Gide sein Drama auf einem tiefsinnigen Motiv aufbauen; es setzt mit philosophischen Betrachtungen über das Glück des Candaules ein, ohne daß durch den Dialog an der festlichen königlichen Tafelrunde Klar⸗ heit über das Wesen des Glückes gewonnen wird. Die Gestalt des Candaules, der dem Uebermaß seines Glücks erliegt, hat der Verfasser fein und sorgsam durchgeführt; auch legt er ihm mancherlei schöne, empfindsame Worte in den Mund; die liebenswürdige Genuß⸗ freudigkeit dieses weichmütigen Königs steht in kräftigem Gegensatz zu der herben Verschlossenheit des Gyges, der seine Armut und sein Unglück mit ehrfurchtgebietender Größe trägt. Solange die beiden Gestalten sich auf der Bühne gegenüberstehen, weiß der Verfasser zu interessieren. Die Szenen zwischen Candaules und seiner schönen Köniain im zweiten Aufzuge jedoch wurden dem Stück beinahe verhängnisvoll; der Dichter fand nicht recht neue und überzeugende Töne, welche reizen oder in den Bann der Dichtung zwingen konnten. Dazu kam, daß die Darstellung der Königin durch Angelina Gurlitt wenig große Momente aufwies; die Sprache behielt einen nüchternen Klang auch in den überströmenden Liebesszenen, und die beleidigte Königin entbehrte zuweilen der Würde und Hoheit, die auch die stärksten Aus⸗ brüche der Leidenschaft begleiten sollten. Dagegen boten die Herren Zieger als König Candaules, und Abel, als Gyges, ganz ausgezeichnete
istungen; die strenge Einfachheit des Gyges, die Herbheit seines Wesens kamen prächtig heraus und wirkten um so mehr, als Herr Abel an Klarheit des Sprechens alle Mitspieler überragte.
Im Königlichen Opernhause singt für den erkrankten Herrn Bachmann Herr Willy Buers in der morgigen Aufführung von „Siegfried“ die Partie des Wanderers, Fräulein Kurt vom Hoftheater in Braunschweig setzt ihr Gastspiel als Brünnhilde fort, Herr Kraus singt den Siegfried, Herr Lieban den Mime, Herr Krasa den Alberich, . Mödlinger den Fafner, Fräulein Ober die Erda, Fräulein
ietrich die Stimme des Waldvogels. Dirigent ist der Kapell⸗ meister Blech. . Im Königlichen Schauspielhause wird morgen Shakespeares önig Heinrich der Fünfte“ aufgeführt. Herr Staegemann spielt die telrolle zum ersten Male; in den anderen Hauptrollen sind die ren Kraußneck, Mannstädt, Oberländer, euns. Molenar, Werrack, den Müller, Eichholz, Eggeling, Vallentin, Vollmer, Patry,
oettcher, Nesper, Geisendörfer, Zimmerer, Arndt, Keßler und die Damen Steinsieck, Hausner, von Arnauld, von Mayburg, Arnstädt und Schramm beschaftigt. .
Die Generalintendantur der Königlichen Schau⸗ spiele hat soeben mit den Damen Destinn und Farrar eine bindende Abmachung getroffen, durch welche die genannten Künstlerinnen noch auf weitere Jahre hinaus der Königlichen Oper als Mitglieder angehören werden. — Der Vertrag des Fräuleins Destinn, bekanntlich mit dem 1. Juli d. J. ablaufend, ist vorläufig für einen Teil der Spielzeit 1908,09 und 1909710 ver⸗ längert, weitere Unterhandlungen schweben z. Zt. noch; Fräulein deren Vertrag noch bis zum Jahre 1909 währte, hat sich der königlichen Oper bis zum Jahre 1911 aufs neue verpflichtet.
Die seitens der Generalintendantur der Königlichen Schauspiele im Laufe der letzten Jahre veranstalteten Volks⸗ vorstellungen zu ermäßigten Preisen, zu denen der Verein für Volksunterhaltung den Billettvertrieb übernommen hat, sind in den beteiligten Kreisen einem so großen Inter⸗ esse begegnet, daß der Wunsch nach einer weiteren Aus⸗ dehnung derartiger Vergünstigungen laut geworden ist. Seine Majestät der Kaiser und König hat nunmehr befohlen, daß die Generalintendantur schon im Laufe dieses Winters eine Anzahl von Schauspielvorstellungen speziell für die Berliner Arbeiterschaft veranstaltet. Den Vertrieb der Billette für diese Vorstellungen hat die Zentral⸗ stelle für Arbeiterwohlfahrt übernommen. Die erste Vorstellung wird am 26. Januar 1908, Nachmittags 2 ½ Uhr, im Neuen Königlichen Operntheater stattfinden. Es wird „Prinz Friedrich von Homburg“ in der bekannten Besetzung des Königlichen Schauspielhauses aufgeführt. Der einbeitliche Eintritts⸗
reis ist für das Billett auf 50 ;₰ festgesetzt. Die Generalintendantur merkt jedoch hierzu, daß diese Billette nur durch die oben bezeichnete Zentralstelle für Arbeiterwohlfahrt erhältlich sind.
(Der Konzertbericht befindet sich in der Zweiten Beilage.)
Theater.
Königliche Schauspiele. Sonnabend: Operr⸗ haus. 10. Abonnementsvorstellung. Dienst⸗ und Frei⸗ plätze sind aufgehoben. Der Ring des Nibelungen. Bühnenfestspiel von Richard Wagner. Zweiter Tag: Siegfried. In 3 Akten. Mustkalische Leitung: Kapellmeister Blech. Regie: Herr Oberregisseur
Droescher. (Brünnhilde: Fräulein Melanie Kurt, vom Herzoglichen Hoftheater in Braunschweig, als Gast.) Anfang 7 Uhr.
Schauspielhaus. 11. Abonnementsvorstellung. König Heinrich der Fünfte. Schauspiel in 5 Aufzügen von William Shakespeare. Mit Benutzung der Mebersetzung von August Wilhelm von Schlegel, für
die deutsche Bühne eingerichtet von W. Oechelhäuser. Regie: Herr Regisseur Keßler. Anfang 7 ½ Uhr.
Sonntag: Opernhaus. 11. Abonnementsvorstellung.
ienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Die lustigen Weiber von Windsor. Komisch⸗phantastische Oper in 4 Akten nach Shakespeares gleichnamigem Lustspiel von H. S. Mosenthal. Musik von Otto Nicolai. Anfang 7 ½ Uhr.
Schauspielhaus. 12. Abonnementsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben Hamlet, Prinz von Dänemark. Trauerspiel in 5 Eang⸗ von Shakespeare. Uebersetzt von A. W. von Schlegel. Anfang 7 ½ Uhr.
Neues Operntheater. 93. Billettreservesatz. Dienst⸗
und Freiplätze sind aufgehoben. La Traviata.
Bioletta.) Oper in 4 Akten von Giuseppe Verdi.
fang 7 ½ Uhr.
werbe.
Gogol.
Garten. Deutsches Theater. Sonnabend: Was ihr wollt. Anfang 7 ½ Uhr. Sonntag: Die Räuber. Kammerspiele. “
Sonnabend: Esther. Hierauf: Elektra. Anfang
Uhr. abend, Abends
Neues Schauspielhaus. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Judith. Sonntag, Abends 7 ½ Uhr: Zar Peter.
““
Sonnabend,
Lessingtheater. Zum ersten Male: Kaiser Karls Geisel. Legenden⸗ spiel in 4 Akten von Gerhard Hauptmann. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Weber. — Abends 7 ½ Uhr: Kaiser Karls Geisel.
Montag, Abends 8 Uhr: Der Biberpelz.
ZBentraltheater. Gastspiel des Hebbeltheaters. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Frau Warrens Ge⸗ Drama in 4 Akten von Bernard Shaw.
Schillertheater. o. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Kollege Crampton. Komödie in 5 Akten von Gerhard Hauptmann. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Das Glück im Winkel. — Abends 8 Uhr: Kollege Crampton. Montag, Abends 8 Uhr: Der Revisor.
Charlottenburg.
Der Revisor. Lustspiel in 5 Akten von Nikolaus
Deutsch von E. von Schabelsky. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der Richter von bends 8 Uhr: Reiterattacke.
Zalamea. — A. Montag, Abends 8 Uhr: Kollege Crampton.
Komische Oper. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Die verkaufte Braut.
Theater des Westens. (Station: Zoologischer Kantstraße 12.) Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Zu kleinen Preisen: Hänsel und Gretel. — Abends 8 Uhr: Ein Walzertraum
Lustspielh us. (Friedrichstraße 236.)
8 Uhr: Panune.
Residenztheater. (Direktion:Richard Alexander.) Schwank in en von Mars d Desvailliéres. Deutsch von Max Schönau. 1 Richard Alexander.) Sonntag und folgende Tage: Ganz der Papa.
Mannigfaltiges.
1 Berlin, 10. Januar 1908.
Die Stadtverordneten beschäftigten sich in ihrer gestrigen Sitzung mit der Frage der Errichtung einer Walderholungs⸗ stätte. Die Versammlung hatte s. Zt. die Angelegenheit dem Magistrat zur weiteren Veranlassung überwiesen. Der Magistrat hatte daraufhin der Versammlung eine Vorlage gemacht, in der er um ihre Zustimmung dazu ersuchte, daß auf dem städtischen Waldgelände in Buch eine Walderholungsstätte für 200 schwäch⸗ liche schulpflichtige Kinder errichtet wird, in der während der einen Hälfte des Sommers 200 Knaben, während der anderen 200 Mädchen Aufnahme, Verpflegung und Unterricht finden.
ie Versammlung, so ersuchte der Magistrat in seiner Vorlage weiter, sollte den vorgelegten Entwurf sowie den mit 300 000 ℳ abschließenden Kostenanschlag genehmigen. Diese Vorlage war einem Ausschusse über⸗ wiesen worden. Der Ausschuß empfahl nun gestern, die Vorlage abzulehnen und den Magistrat zu ersuchen, möglichst bald eine neue Vorlage betreffs Errichtung einer Walderholungsstätte für kränkliche und genesende Kinder ohne Unterschied des Alters und des Geschlechts, die das ganze Jahr geöffnet ist und woselbst auch hierfür geeignete Kinder Schulunterricht bei ärztlicher Aufsicht erhalten können, zju machen. Nach längerer Debatte, die die erwünschte Klärung der Ansichten in dieser Sache nicht herbeiführte, wurde die Vorlage zur weiteren Beratung an den Ausschuß zurück⸗ verwiesen. — Die Vorlage, betreffend den Abschluß eines Vertrags mit dem Königlich preußischen Fiskus über den ehemaligen Botanischen Garten und die Festsetzung einer neuen Baufluchtlinie für die Grune⸗ waldstraße vorlängs dieses Geländes fand nach dem Antrage des vor⸗ beratenden Ausschusses die Genehmigung der Versammlung. — Auch einer Magistratsvorlage, betreffend die Anrechnung von Hilfslehrerzeit auf das Besoldungsdienstalter der Oberlehrer an den städtischen Gymnasien, Realgymnasien, Oberrealschulen, Realschulen, Realgymnasialklassen für Mädchen und höheren Mädchenschulen, stimmte die Versammlung zu. — Zu einer längeren Debatte gab schließlich noch die auf Verlangen der Versammlung vom Magistrat vorgelegte Uebersicht über die zur Zeit in Mietsräumen untergebrachten städtischen Verwaltungsbureaus Veranlassung. Ein Antrag des Stadtv. Jacobi wünschte vom Magistrat eine Auskunft darüber, in welchem Umfange in absehbarer Zeit weitere Räume für städtische Verwaltungsbureaus gebraucht werden. Mit diesem Antrage wurde die Vorlage einem Ausschusse überwiesen. — Hierauf wurde die Sitzung wegen eingetretener Beschlußunfähigkeit
geschlossen.
Der Exlibrisverein in Berlin hält am 13. d. M., Abends 8 Uhr, im Papierhaus (Dessauer Straße 2) eine Sitzung mit folgender Tages⸗ ordnung: Vortrag des Regie ungsrats von Zur Westen: „Die künst⸗ lerische Dekoration der Notentitel und musikalischen Druckwerke vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart.“ — Ausstellung von Notentiteln und musikalischen Druckwerken aus den letzten 400 Jahren aus dem Besitze der Musikabteilung der Königlichen Bibliothek zu Berlin und des Regierungsrats von Zur Westen. — Vortrag des Dr. phil. Hans Brendicke: „Bekannte Exlibrisbesitzer in Alt⸗Berlin“. — Ausstellung älterer Berliner Exlibris aus dem Besitze des Dr. med. Wähmer und von Porträts der Exlibrisbesitzer aus der Privatsammlung des Hof⸗ antiqguars Emanuel Mai. Güste sind willkommen; einer Einführung bedarf es nicht.
Ein schwerer, mit starkem Schneefall verbundener Nordost⸗ sturm hat gestern an der Ost⸗ und Nordseeküste gewütet und ausgedehnte Verkehrsstörungen sowie besonders in den Hafen⸗ städten an der Ostsee Ueberschwemmungen hervorgerufen. Es liegen darüber folgende Meldungen des „W. T. B.“ vor:
Kiel, 9. Januar. Das Hochwasser im Hafen erreichte bei noch immer wütendem Nordoststurm Mittags einen bedrohlichen Stand, überflutete an vielen Stellen das Ufer und setzte zahlreiche tiefer ge⸗ legene Wohnungen unter Wasser, sodaß die Feuerwehr fortwährend in Tätigkeit treten mußte. Der Dampferverkehr auf der Föhrde und im Hafen ist vollständig eingestellt. — Auch aus fast allen Orten an der Ostküste Schleswig⸗Holsteins liegen Meldungen von Sturm⸗ und
Hochwasserschäden vor. Amtliche Meldung.) Infolge
Flensburg, 9. Januar. Schneeverwehungen sind die Strecken Rothenkrug —
Wanderup, Woyens —Hadersleben, Rothenkrug —Apen⸗ rade gesperrt. Die Dauer der Betriebsstörung ist des anhaltenden Schneesturms wegen noch unbestimmt. Auf der Strecke Flensburg — Rothenkrug wird der Verkehr in beschränktem Maße aufrecht erhalten.
Cuxhaven, 9. Januar. Mehrere seewärts bestimmte Schiffe wurden durch den Sturm gezwungen, auf der hiesigen Reede vor
Anker zu gehen.
Königsberg i. Pr., 9. Januar. Infolge andauernden heftigen Schneefalls erleidet der Zugverkehr im Osten starke Ver⸗ spätungen. Sämtliche Kleinbahnen haben den Betrieb eingestellt. Nach Meldungen aus der Provinz sind für die Morgens von Königsberg abgegangenen Züge Verspatungen von mehreren Stunden signalisiert worden. — Bei Schippenbeil wurde ein Milchfuhrwerk von einem Kleinbahnzug auf einem Bahn⸗ übergang angefahren und in den Graben geschleudert. Der Kutscher wurde getötet. Der Maschinenführer hatte wegen des heftigen Schneetreibens das Hindernis zu spät bemerkt und den Zug nicht mehr zum Halten bringen können.
Insterburg, 9. Januar. (Amtliche Meldung.) Die Strecke Insterburg — Tilsit ist infolge von Schneeverwehungen seit heute früh gesperrt. Da der Schneesturm anhält, ist die Dauer der Sperrung unbestimmt.
Wismar (Mecklenburg), 9. Januar. Infolge des starken Nordost⸗ windes ist das ganze Hafengebiet unter Wasser gesetzt. Die Keller der Häuser in der Nähe des Hafens stehen unter Wasser. Die See ist noch im Steigen begriffen. — Aehnlich lauten die Meldungen aus Lübeck und anderen Orten.
Kopenhagen, 9. Januar. Seit gestern abend herrscht ein heftiger Schneesturm. In ganz Dänemark ist der Verkehr seit der Nacht auf fast allen Staats⸗ und Privatbahnen unter⸗ brochen. Der Verkehr auf der Südbahn, auf Seeland und Falster ist eingestellt. Der gestrige Abendexpreßzug Kopenhagen — Berlin ist von Röskilde aus zurückgefahren. Der Expreß⸗ jug von Berlin, der gestern abend hier eintreffen sollte, ist unterwegs liegen geblieben. Die Personenzüge auf Seeland, Fünen und Jütland blieben auf offener Strecke im Schnee stecken. Kopenhagen hat heute keine Post aus der Provinz und dem südlichen Ausland erhalten; auch im Laufe des Tages ist keine wesentliche Besserung in den Verkehrsverhältnissen eingetreten.
London, 9. Januar. Seit zwei Tagen wütet in ganz England ein heftiger Sturm. Starke Regengüsse gingen in vielen Gegenden nieder und es werden jahlreiche Schiffbrüche gemeldet. 8 “ v
Bremen, 10. Januar. (W. T. B.) Zwischen dem Nord⸗ deutschen Lloyd und der Hamburg⸗Amerika⸗Linie sind Ver⸗ einbarungen getroffen worden, welche eine enge Zusammen arbeit zwischen den belden großen deutschen Reedereien auf den wichtigsten Gebieten ihres Verkehrs für die nächsten Jahte sicherstellen.
Paris, 10. Januar. (W. T. B.) Bei St. Michel de Maurienne in Savovyen sind in einem Kalksteinbruch Mont 2'Evsque fünf Arbeiter durch Einsturz einer Schachtdecke ver⸗ schüttet worden. Bisher wurde nur einer nach mehrstündiger Arbeit gerettet.
Madrid, 9. Januar. (W. T. B.) Einer Zeitungsmeldung aus Tanger zufolge hat ein deutsches Schiff dorthin die Nachricht ge⸗ bracht, daß auf der Reede von Rabat zwei Barkassen ge⸗ sunken und etwa 40 Personen ertrunken seien. Unter den Umgekommenen sollen sich mehrere Europäer befinden.
Lausanne, 9. Januar. (W. T. B) Hier wurde eine Bande vonelf russischen Terroristen verhaftet, die vermutlich einer größeren Organisation angehören und die letzten Montag und Dienstag versuchten, von einem reichen hier wohnenden Russen namens Sciro, Besitzer von Petroleumraffinerien in Baku, unter Todesdrohungen 5000 Fr. zu erpressen. In der Wohnung der Verhafteten fand man ein Siegel mit der Aufschrift „Kommunistisch⸗anarchistisches Komitee von Lausanne“. Die Verhafteten bewahren tiefstes Schweigen. Unter ihnen befindet sich ein Mädchen, das angeblich Schwartz heißt. Die Untersuchung dauert noch fort.
Lysekil (Schweden), 9. Januar. (W. T. B.) Vergangene Nacht um 11 Uhr 35 Minuten fand eine Erderschütterung statt. Zuerst wurde ein heftiger und dann ein weniger kräftiger Stoß in der Richtung Nordost —Südwest verspürt. Die Erschütterung, die von einem starken unterirdischen Donner begleitet war, dauerte 25 Sekunden.
68
en in der Ersten
8 —
“ *½ 8
(Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlich “ und Zweiten Beilage.)
8
Sonnabend, Abends 7 Uhr: Sonnabend,
Thaliatheater.
Girardi. Der Verschwender.
Sonntag,
hiufällt. und seine Schwester.
Josette — meine Frau.
— meine Frau.
Montag, Abdends 7 ½ Uhr: Gastspiel von Alexander Nachmittags 3 Uhr: Wo die Liebe Dienstag: Gastspiel von Alexander Girardi.
Trianontheater. (Georgenstraße, nahe Bahnhof Friedrichstraße.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Fräulein
Sonntag und folgende Tage: Fräulein Josette
auf importierten Maultieren. Brand eines Hotels, Löschen mit wirklicher Dampfspritze. Feen⸗ hafte Licht⸗ und Wassereffekte.
Sonntag: Zwei Vorstellungen: Nachmittags 3 ¼ Uhr und Abends 7 ½ Uhr. Nachmittags: Die lustigen Heidelberger. Ein Kind frei, weitere Kinder zahlen halbe Preise.
Sonntag und
Er
Familiennachrichten.
Verlobt: Frl. Paula von Bredow mit Hrn. Leutnant Ulrich von Lavergne⸗Peguilhen (Berlin —
(Wallnertheater.) Konzerte.
Heinrich Grünfeld. Sonnabend, Abends 8 Uhr:
Dr. Ernst Kunwald.
straße 76). abend von Klara Kuske.
Singakademie. Sonnabend, Abends 8 Uhr:
II. Abonnementskonzert von Florian Zajic und Mitwirkung: Julia Culp, Hofpianist Alfred Grünfeld, Königliche Kammer⸗ musiker H. Hasse und Jos. Rywkind.
Saal Bechstein. Sonnabend, Abends 7 ½ Uhr: Klavierabend von Paul Lutzenko. a. D. Alfred
Beethoven⸗Saal. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Konzert von Marta Malatesta (Klavier) mit dem Philharmonischen Orchester.
Klindworth-Scharwenka⸗Saal Sonnabend, Abends 7 ½ Uhr: Klavier⸗
Blüthner-Snal. W., Lützowstraße 76, Ecke Magdeburger Platz. Sonnabend, Abends 7 ½ Uhr: Klavierabend von Paul Eggert.
Goldap). — Verw. Fr. Elisabeth Moeller, geb. Lesser, mit Hrn. Oberleutnant Paul Engler (Charlottenburg — Potsdam).
Verehelicht: Hr. Friedrich Wilhelm von Viebahn mit Frl. Hertha von Schultzendorff (Hamburg— Berlin). — Hr. Rittmeister Wilhelm von Kummer mit Frl. Auguste Victoria Staudt (Berlin). —
Gestorben: Hr. Landschaftsdirektor und Rittmeister a. D. Otto Goetze (Grünberg i. Schl.). — Hr. Haptwen z. D. und Bezirksoffizier Ulrich von
eißler (Altwasser). — Hr. Postdirektor, Major
Meinert (Warmbrunn). — Hr.
Landesökonomierat Oscar Schimbke (Breslau). — r. Anna von Borcke, geb. von Corswant
Berlin). — Fr. Helene von Parish, geb. von
Adelebsen (San Remo). — Verw. Fr. Geheime
Oberjustizrat Anna Keller, geb. Bardt (Berlin).
— Fr. Geheime Oberjustizrat Elise Spener, geb.
Helter (Berlin) — Fr. Kommerzienrat Klara ause, geb. Qullitz (Berlin Grunewald). — Fr.
Konsul Auguste Szezesny, geb. Schülke (Zehlen⸗
dorf, Wannseeb.). — Frl. Louise Costenoble
(Berlin).
Dirigent:
(Lützow⸗
Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg⸗
Birkus Schumann. Ganz der Papa.
(Baron des Aubrais:
Klein. Um 9 ½ Uhr: Amerika.
Sonnabend, 7 ½ Uhr: XII. Grande Soirée High-Life. Außergewöhnlich vorzügliches Programm. U. a. die phänomenalen Radfahrer, Familie
Trachten im Jahre 1863. Cowboy⸗Exekution
Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Sieben Beilagen 8 (einschließlich Börsen⸗Beilage).
Abends
Sklaverei und
Neichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.
Bekanntmachung.
Bei Einlieferun Südwestafrika und
den Absendern auf den Ab Rücksicht genommen, sodaß lang im Einschiffungshafen lagern müssen. eines salchen dampfschiffen zu befördernden
der nach Ostasien, Ostafrika, 5 . Australien gerichteten, zur Be⸗ förderung mit den Reichspostdampfern und den Dampfern der Woermann⸗Linie bestimmten Postpäckereien wird von ang der Schiffe vielfach keine ie Sendungen u. U. wochen⸗ — ur Vermeidung Stillagers vefiegit es sich, die mit den Post⸗
örde aketsendungen unter Berück⸗ sichtigung des vorgeschriebenen Leitweges, über den die Post⸗
Berlin, Freitag, den 10. Januar
Amtliches.
Dentsches Reich.
Bei der Leitung der Pakete über
— —
Angabe, wieviel Ta e — spätestens — vor des Dampfers vom übganaszase Pakete — zur Post gegeben werden müssen.
Bremen EE“ München — Neapel. EE“ München — Neapel. München — Genua. — 2 8 remen Bremen
Südwestafrika
Australien
anstalten sederret Auskunft erteilen, zu folgenden Zeiten in 1I1npp“
Berlin aufzuliefern:
ünchen — Neapel . . . .
Die Abfahrt der Dampfer erfolgt im 1. Halbjahr 1908
Ihoccoheo Iönbdo boch⸗hb
nach
Ostasien
Ostafrika
Jan. Febr. März April Mai Juni
Jan. Febr.
Südwestafrika
Australien
März April Mai Juni] Januar Februar März
Febr. März April
11“ Hamburg] 2. 30. 27. V 26. 23. 21. V 18. Bremer⸗ I V haven 1 8. 6. 858 Genua 1.15.29. 12. 26 11. 25. 8. 22. 6. 20. 3. 17
Neapel [2.16 30.,13. 27. 12. 26. 9. 23. 7. 21.] 4. 18.] 20.
Berlin C. 2, den 8. Januar 1908.
9
1 425.30, 15. 7.1228. 18. 23.] 9. 30. 4. 20 26. 16.
Lsöts 10. 20. 2. 23. V 2. 13. 4.1425,15. 25] — 2 s Beförderung mit Woermann⸗Dampfer, der Fahrplan der Woermann⸗
3.*15.24.“* 5.14.*26. 6.*18.27.“ 6. 27.
s8. 29. 19. 10. 31. 21. 16.
Kaiserliche Oberpostdirektion.
8 Eqq1611 0
Goldmünzen
Silbermünzen
Dampfer für das 2. Vierteljahr 1908 ist noch nicht bekannt und wird später veröffentlicht werden.
n Reichsmünzen in den deutschen Muünzstätten his E
Nickelmünzen Kupfermünzen
Doppel⸗ kronen
Hiervon auf Privat⸗ rechnung*) 3 ½
Ein⸗ markstücke
markstücke markstücke 8 ℳ
Fünftzig⸗ pfennigstuͤcke
Zehn⸗ Fünf⸗ Zwei⸗ Ein⸗ pfennigstücke pfennigstücke pfennigstücke pfennigstücke ggqqgüöüTTIIAATTEEN
Stuttgart Karlsruhe Hamburg
3 515 400% 3 770 000 — ür 952 —
2½ 500 8* 150 000 — — 300 45 000
4ℳ 3 515 100
725 334 — 220 937 90 2 693 22 561 247 5 % — — V 18 aaje 100 000—- 30 000— öö“ 57 222 — 660 000—- — — 32 422 50% 15 561/80 804 58 — — 12 599 64
Summe 1.
2) Vorher waren geprägt“**) 8
3 515 400 3 718 601 400 731 920 490 3152855900/225 196 600
3 515 400 5 672 2 45
1775 225 — 291 885 892 272 409 200 147 036 419 —
37 400 — ₰.Öë 353 890 70 78 097 2
55 491 630 —
85 529 5”
32 7 337 033 12] 12 218 651 15
3 Gesamtausprägung.
25 228 580
3 722 116 8007731 920 7905155571300250 868 800 291 530 852 275 709 200,1185581 — 37 084 508 50
40 872 630 11¹ 025 175 818 129 091
w [22572180 55 3 845/12 6 863 63
55 855 528 70 7213180 55
399 517 90
¹) Hiervon sind wieder eingezogen.
Amꝝ
4 387 936 080 ℳ
AüenEEEEmmmEEAmEEE
EEEE
906 220 894,50 ℳ
*) Einschließlich von Kronen, zu deren Prägung die R e1““ ₰ Lasc Prägung die sichzbank das Gold geliefert bat 6
den „Reichsanzeiger“ vom 10. Dezember 1907,
Berlin, den 9. Jäanuar 190bo.
Hauptbuchhalterei des Reichssch Hintze.
. pöekanntmachung,
etreffend die Patentschriftenauslegestellen im Deutschen Reich, sowie die Ordnung der Patent⸗ schriften nach Spezialgebieten.
Um den beteiligten Kreisen die Einsicht der deutschen Vatentschriften zu erleichtern, sind anensic des Deutschen Reichs an Orten, die als Mittelpunkt größerer gewerb⸗ licher Betriebe anzusehen sind oder den Sitz eines all⸗ gemeineren — oder wissenschaftlichen Lebens dilden, Patent chriftenauslegestellen eingerichtet worden, denen vom Kaiserlichen Patentamt die Patentschriften entweder lbeelicher v68 ge- aus Lv. Klassen fortlaufend überwiesen werden, die für die örtlichen Bedürfnisse haupt⸗ sächlich in Betracht kommen. 1 “
Die vorhandenen Auslegestellen, sowie die Klassen der daselbst niedergelegten Patentschriften sind aus nachstehen⸗ ven Verzeichnis ersichtlich. Die Auslegestellen sind ver⸗ klichtet, an bestimmten, öffentlich bekannt zu machenden agen und zu bestimmten Tageszeiten die Auslegeräume offen zu halten und jedermann die Einsicht der Patentschriflen unentgeltlich, unter Umständen auch außerhalb der Auslege⸗ räume, zu gestatten. b In der Auslegehalle des Kaiserlichen Patentamts se ist eine nach 8000 Gruppen sachlich ge⸗ zebnete Sammlung der deutschen Patentschriften zur Ifentlichen Einsichtnahme bereit gestellt. Diese soenmüamng wird durch die neu erscheinenden Patentschriften be aufend ergänzt. Die Gruppen der Sammlung geben an virn Hand dieser Patentschriften ein Bild von der Ent⸗ Zalung und dem Stande der Technik auf jedem der 8000 Spezialgebiete. BerlDie Gruppensammlung kommt in erster Linie für die in die 9 ansässigen Interessenten in Betracht. Um indessen n5 Vorteile der Gruppenordnung auch weiteren Kreisen, ““ aber auch den Patentschriftenauslegestellen im eine N zugänglich zu machen, hat das Kaiserliche Patentamt 8000 Genernlift⸗ der deutschen Patentschriften nach ugle Bruppen sachlich geordnet herausgegeben, die den 2n vhellen zugegangen ist. In dieser Liste, die von 8000 G egestellen laufend eführt wird, sind in jeder der vruppen mit nngolichster Vollständigkeit die Nummern
19 656 602,47 %
der bisher erschienenen Patentschriften angegeben, die sich auf das betreffende technische Spezialgebiet beziehen. Man ist also in der Lage, sich nach dieser Liste die für irgend einen technischen Gegenstand in Betracht A“ Eb 5. den Auslegestellen vorlegen zu lassen, soweit diese die Patentschriften
treffenden Klassen geliefert erhalten. ü “
Verzeichnis der Behörden, Vereine usw., welche die Patentschrif erhalten und zur unentgeltlichen veent ritten auslegen. *) 11“
Aachen.. Technische Hochschule. Altona Preuß. höhere Maschinenbauschule. Arnstadt i. Th. Gewerbe⸗Akademie. (Klassen 4, 6 a— e, 10, 12 bis 2* 38)2*2 24, 26, 35, 42, 46 — 49, 59, 60, 84, 85, Augsburg. Handels⸗ und Gewerbekammer für Schwaben und Neu⸗ 11“ 2 2b n 1 4 ½ 122 10, 17, 19, 21, 253, 241, 26, 29, 31, 34 — 37, 42, 45 g, 46, 47, 49, 5 8488) ö“ Barmen. . Stadtbibliothek. Berlin. Kaiserliches Patentamt. F-e 593 888, 8492 vgienische titute der Königli it. Hesea , 60 8 glichen Universität reußisches Landes⸗Oekonomie⸗Kollegium. (K b 1,6, 10, 12, 16, 30, 38, 45, 50,538,56, 88, Casengg, Beuthen O.⸗Schl. Bezirksverein deutscher Ingenieure (Rathaus). Bielefeld. Handelskammer. (Klassen 3a, b, Ga, b, e, 8a, d- f. 1a, d, 13a— e, 142, b, f-h, 28a, 292, 31c, 32, 42f, 432, 462a, 49a— e, 51 a, b, 52 a, 531f, h, k, 542, b d, g, 55, 60, 63 b- k, 66, 67b, 688, c-— e, 712, 13 8* b, gs. h, 89f, jedoch nur die “ Anfang April 1902 erschienenen Patentschri G Bochum . Westf Berggewerkschaftskasse. seezscsgirg⸗ Bonn. Handelskammer. Braunschweig Technische Hochschule. Bremen... Gewerbekammer. Breslau. Magistrat. (Stadtbibliothek.) Cassel. Gewerbehalle.
*) Diejenigen Auslegestellen, bei denen Kla sind, erhalten die Patentschriften aller Klafsen.
Berg⸗Akademie. (Klassen 1, 5, 12e, 18, 19f, 21h, 40,
Charlottenburg Technische Hochschule. Chemnitz Direktion ber technischen Staats⸗Lehranstalten. Coblenz.. Stadtbibliothek. (Klassen 1, 4—8, 12 — 14, 17, 18, 21 23, 24, 26 — 28, 30 — 32, 34— 42, 45 — 49, 51, 53.255, 27. 8865, Fe. 89 . 80, 84, 85, 87, 89.) 8 . .. Bezirksverein deutscher Ingenieure. (Auslege Stadtbibliothek, Ferednokloster 8) — Cöthen ..Städtisches Friedrichs⸗Polptechnikum. Cottbus. Magistrat. (Königliche höhere Webeschule.) (Klassen 3, 7,8, 10, 13 — 15, 21 — 25, 29, 41, 47, 71, 76, 80, 86.) Crefeld.. Direktion der Preuß. höheren Fachschule für Textil⸗ industrie. (Klassen 3, 4, 8, 10, 12—14, 20 — 22, 24 — 26, 29, 36, 42, 46 — 49, 52, 59, 60, 75, 76, 82 anzig⸗Langfuhr Techni Hochschule. Darmstadt Technische Hochschule. asch Großherzogl. Zentralstelle für die Gewerbe. Dessau .. Bezirksverein deutscher Ingenieure. (Auslegestelle: Städtische Bücherei.) Dortmund Magistrat. (Klassen 1, 3—5, 7c, 8, 10, 12, 13 d —g, 14, 16 15 26, 27, 35 — 38, 39 b, 40, 2, a, 45 — 47, 49, 50, 57 — 59, 63, 711 78. 80 —-2, 84 d, 85, 89.) E Dresden Technische Hochschule. 1 Dresdner Lesehalle. Düsseldorf Zentral⸗Gewerbeverein. (Kunstgewerbemuseum.) Duisburg. Bezirksverein deutscher Ingenieure. (Auslegestelle: Fönlgliche Maschinenbau⸗ und Hüttenschule Bismarck⸗ raße.) Erfurt... Gewerbeverein. Essen... Handelskammer. (Klassen 1, 2, 4 — 10, 12 — 15, 17 — 21, 24 — 28, 30, 31, 33 — 40, 42, 45 — 50, 56, 59, 63 — 67, 8 72, 74, 75, 77, 78, 80 — 87.) Flensburg Handelskammer. (Klassen 4, 13, 14, 17, 20, 21, 24, 8. 8 37, 38, 45 — 47, 49, 53, 54, 63, 65, 66, veeülnet a. M. Handelskammer. Freiberg i. S. Bergakademie. (Sämtliche Klassen ausschließlich 29,
69, 83, 89.) (Klasse 28.)
Cöln.
14, 16, 18, 19, 28, 29, 31, 44, 8 dKlss 21 e. a
e—g, 42 p, 51 d, 74a, 83. 8
“ Deutsche Gerberschule. Freiburg i. Breisgau Handelskammer. (Klassen 6a, b, e, f, 13, 47, 51, 54, 55, 57 b, 59, 64, 68, 71, 76, 79, 80, 86 a, b, c, 8 i Furtwangen Großberzoglich Badische Uhrmacherschu Geestemünde Handelskammer. (Klassen 13, 14, 17, 24 a— “ 38a— f, 47, 60, 65 a — o, 68, 73, 74, 76, 79.) 8u