aus Gesundheitsrücksichten verboten: Signalpfeifen, Löffel und ähnliche Waren sowie Geschirre, in denen Lebensmittel auf⸗ bewahrt oder zubereitet werden, und zwar ohne Rücksicht darauf, ob derjenige Teil der gedachten Gegenstände, der mit dem Munde in Berührung kommt, vernickelt ist oder nicht. (Srpske Novine.)
ie Einfuhr gestaltete sich, wie folgt: Januar — März C16607
Gegen das Vorjahr mehr (+) oder 8 weniger (—)
Pesos Gold Lebendes Vieh 507 426
Nabrungsmittel 3 938 931 Tabak . 909 967 Getränke 2 084 362
Textilwaren 10 826 404 Oele 1 351 172
1 684 248
256 430 1 018 275 1 039 612
376 736 5 723 684 1 330 191 3 013 721
9 709 755 4 407 453
442 368 834 553 209 972 251 065 41 312 9 470 70 629 3 616 85 583 337 542 — 1 675 757
+ 3 524 751 448 680 + 738 603
1IIIIEII
Andere Metalle Ackerbaubedürfnisse Transportmittel (Eisenbahn⸗ materialien usw.) Keramische Artikel, Kohle Baumaterial 4 597 719 Elektrotechnische Erzeugnisse ... 673 761 + 251 719 Zusammen einschl. verschiedener Waren 54 660 885 + 3 281 509.
Die Zunahme der Einfuhr von Nahrungsmitteln war in erster Linie durch die auf 864 215 Doll. Gold zu bewertende Mehreinfuhr an Rohzucker bedingt, durch welche die diesmal unzureichende Tucumaner Produktion ergänzt wurde. Auch die Einfuhr brasilianischer Yerba ist um 246 760 Doll. auf 821 111 Doll. Gold gestiegen. In dem Bezug von Käse und Konserven ist eine Verminderung eingetreten, und dasselbe war unter den Getränken bei den Faßweinen der Fall, deren Einfuhr⸗ wert um 387 933 Doll. auf 832 523 Doll. zurückging. Von der Miindereinfuhr an Textilwaren kamen zwei Drittel auf Baumwollen⸗ waren und ein Drittel auf Wollenwaren. Der starke Rückgang der Einfuhr von Ackerbaugerätschaften erklärt sich aus der unbefriedigenden letzten Ernte. Dagegen bedingten die großen Eisenbahnbauten und die starke Einwanderung ein weiteres Wachstum der Einfuhr von Transport⸗ und Baumaterialien, denen überhaupt die Zunahme des Gesamtwerts der Einfuhr des ersten Quartals gegenüber dem ent⸗ sprechenden Wert von 1906 zu verdanken ist.
Auf die einzelnen Herkunftsländer verteilte sich die Einfuhr
folgendermaßen: Gegen
das Vorjahr mehr (+) oder weniger (—) Pesos Gold 19 497 070 + 2 810 726 8 205 565 442 866 7 976 602 484 702 5 193 532 390 527 3 704 609 633 874 2 719 671 450 172 1 412 883 68 364 1 453 899 503 327 624 075 233 619 399 730 111 015 210 777 22 617 101 049 13 706 73 108 179 474 27 742 5 930 1 060 931
Zusammen einschl. anderer Länder 54 660 885 + 3 281 509.
Deutschland hat wieder den zweiten v erhalten, den es in den letzten 6 Monaten des Vorjahres an die Vereinigten S'aaten hatte abtreten müssen. Unter den in der Tabelle nicht besonders aufgeführten Ländern befinden sich die britischen Besitzungen mit 1 082 329 Doll. Gold, Canada mit 369 177 Doll., die Schweiz mit 373 160 Doll., Oesterreich⸗Ungarn mit 306 933 Doll., Peru mit 274 549 Doll., China mit 152 245 Doll., Norwegen mit 148 631 Doll. und Schweden mit 93 690 Doll.
Von der Ausfuhr entfielen auf die Produkte der Viehzucht 44 492 022 Doll. Gold (1 666 650 Doll. mehr); auf diejenigen des Ackerbaus 50 690 782 Doll. (10 454 088 Doll. - auf Forstprodukte 1 293 364 Doll. (586 630 Doll. weniger); auf Berabauprodukte 53 047 Doll. (11 229 Doll. mehr); auf Jagdprodukte 154 256 Doll. (78 390 Doll. weniger); auf die übrigen Produkte und Schiffsproviant 262 746 Doll. (663 789 Doll. weniger).
Die Ausfuhr verteilte sich auf die verschiedenen Bestimmungs⸗
länder, wie nachstehend angegeben: Gegen
“ Ausfuhr 1“ 8 das Vorjahr de. März mehr (+†) oder 8 weniger (—) Pesos Gold . 16 336 193 + 3732 337 13 638 90 + 82 137 10 22 4235353 901 188 8 281 247 819 321 3 919 765 3 206 727 2 587 785 112 777 1 416 796 305 385 1 102 347 1 035 916 926 135 236 399 603 253 963 547 455 731 71 193 376 516 440 986 200 425 131 385 43 746 8 17 191 P1“ 3 508 TX 9 462 758
Einfuhr
Herkunftsländer Januar — März 1907
Großbritannien Deutschland Vereinigte Staaten von Amerika.. rankreich Italien Belgien Spanien Brasilien Uruguay Niederlande Paraguay Cub
IXIII
Großbritannien
Belgien
Vereinigte Staaten von Amerika Brasilien
Uruguay
Italien
Niederlande
Spanien Bolivien Paraguay Cuba
Shh ä86668129489
Zusammen einschließlich verschiedener Länder . 96 946 217 + 10 803 118. Vom Weizen sind 78 %, von Leinsaat 60 % und von Mais
65 % an Order verschifft worden Da die entsprechenden europäischen Statistiken noch nicht alle vorliegen, kann auch der wirkliche Anteil der verschiedenen Länder an der Ausfuhr aus Argentinien nicht genau ermittelt werden; doch erscheint es in Anbetracht des großen Bezugs argentinischen Weizens durch Deutschland sicher, daß letzteres der stärkste Konsument argentinischer Produkte gewesen ist. (Buenos Aires Handels⸗Zeitung.) 8
8
Kakaoanbau auf Ceylon im Vergleich mit den übrigen Anbauländern.
In einer den Kakaoanbau behandelnden, „Theobroma Cacao or Cocoa, its botany, cultivation, chemistry and diseases“ be-
titelten Schrift von Herbert Wright, Leiter der Versuchsstation in 88 Peradeniya auf Ceylon, hat sich der Verfasser die Aufgabe gestellt, die in den bauptsächlich Kakaobau treibenden Ländern gemachten Er⸗
fahrungen in zusommenfassender Form in Vergleich zu stellen mit
Das Buch liegt während der nächsten 4 Wochen im Reichs⸗ amt des Innern, Berlin, Wilhelmstraße 74, im Zimmer 174, für Interessenten zur Einsicht aus.
5 8 —C—
9 Elektrische Kraftanlagen für Bombay.
„Die „Bombay Government Gazette“ vom 7. März d. J. ent⸗ hält die für die elektrische Industrie vielleicht Interesse bietende Konfession für das von der Firma Tata geförderte Projekt einer elektrischen Kraftstation in den westlichen Ghats und deren Aus⸗ beutung für Bombagy.
Es hbandelt sich hauptsächlich darum, der Industrie Bombays 8 elektrische Kraft zuzuführen. Die Stadt Bombay erhält für die Straßenbeleuchtung und für den in Kürze dem Verkehr zu über⸗ gebenden elektrischen Straßenbahnbetrieb sowie für die Docks die elektrische Energie von der Bombay Electric Supply and Tramway Co., deren technischer Betrieb bei der Brush Company in London liegt. Die Rechte dieser Gesellschaft sind in der vorliegenden Kon⸗ zession ausdrücklich gewahrt.
Die Konzession, wie sie in der „Bombay Government Gazette“ veröffentlicht ist, liegt während der nächsten 4 Wochen im Reichsamt des Innern, Berlin, Wilhelmstraße 74, im 1ö 174, für Interessenten zur Einsichtnahme aus. (Nach einem ericht des Kaiserlichen Generalkonsulats in Kalkutta.)
gu nagen. 8 Bau einer Lokalbahn in Oesterreich⸗Ungarn. Die Ver⸗ handlungen wegen Konzessionierung der Lokalbahn E115 stehen bevor. Die Bahn wird 19 ½ km lang sein und dürfte 2 100 000 Kr. erfordern. (Oesterr. Zentral⸗Anzeiger für das öffent⸗ liche Lieferungswesen.)
Lieferung von zwei Dynamos von je 80 bis 85 Kilo⸗ watt nach Chatellerault (Frankreich, Dep. Vienne) an die manufacture nationale d'armes. Verhandlungstermin: 17. Juli 1907 auf der Mairie. Muster sind vor dem 2. Juli einzusenden.
Lieferung von Schwefelsäure nach Meudon (Frank⸗ reich, Dep. Seine⸗et⸗Oise) für das établissement central du matériel de l'aérostation militaire de Chalais-Meudon. Verhandlungstermin: 8. Juli 1907, Nachmittags 2 Uhr, auf der Mairie in Meudon. Auch Bewerbungen von nicht in Frankreich an⸗ sässigen Fabrikanten usw. werden zugelassen. (Moniteùr des Intéròêts Matériels.)
Neue elektrische Straßenbahn in Valencia (Spanien). Am 12. August 1907, Mittags, wird durch den Dircctor general de Obras půüblicas in Madrid die Konzession für eine elektrische Straßen⸗ bahn in Valencia vergeben. Die Bahn soll durch die calle de la Reina del Cabafal zur playa (Küste) de la Malvarrosa führen. Kaution: 2345,99 Pesetas. Ein Gesuch der Sociedad anénima Colonia Sanatorio de la Playa de la Malvarrosa liegt bereits vor. (Gaceta de Madrid.)
Eisenbahnen in der Schweiz. Das „Schweizerische Bundes⸗ blatt“ veröffentlicht den Entwurf zu einem Bundesbeschluß, betreffend die Konzession für eine Eisenbahn von Sursee nach Triengen (9,5 km). Die Konzession soll einem Initiativkomitee, dessen Vorsitzender der Kaufmann Jos. Troller in Triengen ist, zu Händen einer mit dem Sitz in Triengen zu bildenden Aktiengesellschaft auf die Dauer von 80 Jahren erteilt werden. Die Bahn soll mit Spurweite von 1,435 m und eingleisig hergestellt und mittels Elektrizität oder Dampf
betrieben werden. Anschlag: 885 000 Fr.
Lieferung von 60000 kg hartem und 60 000 kg weichem Weizen nach dem Haag an die militaire bakkerij] Verhandlungstermin: 26. Juni 1907, Mittags, im Bureau der Militärbäckerei, Breedstraat Nr. 106. Die allgemeinen Lieferungs⸗ bedingungen können durch die Buchhandlung von Gebr. van Cleef im Haag zum Preise von 0,10 Gulden bezogen werden. (Nederlandsche Staatscourant.)
Lieferung von Dampf⸗ und elektrischen Maschinen nach Bukarest an die Direktion des Militär⸗Proviantmagazins (direction de la manutentiont de l'armée) und Aufstellung der⸗ selben. 1. Los: 3 Dampfmaschinen; 2. Los: 4 Dampfmaschinen; 3. Los: Elektrische Maschinen zur Kraftübertragung in den Werk⸗ stätten und zur Lichterzeugung. 4. Los: Einrichtung einer neuen Werk⸗ stätte. W“ (Moniteur des Intérêts Matériels)
8 8 Konkurse im Auslande 8 6 1 Galizien. -
Konkurs ist eröffnet über das Vermögen der registrierten Handels⸗ firma Malter u. Wortmann, Schnitt⸗ und Tuchwarenhandlung in Kolomea sowie über das Peivatwhc . der persönlich haftenden Genossen Moritz Malter und Leon Wortmann mittels Be⸗ schlusses des K. K Kreisgerichts, Abteilung IV, in Kolomea vom 15. Mai 1907 — No. cz. S. 2/7. — Provisorischer Konkursmassever⸗ walter: Advokat Dr. Dydykiewicz in Kolomea. Wahltagfahrt (Termin zur Wahl des definitiven Konkurgmasseverwalters) 27. Juni 1907, Vormittags 9 Uhr. Die Forderungen sind bis zum 27. Juni 1907 bei dem genannten Gericht anzumelden; in der Anmeldung ist ein in Kolomea wohnhafter Zustellungsbevollmächtigter namhaft zu machen. Liquidierungstagfahrt (Termin zur Feststellung der Ansprüche) 27. Juni 1907, Vormittags 9 Uhr.
Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts rtttsstaaaA Ruhrrevier Oberschlesisches Revier Anzahl der Wagen 8 „8W“ 7 671 Nicht gestellt . — .
Das italienische Ministerium für Ackerbau, Industrie und Handel veranstaltet einen internationalen Wettbewerb für Maschinen zur Bearbeitung des Bodens der Wein⸗ güter der Erde, Bodenebnen, Bodenstampfen, Um⸗ hacken ꝛc.). Anmeldungen haben bis zum 15 September d. J. zu frsocget⸗ im Bureau der Handelskammer Berlin (Dorotheen⸗ traße
— In der gestrigen Gesellschasterversammlung des Kali⸗ syndikats wurde, laut Meldung des „W. T. B.“ aus Berlin, der Geschäftsbericht erstattet, letzterer insbesondere in bezug auf die Entwicklung der Hamburger Filiale. Die Aufnahme von „Sollstedt“ und den Deutschen Kaliwerken“ in das Kalisyndikat wurde auf schon bekannter Basis einstimmig genehmigt. Dem Pensionsfonds für die Beamten des Kali⸗ syndikats wurden auf einstimmigen Beschluß der Gesell⸗ schafter für die Jahre 1907 bis 1909 je 10 000 ℳ zugewendet. Wie das Kalisyndikat mitteilt, ist in der Prozeßsache Kalisyndikat gegen Hohenfels ein außergerichtlicher Vergleich zustande gekommen, der in der Gesellschafterversammlung vom 19. d. M. die Genehmigung gefunden hat. Hierdurch ist zwischen dem Kali⸗ syndikat und der Gewerkschaft Hohenfels eine volle Einigung und eine für beide Teile befriedigende Beendigung des Streits erzielt worden.
— Noch einer durch „W. T. B.“ übermittelten Meldung Cölnischer Blätter sprachen sich gestern die in Cöln versammelten Vertreter der Drahtwalzwerke einstimmig dafür aus, daß eine vorläufige Verlängerung des Walzdrahtver⸗
haben. Ferner war die weit überwiegende Mehrzahl der Ansicht, daß
bandes eintreten müsse, um für Erneuerungsverhandlungen Zeit zu
— Die Pfälzischen Eisenbahnen vereinnahmten im Mai 1907: 3 186 303 ℳ (— 534 ℳ), Januar⸗Mai einschl. 15 019 394 ℳ (+ 250 442 ℳ). 1
Die Preisnotierungen vom Berliner Produkten markt sowie die vom Königlichen Polizeipräsidium ermittelten Marktpreise in Berlin befinden sich in der Börsenbeilage.
Berlin, 19. Juni. Bericht über Speisefette von Gebr. Gause. Butter: Die Produktion scheint diese Woche ihren Höhe⸗ punkt erreicht zu haben. Die Zufuhren waren sehr groß, konnten aber bei dem immer noch recht guten Konsum ziemlich geräumt werden, nur abfallende Qualitäten sind schwer verkäuflich. In Landbutter ist das Angebot stark bei schwacher Nachfrage. Die heutigen Notierungen sind: Hof⸗ und Genossenschaftsbutter Ia Qualität 108 bis 110 ℳ, IIa Qualität 104 bis 107 % — Schmalz: Die Schweinezufuhren lassen etwas nach in Amerika, infolgedessen befestigte sich der Mark drüben etwas. Die Nachfrage für den Konsum am hiesigen Platze und im Inlande ist etwas lebhafter. Die heutigen Notierungen sind: Choice Western Steam 51 bis 51 ½ ℳ, amerikanisches Tafelschmalz eeehe.⸗ 52 ½ ℳ, Berliner Stadtschmalz (Krone) 52 ½ ℳ, Berlin ratenschmalz (Kornblume) 55 bis 58 ℳ — Speck: Unverändert.
Ausweis über den Verkehr auf dem Berline Schlachtviehmarkt vom 19. Juni 1907. Zum Verkaufe tanden 465 Rinder, 3437 Kälber, 1933 Schafe, 12 061 Schweine. arktpreise nach den Ermittlungen der Preisfestsetzungskommission. Bezahlt wurden für 100 Pfund oder 50 kg Schlachtgewicht in Mark (bezw. für 1 Pfund in Pfg.): Kälber: 1) feinste Mastkälber (Vollmilchmast) und beste Saugkälber 80 bis 84 ℳ; 2) mittlere Mastkälber und gute Saug⸗ kälber 70 bis 74 ℳ; 3) geringe Saugkälber 50 bis 60 ℳ; 4) ältere gering genährte Kälber CFkeser I.
Schafe: 1) Mastlämmer und jüngere Masthammel 80 bis 83 ℳ; 2) ältere Masthammel 74 bis 78 ℳ; 3) mäßig genährte Hammel und Schafe (Merzschafe) 65 bis 70 ℳ; 4) Holsteiner ö — bis — ℳ, für 100 Pfund Lebendgewicht 1es 8 Sasc Schweine: Man zahlte für 100 Pfund lebend (oder 50 kg) mit 20 % Taraabzug: 1) vollfleischige, kernige Schweine feinerer Rassen und deren Kreuzungen, höchstens 1 ¼ Jahr alt: a. im Gewicht von 220 bis 280 Pfund 53 bis — ℳ; b. über 280 Pfund lebend
entwickelte 49 bis 50 ℳ; Sauen und Eber 47 bis — ℳ
Berliner Wollmarkt. 19. Juni. (Schluß.) Der durch die gestern nachmittag stattgehabte Wollauktion unterbrochene offene Wollmarkt wurde heute vormittag fortgesetzt und beendet. Der
Verkauft wurde bis 9 Uhr nur ein P 122 ℳ für den Zentner. Die nachträgliche Zufuhr zum offenen Markte am 18. Juni nachmittag betrug noch ca. 13 Zentner, sodaß sich das Gesamtquantum auf 2289 Zentner stellte, wovon ca. 116 Zentner der Wollen unverkauft blieben.
Amtlicher Marktbericht vom Wece e dJ in Friedrichsfelde. Schweine⸗ und Ferkelmarkt am Mittwoch, den 19. Juni 1907. 111A“ Auftrieb UHeberstand 8 chweine 4477 Stück — Stück EETEE““ “ 8 Verlauf des Marktes: Reges Geschäft; Preise etwas bess Es wurde gezahlt im Engroshandel für: 8 Läuferschweine: 6—7 Monate alt. „Stück 33,00 — 51,00 ℳ 3 —5 Monate alt „ 23,00 — 32,00 „ Ferkel: mindestens 8 Wochen alt „ 15,00 — 23,00 „ unter 8 Wochen alt „ 10,00 —- 14,00
Kursberichte von den auswärtigen Fondsmärkten.
Hamburg, 19. Juni. (W. T. B„ Gold in Barren per Kilo⸗ gramm 2790 Br., 2784 Gd. Silber 92,00 Br., 91,50 Gd.
Wien, 20. Juni, Vormittags 10 Uhr 50 Min. Einh. 4 % Rente M./N. pr. Arr. 97,60, Oesterr. 4 % Rente in Kr.⸗W. pr. ult. 97,65, Ungar. 4 % Goldrente 110,90, Ungar. 4 % Rente in Kr.⸗W. 93,25, Türkische Lose per M. d. M. 185,50, Buschtierader Eisenb.⸗Akt. Lit. B —,—, Nordwestbahnakt. Lit. B per ult. —,—, Oesterr. Staatsbahn per ult. 668,00, Südbahngesellschaft 138,50, Wiener Bankverein 537,00, Kreditanstalt, Oesterr. per ult. 651,75, Kreditbank, Ungar. allg. 753,00, Länderbank 434,50, Brüxer Kohlenbergwerk —,—, Montangesellschaft, Oesterr.
Eisenindustriegesellschaft 2550. London, 19. Juni. lische Konsols 83 ½, 50 000 Pfd. Sterl.
Paris, 19. Juni. (W. T. B.) (Schluß.) 3 % Franz. Rente 94,02, Suezkanalaktien 4510.
Madrid, 19. Juni. (W. T. B.) Wechsel auf Paris 11,90.
Lissabon, 19. Juni. (W. T. B.) Goldagio 2.
New York, 19. Juni. (W. T. B.) (Schluß.) Die Börse ließ bei schleppendem Verkehr keine einheitliche Tendenz erkennen. Einige Käufe in Reading⸗ und Union Packfic⸗Aktien gestalteten die Eröffnung fester. In der Folge machte sich aber auf die Ankündigung weiterer Goldexporte in Höhe von 2 ½ Millionen Dollars eine Ab⸗ schwächung geltend, die wieder einer Erholung Platz machte, als seitens einer Maklergruppe die Kurse einzelner Papiere in die Höhe getrieben wurden. Im weiteren Verlaufe war die Haltung lustles bei unregel⸗ mäßiger Kursbewegung. Zu einer neuerlichen Aufwärtsbewegung gab dann der Umstand Anlaß, daß die Sitzung der Verwaltung der Readingbahn, in der die Dividendenerklärung erfolgen sollte, ohne Beschlußfassung vertagt wurde. Auch wirkte die Beilegung der Arbeiter⸗ unruhen in Longisland günstig auf die Unternehmungslust ein. Schluß stetig. Aktienumsatz 260 000 Stück. Geld auf 24 Stunden Durchschn.⸗ Zinsrate 2 ¾, do. Zinsrate für letztes Darlehn des Tages 3 ¼, Wechsel auf London Commercial Bars 67 ⅞.
Rio de Janeiro, 19. Juni. London 15 ¼4.
Tendenz für Geld: Stetig. (W. T. 2) Wechsel auf
Kursberichte von den auswärtigen Warenmärkten.
Magdeburg, 20. Juni. (W. T. B.) Zuckerbericht. Korn⸗ zucker 88 Grad o. S. 9,35 — 9,45. Nachprodukte 75 EGrad o. S. —,—. Stimmung: Ruhig. Brotraffinade I o. F. 19,37 ½ — 19,62 ½. Kristallzucker I mit Sack —
19,40 Gd., 19,50 Br., —,— bez., Juli 19,50 Gd.,
19,15 Br., —,— bez. Ruhig.
(Schluß in der Zweiten Beilage.)
den Resultaten, die man in den letzten Jahren auf der Versuchs⸗ vCCI1““
unverändert beizubehalten seien.
.
die Satzungen mit Ausnahme einer einstimmig beschlossenen Aenderung
e—
(Käser) — bis — ℳ; 2) fleischige Schweine 51 bis 52 ℳ; gering
Markt war vollständig leblos, nur vereinzelt zeigten sich Interessenten. osten Landwolle und erzielte
ruhig, 11 sh. — d. Verkäufer. Rübenrohzucker loko ruhig,
n Barren per Kilogramm (W. T. B.)
Alp. 578,00, Deutsche Reichsbanknoten pr. ult. 117,85, Unionbank 541,00, Prager
(W. T. B.) (Schluß.) 2 ½ % Eng⸗ Matzdiskont 4, Silber 31. — Bankausgang
60 Tage) 4,83,85, Cable Transfers 4,87,80, Silber,
1“
—. Gem. Raffinade m. S. 19,12 ⅞ — 19,37 ½. Gemahlene Melis mit Sack 18,62 ½ — 18,87 ½. Stimmung: Geschäftslos.
Rohzucker I. Produkt Transito frei an Bord Hamburg: Juni 19,60 Br.,
—,— bez., August 19,65 Gd., 19,75 Br., —,— bez., Oktober⸗ Dezember 18,90 Gd., 19,00 Br., —,— bez., Januar⸗März 19,05 Gd.,
Cöln, 19. Juni. (W. T. B.) Rüböl loko 77,00, Oktober 72,50.
Handel und Gewerbe. (Schluß aus der Ersten Beilage).
Essener Börse vom 19. Juni 1907. Amtlicher Kursbericht. Kohlen, Koks und Briketts. Fsste wse nhn en des Rheinisch⸗ Westfälischen Kohlensyndikats für die Tonne ab Werk.) I. Gas⸗und slamgtahlen a. Gasförderkohle 12,50 — 15,00 ℳ, b. Gas⸗ ammförderkohle 11,50 — 12,50 ℳ, c. Flammfoͤrderkohle 11,00 bis 11,50 ℳ, d. Stückkohle 13,50 — 14,50 ℳ, e. Halbgesiebte 13,00 bis 14,00 ℳ, f. Nußkohle gew. Korn I und II 13,50 — 14,25 ℳ, do. do. III 13,00 — 13,50 ℳ, do. do. IV 12,00 — 12,50 ℳ, g. Nuß⸗ ruskohle 0 — 20/30 mm 8,50 — 9,50 ℳ, do. 0 — 50/60 mm 9,50 bs 11,00 ℳ h. Gruskohle 7100-9,90 ℳ; II. Fettkohle: a. Förderkohle 11,00 — 11,50 ℳ, b. Bestmelierte Kohle 12,10 — 12,60 ℳ, c. Stückkohle 13,50 — 14,00 ℳ, d. Nußkohle, gew. Korn 1 13,20 bis 14,20 ℳ, do. do. II 13,50 — 14,50 ℳ, do. do. III 13,00 bis 14,00 ℳ, do. do. IV 12,00 — 13,00 ℳ, e. Kokskohle 12,25 — 13,25 ℳ UI. Magere Kohle: a. Förderkohle 10,00 — 11,00 ℳ, b. do. melierte 11,25 — 12,25 ℳ, c. do. aufgebesserte, je nach dem Stück⸗ seßalt 12,25 — 14,00 ℳ, d. Stüdtoble 13,00 — 15,00 ℳ, e. Nuß⸗ ohle, gew. Korn I und II 14,50 — 17,50 ℳ, do. do. III 16,00 bis 19,00 ℳ, do. do. IV 11,50 — 13,00 ℳ, f. Anthrazit Nuß Korn h 18,50 — 19,50 ℳ, do. do. II 20,00 — 23,50 ℳ, g. Fördergrus 9,50 — 10,00 ℳ, h. Gruskohle unter 10 mm. 6,50 —8,)00 ℳ; IV. Koks: a. Hochofenkoks 16,50 — 18,50 ℳ v. Gießereikoks 19,00 — 21,00 ℳ, c. Brechkoks I und II 21,00 bis 24,00 ℳ; V. Briketts: Briketts je nach Qualität 11,50 bis 14,25 ℳ — Nachfrage unverändert rege. — Die nächste Börsen⸗ versammlung findet am Montag, den 24. Juni 1907, Nachmittags von * 89. 4 ½ Uhr, im „Stadtgartensaale“ (Eingang Am Stadt⸗ garten) statt.
W. T. B.) (Börsenschlußbericht.) . tetig. Loko, Tubs und Firkin 44 ½, Doppeleimer 45 ¼. Kaffee. Behauptet. — Offizielle Notierungen der Baumwollbörse. Baumwolle. Stetig. Upland loko middl.
65 ₰. 19. Juni. (W. T. B.) Fest.
Hamburg, egs g; 81 E. T amburg, 20. Juni. .T. B.) Kaffee. (Vormittags⸗ bericht)) Good average Santos September 28 ¼ ,8.” See 29 Gd., März 29 ½ Gd., Mai 29 ¾ Gd. Ruhig. — Zuckermarkt. (Anfangsbericht.) Rübenrohzucker I. Produkt Basis 88 % Rende⸗ ment neue Usance frei an Bord Hamburg Juni 19,45, Juli 19,50, — 19,65, Oktober 19,00, Dezember 18,90, März 19,20. uhig. Budapest, 19. Juni. (W. T. W.) Raps August 16,80 Gd., 17,00 Br.
19. Juni. (W. T. B.) 96 % Javazucker loko
8 2. Juni. (W. T. B b
ondon, 19. Juni. . T. B.) (Schluß.) Chile⸗Kupfer ruhig, 99, per 3 Monat 94.—⸗ 8 es Ules
Liverpool, 19. Juni. (W. T. B.) Baumwolle. Umsatz: 6000 Ballen, davon für Spekulation und Export 1000 B. Tendenz: Ruhig. Amerikanische good ordinary Lieferungen: Stetig. Juni 6,81, Juni⸗Juli 6,67, Juli⸗August 6,65, August⸗September 6,54, September⸗Oktober 6,45, Oktober⸗November 6,35, November⸗ Dezember 6,30, Dezember⸗Januar 6,28, Januar-⸗Februar 6,27, Fe⸗
b.. 6,27. 19 Junt. (E. 1. B
asgow, 19. Juni. T. B. Schluß.) R
willig, Middlesborough warrants 56/8. 2. d Paris, 19. Juni. (W. T. B.) (Schluß.) Rohzucker
ruhig, 88 % neue Kondition 23 ¼ — 23 ½. Weißer Zucker ruhig, Nr. 3
für 100 kg Juni 26 ½, Juli 26 ⅞, Juli⸗August 26 ½, Oktober⸗
Bremen, 19. Juni. Privatnotierungen. Schmalz.
Petroleum.
London,
Januar 27 ⁄⅛.
Amsterdam, 19. Juni. (W. T. B.) Java⸗Kaffee good ordinary 33 ½. — Bankazinn 112 ½. Antwerpen, 19. Juni. (W. T. B.) hetfüateger Ipde weiß g9 8 . 8.7 2 Pr 22 Br., o/. Juli r., do. August⸗September 22 ¼ Br. Fest. — Schmalz Juni 108 l. New York, 19. Juni. (W. T. B.) (Schluß.) Baumwolle⸗ preis in New York 12,95, do. für Lieferung per August 11,44, do. für Lieferung Oktober 11,46, Baumwollepreis in New Orkeans 12 ⅞, etroleum Standard white in New York 8,45, do. do. in Philadelphia 140, do. Refined (in Cases) 10,90, do. Credit Balances at Oil City 1,78, Schmalz Western Steam 9,20, do. Rohe u. Brothers 9,30, Getreidefracht nach Liverpool 1 ½, Kaffee fair Rio Nr. 7 6 ½, do. Rio Nr. 7 Juli 5,25, do. do. September 5,25, Zucker 3,20, Zinn 43,25 — 43,75, Kupfer 23,75 — 24,50.
Petroleum.
Verdingungen im Auslande.
Italien.
Bürgermeisteramt Rosolini. 4. einer Wasserleitung. 180 813,96 Lire. Vorläufige Sicherheitsleistung 5000 Lire. Sprache im „Reichsanzeiger“.
Arsenaldirektion Artilleriewerkstätten (Direzione Arsenale di Costruzione d'Artiglieria). Neapel, 28. Juni, 3 Uhr Nachmittags: a. Gußstahl in verschiedenen Barren, insgesamt 700 kg zu 0,80 Lire, für 560 Lire; b. gewöhnlicher Stahl in Barren 13 500 kg zu 0,70 Lire, für 9450 Lire; c. weicher Stahl in Barren, 26 000 kg zu 0,40 Lire, für 10 400 Lire. Angebote geheim. aution 2041 Aire. Lieferfrist 60 Tage. 88 88†
uli, 10 Uhr Vorm.: Bau icherheitsleistung 20 000 Lire. Näheres in italienischer
Mannigfaltiges.
Ueber den Taifun in den Westkarolinen, durch den die Oleai⸗Inselgruppe verwüstet worden ist, veröffentlicht das „Deutsche Kolonialblatt“ jetzt eingehende Berichte. Der Regierungs⸗ arzt Dr. Born in Jap berichtet folgendes:
Am 27. März traf der Regierungsschoner „Ponape“ in Oleai von einer Reise nach Ifaluk wieder ein, wohin er am Sonntag, den 4. März, abgefahren war, weil ich angebliche Ausschreitungen fremder Matrosen gegen die Eingeborenen dieses Atolls . wollte. Schon bei der Abfahrt begann das Wetter, das bis dahin wochenlang schön gewesen war, sich zu ändern; widrige Winde mit Gewitterböen brachten es dahin, daß wir zu der Reise nach der fünfund⸗ dreißig Meilen von Hleai entfernten Inselgruppe zweiundvierzig
tunden brauchten. Indessen gelang es doch, die sehr schwierige Ein⸗ fahrt in die Lagune des Atolls, welche sich zwischen großen Korallen⸗ blöcken durchwindet, zu bewerkstelligen. Auf der Karte ist nur eine Bootsdurchfahrt verzeschnet, und die Schiffe pflegen außerhalb des Riffes auf 9 bis 16 ,8* Wassertiefe zu ankern. Nach Erledigung meiner dienstlichen Obliegenheiten auf der Insel, die ich zum ersten Male besuchte, fuhr die „Ponape“, wie Hesagt, am Mittwoch, den 27. März, Vormiltags nach Oleai zurück, wo sie bei güͤnstigem Wind nach fünfeinhalbstündiger Reise am Nachmittag ein⸗ bef. Ich begab mich an Land in der Absicht, noch am Donnerstag ie letzte Sprechstunde für die Eingeborenen abzuhalten, Medikamente
1907
zu verteilen und betreffs der Instandhaltung der von mir erbauten Station den Polizeisoldaten Anweisungen zu erteilen. Die Abfahrt nach Jap war auf den 28. festgesetzt. Der Mittwochabend verlief bei fast völliger Windstille und herrlichem Mondschein ruhig. In der Frühe des anderen Tages zogen aus Nord und Ost mehrere starke Gewitter über die Inseln, und ein heftiger Wind mit Regen⸗ böen setzte stoßweise ein. Der Wind ließ immer wieder nach kurzer Zeit nach, und es herrschte dann fast völlige Windstille. Eine auffallende Erscheinung bildete schon vom
orgen an das Auftreten einer aus Ost und Süd immer mehr verstärkenden Brandung, die in keinem Verhältnis zu der Heftigkeit des Windes stand. Ebenfalls schon am frühen Morgen erschienen zahlreiche riesige esger die ziellos hin und her über der Insel schwebten. Bisher hatte ich diese Vögel in Oleai nicht bemerkt. In der sonst so stillen Lagune stand schon am Mittag eine schwere, in mächtigen Brechern auf den Sand⸗ strand aufrollende See. Der Erste Offizier der „Ponape“ erklaͤrte mir diese Erscheinung aus dem Eintreten einer Springflut, die für die nächste Nacht (Vollmond) zu erwarten sei. Gegen 1 Uhr Mittags fuhr ich an Bord der „Ponape“, um mit dem Kapitän Rücksprache wegen des Wetters zu nehmen. Er sagte mir, unter diesen Umständen sei an eine Abfahrt für heute nicht zu denken, das Barometer sei stark im Fallen; die Möglichkeit eines herannahenden Taifuns liege vor. Weiter erklärte er mir, daß er in einem solchen Falle versuchen würde, sich so lange, als irgend möglich, in der Lagune zu halten. Schließlich forderte er mich auf, an Bord zu bleiben, da ich hier sicherer aufgehoben sei als an Land. Im Hinblick auf die Unmöglich⸗ keit, mein umfangreiches Gepäck in der immer stärker werdenden See 88 jeßt an Bord zu bringen, zog ich es indes vor, wieder an Land
gehen. G
Trotzdem auffallenderweise fast gar kein Wind vorhanden war, stand gegen 2 ⅛ Uhr Mittags, als ich das Schiff verließ, sowohl am Außenriff wie in der Lagune eine furchtbare See, sodaß die „Ponape“ ihren Ankerplatz verlegen mußte. Kurz nach meiner Abfahrt von Bord sauste urplötzlich aus Nordnordost eine starke Regenböe daher, die das Kanu, in dem ich fuhr, voll schlug, sodaß wir dem Sinken nahe waren. Mit Aufbietung aller Kräfte gelang es den Eingeborenen, das Kanu zu halten und an Land zu bringen. Hier fand ich mein Haus bereits geräumt, da während meiner Abwesenheit eine mächtige See über die 80 bis 100 m lange Düne bis an das Haus gekommen war. Im Verlauf der nächsten zweieinhalb Stunden war diese ganze Düne, die Ostspitze der Insel Oleai, weggewaschen: eine breite Passage bestand nunmehr zwischen den Inseln Oleai und Talian, durch diese stürzten die über das Außenriff von Nordost gelangenden Wellen in rasender Strömung in die Lagune, wo sie mit einer ebenfalls schweren Brandung aus Südwest zusammen⸗ prallten, sodaß die Wellen turmhoch empor spritzten. Um 5 Uhr brach, als ich schreibend auf der Veranda 81-9 , eine schwere See wieder bei flauem Winde über das Riff und, gegen mein Haus schlagend, schleuderte sie mich durch die zersplitternden Verandasprossen hindurch mehrere Meter weit fort. Ich erlitt dabei durch fallende Balken eine heftige Quetschung des linken Oberschenkels, die mir das Gehen sehr erschwerte und am nächsten Tage fast ver⸗ hängnisvoll geworden wäre. Um 5 ¼ Uhr sandte ich ein Schreiben an den Kapitän der „Ponape“, in welchem ich ihm den Rat eines bei mir befindlichen Spaniers übermittelte, den Ankerplatz der „Ponape“ unter den Schutz der Nordwestspitze von Oleat, bei dem Dorfe Isang, zu verlegen. Ich erhielt darauf ein Schreiben des Inhalts, daß der Barometer stehe und ein Ab⸗ flauen des Windes zu erwarten sei, daß dagegen die Brandung noch zunehmen werde. Kurz vor 6 Uhr mußte ich die zur Hälfte bereits eingestürzte Station verlassen; ich zog mich in das angrenzende Dorf Leuleperik zurück, wo ich in einem kurz zuvor fertiggestellten, schön gearbeiteten Eingeborenenhause Quartier nahm. Am späten Abend begann der Wind aus Nordnordost noch stärker zu werden, sodaß bereits Aeste von Bäumen niederbrachen. Von 1 Uhr Nachts an hörte man durch das Sausen des Windes ununterbrochen wie Kleingewehrfeuer das Knacken der Aeste und wie Geschützdonner das Krachen der brechenden Baumriesen, alles übertönte der Donner der Brandung, doch hielten die Häuser während der ganzen Nacht stand. Gegen 5 Uhr orgens wurden wir (der spanische 8ve. Villagon und ich) von der ausgestellten Wache mit der Nachricht geweckt, daß die Wellen bereits bis in das Dorf Leuleperik schlügen und daß auch schon um unser Nachtquartier Wasser stehe. Leuleperik liegt vom Nordost⸗Strande etwa 800 bis 1000 m entfernt. Das Wasser stieg so schnell, daß wir kaum Zeit hatten, die nötigsten Anweisungen zur Rettung der Sachen zu geben. Wir eilten zur japanischen Station, welche im Dorfe Jaur an der breitesten Stelle der Insel Oleai und in ihrer Mitte liegt. Der Weg war bereits versperrt 88 kreuz und quer nieder⸗ sebrosene Kokospalmen und andere Baäume, die an einzelnen Stellen örmliche Barrikaden bildeten. Trotz der links und rechts von uns niedersausenden Kokosnüsse, Zweige und Bäume erreichten wir ohne Unfall die japanische Station, wo wir einen freien Blick auf die Lagune na Süden hatten. Vom Schoner „Ponape“ war nichts zu sehen. Am Horizont im Westen blitzte grelles Wetter⸗ leuchten auf. Die chlu schon bis an die Häuser des Dorfes heran. Wir verlleßen bald die japanische Station und begaben uns zu dem vest⸗ lichsten Kanuhause des Dorfes Jaur, wo sich ein großer Teil der Einwohner der Insel zusammengefunden hatte. Die Leute waren vollkommen rat⸗ und kopflos. Wie Tiere in einem Käfig, die keinen Ausweg mehr wissen, liefen sie ziellos hin und her, angstvoll auf das Brüllen der Brandung horchend. Alles Zureden, Trösten half nichts. Jeder glaubte, der Untergang der Inseln sei heran⸗ gekommen, und die alte Prophezeiung erfülle sich nun, daß die See einst Oleai wegwaschen würde. Als das Meer nun auch von der Lagune her weiter und weiter landeinwärts vorzudringen begann, mußten wir auch diesen Posten aufgeben. Die japanischen Händler erschienen und meldeten, daß eine Welle, aus dem Innern der Insel kommend, ihre Handels⸗ station in einem Augenblick weggewaschen habe. So mußten wir uns in das Innere der Nordwestspitze von Ifang zurückziehen.
Das war unsere letzte Zuflucht. Erreichte die See auch diesen Teil der Insel, so waren wir verloren. Auf einer kleinen Anhöhe stand hier ein Haus, in welchem eine große Menge schreiender und weinender Eingeborenen Zuflucht gesucht hatte. Einige Frauen sangen in ihrer Angst. Totenklagen. Als plötzlich ein Mann meldete, daß nun auch von Nordnordost die See aus dem Busch herkomme, erreichte die Verwirrung ihren Höhepunkt. Ich erkletterte eine niedergebrochene Kokospalme und sah nun, wie die Wellen, gleich weißen Katzen, von Nordost her durchs Gehölz sprangen. Als ich von der Kokospalme herunterkam, reichte mir das Wasser bereits bis über die Hüften. Wir versahen uns mit Holzplanken und starken Seilen und wandten uns wieder nach der Lagunenseite der Insel. Das Wasser stieg glücklicherweise nur langsam; der Wind war chwächer geworden. Da erblickten wir einen gewaltigen Brotfrucht⸗ aum, der mit seinem ganzen Wurzelwerk aus der Erde gehoben war. Dieses Wurzelwerk, das 8” Meter hoch emporragte, erkletterten wir und fanden uns hier verhältnismäßig gut geborgen. Kaum hatten wir dieses Obdach gefunden ses mag gegen 9 Uhr Morgens gewesen sein), als der eigentliche Taifun aus Oftsavoft einsetzte. Die Stärke
randung in der Lagune s.
dieses Windes zu beschreiben, ist unmöglich. Es war, als wenn tausend Schnellzüge dicht an unserem Baum vorbeirasten. Die Luft war so voller Regen und Meeresstaub, vermischt mit Sand, daß es nicht möglich war, auch nur einige Meter weit zu sehen. So tobte der Sturm ununterbrochen bis gegen 3 Uhr Nachmittags, von Ost⸗ söhot ch gea springend.
m diese Zeit wurde es ein wenig stiller. Die Sonne bra sogar, wenn ouch verschleiert, auf einige Augenblicke hervor, und 2 war nun eine Orientierung möglich, wo wir uns eigentlich befanden. Dabei stellte sich heraus, daß wir ziemlich dicht am Strande der La⸗ gune in der Nordwestecke der Insel waren. Das Wasser war wieder gefallen. Um uns herum breitete sich eine große, trostlos aussehende Wüste aus, der Boden war meterhoch mit gestürzten Bäumen bedeckt. Nur ab und zu ragten, wo einst ein blühender, paradiesisch schöner Garten gewesen war, der nackte Stumpf eines Brotfruchtbaums und einige verdorrte Palmen hervor. Von menschlichen Ansiedlungen weit und breit keine Spur. Am Strande bezeichneten nur einige wüste Trümmerhaufen die Stellen, wo vorher die mächtigen Kanuhäuser, gefüllt mit dem Stolz der Ein⸗ sereeen den kunstvollen Hochseekanus, Fischreusen und Netzen ge⸗ tanden hatten. Keine menschliche Seele war zu sehen. Als wir uns dem Dorfe Jaur näherten, fanden wir hier das Wasser meterhoch stehen. Plötzlich erblickten wir zwei phantastische Gestalten, grellrot am ganzen Körper eingeriebene Jünglinge, die ein Schwein trugen. Ihnen folgten wir, und bis an die üften im Wasser watend, erreichten wir nach schwierigen Kletterpartien den Ort ziemlich im Mittelpunkt der Insel, wo sich die Eingeborenen schon zum Teil wieder gesammelt hatten. Es stellte sich heraus, daß 6“ allen “ n5r S Oleai niemand Öumgekommen war. s wurde rasch ein Biwak aufgeschlagen, Hütten aus Buschwerk wurden aufgestellt und Feuer 8 8n diesem Biwak verbrachten wir bei strömendem Regen die erste Nacht.
Am Sonnabend, den 30. März, früh, hatte der Wind bedeutend nachgelassen. Wir begaben uns an den Strand und hielten Umschau. In der Lagune wirbelte und kochte die See noch wild durcheinander; vom Schoner „Ponape“ war keine Spur zu sehen. Eingeborene brachten uns die Nachricht, sie hätten die Lichter des Schiffes noch am Morgen des 29. bemerkt; wir wurden auch auf zwei Masten aufmerksam gemacht, die aus dem Wasser ragten, un⸗ gefähr 1 ⅛ bis 2 Seemeilen vom Ufer entfernt. Von den Ein⸗ wurden sie allgemein als die Mastspitzen der ge⸗ unkenen „Ponape“ angesehen. Mir erschienen diese Spitzen, durch das Fernglas beobachtet, aber mehr Baumstämmen ähnlich zu sein. Immerhin mußten wir annehmen, daß die „Ponape“ mit Mann Wund Maus untergegangen sei, da sie am orgen des 29. März noch im Hafen gewesen war und unmöglich den Taifun in der Lagune überstanden haben konnte. Ein Gang am Ufer der Insel zeigte uns überall das gleiche Schreckensbild der Verwüstung. Ganz besonders schlimm schienen die Inseln “ und Raur gelitten zu haben. An der Stelle, wo gegenüber Oleai die herr⸗ liche Insel Raur gelegen hatte, war nur eine lange weiße, mit ganz wenigen Palmen und Baumstümpfen bestandene Sandbank zu sehen. Am Strande von Leuleperik fanden wir das erste Opfer der Katastrophe, die Leiche eines etwa fünfjährigen Knaben. Mit weit aufgerissenen Augen und schrecklich verzerrten Gesichtszügen lag er zwischen den Korallensteinen am Ufer. Als wir in das Lager zurückkehrten, scholl uns lautes Weinen und Klagen entgegen, das den ganzen Tag nicht mehr verstummen sollte. Die ersten Hiobsposten waren eingetroffen, und immer neue kamen hinzu. Von den Ein⸗ wohnern der Inseln Raur waren nur zwei am Leben ge⸗ blieben, ein Mann und eine Frau. Der Verlust ang Menschen⸗ leben belief sich hier auf hundertdreißig. Neun Einwohner dieser Insel waren während des Taifuns auf anderen Inseln ewesen und so scfettet worden. Auf Paliau waren von neunzig Ein⸗ wohnern fünfzig umgekommen, darunter auch der tüchtige Polizei⸗ soldat Jeuloch, der bei dem Versuch, Frau und Kind zu retten, mit seiner ganzen Familie ertrunken ist. Auf Tageulap war eine Frau dur ein zusammenstürzendes Haus erschlagen worden. Von der Inse Saliap waren vier Frauen umgekommen, die während des Taifuns sich auf Raur befunden hatten, von der Insel Utagal zehn Ein⸗ wohner, von Falalis fünf, sodaß sich der Gesamtverlust an Menschenleben auf zweihundert belief. Die Zahl der Ver⸗ letzten war sehr groß; doch waren die Verwundungen zum Glück meist leichter Natur. Auch diesen leicht Verletzten konnte ich keine Hilfe bringen, da meine gesamten Vorräte an Medika⸗ menten und Verbandmitteln sowie alle Instrumente verloren gegangen waren. Im Laufe des Sonnabends und am Ostersonnta trieb die See eine Menge zum Teil schauerlich verunstalteter, meist von der Insel Paliau stammender Leichen an Land, zu deren Be⸗ shsttunc die Eingeborenen nur mit Mühe bewogen werden konnten.
nnis ans Sonderbare streifende Rettungen möchte ich erwähnen: So schwammen von der Insel Paliau zwei Kinder, ein Knabe von fünf und ein Mädchen von acht Jahren, über die Lagune durch die Taifunsee anderthalb Seemeilen weit nach Marijong. Mehrere Ein⸗ geborene von Paltau wurden nach Saliap, vier von Raur 4 ½ See⸗ meilen weit nach Utagal getrieben, darunter zwei Frauen und zwei Männer. Die Zahl der so Geretteten belief sich auf zwölf.
Die Erzählungen der von Raur und Paliau Geretteten ergaben mit Uebereinstimmung folgendes Bild der Ereignisse auf diesen Inseln: Schon am Abend des 28. März schlossen die erfahrenen Leute aus dem besonderen Tosen der Brandung, daß eine Flutwelle im An⸗ zuge sei. So wurden denn alle Vorkehrungen zur Rettung der Frauen und Kinder getroffen und diese mit Stricken im Gezweige der Brot⸗ fruchtbäume festgebunden. Am 29. März gegen 8 Uhr Morgens erschien dann, nachdem das Wasser auf den Inseln Nachts schon andert⸗ halb Meter hoch gestanden hatte, unter schrecklichem Sausen über den s der höchsten Brotfruchtbäume, also über 40 m hoch, eine dunkle Wolke: die Flutwelle. Diese brach in der Mitte der Inseln wie ein
igantischer Wasserstrahl zusammen und ergoß sich mit furchtbarer
trömung in die Lagune. Diese erste Flutwelle hatte indes die fest⸗ gebundenen Menschen noch nicht fortgerissen; unmittelbar nach der ersten kam aber eine zweite, noch höhere Welle, die nun alle Bäume Häuser, Menschen wegspülte. Die Lagune war in diesem Augenblick ein großer drehender Wirbel, in wel die mit vicht be⸗ setzten Bäume hineingerissen wurden. Was nicht ertrank, wurde in der Brandung auf den Riffkanten von den Bäumen zermalmt.
Bei der Prag nach der Ursache dieser schrecklichen Katastrophe möchte ich einige Beobachtungen mitteilen, die ich nach dem Taifun gemacht habe, ohne indes daraus Schlüsse ziehen zu wollen. Mir cheint die Fraße diskutabel, ob nicht vielleicht vulkanische, unterseeische
ruptionen mit im Spiel gewesen sind. Während des Taifuns um 10 Uhr Morgens waren Erderschütterungen zu spüren; 3 Strande fanden sich zahlreiche Bimssteine angeschwemmt, allerdings von sachverständigeren Leuten als alte Lava gesprochen wurden. Das ganze Atoll schien selbst den Ein⸗ geborenen gehoben zu sein, da die Hochwassergrenze bedeutend zurück⸗ gewichen war. Eine neue Insel ist zwischen Falalis und Motogos emporgetaucht, dort, wo früher allerdings schon ein Riff gewesen war. Diese Insel heißt Mét und soll vor undenklichen bewohnt gewesen sein. Eine Flutwelle habe sie weggespült, so erzählt die Eingeborenensage. Zwischen der
die Paliau und Oleai bestand früher nur eine schmale
age, die bei niedrigem Wasser fast trocken lag. Diese Passage ist