1908 / 13 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 16 Jan 1908 18:00:01 GMT) scan diff

Vorsitzender: Direktor Sieben bürgen. G. Geheimer Regierungsrat Dr. Thiel,

Stellvertreter: G Direktor Dr. Rhenius, Direktor

Direktor Dr. Damme,

b. Beisitzer: 1) vom Patentamte: Geheimer Regierungsrat Dr. Lehne. Stellvertreter: Geheime Regierungs äte Groschupp, 2) Patentanwälte: böe Braunschweig, H. Betch A. du Bois⸗Reymond in Berlin, G. Dedreuxi A. B. Drautz in Stuttgart, L. Glaser in Berlin, E. Hoffma Berlin, E. von Nießen in Berli sius C. von Ossowski in Berlin, Dr. G. Rauter in Charlottenburg, Schmidtlein in Berlin, M. Seiler in Berlin, O. iedentopf in Berlin, H. Springmann in Berlin, A. g, B. Tolks dorf in Berlin, Dr. L. Wen

in Berlin, r in München, C. Fehlert in Berlin, un in Berlin, A. Loll in n, K. Osius in Berlin,

3 0 C. Arnd

tich in Nürnber höffer in Berlin. C. Ehrengerichtshof für Patentanwälte:

a. Vorsitzender: Präsident Hauß. Stellvertreter: Direktor Dr. Damme, b iel, Direktor Siebenbürgen, Direktor

Geheimer Regierungsrat Dr. Th Dr. Rhenius, Direktor von Specht.

b. Beisitzer. 1) vom Patentamte: Geheime Regierurgsräte Dr. Rösing, Berte Stellvertreter: Geheime Regierun Feldt, Professor Dr. Schotten, Zipfel 2) Patentanwälte: DLDD 33Z11In Berlin, den 15. Januar 1908. Der Präsident des Kaiserlichen

lsmann. gsräte Strasser,

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Generalleutnant zur Disposition Christian Friedrich hard Mejer in Lübe

ck in den Adelstand zu

Seine Majestät der König haben Allergnädigst g den Polizeipräsidenten Dr. von Borrie Präsidenten der Regierung in Magdeburg, den Landrat des Kreises Teltow von Stubenrau Berlin zum Polizeipräsidenten der Haupt⸗ und Re⸗ Berlin unter Verleihung des Charakters Geheimer Oberregierungsrat mit dem Range Klasse und . 1 den Regierungsassessor Dr. jur. Gaede in Stallupönen zum Landrat zu ernennen sowie infolge der von der Stadtverordnetenve Aachen getroffenen Wahl den Oberbürgermei rmeister der Stadt Aachen auf fernere

s in Berlin zum

sidenzstadt als Wirklicher der Räte erster

rsammlung zu ster Veltman

daselbst als Bürge zwölf Jahre zu bestätigen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: die am 1. Januar 1908 ausgeschiedenen, wieder vor⸗ geschlagenen 23 Mitglieder der Königlichen Akademie auwesens in Berlin: den Dr.⸗Ing. Dr. Oberbaurat heimen Baurat Dr.⸗ Geheimen Baurat, Pro den Ministerialdirektor Geheimen Rat Hin

Pirklichen Geheimen Oberbaurat in Berlin,

Thoemer Ing. Emmerich in Grunewald, den fessor von Groszheim in Berlin,

und Oberbaudirektor, ckeldeyn in Berlin, den Geheimen Baurat von der Hude in Berlin, den Geheimen Oberbaurat Rei⸗ heimen Oberhofbaurat, Hofarchitekten March in Char⸗ d in Berlin, den in Potsdam, den

Wirklichen

mann in Berlin, den Ge

von Ihne in Berlin, de 1 lottenburg, den Geheimen Oberbaurat Hoßfel

Geheimen Regieru gsrat von Tiedemann und Baurat a. D. Tornow in Metz, den Groß⸗ adischen Oberbaudirektor a. D., Geheimen Rat Professor Dr.⸗Ing. Dr. Durm in Karlsruhe, den Königlich sächsischen Geheimen Hofrat, ot in Dresden, den Ministerialdirektor in Berlin, den Geheimen eheimen Kommerzienrat Berlin, den Ministerialdirektor a. D., Ober⸗ baudirektor, Wirklichen Geheimen Rat Dr.⸗Ing. Schroeder in heimen Regierungsrat, en Ministerialdirektor direktor Dr.⸗Ing. Wichert in Berlin, den Oberbaurat a. D. gart, den Baurat Haack in Ebers⸗ 1— heimen Regierungsrat a. D. Dr.⸗ Wöhler in Hannover von neuem zu deren Mitglie

das bisher außerordentliche Mitglied Geheimen Ober⸗ at Eggert in Berlin zum ordentlichen Mitgliede heimen Baurat, mann in Berlin, den Geheimen Ob daselbst und den Geheimen Baurat, in Dresden zu außerordentlichen Mitg Körperschaft zu ernennen.

n Geheimen Baurat

Regierungs⸗ herzoglich b zweiter Klasse, Geheimen Baurat, Professor Dr. Wall und Oberbaudirektor v Oberbaurat Keller in Berlin, den

on Doemmin R. Pintsch in

Berlin, den Ge in Charlottenburg,

Professor Dr. Slaby und Oberbau⸗

von Brockmann in Stutt

aurat Dr.⸗Ing. Hoff⸗ erbaurat L. Koch eben⸗ Professor Dr. Ulbricht liedern der genannten

1 Ministerium für Landwirtschaft, Domänen

Die Oberförsterstelle Eberswalde im Regi bezirk Potsdam ist zum 1. April 1908 dungen müssen bis zum 15. Februar ein ben sich gleichzeitig darüͤber zu äußern, ie sich als Lehrer an der Forstakademie betätigen wollen und

zu besetzen Die Bewerber ob und inwieweit

Ministerium des Innern.

Gaede ist das L Kreise Stallupönen übertragen worden.

Dem Land

ndratsamt

M nisterium der geistli en, Unterrichts⸗ und Medizinalangelegenheiten. Der bisherige Gymnasialoberlehrer Dr. August Beck⸗ mann aus Mülheim a. Rh. ist zum Kreisschulinspektor in Altenkirchen ernannt worden.

Personalveränderungen.

W“ Königlich Preußische Armee. Offiziere, Fähnriche usw. Ernennungen, Beförde⸗ rungen, Versetzungen usw. Berlin, 14. Januar. Henz, Oberlt. im Inf. Regt. von Horn (3. Rhein.) Nr. 29, kommandiert zur Dienstleistung beim Großen Generalstabe, unter Beförderung zum überzähl. Hauptm. und Belassung beim Großen Generalstabe, als aggregtert zum Generalstabe der Armee versetzt und auf zwei Jahre nach Japan kommardiert. v. Wilamowitz⸗Moellendorff, Lt. und Feldjäger im Reitenden Feldjägerkorps, zum Oberjäger ernannt. Lauprecht, Lt. im 1. Kurhess. Inf. Regt. Nr. 81, auf sein Gesuch mit Pension zu den Res. Offizieren des Regts. übergeführt.

Kaiserliche Marine.

Offiziere usw. 11. Januar. Fischel, Admiral, zum Chef der Marinestation der Nordsee ernannt. Dr. Fabry, Oberarzt in der Schutztruppe für Deutsch⸗Ostafrika a. D., mit dem 14. Januar 1908 im Beurlaubtenstande der Marine als Oberassist. Arzt der Res. mit seinem bisherigen Patent vom 15. Juni 1907 C angestellt. Francke, Oberlt. zur See von der II. Marineinsp., zum Platzmajor in Wilhelms⸗ haven ernannt. v. Amelunxen, Marineoberingen. von der II. Werft⸗ Div, zum Stabe S. M. Linienschiffes „Schwaben“ versetzt. Dr. Matthiolius, Marineoberstabsarzt, Chefarzt des Marinelazaretts Yokohama, unter Zuteilung zur Marinestation der Ostsee, zur Ver⸗ fügung des Stationsarztes dieser Station gestellt. Dr. Scholtz, Marineoberstabsarzt vom Stabe S. M. Linienschiffes „Lothringen“, zum Chefarzt des Marinelazaretts Pokohama ernannt.

Der Abschied mit der gesetzlichen Pension nebst Aussicht auf An⸗ stellung im Zivildienst und der Erlaubnis zum Tragen der bisherigen Uniform bewilligt: Jaeger, Korv. Kapitän, Kommandeur der 3. Abteil. der II. Matrosendiv. Eckerlein, Marinestabsingen. von der II. Werftdiv., Zeglien, Marineing. von der II. Werftdiv.

Thon, Oberlt. zur See von der I. Marineinsp., der Abschied mit der Erlaubnis zum Tragen der bisherigen Uniform und unter Verleihung des Charakters als Kapitänlt. bewilligt. Bertenburg, Oberlt. zur See von der I. Marineinsp., scheidet auf sein Gesuch aus dem aktiven Marinedienst aus und tritt zu den Offizieren der Res. des Seeoffizierkorps über. Herrmann (Kurt), Fähnr. zur See von der Marineschule, zur Marine⸗Res. beurlaubt.

ANichtamtliches.

Preußen. Berlin, 16. Januar.

Seine Majestät der Kaiser und König besuchten, „W. T. B.“ zufolge, gestern vormittag den Staats ekretär des Auswärtigen Amts von Schoen und den Reichskanzler Fürfen von Bülow und hörten darauf im Königlichen Schlosse den Vortrag des stellvertretenden Chefs des Zivilkabinetts, Ge⸗ heimen Regierungsrats von Eisenhart⸗Rothe. Heute vormittag sprachen Seine Majestät Zleichfalls beim Staatssekretär des Auswärtigen Amts und beim Reichskanzler vor und nahmen dann im Schlosse die Vorträge des GPess des Ingenieur⸗ und Pionierkorps, Generals der Infanterie von Beseler, des Kriegsministers, Generals der Kavallerie von Einem, des Chefs des Generalstabs der Armee, Generals der Infanterie von Moltke und des Chefs des Militär⸗ kabinetts, Generals der Infanterie Grafen von Hülsen⸗ Haeseler entgegen.

Ihre Majestät die Kaiserin und Königin besuchten

am 13. d. M. den russischen Botschafter Grafen Osten⸗Sacken, um ihm Allerhöchstihr Beileid aus Anlaß des Hinscheidens seiner Gemahlin auszusprechen. 5

128 88

Der Bundesrat versammelte sich heute zu einer Plenar⸗ sitzung; vorher hielten der Ausschuß für Handel und Verkehr, die vereinigten Ausschüsse Justizwesen, die vereinigten Ausschüsse für Zoll⸗ und Steuer⸗ wesen und für Handel und Verkehr sowie der Ausschuß für Rechnungswesen Sitzungen. 8

8

hält am 26. d. M., Mittags 1 K Königlichen Akademischen Hochschule für Musik in Charlotten⸗

burg zur Vorfeier des Geburtstages Seiner Majestät des Kaisers und Königs eine öffentliche Sitzung. Die Hans Meyer über das Thema

Festrede wird der Professor 89z graphische Kunst“ halten.

und Königs wird die Handelshochschule Berlin am Montag, den 27. Januar, Mittags 12 Uhr, mit einem Fest⸗ akte in der Aula begehen, bei dem der Geheime Regierungsrat,

mann und die Kolonialexpansion der Westmächte“ halten wird.

16““ .“ 1“

8 . 1

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Freya“ vorgestern in Malta angekommen und geht am 19. Januar nach Barcelona weiter.

Deutsche Kolonien. 8

Aus Deutsch⸗Südwestafrika meldet, „W. T. B.“ zufolge, der Gouverneur von Schuckmann unterm 13. d. M:

Der Bondel Klein⸗Jakobus ist mit elf Mann Und vier Gewehren aus dem Bondelsreservat entwichen; er hat am 3. Januar die Farm Außenkehr am unteren Oranje, etwa hundert Kilometer westlich von Warmbad, beraubt und das dort stehende Vieh ab⸗ setrieben. Die Räuber werden durch Patrouillen verfolgt.

des Aeußern Pi

für Handel und Verkehr und für

Gesetzentwurf vorgelegt, nach dem während 5

1“ Oesterreich⸗Ungarn. Der niederösterreichische Seö nach ei Meldung des „W. T. B“, gestern den Gesetzentwurf ange⸗ nommen, durch den der Gemeinde Wien die Ermächtigung zur Aufnahme einer Anleihe im Betrage von 360 Millionen Kronen bestimmt für verschiedene Investitionen, erteilt wird.

Im ungarischen Abgeordnetenhause wurde gestern der Ministerpräsident Dr. Wekerle von dem Abg. Fakarshazy (Dissident) wegen Revision der Geschäfts⸗ ordnung interpelliert.

Nach dem Bericht des „W. T. B.“ vperwahrte sich der Minister⸗ präsident zunächst dagegen, daß die Revision dazu dienen solle, um mit ihrer Hilfe die militärischen Fragen zu lösen oder die Redefreiheit einzuschränken. Die Ereignisse der jüngsten Vergangenheit hätten he⸗ wiesen, daß eine Reform der Geschäftsordnung notwendig sei, wenn Ungarn nicht seinen nationalen Ruf gefährden und im Moraste der Untätigkeit versinken wolle. Die Wahlreformvorlage solle jedenfallz bereits auf Grundlage der neuen Geschäftsordnung verhandelt werden.

Die Antwort wurde mit überwiegender Magorität zur Kenntnis genommen. Dagegen stimmten nur die Dissidenten und die Nationalitäten.

In Beantwortung einer Interpellation des Sozialisten Mezoefi, betreffend die Wahlreformvorlage, gab der Minister des Innern Graf Andrassy folgende Erklärung ab:

Er hoffe, den Gesetzentwurf, betreffend die Wahlreform, im März oder April vorlegen zu können. Ueber ihren Inhalt könne er sich aber vorläufig nicht äußern.

Bei der Ankunft des neuernannten Banus von Kroatien Barons von Rauch und der kroatischen Sektionschefs in Agram haben gestern Ausschreitungen stattgefunden, über die das „W. T. B.“, wie folgt, berichtet:

Während der Begrüßung des Banus durch die Spitzen der Behörden am Bahnhof brach der angesammelte Pöbel in Zischen und Pfeifen aus. Der Banus und seine Begleitung bestiegen einen Wagen, um nach dem Banuspalais zu fahren. Der Pöbel bewarf den Wagen mit Steinen. Die Poltzei zerstreute die Menge, wobei mehrere Personen leicht verletzt und zahlreiche Verhaftungen vorgenommen wurden. Der Banus erklärte, er fürchte sich nicht vor dem Pöbel und werde, wenn nötig, mit eiserner Hand die Ordnung herstellen

Großbritannien und Irland.

Der Staatssekretär des Auswärtigen Sir Edward Grey hat gestern abend in Alnwick vor seinen Wählern eine Rede gehalten, in der er die Marinefrage berührte und es für unmöglich erklärte, daß England fortfahre, seine Marinestreit⸗ kräfte zu verringern, wenn die auswärtigen Mächte jene Marinepläne verwirklichten, die sie angekündigt hätten.

„Wir haben kein Recht,“ sagte der Staatssekretär, „W. T. B.“ zufolge, „gegen die Summen zu protestieren, welche die anderen Nationen für ihre Marine ausgeben, wohl aber wünschen wir, unsern Handel und unser Reich zu beschützen. Die Unabhängigkeit, ja das Leben unseres Landes hängt von der Erhaltung unserer Marine ah. Wenn gewisse Nationen ihr Schiffsbauprogramm voll verwirklichen, wird es unzweifelhaft auch für England notwendig sein, seine Flotte zu vergrößern.“

Frankreich.

Wie das „W. T. B.“ meldet, erklärte gestern der Minister on auf Befragen einem Redakteur des „Matin“, es sei schwer für ihn, irgend ein Urteil über die Ereirengeies Mulay Hafids abzugeben, da dieses

eignis, ob es nun Bedeutung habe oder nicht, in keiner Weise die Haltung Frankreichs ändern könne.

Frankreich habe die Algecirasakte unterschrieben, welche die Souveränität des Sultans von Marokko und die Integrität seines Besitzes verbürge. Wer immer der Sultan sein möge, der über Marokko herrsche, die Algecirasakte bewahre ihre volle Wirkung. Frankreich habe Pflichten und Verantwortlichkeiten übernommen, die

durch keinerlei innere Umgesßaltung Marokkos abgeändert werden

könnten, und Marokko habe sich Europa gegenüber Verpflichtungen auferlegt, die durch keine Umgestaltung des scherifischen Hofes beein⸗ flußt werden könnten.

Bezüglich der .. Interpellation Jaurès' wegen der Politik der Regierung in Marokko führte der Minister aus: 1

Er werde wiederholen, was er schon oft auf der Kammertribüne erklärt habe, daß Frankreich nur ein Ziel vor Augen habe, die euro⸗ päischen Kolonien in Marokko zu beschützen, die Ordnung und Ruhe an der Küste zu sichern und dafür zu sorgen, daß die Ordnung längs der algerischen Küste nicht gestört werde. b 1

Spanien.

Wie das „W. T. B.“ meldet, an den Ministerpräsidenten Maura die Aufforderung, dem Lande klar und deutlich mitzuteilen, welcher Art die Mission sei, die Spanien in Marokko zu erfüllen habe, welche Opfer

richtet der „Imparcial“

88 G 8 ess werde bringen müssen und welchen Nutzen es davon haben Die Königliche Akademie der Künste zu Berlin w w g ne 8 88 1 hen es h 12 Uhr, im Konzertsaale der

werde. 8 8883

8 Türkei. Wie die amtliche Untersuchung über ein am 10. d. M. im patriarchistischen Dorfe Dragoklaresse veranstaltetes Blutbad ergeben hat, hatte eine bulgarische Bande fünf Häuser angezuͤndet. 24 Personen, davon 10 Kinder, sind in den Flammen umgekommen oder ermordet worden. Außerdem

wird eine Person vermißt und eine wurde entführt.

Den Geburtstag Seiner Majestät des Kaisers Meldung des „K. K. Telegraphen⸗Korrespondenzbureaus“ zu⸗ folge, Gicorgieff vernichtet worden.

Professor Dr. Dunker die Festrede über „Der deutsche Kauf⸗

In Ramme (Sandschak Seres) ist am Montag, einer

bulgarische Bande unter Joachim

eine sechsköpfige

Schweden. .

Die beiden Kammern des Reichstags sind gestern, „W. T. B.“ zufolge, unter dem Vorsitz der vom König wieder

ernannten bisherigen Präsidenten zusammengetreten. In beiden Kammern hielten König Oskar. 8 1

Der amerikanische Senat hat gestern, „W. T. B.“

V zfolge, Gemeinschaft mit dem Repräsentantenhause

eine China Entschädigungssumme um mehr als die Der Betrag der Summe wird infolge dieses 24 440 000 auf 11 655 000 Doll. herabgesetzt.

Die chilenische Regierung hat dem Parlament einen Jahre eine

lution angenommen, welche die vee der anläßlich des Boxeraufstandes auferlegten älfte vorsieht. eschlusses von

jährliche Subvention von 20 000 Pfund Sterling 8 diejenige Hangferdesensgaft bewilligt wird, welche die

ahrt von Valparaiso nach Panama in 8 Tagen ausführt.

bericsteten, „S.,

W1 1

die Präsidenten Gedächtnisreden auf üa

der gestrigen Sitzung des persischen Parlaments 9 „B.“ zufolge, der Präsident und die Mit⸗ lieder der enden Deputation über die endgültigen Ver⸗ ginbarungen mit dem Schah. Die Parlamentsmitglieder erhielten für heute anläßlich des Festes Kurban eine Einladung zum Selamlik.

Nach einer Depesche des „W. T. B.“ ist das Fest Aidelkebir in Tanger vollkommen ruhig verlaufen. Das im Namen von Abdul Asis gesprochene Gebet wurde mit einer Artilleriesalve begrüßt. 2

In Casablanca sind gestern durch französische Truppen drei Marokkaner v rhaftet worden, welche die Hauptschuld an den in den letzten Tagen des vergangenen Juli ausgebrochenen Unruhen trifft. Sie werden vor ein Kriegsgericht gestellt

en. 1 ist durch die 1 n in Fes wenig beeinflußt. Die Einwohnerschaft ist Abdul Asis bisher treu geblieben.

Parlamentarische Nachrichten.

Der Präsident des Herrenhauses Wirklicher Ge⸗ heimer Rat Fürst zu Inn⸗ und Knyphausen ist nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus Norden heute in Lütetsburg gestorben. u1u““ 8

11“ 8— 8 Die Schlußberichte über die gestrigen Sitzungen des Reichs⸗ tags und des Hanßes⸗ der Abgeordneten befinden sich in der Ersten und Zweiten Beilage.

Die heutige 81. Sitzung des Reichstags, welcher der Staatssekretär des Innern Dr. von Bethmann Hollweg und der Staatssekretär des Auswärtigen Amtes von Schoen beiwohnten, eröffnete der Präsident Graf zu Stolberg⸗ Wernigerode mit der Mitteilung von dem heute früh er⸗ folgten Tode des Abg. Fürsten zu Inn⸗ und Knyp⸗ 89 en (d. kons.), Vertreters für 1. Hannover (Emden⸗Norden).

as Haus ehrte sein Andenken in der üblichen Weise.

n dritter Lesung wurden die Uebereinkunft mit Belgien und diejenige mit Italien, betreffend den Schutz des geistigen Eigentums, ohne Diskussion endgültig unver⸗ verändert genehmigt.

Es folgte die dritte Lesung der am 18. Juni 1907 in Cettinje unterzeichneten Handels⸗ und Schiffahrts⸗ übereinkunft zwischen dem Deutschen Reich und dem Fürstentum Montenegro. Der Vertrag ist in zweiter Beratung unverändert angenommen worden.

Hierzu ergriff der Staatssekretär des Auswärtigen Amts von Schön das Wort, dessen Ausführungen morgen im Wortlaut mitgeteilt werden werden.

Die heutige Sitzung des Hauses der Abgeord⸗ neten, welcher der Präsident des Staatsministeriums, Reichs⸗ kanzler Fürst von Bülomw, der Finanzminister Freiherr von Rheinbaben, der I Dr. Beseler, der Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten von Arnim und der Minister des Innern von Moltkke beiwohnten, eröffnete der Präsident von Kröcher mit Worten:

Ich habe eben die Nachricht erhalten, daß der räsident des Lan⸗ hauses Fürst zu Knyphe usen beute früh um /8 Uhr auf seinem

loß Lütetsburg verstorben ist. (Die Mitglieder des Hauses erheben

sich) Fürst Knyphausen ist am 16. Januar 1904 zum Präsidenten des Herrenhauses gewählt, also genau 4 Jahre lang Präsident des Herrenhauses gewesen. Ich sehe, daß Sie sich zu Ehren des An⸗ deteae des Verstorbenen von den Sitzen erhoben haben. Ich stelle as fest. „Der Präsident von Kröcher erbat und erhielt sodann für das Präsidium die Ermächtigung, Seiner Majestät dem König die Glückwünsche des Hauses zu Allerhöchstdessen Geburtstag entweder mündlich bei der Gratulationscour oder schriftlich auszusprechen.

Auf der Tagesordnung stand die zweite Beratung des Gesetzentwurfs über Maßnahmen zur Stärkun ve Zentschtums in den Provinzen Westpreußen un

osen. 2

Abg. Kirsch (Zentr.): Der neugestellte Kompromißantrag wegen der Enteignung bis zu 70 000 ha ist so einschneidender Natur gegenüber dem Kommissionsbeschluß, daß ich namens meiner Freunde

„Antrag stelle, den Kompromißantrag an die Kommission zurückzuverweisen. In der Kommission sind bei der ersten und der sweiten Lesung die verschiedenartigsten Beschlüsse gefaßt worden, die Mitglieder der Kommission haben ihre Ansichten gewechselt.

r vom Zentrum haben natürlich unsere Ansicht nicht ge⸗ wechselt. Wir lehnen sowohl den neuen Antrag wie die Kom⸗ missionsbeschlüsse ab. Nur der Beschluß der ersten Lesung mit der

lehnung der Enteignung war es, den wir erstrebt haben.

t wurde aber bei der zweiten Lesung nicht aufrecht erhalten.

dem eine Kommissionssitzung für die zweite Lesung anberaumt war, fiel diese Sitzung auf Wunsch der Regierung aus, weil

* Landwirtschaftsminister noch Erwägungen anstellen wollte. ine Regierung, die keine Erwägungen anstellt, ist mir allerdings bekannt. Man scheint die Kommission wie eine Korvette e Fregatte angesehen zu haben, die nach der Weisung des hs wenden und drehen 8 Die nächste Kommissionssitzung san dann erst nach Weihnachten stattfinden, sie wurde aber plötzlich a4 einen Tag unmittelbar vor der Weihnachtspause angesetzt, an dem ban⸗ das Ergebnis der Erwägungen der Regierung mitgeteilt werden ber ür diese zweite Lesung war von den Mehrheitsparteien mit bitte sgierung ein Kompromiß vereinbart. Peüsdes von Kröcher d * den Redner, nicht zu weit in der Materie selbst auszuholen.) senc dieses Kompromiß waren wir überrascht, ebenso wie durch den vancen neuen Antrag. Solche wichtigen Anträge müssen gründlich 8 n werden, es genügt namentlich dem Volke dLeaafe nicht, 2 sse Parteien sich über einen Antrag einigen und den anderen dewefsung e Dfüfung ö Ich ; also Zurück.

. ommission, son . zrterungen nicht denhmi st können wir uns an den Er

Abg. Keruth (fr. Volkep.): Ich kann mich dem Ant auf Zuri Coerweisung der deep.): ch kann mich nur dem Antrage ge an die Kommission anschließen, und war mit Rücksicht auf den neuen Antrag zum § s9

Abg. Luse 8k : Die n 8 v 02: Ich bitte Sie, den Antrag abzulehnen. 7 Sache n der Kommission auf das allereingehendste in recht⸗ beer, und wirtschaftlicher Beziehung besprochen worden. Wären ganz in den Gesetzentwurf hineingeschrieben worden, s die nochmalige Beratung in der Kommission gehabt haben; man hätte dann prüfen müssen, wäre, gerade diese Kreise zu wählen. So liegt t; der neue Antrag nähert sich wieder der

Abg. Viereck (freikons.); Der neue Antrag ist so klar und!

durchsichtig, daß auch wir die Notwendigkeit einer nochmaligen Be⸗ 882 in der Kommission nicht einzusehen vermögen.

bg. Dr. von Diembowski⸗Pomian (Pole): Schon bei

der ersten Lesung hat der konservative Abg. von Hepdebrand eine möglichst genaue und gründliche Beratung des Entwurss notwendi gehalten. Die nochmalige Beratung in Kommission ist aber au

aus einem ge chäftsordnun smäßigen Grunde notwendig. Die Kom⸗

unterbreiten; sie hat aber einen Blankettparagraphen stehen lassen, über den noch nicht abgestimmt ist.

Abg. Wolff⸗Lissa (fr. Vag.): Es ist ein alter Brauch des Hauses, daß, wenn seitens großer Parteien daß das Zentrum eine große Partei ist, können Sie nicht verkennen, trotz der Blockpolitik im Reich eine Vertagung oder Absetzung von der Tagesordnung oder Zurückverweisung an die Kommission beantragt wird, diesem An⸗ trage stattgegeben wird. Wenn Sie mit dieser Tradition nicht brechen wollen, dann müssen Sie für den Antrag Kirsch stimmen.

dem Antrage nicht widersprechen, wenn ich mir von der Kommissions⸗

beratung irgend einen anderen Erfolg versprechen könnte als den, zu⸗

dem die Kommission bisher gekommen ist. Wir wissen ganz genau,

Erregung über diese

Wir wollen doch nicht Versteck spielen. Die als daß

Angel⸗genheit ist groß genug und hat lange genug gedauert, es nicht Zeit wäre, damit zu Ende zu kommen.

Der Antrag auf Zurückoerweisung an die Kommission das Haus tritt in die sachliche Be⸗

zunächst Art. I Ziffer 1 gestellt:

der Polen abgelehnt; ratung ein.

Zur Diskussion wird Der im § Verfügung gestellte Fonds wird um 200 (nach vorlage um 300) Millionen Mark erhöht, von denen 75 Mil⸗ lionen zur Regulierung bäuerlicher Güter zu verwenden sind.

(Der Relativsatz ist von der Kommission hinzugefügt 1 ermit au e Universitäten des Reichs, die Frauen nicht immatrikulieren,

Der Referent Abg. Glatzel (nl.) beantragt, Erörterung der §§ 13 und 14 (Enteignung) und der dam gestellten Anträge zu verbinden, zieht diesen Vorschlag jedoch zurück, nachdem Abg. Marx (Zentr.) sich dagegen ausgesprochen und der Präsident von Kröcher darauf verwiesen hat, daß dem alten Brauch des

Hauses entsprechend bei dem ersten Paragraphen eines Gesetzentwurfs

eine allgemeine Diskussion zugelassen sei.

Referent Abg. Glatzel legt hierauf die Kernpunkte der Vorlage 5 1 in der die Anzahl der letztgenannten Damen mitenthalten ist, beträgt in

im Anschluß an den von ihm erstatteten umfangreichen schriftlichen Bericht nochmals dar.

erhobenen Bedenken als nicht stichhaltig hinwegzugehen. Der Ent⸗ wurf werde geeignet sein, in den gemischtsprachigen Landesteilen den Frieden zu sichern. Abg. Dr. von Jardzewski (Pole) verliest folgende Er⸗ klärung: Ich habe bereits bei der ersten Lesung der uns heute be⸗ schäftigenden Vorlage erklärt, daß die Einzelheiten derselben für uns deshalb nicht diskutabel sind, weil das Prinzip, auf welchem dieselbe beruht, den Bestimmungen der Verfassung, der christlichen und menschlichen Gerechtigkeit und den Auf⸗ fassungen aller Kulturstaaten über die Heiligkeit des Privateigen⸗ tums widerspricht. Die II scheinen in ihren Auf⸗ fassungen über die Zweckmäßigkeit und Notwendigkeit einer so exorbitanten Vorlage hin⸗ und hergeschwankt zu haben, einmal wollten sie dieselbe abschwächen, einmal wieder verschärfen, aber schließlich wollen sie in einer unklaren und verklausulierten Form das Grundprinzip derselben gesetzlich fixieren und ein Ausnahme⸗ gesetz schaffen, das die hervorragendsten Denker und Politiker aller lturnationen in der schärfsten Weise verurteilt haben, in einer so schroffen Weise, daß ihre Worte hier kaum wiederholt werden könnten. Wir überlassen der Königlichen Staatsregierung und denjenigen Parteien, die sie in ihrem Vorhaben unterstützen wollen, die Verantwortung für ihr Vorgehen vor der Welt und der Geschichte, das auch für die Angehörigen der deutschen Nationalität nicht ohne verhängnisvolle Nachwirkungen bleiben wird, weil es geeignet ist, die Saat der Zwietracht und des Mißbehagens weiter auszustreuen und die Angehörigen einunddesselben Staats in zwei feindliche Lager zu drängen. Daß einzelne Parteien sich mit einer Staatsweisheit einverstanden erklären, die solche Zustände mit Gewalt herbei⸗ führt, muß ich mit meinen Stammesgenossen aufs tiefste be⸗ dauern; ich glaube aber, gegenüber der vorgefaßten Meinung der hiesigen Majorität der Notwendigkeit enthoben zu sein, mich in eine weitere Diskussion über den Gegenstand der heutigen Debatte ein⸗ zulassen, es sei denn, daß im Laufe derselben Worte kommen, die einer Entgegnung dringend bedürfen sollten. Meine Stammes⸗ genossen werden sich voraussichtlich bei der zweiten Lesung darauf beschränken, gegen die Vorlage in allen ihren Einzelheiten und gegen alle Amendements, die auf dem Prinzip derselben beruhen, zu stimmen.

(Schluß des Blattes.)

Statistik und Volkswirtschaft.

Die deutsche überseeische Auswanderung im Monat De⸗ zember 1907 und in dem gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Es wurden deutsche Auswanderer befördert im Monat Dezember über 1907 1906 . . . 741 . . r11nnu6“ 330

deutsche Häfen zusammen. . 6 1071 fremde Häfen (soweit ermittelt) 105 167

C“ überhaupt. . 821 1238.

Aus deutschen Häfen wurden im Monat Dezember 1907 neben den 726 deutschen Auswanderern noch 10 511 Angehörige fremder Staaten befördert, davon gingen über Bremen 5713, über Ham⸗ burg 4798. 8 8

Ergebnisse der Tätigkeit der Prüfungskommission für höhere Verwaltungsbeamte im Jahre 1907.

Bei Beginn des Jahres 1907 hatten 52 von den der Prüfungs⸗ kommission für höhere Verwaltungsbeamte überwiesenen Referendaren die Prüfung noch nicht vollendet; unter Hinzurechnung der im Jahre 1907 neu überwiesenen 68 Referendare waren im ganzen 120 Exami⸗ nanden der Prüfung zu unterziehen.

Die Zahl der Referendare, welche die Prüfung abgelegt haben,

betrug 108. Von ihnen haben 23 nicht bestanden. Von diesen 23 wurden 5 wegen wiederholt nicht bestandener Prüfung vom höheren Verwaltungsdienste ausgeschlossen, die anderen 18 sind zur besseren Vorbereitung zurückgewiesen worden. 2 von ihnen haben inzwischen die wiederholte Prüfung ausreichend bestanden. Es haben 11 Refe⸗ rendare mit dem Prädikat „gut“, 9 mit dem Prädikat „vollkommen befriedigend“ und 65 Referendare mit dem Prädikat „ausreichend“ die Prüfung bestanden.

Auftrag zur wiederholten Prüfung eines Referendars kam nicht zur Erledigung, weil er infolge einer rkrankung des Kandidaten zurückgezogen wurde. Am Schlusse des Jahres 1907 waren 11 der Kommission überwiesene Referendare, deren Prüfung noch nicht statt⸗ finden konnte, vorhanden.

Der Prozentsatz der Nichtbestandenen war: im Jahre 1900 18,75,

1901 20, 1902 17,91, 1903 9,09, 1904 13,24, 1905 22,4, 1906 14,91

und 1907 21,30.

studieren in München 125 gegen 90 im Vorjahr,

Tübingen 9 gegen 7, gegen 4.

wird Pehen die Stimmen des Zentrums, der Freisinnigen und Vhwissenschaften erheblichen Zufluß erhielten.

1 des Ansiedlungsgesetzes der Staatsregierung zur der Regierungs⸗

Die Kommission könne mit gutem Gewissen dem Hause empfehlen, auch hinsichtlich der Verfassungsfrage über die

dem Gebote 5 Marburg 28,

Statistik de A an den deutschen Universitäten im Winter 1 907/8.

Im laufenden Winterhalbjahr sind an den acht Universitäten des Reichs, die Damen beim Besitz eines ennehes einer höheren Lehranstalt und in der Regel auch der deutschen taatsangehörigkeit das Recht auf Zulassung zum —22 Universitätsstudium mit akademischem Bürgerrecht eingeräumt haben, 320 Frauen, über⸗

d

s 8 8 a-e mission muß Anträge, über die sie abgestimmt hat, dem Plenum wiegend deutscher Abstammung, als vollberechtigte Studentinnen ein⸗

geschrieben, gegen 302 im letzten Sommer, 254 im Winter des Vorjahrs und 140 ein Jahr früher. Von den Studentinnen dieses Winters in Heidelberg 65 gegen 58, in Freiburg 53 gegen 49, in Leipzig 36 gegen 33, in Jena, wo Frauen im Sommer v. ö erstmals aufgenommen wurden, 20, in in Würzburg 8 gegen 13 und in Erlangen 4 Wäbrend im Sommer 1906 die Universität München be⸗ züglich der Zahl ihrer Studentinnen noch hinter Heidelberg und Frei⸗ burg stand, ist sie jetzt mit mehr als einem Drittel aller Studentinnen

Abg. Dr. von Heydebrand und der Lasa (kons.): Ich würde an die Spitze gerückt.

Hinsichtlich der Verteilung der Damen auf die verschiedenen Fakultäten bezw. Studienfächer zeigt sich neuestens im Gegensatz zu der Entwicklung bei und unmittelbar nach Beginn der Bewegung ein

n daß sich eine Mehrheit auf den Kompromißbeschluß vereinigt hat. gleichmähigeres Eindringen der Frauen in die verschiedenen ihr

zugänglichen Berufe. Noch vor wenigen Semestern widmete sich mehr als die Hälfte sämtlicher Studentinnen dem Studium der Medizin (im Sommer 1905 75 von 137); dann folate, insbesondere im Winter des Vor⸗

jahres, ein starker Zugang zu den philosophischen Fächern und andererseits ein

Stillstand bei der Medizin; neuestens verringerte sich wieder die Zahl der Kandidatinnen des Lehramts, auch der Stillstand bei den Studentinnen der Medizin hielt an, wogegen Mathematik und 1 1 Die Zahlen der Studentinnen der einzelnen Fächer sind gegenwärtig: Medizin 151 gegen 134 im Sommer v. J. und 108 im Sommer 1906, Philo⸗ ophie, Philologie und Geschichte 103 gegen 113 und 66, Mathematik und Naturwissenschaften 44 gegen 31 und 22, Rechtswissenschaftund Staatswissenschaften 8 gegen 4 und 4, Staatswissenschaften 8 egen 15 und 10, Zahnheilkunde 3 gegen 3 und 1, ddeeri. Theologie 2 gegen 2 und 0. Außer diesen eigentlichen Studentinnen befindet sich noch an v ondern sie nur als Hospitantinnen oder Gastzuhörerinnen aufnehmen, eine größere Anzahl Damen mit Reifezeugnissen, die nach beendetem Studium sich einer Prüfung zu unterziehen beabsichtigen. Ihre sahl kann jedoch nicht festgestellt werden, da die Veröffent⸗ ichungen jener Universitäten hierüber keine näheren Angaben enthalten. Die Zahl der Hörerinnen der sämtlichen Universitäten,

gegenwärtigem Semester 2504 gegen 2105 im Vorjahr und 1769 vor zwei Jahren. Auch ihre Zahl steigt von Jahr zu Jahr erheblich. Die größte Anzahl weist z. Zt. die Universität Berlin auf, nämlich 771, und es sind vorwiegend Philosophie, Philologie und verwandte Fächer, denen sich in Berlin diese „Damen aus der Stadt“, wie an ver⸗ schiedenen Universitäten ihre Bezeichnung lautet, widmen. In Breslau sind es 250, in Straßburg 243, in Bonn 217, in Göttingen 149, in Königsberg 141, in Leipzig 102, in München 90, in Jena 80, in . 75, in Kiel 70, in Tübingen 60, in Greifswald 46, in

ostock 45, in Freiburg 38, in Heidelberg 32, in Würzburg 30, in in Gießen 23, in Münster 9 und in Erlangen 5.

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Zur Arbeiterbewegung.

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Das Angebot der Stadt Düsseldorf, zur Hebung des Notstandes Wegearbeiten auszuführen und dafür den zwei Jahre ortsansässigen Arbeitslosen für die erste Woche 3 ℳ, von da ab 3,50 täglich zu bezahlen, wurde, wie die „Voss. Ztg.“ erfährt, von zwei zahlreich besuchten Arbeitslosenversamm ungen an⸗ genommen. (Vgl. Nr. 12 d. Bl.)

Die „Bergarbeiterzeitung“ veröffentlicht in ihrer Nr. 1 vom 4. d. M. unter der Ueberschrift „Lohnreduzierungen im Berg⸗ bau“ einen Artikel, in dem die Behauptung aufgestellt ist, daß auf den Ruhrzechen fast überall Lohn⸗ und Gedingekürzungen in seüßerem Umfange vorgenommen seien. So wird von Zeche „Viktor“ berichtet, es sei durch Anschlag bekannt gegeben worden, daß am 1. Januar die Löhne um 10 % gekürzt werden. Auf der Zeche „Adolf von Hansemann“ soll sogar eine Herabsetzung der Löhne um 15 % erfolgt sein. Ferner werden allgemeine Lohnminderungen von den Zechen „Recklinghausen Nr. II“, „Shamrock“ und „General Blumenthal“ gemeldet. Auf Grund authentischer Mitteilungen des „W. T. B.“ wird festgestellt, daß diese Meldungen der „Bergarbeiter⸗ zeitung“ vollständig aus der Luft gegriffen sind.

In Leipzig sind, der „Lpz. Ztg.“ zufolge die in etwa 250 Be⸗ trieben der Damenkleiderschneidere der Krawatten⸗, Rüschen⸗, Wäsche⸗, Schürzen⸗,Korsett⸗ und Schirmbranche beschäftigten, insgesamt rund 5600 Arbeiter und Arbeiterinnen in eine Lohnbewegung eingetreten. In einer Versammlung wurde ausführlich Bericht über die wirtschaftliche Lage dieser Arbeiter erstattet, der sehr ungünstig lautete. Darum wurde eine nachdrückliche zielbewußte Agitation zur Erringung besserer Verhält⸗ nisse als unbedingt erforderlich beschlossen. Diese Bewegung erstreckt sich auch auf die in den Wasch⸗ und Plättanstalten, in den chemischen Reinigungsanstalten und in der Trikotagenbranche beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen, deren Zahl in der obengenannten Gesamt⸗ Hffer mit enthalten ist. Die Versammlung beschloß, die allgemeine

ohnbewegung zunächst durch Betriebs⸗ und Bezirksversammlungen vorzubereiten und dann in großer allgemeiner öffentlicher Versamm⸗ lung die Forderungen zu formulieren. Als hauptsächlichste Forderung wird die Beseitigung der Heimarbeit verlangt, und zwar wegen der hygienischen Gefahren sowie wegen der durch sie verursachten Lohn⸗ drückereien. 1u“

Kunst und Wissenschaft. 1

Im Verlage von E. S. Mittler u. Sohn ist ein neuer Katalog der Königlichen Nationalgalerie in Berlin erschienen; er enthält in der ersten Abteilung ein Verzeichnis der Gemälde und Kartons, in der zweiten dasjenige der plastischen Werke. Die Handzeichnungen und Aquarelle sind in einem besonderen Katalog verzeichnet, soweit i. bei dessen Drucklegung im Jahre 1902 schon erworben waren. b

a der Katalog in erster Linie der Benutzung in der Sammlung dienen soll, konnte auf die übliche Beschreibung dessen, was der Be⸗ schauer vor Augen hat, verzichtet werden, während überall da, wo es notwendig erschien, tatsächliche Angaben das Verständnis der Dar⸗ stellung erleichtern. Die Beschreibungen der Historienbilder sind, teil⸗ weise etwas gekürzt, aus dem Jordanschen alten Katalog übernommen 8 worden. 300 alphabetisch nach den Künstlernamen geordnete Ab⸗ bildungen der wichtigsten Werke werden sicher in willkommener Weise die Erinnerung an das Gesehene erhalten. Die Anordnung in dem Katalog folgt der alphabetischen Reihenfolge der Meisternamen. Ein besonderes Verzeichnis am lusse bringt die Bilder nach der

ernfolge geordnet. 8*

Gletscherbewegungen in der

8 Die Beobachtungen der ürcher Zeitung“

Schweiz im verflossenen Jahre lassen, der „Neuen zufolge, beinahe überall auf eine Abnahme chließen. Der egletscher (Evolsna) verkürzte sich nicht; dafür sank seine

berfläche. Der Zanfleurengletscher am Fuß des Oldenhorns hin⸗ um volle 11 m zu. Nachstehend bezeichnete Gletscher der Roßbodengletscher um 5,50 m, Kaltwassergletscher 3,30 m, Aletsch 7 m, Fieschergletscher 1,90 m, Gornergletscher 2 m, Allalingletscher 0,70 m, ötschengletscher 11,50 m, Turtmanngletscher 0,58 m, Durandgletscher 6—9 12 m, Grand Dssett (nördlich von Mt. Pleureur) 15 m, Mont Fort (in gleicher Richtung) 26 m, mit starkem Sinken der Oberfläche Arollagletscher 2,26 m, Zigiornuovo (Evolèna) 22 m, Saleinaz (Orsières) 4,70 m, Valserey (Orsières) 2,80 m.

legen nahm nd am Rücegan begriffen: