Magdeburg, 4. März. (W. T. B.) Heute nachmittag brach in der Verkaufsstelle der Radeberger Hutfabrik Feuer aus, das bald das ganze Haus ergriff. Sechs Personen sind von 5 Feuerwehr gerettet worden. Der Dachstuhl steht in hellen
ammen.
Kiel, 4. März. (W. T. B.) Der Chef der Hochseeflotte Seine Königliche Hoheit der Prin⸗ Heinrich von Preußen hat den Offizieren und Mannschaften der Kreuzer der Hochsee⸗ flotte für die während des stuürmischen Wetters in der Nordsee in der Zeit vom 20. bis 22. Februar zahlreichen Handelsschiffen
eleistete Unterstützung seinen Dank und seine vollste Aner⸗ ennung aussprechen lassen.
zuiglichen Schauspielhause werden morgen, Mittwoch, eg I 14.8 Piccolomini“ in der bekannten Be⸗ ezung wiederholt. Den Wallenstein spielt Herr Matkomsky. 8„ Neuen Schauspielhause findet von heute ab täglich um 10 Uhr Vormittags der Vorverkauf für folgende Gastspiele von Foseph Ka inz statt: Sonnabend, den 9. d. M., „Torquato Tasso⸗ Sounntag, den 10, „Das Fest des Sanct Matern’“, „Der arme Narr’, „Der goidene Schlüssel“; Montag, den 11., „Faust“, I. Teil; Diens⸗ lag, den 12., „Das Fest des Sanct Matern“ ꝛc.; Mittwoch, den 13, 8. ‧J. Teil; Donnerstag, den 14, „Das Fest des Sanect Matern 28 3 Freitag, den 15, „Torquato Tasso⸗-; Sonnabend, den 16., „Weh dem, ber 15a!“; Sonntag, den 17., „Torquato Tasso“; Montag, den 18, „Das Fest des Sanct Matern“ ꝛc; Dienstag, den 19, „Der Barbier Con Sevilla“. — Um vielfach geäͤußerten Wünschen des Publikums noczzukommen, beginnen die genannten Kainz⸗Vorstellungen, mit Aus⸗ nabhme der „Faust⸗Aufführungen, die um 7 Uhr beginnen, vom 9. März 8 E“ Oper wird als nächste Neueinstudierung Fausts Verdammung“, dramatische Legende in fünf Akten von Hektor Berlfoz, vorbereitet. Der Chor würde ö verstärkt, und die Hroben sind bereits seit längerer Zeit im Gange. 888 r-In “ der Königlichen Kapelle unter Kapellmeister Felix Weingartners Leitung findet Sonnabend, den 9. März, Abends 7 ½ Uhr, im Königlichen Opernhause statt. Die Symphoniematine beginnt um 12 Uhr.
8
00 ℳ als außerordentliche Unterstützungen zur Wiederherstellung ihrer Gesundheit als Vorbedingung zur Erlangung späterer Exiftenz⸗ fähigkeit gezahlt worden. In den 35 Jahren seines Bestehens hat der Verein im ganzen gezahlt: 200 825 ℳ an laufenden Erziehungs⸗ beihilfen in 1022 Fürsorgefällen und 56 915 ℳ an gußerordentlichen Beihilfen zur weiteren Berufsausbildung in 261 Fürsorgefällen, über⸗ haupt also 257 740 ℳ in 1283 Fürsorgefällen. —
Außerdem hat der Verein aus Anlaß der Silberhochzeit Ihrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin und zum bleibenden Gedächtnis im verflossenen Jahre aus den Mitteln des Vereins eine vom Ver⸗ waltungsrate zu besetzende Freistelle in der Kaiserin Augusta⸗Stiftung zu Potsdam errichtet, die von Ostern d. J. ab der Tochter eines im Dienste tödlich verunglückten Offiziers verliehen worden ist.
Nach dem vorliegenden Geschäftsbericht zählte der Verein am Schlusse des Jahres 1906: 223 Wohltäter und leberslängliche bezw. ständige Mitglieder, 157 stimmberechtigte Mitoelieder mit Jahres⸗ beiträgen von 10 ℳ und mehr, 49 Freunde mit Beiträgen von weniger als 10 ℳ jährlich. An Beiträgen sind cingegangen im ab⸗ gelaufenen Jahre an einmaligen Beiträgen 2820 ℳ, an laufenden Beiträgen der Mitglieder und Freunde 3532,80 ℳ, zusammen:
Berichte von deutschen Fruchtmärkten. Zusammengestellt im Kaiserlichen Statistischen Amt.
Außerdem wurden am Markttage (Spalte 1) nach überschläglicher Schaͤtzung verkauft Doppelzentner (Preis unbekann!)
Bremerhaven, 5. März. (W. T. B.) Im Vorderraum 9 des vom Norddeutschen Lloyd gecharterten, mit Stückgütern und . Qualität Baumwolle von Australien gestern hier angekommenen norwegi⸗ G 1 Seee 8 gering mittel gut
schen Dampfers „Rpygia“ kam in der vergangenen Nacht ein „ 5 6352,80 ℳ Nach dem Kassenbericht für das Jahr 1906 haben be⸗ Gejahlter Preis für 1 Doppelzentner
Feuer zum Ausbruch. Trotz energischen Eingreifens der Feuerwehr konnte der Brand bisher noch nicht gelöscht werden. 8 8 tragen: die Einnahmen 23 087,54 ℳ, die Ausgaben 19 433,50 ℳ, beseker h“ “ niedriagster bös t iebeiaster 1 — mithin Kassenbestand Ende 1906: 3654,04 ℳ Das Gesamtvermögen St. Johann, 4. März. (W. T. B.) Auf der Grube Dud⸗ gster höchster niedrigster höchster] niedrigster betrug Ende 1906 264 886,29 ℳ “ sÜsweiler stürzte heute vormittag infolge Versagens der Bremse an ℳ ℳ ℳ ℳ ℳ Durch Allerhöchstes Handschreiben Ihrer Majestät der Kaiserin der Fördermaschine der Förderkorb mit 33 Mann in die Tiefe. und Königin vom 8. Februar v. J. ist der Staatsminister a. D., Zwei Mann sind tot, verletzt ist einer. Weizen. Kammerberr Dr. G. von Bonin⸗Brettin in Berlin zum Vor⸗ 1720 127,30 sitzenden des Verwaltungsrats ernannt worden. 8 16,70 17 90 Etwaige Zuschriften sud an den genannten Vorsitzenden 1810 18,20 (W. 62 Lützomplatz Nr. 8) in Berlin, etwaige Beitrkäge und Bei⸗ 17,80 18,00 trittserklärungen an den Schatzmeister, Geheimen Regierungsrat H. 17,50 18,50 18,50 Meyer (S0. 16 Michaelkirchplatz Nr. 23) in Berlin zu richten, von 19,60 üe — 19,60 b V dem auch die Satzungen und der Jahresbericht bezogen werden können. 19 00 19,00 19,00 19,40 Kernen (enthülster Spelz, Dinkel, Fesen). 8 — 19,60 19,60 1 352 19,50 19,60 19,60 8 19,60
20 00 20,00 40 22,14
Am vorigen
für Durch⸗ preis V em
Doppelzentner ℳ ℳ
Verkaufte Menge
18,10 8 17,90 16,70 16,70
18,20 18,00 17,80 18,10 17,90
([Der Konzertbericht befindet sich in der Dritten Beilage.) Breslau
Strehlen i. Schl. Löwenberg i. Schl. Eö111“ 1116“ 111“ 8 Giengen.. 8
Wien, 4. März. (W. T. B.) Wie die Blätter melden, kam es heute in der Lemberger Universität zwischen polnischen und ruthenischen Studenten, die an den bekannten Ausschrei⸗ tungen teilgenommen hatten, zu Zusammenstößen. Der Uni⸗ versitätssenat beschloß darauf, die Vorlesungen bis auf weiteres einzustellen.
Mannigfaltiges. v “
Am 22. Januar d. J. ist der Kaiserin Augusta⸗Verein für deutsch Irnnere⸗ in Berlin zu seinein satzungsgemäß alljährlich satifindenden Vereinstage zusammengetreten, um den Geschäftsbericht zur vas Jahr 1906 und die Rechnung von den Einnahmen und Aus⸗ gaben des Vereins im abgelaufenen Geschäftsjahre entgegenzunehmen. Der Berein ist im Jahre 1871 nach Beendigung des deutsch⸗fran⸗ zöfschen Krieges auf Anregung Ihrer Majestät der Kaiserin und Künzgin Augusta zu dem Zwecke gegründet worden, um den heljebevüörstigen Töchtern der in jegem Kriege auf dem Felre der Ehre gebliebenen oder später an den Folgen der erbaltenen Wunden oder der erlittenen Kriegsstrapazen vwswrbenen deutschen Offiziere, Militärärzte, Militärbeamten, Mihärgristlichen sowie der ihnen im Range gleichzustellenden Träger des Molen Kreuzes seine Fürsorge zuzuwenden. Diese Fürsorge erfolgt enzwerer a. durch Aufnabme der verwaisten Töchter in die zu diesem Zweck: nnter der Mitwirkung des Vereins errichtete Kaiserin⸗ Angufta⸗Stiftung, früher in Charlottenburg, jetzt in Potedam, oder „ durch Gewährung von fortlaufenden Erziehungskeihilfen an die mamer oder Vormünder der verwatsten Töchter bis zu deren vollendetem Febzehnten Lebensjahre. c. Außerdem können ihnen auch nach vollendetem Felzehnten Leben jahre noch außerordentliche Beihilfen zur weiteren HBernfsausbildung gewährt werden. Die Töchter der in den Kriegs⸗ vobren 1870 und 1871 gefallenen oder ihren Verletzungen erlegenen Vffytere mw. haben zwar längst das erziehungsbedürftige Alter über⸗ schrirzen. Indessen traten bisher noch in jedem Jahre neue Fälle an den Verein heran, in denen ehemalige Kämpfer von 1870/71 an den väteren Folgen erlittener Verwundungen und ausgestandener Kriegs⸗ strapazen vor der Zeit dahinstarben und erziehungsbedürftige Töchter in wlßlicher Vermögenslage zurücklassen. 1
Awerdem aber hat Ihre Majestät die jetzige Kaiserin und Königin bn Uebernahme des Protektorats an Stelle der heimgegangenen Kaißerin und Königin Augusta den dringenden Wunsch ausgesprochen, taß die bestehende Organisation auch für etwaige künftige Kriege er⸗ balzen bleiben und der Verein unter Beibehaltung seiner statutarischen Kufgabe im Kriegsfalle womöglich auch für die Zeit des Friedens eine ver erfteren entsprechende Wirksamkeit entfalten mög⸗, damit er dereinst in der Zeit der Not seine segensreiche Tätigkeit für den ihm vor⸗ vezeichneien Zweck sofort auszuüben imstande sei. Infolge⸗ dessen hat der Verein durch die Satzungen seine, den deutschen Zicheern gewidmete Fürsorge auf künftige deutsche Kriege wwie auf die Unternebmungen der deutschen Kriegsmarine and der deutschen Schutztruppen im Koconialdienste und envlich auf tödliche Unfälle im Friedensdienste ausgedehnt.
Im abgelaufenen Geschäftsjahre haben 18 Töchter laufende Er⸗ ziehungsbeihilfen zum Gesamtbetrage von 4425 ℳ, 9 Töchter außer⸗ orbentliche Beibilfen zur weiteren Berufsausbildung zum Gesamt⸗ betroge von 2400 ℳ erhalten, und an 2 Töchter sind zusammen
2. 3. 25. 2.
25. 2.
25. 2. 26. 2. 25. 2.
19,60
20,00 20,02 22,14
Innsbruck, 4. März. (W. T. B.) In der vergangenen Nacht sind zwischen Töll und Marling 2 Arbeiter über die Felsen auf den Bahndamm der Vintschgaubahn abgestürzt. Heute früh wurden beide, der eine tot, der andere schwerverletzt, von einem Bahnwärter aufgefunden.
Ihre 12. Hauptversammlung hält die Freie Kirchlich⸗ soziale Konferenz am 2. bis 4. April d. J. in Karlsruhe in Baden. Das eiste Hauptreferat wird der Professor D. R. Seeberg aus Berlin über: die Aufgabe der Thevlogie in der Sozialen Frage halten. Das zweite die Herren Liz. Mumm und Generkschasts⸗ sekretär Rafflenbeul über die Notwendigkeit einer eigenen sozialpolitischen Theorie für die christlich⸗nationale Arbeiter⸗ bewegung. Im großen Saal der Karlsruber Festhalle wird der Pfarrer Julius Werner aus Frankfurt a. M. am ersten Abend in einer öffentlichen Volksversammlung über das moderne Proletariat und die deutsche Nation reden und am zweiten Abend gemeinsam mit dem Direktor Stuhrmann aus Barmen und dem Pastor Keller das Thema behandeln: Das unverkürzte Evangelium: die Rettung des Volks⸗ lebens, die Bewahrung des Kirchenlebens, die Stärkung des Personlebens. Auch der zur Beratung avngesetzte Arbeitsstoff der sieben Arbeits⸗ kommissionen ist interessant: 1. Arbeitskommission. Thema: Die fehlerhaften Grundlagen unseres kirchlichen Verfassungslebens. Referent: sei.
ijetrich von Ortzen Berlin. 2 Arbeitskommission. Thema: Sieben Bitten an die evangelische Kirche. Referent: Pastor Samuel Keller. 3. Arbeitskommission. Thema: Jünglingsvereine und christliche Gewerkschaften. Referent: Pfarrer Haag, Blansingen. 4. Arbeitskommission. Thema: Die Abhängigkeit der Presse von den Annoncen. Referent: Pastor Swierczewski, St. ÜUlrich b. Mücheln, Bez. Halle a. S. 5. Arbeitskommission. Thema: Der Kampf gegen den Haeckelschen Monismus. Referent: Oberlehrer Dr. Dennert, Godes berg. 6. Arbeitskommission. Thema: Wie ist der Religionsunterricht auf der Schule fruchtbarer zu erleilen? Referent: Professor Walter Weber, Wesel. 7. Arbeitskommission. Thema: a. Die besondere Aufgabe der kirchlich⸗sozialen Frauen in der modernen Frauenbewegung. Referent: Direktor P. Stuhrmann, Barmen. Thema: b. Aufgabe und Pflicht der Frau als Konsument. Referentin: Fräulein von Knebel⸗Doeberitz, Berlin.
Babenhausen Illertissen. Giengen .. Geislingen. E“
19,40
19,60 19 98 22,00
19,80 19,40 V 22,00
19,80 20,60 5 220 22,40 22,40 221
Roggen. 8 ’
London, 4. März. (W. T. B.) Der Nebel über dem Aermelkanal ist verschwunden, die bei Goodwin Sands . 7 öu“ festgekommenen Schiffe sind wieder flott geworden. Der reslau . deursche Dampfer „Marsala“ der nach dem Zusammenstoß mit Strehlen i. Schl. dem deutschen Dampfer „Helene auch auf Grund geraten, aber hald Grünberg i. Schl. darauf wieder losgekommen war, ist ohne ernste Beschädigungen Löwenberg i. Schl. nach Barry weitergegangen. — Die Reederei Schuldt in Flensburg ö6 teilt mit, daß die Mannschaft des ihr gehörenden Dampfers Neuß. . . „Helene“, der zwischen Dover und Folkestone gesunken ist, gerettet Aalen.. . —
(Vgl. Nr. 57 d. Bl.) 8 8 wEE11161616“ 8 v
1. 3. 2. 3.
15,71 15,80
15,83 16,00
15,50 15,10 15,85
16,10 16,00 16 00 19,20
15,60 15,40 15,85
16,10 16,00 16,00 19,80
16,00 1 257 16,50
16, 4 108
15 50 16,20 15,85 16,30 16 40 1700 1 650 20 00 137 18,60 56
Gerste.
15,00 15,50 15,90 15,80
435 16,10 16,30 25. 16,50 16,38 19,59 19,03
18,60 .
15,17
15,25
15,20 152 12.60 16 00 15 25 16,50 15,80
15,20 13,00 16,50 15 25 16,75
15,80 19,00
Alais (Dep. Gard), 5. März. (W. T. B.) Im Bergwerk zu Fontaine stürzte infolge einer Explosion schlagender Wetter die Decke eines Stollens ein. Zwei Bergleute wurden
getötet. 8 8
Neapel, 4. März. (W. T. B.) Eine Gesellschaft von Ausflüglern unternahm eine Besteigrng des Berges Sant⸗ 88 bes dan La Angelo. Einer der Teilnehmer, der Ingenieur Kermont, glitt wbbe.““ — 18,60 18 60 18,80 18,80 19,00 in der Nähe von Aqua Santa beim Schlittern auf dem Schnee Riedlingen .. . G . 18,00 18,00 18,20 18,60 “ einem Abgrund zu und er sowie sein ihm zu Hilfe eilender Gefährte 8 „
Dovidio stürzten in die Tiefe und wurden zerschmettert. Hafer. 1“ e“ 15,50 15,90 16,00 16,20 16 30 5 1 Streblen i. Schl. 15,60 15,60 16 10 16,10 16,60 1 760 16,00 Grünberg i. Schl. — — 17,00 17,00 17,40 b 4 2 Loͤwenberg i. Schl. 16,00 16 00 16,10 16,10 16,20 EE““ 15,20 15,20 15,60 15,60 16,10 1 487 15,65 — — 340 17,00 17,80 17 80
18 20 18,34 1 033 18,33 17,60 17,60
ürfen. . . 1 ““ E111“”“;
8 1“ 2 — Braugerste Strehlen i. Schl.. Löwenberg i. Schl.
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13,10 16,60 16,50 17 00 16,00
12,50 14,00 15,50
12,00 14,00 15,50
8828 S
3 840 158 228
2 080
4 944
16,00
15,75 19,00 18,83 18,45
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—
Braugerste
—
☛☚ 8888
19,00 18,90 18,26
ho
Washington, 4. März. (W. T. B.) Nach einer Meldung 16,00 der „Associated Preß“ hat der Praͤsident Roosevelt an das russische .
Komitee zur Linderung der Hungersnot in Rußland, das sich in New York gebildet hat, einen Geldbetrag gesandt und in
15,40 17,00 18,17
d0 oᷣN
do bo ho go po
Die Sonnenflecken, die am 9. Februar das große Nordlicht verursacht haben, sind wieder am Ostrande der Sonne erschienen und gestern bereits auf der Treptower Sternwarte den Beobachtern gezeigt worden. Es ist zu erwarten, daß an den nächsten Abenden vielleicht wieder Nord⸗ lichter sichtbar werden. Die Sternwarte wird daher morgen und am Donnerstag bereits Vormittags um 10 Uhr zwäcks Beobachtung dieser Flecken geöffnet werden. Aenderungen, die in den Flecken in der Zwischenzeit vor sich gegangen sind, lassen sich auf der in dem neuesten Heft der illustrierten Zeitschrift „Das Weltall“ veröffentlichten Zeich⸗ nung des Direktors Archenhold deutlich erkennen.
dem Begleitschreiben zu weiteren Zuwendungen für diese Sache mit Aalen 19,00 dem Hinweis aufgefordert, daß Rußland ein guter Freund Amerikas Biengen ... 17,80 17˙80 18,00 183 17,75 17,36 3 1“ 88 185 18,50 18,40
gewesen sei. 8 “ .“ Riedlingen v“ 18,40 18,60 V h“ “ Bemerkungen. Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt. Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet. (Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der den lesten sechs Spalten, daß entsprechender Bericht fehlt.
1 Ein liegender Strich (—) in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist, ein Punkt (.) in letzten Zweiten und Dritten Beilage.)
um so mehr tun, als das Ersuchen des Herrn Abgeordneten Erzber das er mir vortrug, oder der Vorschlag, der mir durch ihn gem wurde, ein ganz ungewöhnlicher und für mich überraschender war.
Er hat, um dies von vornherein hier festzustellen, mir mitgeteilt, Herr Poeplau habe noch aktenmäßiges Material hinter sich, dessen Bekanntgabe die Kolonialverwaltung aufs schwerste kompromittieren müsse; er sei bereit, dieses Aktenmaterial herauszugeben, wenn die gegen
Personalveränderungen. geteilt. Eine hohe Persönlichkeit aus der Umgebung von Fürst 9 8 Bülow — in Klammern: Herr von Loebell? — trat vor der Prä⸗ Königlich Preußische Armee. 1“ an den Abg. Spahn heran in der Absicht, ihn zu
* 1 Offiziere, Fähnriche usw. Ernennungen, Beförde⸗ prechen. Herr Spahn bedeutete dem Herrn, er sei in Zukunft Mozart Saal. Mittwoch, Abende 8 Uhr: rungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. Berlin, für ihn nur noch vor Zeugen zu prechen. Daraufhin entfernte
Populärer Klavierabend (Beethoven⸗Abend) von 28. Februar. Pachaly, Hauptm. und Komp. Chef im Gren. Regt. sich der Herr. — So ist's recht, und so muß es bleiben.
Donnerstag und folgende Tage: Haben Sie nichts
Schillerthenter. o. (Wallnertheater) zu verzollen?
Theater. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Narrenglanz. Ein
Meine Herren, ich konstatiere, daß diese Darstellung, soweit sie
Ktmigliche Schanspiele. Mittwoch: Opern⸗ bats. 87. Abonnementsvorstellung. Die Verlobung bei der Laterne. Operette von Jacques Offenbach. Tent gus dem Französischen von Michel Carré und Lson Batty. — Coppelia. Phantastisches Ballett o 3 Aufzügen von Cy. Nuitter und A. Saint⸗Leon. Musik von Leo Delibes. Musikalische Leitung: Herr Kapellmreister Professor Hellmesberger. Ballett: Herr Ballettmrister Grarb. Anfang 7 ½ Uhr. 8
Kcwaufpielbaus. 62. Abonnementsvorstellung. WMallensteius Lager. Schauspiel in 1 Aufzuge von Friedrich von Schiller. Regie: Herr Keßler. — Die Picrolomini. Schauspiel in 5 Aufzügen von Fiedrich von Schiller. Regie: Herr Keßler. aev g 7 ½ Uhr.
vonerztag: Overnhaus. 62. Abonnements⸗ vorstehnna Die Stumme von Portici. Große Opex in 5 Aufzügen. Musik von Auber. Text von Scribe. Fär die deutsche Bühne bearbeitet von zichtenstein. Anfang 7 ½ Uhr.
Schanzpielbaus 63. Abonnementsvorstellung. Wachhrnsteins Tod. Trauerspiel in 5 Aufzügen don Friedrich von Schiller. Anfang 7 ½ Uhr.
Nenes Oßerntheater. Sonntag: 51. Billettreserve⸗ o. Denst⸗ and Freiplätze sind aufgehoben. Fra Dinvnlu. Komische Oper in 3 Akten von Auber. Tert von Eugone Seribe, bearbeitet von Karl Blum.
Ansung 7 ¼ Uhr.
Hemsches Thruter. Mittwoch: Das Winter⸗ würchen. Anfang 7 ½ Uhr. Donnerslag: Romeo und Julia. Kammerspieler:: Mithroch: Frühlings Erwachen. Anfang 8 Uhr. DPonnerzzꝛag: Frühlings Erwachen.
Menes Schauspielhans em Nollendorfplat.
WMatwoch: el v - 5 . Bentbiet ndon Josef Kainz. Faust.
Brucerttag: Herthas Hochzeit. Anfang 8 Uhr.
Aezüngtheater.
Mittwoch, Abends 8 V Mieze und Maria. 8 Donn „Abends 8 Uhr: Mieze und Maria.
Spielmannsdrama in 4 Akten von Rudolf Rittner. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Die rote Robe. Freitag, Abends 8 Uhr: Narrenglanz.
Charlottenburg (Bismarckstraße, Ecke der Grolmanstraße). Mittwoch, Abends 8 Uhr: Im bunten Rock. Lustspiel in 3 Aufzügen von Franz von Schönthan und Freiherrn von Schlicht. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Der Kaiserjäger. Freitag, Abends 8 Uhr: Jugend.
Theater des Westens. (Station: Zoologischer Garten. Kantstraße 12.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Gesamtgastspiel des Neuen Operettentheaters aus Hamburg. Die lustige Witwe. Operette in 3 Akten von Viktor Léon und Leo Stein. Musik ö 1 onnerstag und folgende Tage: Die lustige de Nachmi 1 8 Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Schülervorstellung. Der Freischütz. 2 Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen: Undine.
Komische Oper. Erzählungen.
Ponnerslag: Tosca.
Freitag: Carmen.
Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Wohltätigkeits⸗ vorstellung zu Gunsten des Säuglingeheims. Lakmé, 2. Att. Tozca, 3. Akt. — Abends 8 Uhr: Hoffmanns Erzählungen.
Mittwoch: Hoffmanns
Lunstspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Husarensieber. Donnerstag und folgende Tage: Husarensieber.
Schillertheater N. (Friedrich Wilhelmstädtisches Fes Mittwoch, Abends 8 Uhr: Der Familien⸗ ag.
Donnerstag: Die Erziehung zum Don Juan.
25 Die Erziehung zum Don 5 ö1“ Adieu Therese! Hierauf: Sein
Residenztheater. (Direttion: Richard Alexander.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Haben Sie nichts zu
Frrktag, nds 8 Uhr: Der Biberpelz.
verzollen? Schwank in 3 Akten von M. Hennequin Wund P. Veber. (Robert de vean. Richard
Lortzingtheuater. (Bellealliancestraße Nr.7/8.) Mittwoch: Der Mikado.
Donnerstag: Die lustigen Weiber von Windsor. S Die Regimentstochter.
Sonnabend: Das Glöckchen des Eremiten.
Thaliatheater. (Dresdener Straße 72/73. Di⸗ rektion: Kren und Schönfeld.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Eine lustige Doppelehe. Schwank mit Gesang in 3 Akten von Kurt Kraatz. Gesangstexte von Alfred Schönfeld. Musik von Paul Lincke. Donnerstag: EFine lustige Doppelehe. Freitag: Zum ersten Male: Olympische Spiele. Schwank mit Gesang von Kraatz und Neal. Sonnabend: Olympische Spiele. Sonntag, Nachmittags 2 ½ Uhr: Der Hochtourist.
Zentraltheater. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Der Milliardär. Ovperette in 3 Akten von Okonkowski und Lippschitz.
Donnerstag: Der Zigeunerbaron.
Freitag: Nanon.
Sonnabend, Abends 7 ½ Uhr: Gastspiel des Herrn F. öu Zum ersten Male: Der blaue
ub.
Trianontheater. (Georgenstraße, nahe Bahnhof Friedrichstraße.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Fräulein Josette — meine Frau.
Donnerstag bis Sonnabend: Fräulein Josette — meine Frau.
Konzerte.
Singakademie. Mittwoch, Abends 8 Uhr:
III. Abonnementskonzert von Florian Zajic und Heinrich Grünfeld.
Königliche Hochschule für Musik. Mittwoch, Prrs 8 Uhr: Konzert von Jeuny Behrens r).
Heethoven-Snal. Mittwoch, Abends 8 Uhr:
Alexander.)
III. Liederabend von Julia Culp.
Frédéric Lamond.
Birkus Schumann. Mittwoch: Fortsetzung der großen internationalen Ringkampfkonkur⸗ renz um den Goldenen Kranz von Berlin und 10 000 ℳ in Bar. Es ringen: Pietrs le Basque mit Charles d’'Anvers, Axel Krook mit Hansen, Ritzler mit Milo, Paul Pous mit Bouchioni. Vorher: Galaprogramm. Les 4 Magnanis und um 9 ½ Uhr: St. Hubertus. Größtes und sehenswertestes Prachtmanegenschaustück.
Sonntag: Ausnahmsweise in beiden Vorstellungen: St. Hubertus.
Familiennachrichten.
Verlobt: Frl. Gisela von Stangen mit 8 Leutnant Gert von Beneckendorff und von Hinden⸗
burg (Danstg⸗Langfuhr).
Verebhelicht: Hr. Hauptmann a. D. Eugen Gaissert mit verw. Fr. Elebeth Petri, geb. Gollmert (Berlin). — Hr. Amtsassessor Dr. jur. Wilhelm von Schuckmann mit verw. Fr. Vally von Arnim, geb. von Schuckmann (Schwerin).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Leutnant Erdmann von Prittwitz und Gaffron (Oels i. Schles.).
Gestorben: Hr. Gottlieb Friedrich von Maltzan, FrbeJvn Wartenberg und Penzlin (Neustrelitz). — Hr. Oberst z. D. Robert von Hornemann (Liegnitz). — Fr. Hedwig von Hopffgarten, geb. Freiin von Boineburg⸗Lengsfeld (Eisenach)h. — Frl. Berthe von Bülow (Parchim).
Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg.
Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerel und Verlags⸗ Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Zwölf Beilagen (leinschließlich Börsen⸗Beilage), sowie die Inhaltsangabe zu Nr. 6 des öffent⸗ lichen Anzeigers (einschließlich der unter Nr. 2 veröffentlichten Bekanntmachungen), wBvn⸗ Kommanditgesellschaften auf en
ktiengesellschaften, für die Woche vom 25. Februar bis 2. März 1907.
auf das Rechnungsjahr 1907 sowie der Ergänzun Entwurf des Reichshaushaltsetats, von 6 Mitgliedern füuͤͤr die Reichsschuldenkommission und er
wursfs eines Gesetzes, betreffend die Vornahme einer Berufs⸗
marke „Eine prächtige Antwort“:
König Friedrich Wilhelm J. (2. Ostpreuß.) Nr. 3, als aggregiert zum uf. Ieagt Heriog Friedrich Wilhelm von Braunschweig (Ostfries.)
8 versetzt. Potsdam, 1. März. v. Moßner, Gen. der Kav. und Gou⸗ vefnine⸗ von Straßburg i. E., à la suite des Leibgardehus. Regts. Berlin, 2. März. Waenker v. Dankenschweil, Gen. Lt. von der Armee, zum Kommandeur der 31. Div., Blanquet, Gen. Major und Kommandeur der 2. Gardefeldart. Brig., zum Komman⸗ deur der 33. Div., — ernannt. Gr. Wolfskeel v. Reichenberg, Königl. bayer. Lt. a. D., früher im 1. Schweren Reiterregt Prinz Karl von Bayern, mit Patent vom heutigen Tage als Oberit. der Res. des 2. Pomm. Ulan. Regts. Nr. 9 angestellt und vom 1. April 1907 ab auf ein Jahr zur Dienstleistung beim letztgenannten Regt.
kommandiert. Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. Berlin, 2. März. Gaede, Gen. Lt. und Kommandeur der 33. Div., unker, Gen. Lt. und Kommandeur der 31. Div., v. Dresky, en. Lt. und Kommandant von Metz, — in Genehmigung ihrer Ab⸗ schiedsgesuche mit der gesetzlichen Pension zur Disp. gestellt. Schwier, Lt. im Fußart. Regt. General⸗Feldzeugmeister (Bran⸗ denburg) Nr. 3, unter Verleihung des Charakters als Oberlt., der Abschied mit der gesetzlichen Pension und der Erlaubnis zum Tragen
der Armeeuniform bewilligt.
DHentscher Ntetehbhtng. 9. Sitzung vom 4. März 1907, Nachmittags 2 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.) “
DSDoagesordnung: Fortsetzung der ersten Beratung der Gesetz⸗ entwürfe, betreffend die Feststellung des Reichshaushalts⸗ etats und des Haushaltsetats für die Schutzgebiete zum
ste Beratung des Ent⸗
und Betriebszählung im Jahre 1907.
Chef der Reichskanzlei, Wirklicher Geheimer Oberregierungsrat von Loebell: Meine Herren! Ehe ich mich zu dem Gegenstande wende, der mich veranlaßt hat, heute das Wort zu erbitten, habe ich noch
eine Richtigstellung zu bewirken. Der „Baye ische Kurier“ vom 3. d. M. schreibt unter der Spitz⸗
Eine prächtige Antwort hat laut „Elsässer“ der Zentrums⸗ führer Spahn einem hohen Herrn aus Regierungskreisen gegeben. Dem Blatt wird nämlich von einem Abgeordneten folgendes mit⸗
—
meine Person betrifft, von A bis Z erfunden ist. (Hört, hört! rechts und links.) Ich überlasse Herrn Spahn die Richtigstellung, die er für angemessen erachtet, muß aber doch erklären, daß es eine eigen⸗ tümliche Kampf’esweise dieses „Bayerischen Kuriers“ ist, hier aufs Geratewohl, anscheinend auf eine unverbürgte Erzählung hin, den Namen eines Beamten zu nennen und ihn in dieser Weise “ zu 588 (Sehr richtig! rechts), und zwar in durchaus falscher eise.
Meine Herren, der Herr Abg. Erzberger hatte am Schluß der letzten Sitzung in meiner Abwesenheit in einer persönlichen Bemerkung belgabes erklärt — ich zitiere nach dem Oldenbergschen Parlaments⸗
ericht —:
Herr Gothein hat mir den Vorwurf gemacht, ich hätte eine Nebenregierung, einen Druck auf die Regierung ausgeübt. Er hat das nicht näher begründet. Ich nehme zu seiner Entschuldigung an, daß er sich hierbei stützt auf eine Notiz der „Norddeutschen All⸗ gemeinen Zeitung“ und auf eine durchaus unwahre Aktennotiz des Chefs der Reichskanzlei.
Er hat ferner gesagt:
Die Unlauterkeit und Unrichtigkeit der erwähnten Quellen sind von mir schon zweifach nachgewiesen worden. Erstens war das Datum falsch, und dann hat der Registrator die Sache ein ganzes Jahr zu spät gesetzt, und ferner: die Niederschrift entspricht nicht der Wahrheit. s handelt sich nicht um ein offizielles Akten⸗ material nach meiner Meinung, sondern um eine einseitige Notiz, 29 Niederschrift, bei welcher sich auch jeder Beamte rren kann.
Meine Herren, ich habe es eigentlich nicht für möglich, jedenfalls aber nicht für wahrscheinlich gehalten, daß der Herr Abgeordnete Erz⸗ berger auf die Verhandlungen mit mir im Falle Poeplau hier zurück⸗ kommen würde. Für die Form, in der er das getan hat, überlasse ich ihm die Verantwortung, Ihnen, meine Herren, das Urteil, nach⸗ dem Sie meine heutigen Ausführungen gehört haben werden. Ich bin aber hierdurch zu meinem Bedauern trotz der Geschäftslage des Hauses veranlaßt, auf die Angelegenheit, die allerdings über den Rahmen einer persönlichen hinausgewachsen ist, zurückzukommen; ich werde mich dabei möglichster Kürze befleißigen.
Herr Erzberger glaubt den Wert einer Registratur, weil ein⸗ seitig, in Frage stellen zu können, und hat sich anscheinend hierbei auf das neulich gebtauchte Wort berufen: propria scripta non docent. Meine Herren, es handelt sich in diesem Falle nicht um eine private Aufzeichnung. Ich habe Herrn Erzberger, der mir damals persön⸗ lich noch kaum bekannt war, in meiner amtlichen Eigenschaft empfangen, er hat mir eine amtliche Angelegenheit mitgeteilt und hat meine amtliche Mitwirkung bei dieser Angelegenheit nachgesucht; ich war deshalb nicht nur berechtigt, sondern ich war verpflichtet, den Inhalt der Unterredung niederzuschreiben und ihn zur Kenntnis derjenigen Behörde oder derjenigen Beamten zu bringen, die in erster Linie bei dieser Angelegenheit beteiligt waren. Meine Herren, ich mußte das
ihn schwebende Disziplinaruntersuchung (Hört, hört! bei den Liberalen), bei der in den nächsten Tagen der Schlußtermin in Potsdam anstand, aufgehoben würde. (Hört, hört! rechts und links.) Ich habe dieses Ersuchen sofort und mit Entschiedenheit zurückgewiesen und Herr Erzberger hat mir selbst erklärt, daß er diese Zurückweisung von mir erwartet habe.
Meine Herren, Sie werden mir zugeben, daß eine solche un⸗ heeen Unterhaltung, wie diese war, von mir auch aktenmäßig estgelegt werden mußte. Ich habe alsbald nach der Unterhaltung den Inhalt, wie er mir im Gedächtnis war, niedergeschrieben, habe eine Abschrift dieser Niederschrift machen lassen und diese Abschrift dem Herrn Staatssekretär des Auswärtigen Amts, dem damaligen Herrn Kolonialdirektor und dem Legationsrat Professor Helfferich in der Kolonialabteilung vertraulich mitgeteilt. Herr Helfferich, der vor etwa 14 Tagen hier in Berlin anwesend war und mich besuchte, hat mir bestätigt, daß ich ihm sehr bald nach der Unterredung mit Herrn Erzberger diese Abschrift gezeigt und ihm den Gang der Unterredung mit Herrn Erzberger so dargestellt habe, wie sie in der Aktennotiz niedergelegt ist.
Meine Herren, nachdem ich den beteiligten Herren diese vertrau⸗ liche Mitteilung gemacht hatte, habe ich am 28. September 1905, wie eine Notiz auf dem Schriftstück selbst besagt, diese Registratur zur Asserbation genommen, und zwar, um den vertraulichen Charakter der Notiz zu wahren, und aus Rücksicht für den Herrn Erzberger, in besonderem Verschluß zu den sekreten Akten. Aus diesem besonderen Verschluß ist sie erst herausgekommen, um dies gleich vorwegzu⸗ nehmen, nach Jabresfrist und ist dann da zu der “ Regi⸗ stratur der Reichskanzlei gekommen, nachdem die Angelegenheit wider Erwaͤrten in der Zeitung wieder zur Sprache gebracht worden war. Daraus erklärt sich auch die Notiz der Reichskanzlei⸗Registratur auf dem Schriftstück, daß sie in die Reichskanzlei erst im Jahre 1906 ge⸗ kommen ist, eine Notiz, aus der Herr Erzberger seine Schlüsse ziehen zu müssen geglaubt hat.
Meine Herren, ich habe dieses Verfahren gegenüber Herrn Erz⸗ berger für richtig gehalten, weil er persönlich zu mir gekommen ist, schließlich auch in vertraulicher Weise mir diese Mittellung gemacht hatte, und ich gar keine Veranlassung hatte, Herrn Erzberger durch die Bekanntgabe dieser Unterredung irgend welche Schwierigkeiten zu bereiten. Ich würde auch später nicht die Angelegenheit zur Sprache gebracht haben, wenn ich nicht zu meiner Ueberraschung im „Lokal⸗ Anzeiger“ vom 14. November 1906 folgende Notiz gefunden hätte, die übrigens auch durch die anderen Zeitungen gegangen ist:
Gegen die halbamtliche Auslassung der „Süddeutschen Reichs⸗ korrespondenz“, worin die Beschwerden des Abg. Erzberger wegen der Beschlagnahme seines Materials über koloniale Mißstände zurückgewiesen wurden, wendet sich der genannte Abgeordnete, um zunächst, ohne den Erörterungen im Reichstage vorzugreifen, ihr in zwei Punkten entgenzutreten.
Es wird dann der erste Punkrt erörtert und es heißt weiter: