 13,50 16,00 16,40 16,20 17,00 17,00 18,00 16,80 18,80 18,00 20,00 17,00 18,00 18,00 18,60

17,50 17,80 17,50 18,40 19,80

18,20 18,40 19 00 18,00 17,03 17,30 17,00 17,00 18,00

15,60 15,35

16,60 16,60 16 00 16,00 16,00 15,50 16,10 15,30 15,40

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16,70 16,60 16,80 17,50 16,50 15,60 15,70 16,50 18,00 16,40

14,88 16,68 15,93 16,00 16,09 16,34 16,42 16,32 17,25

15,40 15,57

15,95

f volle Mark abgerundet mitgeteilt. Der Durchschnittspreis wird aus orgekommen ist, ein Punkt (.) in den letzten sechs Spalten,

den abgerundeten Zahlen berechnet. daß entsprechender Bericht fehlt.

E“

der Elektrotechnische Verein veranstaltete am 23. Ok⸗ r 1906 eine Festsitzung zu Ehren der internationalen Konferenz ir Funkentelegraphie. Zu ihr waren außer den etwa 100 Mitgliedern l- Konferenz zahlreiche Vertreter der Armee und der Marine sowie * Wiglenschaft und Technik erschtenen. Auf die Begrüßung, die der Unterstaatsseketär Sydow im Namen des Vereins den Gästen widmete, twortete der Vertreter der englischen Regierung Gavey. Hierauf beelt der Ingenieur Poulsen aus Kopenhagen einen von zahlreichen werimenten begleiteten Vortrag über sein System drahtloser Lelegra ie, bei dem eine neue Art von elektrischen Wellen verwendet wird. Am Anfang seines Vortrags schilderte der Redner die Herstellungsweise dieser Art von Wellen, der sogenannten ongedämpften elektrischen Wellen. Bekannllich haben angesehene phbvsiker und Techniker sich bereits seit 5 Jahren oder noch länger um schung des Zieles, ungedämpfte elektrische Wellen herzustellen, „da theoretisch bekannt war, daß die Verwirklichung dieser von Wellen einen ungeheuren Fortschritt im drahtlosen Verkehr bedeuten würde. Die bisherige drahtlose Telegraphie arbeitet eben⸗ falls mit elektrischen Wellen, die aber von sehr kurzer Dauer find und aus schnell abklingenden Wellenzügen bestehen. Um ein akustisches Beispiel zu verwenden, könnte man zeigen, daß die bisherige Funkentelegraphie in erxplosonsartiger Weise den Lichtäther in Schwingungen versetzt. Durch eine Reihe von sehr kurzen Stößen wird, der bisherige drahtlose Empfängerapparat zum Funktionieren gebracht. Wie die durch Kanonen⸗ schüsse hervorgerufene Lufterschütterung sowohl kleine als auch große Fensterscheiben zum Erzittern bringt, so wird auch ein solcher Stoß dde beliebige Endstation in Bewegung setzen, sodaß es fast unmöglich sst, mit einer größeren Anzahl Stationen gleichzeitig in dem⸗ selben Gebiet zu telegraphieren, da die Empfangsstationen ein Gemisch von allen Sendern aufnehmen. Bei den Poulsenschen Wellen ist der Vorgang anders. Auch zu seiner Er⸗ klärung möge ein akustisches Beispiel dienen. Wenn eine Violinsaite durch dauerndes Anstreichen zu dauerndem Ertönen gebracht wird, werden bekanntlich die von solchen Tönen herrührenden Schall⸗ wellen keine anderen Körper in Schwingung versetzen als jene, die auf dieselbe Schwingungszahl abgestimmt sind. Die Art und Weise, wie Poulsen seine neue Art von Wellen hervor⸗ bringt, ist folgende: Statt der Funken in der Senderstation ist ein dauernder Lichtbogen verwendet. Es war schon vorher durch ein Erperiment von Duddell bekannt, daß ein Lichtbogen unter gewissen Bedingungen Wechselströme in einem angeschalteten Schwingungskreise hervorbringt, während der Lichtbogen gleichzeitig tönt, weshalb dieses Phänomen die singende Bogenlampe genannt wird. Die von Duddell erreichten Schwingungen waren jedoch, wie Poulsen in seinem Vortrage hervorhob, sowohl bezüglich Schwingungs⸗ jahl als auch der Intensität zu klein, um für die drahtlose Tele⸗ grabhie Anwendung finden zu können. Es ist nun Poulsen seit Jahren gelungen, diesen Uebelstand zu beseitigen. Er stellte fest, zaß man mit einem solchen Lichtbogen,

8 8

wenn er in Wasserstoff oder wasserstoffhaltigen Gasen angebracht ist, elektrische Schwingungen von hoher Frequenz, bis zu mehreren Millionen in der Sekunde, herstellen kann, die gleichzeitig eine ausreichende Kraft besitzen. Erhöht wird noch die Wirkung, wenn man diesen Licht⸗ bogen in ein magnetisches Feld bringt. Auch die Wahl des Stoffes der Elektroden ist von Einfluß auf die Wirkung des Lichtbogens Für die Kathode verwendet Poulsen im allgemeinen Kohle, für die Anode Kupfer. Er schreibt die Wirkung des Wasserstoffes sowohl einer tbermischen als auch einem elektrischen Vorgange zu. Vor 1 ½ Jahren hat nun Poulsen unter Mitwirkung des Physikers Pedersen diese teue Art von elektrischen Wellen für ein drahtloses Telegraphen⸗ sostem zu verwenden gewußt. Wie früher angedeutet, ist der große Vorteil des neuen Systems seine hohe Abstimmungsfähigkeit, welche die Theorie ergab und die praktischen Versuche in Dänemark bestätigt haben. So telegraphierte man schon in Dänemark mit einer Abstimmungsschärfe von ungefähr 1 von Hundert, das heißt mit anderen Worten, daß mehrere hundert Stationen gleichzeitig über einem Gebiete vaarweise telegraphieren können, 85 sich in der geringsten Weise zu stören. Von einer großen Anzahl von Sendern aus können die lektrischen Wellen also als wirkliche Strahlen von verschiedener Wellenlänge in den Raum entsandt werden. Der Aether zittert in einer Symphonie von elektrischen Tönen, die alle, ohne einander zu stören, mit gesetzmäßiger Sicherheit jeder für sich zu den für sie kestimmten Empfängern gelangen. In Uebereinstimmung mit der Theorie der ungedämpften elektrischen Wellen haben auch die Versuche über verschiedene Entfernungen in Dänemark gezeigt, daß die Ent⸗ fernung zwischen den Stationen eine geringere Rolle spielt als mit den bisherigen Funkenwellen. Poulsen hat berechnet, daß er schon bei Aufstellung einfacher Apparate genügend Energie mit seinem Sender erzeugen kann, um den Atlantischen Ozean zu überbrücken. Der Vortrag war von Lichtbildern und Demon⸗ strationen begleitet, die lebhaften Beifall der Versammlung hervor⸗ riefen. Poulsen kennzeichnete die Vorteile des Systems, wie folgt: 1) Die feine Abstimmung, die ein gleichzeitiges Telegraphieren über demselben Gebiete in viel größerem Maßstabe gestattet, als bisher. 2) Das weit geringere Einwirkungsvermögen elektrischer Entladungen, seien es atmosphärische oder von Funkentelegraphen herrührende Störungen. 3) Schließlich die geringe Spannung im Senderdraht, was von großer Bedeutung speziell für die Marine ist. Mit einem Ausblick auf die drahtlose Telephonie, zu deren Verwirklichung das Poulsensche System der ungedämpften Schwingungen bei weiterer Durchbildung die natürliche Grundlage bilden dürfte

Ueber die Einführung von Kulturen in den Eisenbahn⸗ interessengebieten Deutsch⸗Südwestafrikas wird in Heft 2 (1906) der Verhandlungen des Kolonialwirtschaftlichen Komitees⸗ berichtet: „Einer Anregung des Leiters der Kolonialabteilung des Auswärtigen Amts folgend, befaßt sich das Komitee mit der Frage der Einführung von ulturen in Deutsch⸗Südwest⸗ afrika. Wirklicher Geheimer Rat Dernburg weist insbesondere auf die Erfolge des sogenannten Campbellschen Systems hin, die in dem wegen seiner Wasserarmut berüchtigten Staate Nebraska in Amerika erzielt worden sind. Von Farmern und Gelehrten ist festgestellt, daß nicht unerhebliche Teile der Kolonie für Ackerbauwirtschaft und Gartenbau geeignet sind; für neue Kulturen würden voraussichtlich am meisten die Interessengebiete der Eisen⸗ bahnen im nördlichen Teile des Schutzgebietes in Frage kommen. Jedenfalls empfiehlt es sich, dort Versuche anzustellen, für welche aussichtsreich erscheinen: gerbstoffhaltige Pflanzen (Gerber⸗ arazie), Gummi arabikum und eventuell Guapulekautschuk, Faserstofe (Baumwolle, Agaven, Sansovieren). Da die Uebertragung des Campbellschen Systems, das im wesent⸗ lichen die Zurückhaltung der zu schnellen Verdunstung bezweckt, möglicherweise für die Bodenbearbeitung bestimmter Teile Deutsch⸗ Südwestafrikas von Vorteil sein kann, beschließt das Komitee, 1) mit dem Gouverneur von Lindequist in Verbindung zu treten, um einen von diesem empfohlenen praktischen Farmer aus Deutsch⸗Südwestafrika nach Lincoln (Nebraska) zu entsenden, damit er dort möglichst im Verein mit einem wissenschaftlich gebildeten landwirtschaftlichen Sachverständigen das Campbellsche System an Ort und Stelle studiert und dasselbe eventuell nach Südwestafr ka überträgt, 2) einen landwirtschaftlichen Sachverständigen zu beauftragen, die eventuell für Südwestafrika passenden Exportkulturen Mexikos zu sturieren und Saatmaterial hiervon nach Südwestafrika zu senden, 3) die klimatichen Witterungs⸗ und Bodenverhältnisse in den Eisen⸗ bahntnteressengebieten im nördlichen Deutsch⸗Südwestafrika möglichst

genau zu erkunden und die Einführung von Exportkulturen vorzu⸗

bereiten.“

chloß der

Ausfuhr von Schlachtvieh und Fleisch aus Oesterreich⸗ Ungarn im ersten Halbjahr 1906.

Die Ausfuhr von Schlachtvieh aus Oesterreich⸗Ungarn stellte sich in den Monaten Januar bis Juni 1906 auf 80 615 Stück im Werte von 29 318 725 Kr., während im gleichen Zeitraum des Vor⸗ jahres 136 444 Stück im Werte von 43 594 654 Kr. exportiert wurden; es ergab sich somit ein Rückgang um 55 829 Stück in der Menge und um 14 275 929 Kr. im Werte. Der größte Teil der Viehausfuhr entfiel nach wie vor auf den Rinderexport, der sich allein auf 28,8 Millionen Kronen bezifferte. 3

Dagegen weist die Fleischausfuhr in der ersten Hälfte dieses Jahres gegen das Vorjahr eine Zunahme auf; es wurden insgesamt 15 602 dz (Wert: 3 040 647 Kr.) gegen 13 613 dz (Wert: 2 512 380 Kr.) im ersten Halbjahre 1905 exportiert.

Im einzelnen gestaltete sich die Vieh⸗ und Fleischausfuhr Oester⸗ reich⸗Ungarns in den Monaten Januar bis Juni 1906 und 1905 folgendermaßen:

Gegen 1905

1905 1906 Wert in Kronen 11

28 074 650 19 794 820 3 004 760 1 257 640 7 753 705 5 134 900 3 442 295 2 425 885

487 656 243 576 6 252 2 886 632 575 396 350 25 303 15 854 1 712 4 992 107 254 87 360 48 812 10 920 4 993 107 565 9 990 989 106 2 376 1 760 198 128

1905 1906 Stückzahl

51 126 32 638

5 974 2 296 21 415 12 421 14 160 9 039

Ochsen. Stiere. 1.“ Jungvieh Kälber. Schafe Ziegen. Lämmer. Schweine. Spanferkel. Schlachtvieh insgesamt. Fleisch: frisches. zubereitetes Fleischwürste Fleischwaren insgesamt . 2 512 380 3 040 647 13 613 15 602 + 1 989.

Nach den Hauptabsatzgebieten gingen folgende Mengen an Schlachtvieh: 1 8 Bestimmungsländer Schafvieh

Deutschland Schweiz..

Italien Dea65. ““

Der allgemeine Rückgang in der Viehausfuhr verteilt sich ent⸗ sprechend auf die einzelnen Bestimmungsländer, von denen die erste Stelle wie auch früher das Deutsche Reich einnimmt. Es folgen sodann, allerdings in ziemlich weiter Abstufung, die Schweiz und Italien. Nach Belgien und Rumänien wird nur Schafvieh zur Ausfuhr gebracht. Der Schafexport nach Frankreich hat vollständig aufgehört. (Nach dem Beiblatt zu dem Verordnungsblatt des K. K. Ministeriums des Innern.)

43 594 654 29 318 725 136 444 Wert in Kronen dz

1 204 050 1 840 585 6 745

1 214 710 1 117 010 6 566

93 620 83 052 302

80 615 9 582 5 722

298

Rindvieh Schweine Iauch

1 216 661 8

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Ernteergebnisse und Getreidehandel in Serbien.

Der Kaiserliche Konsul in Belgxrad berichtet unterm 20 d. M.: Serbiens Getreideernte ist in diesem Jahre reichlich ausgefallen; die Menge ersetzt, was an der Güte mangelt. Letzteres gilt jedoch haupt⸗ sächlich nur vom Weizen, da die anderen Getreidesorten auch in der Beschaffenheit zufriedenstellende Ergebnisse aufweisen. Die Maisernte entspricht gleichfalls den gehegten Erwartungen; auch die späten Mais⸗ sorten sind infolge der trockenen und warmen Witterung der letzten Wochen gut gereift; die Körnerbildung ist befriedigend.

Amtliches Material über die Anbauflächen und Ernteergebnisse liegt bis jetzt nicht vor. Die nachstehenden Zahlen beruhen auf Schätzungen. Die Anbauflächen und Ernteergebnisse für das Jahr 1906 werden folgendermaßen angegeben: .

Weizen 390 000 ha 4 Millionen Doppelzentner, Roggen 50 000 ½ 4 8

Gerste 110000 ʒ . Hafer 110 000 1 Mais 600 000 . .

Die Ausfuhrmengen dieser Ernte, namentlich bei Mais,

werden sich danach richten, ob die neuen Absatzmärkte den Verbrauch

für Mastzwecke vorteilhaft erscheinen lassen. In den letzten Wochen ingen beträchtliche Mengen Weizen mit der Bahn nach Salonik, wo⸗ felbst sie in einer großen Dampfmühle zum Vermahlen gelangten. Das Ministerium für Volkswirtschaft veröffentlicht über die Ausfuhr von Getreide diesjähriger Ernte folgende Zusammenstellung:

Bis zum 30. September (13. Oktober) d. J. wurden ausgeführt: 61 067 928 kg Weizen, 5 426 378 kg Roggen, 22 942 405 kg Gerste, 3 610 850 kg Hafer, und zwar richtete sich die Ausfuhr außer nach Salonik noch nach Belgien, Italien und Deutschland. 1

Die Getreidepreise sind zur Zeit an den wichtigsten serbischen

Märkten folgende: Weizen . . 9,50 12,00 Dinar für den dz, 8,50 10,50 Gerste 8,25 10,00 Heltr 1 7,50 11,00 1 EE86 Von der diesjährigen Obsternte Serbiens, die reichlich aus⸗ gefallen ist, gingen an frischem Obst namentlich Pflaumen⸗ und Birnensendungen nach Oesterreich⸗Ungarn und Deutschland, wo jedoch günstige Preise nicht erzielt wurden. An getrockneten Pflaumen, die gute Beschaffenheit aufweisen, kamen von der jetzigen Ernte bisher etwa 1200 Waggons nach Oesterreich⸗Ungarn und Deutschland zur Ausfuhr. Von frischem Pflaumenmus wurden erst unbedeutende Mengen ausgeführt. In Belgrad notieren getrocknete Pflaumen von 22 bis 28 Dinar für den Doppelzentner, je nach der Größe der Fruchtsorten. Die Weinlese ist im großen und ganzen als beendet zu be⸗ trachten; der Ausfall ist zufrieden tellend.

Roggen

2 2. 2 2. 2 2. 2 29

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs maßregeln.

Niederländisch⸗Indien.

Durch Verordnung des Generalgouverneurs von Nieder⸗ ländisch⸗Indien vom 17. September d. J. ist die wegen Ausbruchs der Pest gegen Foochou (Südchina) verhängte Quarantäne wieder aufgehoben worden. (Vergl. „R.⸗Anz.“ vom 2. Juli d. J., Nr. 153.)

Am 1. August d. J. ist die Vollbahn Emden Norden dem Verkehr übergeben. Dieser verbesserte Verkehrsweg hat nicht allein Bedeutung für den Sommerverkehr nach den Badeinseln, sondern greift auch in die Handels⸗ und Industrieverhältnisse wesentlich ein. Die Kleinbahnstrecke Pewsum-—Greetsiel ist am 20. September landespolizeilich geprüft und am folgenden Tage eröffnet. Die Kreisbahn Wittmund —Aurich -—Leer sowie die Dampffaͤhre Ditzum Petkum excfreuten sich im vergangenen Sommer eines guten Verkehrs. Die Vereinigten Dampfschiffe reedereien Norden und Norderney haben einen neuen Dampfer, der in seinen Einrichtungen ine besondere hin⸗ sichtlich der Unterbringung der Passagiere den Anforderungen der Neuzeit vollauf entspricht, für den Verkehr zwischen Norddeich und Norderney eingestellt. Der Dampfer trägt den Namen „Hohenzollern“.

85

Handel und Gewerbe.

(Aus den im Reichsamt des Innern zusammengestellten „Nachrichten für Handel und busemmfrssü

Außenhandel Großbritanniensindenersten drei Viertel⸗ jahren 1906. 8

8 Januar bis Sept Einfuhr: 1905 1906

Wert in Pfd. Sterl. Nahrungsmittel, Getränke und Tabak . 167 198 660 170 013 996 177 187 019 Rohmaterialien und in der 1 8 unbearbeitete öö11bö6588 Ganz⸗ und Halbfabrikate 102 082 414 Verschiedenes einschl. Post⸗ 1115““ 1 687 608 1 693 985 1 844 622 Gesamteinfuhr. 398 364 875 410 409 829 443 029 964 Ausfuhr:*) 8 Nahrungsmittel, Getränke 11810 8 13 460 676 14 698 496 Rohmaterialien und in der b Hauptsache unbearbeitete EI27782 588 Ganz⸗ und Halbfabrikate 179 594 573 Verschiedenes einschl. Post⸗ E1““ 3 000 779 3 432 124 Gesamtausfuhr 221 188 788 242 395 568 *) Ausfuhr einheimischer Waren.

Einfuhr: In der ersten Gruppe, „Nahrungsmittel, Ge⸗ tränke und Tabak“, zeigt sich gegen das Vorjahr eine Zunahme um 7 173 023 Pfd. Sterl. Bei Getreide und Mehl hat sich der Import nur um ein unbedeutendes, um 4310 Pfd. Sterl. gesteigert, bei Fleisch um 2 865 228 Pfd. Sterl. (speziell bei konserviertem Fleisch um 2 606 689 Pfd. Sterl. infolge der größeren Bezüge aus

merika trotz der Chicagoer Vorgänge), bei Tabak um 565 866 Pfd. Sterl. und bei den nicht zollpflichtigen Nahrungsmitteln und Getränken um 5 233 308 Pfd. Sterl., während bei den zollpflichtigen sich ein Rückgang um 1 495 689 Pfd. Sterl. ergeben hat, der lediglich dem Fallen der Zuckerpreise ist.

Die Steigerung des Wertes bei den Rohmaterialien usw. gegenüber dem Vorjahr stellt sich auf 14 375 804 Pfd. Sterl. Ge⸗ hoben hat sich die Einfuhr von Holz um annähernd 3 Millionen Pfd. Sterl., die von Wolle um 4125 315 Pfd. Sterl., von Häuten und Fellen um 2 316 800 Pfo. Sterl. und von Oelsaaten, Nüssen, Oelen usw. um 1 683 260 Pfd. Sterl. Gesunken ist dagegen der Im⸗ port von roher Baumwolle um 885 330 Pfd. Sterl.

Die Mehreinfuhr der Fabrikate und Halbfabrikate gegen⸗ über dem Vorjahr betrug dem Werte nach 10 920 671 Pfd. Sterl. Eine ganz betraͤchtliche Steigerung (um 4 510 811 Pfd. Sterl.) wies die Einfuhr von Metallen (außer Eisen und Stahl) und Fabrikaten daraus auf, und zwar ist dies zum größten Teil auf die bedeutende Steigerung der Kupferpreise zurückzuführen. Merklich gestiegen ist auch die Einfuhr von Baumwollengarn und „waren († 1 251 124 Pfd. Sterl.) sowie die von Leder und Lederwaren (+ 1 466 627 Pfd. Sterl.). Eine Abnahme stellte sich in dieser Gruppe nur bei Wollengarn und waren (— 114 311 Pfd. Sterl.) und bei Kleidungsstücken (— 119 476 Pfd. Sterl.) heraus.

Ausfuhr: Gegen 1905 hat sich der Export von Nahrungs⸗ mitteln, Getränken und Tabak um 1 237 820 Pfd. Sterl. ver⸗ mehrt, und zwar weist die Statistik bei der Fleischausfuhr ein Mehr von 354 956 Pfd. Sterl., bei dem Export von anderen Nahrungs⸗ mitteln und Getränken ein solches von 1 018 941 Pfd. Sterl. und bei der Ausfuhr von Tabak ein Mehr von 41 640 Pfd. Sterl. nach, während die Getreide⸗ und Mehlausfuhr sich um 177 717 Pfd. Sterl. vermindert hat. 1“

Die Zunahme bei der Ausfuhr von Rohmaterialien usw. ist ausschließlich dem größeren Kohlenexport zuzuschreiben, der sich gegen das Vorjahr um 4 013 035 Pfd. Sterl. ehoben hat.

Von der Steigerung der gesamten Ausfuhr um 35 658 677 Pfd. Sterl. entfielen allein auf die Fabrikatenausfuhr 28 751 411 Pfd. Sterl. Von Textilwaren zeigten die Baumwollengarne und waren ein Mehr von 6 601 758 Pfd. Sterl. und die Wollengarne und ⸗waren ein Mehr von 2 432 444 Pfo. Sterl. Erheblich zu⸗ genommen hat der Export von Baumwollengarn nach Deutschland, den Niederlanden und Frankreich, während bei Baumwollenwaren die Ausfuhr nach Argentinien von 1 624 023 Pfd. Sterl. auf 2 298 070 Pfd. Sterl. und die nach der Türkei von 2 978 662 Pfd. Sterl. auf 3 952 824 Pfd. Sterl. gestiegen ist. Nach Indien ist letztere Ausfuhr stationär geblieben, und nach China ist sie sogar merklich zurück⸗ gegangen. Die ganz bedeutende Zunahme bei Eisen⸗ und Stahlwaren um 5 498 875 Pfd. Sterl. verteilt sich auf eine große Anzahl von Waren. Insbesondere ist der Roheisenexport nach Deutschland (von 252 491 Pfd. Sterl. auf 574 086 Pfd. Sterl.) und nach den Ver⸗ einigten Staaten von Amerika (von 587 362 Pfd. Sterl. auf 1 039 717 Pfd. Sterl.) gestiegen. Der Maschinenexport ist um 2 613 292 Pfd. Sterl. gegen 1905 gewachsen, und zwar zeigt sich ein Mehr bei allen Maschinenarten, außer bei Näh⸗ und Bergwerks⸗ maschinen. Die Verschiffungen von Lokomotiven nach den süd⸗ amerikanischen Ländern haben sich von 452 515 Pfd. Sterl. auf 1 053 615 Pfd. Sterl. gehoben, während die Ausfuhr von Textil⸗ maschinen nach Frankreich, den Vereinigten Staaten, Japan und Indien einen größeren Umfang hatte als in den ersten neun Monaten 1905. Der Export von neuen Schiffen wies, trotzdem er im September 1906 um 851 167 Pfd. Sterl. geringer war als im gleichen Monat 1905, in den ersten neun Monaten d. J. eine Steigerung um 2 960 148 Pfd. Sterl. auf, wo⸗ von 2 750 000 Pfd. Sterl. auf Kriegsschiffe entfielen. An Messer⸗ schmied⸗ und Eisenkurzwaren gingen für 609 371 Pfd. Sterl. mehr und an Kleidungsstücken für 704 992 Pfd. Sterl mehr nach dem Aus⸗ land. Auch der Export von Eisenbahnwagen ist in die Höhe ge⸗ gangen, und zwar betrug die Steigerung der Ausfuhr bei Personen⸗ wagen 217 000 Pfd. Sterl. und bei Güter⸗ und Gepäckwagen 888 695 Pfd. Sterl. Die Fahrräderausfuhr bewertete sich auf 863 215 Pfd. Sterl. gegen 685 746 Pfd. Sterl. und 554 789 Pfd. Sterl. in den ersten drei Vierteljahren der beiden Vorjahre. (Nach The Economist und Accounts relating to Trade and Navi- gation of the United Kingdom.)

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1904

132 763 582

147 139 386 105 938 266

116 858 937

26 851 382 198 651 386

31 934 969 227 402 79

4 017 983 278054 245.

Die Naturschätze der Insel Sachalin.

Die durch den Vertrag von Portsmouth festgestellte Grenze zwischen dem russischen und dem jopanischen Besitztum auf der Insel Sachalin enthält keinerlei Anzeichen einer natürlichen Scheidung des nördlichen von dem südlichen Teile der Insel, weder in klima⸗ tischer noch orographischer oder geologischer Beziehung. Die Natur der Insel ist ziemlich einförmig Eine Ausnahme bildet nur das südliche Küstengebiet (der ehemslige Bezirk Korsakowsk), wo die südlichen Abhänge der Bergkämme, die die Aniwabai umgeben, ein für die Landwirtschaft sehr geeignetes Land darbieten, das auf der Insel Sachalin sonst nur an einzelnen Stellen vorhanden ist. Die füdliche Hälfte der Insel zeichnet sich aber nicht allein durch diese Vorzüge des Klimas und des Bodens, sondern auch dadurch aus, daß in der Aniwabai mehr Fische vorhanden sind als irgendwo an der Küste Sachalins. Die Erhaltung des nördlichen Teils der Insel ist für Rußland hauptsächlich in industrieller Hinsicht wichtig, weil dort sich alle bisher untersuchten Naphthaquellen befinden. Der Wald⸗ reichtum der Insel ist auf Rußland und Japan gleichmäßig verteilt. Ein gleiches ist auch hinsichtlich der Steinkohlen und anderen Mineralien⸗ lager geschehen. 8

Spuren von Naphtha finden sich fast auf der ganzen Ostküste vom 53. Breitengrade an auf einer Strecke von etwa 400 Werst

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