1907 / 60 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 07 Mar 1907 18:00:01 GMT) scan diff

Hübener beim Füs. Regt, General⸗Feldmarschall Graf Blumenthal

(Magdeburg.) Nr. 36, Aumann beim 2. Nassau. Inf. Regt. Nr. 88, Schweikert beim 5. Westfäl. Inf. Regt. Nr. 53, Lörz beim 1. Unter.Elsäss. Inf. Regt. Nr. 132, Kretschmer beim Groß⸗ herzoglich Mecklenburg. Grenadierregiment Nr. 89, Berghausen beim Infanterieregiment Graf Werder (4. Rheinischen) Nr. 30, Bodenstein beim Inf. Regt. von Voigts⸗Rhetz (3. Hannov.) Nr., 79, Käfer beim Mansfelder Feldart. Regt. Nr. 75, Brockmann beim Telegraphenbat. Nr. 2, Funk beim Anhalt. Inf. Regt. Nr. 93, Schmidt beim Cleve. Feldart. Regt Nr. 43, Strauß beim Feldart. Regt. von Clausewitz (1. Oberschles.) Nr. 21, Kuckes beim 2. Lothring. Pion. Bat. Nr. 20, Meyer beim 10. Lothring. Inf. Regt. Nr. 174, Heilig beim Inf. Regt. von Wittich (3. Kurhess.) Nr. 83, Niemeyer beim Gren. Regt. König Friedrich Wilhelm IV. 1. Pomm.) Nr. 2, Liebau beim Inf. Regt. Graf Schwerin (3. Pomm.)

r. 14, Long beim 3. Lothring. Inf. Regt. Nr. 135, Pesch beim Inf. Regt. Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig (Ostfries.) Nr. 78, Pöhn beim Schleswig⸗Holstein. Inf. Regt. Nr. 163, Meltzer beim Inf. Regt. von der Goltz (7. Pomm.) Nr. 54, Oesterheld beim Gren. Regt. König Friedrich Wilhelm II. (1. Schles.) Nr. 10, Scheibner beim Fußart. Regt. von Linger (fhpreuß Nr. 1, Baus beim Regt. Nr. 71 Groß⸗Komtur,

ichter beim 2. Unterelsäss. Inf. Regt. Nr. 137, Schneider beim Deutsch Ordensinf. Regt. Nr. 152, Starke beim 1. Masur. Inf. Regt. Nr. 146, Silbersiepe beim Niederrhein. Füs. Regt. Nr. 39.

Beamte der Militärverwaltung.

Durch Verfügung des Kriegsministeriums. 20. Fe⸗ bruar. Brüssow, Intend. Sekretär von der aufgelösten Ostasiat. Besatzungsbrig., unter Anweisung seines Friedensstandortes in Berlin bei der Intend. des Gardekorps wieder angestellt, Düvel, Szy⸗ manski, Braun, Proviantamtskontrolleure auf Probe in Kolberg bzw. Goldap und Celle, zu Proviantamtskontrolleuren ernannt.

21. Februar. Goessgen, Intend. Sekretär von der Intend. des XVI. Armeekorps, der Titel Obermilitärintend. Sekretär verliehen.

22. Februar. Hirsch, Gentz, Henke, Garn. Verwalt.

8 Inspektoren von Sprottau bzw. Goldap und Stallupönen, nach

Bückehurg bzw. Sprottau und Goldap, Gorgas, Garn. Verwalt. Kontrolleur in Halle a. S., unter Aufhebung seiner Versetzung nach Bückeburg, als Garn. Verwalt. Insp. nach Lüneburg, versetzt.

23. Februar. Bergfeld, Remontedepotoberveterinär vom Remontedepot Hardebek, zum 1. März 1907 mit Pension in den

Ruhestand versetzt. 25. Februar. Anschütz, Militärbausekretär beim Militär⸗

. Berlin III, auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhestand versetzt.

Deutsches Reich

Preußen. Berlin, 7. März.

Seine Majestät der Kaiser und König konferierten, „W. T. B.“ zufolge, heute vormittag mit dem Reichskanzler ürsten von Bülow und nahmen im Königlichen Schlosse die Vorträge des Chefs des Generalstabes der Armee, Generals der Infanterie von Moltke, und des Chefs des Militär⸗ kabinetts, Generals der Infanterie Grafen von Hülsen⸗Haeseler, entgegen. 11“

Der Bundesrat versammelte sich heute zu einer Plenar⸗ sitzung; vorher hielt der Ausschuß für Handel und Verkehr

Der Staatsminister Dr. von Boetticher ist mittag im 75. Lebensjahr in Naumburg gestorben.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Lorele y“ vorgestern von Port Said nach Jaffa in See gegangen. S. M. S. „Luchs“ ist gestern in Tschinkiang eingetroffen.

Großbritannien und Irland.

Der Erste Lord der Admiralität Lord Tweedmouth hielt gestern bei einem Festmahl der Handelskammern des König⸗ reichs eine Rede, in der er, „W. T. B.“ zufolge, ausführte:

Die englische Marine stehe über den Parteiinteressen. Die gegen⸗ wärtige Regierung sei noch immer der Meinung, die sie auch ver⸗ wirkliche, nämlich, daß das Geld nicht fortgeworfen, daß aber anderer⸗ seits die Flotte auch nicht vernachlässigt werden dürfe. Alle seien von dem Gefühl durchdrungen, die großen Interessen, die England habe, zu sichern. In der Admiralität bestehe vollständige Einmütig⸗ keit zwischen den Marineangehörigen und den Zivilbeamten.

Rußland.

Der Kaiser Nikolaus hat gestern den Präsidenten der Reichsduma Golowin in Audienz empfangen. Nach Mel⸗ dungen des „W. T. B.“ sprach der Kaiser seine Genugtuung über die Eröffnung der zweiten Duma aus und wies auf die der Duma bevorstehende schwierige Aufgabe hin, die um so schwieriger sei, als in der Duma zahlreiche politische arteien vertreten seien. Golowin sprach seinerseits die

offnung aus, daß in allen für das Wohl des Landes bedeut⸗

amen Fragen eine Einigung der verschiedenen politischen Fraktionen erzielt werden würde, die geeint dem gleichen Ziele ustreben würden, das Wohl des Landes zu fördern. mer folcses Einigung verdanke auch er die auf ihn gefallene Wahl um Präsidenten. Der Kaiser tat hicrauf der großen vor⸗ ereitenden Arbeit des Ministeriums Erwähnung sowie der zahl⸗ reichen der Duma vorgelegten Gesetzvorlagen, die das Resultat dieser Arbeit seien, und sprach die Zuversicht aus, daß die Duma die gesetzgeberische Arbeit aufnehmen werde. Der Präsident Golowin teilte dem Kaiser mit, daß die Mitglieder

der Duma ganz von dem Bestreben erfüllt seien, das Vertrauen

des Monarchen zu rechtfertigen. Die Duma werde diese Arbeit

sofort, nachdem ihre innene Organisation beendet sei, auf⸗

nehmen. Nach der Audienz wurde Golowin der Kaiserin Alexandra vorgestellt.

Die nächste Sitzung der Duma ist auf den 8. März festgesetzt worden.

Wie das „W. T. B.“ meldet, sind gestern zwei Attentate verübt worden. In Lodz wurde ein

Offiszier auf der Straße von einem Unbekannten V 4 be die Dauer der Session ohne Diskussion zur Annahme.

erschossen, auf den eine Militärpatrouille eine Salve

abfeuerte, durch die zwei Passanten verletzt wurden. Die eee. schossen auch in eine Konditorei, da sie glaubten, Monate April und Mai 1907. 8

der Täter hielte sich dort verborgen. Ferner wurde

gestern abend in Sebastopol unter den Wagen des Festungs⸗

kommandanten, Generals Nepljujew eine Bombe geworfen. Der General sowie der Kutscher wurden verletzt, der Wagen wurde zertrümmert. Dem Verbrecher gelang es zu entkommen.

Portugal.

Der König von Sachsen ist, „W. T. B.“ zufolge, an Bord des Dampfers „Cap Ortegal“ heute in Lissabon ein⸗ getroffen.

Belgien. 8 Die Abgeordnetenkammer hat gestern, „W. T. B.“ zufolge, einen Antrag angenommen, durch den bestimmt wird, daß für den Distrikt Campine die Arbeitszeit im Bergwerk einschließlich Ein⸗ und Ausfahrt nicht mehr als 10 Stunden und die Arbeitszeit der Häuer nicht mehr als 8 Stunden betragen darf. Ein Antrag, der dahin ging, die Arbeitszeit in allen Gruben des Landes auf 8 Stunden zu beschränken, war vorher von der Kammer abgelehnt worden. b vX““

2 5 8 8

Die Pforte hat am Montag, wie bereits kurz gemeldet, an den deutschen Botschafter Freiherrn von Marschall als Doyen des diplomatischen Korps eine Verbalnote über die Zollämterfragen gerichtet, die der Freiherr von Marschall den Botschaftern der uͤbrigen Mächte mitgeteilt hat. Die Note besagt, nach einer Meldung des „Wiener Tele⸗ graphen⸗Korrespondenzbureaus“, daß die diesbezüglichen Ver⸗ handlungen zum Abschluß gelangt und auf Grund eines Beschlusses des Ministeriums durch ein Irade sanktioniert worden sind. Dieselben betreffen:

1) den Neubau oder die Erweiterung von Zollämtern in Kon⸗ stantinopel und in neun Hafenstädten sowie einige Hilfsmittel für die Ausladung. Bezüglich der Durchführungsarbeiten, welche längere Zeit beanspruchen werden, hat sich die Pforte formell verpflichtet; 2) die Vermehrung des Zollamtspersonals um 245 neue Beamte; 3) die Reorganisation des Lastträgerdienstes in Konstantinopel und in Smyrna; 4) die Reorganisation des zollamtlichen Dienstes.

Schließlich lenkt die Pforte die wohlwollende Aufmerksam⸗ keit der Vertreter der sechs Großmächte auf die Gesamtheit der vorstehenden Maßregeln und zweifelt nicht, daß die Groß⸗ mächte die Wichtigkeit der Opfer und Bemühungen der Pforte, die im Interesse des Handels gestellten Forderungen zu be⸗ friedigen, anerkennen werden, und bittet sie, die endgültige Zustimmung ihrer Regierungen bezüglich der Zollerhöhung mitzuteilen, damit diese in kürzester Frist in Kraft treten könne. Die sechs Beilagen der Note enthalten Instruktionen über die Zollamtsformalitäten, über die Behandlung von Warenmustern, über den Lastträgerdienst in Konstantinopel und Smyrna, ferner den Lastträgertarif in Smyrn ind die Liste der jüngsten Zulagen an Zollbeamte. b

1“

Bulgarien. Die Sobranje hat gestern, laut Meldung des „W. T. B.“, das Anleiheübereinkommen genehmigt.

Amerika.

Das Staatsdepartement der Vereinigten Staaten von Amerika hat Anordnungen ausgegeben, durch die das Stille Ozean⸗, das Philippinen⸗ und das China⸗ Geschwader zu einer Flotte mit Honolulu als Ver⸗ teihegn iehenes für den Stillen Ozean vereinigt werden. ach der „Morning Post“ wird zwar betont, daß die Konzentration der Seestreitkräfte in keinem Zusammenhang stehe mit dem durch die Zwischenfälle in Kalifornien gezeitigten Charakter der Shephüngen der Ver⸗ einigten Staaten zu Japan, doch sei offenkundig, daß die Re⸗ gierung es für rätlich erkenne, auf dem Stillen Ozean eine Flotte aufrecht zu erhalten, die hinreichend stark sei, die Philippinen und Hawai zu verteidigen und die an der pazifischen Küste gelegenen Staaten der Union zu schützen.

Das neue Einwanderungsgesetz, das jetzt von der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika erlassen worden ist, bedeutet, nach einer Depesche des „Boesmannschen Telegraphenbureaus“, keine Einschränkung der Einwanderung, sondern enthält nur Vorschriften, die sich auf eine Besserung der Unterbringung der Zwischendeckpassagiere beziehen. Die Schiffahrtsgesellschaften hatten eigentlich auch nur ein Gesetz gefürchtet, das den Bildungsnachweis (education- test) fordern würde, weil dadurch die Einwanderung auf min⸗ destens 30 Prozent heruntergedrückt worden wäre. Umdenenormen Agitationen der Union⸗Corporation ein Ende zu machen, mußte irgend etwas geschehen. Da kam die Vorschrift, einen größeren Raum für den einzelnen Auswanderer zur Verfügung zu stellen eine Bestimmung, die allerdings sur die Schiffahrts⸗ gesellschaften die Bedeutung hat, daß sie 15 bis 20 Prozent weniger Passagiere mit einem Dampfer befördern können. Allein die Direktionen der Schiffahrtsgesellschaften, insbesondere der deutschen, waren sich schon lange darüber klar, daß etwas zur Verbesserung der Unterbringung der Zwischendeckpassagiere geschehen müsse, sodaß also gesetzlich etwas vorgeschrieben wurde, was zu tun eigentlich die Schiffahrtsgesellschaften schon langevorhatten. Es ist nun aber festzustellen, daß in Nordamerika eine große Liga gegründet wurde, die alles aufbietet, um weitere, die Einwanderung beschränkende Gesetzesvorlagen zu bekämpfen, sodaß solche wohl für eine Reihe von Jahren nicht mehr zu erwarten sind. Insbesondere wird auch von dieser Liga unter gleichzeitiger Unterstützung seitens der Regierungen der Einzelstaaten der Kontraktarbeiter⸗ paragraph, der sich, obiger Quelle zufolge, als eine wider⸗ sinnige Maßnahme erwiesen hat, auf das energischste bekämpft.

Parlamentarische Nachrichten.

Die Berichte über die gestrigen Sitzungen des Reichs⸗ tags und des Hauses der Abgeordneten befinden sich in der Ersten, Zweiten und Dritten Beilage.

In der heutigen (12.) Sitzung des Reichstags,

welcher der Staatssekretär des Innern Dr. Graf von Posa⸗ dowsky⸗Wehner und der Staatssekretär des Reichsschatz⸗ amts Freiherr von Stengel beiwohnten, gelangte zunächst der schleunige Antrag der Polen (Abg. Brandys u. Gen.) wegen Einstellung eines gegen den Abg. von Chrzanowski bei der Staatsanwaltschaft in Posen schwebenden Strafverfahrens für

Es folgte die erste Beratung des Gesetzentwurfs, betreffend die vorläufige Regelung des Reichshaushalts für die

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Hierzu ergriff zuerst der Staatssekretär des Reichsschatz amts Freiherr von Stengel das Wort, dessen Ausführungen morgen im Wortlaut werden veröffentlicht werden.

Das Haus der Abgeordneten setzte in der heutigen (28.) Sitzung, welcher der Minister der öffentlichen Arbeiten Breitenbach beiwohnte, die Beratung des Staats⸗ haushaltsetats für das Rechnungsjahr 1907, und zwar die allgemeine Besprechung der Einnahmen aus dem Personen⸗, Gepäck⸗ und Güterverkehr im Etat der Eisenbahnverwaltung, fort.

Abg. Wallenborn (Zentr.), der bei der andauernden Unruhe im Hause nur schwer zu verstehen ist, führt aus, daß nach Bewilligung so 21 Mittel für die Eisenbahnverwaltung auch der Ausbau des Bahnnetzes nach Möglichkeit beschleunigt werden müsse. Seine Freunde wünschten besonders, daß bei dem Bau von Neben⸗ bahnen die Leistungsfähigkeit der Gemeinden mehr als bisher berücksichtigt und ihnen entgegengekommen werde. Den Zuschuß von 50 Millionen für Betriebemittel billige er, wenn auch etatsrecht⸗ liche Bedenken gegen die Form dieser Bewilligun nicht zu verkennen seien. Er sei auch damit einverstanden, daß die . aus den Eisenbahnen in steigendem Maße zur Anschaffung von Betriebsmitteln und zur Ausgestaltung der Bahnanlagen verwendet würden.

Abg. Schmedding (Zentr.): Aus den sachkundigen Dar⸗ legungen des Ministers geht hervor, daß die Eisenbahnverwaltung in sicherer Hand liegt. Das zeigt sich darin, daß er nicht zur Organi⸗ sation der Eisenbahnbetriebsämter zurückkehren, fondern die jetzt vor⸗ handene Organisation durch Ergänzung der Direktionen vermittels neuer Oberräte ausbauen will. Bei der gewaltigen Geschäfts⸗ vermehrung bedürfen die Eisenbahnpräsidenten einer Ent⸗ lastung, damit sie möglichst viel mit den Verkehrsinteressenten, mit dem Volke überhaupt in Berührung bleiben. Die Befürchtung des Abg. Macco teile ich nicht, daß innerhalb der Direktion Reibungen herbeigeführt werden könnten. Erfreut bin ich auch über den Ausspruch des Ministers, daß das Ministerium einer Entlastung bedarf; hoffentlich läßt der Minister den Diret⸗ tionen noch mehr Freiheit in ihren. Entschließungen. Mit dem neu geplanten Zentralamt bin ich einverstanden, wenn Kollisionen mit den Direktionen vorgebeugt wird und wenn das I nicht alle Lieferungen an den Wasserkopf Berlin anzieht.

u begrüßen ist auch der vom Minister aufgestellte Ausbauplan, der für die nächsten Jahre 250 Millionen Mark zur Durchführung fordert. Mit der Betriebsmittelgemeinschaft, wie sie jetzt projektiert wird, erkläre ich mich einverstandeu. Der Redner fordert dann unter ziffer⸗ mäßigem Vergleich der Entwicklung der Neben⸗ und der Hauptbahnen einen stärkeren Ausbau der Heußthühven, namentlich im Westen. Dieser Ausbau müsse sich in nord⸗füdlicher Richtung erstrecken, damit nicht immer der Weg über Cöln genommen zu werden brauche. Zum Schluß wünscht der Redner noch Aufklärung über folgende Fragen: 1) Nach welchen Grundsätzen ermittelt die Eisenbahnverwaltung ihr finanzielles Ergehnis? 2) Welche Bewandtnis hat es mit dem den preußischen Verhältnissen so oft gegenübergestellten Rückkaufsrecht des französischen Staates auf die französischen Prwatbahnene

„Ministerialdirektor Kirchhoff (auf der Tribüne sehr schwer ver⸗ ständlich) erklärt, daß die Eisenbahnverwaltung die gegebenen An⸗ regungen gern prüfen werde, macht jedoch darauf aufmerksam, daß Staatsbahnen finanziell nach anderen Grundsätzen verfahren müßten als Privatbahnen, kaufmännische Betriebe und Aktiengesellschaften, die möglichst hohe Dividenden zu erzielen strebten.

Abg. Dr. Voltz (nl.): Es wäre ja eine sehr interessante Doktor⸗ frage, wie man die Einnahmen und Ausgaben der Eisenbahnverwaltung buchen muß, und zu welcher Rentabilität man dabei gelangt. Der Kern⸗ punkt der ganzen Frage besteht doch darin, daß es außerordentlich be⸗ dauerlich i daß unsere Staatsbahnen weit über 200 Millionen für allgemeine Staatszwecke verdienen müssen, daß wir also eine überans ungesunde und unrichtige Eisenbahnwertsteuer in Preußen haben. Unser eheen ist leider für den allgemeinen Staatsetat verpflichtet unsere Eisenbahnen werden nicht verwaltet, wie es sich gehörte, als Selbstzweck unter dem Gesichtspunkt der Entwicklung des wirtschast⸗ lichen Lebens, sondern nach Maßgabe der Antwort auf die Frage, wie die allgemeinen Staatsfinanzen abschneiden. Die beiden haben mit einander eigentlich garnichts zu tun, nur daß der preußische Staat das Eisenbahnmonopol hat und wir auch nicht wissen, wo anders die 200 Millionen Einnahmen hergenommen werden sollen. Ich möchte mich über einige höchst wichtige Spezialfragen, und zwar zunächst über die Kalamität des Wagenmangels äußern, unter dem wir schon drei Jahre, aber ganz besonders im letzten Jahre zu leiden gehabt haben. Als Vertreter eines großen Bergbaubezirks und eines sehr ausgedehnten Konsumentenkreises halte ich es für meine Pflicht, mich darüber hier klar auszusprechen. Man begreift im Lande nicht, wie man jetzt noch immer trotz aller Erfahrungen der letzten Jahre nicht die nötigen Wagen und Loko⸗ motiven rechtzeitig beschafft hat, sondern erst dann, wenn der gro Verkehr einsetzt, wie man sich von den Anforderungen überraschen läßt und dann alles erst hinterher beschafft. Solche Sünden dürfen nicht wieder vorkommen, man —2 endlich aus der Erfahrung lernen. Hier muß einem in weiten Kreisen herrschenden Irrtum entgegengetreten werden. Es wird oft gesagt: man schreit so sehr über den Wagenmangel, aber 1904 konnten nur 1,4, 1905 2,5, 1906 2,8 % nicht gestellt werden; ist denn das so schlimm, wenn schließlich einmal auch 3 % der Wagen nicht rechtzeitig gestellt werden? Diese Betrachtungsweise ist durchaus unzutreffend. Man kann den Wagenmangel, der nur zeitweise herrscht, nicht nach der Gesamtleistung der Bahnen und des Wagenparks im ganzen Jahre beurteilen. Das wäre ja so, als wenn jemandem, der sich im Dezember bei 25“ Kälte die Nase erfriert, gesagt würde: Aber, lieber Freund, der Jahres⸗ durchschnitt war doch bloß 3 °; es ist also doch gar nicht so kalt ge⸗ wesen. So geht das also nicht. Ich habe mir für die letzten Jahre das Material zusammenstellen lassen und werde Ihnen die typischen Zahlen vortragen, wie der Wagenmangel in Wirklichkeit aussieht. Im Oktober und November 1906 hatten wir 13,3 %, in der zweiten Hälfte des Monats Oktober 14 Tage lang über 20 %, an einzelnen Tagen sogar 30 bis 32 %. Das sind doch ganz ungeheuerliche Zahlen. Sie bedeuten Wagenzahlen bis zu 40 000 und mehr. Der Wagen⸗ mangel hält auch den Betrieb auf den Kohlengruben ganz ener. ordentlich auf und macht zeitweise die Förderung unmöglich. No schlimmer sind die Wirkungen dieses Mangels auf den Konsum; an den schlimmsten Tagen können für den allgemeinen Konsum über⸗ haupt nur 30 bis 40 % der Wagen geliefert werden. Das ist aber nicht der einmalige Schaden dieses Wagenmangels; wiederholt sich diese Schwierigkeit mehrere Jahre hintereinander, so wird schließlich auch der Absatz unheilvoll beeinflußt, es erwächst also ein dauernder Schaden für die Industrie und damit auch für die Eisenbahnverwaltung selbst. Der Betrieb mit dem unzulänglichen Wagenpark und der unendlichen Menge von Leerzügen, die herum⸗ laufen müssen, erhöht die Selbstkosten der Bahnverwaltung anz unverhältnismäßig. Nun wird darauf hingewiesen, daß diese Er⸗ nur im Herbst auftritt und man doch die große Masse der Wagen nicht den ganzen übrigen Teil des Jahres unbenutzt stehen lassen könne. Aber jedes Geschäft muß von vornherein auf solche Konjunkturen eingerichtet sein; es ist auch gar nicht richtig, daß wir bloß im Herbst, im Oktober und November Mangel haben, sondern der Mangel ist eigentlich das ganze Jahr vorhanden. In Oberschlesien hatten wir 1906 von 24 Halb⸗ monaten nur 3 Halbmonate volle Wagengestellung, in 21 Halb⸗

monaten war dies nicht der Fall. Man wendet ein, man könne auf

gewaltige Verkehresteigerungen nicht gefaßt sein, wie sie in den eiden letzten Jahren zu verzeichnen waren, und verweist darauf, daß im Oktober und November gegen das Vorjahr ein Plus von 12 % vorhanden war. Man muß aber die letzten sechs Jahre in Betracht ziehen, und da ergibt nur eine Steigerung von 3,5 %. In den letzten 20 Jahren stellte sich die Verkehrssteigerung im Oktober und November auf rund 4 %. Gegenüber dieser gleich⸗ mäßigen Verkehrssteigerung sollte man doch gleichmäßig mit der

8

Wagenbeschaffung vorgehen, um der gesteigerten anhaltenden Kohlen⸗

rderung gerecht zu werden. Der Wagenmangel herrscht nicht nur im Herbst, sondern das ganze Jahr hindurch. Geht es mit dem Wagen⸗ mangel so fort, so werden die Verhältnisse immer schlechter werden.

ir werden eine Verkehrszunahme auch in Zukunft haben. Die

ufwendung von 200 im vorigen und von 250 Millionen im jetzigen Etat zur weiteren Vermehrung des Wagenparks genügt nicht einmal, um das bisherige Manko auszugleichen. Das Verkehrsleben hat durch nichts so schwer gelitten, wie durch den fortdauernden, intensiven Wagenmangel. Der Minister trägt a dafür ebensowenig eine Schuld wie sein Vorgänger. Es

nd alte Sünden; wir Parlamentarier aber müssen verlangen, daß wir endlich wieder zu gesunden Zuständen kommen. Wir sehen aber in der Vermehrung des Wagenparks nicht das alleinige Heilmittel. Es müssen auch die Gleise vermehrt und die Bahnhofsanlagen verbessert werden. Was den Güterverkehr betrifft, so ist die Reduktion der Tarife in den letzten 26 Jahren gering. Natürlich kann in dieser Tarif⸗ ermäßigung nicht viel geschehen, wenn alljährlich so viele Millionen an den Finanzminister abgeführt werden müssen. Die Expeditionsgebühr koͤnnte wohl ermäßigt werden; es handelt sich hier eigentlich nicht um eine Tarifermäßigung, sondern um eine Rückgabe. Ausnahmetarife für weite Entfernungen sind das beste Mittel, um den Bedürfnissen des wirt⸗ schaftlichen Lebens zu genügen, namentlich wenn es sich darum handelt, mit dem Auslande zu konkurrieren und den Arbeitern Arbeitsgelegenheit zu schaffen. Hier sollte erheblich mehr ge⸗ chehen als bisher geschehen ist. Dies sollte namentlich scehenic der Gaskohle eintreten in Konkurrenz mit der Marschenkohle. Leider sind Schritte in dieser Richtung bisher erfolglos geblieben. Die Verwaltung sollte uns darin wirklich im Interesse der heimischen Industrie und der Arbeiter entgegen⸗ kommen. Die Detarifirung der Schwefelsäure hat der Minister in der Kommission abgelehnt, weil andere wirtschaftliche Interessen überwiegend entgegenständen. Ich kann das nicht sagen. Der Minister hat hier gegen den Landeseisenbahnrat gehandelt. Warum

Dem Reichstag ist betreffend Maßnahmen Ertrages der Maischb zugegangen.

hat er in der Frage der Gaskohlen nicht Man sieht, das Elsenbahnministerium entschlie Warum gewährt man nicht wenigstens für Se tarife? Der jetzige Tarif (nach Spezialtarif 1) ist gan diese Frage nochmals zu erwägen. Vergnügen m

nicht, Schwefelsäure zu produzieren; aber die hygienischen Gründen diese Produktion.

schlesischen Gasverbandes bezüglich der Be den großen Güterwagen ist auch nicht Fol Freunde unterstützen ferner den von der Ko über die Tätigkeit des Zentralamt Denkschrift vorgelegt werde.

Mittel für eine 9

gestern der Entwurf eines Gesetzes, Rückgang egruüͤndung

gegen

ottichsteuer,

1“

gegeben im Ministerium der öffentl hat folgenden Inhalt: Erlasse des N vom 18. Februar 1907, betreffend Mitwirkung bei der B in Kollegialsachen; vom 18. Februar 1907, betreffend V Staatspapieren zu Sicherheitsleistungen für den E

Nachrichten.

„Eisenbahnverordnungsblatts“, lichen Arbeiten, vom 1. d. M., Kinisters der öffentlichen Arbeiten:

Statistik und Volkswirtschaft.

der ersten ordentlichen Wahlen zur 12. Legislaturperiode des Deutschen Reichstags am 25. Januar 1907 verglichen mit dem endgültigen Ergebnis der gleichen Wahlen im Jahre 1903. [1903: 12 531 218 1 1907: 13 349 799.

Bevölkerung am 1. Dezember 1889: 86 865 188

Wahlberechtigte

v1“.“

8 8 8 8

Parteistellung im

gewählt

Bei den ersten sind von den Kandidaten

in ersten Wahlgang Stichwahl laturperiode

190ö7 1907

een Wahlen abgegebene gültige Stimmen

zur 11. Legis⸗ laturperiode

1903

Deutsch⸗Konservativpe .. . . . ... b 32 Deutsche Reichspartei .. . . . . .. 1 19

Deutsche Reformpartei .. . . ... Wirtschaftliche Vereinigung, auch Anti⸗ vIP11ö1A16XAX“ Nationalliberlaea. Freisinnige Vereinigung . . .. Deutsche freisinnige Volkspartei. ... Deutsche Volkspartei und Demokraten. F* 11* I. ““ EEE“*“ Leeeebbbbböbb“ Waa23¹ 8 Andere Parteien, unbestimmt (auch 111.—.

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91 217 111 375

1 875 292

347 784 94 252 14 843

101 921

3 010 771.

92 257 11 884

zusammen.. 239 217

Stimmen.

) Darunter sind als „wild“ gezählt die Abgeordneten: Kobelt, 4. Mag 26: b ; Langerfeldt, 2. Braunschweig mit 22 471; Enders, 2. Sachsen⸗Meiningen mit 13 181, zusammen 68 459 Stimmen. Kandidaten unbestimmter Richtung, die mehr als 10 000 Stimmen erhalten haben, sind: Kirchberg, 10. Breslau (reichstreue Arbeiterpartei) 11 744; Rahardt, 7. burg (Mittelstandspartei) 12 055; Plate, 8. Hannover (Mittelstandspartei) 12 159; Kohl, 2. Oberbayern (liberal) 20 754; Dern, 5.

(liberal) 13 479 Stimmen.

Zur Arbeiterbewegung.

Die Gefahr eines allgemeinen Ausstands im Schneider⸗ v Berlins ist, wie die „Voss. Ztg.“ mitteilt, beseitigt. isher hatten die Gehilfen die Arbeit nur bei den Mit⸗ gliedern des Arbeitgeberverbandes niedergelegt. Es handelte sich darum, ob die nicht dem Arbeitgeberverbande angehörenden Meister die Tarifforderungen anerkennen wollen. Im anderen Falle würde der Gesamtausstand für das Gewerbe in Berlin ver⸗ kündet worden sein. Diese Gefahr ist durch den Verlauf einer Versammlung der unorganisierten Meister beseitigt, die die Ver⸗ bandsleitung der Gehilfen zu Dienstagabend eingeladen hatte. Nach längerer Debatte verpflichteten sich die anwesenden Arbeitgeber zur schriftlichen Anerkennung der vom Gehilfenverbande aufgestellten Tarife. Eine Kommission der Meister wurde beauftragt, die nicht vertretenen Firmen zu einer großen Versammlung am heutigen Donnerstag zu laden, die dann endgültige Abmachungen treffen soll. Der Kampf in der Berliner Holzindustrie, der bereits acht Wochen anhält, nimmt von Woche zu Woche an Ausdehnung zu. Alle Bemühungen wegen Beilegung des Streites sind, wie die „Voss. Ztg.“ berichtet, gescheitert. Sollte es nicht vor Ostern zu einer aussichtsvollen Verhandlung wegen Abschlusses eines neuen Tarifvertrags

kommen, dann ist eine weitere Ausdehnung der Aussperrung mit großer

Wahrscheinlichkeit zu erwarten. Am 1. April d. J. 8 mehrere Tarif⸗ verträge mit dem Deutschen Holzarbeiterverbande in Stuttgart ab. Bisher ist es nur gelungen, den Vertrag zwischen den beteiligten Organisationen in Düsseldorf auf drei Jahre zu verlängern. an Vertrag enthält folgende Bestimmung: Dieser Vertrag hat Gültig⸗ keit vom 18. Februar 1907 bis zu einem von den Zentralvorständen entsprechend dem kommenden Berliner Vertrage festzusetzenden Termine zwischen dem 1. Januar und dem 1. April 1910. An dieser Bestimmung können die Verhandlungen in Leipzig, Dresden, Görlitz, Kiel, Oldenburg, Burg und anderen Orten scheitern. Der Lohnkampf würde dann eine Ausdehnung erreichen, wie sie bisher noch kein anderer in Deutschland erreicht hat. Nicht nur die ge⸗ samte Möbelindustrie, sondern auch das Bauhandwerk, der Holzhandel und alle verwandten Geschäftszweige sind dabei interessiert. Nach den Feststellungen des Berliner Tapeziererverbandes waren am Dienstag von der Aussperrung oder vom Streik betroffen etwa 1080 Gehilfen in 100 Betrieben, zu den neuen Bedingungen arbeiten 568 Gehilfen in 79 Betrieben.

In Königsberg i. Pr. befinden sich, wie „W. T. B.“ meldet, die Schneider und Schneiderinnen der dortigen Maß⸗ und Konfektionsgeschäfte infolge von Meinungsverschiedenheiten über den neuen Lohntarif seit dem 1. März in einer Lohn⸗ ewegung. Nachdem die unternommenen Einigungsversuche ge⸗ scheitert sind, haben die im Zentralverband organisierten Schneider und Schneiderinnen in einer gestern abend abgehaltenen Mitglieder⸗ versammlung von Donnerstag früh ab den Ausstand bei allen Firmen angesagt, die die Forderungen der Arbeiter nicht anerkannt haben.

11 262 775

Außerdem sind abgegeben ungültige

Ortsverwaltung des

kehrsarbeiter.

Personen beschäftigt si bahner⸗Zeitung“.

Zimmerer der Gartenbauaus

geschlossen.

9 495 587

43 240

deburg mit 26 221; Keller, 8. Hessen mit 65

Mehrere Firmen hatten die Arbeiter, die die Arbeit n. dem Arbeitgeberverband ausgearbeiteten neuen Tarif verweigerten, bereits ausgesperrt.

Die Düsseldorfer Schneidergehilfen haben, der „Köln. zufolge, den vorgelegten Tarifentwurf der Arbeitgeber abgelehnt. nochmalige Verhandlungen erfolglos bleiben, soll die Arbeit niedergelegt werden.

Arbeiter des Eisenwerks Weilbach bei Mi haben, nach demselben Blatte, die Kündigung ihnen gestellten Forderungen nicht bewilligt worden waren.

In Leipzig fand, wie die „Lpz. Ztg.“ berichtet, eine von der Zentralverbandes Transport⸗ und Verkehrsarbeiter veranstaltete öffentliche Straßen⸗ bahnerversammlung abgehaltene Deutschlands Bericht erstattet wurde. oßen Städten,

statt, in

Konferenz

aus Leipzig,

Kunst und Wissenschaft.

Der Bibliothekar Dr. A. Hortzschanski hatte jüngst in der „Berl. Akadem. Wochenschrift⸗ 1 1 Königlichen Bibliothek in Berlin berichtet; je Mitteilungen durch Angaben über die wertvoll preußischen Landesbibliothek. nabeln (ersten Drucken) der Bibliothek haben den höchsten Wert natürlich die heute nur noch zu märchenhaften Preisen zu erlangenden nisse Gutenbergs und seiner ersten Nachfolger. der Hohenzollernschen Kurfürstenhäuser stammt ein Pracht⸗ bibel in zwei Bänden. Ein

r 42zeiligen Gutenber henen gedruckten Buches, das

Exemplar des ersten mit Datierung ver

1457 von Fust und Schöffer in Mainz gedruckte Psalterium, schenkte Friedrich Wilhelm IV. am Tage der vier undertjährigen Vollendung des Druckes, 11. August 1857. Von diesem Psalterium war 1459 ein zweiter Druck erschienen, der, wie der erste, jetzt zu den rößten bibliographischen Seltenheiten gehört. am 1906 ein Exemplar auf den Markt.

Buchdrucks

jegen diesen gehandelt? sich ganz selbständig.

zunhaltbar. Ich bitte, t es uns in Oberschlesien Polizei verlangt aus Den Eingaben des Ober⸗ messung des Stempels bei ge Eb mmi geäußerten Wunsch, s dem Hause alljährlich eine b. Die Hauptsache bleibt immer noch die Abschaffung des Wagenmangels. Der Finanzminister muß für eine anze Reihe von Jahren die

agen bewilligen. Mit dieser Bitte schließe ich.

(Schluß des Blattes.)

Von diesem Zweitdruck Da keine deutsche Bibliothek die Geschichte wichtigen Erzeugnisses Kunstgewerbes besaß, so war es von größtem Wert, wenn irgend möglich, den Schatz für Deutschland zu erhalten. Den geforderten sehr hohen Betrag eigenen Mitteln Bibliothek nicht imstande.

freilich die erste Direktor der Bibliothek, Ge⸗ heimer Regierungsrat Schwenke, richtete deshalb einen öffentlichen opferwilligen und opferfähigen Kreise, nach Kräften

aufzubringen,

Keubeschaffung von beizusteuern.

zusammen, 40 000

genannten Zweck

gierung daraufhin ur Verfügung stellte, war es möglich, das Psalterium für die Bibliothek zu erwerben. Von späteren Drucken aus der Buchdruckerkunst und Schöffers Bibel von 8 Bibel), eine Reihe von Blockbüchern (Holztafeldrucke, ohne beweg⸗ liche Lettern hergestellt), z. B. eine Biblia pauperum, die Historia S. Joannis Evangelistae; danks, Nürnberg 1517;

ersten Zeit nach der Erfindun Bibliothek u. a. (die erste datierte lateinische

fremplar des Teuer⸗ unschätzbarem von Shake⸗

das prachtvolle endlich ein Besitz von Werte ein Exemplar der ersten Folioausgabe speare von 1623 (ebenfalls ein Geschenk Friedrich Wilhelms 1V.). Etwas früher (1620) wurde ein im Besi Common Prayer Book gedruckt, das

vor der Hinrichtung seinem Geistli aus dessen Besitz es an die Biblio stammen zwei Bibelausgaben, d

der Bibliothek befindliches önig Karl I. von England en, Bischof Juxon, Aus späterer Zeit ie ebenfalls große Seltenheiten ge⸗ worden sind; die eine ist die von 1661—63 von John Eliot in Uebersetzung

die Sprache des ehemals so mächtigen Stammes der Narragansett⸗Indianer, ebenfalls eine bibliographische Seltenheit, für Versteigerungen Die zweite ist eine von

eschlußfassung erwendung von nbahnfiskus. Cambridge

20 Jahren amerikanischen 1200 Dollars und mehr bezahlt wurden. der Filiale Christoph Sauers in Frankfurt a. M. 1743 in German⸗ Amerika gedruckte

town gedruckte befindlichen

Königlichen Bibliothek Exemplar hat sich das alte habent sua fata libelli in seltener Firma Sauer ersten zwölf Abzüge dieses Bibeldrucks an das Mutterhaus in Frankfurt a. M.; das englische Schiff, das sie tru 1 wurde aber im Kanal von einem französischen Kaper genommen, die Bibeln nebst der gesamten sonstigen Bei der Versteigerung erwarb in jedes der 12 Exemplare ein Spruchband einkleben, Bücher Kunde gibt. Bibliothek Erzeugnisse Venedig begründeten

town sandte die

racht nach Prisenrecht ver⸗ e das Stammhaus und ließ

diesem Geschick der Besitztümern der Sammlung der Aldinen, d. h. von Aldus Manutius 1488 Klassikerausgaben, Vund Rom, Drucks Weltruf besaßen.

Königlichen

Die Aldinen der größten Teil aus der 1847

öniglichen Bibliothek erworbenen Samm⸗ mehr als neun Zehntel aller überhaupt bekannten Auch an sonstigen bedeutenden und zum Teil in ihrer Art einzigen Spezialsammlungen ist kein Mangel. So besitzt die Königliche Bibliothek z. B. eine Sammlung von älteren italieni⸗ schen Stadtrechten, die größer ist als die des Britischen Museums und erheblich größer als die der Nationalbibliothek Vittorio Ema⸗ nuele in Rom; auch die Berliner Sammlun formationszeit ist nirgends Schätzen der Königlichen Bibliothek auf dem Gebiete des älteren Schrifttums fehlen zur Zeit die Räume, aufzustellen und weiteren Kreisen zugä d der im Ents

und bilden Aldinendrucke.

g von Drucken der Re⸗ geschweige übertroffen.

um solchen Besitz würdig nglich zu machen; diesem Mangel

griffene schöne

Kurze Anzeigen 1 Schriften, deren Besprechung vorbehalten bleibt. Berlin und seine Arbeiter in engli

Ein vergleichender Bericht von Best, Dav Deutsch herausgeg. von Dr. Wald

1 767 188

scher Beleuchtung. Wund Perks aus emar Zimmer⸗ rofessor Hans Delbrück. 1

rrechtlichen chtliches Problem der Gegenwart r Friedenskonferenzen erörtert von zig, Duncker u. H se mehr der Allgemeinheit Von einem Praktiker.

Birmingham. Mit einem Vorwort von Berlin SW. 19, Dr. Wedekind u.

Die Fortbildung des Verfahhrens in völke Streitigkeiten. speziell im Hinblick auf die Haa Otfried Nippold.

Wie kann die Bör bar gemacht werden? Schmollers Jahrbuch N. F. Leipzig, Duncker u. Humblot.

Ein völkerre

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Frauenfrage vom Standpunkte der Natur, der und der Offenbarung, beantwortet von P. Au 2. Aufl. Gr. 80 (XX u. 9,40 Freiburg i. Br.,

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Wohltätigkeits⸗ und Wohlfahrts⸗ 0,60 Breslau, E. Mor 1907 mit graphisch⸗ Wahlverhältnisse Reichstage

eingereicht, weil die von

Reichstagswahlkarte Darstellungen arteigruppierungen ahre 1877 1907.

G. Freytag u. Berndt. Erläuterungen und Er schichte des deutschen Glaubensspaltun Ansbach⸗Kulm ba Grund archivali Gr. 80 (XX u. buchhandlung.

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Eisenbahnarbeiter Die Konferenz beschickt und hatte den die Errichtung einer einheitlichen zentralen Organisation der Straßenbahnarbeiter und angestellten zu schaffen, bez. vorzubereiten. Dieser Zweck wurde erreicht durch Errichtung einer besonderen Sektion innerhalb des Zentralverbandes der Handels⸗, Transport⸗ und Ver⸗ Dabei wurde interessantes statistisches Material be⸗ kannt gegeben, wonach in 412 deutschen Straßenbahnbetrieben 53 564 Beschlossen wurde, daß alle etwa sonst noch bestehenden örtlichen Organisationen und Vereinigungen dieser Arbeiter ꝛc. der neugegründeten Sektion sich anschließen sollen. Jedes Mitglied der Sektton hat einen wöchentlichen Beitrag von 30 zu zahlen und erhält dafür die alle vierzehn Tage erscheinende „Straßen⸗ Schließlich nahm die Versammlun zu der geplanten Errichtung einer Witwen⸗ und Wai Personal der Großen Leipziger Straßenbahn.

In Mannheim sind die Zimmerer in den Ausstand getreten, weil die ihnen gewährte Lohnerhöhung ihnen nicht genügt. stellung haben sich dem Aussta

gänzungen zu Janssens Ge⸗ Volkes, V. Band, 3. und 4. Heft: Die Markgrafschaft Jahren 1520 15 35.

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Woher stammt mein Pferd? Pferde mit Zucht⸗ und Kontrollbränden. 0,25 Berlin NW. 7, Georgenstr. 23.

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Ueber das Brennen der O. von Funcke. O. von Funcke.

Land⸗ und Forstwirtschaft.

Ernteaussichten in Argentinien.

eneralkonsulat in Buenos Aires berichtet seit Wochen anhaltende Dürre wird den gentinien vor⸗

noch Stellung

enkasse für das Das Kaiserliche G

unterm 5. v. M.: Ertrag der diesjährigen Maisernte in Ar Aus sämtlichen maisbauenden welche die schweren Schädigungen n infolge des Mangels jeder Nieder⸗ esellschaften, welche äche aufweisenden

aussichtlich erheblich mindern 1b Provinzen der Republik laufen Nachrichten ein, melden, die sich an den Maisfelder schläge bemerkbar machen. Beamte der Eisenbahn den westlichen Teil der die größte Maisanbau Provinz Buenos Aires kürzlich bereist haben, schätzen die zu erwartende Minderung auf die Hälfte des vorjährigen Ertrags. sind die Aussichten in der Provinz Entre vernichtet angesehen wird.

1 Am schlechtesten

über die venae e en n Rios, deren Maisernte als

ten Drucke der

Von den etwa 5000 Inku⸗ 111“

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.

Noch aus dem (W. T. B.)

Cöln, 7. März. Wie der „Kölnis zeitung; aus St. Ingbert berichtet wird, sind dort

festgestellt, von denen ei

von Genickstarre ner tödlich deckef.