1907 / 141 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 14 Jun 1907 18:00:01 GMT) scan diff

reeicherung der Literatur gewonnen habe.

zurück, Provinz im Aufstande, für Sicherheit sorgen!“ De man an Ort und Stelle nicht das Geringste von einem Aufstand er⸗ fuhr, wurde das Telegramm nicht beachtet, und man befand sich wohl dabei.

Die bei der Weiterreise von Nantschangfu aus beabsichtigte topographische Aufnahme des Landes war nicht durchführhar, weil die Namen schwer, zuweilen unmöglich festzustellen waren. Die Gebirge siad zumeist benannt, die Flüsse aber mit Ausnahme der beiden Ouelfflüsse des Kankiang nicht. Der Vortragende hat indessen bis FJanuar, wo beim Wiedereintreffken am Yangse der Ring ge⸗ schlossen wurde, ein Journal geführt und vermag daraus allge⸗ meines über die Topographie von Kiangsi zu berichten. Es gibt zwei perschiedene Gebirgstypen: Ein sich aus einer beträchtlichen Anzahl

von Ketten aufbauendes Gebirge von 800 1200 m Höhe, bestehend aus Tonschiefer und Kalken und durchsetzt von Quarz und Porphyr, und ein Gebirge aus rotem Sandstein, der in der Textur wechselt zwischen Feinkörnigkeit (wie der Heidelberger Sandstein) und recht grobem Korn. Die erstere Formation ist gekennzeichnet durch ganz kurze Absatzstücke einzelner Ketten, die kulissenartig hintereinander und im allgemeinen parallel untereinander angereiht sind. Sie tragen über einem hausdachartigen Rücken entweder keine Gipfel oder über einem langen, flachen Krreissegment, als das der Rücken sich darstellt, eine flache Spitze. Die zweite Formation ist beträchtlich niedriger und zeigt alle Eigen⸗ arten des Sandsteingebirges, die zerklüfteten uUnd bizarren Formen 3 500 m hoher Felsen und die plateauartige, horizontale Ebene der Gipfel, die es zweifelhaft läßt, ob sie Folge einer Ablagerung aus dem Meere oder späͤterer Abschleifung durch Brandung ist. Die Reise der Expedition erstreckte sich südlich bis zur Stadt Kantschou und wandte sich dann der Südostecke der Provinz zu. Dabei hatte man sich etwa 200 m über die bisher verfolgte Fluß⸗ ebene zu erheben. In dieser Gegend war der Verkehr ungemein schwer. Hatte man vorher auf den Flüssen wenigstens noch einen lebhaften Verkehr von Flößen beobachtet, von denen manche durch Aufbringen von Erde sogar zu Gärten und Ackerland um⸗ ewandelt waren, so gab es hier nur noch Ortsverkehr mittels

schiebkarren auf den schmalen Dämmen zwischen den Feldern, die im Lande die alleinigen Verkehrswege bilden. Unter welchen

bensverhältnissen diese Bevölkerung ihr Dasein fristet, mag daraus erhellen, daß diese den Ortsverkehr vermittelnden Karrenschieber ein Gewicht von 2 Zentnern von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang gegen einen Lohn von 80 transportieren sehr wenig für sie, aber auf die 45 km weit bewegten Zentner bezogen, enorm viel! Hier im Südosten der Provinz hatte auch die ganze Bevölkerung das Ge⸗ präge größerer Aermlichkeit als in der Flußebene, ebenso begegnete man den unzweifelhaften Spuren vorhandener Inzucht. Dagegen wurde die Landschaft geradezu von hinreißender Schönheit. Von hier gilt im besonderen, was eben von den gezackten und bizarren Sandsteinfelsen, überragt von erheblich höheren Kettengebirgen, gesagt ist. Eine von überall gesehene Bergpyramide, der Sinfunschan, auf 1000 m Höhe geschätzt, reizte zur Besteigung. Sie wurde be⸗ stiegen, dabei ihre Höhe auf 1811 m bestimmt und oben in der Quarz⸗ ein Tempel eingehauen gefunden, zu dem Stufen hinauf⸗ führten. Der Blick von oben, von diesem einzigartigen Tempel aus, gewährte eine wunderbare Uebersicht. War bisher während der ganzen Reise in Kiangsi die Landschaft unausgesetzt in einen rötlichen Dunst gehüllt, der sich bei Nordwestwind verstärkte und damit seinen Ursprung als letzter Ausläufer der großen Staubwinde Innerchinas verriet, so stand man auf dem Gipfel des Sinfunschan über dem Nebelmeer, aus dem einzelne Gebirge, im Nordosten besonders, gleich Inseln hervorragten. Unter den Lichtbildern, die Dr. Georg Wegener am Schluß seines Vortrages zeigte, waren von besonderem Interesse nächst dem Landschaftlichen, das in vollem Umfange darüber Gesagtes bestätigte, die Bilder gefälliger kleiner Tempel, denen der Reisende ab und zu auf seiner Wanderung auf den schmalen, aber in gutem Zustande er⸗ haltenen Wegen zwischen den Feldern begegnet, sowie die gleichen

Gebäude in den Dörfern, denen gegenüber stets ein Theater vorhanden

ist, auf dessen Bühne reisende Truppen an den Götterfesten Vor⸗ stellungen geben, an denen nach dem frommen Glauben des Volkes ebenso die gefeierten Götter wie die Menschen Vergnügen haben. Der Vorsitzende gab am Schluß mit dem Dank der Versammlung seiner Ueberzeugung Ausdruck, daß Dr. ee. durch weite Reisen eschärfter Blick auf dieser jüngsten Reise reiches Material zu einem W1nre geographischen Charakterbild und zu entsprechender Be⸗

Verkehrsanstalten.

Die Post von Bologna⸗Ala und von Griechenland 2 Brindisi ging dem Zuge 21 Kufstein —München 2 von gestern nicht zu.

8 Theater und Mufik.

SDie Königlichen Theater bleiben morgen, Sonnabend, an⸗ läßlich des Todestages Kaiser Friedrichs geschlossen. Der Billett⸗ verkauf findet wie gewöhnlich statt. Im Neuen Königlichen Operntheater findet am Sonntag⸗ nachmittag eine Aufführung der „Fledermaus“ und Abends der Geisha“ (mit Fräulein Lotte Klein und Fräulein Mia Werber und Herren Emil Albes, Rudolf Ander und Erich Deutsch in den Hauptrollen) statt. EEEI1I11 1 8 ““

8 Mannigfaltiges. Berlin, 14. Juni 1907.

1 In der gestrigen Sitzung der Stadtverordneten, die nur von kurzer Dauer war, knüpfte sich lediglich an eine Vorlage des Magistrats, die der Versammlung eine A änderung der Satzungen für die städtische

Schwesternschaft vorschl

, eine längere Erörterung. Die in den neuen Satzungen vorgesehenen Aufbesserungen der Besoldungen der Schwestern und Oberschwestern, die Aenderungen der Kautions⸗ bestimmungen usw. sind, wie der Magistrat ausführte, notwendig rwosgen um die Bewerbungen von Schülerinnen und Probe⸗ chwestern zu vermehren. Außerdem hat die Einrichtung einer besonderen Oberinstelle am Rudolf Virchow⸗Krankenhause eine Neu⸗ regelung der Obliegenheiten der nun vorhandenen beiden Oberinnen bedingt. Der Magistrat schlug in dieser Vorlage die eine abgeänderte Fassung der Vorschriften über die Ausbildung der Schwestern auf der Grundlage der Zentralisation im Krankenhause Moabit vor, während aus der Mitte der Versammlung eine Reihe von Ab⸗ änderungsanträgen vorlagen, die eine Dezentralisation in den einzelnen Krankenhäusern bezwecken. Der Bürgermeister Dr. Reicke begründete in längeren Ausführungen die Abänderungsvorschläge des Magistrats, in denen er als deren Zweck die Vereinheitlichung der Schwesternschaft hinstellte; eine Trennung nach den einzelnen Kranken⸗ häusern müsse vermieden werde. Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Uebergangsbestimmungen einen großen Teil der Beschwerden, die er⸗ hoben werden könnten, beseitigen werden. Auf Antrag des Stadtv. Sachs wurde die Vorlage schließlich einem Ausschuß zur Vorberatung über⸗ wiesen. Der Vorstand des Krüppelheil⸗ und Fürsorgevereins für Berlin Brandenburg hat beantragt, ihm im alten Erziehungshause am Urban geeignete Räume zu überlassen und die Benutzung des darin vorhandenen Inventars zu gestatten, um die Krüppelheil⸗ anstalt des Vereins zu einem Krüppelheim zu erweitern. Das Krüppe lheim soll den Pfleglingen außer ärztlicher Behandlung auch Unterricht und gewerbliche Erziehung bieten. Der im November 1905 begründete, 340 zahlende Mitglieder starke Verein betreibt seit dem Dezember 1906 eine Krüppelheilanstalt mit zehn Betten im Hause Freiligrathstraße 1. Die Anstalt ist dauernd überlastet und zu einer wirklich umfassenden Krüppelfürsorge räumlich ungeeignet. Die Versammlung erklärte sich damit einverstanden, daß dem Verein die im alten Erziehungshause am Urban unbenutzten Räume miete⸗ 87 zu gewiesen werden. Auf die öffentliche folgte eine geheime

itzung.

In Frankfurt a. M. wird gegenwärtig, wie die „Umschau“ berichtet, ein botanisch ebenso interessantes wie technisch schwieriges Wagnis, nämlich die Umpflanzung und der Transport eines der ältesten Eibenbäume Deutschlands (Taxus L.) unter⸗ nommen. Der Baum, dessen Alter zuverlässig nicht festgestellt werden konnte, das aber zwischen 300 und 700 Jahre geschätzt wird, stand bisher im alten Botanischen Garten der Senckenbergischen Stiftung, dessen Gelände von der Stadtverwaltung erworben und für andere Zwecke bestimmt wurde. Um nun die alte Eibe, die heutzutage nur noch in besonders günstigen Landstrichen gedeiht, mit Rückhsicht auf den botanischen Wert, und aus Gründen der Pietät gegen den Stifter zu erhalten, beschloß die Stiftungsverwaltung, den 20 m großen Baum in den neuen Botanischen Garten umzupflanzen. Unter Aufsicht botanischer Sachverständiger wurden die Vorarbeiten hierfür bereits vor drei Jahren eingeleitet und u. a. die Wurzeln um 2 m. gestutzt. Ende Mai d. J. konnte alsdann der Transport aus dem alten Botanischen Garten durch den Nordwesten der Stadt nach dem neuen Botanischen Garten, eine Strecke von etwa 2 km Länge, begonnen werden. Man hofft, daß die Verpflanzung gelingen wird, zumal alle nur erdenkbaren Schutzmaßregeln zur Erhaltung getroffen worden sind. So baftet an den Wurzeln, von Brettern kastensörmig ein⸗ gefaßt, ein Erdballen von 4 m Länge, 4 m Beeite und etwa 1,80 m Höhe, der dem mit seinen Zweigen oft noch die Häuserdächer be⸗ schattenden Riesen mit zu einem Gewichte von annähernd 900 Zentnern verhilft. Ein solch enormes Gewicht auf vier Räder zu setzen war von vornherein ausgeschlossen, weil sonst jedes Rad über 200 Zentner Belastung erfahren hätte, somit 40 Zentner mehr als die zulässige eines Lokomotivrades; die Straßen hätten einem solchen Raddruck zweifellos nicht widerstanden. Um den Druck zweck⸗ entsprechend auf eine möglichst große Fläche zu verteilen, wurde die Eibe auf Walzen aus cmerikanischem Hickoryholz gesetzt und die Straßen zum Schutze der Kanäle im Straßenunterbau mit mehreren Bretterschichten abgedeckt, die wiederum nach jedem Antrieb durch die beiden vorgespannten Straßenwalzen hinten weggenommen und vorn vorgelegt werden mußten. 1

Kloster⸗Thron, 14. Juni. (W. T. B.) Heute morgen um 8 Uhr begann hier das vom Kaiserlichen Automobilklub ver⸗ anstaltete internationale Rennen für Tourenmaschinen im Taunus um den Kaiserpreis. In der Hofloge hatten sich gegen 5 ¾ Uhr versammelt: Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Heinrich von Preußen, der Großherzog und die Groß⸗ herzogin von Hessen, der Prinz Friedrich Karl von Hessen mit Ge⸗ mahlin und andere Fürstliche Zuschauer. Seine Majestät der Kaiser, Allerhöchstwelcher mit den Herren des Gefolges Schloß Homburg um 5 Uhr verlassen hatte, traf 6 ¼ Uhr auf dem Startplatz ein. Von 40 am Start erschienenen Wagen starteten 39.

Während des gestrigen Ausscheidungsrennens, dem ebenfalls Seine Majestät der Kaiser mit den obengenannten Fürstlichkeiten beiwohnte, ereigneten sich mehrere Unfälle. Der Wagen 19 C (Adler) verunglückte schwer bei Grävenwiesbach, der Führer Göbel wurde getötet, der Chauffeur brach beide Beine. Der Wagen 36 A (Süddeutsche Automobilfabrik) blieb bei der Saal⸗ burg in einem Graben liegen; der Wagen 30 A (Société Générale des Automobiles) liegt bei Niederems zertrümmert; der Wagen 1 B (Bielefelder Maschinenfabrik) stürzte kurz vor Grävenwiesbach um, der Fabrer wurde verletzt.

Der Sieger im Kaiser⸗Rennen ist 8B EFiat, Führer Natarro) mit 334,26 Minuten. Der II. Gewinn fiel auf 16 A (Pipe, Führer Hautvart), mit 339,10 Minuten. Bester

Die lustige Witwe.

Operette in 3 Akten von

deutscher Fahrer ist 3B (Opel, Führer Michel), mit

339,49 Minuten.

London, 13. Juni. (W. T. B.) Bei Eröffnung der heutigen Sitzung der Konferenz des Roten Kreuzes verlas der Vor⸗ sitzende Ador (England) ein Schreiben von Dr. Nagao Ariga, Mit⸗ Ued des ständigen Ausschusses der japanischen Gesellschaft vom

oten Kreu;z, der die Konferenz einladet, ihre

sammenkunft im Jahre 1912 in Tokio abzuhalten, ausländischen Vertreter die Gastfreundschaft Japans an⸗ bietet. Die Einladung überwiesen. Als erster Punkt der Tagesordnung wurde die Tätigkeit von Frauen in Kriegszeit in den Sanitätsabteilungen und in Kranken⸗ häusern erörtert. Der General (Frankresch) stellte den An⸗ trag, die Konferenz möge der Hoffnung Ausdruck geben, daß in allen Ländern die größten Anstrengungen gemacht würden, um dem Volke die Erkenntnis von der Notwendigkeit der Verwendung von Frauen als Pflegerinnen in Lazaretten auf dem Kriegsschauplatz beizubringen und daß dafür Sorge getragen werde, allen Frauen, die ihre Dienste an⸗ bieten, eine gründliche technische und moralische Ausbildung zu geben, die sie zur Ausübung ihrer Pflichten geeignet mache. Der Antrag wurde einstimmig angenommen. Die Konferenz gab auch ihrer Be⸗ wunderung Ausdruck für die aufopfernden Dienste, die im russisch⸗ japanischen Kriege von japanischen Pflegerinnen geleistet wurden. Der

und den

nächste Zu-

wurde dem geschäftsführenden Ausschuß 8

Professor Renault (Frankreich) beantragte, es möchten Beziehungen her⸗

gestellt werden zwischen den Marineverwaltungen und den Gesell⸗ schaften vom Roten Kreuz, um die letzteren in die Lage zu ver⸗ setzen, Mittel und Wege zu finden zur erfolgreichen Unterstützung bei Pflege der Verwundeten auf See in Kriegszeit. Makins (England) unterbreitete einen Bericht über die schwierigen Fragen, betreffend

Lazarettschiffe, Dr. Nagao Ariga (Japan) einen Bericht über die

Tätigkeit der japanischen Gesellschaft vom Roten Kreuz während des besten Krieges; ein gleicher Bericht wurde vorgelegt über die Tätig⸗ e

eit des russischen Roten Kreuzes. Perousse stellte den Antrag, die

Konferenz möge der Hoffnung Ausdruck geben, daß alle Zweig⸗

gesellschaften des Roten Kreuzes die Frage der Verbesserung der Transportmittel studierten, besonders im Hinblick auf die Verwendung

jeglicher Art von Fuhrwerk für die Versorgung mit Tragbahren. Petersen (Dänemark) verlas einen Bericht über die vorgeschlagene Errichtung von Depots des Roten Kreuzes und ein Inverbindung⸗

stehen dieser Depots unter einander in Friedens⸗ und Kriegszeiten. 8

Am Nachmittag fuhren die Vertreter mit Gönderzug nach

Windsor⸗Castle, um einer Einladung des Königs Folge zu

geben. Heute abend veranstaltet der Lord⸗Mayor im Mansion⸗ House einen Empfang zu Ehren der Konferenzmitglieder. Die Britische Gesellschaft vom Roten Kreuz, die gegen⸗

wärtig Vertreter aller Länder zur Internationalen Roten Kreuz⸗

Konferenz bei sich in London vereinigt sieht, ist die jüngste in der Reihe dieser Wohlfahrtsvereinigungen. Während sich solche in den meisten anderen Ländern unmittelbar Genfer Konvention vom Jahre 1864 bildeten und in Deutsch⸗ land z. B. seit 40 Jahren ein dichtes Netz von Männer⸗ und Frauenvereinen des Roten Kreuzes das Land überspannt, England eine derartige Einrichtung erst vor zwei Jahren ins Leben gerufen worden. des südafrikanischen Krieges.

im Anschluß an die

ist in

Den äußeren Anlaß hierzu gaben die Erfahrungen Am 17. Juli 1905 fand im Buckingham⸗

palast die konstituierende Versammlung statt, in der die Königin Alexandra in einer Ansprache die Aufgabe der neuen Gesellschaft

dahin solle, und zu Lande zu bessern sei. Die Königin Vorsitzende der Gesellschaft, während der König

zusammenfaßte, persönlich ist

daß man in Friedenszeiten Sorge tragen wie in Kriegszeiten das Los der Kämpfenden zu Wasser

das Protektorat

übernahm. Trotz seines kurzen Bestehens hat das Rote Kreuz in

England schon große Erfolge zu verzeichnen.

Mittel in Höhe von 70 000 Pfund und verwendet alljährlich große b

Summen zum Ausbau der Organisation. An der Spitze der Ver⸗

waltung steht Sir Frederick Treves,

Sekretär ist Nr. Frank

Hastings, Vorsitzender des größeren Ausschusses Lord Rothschild.

Die Geschäftsräume der Gesellschaft befinden sich Victoria Street 9.

Portsmouth, 13. Juri. 85 T. B.) An Bord

Unterseebootes ereignete sich Ein Leutnant und drei Mann wurden verletzt;

seinen Wunden erlegen.

eines

der erstere ist

Lublin, 13. Juni. (W. T. B.) Bei der Verfolgung von Schmugglern, die von Oesterreich die russische Grenze über⸗ schritten hatten, wurde der Kommandeur der Abteilung der Grenz⸗ wache, Bogatenko, am Kopfe verwundet. entkamen in den Wald.

ꝗꝙ́VO—

18

Die Schmuggler

Spezia, 882 8 T. B.) Ein großes Schadenfeuer

hat heute auf der Werf uggiano die Verwaltungsgebäude, die

technischen Bureaus, die Tischlerwerkstätten und mehrere Magazine

zerstört. Menschen sind nicht zu Schaden gekommen.

e. de Chile, 13. Juni. (W. T. B. Erdbeben wird aus Valdivia gemeldet. Ein eine Pfarrkirche sowie mehrere andere Häuser und zwei Eisenbahnbrücken wurden zerstört; fünf Personen sollen ums Leben gekommen sein. Der Deutschen Ueberseeischen

Erdbeben in Valdivia die Bureaus ihrer dortigen Filiale nicht betroffen worden sind, daß die Beamten sich wohl befinden und daß der Geschäftsbetrieb in keiner Weise leidet. 8

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Familiennachrichten.

Ein heftiges ollgebäude,

a

8

8

Es besitzt bereiits

eute eine Gasolinexplosion. 8

Bank in Berlin ist durch Kabel gemeldet worden, daß durch das

Theater. Neues Schauspielhaus. Sonnabend, Abends . 8 Uhr: Hopfenraths Erben. Königliche Schauspiele. Sonnabend bleiben. Sonntag, Abends 8 Uhr: Hopfenraths Erben. die Königlichen Theater geschlossen. 8 I Sponntag: Opernhaus. 149. Abonnementsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Mignon. Oper in 3 Akten von Ambroise Thomas. Text mit Benutzung des Wolfgang von Goetheschen Romans „Wilhelm Meisters Lehrjahre⸗ von Michel Carré unnd Jules Barbier, deutsch von Ferdinand Gumbert. Anfang 7 ½ Uhr. Schauspielhaus. 158. Abonnementsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Die Rabensteinerin. Schauspiel in 4 Akten von Ernst von Wildenbruch. Regie: Herr Regisseur Keßler. Anfang 7 ¼ Uhr. böbe ger Fetn 1 nctor⸗. Dinter astspiel des José Ferenczy⸗Ensembles. Nachmittags . 1 . edermaus. omische eerette in en von 8 . 9 Fohann Strauß. Regie: Oberregisseur Adolf Kühns. Montag, Abends 8 Uhr: Die Schmuggler. 818 Dirigent: Arthur Peisker. Abends 7 ½ Uhr: . 188 59. Vorstellung. Die Geisha, oder: Eine japa⸗ nische Teehausgeschichte. Operette in 3 Aufzügen von Owen Hall. Musik von Sydney Jones. Regie: Emil Albes. Dirigent: Arthur Peisker.

Schillertheater. o. (Wallnertheater.) Morwitz⸗Oper. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Er⸗ öffnungsvorstellung. Die Hugenotten. Große Oper in 4 Akten von Giacomo Mexyerbeer.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Bei halben Preisen: Der Freischütz. Abends 8 Uhr: Martha, oder: Ter Markt zu Richmond. I

Montag, Abends 8 Uhr: Die Hugenotten.

Charlottenbur (Bismarckstraße, Ecke der Grolmanstraße). onnabend, Abends 8 Uhr: Die Schmuggler. Komödie in 4 Akten von Artur

Komische Oper. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Hoffmanns Erzählungen. Sonntag: Tosca.

Deutsches Theater. Gastspiel des Meinhard-d 6 Bernauer⸗Ensembles. Sonnabend: Der Jongleur. Theater des Westens. (Station: Zoologischer

Anfang 8 Uhr. 8 Garten. Kantstraße 12.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Sonntag: Der Jongleur. Gastspiel des Neuen Operettentheaters

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3 . * S ’*

aus Hamburg.

Victor Léon und Leo Stein. Musik von Franz Lehär.

Sonntag und folgende Tage: Die lustige Witwe.

Verlobt: Frl. Margarete Paschen mit Hrn. Lentsaf erbert von Arnim (Schwerin i. Meckl.) Frl. Dr. med. C. Franz (Hrabuwka bei i. Mähren).

Verehelicht: . Göhren mit Frl. Lisa von Turtschaninoff (Berlin). Hr. Referendar Otto von Radowitz mit Frl. Minnie Martin (London). b

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Oberleutnant Ernst von Krosigk (Berlin). Eine Tochter: Hrn. Feech von Löbbecke (Gr.⸗Wendorf). Fensegehensfsesher Dr. von Rappard (Soltau,

ann.). 888

Gestorben:

fried Klingemann (Neuenahr). Hr. Hauptmann

Witkowitz

* 11“ Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Sonn⸗ abend, Abends 8 Uhr: Die Welt ohne Männer. Sonntag und Montag: Die Welt ohne Männer. Schillertheater N. (Friedrich Wilhelmstädtisches Theater.) onnabend, Abends 8 Uhr: Drei Paar

Schuhe. Sonntag und Montag: Drei Paar Schuhe.

Residenztheuter. (Direktion: Richard Alexander.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Haben Sie nichts zu verzollen? Schwank in 3 Akten von M. Hennequin

und P. Veber. Sonntag und folgende Tage: Haben Sie nichts

zu verzollen?

Hr. Landgerichtsrat a. D. Oecar

Breslau). Stiftsdame Wilhelmine

weiger (Elbing). 8; Schebe (Reustrelic).

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg.

Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 323.

Thaliathenter. (Dresdener Straße 72/73. Di⸗ rektion: Kren und Schönfeld.) Sonnabend, Abends 8 Uhr (Sommerpreise): Charleys Tante. (Parkett⸗

fauteuil 2 ℳ) Sonntag: Charleys Tanute.

artha Kersebaum mit Hrn. Stabsarzt * 3

Hr. Wilhelm Graf von Schwerin⸗ 8. 8

84 A

Hr. Geheimer Regierungsrat Gott⸗

ilmar Edler von Graeve (Schweidnitz). Hr. vmnasialoberlehrer, Professor Dr. Joseph Heinsch

8

8“

Nℳoh 141.

Berichte von deuntschen Fruchtmärkten. Zusammengestellt im Kaiserlichen Statistischen Amt.

Qualität

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gering

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Gezahlter Preis für 1 Doppelientner

niedrigster höchster nieorigster E

höchster

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Verkaufs⸗

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Durchschnitts⸗ preis für 1 Doppel⸗

Am vorigen Markttage

Durch⸗ schnitts⸗ preis

Außerdem wurden am Markttage (Spalte 1) nach überschläglicher Schätzung verkauft 8 Doppelzentner (Preis unbekannt)

Landsberg a. W. Militsch. Breslau. - Striegau. 8 Hirschberg i. Schl. Uor .8. Göttingen... Hagen i. W.

Neubrandenburg Chateau⸗Salins

Kaufbeuren. Stockach.

Landsberg a. W.. A111“u“] Militsch.. Breslau. 8 Striegau. . . . Hirschberg i. Schl. Se“ Göttingen.

Hagen i. W. Geldern.

Neuß. e-6— Neubrandenburg ... Friedland i. Mecklb. Chateau⸗Salins

Militsch.... Breslau .

Striegau. Hirschberg i. Schl. RME Göttingen. Hagen i. W.. Chateau⸗Salins

Landsberg a. W.. Kottbus. Militsch.

Breslau. EEaxööx-. Hirschberg i. Schl. X.8T“ Göttingen ...

Hagen i. W

Geldern.

Neuß.

Kaufbeuren.

Döbeln

Rastatt Neubrandenbug. Chateau⸗Salins. . .

Be merkungen.

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Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner un

21,00 20,20 19,90 20,50 20,30

20,40 20,75 20,60 19.80 19 20 21,00

20,50

22,00

19,50 17,80 19,20 18,10 19,40 18,60

20,00 20,25 19 00

19,00 19,20

16,50

16,40 14,70 16,00 16,40 15,70 15 50 17,30 19 25 16,50

19 00 19,50 18 50 17.80 18 50 17,80

20,30 20,25 20,00

20 00 18,60 21,00

20,50

8 d der Verkaufswert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt. Ein liegender Strich (—) in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den le⸗

W

21,00 20,20 20.20 20,70 20,30

20,40 20,75 20,80 19,80 19,30 21,00

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22 00

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19,50 17,80 19,20 18,40 19 60 18,60

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17,00

16.40 15 00 16 50 16 60 15,70 16,00 17 30 19.25 17,00

19 00 19,50 18,50 18 00 18 70 17,80 20,30 20 25 20,50 20,00 18,60 21,00

21,00

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18 00 19,50 18,50 19,80 19,70 19,40 20,70 20,25 20,60 20 00 19,40 19 25 19,50 19 00

r st e.

16,80 15,10 16,60 17,10 16,20

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20,00 19,00 18,10 18,90 18,00 17,60 20,70 21.25 20 50 19,30 20/30 18 80

18,50

21, 10 21,30 21,30 20,70 21,00 21.25 21,10 20 80 20,00

20,40

Kernen (enthülster Spelz, Dinkel, Fese

21,50

18,00 19,50 19,50 20.00 19,70 19,40 20,70 20,25 20,90 20,00 19.80 19 25 19 50 19,00

16,80 15,30 17 00 17,30 16,20 19,00 19,75

20,00 19 00 18,50 19,10 18 00 18,40 20,70 21,25 2100 19,80 20 30 19,00

19 00

783 10 440

2 050 980 592

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7 520

19,76

17,80 18,00

20,50 19,60 20,08

21,00 18,80

18,27 18,60

20,00 19,50 19,88

20,75 19,35

1“

800

Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten Zablen berechnet zten sechs Spalten, daß entsprechender Bericht feblt.

STSechnik.

Fortschritte des deutschen „Telefunken“⸗Systems.

Die deutsche Fieeteess h t (System Telefunken) hat sich in den wenigen Jahren ihres Bestehens immer weitere Gebiete erobert. Bis jetzt sind 641 volle Stationen von der GesellschaftTelefunken“ in Berlin fertig gestellt worden, während alle nach den verschiedenen Systemen erbauten Stationen für drahtlose Telegraphie etwa die Zahl von 1550 erreichen. Die überwiegende Anzahl der Stationen deutschen Ursprungs weist auf die Vorzüglichkeit des Sypstems hin, die besonders in der ausgezeichneten Meßvorrichtung be⸗ gründet ist, die auf dem Gebiete der Funkentelegraphie eine hervor⸗ ragende Rolle spielt. Im In⸗ und Auslande besitzt „Telefunken“ eine größere Anzahl von Patenten betreffs ihrer Maschinen und Vor⸗ richtungen, besonders für Sender und Empfänger. „Die 641 Stationen deutscher Herkunft verteilen sich auf 31 Länder Europas, Amerikas und Asiens und bestehen teils aus festen Land⸗ und Küstenstationen, teils aus Schiffs⸗ stationen sowie aus fahrbaren Militärstationen. An Stationen der ersteren Art mit einer Reichweite von meistens 200 km, die sich aber bei einzelnen auf 500, 700 und noch mehr Kilometer ausdehnt, sind zur Zeit 174 vorhanden. Naturgemäß steht Deutschland an der Spitze mit 36, meist an der Nord⸗ und Ost⸗ seeküste befindlichen Stationen; dazu gehört auch die große Versuchs⸗ station der Gesellschaft in Nauen mit 3000 km Reichweite. Dann folgen die Vereinigten Staaten von Amerika mit 20 Stellen (darunter Fire Island, Washington, New Orleans, San Francisco, San Juan Porto Rico); Rußland mit 17 Stecen, darunter die große Station Wladiwostok mit 1000 km Reichweite über See; Oesterreich⸗Ungarn mit 10 Stellen; änemark und panien mit je 7 Stellen; Holland mit 6 Stellen, darunter Scheveningen mit 700 km Reichweite; Norwegen und Schweden mit je 5 Stellen usw. Von den 8 europälschen Ländern kommen besonders für die Schiffahrt in Be⸗ tracht: Argentinien mit 4, Brafilien mit 6, China mit 5,

Cuba mit 8, Mexico mit 6, die Philippinen mit 2, die Sandwich⸗Inseln (Honolulu) mit einer Station. Diese festen Land⸗ und Kuüstenstationen befinden sich vorwiegend in staatlichem Besitze, gehören der Marine, der Post und Telegraphie, den Tonnen⸗ und Bakenämtern, den Verwaltungen für das Leuchtfeuerwesen und dergl. an und sind zum großen Teil öffentliche Stationen.

Von den Schiffsstationen sind 22 auf deutschen und holländischen Handelsschiffen, 389 auf Kriegsschiffen untergebracht. Bei den Kriegsschiffen fen Deutschland mit 140 Stellen, Rußland mit 126 Stellen oben an; es folgen die Ver⸗ einigten Staaten von Amerika mit 43, Schweden mit 19, Oesterreich⸗ Ungarn mit 17, Holland mit 10, Norwegen mit 8, Argentinien mit 6, Dänemark, Spansen und Brasilien mit je 5, CheCa e⸗ mit 3, Hinter⸗ indien mit 2 Kriegsschiffen. An fahrbaren ilitärstationen hat Telefunken bis jetzt 54 vollständige Systeme für verschiedene Staaten geliefert; für Deutschland 14, für die Vereinigten Staaten von Amerika 8, für China 6, für England 4, für Oester⸗ reich⸗Ungarn 4 und für sechs andere Staaten je zwei Stellen. Besondere Aufmerksamkeit verdient ferner, daß die ecubanische Regierung Telefunken mit der Thür von acht öffentlichen Stationen mit einer Reichweite von 300 bis 400 km über See beauftragt hat; die Zentralstation in der Nähe von Habana auf dem Fort Cabasio wird mit einer Reichweite von wenigstens 1500 km. ausgestattet werden.

In der Beurteilung der Verbreitung des deutschen Systems in . Ländern, wie Fngkand, Frankreich, Italien usw., muß man erücksichtigen, daß dort natürlich die einheimischen Gesellschaften be⸗ vorzugt werden; das deutsche System kann dort nur allmählich vor⸗ dringen und festen Fuß fassen, wenn es sich dauernd als überlegen erweist. Unter allen Umständen wird aber der Wettbewerb in bezug auf dieses ebenso neue als wichtige Verkehrsmittel den wohltätigen Einfluß ausüben, daß die Einrichtungen im Interesse von und Schiffahrt und der Sicherbeit zur See die tunlichste Vervollkommnung erreichen.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.

Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankhetten

(Aus den „Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamus“. Nr. 24 vom 12. Juni 1907.)

Pest.

Türkei. In Diedda sind vom 13. bis 19. Mai neue Pest⸗ erkrankungen nicht gemeldet worden; 2 schon vordem Erkrankte find gestorben. Im ganzen wurden dort seit dem 8. Januar 360 Er krankungen und 353 Todesfälle gezählt In Bassra ist zufolge einer Mitteilung vom 6. Junt ein Pestfall festgestellt worden.

Afghanistan. Zafolge einer Mitteilung vom 14. Mai ist die Pest in Jelalabad aufgetteten. Aut in Jamrud und Ungeburg sowie unter den sogenannten unabhängigen Stämmen, de das Bergland zwischen dem eigentlichen Afghanistan und Indten be. wohnen, sollen Pesterkrankungen vorgekommen sein. Die Emschleppung scheint aus dem Punjab erfolgt zu sein, wo die Seuche namentlich de

Delhi und Amritsar wütet. Britisch⸗Ostindien. Vom 12. bis 18. Mai sind in der räsidentschaft Bombay 1 70 Erkrankungen (und 820 Todes⸗ Ale) an der Pest gemeldet, davon 189 (162) in der Stadt Bomdan 75 (72) im Stadt⸗ und Hafengediet von Karachi, 26 (14) in dem von Jamnagar, 10 (9) im Hafen von Verawal 38 (30) im Kaira⸗

Bezirk. Hawalische Inseln. Vom 22. Apric dis 10. Mak sind in

Honolulu 9 Personen an der Pest gestorden.

Pest und Idolera. Britisch⸗Ostindien. In Kalkutta starden vom 28. Ap.

bis 4. Mai 314 Per onen an der Pest und 35 an der Cdolewa.

Moulmein 41 und 1.

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