Kreis Nimptsch,
in Salzwedel,
burg, Bülow, in Dieskau,
Haack, in Schönebe
mann, in Kiel,
Apenrade,
Müller, in Schleswig,
Schleswig, born, geb. von Darapsky, in in Hannover,
in Hannover,
Brünneck in Hannover, 18
dem nspektor des üttenla aretts Wulz in
Rombach, dem Oberkriegsgerichtsrat
berger in Nürnberg,
der Frau Rentier Bertha Sinhuber, mann, in Pr.⸗Holland, dem Fräulein Mathilde Schenk in Tilsit,
der Frau Superintendent Martha Hassenstein, geb.
Krah, in Allenstein, dem Fräulein Martha Steppuhn in Liekeim, Krei Friedland O.⸗Pr., der 8 Landrat 7 heNg. olff, geb. Hoffmann, in Gumbinnen,
er Frau Konteradmiral Frieda von Basse, geb. Bode,
in Danzig, der Frau Mathilde von Herbst, geb. Scheibler in Zoppot, Kreis Neustadt W.⸗Pr.,
der verwitweten Frau Mühlenbesitzer Karoline Schi⸗
manski, geb. Kuhn, in Stuhm, der verwitweten Frau Kaufmann Hedwig Adolf, geb Elsner, in Thorn,
der Frau Gutsbesitzer Marie Mahncke, geb. Hagen in Rekau, Kreis Putzig, geb. Hag
Ihrer Königlichen Hoheit, Pauline, Erbprinzessin
zu Wied, geb. Prinzessin von Württemberg,
der Frau Oberpräsident von Trott zu Solz, geb. von
Schweinitz, in Potsdam, der F Buͤrgermeister a. D. Wilhelmine Rosen⸗ thal in Berlin, der Schwester Therese Wagner in Herbertshöhe, Schutzgebiet Neu⸗Guinea, der Schwester Franziska Meyer in Tanga, Ostafrika, der Schwester Emma Kubanke in Berlin, der Schwester Margot Schwieder in Daressalam, O 88 er Frau Avpothekenbesitzer Johanna Schering in Berlin, der Frau Hauptmann Elsbeth Paissert, verw. Petri, geb. Gollmert, in Schöneberg, P dder Frau Fabrikbesitzer Thusnelda Arndt, geb. Beckh, in Charlottenburg, dem Fräulein Ottilie Haß in Berlin, der Frau Rentier Ida Salomon, geb. Wappenhaus, in Luckenwalde, der Frau Fabrikbesitzer Marie Lindner, geb. Heinze, in Forst i. L., der Frau Oberbürgermeister Olga Lehmann, Redlich, in Forst i. L., der Frau Oberprediger Marie Fittbogen, geb. Danck⸗ wardt, in Bernau, v1 Emilie Klauß in Driesen, Kreis Friede⸗ berg N.M., öö Minna Simon in Driesen, Kreis Friede⸗ dem Fräulein Anna Leopold in Bernstein, Kreis Soldin, dder Frau Pfarrer Antonie Schacht, geb. Zenker, in ankwitz, Kreis Teltow, der Frau Kaufmann chivelbein, der Frau Nelly von Flügge auf Speck, der verwitweten Frau Geheimen Sanitätsrat Anna Grünberg, geb. Scheven, in Stralsund, der Frau Oberbürgermeister Klara Knobloch, Hoche, in Bromberg, der Frau Schloßhauptmann von Dziembowski, geb. von Kalckreuth, in Schloß Mesferitz, der Frau Superintendent a. D. Marie Than, geb. Müller, in Kempen, der 8 Polizeirat Martha Hellenschmidt, geb. Dux, in Jarotschin, der Frau Kanzleirat Wanda Helbig, geb. von Skop⸗ czynska, in Ostrowo, der Frau Landrat Viktoria Thilo, geb. Stoebe, in Grottkau, der Frau Bürgermeister Thekla Hahn, geb. Lang, in Patschkau, Kreis Neisse, 8 er Frau Oberbürgermeister Stolle in Königshütte, der verwitweten Frau Rittergutsbesitzer Elisabeth von Reißner, geb. Freiin von Richthofen, in Heidersdorf,
geb.
berg
Hedwig Scheunemann in
geb.
der verwitweten Frau Apothekenbesitzer Anna Reymann, geb. Sauer, in Lewin, Kreis Glatz, der Frau Rittergutsbesitzer und Amtsvorsteher Käthe “ geb. Lintermann, in Schottwitz, Landkreis reslau, der verwitweten Frau Major Klara Richter, geb. Gallus, in are det. der Frau Bankier Anna Meyer, geb. Brüggemann,
der Frau Kommerzienrat Marie Hennige in Magde⸗ der Frau Kammerherr Ulrike von Bülow, geb. von
der verwitweten e Dr. phil. Henriette Weber, geb. a. E., Kreis Kalbe,
der Frau Rittergutsbesitzer Anna Klemm, geb. Lindau, Freienbessingen, Kreis Langensalza,
der Frau Amtsrat Marie Meyer in Adersleben,
der Frau Magazindirektor Ida Heinrich, geb. Wurth⸗
der Frau Justizrat Cornils, geb. Gänge, in Husum, der Frau Bestsgaet a Füteln. geb. Pesen in der Frau Regierungs⸗ und Baurat Heidelberg, geb.
der Rentnerin Fraͤulein Wilkens in Eckernförde, der Frau Kaufmann Möller, geb. Schlüter, in Altona, der Frau Amtsgerichtsrat Posselt, geb. Rath, in
der Frau Regierungspräsident Josefa von Philips⸗
eibom, in Hannover,
der Frau ö Else Hempfing, geb. annover,
der Frau Stadtdirektor Olga Tramm, geb. Polna,
der Frau Landeshauptmann Lichtenberg, geb. Gosling, der Frau Kammerherr, Landrat a. D.
Hyma vo
r. Medicus in Straßburg, dem Oberstabsarzt und Regimentsarzt Dr. Webers⸗
geb. Tinsch⸗
reifrau Martha von Lüding⸗
selbst in gleicher stätigen.
betreffend die
abzeichen Balkenenden dreiteilig Balken befinden sich stilisierte Lorbeerzweige. Kreuz laufendes Band trägt auf der oberen Hälfte in blauer Emaille die Aufschrift „Für Verdienste“, auf der unteren Hälfte in gleicher Emaille Lorbeerzweige und in deren Mitte in erhabener Form die Initialen Shler Majestät der Königin.
der verwitweten Füller, in Fulda,
Frankfurt a. M.,
der Rentnerin Fräulein Emilie Zickler in Cassel,
geb. Cuhn, in Diez, 9 räulein tene von Roeder in Wiesbaden, er
Kamen, Kreis Hamm,
8
Bielefeld,
berg, in Coesfeld,
2 der Frau
Hartmann, in Neheim, Kreis Arnsbe der Rentnerin Fräulein Aurelie
Kreis Hagen,
dder Frau Pfarrer Maria Müller,
in Cöln,
brücken,
der verwitweten Frau Oberbürgermeister Zweigert, geb. Keßler, in Essen a. Ruhr,
in Elberfeld, Elberfeld, Schürch in Elberfeld,
bessin zu Schönaich⸗Carolath, in Würzburg, er
lutherischen Diakonissenanstalt in Neuendettelsau, dem Fräulein Magdalena von Beck in Karlsruhe, geb. Merck, in Darmstadt,
Mainz, dem Fräulein Willa Thorade in Oldenburg, der Frau Geheimen Oberkirchenrat geb. Seiffert, in Oldenburg,
der Frau Fabrikdirektor Luise Bartenstein, Gleichmann, in Hüttensleinach, Kreis Sonneberg,
alzungen,
der Frau Dr. Olga Kellinghusen in Hamburg,
der verwitweten Frau Konsul Luise Tesdorpf,
Eschenburg, in Lübeck,
in Elsaß⸗Lothringen Frau von Rosenber der Frau Bezirkspräsident Gräfin von 8
hausen in Metz.
Frau Kammerherr, Rittergutsbesitzer Gräfin Marie von Alten⸗Linsingen, geb. von Linsingen, in Linden, Frau Fabrikant Emma Wahler, geb.
der verwitweten Frau Schmidt, geb. de Neufville, in der verwitweten Frau Bürgermeister Henriette Geis,
rau Pfarrer Auguste Geibel, geb. Schetter, in der Frau Marie Bertelsmann, geb. Delius, in der Frau Fabrikant Maria Ellering, geb. Sterne⸗ be er Maria 11“ geb. Lehrkind in Haspe, geb. Bockmühl,
. der Frau Eisenbahndirektionspräsident Anna Schwering, geb. Hornemann, in St. Johann a. S., Kreis Saar⸗
Therese
der Oberin des Hospitals des Elberfelder Zweigvereins des Vaterländischen Frauenvereins Fräulein Maria Nötel
der verwitweten Frau Bankier Maria de Weerth in
der Oberschwester und Krankenpflegerin Anna Maria
der Palastdame, verwitweten Frau Kämmerer und Re⸗ gierungspräsident Gräfin Luise von Luxburg, geb. Prin⸗
Frau Therese Stählin, Oberin der evangelisch⸗ der verwitweten Frau Anna Kym⸗Krafft in Schopfheim, der verwitweten Frau Staatsminister Marie Rothe,
der verwitweten Frau Kommerzienrat Anna Michel in
Johanna Hansen,
geb.
der Frau Geheimen Staatsrat Marie von Butler, 8” Freiin Schenk zu Schweinsberg, in Dictlas bei
geb.
der Oberin des Verbandes der Rothe Kreuz⸗Schwestern in Straßburg, eppelin⸗Asch⸗
8 Deutsches Reich. Seine Majestät der Kaiser haben Allergnädigst geruht:
mächtigten Minister am Königlich serbischen
8 8 Se ine Majestät der Kaiser haben Allergnädigst geruht:
Marinekriegsgerichtsrat zu ernennen.
Allerhöchstihrem außerordentlichen Gesandten und bevoll⸗
Fofe Prinzen Max von Ratibor und Corvey den Charakter als Wirk⸗ licher Geheimer Rat mit dem Prädikat Exzellenz zu verleihen.
den württembergischen Gerichtsassessor Sellmer zum
8
CFFCRigr t hweaßhe... Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
verleihen,
Forst i. L. die rhöchste Bestätigung zu erteilen und infolge der von der Stadtverordnetenversammlung zu Eberswalde getroffenen Wahl den Bürgermeister Hopf da⸗
igenschaft auf fernere zwölf Jahre zu be⸗
8 8 ““
„1“
kreuzes in einen Orden.
Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen ec.,
haben beschlossen, das bisher von Ihrer Majestät der Königin als Schmuckstück verliehene Fraucn⸗Verdiensltreuz in einen Orden umzuwandeln und bestimmen darüber, was folgt:
22 Der Orden soll den Nasgen
„Frauen⸗Verdienstkreuz“
führen und nach Maßgabe des von Uns genehmigten Musters aus zwei Klassen — in Silber und in Gold — bestehen.
as mit der Königlichen Krone ausgestattete Ordens⸗ stellt ein gleichschenkliges Kreuz dar, dessen ausgeschweift sind. Zwischen den Ein um das
Der Orden wird an einer leife aus weißem Seiden⸗
band auf der linken Brust getragen und rangiert unmittelbar
hinter dem Luisenorden.
ddem Provinzialschulrat, Professor Dr. Hermann Beyer in Magdeburg den Charakter als Geheimer Regierungsrat zu
der Wahl des Oberlehrers am Gymnasium in Ratibor,
rofessors Dr. Paul Machule zum Direktor des in der twicklung Feifteamn Iö nebst Realschule in e t
Umwandlung des Frauen⸗Verdienst⸗
§ 2. 6 ind nur solche Frauen und Jungfrauen vorzuschlagen, die ea; aufopfernde persönliche Mhngken auf dem Gebiete der Nächstenliebe, auf kirchlichem oder auf sozialem Gebiete verdient gemacht haben.
8
ur i
3. Ddie Anträge auf Verleihung sind Uns durch Vermittelun Ihrer Majestät der Königin von den zuständigen Ministern 78 unterbreiten.
1 4.
. Auf Grund Unserer Entschließung werden für di Dekorierten Besitzzeugnisse mit der Unterschrift Ihrer Hr di der Königin ausgefertigt.
Für den Orden in Gold sind nur solche Personen in Vorsgünn zu bringen, die den Orden in Silber de zehn Jahre besitzen. „Ausnahmen hiervon wollen Wir nur in besonders be⸗ gründeten Fällen zulassen. § 6.
Nach Verleihung des Frauen⸗Verdienstkreuzes in Gold ist die Auszeichnung in Silber abzulegen und an die General⸗ ordenskommission G
Erfolgt die Verleihung des Frauen⸗Verdienstkreuze Anlaß eines Dienstjubiläums, 66 ist die füreus dem allgemein vorgeschriebenen Abzeichen versehen.
8.
Diczenigen Frauen und “ denen das Frauen⸗ Verdienstkreuz bisher als am weißen Bande zu tragendes Schmuckstück verliehen worden ist, sollen befugt sein, es gegen das neue Abzeichen nach Maßgabe der darüber von dem Minister des Innern zu erlassenden Bestimmungen umzu⸗ tauschen .
9.
Die Orden Verstorbener sind an die Generalordens⸗
kommission zurückzuliefern. 1““ Unterschrift
aus Auszeichnung mit für Jubilare zu
Urkundlich unter Unserer und beigedrucktem Königlichen Insiegel.
Gegeben Berlin, den 22. Oktober 1907
(L. S.) Wilhelm R. Fürst von Bülow. von Bethmann Hollweg. Freiherr von Rheinbaben. Delbrück. Beseler. Breitenbach. von Arnim. von Moltke. Holle.
Finanzministerium.
Der Bundesrat hat in der Sitzung vom 17. Oktober 1907 beschlossen, den Brennsteuervergütungssatz vom 20. Ok⸗ tober 1907 ab von 8 ℳ auf 6 ℳ für das Hektoliter Alkohol ihwohlgeb uer Hochwohlgeboren ersuche ich, hiernach gefälligst das Erforderliche mit tunlichster Beschleunigung h8 Berlin, den 18. Oktober 1907. v Der Finanzminister. Im Auftrage: “ Köhler. “ An saäͤmtliche Herren Provinzialsteuerdirektoren.
Abschrift zur gefälligen gleichmäßigen Beachtung Berlin, den 18. Oktober 1907. — Im Auftrage: Köhler. G An den Herrn Generaldirektor des Thüringischen Zoll⸗ und Steuervereins in Erfurt und die Königliche Regierung in Sigmaringen. V
Ministerium für Handel und Gewerbe.
Bei dem Berggewerbegericht in Dortmund sind der Berg⸗ rat Fesdhf in Dortmund unter Belassung in dem Amt als Stellvertreter des Gerichtsvorsitzenden zugleich mit dem Vorsitz der Kammer Dortmund II und der Berginspektor Dobbel⸗ stein in Bochum unter Ernennung zum Stellvertreter des Gerichtsvorsitzenden zugleich mit dem Vorsitz der Kammer Nord⸗Bochum des Gerichts betraut worden.
Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinalangelegenheiten.
Bei den Kommissionen für die Vor⸗ und die Hauptprüfung von Nahrungsmittelchemikern in Halle a. S. ist an Stelle des ordentlichen Professors Dr. Klebs der ordentliche Professor Dr. Noll zum Mitgliede ernannt worden.
„Deer Privatdozent Dr. Heinrich Schulze zu Erlangen ist zum Abteilungsvorsteher am Chemischen Institut der Universität Halle⸗Wittenberg ernannt worden. Dem Direktor des Stadtarchivs Dr. Rudolf Jung in Frankfurt a. M. ist das Prädikat Professor beigelegt worden⸗
8
S
Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 39 der Gesetzsammlung enthält unter r. 10 849 die Urkunde, betreffend die Umwandlung des Frauen⸗Verdienstkreuzes in einen Orden, vom 22. Oktober 1907. Berlin W., den 22. Oktober 1907. 8 Königliches -es.,eFtacbzean ruͤer.
8 v“ *
In der Vierten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staatsanzeigers“ ist eine Bekanntmachung, be⸗ treffend eine Anleihe der Karl Zeiß⸗Stiftung in Jena, veröffentlicht.
ANichtamtliches. Dentsches Reich.
Preußen. Berlin, 22. Oktober. Ihre Majestät die Kaiserin und Königin nahmen heute vormittag im hiesigen Königlichen Schlosse die Glück⸗ wünsche der Königlichen Familie und des Hofes zu Allerhöchst⸗
ihrem Geburtstage entgegen.
eines ersten Bevollmächtigten Ru
herzliche Anerkennung auszudrücken.“
Ihre Majestät die Kaiserin und Königin haben Allergnädigst n den nachbenannten Damen das silberne frauenverdienstkreuz am weißen Bande zu verleihen: der rau Fabrikant Martha Gontermann, geb. Henckels, in jegen, der Frau Professor Dr. Krauß in Cöln⸗Ehrenfeld, der sentnerin, verwitweten Frau Mathilde Schmarack, geb. Lgauer, in Solingen, der Frau Klara Bauermeister, geb. aupt, in Deutsche Grube, der Lehrerin Fräulein Mathilde hiiobeth Schröder in Bahia, dem Fräulein Clementine von Scheliha in Liegnitz, der Frau Rittergutsbesitzer Selma Griebenow, geb. Blütchen, in Vetschau und dem Fräulein Luise Blech in Danzig.
Der Kaiserliche Gesandte in Bern, Wirkliche Geheime Rat von Bülow ist von dem ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub auf seinen Posten “ und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen.
Dem bisherigen zweiten Dirigenten der Kirchen⸗ und Schulabteilung bei der Königlichen Regierung in Düsseldorf, Oberregierungsrat Cosack ist die Stelle des ersten Dirigenten wieser Abteilung übertragen worden.
Der Oberregierungsrat Scheuner in Düsseldorf ist dem Regierungspräsidenten in Trier zuͤgeteilt, der Regierungsrat Laué in Marienwerder dem Königlichen Oberpräsidium in Danzig und der Regierungsrat Koeppel von der Königlichen Ansiedlungskommission in Posen dem Königlichen Ober⸗ präsidium in Posen zur weiteren dienstlichen Verwendung überwiesen worden.
Dem Regierungsassessor von Heyden in Marienwerder ist die kommissarische Verwaltung des Landratsamts im Kreise Ueckermünde übertragen worden.
Der Regierungsassessor Berlin aus Oppeln ist dem Land⸗ rate des Kreises Schwelm, der Regierungsassessor Wittekind aus M.⸗Gladbach dem Landrat des Kreises Düren, der Re⸗ gierungsassessor Gottheiner aus Schleswig dem Land⸗ rat des Kreises Braunsberg, der Regierungsassessor Dr. Schmitz aus Hannover dem Landrat des Kreises Löwenberg i. Helcß und der Regierungsassessor Dr. Mallinckrodt aus Hannover dem Landrat des Kreises Beeskow⸗Storkow zur bilfeleistung in den landrätlichen Geschäften zugeteilt worden.
Die Regierungsreferendare Kretschmer aus Gumbinnen, Dr. jur. von Waldow, von E1“ aus Stettin, Berlin aus Oppeln und von Dobbeler aus Hannover haben die zweite Staatsprüfung für den höheren Verwaltungs⸗ dienst bestanden.
Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Leipzig“ gestern von Amoy nach Swatau in See gegangen.
S. M. Flußkbt. „Tsingtau“ ist gestern von Hongkong nach Canton in See gegangen.
Inb der Ersten und Zweiten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staatsanzeigers“ wird die vom Reichs⸗ eisenbahnamt aufgestellte tabellarische Uebersicht der Be⸗ triebsergebnisse deutscher Eisenbahnen für den Monat September 1907 veröffentlicht, auf die am Sonn⸗ abend v. W. an dieser Stelle auszüglich hingewiesen worden ist.
vE“ 8 “
Oesterreich⸗Ungarn.
Das Befinden des Kaisers Franz Joseph war am gestrigen Tage zufriedenstellend. Die Fee acg. Nacht verlief, wie das „K. K. Telegraphen⸗Korrespondenzbureau“ erfährt, zwar ruhig, der Kaiser fand aber wenig Schlaf. Fieber ist nicht vorhanden, der Appetit ist gut, der Kräftezustand relativ befriedigend, der Katarrh geringer.
— Der vom Ministerpräsident Dr. Wekerle dem un⸗ grischen Abgeordnetenhause vorgelegte Staatsvoranschlag fuür 1908 enthält, „W. T. B.“ zufolge, an ordent⸗ lichen Ausgaben 1238,3 Millionen, an ordentlichen Ein⸗ nahmen 1279,6 Millionen Kronen. Somit ergibt sich ein Ueberschuß von 41,3 Millionen Kronen. Der Ueberschuß wird jedoch dur außerordentliche Erfordernisse und für Investitionen fast ganz aufgezehrt. Der Summe der ordent⸗ lichen und außerordentlichen Ausgaben mit 1396,9 Millionen Kronen steht gegenüber die Summe der ordentlichen und außer⸗ ordentlichen Einnahmen mit 1397,01 Millionen Kronen. Die Steigerung der ordentlichen Ausgaben um 103,5 Millionen Kronen ist größtenteils entstanden infolge der Durchführung der Gehalts⸗ regelung der Eisenbahn⸗ und anderer Staatsbeamten. Auf Grund der erhöhten Einnahmen des Vorjahres sind die direkten Steuern um 5,4 Millionen, die Verzehrungssteuern um 20,7, das Ergebnis des Tabakmonopols um 6, das der Staatsbahnen um 37,3 und der Post um 4,6 Millionen Kronen höher veranschlagt worden.
Großbritannien und Irland.
Der Staatssekretär 8. Indien Morley hat gestern in Arbroath eine Rede gehalten, in der er betonte, daß es Eng⸗ lands erste Aufgabe in Indien sein müsse, Rasse⸗ und Glaubensstreitigkeiten zu unterdrücken.
Nach einer Meldung des „W. T. B.“ sagte Morley ferner, es sei der höchste Grad politischer Reeehöh . zu behaupten, daß das, was für Canada gut sei, auch für Indien gut sein müsse. Er frage die ungeduldigen Idealisten, ob es der richtige Weg sei, Reformen herbeizuführen, indem man Zank und Streit anstifte. Ebenso wie Earl of Minto erklärte er, daß die für die Regierung in Indien ver⸗ antwortlichen Persönlichkeiten der Meinung seien, daß die Lage in
ndien durchaus nicht gefährlich sei, jedoch ernste Aufmerksamkeit
erfordere. Rußland ußland.
Der Kaiser Nikolaus hat an den Botschafter Nelidow ein Reskript erlassen, in dem er darauf hinweist, daß die hervor⸗ ragenden diplomatif en Dienste und hohen persönlichen Eigen⸗ schaften Nelidows ihn veranlaßt hätten, ihm die Pfli zten
lands auf der Zweiten riedenskonferenz zu üͤbertragen. Richtiges Verständnis für die Interessen Rußlands sowie begeisternde Gefühle reiner Menschenliebe hätten es Nelidow ermöglicht, mit Erfolg den verantwortungsvollen ettene auszuführen. Das Reskript schließt, „W. T. B.“ ufolge, mit den Worten: orsitzenden dieser internationalen Versamm⸗ zur Verwirklichung der meinem Herzen nahen ufgabe, nämlich der Befestigung der Friedensbeziehungen wischen den ern auf der Grundlage der Achtung des Rechts mitgewirkt. In nbetracht solcher Verdienste halte ich es für gerecht, Ihnen meine
„Auserwählt zum lung, haben Sie fifrig
8
— Nach einer Meldung der „St. Petersburger Telegraphen⸗ agentur“ fuͤhrten 27 Werst von St. Petersburg entfernt Jagdhunde in der Nähe des Schienenweges bei Pawlowsk einen Jäger 7 einer mit Stroh, Erde, Lehm und Planken bedeckten Stelle. Beim Abräumen fand man verschiedene Grabinstrumente und stieß auf zwei Männer, die damit be⸗ chäftigt waren, eine Mine zu graben. Die Leute trugen
läne für die Mine bei sich sowie Telegramme von Komplicen, in denen diese sich nach dem Gang der Arbeiten eteha . Sie wurden beide verhaftet und der Gendarmerie in Zarskoje⸗ Sselo übergeben. 1
SESpanien.
m Senat erklärte der Minister des Auswärtigen auf eine Anfrage, die Ausführung der Algeciras⸗Akte sei eine Ehrensache für Spanien, und versicherte, daß alle Mit⸗ itehe. der Regierung immer in vollem Einvernehmen über ie Marokkofrage gewesen seien.
Wie das „W. T. B.“ weiter meldet, fügte der Minister hinzu, die praktische Ausführung der Beschlüsse von Algeciras hätte Reibungen verursacht, die aber schon beseitigt seien. Etwa entstehende zukünftige Reibungen würden gleichfalls beseitigt werden, denn die Regierungen von Paris und Madrid seien von den besten Wünschen beseelt.
— Der Marineminister hat, obiger Quelle zufolge, ange⸗ ordnet, daß das „Pelayo“, das zur Zeit in Cadix liegt, am 25. Oktober nach Tanger gehen und die spanische Gesandtschaft aufnehmen soll, um sie nach Rabat zu bringen, sobald ihr der Sultan eine Audienz bewilligen wird.)
Portugal.
Mehrere frühere Minister und Angehörige der Partei der Regeneradores sind gestern in Lissabon unter dem Vorsitz Vilhenas zusammengetreten und haben nach Prüfung der politischen Lage des Landes, „W. T. B.“ zufolge, einstimmig beschlossen, an die Regierung das Ersuchen zu richten, unver⸗ züglich die Wahlen anzuordnen, damit das Parlament am 2. Januar nächsten Jahres zusammentreten könne. 1
Niederlande.
Von den auf der Friedenskonferenz angenommenen Konventionen und Erklärungen haben, laut Meldung des „W. T. B.“, unterzeichnet das Reglement, betreffend die Be⸗ handlung von internationalen Konflikten, 31 Staaten, das Reglement über die Einziehung von kontraktlichen Schulden 27, über die Eröffnung der Feindseligkeiten 31, über die Gesetze und Gebräuche des Landkrieges 32, über die Stellung der Neutralen im Landkriege 32, Vorschriften für die Handelsschiffe bei Eröffnung der Feindseligkeiten 30, über die Umwandlung von Handelsschiffen in Kriegsschiffe 29, über das Legen von unter⸗ seeischen Minen 25, über die Beschießung durch Seemächte zu Kriegszeiten 29, über die Anwendung der Grundsätze der Genfer Konvention für den Seekrieg 32, über die Beschränkung des Kaperrechts im Seekrieg 29, über die Errichtung eines internationalen Prisengerichts 22, über die Rechte und
flichten der neutralen Mächte im Seekrieg 26, über das
erbot, Explosivstoffe aus Luftschiffen auszuwerfen 22. Die Schlußakte der Konferenz ist von den Vertretern von 42 Staaten unterzeichnet worden.
Serbien. Die vereinigten Oppositionsparteien haben ein Manifest an das serbische Volk erlassen, in dem sie gegen die Vertagung der Skupschtina protestieren, die als Verletzung der Verfassung bezeichnet wird. Das Manifest „W. T. B.“ berichtet, die Regierung an, daß sie auf inkorrektem Wege zur Macht gelangt sei, fortgesezt Verbrechen begehe und die Staats⸗ geschäfte erfolglos und sündhaft leite. Unter der gegen⸗ wärtigen Regierung sei Serbien in eine vereinsamte inter⸗ nationale Lage gebracht worden, die seine wichtigsten Lebens⸗ interessen bedrohe. Die Vertagung der Skupschtina bilde eine Gefahr für die normale Entwicklung der politischen Ereignisse in Serbien. Die Volksvertreter sämtlicher oppositioneller Par⸗ teien würden alle Mittel anwenden, um den Parlamentarisme und die bedrohte Verfassung zu retten.
Amerika.
Wie das „W. T. B.“ aus Washington meldet, hat der Generalpostmeister das im August mit Deutschland getroffene neue Seepostabkommen, das am 1. Januar 1908 in Kraft treten soll, unterzeichnet. ““
— In mehreren Städten des Staats Mississippi wollen, wie die „Tribuna“ meldet, die Einheimischen die italienischen Kinder aus den Schulen ausschließen. Der italienische Attaché für Auswanderung hat das Generalkommissariat für Auswanderung benachrichtigt, daß der Vizekonsul sich an Ort und Stelle begeben habe, um in Uebereinstimmung mit den Lokalbehörden eine Untersuchung zu veranstalten. Das genannte Blatt fügt hinzu, die italienische Botschaft in Washington werde es nicht an den notwendigen Schritten fehlen lassen, um die gebührende Genugtuung zu verlangen.
Asien.
Der „Nieuwe Rotterdamsche Courant“ meldet aus Batavia, daß holländische Truppenabteilungen auf der Insel ee (Kleine Sundainseln) in den Distrikten Bondah und
i feindliche Eingeborene getötet haben. Die Armee⸗ polizei nahm das feindliche Lager ein und tötete dabei 16 Ein⸗
geborene. Afrika.
Einem Telegramm des Admirals Philibert zufolge gehörten, wie das „W. T. B.“ meldet, die Marokkaner, die am vergangenen Sonnabend die französische Aufklärungstruppe in der Nähe von Casablanca angriffen, sum größten Teil der Mahalla Mulay Rachids an. Dieser soll die größten An⸗ strengungen gemacht haben, um den Angriff zu verhindern. Die Marokkaner wurden vom General Drude 10 km weit verfolgt und erlitten beträchtliche Verluste.
— Nach einer amtlichen Meldung aus Loanda vom 20. Oktober ist eine portugiesische Kolonne bei ihren Operationen gegen Dumba in Gefechten vom 7. bis 17. Oktober siegreich gewesen. Der Fuͤhrer der Kolonne ist verwundet. 19 Cuamatas sind gefangen genommen worden.
klagt, wie das
Parlamentarische Nachrichten.
Bei der Ersatzwahl eines Mitglieds des Hauses der Abgeordneten, die gestern in den Kreisen Herford, Halle und dem Stadt⸗ und Landkreis Bielefeld im Regierungs⸗ bezirk Minden stattfand, wurden, wie „W. T. B.“ berichtet,
im ganzen 803 Stimmen ab gen. Davon entfallen auf den konservativen Kandidaten, Hofbesitzer Rudorf in Häger bei Werther (Westfalen) 414 und auf den nationalliberalen Kandidaten, Rentner Kaselowsky in Bielefeld 389 Stimmen. Ersterer ist somit gewählt.
Kunst und Wissenschaft.
A. F. Die Berliner Gesellschaft für Anthropologie begann am Sonnabend ihr Winterhalbjahr mit einer großen Zahl Höcätäiche Mitteilungen vom Vorstandstische. Von Dr. Maaß ist achricht eingetroffen, daß er Sumatra glücklich durchquert habe und nach einem kurzen Aufenthalt in Batavia nach der Insel Bali zurück⸗ ekehrt sei, um sich zunächst von einem Fieberanfall zu erholen. Prosessor Seler und seine ihn auf allen eisen be⸗ leitende Gattin sind aus Mexiko nach Berlin zurückgekehrt. u neuen Forschungsreisen haben Berlin verlassen während der Sommerpause e. Fefrern u. a. Dr. Walter Lehmann, der seine glückliche Ankunft in Mexiko schon gemeldet hat, Dr. Leo Frobenius, Turnwoldt, Adolf Fischer und Stabsarzt Dr. Stephan, Leiter der deutschen Marineexpedition. Günstige Nachrichten sind von der Expedition Seiner Hoheit des Herzogs Adolf Friedrich zu Mecklenburg nach Innerafrika eingelaufen. Mit der Pflegschaft des Jagorschen Nachlasses ist endlich ein Abkommen erzielt worden, wonach die Sammlungen des emsigen Forschers der Gesellschaft über⸗ wiesen worden sind. Sie werden durch eine Kommission übernommen und katalogisiert werden. Vor Eintritt in die Tagesordnung sprach der Prosessor von den Steinen im Namen der Gesellschaft dem Vorsitzenden, rofessor Dr. Lissauer Glückwünsche zu seinem 75. Geburtstage aus. In seinem Dank tat letzterer der Zufälligkeit Erwähnung, daß auch der anwesende Geheimrat Wehren sich im gleichen Fall befinde. Durch Dr. Hahne wurde im Auftrage der Leitung des Hannoverschen Provinzialmuseums der öffentlich ausgesprochenen Klage begegnet, die dort angesammelten Funde aus den Har Höhlen fänden nicht die gebührende sorgsame Pflege. Dr. Hahne hat sich von dem Gegenteil überzeugt und äußerte sich erfreut über die gute Aufbewah⸗ rung und die fleißige Art des Katalogisierens, die bei der roßen Anzahl zertrümmerter Knochen eine schwere Aufgabe sei. uch der angeblich abhanden gekommene Menschenschädel aus der Scharnfelder Höhle ist vorhanden. Dr. Hahne ist nach eingehendem Studium der Funde der Meinung, daß sie eine deutliche Sprache reden und daß aus ihnen noch viel geologisches und paläontologisches Wissen zu gewinnen sein werde, an die Möglichkeit eolithischer Funde an dieser Stelle glaubt er jedoch nicht. — Den ersten von Lichtbildern begleiteten Vortrag des Abends hielt Dr. Paul Straßmann über „Die anthropologische Bedeutung der Mehrlinge“. Der sehr interessante Vortrag beschäftigte sich, im Grunde genommen, erst in seinem letzten Teil mit den Beziehungen des Vortrags⸗ gegenstandes zur Anthropologie, der bei weitem größte Teil des Vortrags enthielt die Vorbereitung und Begründung der sich aus einer großen Zahl der Beobachtungen und einer überaus gründlichen Statistik ergebenden Folgerungen. Soweit einzelne Sätze aus dem Gehörten eine Vorstellung etwa zu geben vermögen, können die folgenden Mitteilungen als Probe dienen: Eine 15 Jahre sorg⸗ fältig geführte Statistik verzeichnet für Mitteleuropa unter 19 Millionen Geburten 226 000, für Preußen unter 1 200 000 Geburten 30 360 Mehr⸗ lingsgeburten. Für Berlin allein liegen 10 jährige Aufzeichnungen von 1890 — 99 vor. Sie ergeben wenig von dem preußischen Durchschnitt abweichende Ziffern. In den durch kinderreiche Familien ausgezeichneten Ländern erhöht sich, in den geburtenarmen Ländern vermindert sich der Prozentsatz der Mehrlingsgeburten. Er beträgt in Frankreich durch⸗ schnittlich weniger als 1 %. Merkwürdige Beobachtungen sind über die Erblichkeit der Tendenz zu Mehrlingsgeburten gemacht worden. Es kann kaum verwundern und wird von der Statistik bestätigt, daß unter den Totgeborenen die Fersggs. und noch mehr die Drillingsgeburten prozentualisch eine beträchtlich größere Rolle spielen als die Einlings⸗ geburten. Von der Gesamtzahl der in Preußen Totgeborenen oder gleich nach der Geburt Gestorbenen waren 5,8 % Zwillinge, 12,9 % .2 Die Mehrlingsgeburten männlichen Geschlechts sind weniger lebenskräftig als die weiblichen Geschlechts. Von 100 willingsgeburten waren in Preußen 28 Erstgeburten. Ein besonders oher Prozentsatz aller Zwillingsgeburten, nämlich 31,09 %, kommt auf die Mütter zwischen 25 und 29 Jahren, der Drillings⸗ geburten, nämlich 32,14 % auf die Mütter zwischen 30 und 34 Jahren. Wenn es auch nicht die Regel ist, so sind die Fälle doch häufig, daß Mehrlingskinder in ihrer Kon⸗ stitution anormal sind. Der Grund liegt meist darin, daß bei Zwillingen statt eines zwei Herzen zu entwickeln sind, wobei leicht das eine unter⸗, das andere überbelastet wird, auch findet naturgemäß eine Teilung des Nährmaterials statt, was besonders kräftige Ernährung der Mutter voraussetzt, wenn den Kindern nicht Schaden geschehen sos. Allem Anschein nach sind Mehrlingsgeburten beim Menschen atavist she ormen, die allmählich zu verschwinden die Tendenz haben. Die gle endenz glaubt man bei den anthropoiden Affen zu beobachten. Diese Entwicklung kann vom Standpunkt des Anthropologen nur erwünscht sein; denn nebst den Mehrlingskindern sind auch die Mehrlingsmütter, wie die Statistik lehrt, an Gesundheit und Leben mehr bedroht als die Einlingsmütter. Merkwürdig ist, daß die Naturvölker, z. B. in Hen-She gegen Mehrlingsgeburten ein starkes Vorurteil besitzen, sowohl gegen die Mutter, als gegen den Vater, als gegen die Kinder.
ei manchen Stämmen werden Zwillinge getötet. — Unter
den vom Vortragenden gezeigten Lichtbildern inter⸗ essierte eine Reihe von mißgebildeten Kindern, die teils tot⸗ geboren, teils bald gestorben waren und zu beweifen scheinen, daß dergleichen früher von den Chronisten sorgfältig verzeichnete Fälle keinesfalls zu den großen Seltenheiten gehören. Es kam dabei zur Sprache, welche segensvolle Hilfe in der Diagnose solcher sich im körperlichen Zustand der Mutter ankündigender Fälle die Röntgen⸗ photographie gewährt. Auch merkwürdige Tierbildungen wurden im Lichtbilde gezeigt, u. a. ein Adler, der mit zwei Köpfen sich aus dem geldft und so dem bekannten Wappentier unerwartete Realität verschafft hatte. — Als zweiter Vor⸗ tragender sprach der Prefefse⸗ Dr. G. Schweinfurth „über das
öhlen⸗Palaeolithienm von Sizilien und Südtunesien“.
er ausgezeichnete Forscher hat seine letzte Reise nach Tunis, Tripolis und Westsizilien gerichtet, um die ihm besonders am Herzen .S2 Forschung nach den ältesten Zeichen von Menschen, nach Eolithen und Palaͤolithen, zu fördern und die zahlreichen Höhlen zu unter⸗ 889 von denen der Augenschein lehrt, daß sie von Menschen und ieren in einer sehr entfernten Zeit der Erdentwicklung aufgesucht und benutzt worden sind. Alle diese Höhlen sind bisher wenig oder gar nicht untersucht, häufig kaum betreten worden, weil ver⸗ angene Geschlechter eine Scheu vor ihnen empfunden zu haben 6 nen. Professor Schweinfurth richtete sein Augenmerk nament⸗ ich auf zwei Höhlen: die Grotte Giuseppe Natale, 5 km von Termini⸗Imerese (in der Nähe des alten Himera) an der sizilia⸗ nischen Nordwestküste, und die sehr schöne Hogle⸗ von Gafsa in Süd⸗ tunesien. An beiden Stellen fand er große Mengen von Knochen, die einer speziellen vate a gena noch harren, zugleich aber auch zweifel⸗ lose menschliche Artefakte in großer Anzahl. Es sind zumeist kleine Gegenstände aus Jaspis oder Quarzit, die der Vortragende in einer Menge von Exemplaren vorlegte. Unter ihnen waren die 1-g. drei fingerlange Diöderspitzen aus der Höhle von 8 ozu diese beewüten undstücke gedient haben mögen, bleibt fraglich, dagegen ist die große
eenge der nur etwa ein Fingerglied langen sizilianischen Disder⸗ spitzen aus Fospis oder Quarzit wohl als Pfeilspitzen an⸗ zusprechen. Nicht alle diese übereinstimmend didrisch gestalteten Spitzen sind gerade, es finden 44 auch kleine Hakenspitzen dabei. Auch zahlreiche scheibenförmige Schmucksteinchen aus Jaspis wurden aus dem Höhlenschutt Feransgesn ge. Die Kulturschicht der Grotte vor Termini ist oberer Lias. Es sind an der sizilianischen Nordwest⸗
küste noch mehrere solcher der Erforschung harrender Höhlen, spärlicher