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ezwungenen Dorfanlage vereinigt, das Programm des künftigen Macstums niedersächsischer Volkskunst umgrenzen. Bekanntlich haben unsere nordischen Nachbarländer Skandinavien und Dänemark den solchen in größeren Parkanlagen eingefügten Bauten⸗
acht: Dr. Hazeltus in dem Nationalpark des Skansen⸗
museums in Stockholm und ähnliche kleinere Anlagen in Christiania
und in Lingby bei Kopenhagen. Wenn der bremische Staat zur Ver⸗
wirklichung des Höggschen Planes durch Hergabe des geeigneten Grund⸗ ücks die Hand reicht, könnte der Plan in zwei Jahren ausgeführt ein, zumal das Projekt nicht sehr kostspielig ist. 8*
Einen Fund von außerordentlicher Wichtigkeit für die englische
iteraturgeschichte meldet Mr. Bertram Dobell an das Athenaeum“ vom 16. März. Dobell hat ein Manuskript der „Arcadia“ des Sir Philip Sidney gefunden, des be⸗ rühmten Romans, der um 1580/11 nach dem Vorbild der spani⸗ schen Schäferromane des Sanazaro und der „verliebten Diana“ des Portugiesen Jorge de Montemavyor entstanden ist. Es ist ein Band von 226 Folios gleich 452 Seiten. Es enthält die voll⸗ ständige „Arcadia“ in fünf Büchern oder Handlungen und ferner „Dyvers and sondry Sonetts“. Man muß allerdings annehmen, daß eine ganze Anzahl geschriebener Exemplare der „Arcadia“ um⸗ 85 ehe der Roman 1590 zum ersten Male gedruckt wurde; doch scheint zur Zeit keine andere „Arcadia“ im Manuskript vorzu⸗ liegen. Schon aus diesem Grunde ist also der Fund von hohem Interesse, auch wenn man, gegen Dobells vorläufige Annahme, daß hier die von Sidney selbst herrührende erste Niederschrift der „Arcadia“ vorliege, Zweifel hegen sollte. Das Manuskript unter⸗ scheidet sich wesentlich von den gedruckten Texten. Einesteils enthält es Stellen, die in den Buchausgaben fehlen, andererseits fehlen auch im
gedruckten Teil vorkommende Stellen. Es bringt fuͤnf neue einge⸗
chobene Gedichte und dazu viele neue Lesarten in den bereits bekannten. Unter den „diversen“ Gedichten befindet sich auch ein bis jetzt unbekanntes Poem. 1
1 11.“ 8 “ 1“
Theater und Mufik.
Königliches Schauspielhaus.
gestrige Aufführung von Shakespeares Lustspiel „Was ihr wollt“, der Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin beiwohnten, traf glücklich den Ton des übermütigen Stückes, das, mit leichter Anmut über eine ernste Unterströmung hin⸗ wegtändelnd, durch echten Humor den Hörer erfreut. Die darin ge⸗ schilderten ergötzlichen Typen, die Schönheit und Mannigfaltigkeit der Motive, die trotz ihrer Gewagtheit sich doch stets natürlich gebende Erfindung kamen in der Wiedergabe des Schauspiels in maßvoll kluger, aber dabei nicht minder charakteristischer Weise zum Ausdruck. Allen voran glänzte Herr Vollmer, dieser reife und aus⸗ gezeichnete Künstler, der nie übertreibt und nichtsdestoweniger von eindringlichster Wirkung ist. Sein Malvolio war in allen Momenten, sei es, daß er lächerlich wirkt oder Mitleid erweckt, sei es, daß er zum Schluß seinem tief gekränkten Herzen Luft macht, eine meister⸗ hafte Leistung. Nächst 12 gebührt Fräulein Arnstädt volle An⸗ erkennung für den Liebreiz, die Gewandtheit und den gewinnenden Ton, mit denen sie die Viola spielte. Herr Müller als Junker Tobias und Herr Vallentin als Junker von Bleichenwang waren ein be⸗ lustigendes Paar, die besonders in der fein abgetönten Trinkszene und in der Fechtszene, von Herrn Eggeling erfolgreich unterstützt, sehr komisch wirkten. Der Narr des Herrn Geisendörfer, der ein ausgezeichneter Sprecher ist, ließ freilich die Herzens⸗ wärme vermissen, die von allen Shakespeareschen Narren ausgehen muß. In Fräulein von Mayburg fand die Olivia mit ihrer Zurückhaltung und dann wieder rückhaltlosen Hingebung eine vornehme Vertreterin. Lustig und geschickt gab Fräulein Eschborn das durchtriebene Zöschen Maria. Herr Boettcher als Sebastian und Herr Staegemann als Herzog hatten ihre Rollen auf den Märchenton des Ganzen gestimmt und bei der willigen Unterordnung aller übrigen Darsteller unter die verständnisvolle Regie des Herrn Patry kam eine abgerundete Aufführung zustande. Das Bühnenbild, das bei der starken szenischen Vereinfachung des Stückes den Hauptvorgängen als Rahmen diente, war von den Herren Kautsky und Rottonara mit viel Ge⸗ schmack entworfen und ausgeführt.
Deutsches Theater.
Einen merkwürdigen Versuch hat das Deutsche Theater mit der gestrigen Erstaufführung von Schalom Aschs dreiaktigem Drama „Der Gott der Rache“ nicht ohne Glück unternommen. Zum mindesten ermangelt dieses Werk, das im Urtext in der eigentümlichen gemischt⸗ sprachigen Mundart der russisch⸗polnischen Juden geschrieben ist und einen Ausschnitt aus dem Leben dieser Bevölkerungsschicht zu geben sich bestrebt, nicht des kulturgeschichtlichen Interesses. Ein starker dra⸗ matischer Pulsschlag ist freilich darin nicht zu verspüren, vielmehr ist es der neuzeitlichen Gattung der sogenannten Milieustücke einzuordnen, die mehr durch das Zuständliche als durch den Vorgang fesseln. Aber ein echt tragisches Motiv liegt ihm dennoch zu Grunde, und zwar ein solches, das in der Weltliteratur einer der Größten, wenn auch nur episodisch, so doch meisterhaft schon behandelt hat, kurz ausgedrückt:
Theater.
bnns⸗ 75. Abonnementsvorstellung. Dienst⸗ und
reiplätze sind aufgehoben. Taunhäuser und der Gesellschaft. Sängerkrieg auf Wartburg. Romantische Oper in 3 Akten von Richard Wagner. Mustkalische
Lessingtheater. Donnerstag, Abends 7 ½ Uhr: Die Stützen der Gesellschaft.
nigliche Schauspiele. Donnerstag: Opern⸗ Frreitag, Abends 8 Uhr: Mieze und Maria. Königliche Schausp Sonnabend, Abends 7 ½ Uhr: Die Stützen der
das Shylock⸗Jessica⸗Motiv. Jankel Schepschowitsch, der seinen Wohl⸗ stand dem Sündenlohn einiger gefallenen Töchter seines Volkes ver⸗ dankt, die er in den unteren Räumen seines Hauses zu schimpflichem Gewerbe anhält, wird, wie Shylock, an seinem Liebsten gestraft, an seiner Tochter. Sie, die er inmitten einer schmutzigen Umgebung rein und fromm erhalten zu haben wähnt, geht zuletzt denselben Weg des Lasters, den jene gegangen sind und den vor ihr ihre Mutter ge⸗ wandelt war. Die Gestalt dieses Jankel ist mit sicheren, scharfen Strichen gezeichnet: seine Gewissensangst, sein Bestreben, durch fromme Werke den Gott versöhnen zu wollen, von besen Zorn er fest über⸗ zeugt ist, und zuletzt der völlige Zusammenbruch, die Erkenntnis, daß der Gott der Rache ihn schwer, aber doch gerecht getroffen hat. Die anderen Figuren sind zwar skizzenhafter gehalten, aber auch zumeist gut beobachtet, so die Sittsamkeit heuchelnde ehemalige Buhlerin, die er zum Weibe nahm und deren Wesen sich auch auf die Tochter vererbt hat, ferner ein alter Heiratsvermittler, der die Frömmigkeit nur äußerlich und sophistisch beobachtet, sowie einzelne der Insassen der Lasterhöhle im Erdgeschoß des Hauses. Die Regie und die Dar⸗ steller hatten sich des Werks sehr liebevoll angenommen. Im Vorder⸗ grund stand naturgemäß der ungemein charakteristische Jankel des Herrn Schildkraut, der eine tiefgehende Wirkung ausübte, die der seines Shylock nicht nachstand. Naturgetreue Typen waren ferner der Heiratsvermittler des Herrn Herzfeld und der Toraschreiber des Herrn Pagay, vortrefflich ferner die Damen Wangel und Durieux Etwas farblos erschien dagegen Camilla Eibenschütz in der Rolle der ver⸗ derbten Tochter Jankels. 1X“ Neues Schauspielhaus. 1““ Das Gastspiel von Joseph Kainz gewann gestern ein eigenes Interesse durch die Aufführung von Beaumarchais' Komödie Der Barbier von Sevilla“, oder „Alle Vorsicht umsonst!“. Joseph Kainz spielte nicht nur die Titelrolle, er hatte auch das Werk von neuem ins Deutsche übertragen, das vor ihm ver⸗ schiedene Dichter, u. A. Geibel und Paul Lindau, schon einer Uebersetzung gewürdigt hatten. Die politische Tendenz, die vor un⸗ gefähr sunge gereibig Jahren dieser Musterkomödie des vielseitigen und abenteuerlustigen Beaumarchais eine aufregende Würze verlieh, tritt heute kaum hervor; das Werk gibt sich als echtes und rechtes Lustspiel, mit dem gefoppten Vormund als Leit⸗ motiv, das durch seine geistvollen Einfälle und seine heitere Situationskomik fröhlich unterhält; der erste Aufzug, in dem der Gestalt des Figaro der weiteste Raum vorbehalten ist, übte eine hervorragende Wirkung aus durch den sprühenden Geist der Rede und die Schlagfertigkeit des Witzes. So wirkte die Komödie für sich selbst frisch und ursprünglich; nur selten minderte sich dieser fröhliche Eindruck unter der Erinrnerung an Rossinis geniale Ton⸗ schöpfung, die sich auf dieser Dichtung aufbaut. Die Darstellung war durchdrungen von einem echten Stilgefühl. Joseph Kainz gab den Figaro mit auffallend jugendlicher Beweglichkeit; durch die Ueberlegenheit seines Geistes und die Schärfe seiner Dialektik hob er diese Gestalt weit über das Maß des Gewöhnlichen hinaus, und dabei unterschied ein sonnig⸗heiterer Zug sein Spiel von dem der andern. Die Rolle des Doktor Bartholo gab Ernst Arndt in übermütiger Schwankmanier, und diesen Spuren folgte Richard Starnburg als Basilio. Harry Waldens warmblütiger Graf Almaviva trug ein echt ritterliches Gepräge und Charlotte Maren stellte mit feinem Humor ein ebenso schelmisches wie verliebtes Rosinchen auf die Bühne. Der Beifall, an dem alle Mitwirkenden ihren reichen Anteil beanspruchen konnten, konzentrierte sich immer wieder auf den Gast, der als Schauspieler und Uebersetzer doppelte Ehren einheimste.
Im Königlichen Opernhause geht morgen, Donnerstag, „Tannhäuser“ von R. Wagner mit Herrn Kraus in der Titelrolle in Szene. Als Wolfram gastiert mit unterlegtem Vertrage Herr Cornelius Bronsgeest vom Stadttheater in Hamburg. Den Land⸗ rafen singt Herr Knüpfer, den Walter von der Vogelweide Herr
irchhoff, den Biterol; Herr Krasa, die Elisabeth Fräulein Hiedler, die Venus Frau Plaichinger, den Hirtenknaben Fräulein Barthold.
Im Köntalichen Schauspielbause geht morgen „Wallen⸗ steins Tod“, mit Herrn Matkowsky als Wallenstein, in Szene.
Im Neuen Königlichen Operntheater findet am Palm⸗ sonntage eine Aufführung von W. Kienzls Musikdrama „Der Evangeli⸗ mann“ statt, zu der der Billettvorverkauf von morgen ab an der Tageskasse des Königlichen Opernhauses stattfindet. Hauptdarsteller sind die Herren Kraus, Hoffmann, Moͤdlinger, Nebe, Philipp, Alma, die Damen Destinn und Goctze. 3
In der Kaiser Wilhelm⸗Gedächtniskirche findet am Freitag, Abends 8 —9 ¼ Uhr, eine musikalische Gedenkfeier zum Gedächtnis des Geburtstages Kaiser Wilhelms des Großen statt, bei der Frau Susanne Dessoir (Sopran), Fräulein Helene Fürst (Violine) und der Königliche Domsänger Hermann Weißenborn mit⸗ wirken. Die Orgel spielt der Organist Walter Fischer. Karten zu 2 ℳ und 1 ℳ sind in der Hofmusikalienhandlung von Bote u. Bock, im Warenhaus Wertheim, bei dem Küster vom Orde (Achen⸗ bachstraße 18/19) und Abends am Eingang der Kirche zu haben.
Freitag: Uusere Käte.
Leitung: Herr Kapellmeister von Strauß. Regie: Donnerstag, Abends 8 Uhr: Im bunten Rock. Richard Alerxander)
Herr Regisseur Braunschweig. Ballett: Herr Ballett, Lustspiel in 3 Aufzügen von Franz von Schönthan
meister Graeb. (Wolfram von Eschenbach: Herr und Freiherrn von Schlicht. Ft
Cornelius Bronsgeest, vom Stadttheater in Ham. Frreitag, Abends 8 Uhr: Die Räuber. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Die rote Robe.
Charlottenburg. (Bismarckstraße, Ecke der Donnerstag: Die Regimentstochter.
burg, als Gast.) Anfang 7 ½ Uhr. Schausvielhaus. 76. Abonnementsvorstellung. Wallensteins Tod. Trauerspiel in 5 Aufzügen
von Friedrich von Schiller. Regie: Herr Regisseur Grolmanstraße).
Keßler. Anfang 7 ½ Uhr. Narrenglan
1 8. 8 12 . „ von Rudolf Rittn Freitag: Opernhaus. Mittags 12 Uhr: Eym Freitag, Abends 8 Uhr: Der Kaiserjäger.
Sonnabend, Abends 8 Uhr: Der Kaiserjäger.
phoniematinee. — Abends 7 ½ Uhr: 9. Symphonie⸗ konzert der Königlichen Kapelle. Schauspielhaus: Geschlossen. Neues Operntheater. Sonntag: 52. Billettreserve⸗
satz. Dienst⸗ und Freipläͤtze sind aufgehoben. Der Theater des Westens. (Station: Zoo
Schauspiel in Garten. Kantstraße 12.) Donnerstag, Abends 8 Uhr: und Tanz in 3 Akten von Kraatz und Neal. 4 3 Akten von — und folgende Tage: Olympische Spiele.
onntag, Nachmittags 3 ½ Uhr: Charleys Tante. Geboren: Sin Sohn: Hrn. Karl Febrn er
Evangelimann. Musikalisches
2 Aufzügen, nach einer von Dr. Leopold Florian Die lusti itwe. Operett Meißner erzählten wahren Begebenheit, von Wil⸗ — L 8 Stein. Musitk von Franz
helm Kienzl. Anfang 7 ½ Uhr. 8 Kceehäar.
Deutsches Theater. Donnerstag: Der Gott
Freitag: Der Gott der Rache.
Kammerspiele: 12 Frühlings Erwachen. Anfang
r. Freitag: Frühlings Erwachen. 69
Nenes Schauspielhaus am Nollendorfplatz.
(1. Teil) Anfang br Freitag: Herthas Hochzeit. Anfang 8 Uhr. Mittel.
. 16“ “
Ein Spielmannsdrama in 4 Akten
Freitag und folgende Tage: Die lustige Witwe.
e Tosca. onnabend: Fausts Verdammung.
Lnstspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Donners⸗ tag, Abends 8 Uhr: Husarenfieber. Freitag und folgende Tage: Husarensieber.
Donnerstag: Gastspiel von Josef Kainz. Faust. Schillertheater N. (Friedrich Wilbelmstädtisches 7 Uhr. Theater.) Donnerstag, Abends 8 Uhr: Das letzte
zu verzollen?
Donnerstag, Abends 8 Uhr: reitag: Der Mikado.
n8 Anfang 8 Uhr.
—
osette — meine Frau.
meine Frau
1“ 11“ “
Sonnabend: Der Familientag. 8
Freitag und folgende Tage: Haben Sie nichts
Lortzingtheater. (Bellealliancestraße Nr. 7/8.) und 10000 ℳ in Bar. Eutscheibungskangf
Freitag und Sonnabend: Fräulein Josette —
Mannigfaltiges. Berlin, 20. März 1907.
Verein zur Beförderung des Gartenbau
morgen, Abends 6 Uhr, in der Landwirtschaftlichen Hochsch r (Invalidenstraße 42), eine Versammlung abhält, wird der Dirj 8 der städtischen Fachschule für Gärtner, Siegfried Braun Uürt die Frage sprechen: „Wie ist die städtische Fachschule für Ginder unter voller Wahrung ihres beruflichen Charakters weiter auszubaue 5 Im Anschluß hieran soll eine Aus prache darüber statzsinden aee geratener ist, die vielgestaltigen Fachschulen in den Hflichtjortbildm 1 schulen aufgehen zu lassen, oder ob es sich mehr empfiehlt, die Fich schulen nur anzugliedern oder zu selbständigen und staatlich anerkannt, b Schulen zu erhöhen. Der Eintritt ist für Damen und Herren frei .
Königsberg i. Pr., 19. März. (W. T. B.) Wie die Abend blätter aus Cranz melden, ist heute früh ein Fischerboot ie heftigen Südweststurm bei Sarkau gekentert. Drei de I sind ertrunken, der vierte konnte sich durch Schwimmen retten.
Breslau, 19. März. (W. T. B.) Die Regengüsse der letzten Tage haben im Verein mit dem Schmelzen des Schnees die Oder und ihre Nebenflüsse zu stärkerem Steigen gebracht. Bei Ratibor ist die Oder seit vorgestern bis heute mittag von 1,48 bis 3,82 m gestiegen und steigt noch weiter. 3
Kiel, 19. WM (() Linienschiff „Lothringen“ hat heute nachmittag die Fahrt nach Vlissingen zur Teilnahme an der de Ruyterfeier angetreten. — Heute abend ist der Ewer „Achilles aus Dornbusch auf dem Stoller Grund infolge Sturmes gesunken. Zwei Mann der Besatzung sind ertrunken.
Siegen i. Westf., 19. März. (W. T. B.) Auf der Grube „Große Burg“ bei Neunkirchen wurden heute ein Obersteiger und drei Bergleute beim Einsturz eines Stollens unter den Trümmern begraben. Ihre Leichen wurden geborgen.
Klein⸗Rosseln, 19. März. (W. T. B.) Gestern nachmittag 3 Uhr wurde die Leiche des verunglückten Steigers Wald⸗ schmidt, des jüngsten von 8 Geschwistern, die sämtlich auf der Grtbe Klein⸗Rosseln beschäftigt waren, beerdigt. Er war der einzige Protestant von allen Verunglückten. Der Pfarrer Lang aus Forbach geleitete die Leiche zu Grabe. Eine große Menschenmenge beteiligte sich an dem Trauerzug. — Nach Mitteilung der Grubendirektion ist nunmehr festgestellt, daß 73 Mann tot und 6 verletzt sind. Drei Mann werden noch vermißt.
Mannheim, 20. März. (W. T. B.) Der Rhein ist hier in vergangener Nacht von 416 auf 507 cm gestiegen. Auch vom Oberrhein wird ein starkes Steig en gemeldet; in Hüningen stieg der Rhein von 230 auf 345 cm. Der Neckar stieg in Mann⸗ heim von 472 auf 615 cm, in Heil bronn von 308 auf 415 cm: wenn er in Mannheim noch um 25 em steigt, tritt eine erste Be. schränkung in der Schiffahrt ein.
Wien, 19. März. (W. T. B.) Der Politischen Korrespon⸗ denz“ zufolge hat der Kaiser Franz Joseph aus Anlaß der Grubenunfälle im Saarrevier an den Kaiser Wilhelm en Beileidstelegramm gerichtet. Außerdem wurde die öster⸗ reichisch⸗ungarische Botschaft in Berlin beauftragt, der deutschen Regierung die wärmste Teilnahme der gemeinsamen Ministerien auszusprechen.
Innsbruck, 20. März. (W. T. B.) In der Nacht zum Dienstag ist von den Gernuthbergen im Zillertale eine große Lawine bis zu dem Dorfe Lainbach niedergegangen. Dabei wurde eine Alm⸗ hütte, ein Heustadel und eine große Waldfläche fortgerissen. Die Lawinen⸗
tefahr besteht im Zillertale weiter. Auch bei Stafflach an der
1“ ist vorgestern nacht eine Lawine niedergegangen, durch die beide Gleise verschüttet wurden. Ein Gleis konnte sofort wieder freigemacht werden, sodaß der Verkehr aufrecht erhalt en werden konnte. Auf der Arlbergbahn ist dagegen der Verkehr noch immer unterbrochen. d dem hiesigen Südbahnhof warten 1700 majzedonische und italienische Arbeiter auf ihre Weiterbeförderung über Arlberg. In der Nähe von Hintergase wurde die Bahn durch fünf Lawinen neuerdings verschüttet. Der Schneesturm hält an. Abends kamen über Arlberg nochmals 3000 Auswanderer an. Mit den bayerischen Bahnen sind Verhandlungen eingeleitet, um die Auswanderer über Kufstein nach Bayern zu befördern.
London, 19. März. (W. T. B) Von dem gestern bei Prawle Point gestrandeten Dampfer „Jebba“ sind heute die Postsachen und das Bargeld an Land gebracht worden.
(Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Erften, Zweiten, Dritten und Vierten Beilage.)
Konzerte.
Beethoven⸗Saal. Donnerstag, Abends 8 Ulr: III. Konzert von Gregor Fitelberg mit dem
Residenztheater. (Direktion:RichardAlexander.) Philharmonischen Orchester.
8 .“ en 82 Haben Sie nichts ; 3 1 zu verzollen Schwank in — Schillertheuter. 0. (Wallnertheater) M. Hennsguin und P. Veber. (Robert de Trivelin: Klavierabend von Marianne Heinemann.
3 Akten von Saal Bechstein. Donnerstag, Abends 8 Uht:
Birkus Schumann. Donnerstag: Fortsetzung
der großen internationalen Ringkampfronkun⸗ renz um den Goldenen Kranz von Berlin
zwischen Jakob Koch und Ursus Jankowestv. Es ringen ferner: Paul Moldt mit Romanof,
1. Dielustigen Weiber von Windsor. Omer de Bouillon mit Fritz Müller. n
Galaprogramm und um 9 ⅞ Uhr: St. Hub Füs Größtes und sehenswertestes Prachtmanegenschau
Thaliatheater. (Dresdener Straße 7 73. Ddi —
rektion: Kren und Schönfeld.) Donnerstag, Abends 8 Uhr: Olympische Spiele. Posse mit Gesang
Familiennachrichten.
Verehelicht: Hr. Leutnant Karl Olof von Linde⸗ quist 85 b.1 ntnae von Kessel (Berlin)
Finck (Dresden). — Eine Tochter: Hrn. leutnant Strauß (Straßburg i. Els.). fessor M.
Bentraltheuter. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Gestorben⸗ Hr. Gymnafialrektor, grase 3 . ’ 1 25 8 — 1 a der Rache. Anfang 7 ½ Ubr. 8 8 Komische Oper. Donnerstag: Zum ersten v 183 E“ Der Lünzner (Gütersloh Hr vptnd uptnann Male: Fausts Verdammung. Anfang 7 ½ Uhr. reitag: Der Rastelbinder. 88 “ e. n 5 b87 . en-. Geish 8 onntag, 2 mittags e e Geisha. — . 1 Abends 7 ½ Uhr: Der Rastelbinder. 8 Verantwortlicher Redakteur:
Rudolf Hübner (Pleß). — Fr. 9 Marie von Rettberg, geb. Deetz (Wiesbaden)
18 Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg AVerlag der Exvpedition (Heidrich) in Berlir⸗
Trianontheater. (Georgenstraße, nahe Bahnhof Druck der Norddeutschen Buchdruckerei 41½ 8 “ Donnerstag, Abends 8 Uhr: Fräulein elmstrahe .
Anstalt Berlin SW., Wilh
Zehn Beilagen (einschließlich Böͤrsen⸗Beilage).
“
zum Deutschen Neichsanzeiger und Königlich Preußischen Str
Amtliches.
Königreich Preußen.
Verzeichnis der Vorlesungen
an der Königlichen Universität zu Münster i. W. für das Sommerhalbjahr 1907.
I. Theologische Fakultät.
Allgemeine Einleitung in die Bücher des alten Testaments, „Biblische Hermeneutik, Alttestamentliche Uebungen, Prof. Fell. — Erklärung des Hebräerbriefes, *Apostelgeschichte, Exegetische Uebungen, Prof. Bludau. — ebräische Sprachlehre, Erklärung der Genesis GPatriarchen), „Assyrische Grammatik, Prof. Engelkemper.
Kirchengeschichte des Mittelalters JI. Teil, Altchristliche Epigraphik, Kirchengeschichtliche Uebungen, Prof. Pieper. — Kirchengeschichte, I. Teil, „Dogmengeschichte des Mittelalters (Fortsetzung), Patristische Uebungen, Prof. Diekamp.
Methaphyfik, I. Teil, ⸗Apologetik, I. Teil, *Eschatologie, Prof. Dörholt. — Die dofmngtische Lehre von der Gnade, *Apologetik der Kirche (Schluß), Prof. Bautz. — Christologie, Der Mensch im Jenseits, Dogmatische Uebungen, Prof. Renz. — Moraltheologie, III. Teil, Die übernatürliche Offenbarung und ihre Vollendung in Jesus Christus (für Studierende aller Fakultäten), »Uebungen im moraltheologischen Seminar, Prof. Mausbach. — Homiletische Er⸗ klärung der Perikopen, „Gebetsliturgik, „Homiletisches Seminar, Prof. Hüls. — Handwerkerfrage, Lehre vom Staate, *Soziale Üebungen, Prof. Hitze. — „Der gregorianische Choral, mit Bezug auf die Editio Vaticana. Stimmbildungslehre, *Charakteristik der Choraltonarten nebst praktischen Uebungen, „Elemente der Kirchen⸗
nusik. Praktische Uebungen, Domchordir. Cortner.
II. Rechts⸗ und Staatswissenschaftliche Fakultät.
Einführung in die Rechtswissenschaft, Anschauungsmittel für den Rechtsunterricht, Prof. Krückmann. — Pandektenexegese, Prof. Erman. — ee ag- Zivilprozeß, Hroß Langen. — †“Römisch⸗ rechtliches Seminar (einmal alle 14 Tage), Prof. Erman. — Römische Rechtsgeschichte, Prof. Krückmann. — System des römischen Rechts mit Zugrundelegung von Sohms Institutionen), Prof. Erman. — Sprachliche Einführung in die Quellen des römischen Rechts, Kon⸗ versatorische Uebungen über System und Geschichte des römischen Rechts, „Die Sabinus⸗Kommentare (mit Digestenauslegung), 2 Krüger. — Bürgerliches Recht: Allgemeiner Teil, berlandesgerichtsrat, Prof. Modersohn. — Blürgerliches Recht II (Recht der Schuldverhältnisse), Prof. Krüger. — Das heutige deutsche Sachenrecht (B. G.⸗B. III) mit Ausschluß des Hypothekenrechts, Prof. Jacobi. — Bürgerliches Recht, IV (Fa⸗ milienrecht), Prof. Naendrup. — Bürgerliches Recht V (Erbrecht), Prof. Schreuer. — Uebungen im bürgerlichen Recht für Anfänger, wit schriftlichen Arbeiten, Prof. Langen. — Uebungen für Fort⸗ httene im bürgerlichen Recht, mit schriftlichen Arbeiten, Prof. rman und Prof. Krückmann. — Konversatorium über den allge⸗ meinen Teil des B. G.⸗B., Konversatorium über das Schuldrecht des B. G.⸗B., Prof. Naendrup. — Konversatorium über bürgerliches Reit III (Sachenrecht), Prof. Krüger. — Konversatorium über Fenilienrecht, Konversatorium über Erbrecht, Prof. Krückmann. — Konversatorische Uebungen über bürgerliches Recht unter Besprechung von Entscheidungen des Reichsgerichts, Oberlandesgerichtsrat Prof. Modersohn. — *Das deutsche Sachenrecht des Mittelalters, ver⸗ bunden mit Quellenlektüre, Prof. Jacobi. — Uebersicht über die Rechtsentwicklung in Preußen, Prof. Schreuer. — Sachsenspiegel⸗ eregese, Prof. Naendrup. — †“* Uebungen in westfälischer Rechts⸗ geschichte, Prof. Schreuer und Priv.⸗Doz. Prof. Schmitz⸗ Kallenberg. Handelsrecht, Wechselrecht, Prof. Naendrup. — vpothekenrecht, für Hörer des Sachenrechts unentgeltlich, Prof. Jacobi. — Konversatorium über Handels⸗ und Wechselrecht, 88 Jacobi und Prof. Langen. — Preußisch⸗deutsches Eisenbahnrecht, Regierungsrat Prof. Lotz. — Strafrecht, Prof. Thomsen. — Strafrecht, besonderer Teil, Prof. Rosenfeld. — Die strafrecht⸗ lichen Nebengesetze, Prof. Thomsen. — †* Strafrechtliches Seminar für Fortgeschrittene. Mit Vorträgen der Teilnehmer und Diskussionen, Strafrechtspraktikam mit schriftlichen Arbeiten sowie mit Konversato⸗ rium über den allgemeinen und den besonderen Teil, *Kriminal⸗ pipchologie, Strafprozeß, Prof. Rosenfeld. — Zivilprozeß I, Prof. Thomsen. — Zivilprozeß II (Zwangsvollstreckrng in bewegliches und unbewegliches Vermögen; Konkurs), Prof. Rosenfeld. — Zwilprozeßpraktikum mit schriftlichen Arbeiten, Prof. Jacobi. — Allgemeines, deutsches und preußisches Staatsrecht, rof. Schreuer. — Verwaltungsrecht (deutsches und preußisches), Prof. von Savigny. — Einführung in das öffentliche Leben in staats, und verwaltungsrechtlicher Beziehung, Regierungs⸗ tat Prof. Lotz. — ölkerrecht, Prof. Schreuer. — Kirchenrecht, Prof. von Savigny. — Allgemeine Nationalökonomie (Nationalökonomie I. Teil), Prof. von Heckel. — Praktische Nationalökonomie (Nationalöͤkonomie II. Teil), Prof. Schmöle. — Reichsversicherungsrecht (soz.⸗pol. Gesetzgebung), Nahrungsmittelgesetz⸗ ebung, Regierungsrat Prof. Lotz. — Finanzwissenschast, Prof. von eckel. — Konversation über ausgewählte Kapitel des Verwaltungs⸗ rechts, Regierungsrat Prof. 5 — †“Staatswissenschaftliches Seminar, ⸗Konversatorische Uebungen in praktischer Nationalökonomie im An⸗ schluß an die Vorlesung, Prof. Schmöle. — †'Staatswissenschaft⸗ lichs Seminar, Prof. von Heckel. — Staatsrechtliches Seminar, Prof. von Savigny.
III. Philosophische und Naturwissenschaftliche Fakultät.
ee Abteilung. ) Philosophie und Pädagogik. Geschichte der griechischen Hbilosophie, ⸗Philosophische Disputationen in Verbindung Filches Pneter Lektüre, Prof. Spicker. — Psvchologie auf 2n ek- ”s rundlage, »Einführung in die Aesthetik der Gegenwart, Prof. Meu⸗ scang. — Logik, Allgemeine Probleme der Erkenntnistheorie auf ge⸗ chictlicher Grundlage, Kolloquium im Anschluß an die Vorlesungen — Logik, Philosophische Uebungen über das Lehrgedicht des Lukrez, zü eyser. — Philosophische Propädeutik (Einführung in die 9 osophischen Grundwissenschaften und in die phil. Terminologie),
rof. Koppelmann.
pbin) Indogermznlsche Sprachwissenschaft, Klassische 4 lologie, Archäologie. Erläuterungen zur lateinischen Schul⸗ fanmmattk als Einführung in das vnifieaiche iliche Studium der 8 4 nischen Sprache, Sprachwissenschaftliche Uebungen auf dem Ge⸗ in d der griechischen Grammatik, Prof. Streitberg. — Einführung . e Probleme der Home forschung, Prof. Cauer. — Demosthenes, wof Rahermacher. — Geschichte der Philologie, Prof. Kroll. — vor Cus⸗ Prof. Sonnen burg. — Die römische Literatur von 31 Apul brifti bis 180 nach Erese Prof. Kroll. — *Erklärung von turf eius; Amor und Psyche, Prof. Cauer. — Griechischer Anfänger⸗ 5 s für Realabiturienten rof. Radermacher. — Philo⸗ gisches Seminar. Ib Abtei ung: Interpretation von Tacitus' Prof. Sonnenburg. — Arbeiten über Papyrus⸗ Prof. Kroll. — †“II. Abteilung: a. hersas ktg neis, Buch VI, Prof. Radermacher; b. Unterstufe: re von Aischylos; Hiketides, Prof. Sonnenburg. 8
8
Erste Beilage
Berlin, Mittwoch, den 20. März
† III. Abteilung: Lateinische Stilübungen und kursorische Lektüre
Prof. Radermacher. — Grundbegriffe der und Furjofis 82 Archäo⸗
Peische. ö (Interpretation des Relieffrieses der Trajanssäule), .Koepp.
.3) Romanische Philologie. Geschichte der französischen Literatur von 1789 — 1830, * Bertran de 5 und sasle Vesischen †* Französische Uebungen, Prof. Andresen. — Historische Lautlehre des Französischen mit besonderer Berücksichtigung der provenzalischen und italienischen Lautentwicklung, Dr. Wiese. — Ausgewählte Kapitel der französischen Grammatik, mit mündlichen und schriftlichen Uebungen, Französische Sprech⸗ und Vortragsübungen im 5. an 8- Lektüre Hon d. „Le 8 1 Giboyer“, * Für die Mitglieder
es romanischen Seminars fran e Stiluͤbungen, b 2 Relilich, 8 zösisch gen, Lektor Prof
s eu e ologie. Gotische Grammatik, Prof. Streitberg. — Geschichte der altdeutschen Literatur, I. Prah.
Mittelhochdeutsche Uebungen, †* n. im deutschen Seminar, Prof. Jostes. — Gocethe, sein Leben und seine Werke, Die romantische Schule, *, Gottfried von Straßburg, * Deutsches Seminar, * Deutsches Proseminar, Prof. Schwering.
5) Englische Philologie. Englische Literaturgeschichte des 16.—18. Jahrhunderts, Einführung in das Studium der englischen
bilologie, A short History of the English Language, * Im
eminar: Frühneuenglische Uebungen auf Grund von Gills Logonomia Anglica, Prof. Jiriczek. — Englische Grammatik mit schriftlichen Uebungen, Englische Konversationsübungen,* Im englischen Seminar: Lesung und Erklärung in englischer Sprache von ausgewählten Ab⸗ schnitten aus Miltons Paradise Lost, Lektor Prof. Hase.
6) Geschichte und geschichtliche Hilfswissenschaften. Einleitung in das Studium der alten Geschichte. Quellen und neuere Literatur, †* Geschichtliche Uebungen, Prof. Niehues. — Geschichte der germanischen Völker von ihrem ersten Auftreten bis zum Ende der Karolinger, Deutsche Geschichte von 1806—1815, †* Uebungen über Fragen aus der Geschichte der deutsche Urzeit und der fränkischen Geschichte, Prof. Erler. Verfassungsgeschichte der Neuzeit, Mittelalterliches Schriftwesen ünd delegtapdie mit Uebungen, †* Histor. Seminar, Prof. Meiste r. — Einführung in das Studtum der mittelalterlichen und neugten Ge⸗ schichte, Chronologie des Mittelalters und der Neuzeit, †⸗ Histor. Proseminar, Prof Spannagel. — * Urkundenlehre des Mittel⸗ alters, Prof. Philippi. — Geschichte des Reformationszeitalters, Prof. Schmi Kallenberg. — †“ Uebungen in westfälischer Rechts⸗ geschichte, Prof. Schmitz⸗Kallenberg (und Prof. Dr. Schreuer).
.7) Kunstgeschichte. Italienische Renaissance II (Lionardo, Michelangelo, Raffael), mit Lichtbildern, Uebungen im Bestimmen und Beschreiben von Originalkunstwerken, *Kunstwissenschaftliche Aus⸗ lüge⸗ Fecin E h benc. 1r Ausgemwsblte Fepiger aus 8 neueren
unstge e, ebungen im Anschluß an die Privatvorlesung über Kunstgeschichte, Dr. Koch. sung
b. Mathematisch⸗naturwissenschaftlich⸗pharmazeutische Abteilung.
8) Mathematik und Astronomie. Ausgewählte Kapitel der Elementarmathematik, Differential⸗ und Integralrechnung, I. Teil, * Uebungen zur Differentialrechnung, †* Uebungen des mathematischen Unterseminars, Prof. Killing. — Analptische Geometrie, Teil I, Theorie und Anwendung der elliptischen Funktionen, *Mathematisches Oberseminar, Prof. von Lilienthal. — Zahlentheorie, Partielle Differentialgleichungen der Physik, Prof. Dehn. — Sphärische Trigonometrie und Anfangsgründe der sphärischen Astronomie, Das Sonnensystem. (Für Studierende aller Fakultäten), Beobachtung und Theorie der veränderlichen Sterne, †* Uebungen im astronomischen Beobachten und Rechnen, Lektor Prof. Plaßmann.
9) Physik. Experimentalphysik (allgemeine Physik, Wärmelehre, Akustik), * Elementarmathematische Ergänzungen zur Experimental⸗ physik, † Physikalische Uebungen, a. dreistündig, b. sechsstündig, Prof.
eydweiller. — † Wissenschaftliche physikalische Arbeiten, Prof. eydweiller und Prof. Konen. — Theorie der Waͤrme, ebungen in Demonstrationsversuchen und in der Anfertigung ein⸗ facher physikalischer Apparate (für Lehramtskandidaten), * Uebungen zur Vorlesung über Theorie der Wärme, Prof. Konen.
10) Reine und angewandte Chemie, Pharmazie, Hygiene. Organische Chemie, * Chemie der Metalle, † Uebungen im chemischen Laboratorium und Leitung wissenschaftlicher Arbeiten, Prof. Salkowski. — Analytische Chemie (Metalloide), * All⸗ pemesne Hygiene, †* Uebungen im Laboratorium der agrikultur⸗
emischen Versuchsstation, Prof. König. — Anorganische Chemie, mit besonderer Berücksichtigung der Pharmazie und Medizin, Kolloqutum über pharmazeutische Präparate und die Gegenstände des deutschen Arzneibuchs, Ausgewählte Kapitel der chemischen Technologie mit besonderer Berücksichtigung der Papier⸗ und Zellulosefabrikation sowie der Industrie der Zundreauistten, * Ueber Gifte und deren Nachweis in Untersuchungsobjekten, † Toxikologische, pharmazeutisch⸗ chemische und maßanalytische Uebungen, Prof. Kaßner. — Physi⸗ kalische Chemie, I. Teil, Anleitung zum chemischen Experimentieren für den Unterricht an höheren Schulen, Einführung in die quantitative Analyse (mit Demonstrationen), Dr. Thiel. — * Technologie und Analyse der Fette, Ferte und Wachse, †* Repetitorium der Nahrungs⸗ mittelchemie, Dr. Bömer.
11) Mineralogie und Geologie. Allgemeine Geologie, Mineralogische und kristallographische Uebungen, †* Anleitung zu I wissenschaftlichen Arbeiten, Prof. Busz.
12) Botanik. Allgemeine Botanik, * Biologische Demon⸗ strationen, Mikroskopischer Kursus, Untersuchung von Drogenpulvern, † Anleitung zu wissenschaftlichen botanischen Arbeiten, Prof. Zopf. — Kenntnis der Flora (Bestimmungsübungen, Demonstrationen und Exkursionen), Ueber Bakterien (mit Berücksichtigung von Sterili⸗ sationsmethoden in Experiment und Demonstration), Dr. Tobler.
13) Zoologie. Zoologie und vergleichende Anatomie (Wirbel⸗ tiere) 9 — 5 selbständigen wissenschaftlichen Untersuchungen für Geübtere, Prof. Ballowitz. — Allgemeine Zoologie und Grund⸗ züge der vergleichenden Anatomie und der vergleichenden Physiologie mit besonderer Berücksichtigung des medizinischen Studiums (§ 12 Abs. 4 der „Bekanntmachung, betr. die “ für Aerzte, vom 28. Mai 1901*), Zoologische Exkursionen und Demonstrationen, Mikroskopisch⸗zoologisches Praktikum, [Anleitung zu wissenschaftlichen Untersuchungen, Prof. Stempell.
14) Erdkunde. Elemente der mathematischen Geographie, Geographie der Südkontinente, †“Geographische Uebungen, Geo⸗ graphische Exkursionen für Studierende der Geographie, Prof. Meinardus.
c. Medizinisch⸗propädeutische Abteilung.
2 Anatomie. Spstematische Anatomie des Menschen, II. Teil (Gefäß⸗ und Nervenlehre, Sinnesorgane), Mikroskopische Uehungen in der Zellen⸗ und Gewebelehre und in der mikroskopischen Anatomie der Organe, Entwickelungsgeschichte des Menschen und der höheren Wirbeltiere, Anatomische Demonstrationen, Feof. Ballowitz. — Knochen⸗ und Gelenklehre, Anatomische Demonstrationen, Dr. Brodersen.
2) Sis kotegtr. Experimentalphvsiologie, I. Teil, Phvsiologisch⸗ chemischer Kurs, Ueber den Bau und die Verrichtungen des mensch⸗ lichen Körpers. Für Angehörige aller Fakultäten, Prof. Rosemann.
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aatsanzeiger. 1907
3) Zoologie. Allgemeine Zoologie und Grundzüge der ver⸗ leichenden Anatomie und der vergleichenden Physiologie mit besonderer erücksichtigung des medizinischen Studiums (§ 12 Abs. 4 der „Bekanntmachung, betr. die Prüfungsordnung für Aerzte, vom 28. Mai 1901*), *Zoologische Exkursionen und Demonstrationen, .“ Se in otanik. Allgemeine Botanik, Biologische Demonstrationen Mikroskopischer Kursus, Untersuchung von Drogenpulvern, Prof. Zopf. — Ueber Bakterien (mit Berücksichtigung von Sterilisations⸗ methoden in Experiment und Demonstration), Dr. Tobler.
5) Physik. Experimentalphysik (Allgemeine Physik, Wärme⸗ lehre, Akustik), phy k. Institut, [Physikalische Uebungen für Medi⸗ ziner, Prof. Heydweiller.
6. Chemie. Organische Chemie, Prof. Salkowski. — Anorganische Chemie, mit besonderer Berücksichtigung der Pharmazie und Medizin, Prof. Kaßner. — Chemisches Praktikum für Mediziner, Prof. Salkowski, Prof. Kaßner und Dr. Thiel. —
Ueber Gifte und deren Nachweis in Untersuchungsobjekten, Prof. Kaßner. — Allgemeine Hygiene, †*Repetitorium der Nahrungsmittel⸗ Pan. her Bömer. — Themische Besprechungen für Mediziner,
In dem vorstehenden Verzeichnis sind unentgeltliche Vorlesungen
und Uebungen durch einen *, Privatissima durch ein sche Perle. 6
Münster, den 14. März 1907. Der Rektor.
Literatur.
Goethes sämtliche Werke. Jubiläumsausgabe in 40 Bänden Großoktav, herausgegeben von Eduard von 88b Hellen. 3. und 38. Band. Gedichte. it Einleitung und Anmerkungen von Eduard von der Hellen. Dritter Teil. Schriften zur Literatur. Mit Einleitung und Anmerkungen von Oskar Walzel. Dritter Teil. Geheftet je 1,20 ℳ Verlag der J. G. Cottaschen Buchhandlung Nachfolger, Stuttgart und Berlin. — Schnell nähert sich die groß angelegte Jubiläumsausgabe ihrem Ab⸗ schluß; wieder sind gleichzeitig zwei Bände erschienen, und wenn das Tempo der letzten Monate eingehalten werden kann, so werden die letzten Bande im Mai erscheinen. Im dritten Teil der Gedichte sind die persönlichen Zuschriften in Versen, die Jugendgedichte und die Uebersetzungen vereinigt. Erfreulich ist auch in diesem Bande die Klarheit und Uebersichtlichkeit der Anordnung, durch die sich die Jubiläumsausgabe von allen bisherigen unterscheidet. Finden wir doch z. B. die Gedichte „An Personen“, in der Weimari⸗ schen Ausgabe in drei Bände unübersichtlich verstreut, hier in ge⸗ schlossener Reihe zusammen. Ein sorgfältiger Kommentar gibt zu jeder Nummer die nötigen Daten und Aufklärungen, die ja bei der Fülle rein persönlicher Anspielungen unerläßlich sind. Nirgends aber finden wir mehr als das Nötige, obwohl die Anmerkungen dieses Bandes 100 Seiten füllen. Der 38. Band schließt die sorgfältig revidierte und bei aller Knappheit ebenfalls ausreichend kommentierte Ausgabe der „Schriften zur Literatur⸗ würdig ab. Die Mehrzahl der hier besprochenen literarischen Erscheinungen ist zwar vergessen, unvergänglich aber sind b Füüetischen und ethischen Betrachtungen, die Goethe an sie ge⸗ nü at.
— Lösung der Vogelschutzfrage nach Freiherrn von Berleps ch. Im Auftrage der „Kommission zur Förderung des Vogelschutzes“, Obmann Dr. Falke, Professor der Landwirtschaft an der Universität Leipzig, Schriftführer Max Rabe, Leipzig, Auen⸗ straße 13, bearbeitet von Martin Hiesemann. Mit vielen Ab⸗ bildungen und 2 Bunttafeln. 1907. Verlag von Franz Wagner, Leipzig, Königstraße 9. Preis 1 Exemplar 1 ℳ, bei größeren Be⸗ zügen von 50 Stück aufwärts je 80 . — Im Auftrage der sehr tätigen und segensreich wirkenden Kommission zur Förderung des Vogelschutzes hat Herr Martin Hiesemann eine Lösung der Vogelschutzfrage nach den Grundsätzen des au diesem Gebiete maßgebenden Forschers Freiherrn von Verlenuf gegeben, die allgemeine Beachtung verdient. Auf hundert Seiten gibt der Verfasser an der Hand der Seebacher Versuchsstation des Frei⸗ herrn von Berlepsch nach einer allgemeinen Begründung des Vogel⸗ schutzes, seiner Geschichte und Bedeutung, eine eingehende Anleitung zur Ausübung des praktischen Vogelschutzes durch Schaffung von Nist⸗
elegenheiten für Höhlenbrüter und für Offenbrüter, durch Winter⸗ ütterung, Bekämpfung der Feinde der Vögel und durch Aufzählung der zu einem vernünftigen Vogelschutz berufenen Faktoren. Ein Vogelschutzkalender regelt die hierzu nötige Tätigkeit in den einzelnen Monaten des Jahres. Das fachmännische Werk kann allen beteiligten Kreisen angelege lichst empfohlen werden.
— Kürschners „Deutscher Reichstag 1907“. Hermann ilger Verlag, Berlin W. 9 (60 ₰). Wenige Wochen nach dem usammentritt yes Hauses ist diesmal das wohlbekannte Werkchen,
das über die polilische Zusammensetzung des Reichstags ausführlich zu unterrichten sich bemüht, reiches biographisches Material und die Porträts sämtlicher Abgeordneten enthält, erschienen. Die Brauchbarkeit des Buches als Orientierungsmittel wird durch eine Reihe tabellarischer Uebersichten erhöht, die über das letzte Wahlergebnis, die Stimmenzahlen in den Jahren 1903 und 1907, die Berufsgliederung, die Fraktions⸗ bewegung 1881—1907 ꝛc. unterrichten. Eine schätzenswerte Be⸗ reicherung bilden die beiden farbigen Pläne, deren einer die Partei⸗ verhältnisse im Reich zur Anschauung bringt, während der andere den Sitzungssaal unter Angabe des Platzes jedes Abgeordneten und seiner Parteizugehörigkeit darstellt. Das praktische, in fünfter mehrfach ver⸗ besserter Auflage erschienene Büchlein dürfte, wie bisher, in parlamen⸗ tarischen und politischen Kreisen eine beifällige Aufnahme finden.
— Aus dem Inhalt der letzten Nummern der im Verlag von Gustav Lammers in München erscheinenden „Deutschen Alpen⸗ zeitung“ (monatlich 2 Hefte; vierteljährlich 3,50 ℳ) seien folgende zum Teil ausgezeichnet illustrierte Artikel besonders hervor⸗ n Aus Heft 21 das ei reh. im Winter von
r. G. Kuhfahl; A. Steinitzer setzt das Tagebuch seiner alpinen und subalpinen Wanderungen an der Riviera und in den nördlichen Apeninnen fort. In Heft 22 erzählt Fritz Hohen⸗ leitner von seiner Fahrt Auf Skiern durch die Glocknergruppe, gleich darauf führt uns rnst Gruber auf einer Wanderung durch Andorra in den sonnigen Süden; aus Heft 23: Eine Rodelsahrt über den Katschberg von Frido Kordon; Cortina d'Ampezzo, die Dolomiten⸗ winterfrische von M. Normann⸗Neruda; Aus dem Käferleben von Dr. Merz, und aus Heft 24V. Wenn der Auerhahn balzt von Karl Deutsch; Bobsleighrennen in Klosters von E. V. Tobler. Die Beilage „Verkehr und Sport“ bringt in Heft 21 einen interessanten Artikel über das neue Führergesetz Graubündens, in Heft 23 die Bedingungen des I. Preisausschreibens der „Deutschen Alpenzeitung“ für Amateurphotographen: Winterpracht und Winter⸗ sport in der Photographie; im letzten Heft einen Bericht über die Internationale Skiausstellung in Christiania von Richard Staub und . Beitrag von Dr. Gilbert Fuchs: Das Kürlaufen und seine Be⸗ wertung.
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