1907 / 143 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 17 Jun 1907 18:00:01 GMT) scan diff

Außerdem wurden am Markttage (Spalte 1) nach überschläglicher Schätzung verkauft Doppelzentner (Preis unbekannt)

Klaatsch fand sie sehr geneigt, gegen Eisenäxte und Tabak allerlei ethnographisch interessante Gegenstände abzugeben. Im Innern der Insel unterhalten sie ein großes Camp. Hier führten die Männer interessante Tänze auf, bei denen den Weibern das Zusehen verboten war; auch trieben sie allerlei pantomimische Kurzweil, die ein gutes Nachahmungstalent bekundeten. Seltsam war dabei die getreue Nach⸗ ahmung des Exerzitiums englischer Matrosen und Soldaten, ein⸗ schließlich des Kommandos der Offistere. Da drei Generationen ver⸗ gangen sind, seit dergleichen auf Melville⸗Eiland zuletzt gehört und gesehen worden ist, spricht diese Frische der Tradition für die In⸗ telligenz der Insulaner.

Unter den vom Vorrghe den gezeichneten Lichtbildern fanden sich auch Aufnahmen von Mumien sowie von Kletterübungen der Eingeborenen, und mit Bezug hierauf von zwei atavistischen 2 Füßen, gekennzeichnet durch kurze große Zehen, dagegen er⸗ heblich längere zweite Zehen. Der photographischen Aufnahme von mit Ketten belafteten Eingeborenen, wie sie u. a. im Kimberley⸗Distrikt Grund geringer Vergehungen in die eteniüch defangnise zügf Hoben e; unterwegs ver⸗

„hat Professor Klaa mit bere em 1 raphischem Gebiet, dem Mr. Herbert Baseden. Das gleichartige nd „documents d 8 von LE“ e--elegeti, ,e

nteresse führte die beiden Männer bald zu gemeinsamer Arbeit zusammen. enn Professor Klaatsch dazu erklärt, er bedauere diese Behandlung (Der junge Mr. Herbert Baseden studiert z. Z. Medizin in Breslau und der unglücklichen Ureinwohner Australiens weniger aus Humanität

den Weißen und Schw ein ganz e gencee g . freundliches ist. Die Schwarzen stellen sich hier willig als Arbeiterklasse in den Dienst der Weißen und entwickeln dabei Anstelligkeit und Zuverlässig⸗ keit. Freilich sind die Weißen zunächst in einer großen Minderzahl. Von Port Darwin aus unternahm der Vortragende in einem nur zwei Tonnen haltenden Boot eine vierzehntägige kecke ahrt über den „Clarence⸗Straße“ genannten Meeresteil nach der Melvilleinsel und auf den Meeresarm zwischen dieser und der Bathurstinsel nach der Nordküste der ersteren sowie einen Vorstoß in das gänzlich unbekannte Innere dieser Insel. Er war dabei begleitet von zwei Büffeljägern, die, um das seltene Wild zu jagen, die Insel regelmäßig besuchen und sich dabei durch eine Art Schutztruppe festländischer Schwarzer begleiten lassen; denn die Eingeborenen der Insel leben in vollständiger Unabhängigkeit und Wildheit, was sie natürlich dem Forscher doppelt interessant machte. Die Büffel sind 1824 durch die Engländer von der Insel Timor ein⸗ geführt worden, als diese auf Melville ein Fort anzulegen beabsichtigten. Der Gedanke wurde nach wenigen Jahren wieder aufgegeben, und die sich selbst überlassenen Tiere haben sich seitdem in dem weidereichen Lande entsprechend vermehrt. Nach Port Darwin zurückgekehrt, be⸗ gegnete Professor Klaatsch hier einem anderen Forscher auf ethno⸗

Qualität 88 8 gering mittel Verkaufte Verkaufs⸗

2 Menge Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner wert

höchster niedrigster höchster niedrigster

Noch: Gerste. 19,50 20,00 18,50 19,00 17,00 17,00 18,50 19,00

18,80 18,90

16,00 18,50

19 20 1950

19,00 18,00 19,00

Schweine. euche un Klauen⸗ Schweine⸗ der

seuche pest Schweine

Zahl der verseuchten

Maul⸗ und

Am vorigen Rotlauf

Durchschnitts⸗ preis für 1 Doppel⸗ zentner

Königreiche und Länder

8.

höchster [Doppelzentner

niedrigster

Komitate (K.) Stuhlrichterbezirke (St.) Munizipalstädte (M.)

Nr. des Sperrgebiets

19,00 18,59 16,00 18,50

18,50

Gemeinden / Gemeinden Gemeinden 0 Gemeinden

Erfurt Kiel. Goslar X“

lauen i. V. 1 3 188 ““ 6 . . ,0 Waren. 8

b. Ungarn.

St. Arad, Borosjens, Elek,

Altenburg

R

Insterburg

E6“

Elbing ..

Luckenwalde.

u6“ randenburg a. H..

Frankfurt a. O.

Anklam 8

Stettin

Greifenhagen

Stargard i. Pomm.

Schivelbein..

ö1“¹”n;

Rummelsburg i. Pomm.

Stolp i. Pomm....

Lauenburg i. Pomm.

Wongrowitz 3

Namslau .

Brieslau.

Ohlau

Brieg..

Sagan

Jauer

Halberstadt. Eilenburg. E“ E“ Goslar. aderborn ulda. leve. Neuß.. München Straubing Meißen L. lauen i. V Bautzen .. Reutlingen. Heidenheim. Ravensburg. Saulgau. Ulm . Offenburg Bruchsal. Rostock Waren.. Braunschweig ͤ11X1X“X4“; Arnstadt. 1u“

+ 8 S

19,50 20,00

Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und d

a fer. 19,00 20,00 19,60 19,20 21,00 22,00 20,00 20,00

18,00

19,30 18,40

21,00 19,50 19,50 19,20 19,50 19,10 19,30 19 20 19,00 19,50 17,20 17,60 19,20 18,00 ge. 18,80 19,00 19 40 g 17,20 17,60 17,80 18,30 17,80 18,10 18,00 18,40 17,80 18,70

17,40 18,50

18,50 18,00

17,40 17,40

17,00 20,80

20,40

19,00 19,50

21,00 21,50

20,00 20.50

19,50 20,00

21.25 21,50 20,00

19,50 20 50 21,00 19,30

18,00 19,80 21,53 22,67

g 19,80 19,50

19,80 20,00 20,20 19,20

19,40 19,00

20,00

19,60 19,40 19 60

19,80 19,20 19,50 20,00 20,00 20,50 19,00 19,30 19,00 20,00 20,80 21,00 21,20 er Verkaufswert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt.

20,50

Der Durchschnittspreis

—O— SS SPH O2 O Od

88TTö1

9 999999899 99

21,81

20,50 19,60 20,63 21,99

19,52 19,54 19,50 19,94 19,63 19,60 4 938 19,44

60 20,00

25 871 19,31 2 290 19,08

⅞£9ðœ lU9UnRURSgUSg ÆU SUUUGUgUHUOU

90. S

442

21,04 wird aus den unabgerundeten Zahlen bere⸗

de aren Strich (—) in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den letzten sechs Spalten, daß entsprechender Bericht fehlt. in liegende 8

““

““

1

Kunst und Wissenschaft.

A. F. Für die Juni⸗Sitzung der Berliner Gesellschaft für Severen. war 8 Einführung von Damen gestattet worden, weil der Vorstand mit Recht ein allgemeines Interesse für den Hauptvortrag des Abends voraussetzte, den E’“ Dr. Her⸗ mann Klaatsch nach dreijähriger Abwesenheit über seine Reise in Nordwest⸗Australien, Kimberley⸗Distrikt, Nord⸗Terri⸗ torien und Melvills⸗Eiland zu halten versprochen hatte. Der Sitzungssaal bot aus diesem Anlaß in der Tat einen für die regel⸗ mäßigen Besucher dieser Versammlung ungewöhnlichen Anblick. Viel⸗ leicht hatten auch die zahlreich erschienenen Damen den Ein⸗ druck des Ungewöhnlichen; in breiter Front war von Dr. Klaatsch eine große Reihe interessanter Schädel auf dem Tisch des Hauses auf⸗ gebaut worden, und etwas seitwärts standen, auf einem Tisch aus⸗ gebreitet, eine Anzahl von Gefäßen aus einem märkischen Gräberfunde der jüngsten Zeit. Der Vorsitzende, Professor Dr. Lissauer erinnerte in seiner Begrüßung des glücklich heimgekehrten Forschers daran, daß die anthropologische Gesellschaft dessen letzten Vortrag im Februar 1904 gehört habe, daß sich damals aber ein so langer Aufenthalt in Australien nicht habe Fefaeegeen lassen. Ez sei zu hoffen, daß von dieser mühevollen und entbehrungsreichen Tätigkeit die Wissenschaft sich reicher Ausbeute zu erfreuen haben werde. Professor Lissauer be⸗ grüßte dann auch noch den nach dem gewohnten Winteraufenthalt in Afrika zurückgekehrten Professor Dr. Schweinfurth und mehrere Gäste von außerhalb, unter ihnen einen Herrn aus Adelaide⸗Süd⸗ stralien. g Vor Eintritt in die Tagesordnung erhielt das Wort der Geheim rat, Professor Dr. Fritsch zu einer Entgegnung auf die in einer frühern Sitzung von Dr. Poesch⸗Wien aufgestellte Behauptung, das Trepanieren der Schädel sei bei den Bewohnern des Bis⸗ marckarchipels nichts weniger als in häufiger Anwendung, ja gegenwärtig überhaupt nicht mehr in Uebung. Dr. Poesch hatte sich außer auf die eigene Beobachtung auf die Autorität von Parkinson bezogen. Nun war Geheimrat F. in der Lage, gerade aus einer Zu⸗ sendung Parkinsons den Schädel eines Eingeborenen von Neu⸗Pommern vorzulegen, der einem mit Namen bekannten, vor nicht langer Zeit erst gestorbenen Manne angehört hat und der die Spuren zwei⸗ maliger Trepanierung aufweist. Es ist auch zuverlässig ermittelt worden, daß die erste Operation in der Schädelmitte stattgefunden hat, als der Mann 20 Jahre, die zweite in der Region des Hinterhauptes, wo sie wegen der Nähe großer Blutgefäße sehr gefährlich ist, als er 40 Jahre alt war. uch an einem zweiten Schädel aus Neu⸗ Pommern aus jüngerer Zeit konnte Geh.⸗R. F. die vom 1 herrührende breite, runde Oeffnung der Schädeldecke zeigen. Lassen diese beiden Beweisstücke somit den sichern Schluß zu, daß das Trepanieren im Bismarckarchipel noch geübt wird, so liegen auch direkte Beobachtungen und Beschreibungen der Operation selbst

Handarbeit herumgereicht werden. 1 Schleuderstein, 8 dem bec Süstvendeg zwei Bastschnüre und ein Hohlkörper, etwa eine passende Muschel, gehören. Damit wissen die Eingeborenen ein bestimmtes Ziel mit großer Sicherheit zu treffen. Ist durch die Wucht des geschleuderten Steins die Hirnschale an der bezeichneten Stelle zertrümmert, so wird sie durch einen Kreuzschnitt und Zurück⸗ schlagen der Hautlappen freigelegt, mit einem Obsidianmesser abge⸗ schabt und das zertrümmerte Knochenschalenstück entfernt, bis das Gehirn freiliegt, worauf man die etwa in die Tiefe eingedrungenen Knochen⸗ splitter sorgsam entfernt, über die freigelegte Stelle des Gehirns das mit Kokosmilch benetzte Herzblatt einer Banane bereitet und mit den Hautlappen die Oeffnung wieder verschließt. So roh diese Methode auch ist, so werden damit doch gute Erfolge erzielt und die Reste des Bananenblattes werden durch die Sekretionen des Blutes zerstört. Als Grund der Vornahme dieser Operation gilt nach wie vor der Aber⸗ glaube, der stellenweise zum Fanatismus ausgeartet ist, daß damit ein Schutz gegen Krankheiten gewonnen wird. Aus dem gleichen Grunde wird die Operation auch an durchaus gesunden Kindern ausgeführt. Der auf diese Art Kindern vermittelte „offene Kopf“ soll sie vor allerlei körperlicher Fährlichkeit hbewahren. Im Anschluß an diese Mitteilungen glaubte Professor von Luschan für den nicht anwesenden Dr. Poesch in dem Sinne eintreten zu sollen, daß seines Erinnerns dieser nur in Abrede gestellt habe, das Trepanieren von Gesunden, als Ausfluß einer törichten Wahnvorstellung, finde heute noch statt. Doch will, bei der Häufigkeit der Anwendung des Verfahrens, es auch Professor von Luschan unwahrscheinlich dünken, daß alle diese Fälle auf wirk⸗ liche Verletzung der Schaͤdeldecke zurückzuführen sind. Auch er legte noch andere trepanierte Schädel vor, die beweisen, daß die Operation an sehr veceh Stelen erfolge, zuweilen in recht bedenklicher, nämlich oberhalb der Schläfe. 11

989 berichtete Rentier Busse über die beim Straßenbau 2 km von Woltersdorf, Kreis Niederbarnim, erfolgte Aufschließung eines der jüngeren Bronzezeit angehörigen Gräberfeldes. Mit dem den Redner auszeichnenden Eifer in prähistorischen Forschungen hat er 95 Gräber untersucht und ihnen mehrere hundert Gefäße in gutem Erhaltungszustande sowie verschiedene Bronzegegenstände entnommen. Von ersteren zeigte er eine kleine Auswahl von Urnen und Beigefäßen, die er mit Recht als von besonders guten Formen pries. Herr Busse lud zur Besichtigung der Fundstücke in seinem Museum in Wolters⸗ dorfer Schleuse ein. 8

Professor Klaatsch gab hierauf in beinahe zweistündigem, von zahlreichen Lichtbildern erläutertem Vortrage, der durch Form wie Inhalt die Aufmerksamkeit der Zuhörerschaft dauernd gefesselt hielt, Bericht über seine dreijährige Forschertätigkeit. Er kam am 18. März 1904 in Sydney an, setzte alsbald seine Fahrt nach Brisbane, der Hauptstadt von Queensland, fort und blieb hier einen Monat, beschäftigt mit Schädelstudieren und in regem Verkehr und Ideenaustaustausch mit Dr. Roth, einem Deutschen, der im

1.“ I““ ““ b für seine Schützlinge vorteilhafte Tätigkeit entfaltet. Die Regierung 8 she Sgn erwies sich gegen Prof. K. äußerst entgegenkommend⸗ Sie stellte ihm das Schiff „Mellidis“, das sonst Dr. Roth zu seiner Reise diente, zu einer sechswöchigen Erkundungsfahrt nach dem Norden zur Verfügung, die nach wiederholten va und nach⸗ dem vom Carpentaria⸗Golf aus ein allerdings erfo gloser Versuch gemacht war, den Archer River zu befahren, an der 51 . dieses Flusses endete. Da hier zur Zeit eine Missionsanstalt in der Gründung begriffen war, blieb Prof. K. längere Zeit an dieser Stelle, half nach Möglichkelt bei der Installierung und machte von hier aus verschiedene Vorstöße in das Innere, u. a. den Leichhardt⸗River hinauf, besuchte auch die im Golf von Carpentaria gelegenen Weslehinseln, die seit Flinders (1804) und Stoke (1846) selten von Weißen besucht worden waren. Ein reiches Arbeitsfeld eröffnete dann die Ostküste von Nordqueensland und daß waldreiche Bellenden Ker⸗ Gebirge. Im März 1905 nach Sydney zurückgekehrt, blieb Professor K. hier mehrere Monate mit der Fertigstellung einer großen Veröffentlichung beschäftigt, die im Auftrage der Regierung von Neu⸗Südwales ge⸗ druckt wird. Anfang September (1905) entschloß er sich zur Um⸗ segelung des ganzen Kontinents. Diese Reise währte volle 15 Monate, bis Ende November 1906. In den südlichen Staaten, die zuerst besucht wurden, fand Professor K. die schwarzen Ur⸗ einwohner leider fast gänzlich ausgerottet, in Westaustralien kam er dagegen im Bezirk von Booma (im Norden der Kolonie) in ein besonders günstiges, bisher noch fast gar nicht benutztes Arbeitsfeld. Hier empfand er, nach zahlreichen Studien an den Eingeborenen, die Notwendigkeit vergleichender Studien mit dem malaiischen Element in dem nicht allzu fernen Malatischen Archipel. Zu dem Zweck unter⸗ nahm Professor eine fünfmonatige Reise nach Java erkrankte hier jedoch schwer an Malaria und genas davon erst nach seiner Rückkehr nach Booma und dreiwöchigem Aufenthalt im dortigen Hospital. So war Ende Juli 1906 herangekommen, bevor die Reise weiter fortgesetzt werden konnte. Sie führte den Vor⸗ tragenden zunächst nach der nördlich von Booma gelegenen Beagle⸗Bai, wo sich ihm mit Unterstützung einer katholischen Mission vom Pallotiner Orden, deren Mitglieder schon tief in die Sitten, Gebräuche und die Sprache der Mreinwohner ein⸗ gedrungen waren, eine ganz vortreffliche Gelegenheit zum Studium des Stammes der Ned⸗Niob bot. Betrübende Wahrnehmungen über die Lage der Eingeborenen wurden bei Fortsetzung der 322 im Kimberleydistrikt in der Gegend von vndham am Cambridge⸗ Golf gemacht. Hier behandeln die weißen Viehzüchter die Eingeborenen nicht anders denn als ein gehetztes Wild und planen offenbar ihre völlige Ausrottung. Profefsor Klaatsch hat diese traurigen Ver⸗ hältnisse im Januar d. J. in Adelaide in einem Vortrage zur Kenntnis gebracht und allseitige Zustimmung zu seiner Meinung gefunden, daß diesen schmachvollen Vorgängen ein Ende zu setzen sei. Dazu liegt eine um so stärkere Aufforderung vor, als im benachbarten Nordterritorium, das Professor Klaatsch vom Hafenplatz

vor, ja es konnte das Instrument, dessen man sich bedient, in einem 1 21* vorgezeigt und zur Prüfung seiner kunstvollen Herstellung durch

Dienst der Kolonialverwaltung von Queensland als „Protektor“ der in der Kolonie wohnenden Eingeborenen eine eifrige und

dieser Kolonie, Port Darwin, aus besuchte, das Verhältnis zwischen

ist der Schüler von Professor Klaatsch in Anthropologie). Die Rück⸗ reise von Port Darwin erfolgte Ende November direkt nach

Von hier aus wurde noch Tasmanien ein Hobarttown⸗Museum das leider spärliche

gestorbenen Tasmanierrasse

Umgebung mancher interessante Fund Januar 1907 wohnte Professor Klaatsch einem Kongreß australischer

Gelehrter in Adelaide bei. dem seiner rastlosen Amerika nach der Heimat in Breslau ein.

untersucht

Ende Feb

Hauptinteresse des Vortragenden von vornh und anthropologische Studium der Ureinw

Es geht ihm als Mensch und als Forscher nahe, eine halbe

im ganzen z. Z. wohl nur dem Aussterben, wenn nicht

Das von Queensland gegebene

Protektor zu stellen, wird ho

manchen Teilen des Landes, namentlich in Westaustralien, ist die Ver⸗

noch

sogar der A gute Bei ffentlich weite

schüchterung der Leute aber so arg, daß sie

und man sie kaum zu sehen

wird, wie es durch die Missionare und durch verständige Farmer ge⸗ länder zur Zeit nur zum Teil erst ge⸗ 9 Vertrauen und erweisen sich durchaus bildungsfähig. Von großem Interesse waren die Lichtbilder zahlreicher Gruppen von Eingeborenen aus allen

schieht, zu denen die Queen hören, da fassen sie auch

sind sie nur, wo ihnen sie nehmen gern Klei

essante Dinge. Wo sie noch splitterna sie häufig über den ganzen Körper mit ganz unregelmäßiger Verteilung bedeckt,

weil sie diesen Schmuck schö sich, abweichend von anderen

phantastischer Art mit weißem und grünern das Kauen junger Eukalyptus malung in verschiedenen ziemlich regelmäß

sie durch

zuweilen wie mit einer bunt

scheinen. Mit der Bemalung

Schamteile verbunden.

bekommt.

8

n finden. J

Stämmen,

verschnürten ist häufig

Professor Klaatsch lenkte bei Vorzeig

merksamkeit wiederholt Verschiedenheit hervortrete

unbedingte nicht zutreffend, daß

baut und mittelgroß. keineswegs selten.

am von Männern und Frauen. auf

die Ureinwohner des australi

darauf, charakteristischer Typus kaum festst

en meseigentumallakeit ie schwächlich seien; sie 8 ängere

Den von ihm ge Profesjor Klaatsch als 190 cm me arpentaria⸗Golf und auf Melvill Wildheit und Unabhängigkeit leben, fanden sich sogar schöne Typen Die Männer tragen haͤufig Bärte. Graue Fen. sieht man im Alter nur bei enn so Grund der Erscheinung die Ansicht Unterstü

daß Selbst

Leute im Gege

Körper

end.

M Verschied ung

schen

schiedensten Elementen darstellen, so sprech Ermägungen die Schädel gegen diese Ansicht eine Vermischung verschiedener Stämme au

samen Erdteils glauben. Die Schädel tragen fast übereinstimmend opoiden Charakter und sind ausgezeichnet

einen stark ausgeprägten anthr durch ungewöhnlich große Aug

bildung des Knochengerüstes der

enhöhlen und Nase.

Von verschiedenen, in seinem Vortrag e

seien folgende hervorgehoben: Queensland wurde die Stelle Festland betreten hat. Ihm

innerungssäule errichtet worden. Wochen lang den herrlichsten Urwald affen dieser schönsten Gegenden Australiens. Hütten, die si Bei der ersten Begegnung mit 1 des deutschen Kapitäns der Professor Klaatsch, gegenüber de

genoß Frofessor 585 vier und die idyllischen Landsch

Die Eingeborenen wohnen hier in

berstellen. Begleitung

Auf besucht, wo

Hier, im

annern doch etwas bänglich ums Herz.

Mittel kennen, wie das Zutrauen dieser Wilden zu gewinnen sei. Es wenn nichts anderes genügt rauer um einen Verstorbenen

ist der Humor, Augenblick zur

sie belustigt und lachen laͤßt. wird durch Zusammenkleben d angedeutet. So Etwas wie ein Verehrung bei

Verfügung

„Totem“, einem oder

viese Inselbewohner der Südsee nirgend sowohl bei den ihn die katholischen Missionare be⸗

australischen Festlande fand der Vorkragende Sitten auf Melveille⸗Eiland das „Ser rauen, d.

Besitzer hochgehalten „Seelenhölzer“ die Spencer und Gilles bei vorsanden. Auch wieder als Amulette henußt. ziehungen der Einge Religiöse Vorstellungen

böse Geister, und nicht ganz si

ein Scherz,

und,

steht, Die T

er Locken des

hergestellte Haarketten gelt

d. i. ein mehreren

besitzen

elenholz“ im

i. flaches, handbreites, 20 40 vollem Schnitzwerk bedecktes Holz,

den Eingeb

kleine Steinstäbchen Es scheint aber, orenen sind ihnen fremd.

zu Ueb cher ist, ob

tung glauben und ob die Verehrung, die widmen, nicht auf der Annahme einer Reca

in diesen Tieren beruht. glauben die Eingeborenen, gelegener Zeit von der Mutter über diese Dinge die esonders fördernd für Melville⸗Ciland. Merkwürdig rümlich er gan venigen ¹

Von

verschiedenen kunstreiches ragen und

Eingeborenen

daß sie enommen werden. ung noch viel zu leisten. Ganz war dem Forscher der Besuch von

Spezialforst seine Zwecke

stets von 9 hölzernen, über Säulen Schnitzwerk rot, gelb und weiß getüncht gelten als verräterisch und mordlu tig.

den Seelen

auf sind die Gra

von

und auf Ausflügen in der von Eolithen gemacht. Im

ebruar nahm er in Forschertätigkeit Abschied und kehrte über zurück. Am 3. April I. J. traf

Wie aus den vorstehenden Darlegungen ersichtlich wird, war das

Teilen des Erdteiles. armer oder Missionare Kleider beschafft haben zaber er im Tausch gegen allerlei ethnographisch inter⸗ t sind, Männer wie Weiber, sind

großen und kleinen Narben in die sie sich selbst beibringen,

beide Geschlechter in

n Farbstosc⸗ 5 Bain. blätter herstellen. igen Mustern läßt die Leute

ellen lasse,

das dünnlockige Auch ist die durchschnittlich

sehenen längsten Mann ermittelte Da, wo die Schwarzen, wie e⸗Eiland,

ontinents ein Mischvolk aus ver⸗

der Fahrt an der Ostküste von Cook zuerst das australische ist hier vor 30 Jahren eine hohe Er⸗

„Mellidis“ erfolgte, war es n gern mit langen Speeren hantierenden

Stämmen,

beobachtet Eingeborenen, mit deren

das als kostbares und sorgfältig versteckt

sind offenbar übereinstimmend mit den

im Walde wohnen und zu

mannshohen, umgeben,

Sydney. Besuch abgestattet, hier im Schädelmaterial der aus⸗

Sydney von

er wieder

erein auf das ethnographische ohner Australiens gerichtet. eine Bevölkerung, die Million Köpfe beträgt, usrottung nahe zu sehen. spiel, den Aermsten einen re Nachahmung finden. In

ch vor den Weißen verstecken o ihnen Vertrauen gezeigt

Bekleidet

n Westaustralien bemalen

welchen letzteren Die Be⸗

Husarenjacke vekleidet er⸗ auch eine Bedeckung der

ung der Bilder die Auf⸗ ein übereinstimmender,

im Gegenteil große Haar ist nicht

Meinung klein und meist kräftig ge⸗ als 170 cm sind

nteil maße

in ursprünglicher

ännern, enheiten zu finden

nicht bei ihrer

scheint,

rauen. ußeren daß

en außer manchen anderen und lassen allenfalls nuc an if dem Boden des gemein⸗

durch eine minimale Aus⸗ ingeflochtenen Mitteilungen

subtropischen Queensland,

e aus Palmenzweigen Eingeborenen, die nur in

Er lernte aber bald das

im eine Grimasse, die Haupthaars mittels Harz en auch als Trauerzeichen. Gegenstand allgemeiner dessengleichen bisher auf dem worden. Dagegen

1 ss

kannt machten, als später Besitz von Männern und em langes, mit kunst⸗ Amulett vom gehalten wird. Diese „Churingas’, orenen Zentralaustraliens findet man hin und daß sich hierauf die ersinnlichem beschränken. Allenfalls glauben sie an e an eine Seelenwande⸗ e einzelnen Wasservögeln rnation der Menschenseele der neugeborenen Kinder

Jedenfalls hat

bstätten dieser Insulaner, unter sich die mehr oder verschiedenen Mustern sind. Die Melville⸗

als wegen des drohenden Verlustes ethnographischen und eeslge Materials, so ist das wohl niche gan⸗ scensc zu n.

Ueber seine wissenschaftliche Ausbeute von der drei ährigen Reise berichtet der Vortragende, daß er etwa 2500 e; stände heimbringe, die demnächst in einer Ausstellung in Cöln im dortigen Rautenstrauch⸗ und Joest⸗- Museum gezeigt werden würden und im kommenden Winter voraussichtlich auch in Berlin. Es be⸗ finden sich darunter Waffen, Gebrauchsgegenstände aller Art, Teile der Melville⸗Grabsäulen ꝛc. Unter den anthropologischen Erwerbungen sind allein 100 Schädel, ium Teil mit Skeletten und zum Teil selbst mit eigener Lebensgefahr ausgegraben. Sehr wichtig sind Steinwerkzeuge in beträchllicher Anzahl und Eolithen der Terttär⸗ zeit aus Tasmanien und Australien. Unter der angelegten zoologischen Sammlung werden die fossilen Reste des großen Tertiaͤrbeuteltiers Interesse erregen, vor allem aber ein Sandsteinblock mit dem Fährten⸗ abdruck des ausgestorbenen Riesenvogels Genyornis. Er ist von der gleichen Stelle, wo man auch menschliche Fußspuren im Sandstein entdeckt haben will. enschaften, die ihn mit einer Reisehilfe von 4000 unterstützte, hat Professor Klaatsch außer einer Mumie aus Queensland Säugetierreste von der Fundstelle des Pithecanthropus auf Java und andere javanische Funde übersandt.

Allgemeine Schlußfolgerungen aus seinen Beobachtungen und Er⸗ fahrungen, so schloß der Vortragende, halte er für verfrüht, bevor nicht das Material vollständig durchgearbeitet sein wird. Manche bisherigen Anschauungen über die Ureinwohner Australiens werden sich, das lasse sich heute schon erkennen, als irrig erweisen, namentlich alles, was von Beziehungen dieser Bevölkerung zu Malaien, Papuas und anderen Elementen gesagt worden ist. Die Urbewohner Australiens sind niemals über See gekommen, schwerlich auch über schmale Landbrücken, sondern vom jetzigen Westaustralien aus sind kontinentale Zusammenhänge nach Westen anzunehmen, mit einer jetzt versunkenen Landmasse, die als Urheimat der Menschheit dem jetz gen Tatbestande gerecht wird.

Wir werden darauf aufmerksam gemacht, daß die im Bericht über eine Versammlung der „Freien Photographischen Ver⸗ einigung“ in Nr. 138 vom 11. Juni enthaltene Erwähnung der 44 typischen Photographien landschaftlicher und architektonischer Häß⸗ lichkeiten, nicht, wie vom Berichterstatter irrtümlich angegeben, von Goerke, sondern von Baurat Rehorst⸗Merseb urg errühren.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln. Nachweisung über den Stand von Viehseuchen in Oesterreich

2 2

Ungarn am 12. Juni 1907

(vroatien⸗Slavonien am 5. Juni) (Auszug aus den amtlichen Wochenausweisen.)

Mau- Schn eine.

und sseuche un KöEnigreiche 8 Klauen⸗Schweine⸗der uunnd Länder seuche pest Schweine

Zahl der verseuchten 889

Rotlauf

8

Koomitate (K.) Stuhlrichterbezirke (St.) Munizipalstädte (M.) V

Höfe

Gemeinden EGemeinden Gemeinden œ Gemeinden

2

900 —₰¼½

Professor

a. Oesterreich.

Niederösterreich 1

00 00 b0 nTmndcedo

d0— SSbo be O— bo2 torn deo SD

Oberösterreich

Steiermark..

A

2

bo bo œ

3 ¹ 2 1 3

1 Kärnten Krain

D.— Sberd

FSaüsbeesnheeehöö D do

65 SSee⸗

EIEETIE

EEEEe11““

III1I

EbEE“

SeSSSOoSSCEcUcbo —ndo α

Mähren Schlesien Galizien

00— Æbeo œ. &Ꝙ to cs teo to —8 8 2—

22-SwE

I111

Scpneede

Bukowina

EEEEEEbee1

-S2S⸗ 1 =oSS

deo Steag⸗

Dalmatien . 838

Kisjenö, Pécska, Vila 8, M. Arad 88

.Ara St. Borossebes, Nagyhal⸗ magy, Radna, Ternova. K. Arva, Liptau (Lipté), Turoõch... St. Bäͤcsalmäs, Baja, Topolya, Zenta, Zombor, Stadt Zenta, M. Baja, Maria Theresiopel (Sza⸗ badka), Zombor St. Apatin, Höõdsaͤg, Kula, Németpalaͤnka, Obeese, Titel, Neusatz (Ujvidék), Jablva, M. Usvidék .. K. 1 Ferabe. M. Fuüͤnfkirchen es K. Bars, Hont, M. Schemni (Selmecz⸗ 68 Bolabanveh K. Bökés

K. Bereg, Ugoesa K. Bistritz (Besztercze)⸗ Naszöd St. Berettyöujfalu De⸗ recske, Ermihaͤlyfalva, Margitta, Sszskelyhid, Säaͤrrét 1 St. Cféffa, Elesd, Központ, Mezökeresztes Szaläͤrd, M. Großwardein (Nagy⸗ värad) St. Bige Senge. eg. varecséke, Nagyszalonta,

enke, Vaskéh 8

K. Borsod K. Kronstadt Häromszék K. Csanaäͤd, Csongräd, M. Sobm gnerarßelh, Sze⸗

1 (Esztergom), Raab (Györ), Komorn Komäͤärom), M. Gyyör, omarom 8.Mlublwegsendurg geser) M. Stuhlweißenburg (Szoͤkes⸗Fejérväͤr) .... K. Fogaras, Hermannstadt zeben) K. Gömör 68s Kishont, Sohl (Zölvom) K. Hajdu, M. Debreczin Wche K. Hunyad.... K. Jäsz⸗Nagykun⸗Szolnok K. Kleinkokel (Kis⸗Küküllö), Großkokel (Nagy⸗Küküllö) K. Klausenburg(Kolozs), M. Klausenburg (Kolozsvaͤr) St. Béga, Bogsän, Faeset, Karänsebes, Lugos, Maros, Temes, Städte Karänsebes, Lugos.... St. Bozovics, Jaͤm, Mol⸗ dova, Oravicza, Hrsova, Resicza, Teregova .. .. K. Märamaros 1 K. Maros⸗Torda, Udvar⸗ hely, M. Marosväͤsar⸗ hely u K. Wieselburg (Moson), Oedenburg (Sopron), M. Sopron K. Neograd (Nögräd) ... K. Neutra (Nyitra) .. .. St. Bia, Gödöllö, Pomaͤz, Fe (Väcz), Städte St. Andraͤ (Szent Endre), Vaͤcz, M. Budapest... St. Alsödabas, Monor, Nagykaͤta, Räeczkeve, Städte Nagykörös, Cze⸗ gléd, M. Kecskemét. .. St. Abonyialsé, Dunaveese, Kalocsa, Kiskörös, Kis⸗ kunfélegyhäza, Kunezent⸗ miklös, Städte Kiskun⸗ halas, Kiskunfélegyhäza Preßburg (Pozsonp), M. Pozsony K. Saͤros St. Igal, Lengyeltöti, Marczali, Tab St. Bares, Csurgé, Ka⸗ posvaͤr, Nagyataͤd, Sziget⸗ vär, Stadt Kaposvär.. K. Szabolcs K. Szatmär, M. Szatmär⸗ Néömeti K. Zips (Szepes) K. Szilaͤgy K. Szolnok⸗Doboka . . .. St. Buzias, Központ, Lippa, Rökaäͤs, Ujarad, Vinga, M. Temesvaͤr St. Csakova, Detta, Weiß⸗ kirchen (Fehörtemplom), Kubin, Werschetz (Ver⸗ secz), Stadt Fehértem⸗ plom, M. Versecz....

K. Tolna...