los in der Vergangenheit hier erhebliche Fehler gemacht worden und große Mißerfolge davon die Folge gewesen. Es wird deshalb, um für die Zukunft solche zu vermeiden, eines ganz besonders aufmerk⸗ samen Studiums bedürfen und (s ist deshalb auch seitens der verbündeten Regierungen vermieden worden, im Etat für 1907 hinsichtlich des Hafens von Swakopmund eine Forderung zu stellen, damit diese Frage vorher nach allen Richtungen erörtert und soweit als möglich geklärt werden kann. Wie Sie aus der Publikation, die die Firma Woermann jedem von Ihnen hat zugehen lassen, ersehen könren, sind die Landungsgebühren überall wiederholt herabgesetzt worden und die Ausführungen der Firma hinsichtlich der Schwierigkeiten, der Ver⸗ luste und Kosten bei den Landungen sind im wesentlichenrichtig wiedergegeben. Außer mit diesen Angelegenheiten hat sich die Kolonialverwaltung in der letzten Zeit hauptsächlich mit der Vorbereitung für ein Rechnungs⸗ gesetz befaßt. Die Verwaltung muß anerkennen, daß es in dem gegen⸗ wärtigen Zustande nicht weiter geben kann, daß ein gründlicher Wechsel eintreten muß und daß in Zukunft die Rechte dieses hohen Hauses auf eine beschleunigte Vorlegung geprüfter Rechnungen strikter gewahrt werden müssen. Es muß aber bei der Gelegenheit betont werden, daß an diesen Verzögerungen die Kolonialzentralverwaltung im wesentlichen keine Schuld trifft; das wird diesem hohen Hause bezw. seiner Kommission in allen Einzelbeiten nachgewiesen werden. Die Schwierigkeiten liegen in der Organisation, über die sich der Vor⸗ bericht des Rechnungshofs zu der nunmehr zur Prüfung vorzulegenden Rechnung für das Jahr 1896 ausführlich ausspricht. Meine Herren, aus dem Vorgesagten werden Sie es begreiflich finden, daß es zur Zeit nicht möglich ist, Ihnen ein vollständig ausgearbeitetes v vorzulegen. Es wird Ihnen jedoch recht sein, wenn ich ereits jetzt einige Leitsätze ausspreche, in deren Richtung sich meine Weiterarbeit zu bewegen haben wird. Das Ziel einer verständigen Kolonialverwaltung muß sein die Schaffung von mit dem Vaterlande eng verbundenen, administrativ unabhängigen, wirtschaftlich gesunden Kolonien. Um dieses Ziel zu erreichen, bedarf es einer großen An⸗ zahl von Veränderungen. Ich möchte einige herausgreifen: die Schaffung einer leistungsfähigen, in guter Tradition erwachsenen, ver⸗ läßlichen und dem Heimatlande treu ergebenen Beamtenschaft. Eine solche ist nur erzielbar auf Basis einer gesetzlichen Feststellung der Rechte und der Pflichten und einer auskömmlichen Dotierung und Ver⸗ sorgung gegenüber den aus dem Kolonialdienst erwachsenden Auf⸗ gaben, Gefahren und gesundheitlichen Schädigungen. Eine solche gesetzliche Festlegung ist von diesem hohen E2 wiederholt gewünscht worden. Es haben unter meinem orsitz eingehende Besprechungen stattgefunden, in welcher Weise diese überaus wichtige Frage gelöst werden kann. Ich hoffe, daß sie befriedigend gelöst werden wird und daß die Resultate dieser Beratungen in nicht zu langer Frist diesem hohen Hause werden vorgelegt werden können. Meine Herren, der Gang der Dinge dieser Welt wird nicht durch Einrichtungen, sondern durch Personen bestimmt und eine erfolgreiche koloniale Verwaltung hat zur Voraussetzung, daß für sie die besten Personen gefunden werden. Für den Dienst in unseren Kolonien ist der beste Mann und Charakter gerade gut genug. Eine absolut fleckenlose weiße Weste ist die erste Vorbedingung. Ich gehe mit drei Worten auf die sogenannten Kolonialskandale ein, die der Herr Reichskanzler vor mir berührt hat und die sich ja im wesentlichen gegen Beamte der Kolonialabteilung und gegen Offiziere der Schutztruppen gerichtet haben. Bei der verantwortlichen Stellung, die die Kolonialbeamten einnehmen, der Gefährdung, die durch un⸗ sachgemäße Behandlung dem Deutschen Reich und seinen Finanzen entstehen kann, ist es absolut notwendig, daß jeder Kolonialbeamte sich der hohen Pflichten seines Amtes in jeder Sekunde bewußt sei. Die Verwaltung wird alle Verfehlungen, wie dies bereits der Herr Reichskanzler ausgesprochen hat, unnachsichtlich vor das gehörige Forum ziehen. Es wird niemand seiner gerechten Strafe entgehen dürfen; aber ebenso ist das notwendige Korrelat einer solchen Praxis, daß auch diejenigen, weitaus die größte Anzahl bildenden Beamten, welche im Dienst ihres Vaterlandes in ungesundem Klima unter schwierigen Eingeborenenverhältnissen bei nicht übermäßig glän⸗ zender Remuneration treu ihre Pflicht tun, von Amts wegen gegen unberechtigte und heimtückische Angriffe geschützt werden, ebenso wie schuldige Beamte bestraft werden. Es soll auch eine Praxis der Verwahurg sein, soweit sich die Anschuldigungen als Verleumdungen oder Ehrenkränkungen herausstellen, daß die Verwaltung gegen den Verleumder und Beleidiger vorgeht. Bezüglich der bisher er⸗ hobenen Anschuldigungen hat der Herr Reichskanzler auf meinen Antrag eine Kommission eingesetzt, bestehend aus zwei preußischen Richtern und einem Staatsanwalt, Beamten, die mit der Kolonial⸗ verwaltung bisher nie etwas zu tun gehabt haben. Diese Bea nten werden sämtliche Fälle, die entweder in diesem hohen Hause oder in der Presse oder sonstwo vorgebracht worden sind, auf das ein⸗ Fehmhns untersuchen und es wird diesem hohen Hause von dem sultat dieser Untersuchung Kenntnis gegeben werden. Eine weitere Voraussetzung für die Errichtung selbständiger und leistungs⸗ fähiger Kolonien ist die Etablierung derjenigen Basen, auf welchen europäische Kultur fortschreiten kann. Hierzu gehören die außerordentlich schwierigen und verwickelten Fragen des Eingeborenenrechts und der Eingeborenenbehandlung, vor allen Dingen aber ein gutes Einver⸗ ständnis mit den der Kultur dienenden, verdienstvollen Missions⸗ gesellschaften und Missionaren, die ja zum Teil Vorläufer der staatlichen Gewalt gewesen sind und die zum Erwerb unserer Kolonien das Ihrige beigetragen haben. Ueber diesen Gegenstand sich ausführlicher auszulassen, wird die Beratung des Etats für das Jahr 1907 die Gelegenheit geben. Fenes aber gehört zu diesem Gebiet die Frage der wirtschaftlichen Selbständigkeit, zu deren Erzielung sowohl der Staat als das Privatkapital das Ihrige beizutragen haben. Eine wirtschaftliche Selbständigkeit von Kolonien muß sich gründen auf deren eigene Einnahmen. Diese Einnahmen können neben denjenigen, die aus werbenden Anlagen des Staats bezw. des Kolonialfiskus bestehen, nur ent⸗ stehen durch die Begünstigung privater wirtschaftlicher Tätigkeit, sei es von Personen, sei es von Gesellschaften, die den Boden und die Naturschätze der Kolonien in sachgemäße Bewirtschaftung nehmen und darauf Produkte erzeugen, welche die deutsche Nationalwirtschaft vom Auslande unabhängiger gestalten und die Lebenshaltung der arbeitenden Klassen erleichtern. Wenn es demnach die Aufgabe der Staatsver⸗ waltung ist, die Entstehung und erste Entwicklung dieser privatrecht⸗ lichen Uaternehmungen nach Kräften zu fördern und zu erleichtern, so muß das Reich andererseits von vornherein Vorkehrungen dagegen treffen, daß schon von Anfang an die Mögllichkeit angemessener fiskalischer Leistungen nicht ausgeschlossen ist; dean nur aus solchen fiskalischen Leistungen in Form von Zöllen und Steuern kann das Substrat der wirtschaftlichen Selbständigkeit gewonnen werden. Gerade nach dieser Richtung hin ist in der Vergangenheit manches verfehlt worden. Manches kann allerdings noch gebessert werden, aber der Gesichtspunkt muß im Auge behalten werden, daß die Grundlage, auf der sich wirtschaftliche Gebilde aufbau n, Geschenke, Konzessionen von seiten des Reiches sind und daß das Privatkapital nur die Befruchtung dieser Geschenke übernimmt. Auf dieser Basis und einer gesunden Erkenntnis, was das Privatkapital an Renten, an Einkunft notwendig hat, werden sich die privatwirtschaftlichen und die fiskalischen Interessen die Hand reichen. Zu diesem Abschnitt gehört die Beschaffung von Verkehrswegen, welche das Privatkapital nicht oder noch nicht hat in die Hand nehmen können, weil das Risiko er⸗ heblich ist. Diese Aufgabe ist nun eine der allerschwerften und um⸗ jangreichsten der Kolonialverwaltung. Jeder Schritt bedarf der aller⸗ sorgfältiasten Ueberlegung und der gründlichsten Vorbereitung, denn jeder Fehler rächt sich schwer und kostet ungezählte Summen. Meine Herren, als ich, ein Kaufmann, zur Durchfüͤhrung kaufmännischer Grundsätze in die Kolonialverwaltung berufen worden bin, babe ich zunächst ver⸗ fucht, diese Prinzipien dadurch in Anwendung zu bringen, daß ich eine Joventur desjenigen babe aufstellen lassen, welches der gegenwärtige Stand des deutschen Kolonialwesens sei, — nicht der gewesene, nicht der zukünftige, sondern der gegenwärtige Stand. Diese Aufstellungen sind der Natur der Sache nach sehr umfangreich; wir verlangen eine jehr exakte Arbeit und ein vorsichtiges Urteil, die Quellen sind alle nicht leicht zu erreichen und die Zahlen müssen in vielen Fällen auf ihre Zusammensetzung gepeüft werden. Ich kann demnach Ihnen noch jetzt
diese Arbeit in vollem Umfange nicht vorlegen. Es ist diesem hohen Hause zugegangen zunächst eine Denkschrift über die deut schen Kapitalinteressen in den deutschen Srs ees ohne Kiautschou — Kiautschou deshalb nicht, weil es nicht der Verwaltung der Kolonialabteilung des Aus⸗ wärtigen Amts untersteht — und ferner eine Denkschrift mit dem Titel: „Die finanzielle Entwicklung der deatschen Schutzgebiete ohne Kiautschou“; eine weitere Denkschrift über dasjenige, was die europäischen Nationen im Eisenbahnbau in Afrika geleistet haben und welche Erfolge sie dabei erzielt haben, befindet sich in der Vorbereitung. Andere Denkschriften werden dann folgen. Meine Herren, ich habe versucht, den Jahalt dieser Denkschriften möglichst zu beschränken, weil das Material, das, wie ich inzwischen erfahren habe, den Mitgliedern dieses hohen Hauses innerhalb einer Session zuzugehen pflegt, bereits ein derartig umfangreiches ist, daß ich es ver⸗ suchen wollte, die Mühe des Durchlesens etwas abzukürzen und an Stelle dickleibiger Beilagenbände graphische Darstellungen zu setzen, die mit einem Blick zeigen, nicht nur wie die Entwicklung ange⸗ fangen und wie sie sich fortgesetzt hat, sondern wie sie auch weiter möglicherweise oder voraussichtlicherweise sich für die Zukunft gestalten kann. Das hindert nicht, daß das gesamte Material aufs exakteste und sorgfälti ste gesammelt ist und daß es der Budgetkommission dieses hohen Hauses vorgelegt werden wird. Ich mußte voraussehen nach manchem, was ich gelesen habe — und darin habe ich mich nicht getäuscht —, daß ich für allzu günstig urteilend angesehen werde würde; ja ich wage das harte Wort, daß ich für einen Optimisten gehalten werden könnte. Ich bin nicht sicher, daß nicht in diesem hohen Hause von einer oder der anderen Seite ein solcher Vorwurf gegen mich erhoben werden könne. Es ist mir bekannt, daß nach vielfach herrschender Stimmung alles Günstige, was über die Kolonien zu berichten ist, mit Mißtrauen aufgenommen wird und daß es hier und da sogar erwünscht gewesen wäre, wenn ich lediglich mit dem eisernen Besen, den man mir liebenswürdigst in die Hand gedrückt hat und mit einem Topf voll schwarzer Farbe hier erschienen wäre. Allein ich würde wenig würdig sein, an dieser Stelle vor Ihnen und der Nation zu sprechen, wenn ich nicht meiner Ueberzeugung, soweit ich sie mir bis jetzt bilden konnte nach dem Studium der Dokumente und Akten und nach meiner geschäftlichen Erfahrung, wenn ich nicht dieser Ueberzeugung, auch wenn sie von bisher landläufigen Ansichten abweicht, hier gebührenden Ausdruck gäbe, selbst auf die Gefahr hin, daß ich mißverstanden werde, und ich bin mir hier meiner Verantwortung durchaus bewußt und besonders meiner Verantwortung denjenigen gegenüber, die mir ihr Vertrauen entgegengebracht haben. Auf die Resultate dieser Denkschriften näher eingehend, freue ich mich feststellen zu können, daß sie durchaus den Nachweis führen, daß das deutsche Kolonialwesen in verständigen Bahnen sich bewegt, daß das, was in den letzten 20 Jahren geschaffen ist, ein sehr Erhebliches ist und daß die Aussichten für die Zukunft nach jeder Richtung hin gute sind. Aus der Denkschrift über die deutschen Kapitalinteressen geht zunächst hervor, daß das deutsche in den Schutzgebieten angelegte Kapital einschließlich der denselben dienenden Schiffahrtsgesellschaften ohne Rücksicht auf ein Agio die Summe von 370 Millionen bereits übersteigt. Daran hat der deutsche Reichsfiskus einen Anteil von etwa 60 Millionen, das Privatkapital 300 Millionen, und die Missionen haben 8 Millionen beigesteuert. Das ist eine sehr erkleckliche Summe und geht weit über das hinaus, was in sehr vielen Kreisen über die Beteiligung des deutschen pri⸗ vaten Kapitals in den Kolonien angenommen worden ist. Es sind dabei der Natur der Sache nach — weil es sich eben um das deutsche Kapital handelt — nicht berücksichtigt die englischen Kapitalien, die in dem Plantagenbau an der Westküste von Afrika investiert sind, und auch nicht die außerordentlich großen Beträge, welche die Inder in unserer ostafrikanischen Kolonie besitzen. Es ist weiter, weil die Zahlen in der Kürze der Zeit nicht erhältlich waren — wir haben im ganzen noch nicht zwei Monate für diese Denkschrift gehabt —, auch das ausgeschlossen, was der Postfiskus an Post⸗ und Telegraphen⸗ anlagen dort besitzt. Die sämtlichen Unternehmungen sind auf die Rentabilität untersucht worden. Ich möchte hier zunächst bemerken, daß die Rentabilität, die festgestellt ist, nicht etwa eine Durchschnitts⸗ rentabilität ist etwa derart, daß man ein gutgehendes mit einem minder⸗ gutgehenden in Durchschnitt gezogen hat, sondern es ist jedes Unter⸗ nehmen für sich untersucht worden und eingeteilt worden in die Klasse der rentablen, der werdenden, der unrentablen. Da bat sich nun herausgestellt, daß über 191 Millionen dieses Kapitals in den Kolonien bereits rentabel angelegt sind, † ungefähr 159 Millionen in den Kolonien sich in einer werdenden Rentabilität befinden, d. h. daß über die Ausgaben hinaus Einnahmen erzielt werden, die im Verlaufe mehrerer Jahre eine aufsteigende Richtung gezeigt haben — das ist ein Zustand, wie er z. B. bei allen Plantagen⸗ gesellschaften eintritt und eintreten muß —, und daß nur ein verhältnismäßig kleiner Teil durchaus unrentabel ist. Dabei sind die Kriterien, die für die Rentabilität angelegt worden sind, außerordentlich scharfe. Es wäre z. B. ganz richtig gewesen, wenn man solche Zmsen, die die Unternehmungen zu zahlen hatten und in der Lage gewesen sind zu zahlen, der Rentabilität zugeschlagen hätte, weil das ja auch nur eine Verzinsung des in diesen Unternehmungen steckenden Kapitals dargestellt hätte. Das hat man aber unterlassen. Nun kommt der in den Denkschriften am meisten angefochtene Punkt. Das ist derjenige, der den Versuch macht, den Wert der Anlagen der Eingeborenen festzustellen. Es ist hier vielfach so dargestellt worden, als oh wir hier nunmehr urbi et orbi verkünden wollten, der Wert der Eingeborenen⸗Anlagen, d. h. der Wert des Grund und Bodens und der darauf wachsenden Kulturen in unseren Kolonien sei 616 Millionen und kenen Pfennig mehr oder weniger. Das ist gar nicht die Absicht gewesen. Die Absicht war, zu zeigen und möglichst auch in Form einer Summe zu zeigen, daß bereits heute sehr große Kapitalien der deutschen Nationalwirtschaft dienstbar sind, daß die Eingeborenenwirtschaft den nationalen und wirt⸗ schaftlichen Bedürfnissen schon große Tienste leistet. Meine Herren, dieses Resultat ist ein ziemlich erstaunliches. Jawohl, es ist deshalb ein so er⸗ staunliches, weil es erzielt ist, ohne daß die notwendigen Verkehrs⸗ wege geschaffen worden sind. Man kann annehmen, daß von den Naturschätzen, wie sie in Togo, in Kamerun, in Deutsch⸗ Ostafrika sich vorfinden, überhaupt nur höchstens 20 % auf Grund der gegenwärtig möglichen Transportwege nutzbar gemacht werden können. Ein sehr großer Teil, die Majorität aller dieser Produkte geht eben einfach ein; er kann nicht verwertet werden, weil der Transport zur Küste, zum Weltmarkt zu teuer ist. Ein sehr deutliches Beispiel ist das folgende. Wir haben eine Station Muansa am Viktoria⸗Nyanza⸗See. Der Gesamthandel dieser Station Muansa betrug vor drei Jahren 341 000 ℳ Seitdem ist die englische Uganda⸗ bahn eröffnet und es ist bequem rach dem Kopfpunkt von Muansa zu Schiff zu kommen. Im Jahre 1905 betrug der Ausfuhrhandel
von Muansa 2 478 00 ℳ Da im übrigen die Ausfuhr von Deutsch⸗ Ostafrika nicht gefallen, sondern gestiegen ist, ist hier der Beweis erbracht, wie die Eröffnung einer leider nicht deutschen Bahn den Verkehr geschaffen hat. Es ist dieses Resultat, welches die Denkschrift bezeichnet, eben deshalb auch so erstaunlich, weil für Südwestafrika beinahe gar keine Kapital⸗ werte eingesetzt sind. Eine sehr bescheidene Schätzung des Viehstandes der Hereros vor dem Ausbꝛuch des Krieges kommt auf ein Minimum von 200 000 Stück Großvieh. Das macht 60 Millicnen Mark Kapital ausgerechnet zum Satz von 300 Mark per Stück, wie es in Windhuk verkauft wird. Dieses ist natürlich nicht eingesetzt worden; denn erstens existiert es zum großen Teil nicht mehr, zweitens kommt es nicht in den Exporthandel. Aber es ist doch diese Feststellung nicht uninteressant. Merkwürdig ist an diesen sämtlichen Feststellungen aber hauptsächlich das, daß nur 17 % des gesamten europäischen Kapitals, das dort investiert ist, Anlagen des Deutschen Reichs und des Landesfiskus sind und daß 83 % dieses Kapitals von deut chen Privaten oder Gesellschaften beigestellt werden, d. h. daß bier offenbar das Deutsche Reich, der Landesfiskus der Schutzgebiete nicht genügend eingegriffen hat. Meine Herren, in der Heimat ist es eine durchaus anerkannte Politik, gegen die sich eigentlich 1“ Eisenbahnen und Verkehrswege nicht
in die Hände von Privaten gegeben werden sollten, daß sie einen monopolistischen Charakter tragen und deshalb Staatsbetriebe sein sollten, und deshalb ist es sehr eigenartig, daß man hier in diesen Kolonien das private Kapital so weit vor dem öffentlichen Kapital hat vorgehen
lassen, und gerade da, meine Herren, wo die wirtschaftliche Betätigung
erschwert wird durch die Ungunst des Klimas oder durch ungünstige Produktionsverhältnisse, die das private Kapital abschrecken, da wird die Schaffung von Verkehrswegen von Reichs wegen es auch ermöglichen, die Bilanz günstiger zu gestalten. Der Arzt muß zum Kranken kommen, der Gesunde hilft sich von selbst. Während die erste Denk⸗ schrift also die wirtschaftliche Grundlage der Kolonien, wie sie heute ist, festzusetzen bestimmt war, enthält die zweite die Feststellung der administrativen Lage und der Fortschritte, die darin gemacht worden sind, unter dem Gesichtspunkte, festzustellen wie die Ausgaben und Einnahmen der zivilen Verwaltung der Kolonien sich gestalten. Die Grundsätze, nach denen diese Aufstellungen gemacht worden sind, sind gleichfalls in der Denkschrift angegeben. Es sind im wesentlichen Tabellen, die zunächst mal zeigen, daß die Einnahmen alle mitein⸗ ander in einer sehr schön ebenmäßig ansteigenden Linie fortschreiten. Wonn das hinsichtlich der letzten Jahre anscheinend nicht der Fall ist, so mache ich darauf aufmerksam, daß für 1904 und 1905 nicht die Abrechnungen haben benutzt werden können, sondern die Etatszahlen. Jeder von Ihnen, meine Herren, weiß, daß Etatszahlen auf Grund einer Rechnung entstehen und daß sie mit der Wirklich⸗ keit gar nichts zu tun 885 Nun sind die Redaktoren dieser Denk⸗ schrift, ist meine Verwaltung angegriffen worden deshalb, weil die Schutztruppen hierbei ausgeschieden worden sind. Meine Herren, das bedarf einer eingehenden Rechtfertigung. Erstens mal, wenn man gern wissen will, was die Z vilverwaltung gebraucht und gekostet hat, darf man die Soldaten nicht hereinrechnen. Zweitens, die Erwerbung von Kolonien vollzieht sich nicht dadurch, daß kühne oder patriotische Leute irgendwo eine Anzahl von schwarz⸗weiß⸗roten Flaggen aufziehen, sondern diese Erwerbung erfolgt dadurch, daß diese Gebiete tatsächlich okkupiert werden. Diese Okkupation soll natürlich — und das ist vor⸗ zuziehen — mit zivilisatorischen Mitteln, mit den Mitteln der Kultur, mit den Hilfen, die die religiösen Gesellschaften geben, durchgeführt werden — wo es geht. Wo es aber nicht geht, da muß die mili⸗ tärische Machtentfaltung eintreten. Deswegen können Sie nicht sagen, daß der Etat eines Schutzgebietes für ein Jahr mit den Okkupationskosten, die hoffentlich für die ganze Zeit reichen, die das Deutsche Reich diese Gebiete besitzt, angelastet werden kann. Diese Okkupationskosten kommen, wenn ich mich kaufmännisch ausdrücken soll, in die Bilanz und bilden denjenigen Posten, der nachher die Selbstkosten des Reichs für die Kolonien ausweisen foll. Aber sie bilden nie und nimmer einen Püen in der Gewinn⸗ und Verlustrechnung eines einzizgen Jahres. Meine Herren, es ist aber hierfür noch ein dritter Grund vorhanden und den müssen wir auf einem anderen Gebiete suchen. Als im Jahre 1870,71 mit Blut und Eisen das Deutsche Reich zusammengeschweißt wurde, hat es als ein äußeres Zeichen, daß es eine Großmacht sein wolle, die Reichslande wieder an sich genommen und es war jedermann klar, daß diese Reichslande besetzt gehalten und verteidigt werden mußten, und (s ist seitdem in den letzten 35 Jahren niemandem eingefallen, eine Rechnung aufzumachen dahin, ob die Erwerbung der Reichslande wirtschaftlich gewesen sei, oder eine Rechnung aufzumachen, wieviel Elsaß⸗Lothringen dem Deutschen Reich an Steuern gebracht hat und wieviel die beiden Armeekorps auf Krie sfuß, die dort sind, erfordern. Wenn Sie diese Rechnung aufmachen, bekommen Sie die ungünstigste Rechnung, die Sie überhaupt haben können. Niemand ist das ein⸗ gefallen, jedermann hat eingesehen, daß, wenn Deutschland eine Groß⸗ macht sein will, es auch die nötige Repräsentation aufbringen muß, und ebenso verhält es sich mit den Kolonien. Die Kolonien sind ein Zeichen von Deutschlands Weltmachtstellung und dürfen ebenso wenig aufgegeben werden, als wir, ohne unseren Titel einer Großmacht zu verlieren, Elsaß⸗Lothringen aufgeben können, sie müssen unter allen Umständen gehalten werden und deshalb gehören die Truppen,
die dazu nötig sind, zu den Truppen, die eben für das Ansehen des
Deutschen Reiches gehalten werden müssen. Es wird niemand ein⸗ fallen, die Kosten der stationären oder Auslandsflotte etwa dem 8 Handel anzurechnen, obgleich sie hinausgesandt wird, um dem eutschen gehören teils überhaupt nicht in eine Gewinn⸗ und Verlustrechnung, teils gehören sie nicht in die Kolonialbilanz. Dagegen kann natürlich nicht sprechen, meine Herren, daß die militärischen Kolonialetats gebracht worden sind und auch darin verbleiben müssen; denn es ist absolut notwendig, daß derjenige, der die zivile Gewalt
ausübt, der Gouverneur, auch die Truppen zur Verfügung hat, um
den schwierigen E nzeborenenverhältnissen gegenüber die nötige Macht
zu zeigen. Meine Herren, wenn ich nun nach diesen Prämissen auf den Inhalt der zweiten Denkschrift eingehe und mich da besonders zu dem Appendix wende, der die Verwaltungsgeschichte von bebandelt, so wünsche ich m diese nunmehr zu einem allgemeinen Vergleich mit den deutschen hältnissen beranziehen will. Natürlich alle Vergleiche hinken und ein
ganz allgemeiner Vergleich zwischen der großen französischen Mittela meerkolonie und den kleinen deutsch⸗afrikanischen Kolonien kann nicht ohne
weiteres gezogen werden — habe ich auch gar nicht getan. Wenn Sie sich
nun aber die Grundsätze ansehen, nach denen Frankreich in Algier
verfährt, und was es sich an Opfern hat kosten lassen, um dieses Land
zu besitzen, so können Sie — und ich habe die Ziffern aufgestellt, um
das zu zeigen — daraus entnehmen, daß es keinen Grund gibt in der ganzen Welt, wegen unserer deutschen Kolonien kleinmütig zu sein. Frankreich hat an Algier gewandt 8300 70 Jahren, es hat eingenommen praeter Propter Millionen Frank; es hat eine Unterbilanz,
ganze deutsche Kriegsentschädigung, die im Jahre worden ist, und nichtsdestoweniger sagt ein französ ökenom von Ruf, Leroy⸗Beaulieu — ich gestatte mir mit Erlaubni des Herrn Präsidenten die Mutterlande langsam alles zurückerstatten, was es ihm gekostet. E wird es ihm zurückgeben, nicht in der Form der Einnahmeüberschüsse sondern durch die Tätigkeit, die es der Industrie und dem Handel de Mutterlandes schafft, durch den Gewinn und die Löhne, die es den Fabrikanten und den Arbeitern bringt, durch die neuen, besseren und billigeren Erzeugnisse, die es den Konsumenten des Mutterlandes anbietet, durch das Arbeitsfeld, welches es den Kagpitalien und den Bürgern eröffnet, durch die Verbreitung der Sprache und Sitten des Mutterlandes und durch die Erweiterung des geistigen Horizonts der Nation.“ Es ist wichtig, das alles hier festzustellen, damit Sie sehen, daß wir mit unserer kolonialen Entwicklung doch nicht so weit zurückgeblieben sind, wie es manche annehmen. Wir sind gar nicht zurückgeblieben, sondern wir können feststellen, daß wir in der zivilen Verwaltung unserer Kolonien heute so weit sind, wie Frankreich mit Algier mit einem 70 jährigen Dominium. Es ist wichtig, das hier festzustellen, weil eine wirkliche Weiterentwicklung der Kolonien und eine vollständige Ausnutzung in der Möglichkeit nur liegen kann, wenn eine gewisse Bewegungsfreibeit, eine gewisse Möglichkeit, ihre Verwaltungkorgane zu wählen und ihre eigene Verwaltung den lokalen Bedürfnissen anzupassen, geschaffen wird. An einer Longe von 20 000 km können diese Kolonien auf die Dauer nicht geführt werden. Eine solche administrative öützas hat aber zur Voraussetzung, daß sie mindestens bei
—
vilausgaben und ⸗Einnahmen balanziert, und das ist der weck der Darstellung, zu zeigen, wo dies der Fall ist, wo dies der Fall sein wird und wo man wohl etwa damit rechnen kann. Es kann doch nicht davon die Rede sein, daß dieser Zeitpunkt eingetreten ist, wenn das einmal oder zweimal passiert, sondern eine gewisse Kontinuität muß auch dabei festgestellt werden.
(Schluß in der Zweiten Beilage.)
Millionen Frank in bis 3000 die so groß ist wie die 1870/71 gezahlt
ndel Schutz und Ansehen zu gewähren. Also diese Kosten
Kosten auf die
b Algier nicht dahin verstanden zu werden, rg 8
ischer National⸗
Stelle vorzulesen —: . wird dem
8
Deutschen Neichsanz
(Schluß aus der Ersten Beilage.)
Dabei bleiben die Kolonien angewiesen auf das Mutterland für ihren militärischen Schutz für die erste Okkupation und sie bleiben weiter angewiesen auf das Matterland für den Kredit, den die Kolonien brauchen, sei es in barem Gelde, sei es in Anleihen, sei es in Zins⸗ garantien für die Entwicklung der Verkehrswege, der Eisenbahnen und der andern dahm zu rechnenden Anlagen. Meine Herren, auf diesem Standpunkt stehen die verbündeten Regierungen, aber ein Plan hat bisber gefehlt. Eine wirtschaftliche Erschließung setzt wittschaftliche, kaufmännische Prinzipien voraus. Kein verständiger Kaufmann wird sich in uferlose Sachen einlassen, kein verständiger Kaufmann wird eine Sache anfangen, von der er nicht weiß, wohin sie führt, und von der er nicht voraussetzen kann mit einer verständigen Sicherheit, daß sie innerhalb einer Reihe von Jahren an sein Portemonnaie nicht mehr Anforderungen stellen wird, als er verständigerweise aufzubringen in der Lage ist. Es wird deshalb auch, wenn man kaufmännische Prinzipien bei der Kolonialverwaltung einführen will, ein solcher Plan aufgestellt werden für eine längere Reihe von Jahren, damit das Deutsche Reich weiß, wohin es fährt, was von ihm verlangt wird, und daß es dann plan⸗ und zielmäßig die Sache ausbauen kann. Dies nennt man etatsmäßig ein Inv stitions⸗ programm. Die Franzosen haben es, die Italiener haben es und die Oesterreicher haben es auch. Aus diesem Programm wird sich ergeben erstens, um welche Gesamtbeträge es sich überhaupt handelt, zweitens zu welchen Zeiten und in 5. Etappen diese Ausgaben gemacht werden müssen und drittens wird sich dann auch ergeben je nach der allgemeinen Finanzlage des Deutschen Reiches, welche Dinge angefangen werden können. Ich stelle hier gleich von vorneherein sest, daß bei der Aufstellung dieses Programms und bei der Anforderung der für die Vorarbeiten nötigen Mittel es nicht beabsichtigt ist, dieses hohe Haus weder auf das ganze Programm noch auf einen einzelnen Teil festzulegen. Im Gegenteil, es wird jederzeit dasjenige, was nach Maß⸗ gabe der Entwicklung sich als das Notwendige ergeben hat, angefordert werden und nur dann, wenn nach Ansicht der ver⸗ bündeten Regierungen die Gesamtlage des deutschen Reichs haushalts solches gestattet. Freilich, meine Herren, nach rein wirtschaftlichen Prinzipien kann man dies Programm nicht aufstellen, denn es muß doch nicht aus dem Auge verloren werden, welche ungemeine Be⸗ deutung Verkehrswege haben nicht nur für die wirtschaftliche Ent⸗ wicklung, sondern auch für die Sicherung einer wirklichen Ruhe in den Schutzgebieten, welchen Einfluß sie als Vorbeugungsmittel haben, wie sie geeignet sind, Eingeborenenunruhen aufzuhalten oder in kurzem zu unterdrücken. Diese Erwägungen werden möglicherweise für den Zeitpunkt, an dem die einzelnen Unternehmungen angefangen werden sollen, und für die Trace von einer gewissen Bedeutung sein. In kolonisatorischen Fragen erfolgreiche Völker, insbesondere die Engländer und Amerikaner, halten ja sogar dafür, daß jede Koloni⸗ sation mit der Eisenbahn anzufangen hat, und sie haben damit überhaupt noch keine schlechten Erfahrungen gemacht. Ich habe gestern den Professor Burgeß gesprochen, der mir er⸗ klätt hat, daß die Indianerunruhen in den Vereinigten Staaten erst haben unterdrückt werden können, nachdem die betreffenden Reservate von den Eisenbahnen durchquert waren. Ich will so weit nicht gehen, aber man kann nicht leugnen, daß viele verständige Leute sagen, daß der Aufstand in Südwestafrika nicht ausgebrochen wäre, wenn dort Eisenbahnen in nötigem Umfange bestanden hätten; ich sage, man kann das nicht beweisen, aber ich kann und werde Ihnen beweisen, daß der Mangel einer hinreichenden Organisation — und dazu gehört eben die Eisenbahn —,
wie die Häfen, wie die Verfügung über die Schiffahrt und andere Dinge, nicht in dem Sinne des Eigentums, sondern im Sinne der Verträge über die Schiffahrt, dem Deutschen Reich zwischen 100 und 150 Millionen mehr gekostet hat, als wenn diese Sachen verständigerweise vor⸗ gekehrt worden wären. Ich kann und werde Ihnen zahlen⸗ mäßig beweisen, daß mindestens die Hälfte dieser Summe, 75 Millionen Mark, deshalb unnötig ausgegeben worden ist, weil nicht die notwendigen Verkehrswege vorhanden waren, und daß für diese Summe von
1 1 75 Millionen Mark alle Eisen⸗ bahnen in dem südwestafrikanischen
Schutzgebiet hätten gebaut werden können, deren überhaupt dieses Land jemals bedürfen wird. Meine Herren, ich
ich möchte bei dieser Gelegenheit auch einen Augenblick darauf
zurückkommen, wie denn bisher Vorarbeiten gemacht worden sind. Man hat bei diesen Vorarbeiten immer erst angefangen mit dem Ausblick, daß nun unmittelbar darauf di Vorlage kommen würde, man hat dann diese Vorarbeiten auch nicht zu verwerfen gewagt und ich stehe im Gegensatz dazu auf dem Stand⸗ punkt, daß solche Vorarbeiten gar nicht früh genug angefangen werden können, daß sie mit der Entwicklung der Sache weiter geführt werden müssen, daß sie reif gemacht werden, sorgfältig und viel sorg⸗ fältiger, als sie bisher haben gemacht werden können, und daß die besten Vorarbeiten die sind, die dazu führen, zu erkennen, daß ein gewünschtes Projekt nicht rentabel ist, und die deshalb mit dem Proi kt selbst ver⸗ worfen werden müssen. Dieses Programm kann und wird erst auf⸗ gestellt werden, wenn ich, wie ich hoffe, Gelegenheit gehabt haben werde, die einzelnen Kolonien selbst zu besuchen, nicht etwa, weil ich aus meinem verhältnismäßig kurzen Besuch nun eine große Kolonial⸗ weisheit mir anzueignen hoffen kann, sondern deshalb, weil es not⸗ wendig ist, an Ort und Stelle nicht mit einzelnen Personen, sondern mit allen Personen, die in Frage kommen: mit der Regierung, mit den Soldaten, mit den Privaten, denjenigen Kontakt zu bekommen, ohne den eine verständige Kolonialzentralverwaltung ihre Wünsche nicht durch⸗ setzen kann. Erst wenn man Vertrauen hat zu der Leitung in Berlin, erst wenn man weiß, daß dort noch andere Dinge sind wie ein grüner Tisch und ein großes Tintenfaß, wird man in der Lage sein, auch den notwendigen Einfluß auszuüben, und dann wird die einheitliche Verwaltung zwischen Zentralverwaltung und Kolonien hergestellt sein. Daran hat es in der Vergangen⸗ heit furchtbar gefehlt. Meine Herren, ich komme nunmehr zu den Ihnen vorliegenden Nachtragsforderungen. Die veir⸗ bündeten Regierungen haben sich veranlaßt gesehen, dem hohen Hause jetzt nochmals eine Vorlage zur perfassungsmäßigen Genehmigung zugehen zu lassen, welche die Eisenbahn von Lüderitzbucht bis zu dem Endpunkt Keetmanshoop beabsichtigt. Die Umstände, unter welchen diese verfassungsmäßige Genehmigung im Mai dieses Jahres ab elehnt worden ist, sind viel z bekannt, als daß ich darauf einzugehen hätte. Die verbündeten Regierungen erkennen aber gerne an, daß durch die seinerzeitige Ablehnung, abgesehen von den jetzt erhöhten Kosten für das Oberbaumaterial, eine sehr wesentliche Einbuße für das Reich bisher nicht entstanden ist. Die Linie Lüderitzbucht hat den Meridian Aus am 28. Oktober er⸗ reicht und der erste Zug ist in den ersten Novembertagen über die ganze Strecke gefahren. Es kann der Baufirma die Anerkennung nicht verfagt werden, daß sie unter voller Berücksichtigung der Wünsche des Reichs und der militärischen und Zivilautoritäten in Südwestafrika ihre Verpflichtungen in vollem Umfange erfüllt hat und stellenweise darüber hinausgegangen ist. Da das Beamten⸗ personal ebenso wie die Arbeiter sich zur Zeit noch auf der Strecke befinden, so würde der Vorbau in der jetzt beantragten Rcchtun unmittelbar beginnen können, sobald das not⸗ wendige Material bherbeigeschafft ist. Es soll nicht verschwiegen
Zweite Beilage
Berlin, Donnerstag, den 29. November
liche
solche
Verlängerung der
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werden, daß militärischerseits öfter der Wunsch ausgedrückt worden ist, daß zu Lasten der Expeditionskosten und zur Ersparung von Fracht⸗ kosten auch vor Zusammentritt des hohen Hauses weitergebaut werden möge. Die verbündeten Regierungen haben sich hierzu für nicht befugt erachtet. Dagegen hat sich auf Anregung der Regierung die Baufirma Lenz bereit erklärt, bereits jetzt auf eigenes Risiko und eigene Kosten das für den nächsten Vorbau erforder⸗ Material nach Lüderitzbucht zu legen, ohne daß dem Reiche hieraus irgend welche Verpflichtungen entstehen sollen. Die Bahn würde auf Grund dieser Dispositionen im Laufe des Frühjahrs etwa Kutbis, 65 km von Aus, erreichen können, und das wäre besonders mit Rücksicht auf die dort befindlichen reichen und sehr brauchbaren Quellen sehr erwünscht. Genaue Voranschläge liegen vor von Aus bis Feldschuhhorn, das ist 145 km von Aus, eine Station, welche nach den Dispositionen etwa in einem Jahre nach der Verabschiedung des betreffenden Gesetzentwurfs erreicht werden könnte. Es werden in diesem Nachtragsetat zunächst die Mittel bis Kuibis und ferner diejenigen, für die alsbald zu effektuie⸗ renden Bestellungen für Oberbaumaterial und Fahrzeuge für die Strecke bis Feldschuhhorn angefordert. In dem Hauptetat für 1907 wird dann verlangt werden der Betrag bis Feldschuhhorn, während die Vorarbeiten für die Strecke Feldschuhhorn —Keetmanshoop noch ausstehen, aber in 2 bis 3 Monaten eingegangen sein werden und es wird dann auf dem Wege eines Ergänzungsetats auch dieses Stück der Bahn angefordert werden. Aus der Vorlage werden Sie ersehen, daß sich die Gesamtkosten der Strecke belaufen auf 21 ½ Millionen Mark. Die Vateilung ergibt sich aus der Denkschrift. Meine Herren, der Stand der Feindseligkeiten im südwestafrikanischen 8*2 gebiet ist Ihnen aus der Denkschrift des Großen Generalstabs bekannt. Der Hottentottenaufstand hat leider bisher noch nicht niedergekämpft werden können. Es stand nun die Frage zur Er⸗ bägung, ob eine Einstellung der Feindseligkeiten im gegenwärtigen Stadium statthaft und eine weitere Zurücknahme von Truppen möglich sei. Die verbündeten Regierungen haben diese Frage verneinen müssen aus folgenden Erwägungen: Meine Herren, das Aufgeben kolonialer Kriege haben alle kolonisierenden Nationen zu allen Zeiten bis auf ganz verschwindende Ausnahmen vermieden. Der Besitz von Kolonien mit farbiger Bevölkerung minderer Kultur beruht nicht auf der Macht⸗ entfaltung, die der Weiße zur Zeit ausübt, sondern auf der Autorität,
die er den Eingeborenen gegenüber besitzt, auf der Erkenntnis, die den herausgestellt,
in Fleisch und Blut übergegangen sein muß, daß,
Eingeborenen 3 Machthabern eine gerechte Behandlung zu
wie sie von den erwarten haben, 2 leben, ebenso sie unerbittlich bestraft werden müssen, wenn sie sich gegen diese Gesetze, gegen Leben und Eigentum der Weißen vergehen. Nun ist es natürlich, zu fragen, ob es richtig wäre, diesen Gesichts⸗ punkt mit aller Strenge gegenüber den weuigen im Felde befiadlichen Hottentotten aufrecht zu erhalten. Aber alle farbigen Völker Afrikas
stehen in einem gewissen Kontakt, wir haben bei den Witbois ja die Emissäre der äthiopischen Bewegung gefunden; es kann keinem Zweifel der von den Eingeborenen als ein Versagen
unterliegen, daß ein Akt, an Mat, an Kraft, 8 in allen übrigen afrikanischen sein würde, daß sich dort
an Mitteln aufgefaßt würde, sehr bald Kolonien Deutschlands bekannt bald Reibereien, Unzuträglichkeiten ergeben und bald Aufstände daran anschließen würden und daß dazu, um diese zu dämpfen, sehr viel größere Machtmittel entfaltet werden müßten, als irgendwie notwendig sein können, um dieser Hottentotten Herr zu werden. Es kommt aber noch ein anderer Grund von sehr großer Bedeutung hinzu. Alle kolonisierenden Nationen Europas sind in bezug auf ih e Ein⸗ geborenenpolitik solidarisch. Sie gründen ihre Macht alle auf dieselben Mittel oder auf denselben Mangel an Mitteln und ersetzen sie durch Autorität. Wenn nun eine Macht wie Deutschland, die ja doch mit Recht in der Welt als eine kriegerische Macht gilt, gegenüber den Hottentotten nachgibt, so ist es natürlich, daß dadurch die Stellung sämtlicher kolonisierender Nationen in Afrika erschüttert wird. Daß uns das unsere Nachbarn nicht gerade sehr freundlich bemerken würden, können Sie vorstellen. Zu Beginn Tagung ist der Herr Reichskanzler interpelliert worden mit der Frage, ob denn nicht Deutschland in dem europäischen Konzert eigentlich etwas stark isoliert dasteht; der Herr Reichskanzler ist in der Lage gewesen, diese Befürchtung für die Gegenwart zurück⸗ zuweisen — aber es gibt gar keinen sichereren Weg, isoliert zu werden, als wenn man sich in Fragen, wo wichtige Lebensbedingungen europäischer koloni⸗ satorischer Tätigkeit auf dem Spiele stehen. Es könnte noch erwogen werden, ob nicht an ein zeitweises Zurückziehen der Truppen, 3 B. bis die Bahn fertig ist, gedacht werden kann. Aber auch dies 233 leider bei der Natur der Feinde ausscheiden. Diese Hottentotten sind ein unproduktives Volk, sie bewegen sich in einem unproduktiven Lande und sind darauf angewiesen, ihre Munition, ihren Mundvorrat, ihr Vieh und ihre Pferde zu stehlen, und sie stehlen sie immer dort, wo sie sie kriegen können. Wenn die Truppen zurück⸗ genommen werden, werden sie den Truppen folgen, und wenn die Truppen in ein bewohntes Land kommen, wo noch Zivilisation, wo noch Kultur vorhanden ist, werden sie diese Sachen nicht bei den Truppen stehlen, sondern bei den Farmern und werden diese wieder totschlagen. Infolgedessen würden auf diese Weise bereits pazifizierte Gebiete in Frage kommen und es würde „nichts da⸗ durch gewonnen werden. Dagegen würden selbstverständlich die Bahnen, die in ungeschütztem Gebtete liegen, nicht so schnell gebaut werden, jedenfalls nur unter großen Gefahren. Geht es nach der gewissenhaften Ueberzeugung der verbündeten Regierungen nicht an, den Kampf zu beenden, so ist auf der anderen Seite zu erwägen, ob die mit der Fortführung verbundenen großen Opfer vertretbar er⸗ scheinen und in Einklang zu bringen sind mit der gesamten wirt⸗ schaftlichen Lage des Deutschen Reichs. Die verbündeten Regierungen stehen nicht an, zu erklären, daß die dieser Opfer in diesem Sinne nscht vertretbar ist und daß eine dauernde Belastung des Reichs mit Kosten wie in den letzten drei Jahren nicht fortgehen kann. Um diese beiden Gesichtspunkte, nämlich die Notwendigkeit, diesen Krieg fortzuführen einerseits und die Entlastung des Reichs andererseits miteinander zu verknüpfen, soll gerade die Vorlage dienen, die wir Ihnen für den Ausbau der Bahn jetzt machen. Die der Vorlage beigegebenen Denkschriften erhalten ein ausführliches Zahlen⸗ material, sie zeigen, daß die Kosten der Bahn 21 ½ Millionen betragen werden; sie ist in Kapspurbreite geplant, weil diese einer Feldbahn trotz der entstehenden, allerdings nicht sehr erheblichen Mehrkosten vorzuziehen ist; eine Ansicht, der sich auch der Groß⸗ Generalstab in der der Vorlage beigefügten Denkschrift angeschlossen hat. Sowohl der Generalstab, als das Oberkommando berechnen, daß bei den gegen⸗ wärtig noch im Süden kämpfenden und notwendigen 5000 Mann eine monatliche Mehrausgabe von 2 080,000 ℳ entsteht, eine Mehrausgabe bneeee demjenigen, was der Nachschub auf einer Bahn kosten würde,
rechnet nach den Tarifen, wie sie auf der Staatsbahn zwischen Swakopmund und Windhuk in Kraft sind. Im Etat werden jetzt allein 1400 Soldaten festgehalten; die durchschnittlichen Koͤsten des Mannes für das Jahr sind 10 bis 12 000 ℳ gewesen; das macht schon eine schöne Summe. Von diesen Mehrkosten wird schon ein erheblicher Betrag durch die Feetht der Bahn bis Kaibis erspart; ein weiterer Teil fällt nach und nach weg. Schon die Fertig⸗ stelung der Bahn nach Aus hat nach Rechnung der Baufirma 3 Millionen an Transportkosten erspart. Meine Herren, der Expeditions⸗
“
solange sie friedlich und den Gesetzen entsprechend
dieser
selbst isoliert und begrenzt
eiger und Königlich Preußif
etat für das Jahr 190. zugegangene
Der Ihnen
10 000 Mann; für das Jahr 1907 sind 8000 Mann
d. h es sind dann
1906 zurückgeschickt worden.
durchgeführt ist, kann
6000 Mann gegen den
man weitere
6 war auf etwa 14 000 Mann aufgestellt. Nachtragsetat beschäftigt sich noch
s mit angfordert worden
n Bestand vom 1. April Sobald die Bahn nach Keetmanshoop 1000 Mann
zurückschicken;
es bleibt dann nur noch die Hälfte und diese Hälfte wird natürlich
lange nicht das k wärtigen Kosten auf sehr viel weniger kosten.
daß eine Kraft, die ausgeübt wird, ei
und aus der Masse ist, man die Schnelligkeit leidet —
Erscheint de das in wenig
demnach
Gesamtanlagekosten decken wird, vollst
eine andere Frage von s
Wirtschaftlich ist ein Unternehmen nur dan ondern in seinem wei 1 und man könnte wohl argumentieren:
seiner ersten Anlage, s kostet, als es einbringt,
kosten,
und das woll sie wollen die Massen der Trupp Schnelligkeit und Beweglichkeit erhöhen. die Zweckmäßigkeit Monaten aus den Ersparnissen
was proportional
sie entfallen würde,
sondern sie
nach den gegen⸗ werden
Es ist ein bekanntes phvsikalisches Gesetz,
ne Komponente aus der Schnelligkeit
d. h. man kann die Masse vermindern, wenn
vermehrt,
ohne daß der en die verbündeten Regierungen erreichen: en vermindern,
Effekt
irgendwie
weil sie ihre
Dazu soll die Bahn dienen. dieses Bahnunternehmen;, , des Transportes die ändig bewiesen, so ist doch noch
ehr bedeutender Wichtigkeit hier zu überlegen.
dann, wenn es nicht nur in teren Betrieb nicht mehr
diese
Bahn ist durchaus wirtschaftlich, weil sie innerhalb der Zeit, die für
den Feldzug gerechnet werden muß,
erspart werd nicht die Vorteile kann man
hinterher Werden diese
seits ann
wieder
was dieser Meine
en kann. Aber Betriebskosten aufzehren? ehmen,
sich bereits einen gewissen Verkehr zettigen, und das auch bei dieser Eisenbahn der Fall sein wird. J lustonen, die in der Denkschrift enthalten sind,
die wirtschaftlichen Konk
und die ich der Würdigung eines nicht näher eingehen, sondern wil
andern Ländern über die
worden ist. Meine Her Eisenbahn durch das war dieses Gebiet
heißt: die Steinige
benutzt werden konnte, hat mit der Bahn
Anzahl von Intelligenzen in diese Man hat Geld un
die Eisenbahn. und damit Stauwerke,
eine
daß dieses
daß Eisenbahnen an ich nehme an,
oder innerhalb einer kurzen Zeit wird denn dann?
Eisenbahn alle Herren, einer⸗ und für daß Ich will aber auf
jeden einzelnen von Ihnen überlasse, l lieber davon sprechen, was ich in
1 Wirkung erfahren habe, die selbst in ziemlich wilden und unfruchtbaren Landstrichen durch die
ren, als Gebiet
öde, wasserlose Gebiet nachdem hinbringen können.
ganz gut
Elevatoren angelegt und
Eisenbahnen erzielt im Jahre 1883 die North Pactfic⸗ von Montana durchgestoßen wurde, Wüste — —. Es hat sich ja nach einiger
Montana Zeit zu Weidezwecken
man das Vieh aus dem Süden Es ist ß 8 Land hineingezogen d Kapital in dieses Land gebracht
eine große worden durch
hat in kurzer Zeit
ein sehr großes Gerstenproduktionsland dort geschaffen und schließlich
sind dort jene mineralischen Schät zivilisierte Welt von Montana hinsichtlich d Meine Herren,
machen. kann, das ist sehr fragli eingetreten wäre, noch weniger fraglich. gehen auf die Wahrf allen Kolonialbahnen kehr schaffen könnte.
bahn. noch alle gekannt es sind durch sie,
die Häfen zu bringen un
ordentliche Wertsteigerun
für die wichtigsten Ausfuhrprodukte variieren. haben die Werterhöhungen betragen: in
6 Piaster per Kolo, jetzt Gerste vor Eröffnung 12 Piaster, also ein Die Verkehrsstatistik das Jahr 1904 der Jahre 1897 jetzt auf Rente des Mehrwert der Zölle 25 660 000 Franken.
wenn die Bahn nicht ge
Meine Herren, ich das Sie alle kontrollieren können: das ist Die Anatolische Bahn Mitglied dieses hohen Hauses, den haben. 1 1 der Länge von 1000 km. Der Erfolg di
Ackerbaues
chätze entdeckt worden,
die heute die
es Kupferbezuges abhängig
ob das in Sudwestafrikz ebenso gelingen ch. Aber daß diese Entwicklung dorten niemals
Ich muß cheinlichkeit, mehr oder
mit welcher weniger
ihren ich habe ein Beispiel gewählt, das der Anatolischen Eisen⸗ hat zu ihrem Schöpfer ein verstorbenes Dr. von Siemens, den vermutlich Diese Bahn hat Kleinasien erschlossen in eser Eisenbahn ist gewesen: d. h. durch die Möglichkeit, die Landesprodukte an d dem Weltmarkt zuzuführen, ganz
baut worden wäre, ist aber doch noch etwas
2 zurück⸗ diese Bahn unter eigenen Ver⸗
außer⸗
gen eingetreten, welche zwischen 83 und 340 %
Bei Getreide und Gerste Angora vor Eröffnung der Bahn
18 — 22 Piaster; Wertsteigerung 216 bis 240 %
der Bahn e Wertsteigerung stellt fest,
von
sich um 163,4 % in den 12 Jahren Diese Zölle
erhöht hat.
2 ½ bis 5 Piaster, jetzt 11 bis 340 bis 140 %. daß für die Mebrwert von deren Ackerbauprodukten vom 13 Millionen gestiegen
Konialinie für
ist, demnach die Der 1892 — 1903 war
sind Naturalzölle, sie werden
eingehoben unter dem Namen des Zehnten, der tatsächlich aber der . Wenn Sie also auf den Gesamtmehrwert
achte Teil der Ernte ist der Ernte in den zwölf
Jahren kommen wollen,
den Zehnten oder Achten mit 8 zu multiziplieren
dann au
auch der Fiskus benefi hatten für die Eisenba sie bekommen jetzt wese
heraus, daß die Naturalabgaben so gestiegen
Bahn kostet ihnen nicht ein. Meine Herren,
f einen Mehrwert der Ernte von 12 Jahren, das heißt von ca. 17 Millionen p Jahre war der Mehrwert 17 600 000 Franken. worden ist, ist ja klar.
hn 8000 Franken pro Kilometer ntlich mehr (Franken per Kilometer) sind. sie bringt noch erheblich
immerhin ist ja bei der Stimmung, welche im
200
ziert
nur nichts, sondern
ro Jahr. . Daß da entsprechend
so haben Sie nur und Sie kommen Millionen in den Im letzten
Die Türken
garantiert; dadurch
Das heißt, die
vorigen Jahre gegenüber der Eisenbahnvorlage in diesem hohen Hause
sich geltend gemacht hat von allen Schätzungen
und zu versuchen, eine Basis festzuste Reiche zu Leistenden absolut festsetzt, und
1
von
es Aufgabe der Verwaltung Einnahmen, Rentabilität ꝛc. llen, welche das Maß des vom es ist infolge der Bemühungen
gewesen, mal abzusehen,
der Kolonialabteilung gelungen, die Firma Lenz und Cie. dazu zu
veranlassen, daß sie sich verpflichtet, ähnlichen Vertrag wie der le
betreiben für 10 Jahre
wie der Vertrag für di
e Vertrag, und
auf Grund
diese Bahn zu bauen zu einem sie zu pachten und zu eines Vertrags, der ähnlich ist e Pacht der Usambarabahn, d. h. die
Firma
Lenz und Cie. ist bereit, gegen einen Maximalzuschuß von 550 000 ℳ
das Risiko Sollte an
per Jahr
nehmen.
des Betriebs diesem Betrage
würde das Reich hieran partizipieren, d. h. für
Bahn niemals im Betriebe für s Und wenn Sie dazu rechnen die
lionen. Quotienten ziehen, der
entfällt, so können Sie sehen, daß die ganze
Mark kosten wird, die erspart werden, — nicht Das ist gegenüber der schritt. Meine Herren,
dürfen und Ihnen da Denkschriften vorführen
behalten, vorläufig ein Resümee zu ziehen, ich halte es für deutsche
Meine Herren, ist, daß der b sich trägt für eine fr wendungen entschädigen jetzt erzielten Resultat Behauptung, daß die erst angeschnitten sind. deutsche Kapital bei
auf die Strecke von
also im Laufe von ganz
dieser Bahn auf etwas erspart werden, so
sich zu 10 Jahre kann die
das Reich mehr kosten als 5 ½ Mile-. 21 ½ Millionen und den
Lüderitzbucht nach Aus Sache 24 Millione
kurzer Zeit werde
nur für den Bau, sondern auch für den Betrieb. Vorlage des Vorjahres ein erheblicher Fort⸗
wenn ich eingangs meiner wirtschaftlichen Zielen unserer kolonialen Betätigung
Rede von den habe sprechen
z bisher Erreichte teils mündlich, teils in konnte, wobei natürlich noch so manches, was ich gern hätte sagen mögen, ungesagt bleiben muß, habe ich mir vor⸗
festgestellt, nicht
Kolonialbesitz unsere
uchtbringende, de Entwicklung. D e unter Berücksichtigung
Das beweisen die
was ich jetzt tun möchte⸗
daß es unrichtig die Elemente in
Nution für ihre Auf⸗
1 bereits der unwiderlegten
Naturschätze der Kolonien zum großen Teil
Meine Herren, es seinen Kolonien versagt
ist unrichtig, daß das
habe. Es muß