1907 / 127 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 29 May 1907 18:00:01 GMT) scan diff

Stockausschläge vorgefunden. Die zutage geförderten Rebwurzeln waren vollständig abgestorben. Durch die Tätigkeit der Bezirks⸗ obmänner sind im Jahre 1905 51 neue Reblausherde mit 17 541 kranken Rebstöcken auf einer Fläche von 173,68 a aufgefunden worden. Vernichtet wurden insgesamt 181 015 Rebstöcke auf einer Fläche von 2192,58 a. Bei den im Jahre 1906 E Untersuchungen der Reb⸗ flanzungen ist die Reblaus im August in den Markungen Korb und Feenwehinten festgestellt worden. Die zur Verhütung einer Ver⸗ schleppung des Seseh. erforderlichen Maßnahmen wurden getroffen. Pie wiederholte gründliche Untersuchung der Gemarkun Sulzheim in Rheinhessen, Großherzogtum Hessen, lie keinerlei Spuren einer etwa noch vorhandenen Verseuchung erkennen. Die zweimalige Revision der Herdflächen ergab, daß lebende Rebteile nicht mehr vorhanden waren. Die zu den Herdflächen 1902, 1903 und 1904 gehörigen Grundstücke konnten daher zum Anbau mit nicht zur Kategorie der Rebe gehörigen Gewächsen in den Jahren 1904, 1905 und 1906 freigegeben werden. Im Jahre 1905 wurde gelegentlich der kolonnenweisen Unter⸗ suchung in der Gemarkung Hahnheim (Kreis Oppenheim) eine neue Verseuchung festgestellt, die in keinem nachweisbaren Zusammenhang mit den 1SSg.. von Schimsheim (1892) und Sulzheim (1902, 1903 und 1904) steht. Ein Ursprung dieser Verseuchung konnte nicht ermittelt werden. Durch sofortige Untersuchung des ganzen zusammenhängenden Weinbaudistrikts konnte der Herd noch 1905 end⸗ giltig abgegrenzt werden. Es wurden 175 verseuchte Stöcke festgestellt

und mit Sicherheitsgürtel 37 755 qm dem Vernichtungsverfahren

Nachprüfung der vorjährigen Herde zur Feststellun 2 Herden.

unterworfen. Durch die im Jahre 1906 wiederholte Untersuchung der Ge⸗

markung Hahnheim wurden weitere Seuchenstellen nicht aufgefunden,

auch ergab die Revision der Herdflächen ein befriedigendes Resultat.

El „Lothringen führte die im Jahre 1905 erfolgte der Reblaus in

Die in den Gemarkungen Thann, Pfaffenheim, Vöklins⸗

hofen, Rosheim und Saareinsmingen ermittelten Stockausschläge

wurden vernichtet. Durch die Untersuchungen wurden in den Reichs⸗

8 8

8 Unterelsas 6 Gemarkungen mit 43 Herden, diese mit 1471 kranken Reben;

öööööö bis zum Schlusse des

landen 1905 in 24 Gemarkungen insgesamt 178 neue Reblausherde

mit 11 998 verseuchten Reben ermittelt; vernichtet wurden im ganzen

157 309 Stöcke auf einer Gesamtfläche von 14,4695 ha. Hiervon entfielen:

1) auf den Bezirk Lothringen 2 Gemarkungen mit?7 Herden, diese mit 147 kranken Reben; von 1,1215 ha; 2) 128

vernichtet wurden 11 260 Reben auf einer Fläche auf den Bezirk Oberelsaß 16 Gemarkungen mit vernichtet wurden

herden, diese mit 10 380 kranken Reben; 3) auf den Bezirk

119 378 Reben auf einer Fläche von 10,6801 18

einer Fläche von

der deutschen Einzelstaaten in Haushalts⸗ bezw.

res 1904 entstandenen Kosten beliefen sich auf 14 088 178

vernichtet wurden 26 671 Reben au 2,6679 ha.

Die von den Regierungen

Kalenderja

Soweit bisher mitgeteilt, haben die Kosten im Rechnungs⸗ bezw.

8 Lohengrin“ gegeben. Ffraͤule n Hiedler,

Kalenderjahre 1905 1 361 298 betragen. Insgesamt sind demnach von den

Regierungen der Einzelstaaten 15 449 476 für den bezeichneten

Zweck ausgegeben worden. Seitens des Reichs sind außerdem seit

dem Jahre 1879/80 bis zum Schlusse des Rechnungsjahres 1905 4 272 dafür aufgewendet worden. 8

Verdingungen im Auslande.

Italien.

Artilleriedirektion des Feuerwerklaboratoriums in Capug. 3. Juni

1907, 11 Uhr Vormittags: Lieferung von Blei in Barren zu 100 000 kg, das Kilogramm zu 0,60 Lire, im Gesamtwert von 60 000 Lire. Angebote geheim. Kaution 6000 Lire. Schlußtermin 30. Mai dieses Jahres. Königliche Arsenale in Neapel und Spezia: 6. Juni 1907, 11 Uhr Vormittags: Lieferung für die drei Flottenstationen für das Königliche Arsenal in Taranto und die Werft in Castellamare von 19 800 kg Buchenholzteer⸗Kreosot zum Preise von 0,40 Lire das Kilogramm. Gesamtwert etwa 39 820 Lire. Kaution 4000 Lire.

Theater und Musik.

breMh. AEAIsA TAnnnNam⸗ Im Königlichen Opernhause wird morgen, Donnerstag, Herr Grüning singt die Titelrolle, die Elsa die Ortrud Frau Plaichinger, den Telramund err Berger, den Heerrufer Herr Bachmann, den König Herr Witte⸗ opf. (Anfang 7 Uhr.) Der Kapellmeister von Strauß dirigiert. Ueber den rößten Teil der Billette zu der am 1. Juni auf Aller⸗ höchsten efehl stattfindenden Aufführung der „Regiments⸗ tochter“ ist Allerhöchst verfügt worden. Die noch vorhandenen Billette für den ersten Rang, das Parkett und den zweiten Rang werden nur unter der ausdrücklichen Bedingung verkauft, daß die Besucher im Gesellschaftsanzuge (Damen in ausgeschnittenen, hellen Kleidern, Herren im Parade⸗ resp. Gala⸗ anzug mit dunklen Beinkleidern bezw. Frack und weißer Binde) er⸗ cheinen. Das Foyer ist für das Publikum geschlossen. Im Königlichen Schauspielhause wird morgen „Die Rabensteinerin“ gegeben. Das Neue Theater unterbricht am 15. Juni seine Spielzeit mit den üblichen Sommerferien und setzt sie am 16. August mit dem Schauspiel „Der Dieb“ fort. Die vorläufig letzte Vorstellung dieses

Theater. Königliche Schauspiele. Donnerstag:

aus. 134. Abonnementsvorstellung. ienst⸗ und

reiplätze sind aufgehoben. Lohengrin. Romantische

per in 3 Akten von Richard Wagner. Mustkalische Leitung: Herr Kapellmeister von Strauß. Regie: Herr Regisseur Braunschweig. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 142. Abonnementsvorstellung. Die Nabensteinerin. Schauspiel in 4 Akten von Ernst von Wildenbruch. Regie: Herr Regisseur Keßler. Anfang 7 ½ Uhr.

Neues Operntheater. Unter Leitung des Direktors: Gastspiel des José Ferenczy⸗Ensembles. 40. Vor⸗ stellung. Die sieben Schwaben. Operette in 3 Akten von Hugo Wittmann und J. Bauer. Musik von Karl Millöcker. Regie: Hermann Litt. Dirigent: Fritz Redl. Anfang 7 ½ Uhr.

Freitag: Opernhaus. 135. Abonnementsvorstellung. Die lustigen Weiber von Windsor. Komisch⸗ phantastische Oper in 4 Akten nach William Shake⸗ Pesss gleichnamigem Lustspiel von H. S. von

Nosenthal. Musik von Otto Nicolai. Anfang 7 ½ Uhr.

Schauspielhaus. 143. Abonnementsvorstellung. Ein

allissement. Schauspiel in 4 Aufzügen von

jörnstierne Björnson. Aus dem Norwegischen von Wilhelm Lange. Anfang 7 ½ Uhr.

Neues Operntheater. Unter Leitung des Direktors: Gastspiel des José Ferenczy⸗Ensembletz. 41. Vor⸗ stellung. Der lustige Krieg. Operette in 3 Akten von Johann Strauß. Anfang 7 ½ Uhr.

Opern⸗ 8 Uhr.

Wien.

vollendete

Grolmanstraße). Fallissement.

Donnerstag: Gyges und sein Rin Freitag: Aglavaine und Selysette.

Neues Schauspielhaus am Nollendorfplatz Donnerstag: Hopfenraths Erben. Anfang 8 Uhr. Freitag: Hopfenraths Erben.

Lessingtheater. Gastspiel des Theaters an der Donnerstag, Abends 8 Uhr: Zum letzten Male: Die Fledermaus.

Freitag, Abends 8 Uhr: Abschiedsvorstellung: Der Zigeunerbaron.

Schillertheater. 0. (Wallnertheater.) Donnerstag, Abends 8 Uhr: Moloch. Eine un⸗ Eragövie (2 Akte) von Frsedrich Hebbel. Hierauf: Der zerbrochene Krug. Ein Lustspiel in 1 Aufzuge von Heinrich von Kleist. Peitagh Abends 8 Uhr: Ein Fallissement. onnabend, Abends 8 Uhr: Heimat.

Charlottenburg

Björnstjerne Björnson. Deutsch von Wilhelm Lange. Freitag, Abends 8 Uhr: Monna Vanna. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Zum ersten Male:

Die Schmuggler.

Theater des Westens. (Station: Zoologischer Garten. Kantstraße 12.) Donnerstag, Abends 8 Uhr:

Stückes findet am Freitag statt, da eine Reihe von Gastspielen auf Engagement eine Wiederaufnahme von Herzogs „Condottieri“ be⸗ dingen. Herr Christians, der bereits in „Meißner Porzellan“ eineältere Charaktercharge, den Kottwitz, gespielt hat, wird von nun an den Coleone darstellen.

Im Thaliatheater wird am Sonnabendabend „Charleys Tante“, mit Thielscher in der Titelrolle, zum 700. Male gegeben und dann vor dem Urlaub des Herrn Thielscher noch einige Male wieder⸗ holt. Die Preise für diese letzten Vorstellungen der Spielzeit sind ermäßigt worden. „Wo die Liebe hinfällt“ geht nur noch bis Freitag einschließlich in Szene. Eine Nachmittagsvorstellung findet in dieser Spielzeit nicht mehr statt.

Die Besitzer von Eintrittskarten zu dem abgesagten Lieder⸗ abend von Johannes Messchaert im Mozart⸗Saal, die diese bisher noch nicht zurückgegeben haben, werden gebeten, dies bis spätestens zum 31. d. M. ausführen zu wollen, weil bei den be⸗ treffenden Verkaufsstellen die Konzertkassenschalter mit diesem Tage endgültig geschlossen werden. Eine spätere Einlösung ist nicht mehr angängig.

In der Kaiser Wilhelm⸗Gedächtniskirche morgen, Abends 6—7 Uhr, ein Orgelvortrag statt, bei dem Frau Dr. Eva Bruhn (Sopran) und Fräulein Dorothea da Pasmore (Cello) mit⸗ wirken. Die Orgel spielt Herr Walter Fischer. Karten zu 1 und zu 50 sind bei Wertheim, bei Bote u. Bock (Leipziger Straße), in der Küsterei (Achenbachstraße 18/19) und Abends am Eingang der Kirche zu haben.

1. Mannigfaltiges. B erlin, 29. Mai 1907.

Bei den vom Berliner Sportklub „Teutonia 99“ veranstalteten Olympischen Spielen in der Deutschen Armee⸗, Marine⸗ und Kolonialausstellung, die Freitag, den 31. d. M., statt⸗ finden werden, werden Laufen über 60, 200 und 800 m sowie ein 3000 Meter⸗Stafettenlaufen, weiterhin Wettkämpfe im Stabhoch⸗ springen, im Speer⸗ und Diskuswerfen und schließlich drei für Studenten bestimmte Wettläufe über 100 und 1000 m und Weit⸗ springen ausgetragen. Die Teilnahme der besten Berliner Sports⸗ leute ist gesichert. Etwaige Auskunft erteilt der Stud. med. Brust⸗ mann (Fidicinstraße 6). Auch für die Folge sind derartige Olympische Spiele in der Arena der Damuka geplant. 1

Der Verband deutscher Touristenvereine (Auskunfts⸗ stelle, Frankfurt a. M., Textorstraße 36) zählte am 1. April 1907 56 Vereine mit 151 885 Mitgliedern, 1522 Zweigvereinen, die in Summa an Beiträgen 385 029 zahlten, was einen Durchschnitts⸗ beitrag für den Kopf von 253,5 ℳ, für den Verein von 6875 ergibt. Die Vereinsbeiträge bewegen sich zwischen 50 bis 12 das Jahr. Der nächste Deutsche Touristentag findet in Annaberg im Erzgebirge vom 31. August bis 2. September d. J. statt.

Der Sächsische Hilfsverein zu Berlin, der die Unter⸗ stützung notleidender Landsleute in der Reichshauptstadt bezweckt, hat 1 seinen neunten Jahresbericht im Druck erscheinen lassen.

anach hat er im verflossenen Jahre an rund 1200 Hilfesuchende aus den Beiträgen seiner Mitglieder mehr als 2700 Beihilfen gewährt. Beitrittserklärungen zu dem Verein (Jahresbeitrag mindestens 10 ℳ) nimmt der Schriftführer Dr. Georg Lehnert, Berlin W. 50, Würz⸗ burger Straße 22, entgegen. 9

Ueber den Büffelbestand Nordamerikas wird der „Frkf. Ztg.“ aus Winnipeg (Canada) folgendes geschrieben: Die canadische Regterun hat in dem amerikanischen Staat Mon⸗ tana von den Flathead⸗Reservations⸗Indianern eine Herde von 300 Büffeln gekauft, die selbstverständlich ein schönes Stück Geld gekostet hat, und darf nun den größten, auf dem nord⸗ amerikanischen Kontinent noch vorhandenen Büffelbestand ihr eigen nennen; die 300 Tiere werden auf einer ausgedehnten und schon eingezäunten Weidestrecke in der Provinz Alberta an⸗ gesiedelt werden. Die größte noch frei lebende Büffelherde in Canada, deren Stärke auf 300 bis 500 Stück geschätzt wird, hält sich in dem Dreieck 8 das durch den Großen Sklavensee, den Peace⸗ und den Hayfluß gebildet wird; genau läßt sich aber die Zahl der Tiere nicht angeben, denn nur selten bekommen die Indianer eines von ihnen in dieser Wildnis zu sehen, und das ist ein Glück; denn sonst würden sie auch bald ausgerottet werden, da die Indianer auch die strengsten Schongesetze nicht beachten. Der Büffel beim Großen Sklavensee wird übrigens der Waldbüffel genannt; viele Jäger sind der Ansicht, daß er nur eine Abart der Präriebüffel ist; auf der anderen Seite behaupten Sachverständige, daß der Waldbüffel infolge des langen Aufenthalts im hohen Norden, wohin er durch die Zivilisation vor nun etwa 30 bis 40 Jahren gedrängt wurde, identisch mit dem Präriebüffel ist und nur mit der Zeit einen dickeren 69 bekommen hat, der ihn im Aussehen von seinen Vorfahren ver⸗ chieden erscheinen 82 Canada schätzt seinen Bestand an Büffeln auf 300 Stück, die soeben in Montana gekauft wurden, 300 Stück am Großen Sklavensee, 38 Stück im Nationalpark in Banff, 11 Stück in Winnipeg und 2 Stück in Toronto, insgesamt also auf 651 Stück; der überaus traurige Rest von Herden, die noch vor 40 Jahren Millionen von Tieren enthielten! In den Vereinigten

88 8 8 8 8 8 —nmna’aná’êNC— 8 1“ 1 5 v1“ 8

Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Donners⸗ tag, Abends 8 Uhr: Husareufieber.

Kammerspiele:

Freitag: Husarenfieber. Sonnabend: Wiener Welt ohne Männer.

verzollen 8 und P. Veber.

zu verzollen?

Freitag: Fidelio. Sonnabend: Geschlossen.

(Bismarckstraße, Ecke der Donnerstag, Abends 8 Uhr: Ein

Schauspiel in 56 Anffchaen bon rektion: Kren und Schönfeld.)

8 Uhr: Wo die Liebe Geage” 3 Akten von

Lippf Freitag: Wo die Liebe

Operette in 3 Akten von

Ensemblegastspiel. (Pepi Glöckner als Gast.)

Schillertheater N. (Friedrich Wilhelmstädtisches Theater.) Donnerstag, Abends 8 Uhr: Am grünen

eg. Freitag: Zum ersten Male: Drei Paar Schuhe.

Residenztheater. (Direktion:Richard Alexander.)

Donnerstag, Abends 8 Uhr: Haben Sie nichts zu Schwank in 3 Akten von M. Hennequin

Freitag und folgende Tage: Haben Sie nichts

Lortzingtheater. (Bellealliancestraße Nr. 7/8.) Donnerstag: Der Wildschütz. Anfang 8 Uhr.

Thaliatheater. (Dresdener Straße 72/73. Di⸗ Donnerstag, Abends infällt. Schwank mit ean Kren und Arthur Gesänge von A. Schönfeld. hinfällt.

Sonnabend, Abends 8 Uhr (Som 700. Male: Charleys Tante.

Staaten bezifferte man den Büffelbestand bisher auf 950 Stück, von denen sich annähernd 700 Stück in Privatbesitz befinden; durch den Abgang der von Canada gekauften 300 Stück verbleiben in den Staaten also auch nur noch 650 Stück und die ärmliche Zahl von 1300 repräsentiert die Reste des mächtigen Tieres, das Jahrhunderte lang den Indianern und später auch den einwandernden Weißen Nahrung und Kleidung im reichsten Maße gegeben hat.

Stendal, 28. Mai. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Heun vormittag wurde auf dem hiesigen Bahnhof in der Nähe des infahrtsignals für die Züge aus Richtung Magdeburg der 18 jährige Bureauarbeiter beim hiesigen Magistrat Curt Wendt aus Stendal mit zerschmettertem Kopfe und ab⸗ gefahrenen Händen tot aufgefunden. Der Getötete hat offenbar in selbstmörderischer Absicht von einem Zuge überf hren lassen.

Crefeld, 28. Mai. (W. T. B.) Heute mittag wurde die französische Kunstausstellung im Kaiser Wilhelm⸗ Museum eröffnet. Als Vertreter der Düsseldorfer Regierung war der Oberregierungsrat Miesischek⸗Düsseldorf erschienen. Ferner nahmen teil der französische Konsul in Düsseldorf, Chayet, der Ober⸗ bürgermeister Dr. Oehler⸗Crefeld sowie zahlreiche französische Künstler mit ihren Damen. Nach kurzer Begrüßung durch den Oberbürger⸗ meister Dr. Oehler hielt der Museumsdire tor Denepeneine längere An⸗ sprache, in der er die Entwicklungsgeschichte der französischen modernen Malerei und Plastik schilderte. Der Professor Albert Barthol omé⸗ Paris, Peihneh des französischen Ehrenausschusses der Ausstellung dankte den Anwesenden für ihr Erscheinen. An die Eröffnungsfeier schloß sich ein Rundgang durch die Ausstellung, die die besten Werke moderner französischer Meister umfaßt. Nachmittags vereinigte die Teilnehmer ein Festmahl nach Kaiserswerth.

amburg, 29. Mai. (W. T. B.) Den englischen Jour⸗ nalihen wurden gestern auf einer Rundfahrt die Cche⸗ 8 die Hafenanlagen gezeigt. Den Tee nahmen die Herren bei dem preußi⸗ schen Gesandten von Heyking ein. Abends fand in den Prunkräumen des Rathauses ein Festmahl statt, bei dem der Bürgermeister Dr. Stammann einen Trinkspruch auf die englischen Gäste aus⸗ brachte. Heute morgen sind die Herren nach Berlin weitergereist.

Valdivia, 27. Mai. Seitdem Valparaiso durch das große Erdbeben des vergangenen Jahres fast vollständig zerstört wurde es ist bis jetzt auch noch nicht wieder aufgebaut —, werden, wie der „Rh.⸗Westf. Ztg.“ gemeldet wird, die Bewohner Chiles durch die erneute Tätigkeit der Vulkane ständig in Schrecken erhalten. Be⸗ sonders im Süden des Landes macht sich augenblicklich eine besorgnis⸗ erweckende vulkanische Erregung bemerkbar. So ist dieser Tage in der Provinz Valdivia auf 1n Felde plötzlich ein neuer Vulkan entstanden. Menschenleben sind ihm nicht zum Opfer gefallen, aber große Viehherden sind durch die dem Krater entströmenden Lava⸗ massen vernichtet worden. Städte Valdivia und Osorno schon vorher den Eintritt eines unge⸗ wöhnlichen Ereignisses an. Am Morgen des 24. April d. J. waren die Häuser und Straßen mit einer dichten Schicht vulkanischer Asche bedeckt. Der Himmel war trübe, obwohl keine Wolken bemerkbar waren. Ein brandiger Geruch erfüllte die Luft, und der Aschenregen dauerte den ganzen Tag über an.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

St. Petersburg, 29. Mai. (W. T. B.) Gestern hat unter dem Vorsitz des Handelsministers die erste Beratung über eine Reihe von Fragen, betreffend den russischen Teil der Insel Sachalin, stattgefunden. Die Konferenz erkannte die Notwendigkeit an, Ausländern mit Zustimmung der Minister des Handels, der Finanzen und des Ackerbaues eine Ausbeutung der Bodenschätze auf Sachalin zu gestatten.

E gkong, 29. Mai (Meldung des „Reuterschen Bureaus“). Nach Swatau sind von Canton Truppen entsandt worden, eine andere Truppenabteilung soll dorthin von Schinhino folgen. Die ganze Familie des Brigadegenerals in Swatau ist von den Aufrührern gefangen genommen und zum Selbstmorde durch Ertränken in einem Brunnen gezwungen worden.

(Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Nachtcafé. (La Dame du Boulevard.) Posse n Gesang und Tanz in 6 Bildern von Georges rdeau.

Die Freitag: Das Mädchen aus dem Nachteafs.

Trianontheater. (Georgenstraße, nahe Bahnbof 56 Donnerstag, Abends 8 Uhr: Fräulein

osette meine Frau. Freitag: Fräulein Josette meine Frau.

Mecpit B nes

Familiennachrichten.

Verehelicht: Hr. Rittergutsbesitzer Axel von Lossau mit Frl. Klara Tiroke (Klein⸗Sunkeln, Kr. Angerburg, Ostpr.).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Landgerichtsdirektor Schulz (Ratibor). Hrn. Leutnant Günther von Schenckendorff (Breslau).

Gestorben: Hr. Major a. D. Albrecht Graf von

der Schulenburg⸗Wolfsburg (Berlin). Hr. Kom⸗ 3 merzienrat Heuser (Duisburg). Hr. Dr. Den⸗ hard (Deidesheim). Fr. Pastor Marie Quaßnigk,

geb. von Versen⸗Crampe (Berlin).

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg⸗ antahas Zum Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin⸗

s Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagt⸗

Zusammenstellung der für den Januar / Apriltermin 1907 durch

Königreich Preußen. Finanzministerium.

Später erfolgte eine Dampferfahrt

die

8

Rentenbanken erzielten Ergebnisse.

Am 1. Januar / April 1907 sind an Renten übernommen

Die Berechtigten haben dafür

Abfindungen erhalten 8

1 vollen Rente Bezeichnun 8

zu ⁄⁄0 des Betrages der

Rentenbank

aus der

von den Ver⸗

eten

Summe zu 9/10 des Betrages der vollen Rente (4 ½ %)

vollen Renten (5 %)

Summe sämtlicher Renten

in Rentenbriefen

a.

für die Staats⸗

rente

b. für die

ür Privat⸗

(Kapital⸗

spitzen) Abfindungen

P“

An Renten⸗ ablösungs⸗ kapitalien sind pro Januar / April⸗ termin 1907 gekündigt resp. eingezahlt

Die aus⸗ gelosten, am 1. April 1907 fälligen Renten⸗ briefe betragen

Die Kapita⸗ lien, welche von den Pflichtigen mit dem 18fachen Be⸗ trage der Rente an die Staats⸗ kasse ein⸗ gezahlt sind und wofür die Berechtigten die Abfindun⸗ gen in Renten⸗ briefen ver⸗ langt haben, betragen

2 Breslau .

Aschenregen zeigte den Bewohnern der

Königsberg

11X1XA1“X“*“ Magdeburg, und zwar: aus der Provinz Sachsen. EE1u16 Hannover Münster, und zwar: aus Westfalen und Rhein⸗ hXX“ Prov. Hessen⸗Nassau 8Z8 11A“ tettin, und zwar: aus ommern aus der Provinz Schleswig⸗ ““

EHIIII

5 379 386 3 398 3 056 304 162 708

2 385

10/80

5 379 50 425 3 398 3 170 562 170 708 2 452

210

6 052

522 3 407

3 189 562

95 80

67 ½ 65

10 40 2 70 bn 60 60 80 8 80 45 80

345

2

794

2 452

256

Summe ierzu aus den früheren Uebernahmeterminen..

289 375 2559 1 395 208 82 ½ 20 267 9

93 20 76

15 282 57 30[21 663 185

1 104 8

12 ½ 11 389 942 50/[23 053 127

17 587 077

90 85 80

07 ½ 65

50 70 20 80

60

128 550 10 200 74 760 66 900

6 720 6 600 16 725 52 080 5 550

128 550 11 070 74 760 69 435 12 450

6 750 16 725 53 580

5 550

4 462 44 % 333 55 % 948/88

1 392/44 ½ 53 33 %

133 012]44 % 11 403 55 75 70888

70 827 44 % 12 503 33 %

537 99 60 733 66 %

926 66 %

7 287 99 60

17 458 66 % 54 506 66 %

50 44 % 5 600 44 %

37 208

138 364 20 85 993 55 138 351/42

69 972/60 2 090 23

39 28 357 77 127 520 65 36 356/17

48 700/18

686 795 1 792 455 983 505

369 435

850 650 524 130

8 2 281 5 157

162 54

1 350

10 785 30 972 840

368 085 378 870 475 602 660[506 575 8

2

9 499 42 388 369/42 627 463/61 1509 202 963 61 %

712 91516 47 563 744 20os 374 715

6,464 g 27 904 176

9787

Summe 1 395 698 20 s20 283 9 „Außerdem sind an Rente übernommen und haben die Berechtigten dafür an Schuldverschreibungen bezw. Rentenbriefen erhalten a. von der Paderborner Tilgungskasse... b. von der Eichsfeldschen Tülchmngskasse, W“

(aus Ost⸗ und 8 Schlesien.

Brandenburg. c. auf Grund des Gesetzes Eabsr.. vom 7. Juli 1891

(Rentengutsrenten).

osen. ommern.

Westpreußen essen⸗Rassau..

1 LIE 1111“ E estfalen u. Rheinprov.

chleswig⸗Holstein.

69 50721 679 667 70

1 37T1723 070717

243 154

128 970

1 174 342 262 381 121 930 4 946

30 668 160 382 15 972 396 051 1 180 940 167 624

475 970 745506 957 3702

6 090 000

3 437 745 28 854 675 6 528 12 2 961 555

122 685 745 230

3 970 605 391 380

9 652 410 28 628 355 4 085 865

636 963 04 ½ 509 591 333 04 %

8 936 04

95 ME 3 17201 2 241 65 2963 796 65

62 66 122 747 66 1 241 58 746 471 58 9 000703 3 979 605 03 76 3391 456

25 44108 9677 851 08

13 32373 228 641 678/73 5013,93 14 090 878 93

1 016 352/31

500 305/15 715 468 66 271 683 68

62 Sa

3 447 09 276 424 229 146 09 551 496 89 379 785 28

15 714 02

48 276 659 461312 838 895

1 383 615 162 135

27 913 963

Summe zu c d. auf Grund des Gesetzes

8

8

vom 8. Juni 1896 (Erbabfindungsrenten) aus

(— ]3 515 239 Ost⸗ und Westpreußen aus Schlesien

Hen

Posen. Pommern

85 940 880

155 122 25 86 096 002 25

8 2 858 167 6 092 95 1 520 6 1 356

2 505 932 42

6 933 435

165 75

Summe zu d.“

55

26— 11 825

240

Ueberhaupt ..

602 434 545]2 807 207 33505 255 82

329 300 315

über lihrem Bestehen gegebenen und ausgelosten Rentenbriefe.

G UNebersich die

von

bis zum 1. April

den Provinzialrentenbanken seit 1907

aus⸗

An Rentenbriefen sind bis zum 1. April 1907

Bezeichnung

aus⸗ gelost

in Umlauf gesetzt

Provinzen

der noch unverlost

Mithin sind am 1. April 1907

im Umlauf gewesen

Brandenburg. . . 82 242 315 46 025 610 auf Grund des Ge⸗

setzes vom 7. Juli schhfv

auf Grund des Ges. vom 8. Juni 1896 8 Ost⸗ u. Westpreußen *57 075 480 auf Grund des Ges. vom 7. Juli 1891 28 854 675 auf Grund des Ges. vom 8. Juni 1896 2 850 110 011 350 6 528 120

2 961 555 213 480

26 412 950 2 513 775

87 835 380 650 460

Schlesien.. auf Grund des Ges. vom 7. Juli 1891— auf Grund des Ges.

vom 8. Juni 1896

36 216 705 2 748 075

30 662 530 26 340 900

2 850 22 175 970

5 877 660

Bezeichnung

Provinzen

in Umlauf

An Rentenbriefen sind bis zum 1. April 1907

gesetzt

aus⸗ gelost

Mithin sind am 1. April 1907 noch unverlost im Umlauf gewesen .e

Bezeichnung

der Provinzen

auf Grund des Ges. vom 7. Juli 1891 auf Grund des Ges.

vom 8. Juni 1896 Hannover... auf Grund des Ges.

vom 7. Juli 1891 . auf Grunddes Ges. vom 8. Juni 1896 Veltfalen und R auf Grund des Ges. vom 7. Juli 1891 auf Grund des Ges. vom 8. Juni 1896 Hessen⸗Nassau .. auf Grund des Ges. vom 7. Juli 1891 auf Grund des Ges.

5 760

vom 8. Juni 1896

einprovinz .. 36 730 320

65 210 385 122 685

5 701 590 745 230

3 970 605

6 258 000 391 380

39 540 375 7 485

1 888 815 27 105

3 8 ““

26 675 220 428 745

3 362 625 235 380

25 670 010 115 200

3 812 775 718 125

10 055 100 3 541 860

2 895 375 156 000

vv“ auf Grund des Ges. vom 7. Juli 1891 auf Grund des Ges. vom 8. Juni 1896 Pommern... auf Grund des Ges. vom 7. Juli 1891 auf Grund des Ges. vom 8. Juni 1896 Schleswig⸗Holstein auf Grund des Ges. vom 7. Juli 1891 auf Grund des Ges. vom 8. Juni 1896

24 588 520

1 883 615

182218

11“ Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Bentraltheater. Gesamtgastspiel des Hamburger 1 b Ernst Drucker⸗Theaters. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Vorletzte Vorstellung. Das Mädchen aus dem

Die lustige Witwe.

Victor Léon und Leo Stein. Musik von Franz Lehär.

Freitag und folgende Tage: Die lustige Witwe.

Deutsches Theater. Donnerstag: Robert und Bertram. Anfang 7 ½ Uhr. Freitag: Robert und Bertram