Ding,
18
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8 Postanstalten
mikroskopischen Tierwelt, die von den Festländern durch Winde und Strömungen auch nach den fernen subantarktischen Inseln gebracht erscheinen, der Schwämme, die in der Antarktis auffallende Aehnlich⸗ keiten mit denen des Mittelmeeres zeigten, nur daß sie in der Antarktis stärkere Nadeln durch reichlichere Ausscheidungen von dele stnee esenns bildeten, vor allem der Meeresmilben, die sehr interessante Beziehungen zwischen der Antarktis und den Warmwasser⸗ gebieten einerseits, der Tiefsee anderseits erkennen ließen. Die erd⸗ magnetische Publikation gibt die Darstellung eines den Arbeiten der Expedition entsprungenen neuen Instruments für Seebeobachtungen, das nicht allein letztere, soweit sie in Messungen der Horizonral⸗ intensität bestehen, ebenso genau auszuführen gestattet, als es bisher nur auf dem Lande möglich war, sondern auch für die praktische Schiffahrt von großer Wichtigkeit zu werden verspricht, weil es eine Kompaßregulierung auf hoher See ohne Beobachtung von Himmels⸗ körpern, also auch bei Nacht und Nebel gestattet.
Die Arbeiten der Expedition schreiten auch in den anderen Wissenszweigen gut vorwärts und zeigen eigentlich in allen weitere Ergebnisse, als man erwarten und veranschlagen durfte.
Verkehrsanstalten.
sind eingerichtet worden in Richthofen (Deutsch⸗Südwestafrika)) in Groß⸗Barmen (Deutsch⸗Südwest⸗ afrika) und in Neudamm (Deutsch⸗Südwestafrika). In Groß⸗ Barmen ist die Postanstalt mit der daselbst bereits bestehenden öffent⸗ lichen Feesen vereinigt. Die postalische Tätigkeit der neuen Postanstalten erstreckt sich auf die Annahme und Ausgabe von ge⸗ wöhnlichen und eingeschriebenen Briefsendungen. Richthofen ist eine Eisenbahnstation zwischen Swakopmund und Jakalswater, Groß⸗ Barmen liegt 28 km südwestlich von Okahandja an der alten Straße 1X““ Uund Neudamm liegt 40 km östlich von ndͤhutk.
Laut Telegramm aus Cöln vom heutigen Tage hat die Post infolge von Zugverspätung den Anschluß nicht erreicht.
Die Schiffahrt ist laut Meldung des „W. T. B.“ aus Hamburg durch starken Nebel zum vollständigen Stillstand gebracht. Seit Donnerstagnachmittag sind keine Seeschiffe in die Stadt gekommen. Aus Cuxrhaven wird gemeldet, daß heute morgen wegen des Nebels Beobachtungen unmöglich waren
“
Theater und Musik.
Kammerspiele des Deutschen Theaters.
Das Kammerspielhaus diente gestern nach längerer Zeit einmal wieder als literarische Versuchsbühne. Gegeben wurde zum ersten Male ein fünfaktiges Schauspiel „Hochzeit“ von Emil Strauß, einem bisher nur als Erzähler erprobten Schriftsteller. Bis zum Schluß des dritten Akts folgte man dem Verfasser noch ziemlich willig durch die Lêängen des Dialogs seiner unökonomisch geführten Szenen. Man versteht es, daß Emma Ueing, ein blutjunges das auf Anraten des Vaters dessen bejahrten Freund Liesegang geheiratet hat, unmittelbar nach der Hochzeit mit dessen Neffen auf und davon geht. Man versteht es, weil eine solche Handlung aus der Aufwallung des Temperaments, aus der Verzweiflung des jungen Weibes bei dem Gedanken, an der Seite eines Alten das Leben vertrauern zu müssen, menschlich er⸗ klärlich ist. Aber Strauß flickt noch zwei — eine Verwandlung eingerechnet sind es sogar drei — Akte an, in denen versucht wird, diesen Vorgang verstandesmäßig zu rechtfertigen. Die junge Frau, die in ihrem unbedacht gefaßten Entschlusse mehr als einmal wieder wankend wird, soll nun dazu gebracht werden, wie Ibsens „Frau vom Meere“, unter eigener Verantwortung zu handeln. Aber die eigene Verant⸗ wortung, die Ellida Wangel zu ihrer Pflicht zurückführt, sie vom Banne des fremden Mannes erlöst, der in ihr Leben einzugreifen sich berufen fühlte, führt Emma Ueing schließlich dazu, ihren vorher plötzlich gefaßten Entschluß nun auch mit voller Ueberlegung aufrecht zu erhalten. Dieses Nachspiel, bei dem der Verfasser den Boden der Wirklichkeit unter den Füßen völlig verliert und sich in den anfecht⸗ barsten Spekulationen und Phantastereien ergeht, ist vom Uebel und ließ fast alle kleinen idyllisch poetischen Vorzüge vergessen, die etwa in den ersten Akten enthalten sind. Das Drama ist gewiß auch nicht das Feld, auf dem Emil Strauß Lorbeeren erblühen werden. Friedrich Kayßler und Else Heims setzten ihre ganze darstellerische Kraft ein, um dem Liebespaar die Sympathien zu retten — leider vergeblich. Die Herren Tiedtke, Arnold, Frau Pagay u. a. nahmen sich mit ebenso großem Eifer und ebensowenig Erfolg der anderen Rollen an. 6
Im Königlichen Opernhause Peht morgen, Sonnabend, „Tristan und Isolde“ in Szene. (Anfang 7 Uhr.) Den Tristan singt
r Grüning, die Isolde Frau Plaichinger, den Kurwenal Herr Bachmann, die Brangäne Frau Goetze, den Marke Herr Griswold, den Melot Herr Kirchboff Die musikalische Leitung liegt in den Händen des Kapellmeisters von Strauß.
Im Königlichen Schauspielhause wird morgen Schillers „Braut von Messina“ in nachstehender Besetzung aufgeführt: Isabella: Lindner; Don Manuel: Herr Sommerstorff; Don Cesar:
err Staegemann; Beatrice: Fräulein Steinsieck; Diego: Eggeling; Cajetan: Herr Kraußneck; Bohemund: Herr Geisendörfer.
Die Direktion des Schillertheaters sieht sich ö wegen Erkrankung einiger Hauptdarsteller die für den 30 d. M. im Schillertheater Charlottenburg angekündigte erste Auf⸗ führung von Ibsens „Kaiser und Galiläer“ noch um einige Wochen hinauszuschieben.
(Der Konzertbericht befindet sich in der Zweiten 2
Mannigfaltiges. Berlin, 24. Januar 1908.
Polizeiliche Beaufsichtigung der Kinematograph
Die im Ministerium des Innern eingegangenen Berichte bestätigen in Verbindung mit den in der Zwischenzeit gemachten Erfahrungen einer⸗ seits die Feuergefährlichkeit der kinematographischen Vorführungen und anderseits die vielfach höchst bedenkliche ethische Wirkung dieser Darstellungen, insbesondere auf jugendliche Zuschauer. Bei der Ver⸗ schiedenheit der örtlichen Verhältnisse erscheint jedoch die Aufstellung allgemein gültiger Vorschriften für die polizeiliche Beaufsichtigung der Kinematographen nicht zweckmäßig. Es wird vielmehr den Provinzial⸗ behörden und eventuell den örtlichen Polizeiverwaltungen überlassen bleiben müssen, die erforderlichen Maßnahmen zur Wahrung der Be⸗ triebssicherheit und zur Verhinderung aller vom Standpunkte der öffentlichen Ordnung, insbesondere der öffentlichen Sittlichkeit an⸗ stößigen und ungeeigneten Darbietungen den besonderen örtlichen Verhältnissen und Bedürfnissen entsprechend selbständig zu treffen. Als Anhalt hierzu kann die Polizeierordnung des Polizeipräsidenten von Berlin vom 30. September 1907 dienen. Von der Häufigkeit und von der Ausgestaltung der kinemato⸗ graphischen Vorstellungen in den einzelnen Bezirken wird es abhängen, ob entsprechende Vorschriften im Wege der Polizeiverordnung üt zu erlassen oder im Wege der polizeilichen Verfügung von
llage.)
all zu Fall den einzelnen Unternehmern aufzuerlegen sein werden.
on den gleichen Gesichtspunkten aus wird zu erwägen sein, ob im Polizeiverordnungswege eine Präventivzensur für kinematographische Vorführungen einzuführen ist, oder ob es als ausreichend erscheint, den Inhalt der Kinematographenbilder während der Aufführungen durch geeignete Beamte kontrollieren zu lassen und gegen anstößige Bilder eventuell repressiv im Wege der polizeilichen Verfügung vor⸗ zugehen. In diesem Sinne ist ein Rundschreiben des Ministers des Innern ergangen.
In der gestrigen Sitzung der Stadtverordneten war von den Stadtvv. Dr. Arons und Genossen ein dringlicher Antrag ein⸗ gegangen: „Die Versammlung wolle beschließen, den Magistrat aufzufordern, schleunigst Maßnahmen zu ergreifen, um die zur Zeit in Berlin herrschende Arbeitslosigkeit und ihre Folgen zu lindern.’ Der sofortigen Beratung des Antrags, der erst vor Beginn der Sitzung den Mitgliedern zugegangen war, wider⸗ sprach der Stadtv. Mommsen, er kann daher erst auf die Tages⸗ ordnung der nächsten Sitzung gesetzt werden. — Ein von zahlreichen
betreffend eine Ueberwachung der Zahnpflege der Schulkinder in Berlin, wurde nach längerer Debatte, an der sich die Stadtvv. Barth, Dr. Ritter, Dr. Weyl, Mommsen, Cassel, Isaac, Dr. Nathan, Dr. Bütow beteiligten, einem Ausschusse überwiesen. — Ein weiterer Antrag der Stadtvv. Dr. Arons und Genossen, der die Errichtung städtischer Krippen⸗ und Kindergärten betraf und von dem Stadtv. Wurm ein⸗ gehend begründet wurde, ging ebenfalls an einen Ausschuß. — Auf die öffentliche folgte eine geheime Sitzung.
Die Ortsgruppe Charlottenburg des Deutschen Flottenvereins veranstaltet unter Mitwirkung des Hauptausschusses für Berlin und die Mark Brandenburg am Mittwoch, den 29. Januar, Abends 8 Uhr, eine Nachfeter des Geburtstages Seiner Majestät des Kaisers im Festsaale des alten Restaurants im Zoologischen Garten. Das Programm verspricht eine Fest⸗ ansprache, Militärstreichkonzert der Kapelle des Gardejägerbataillons und Gesangsvorträge des Konzertsängers Max Rothenbücher. Eintritts⸗ karten für Mitglieder und Nichtmitglieder sind auf dem Geschaͤfts⸗ zimmer des Hauptausschusses (Bernburger Straße 35 1) zu haben.
Mitgliedern unterstützter Antrag der Stadtvv. Barth und Genossen,
„Der literarische Verein „Klause“ veranstaltet am 27. d N. einen „Humoristischen Abend“ unter Mitwirkung von Alexander Moszkowski, Eugen Zabel, dem Direktor Behrens, Ruth Jacobs Near 82 v9. LEö1“ 5 * ape, Berger un arg. Heinrich. en, die durch Mi eingeführt sind oder sich vorher bei dem Vorstand melden, väee Teilnahme an der Sitzung gestattet. Diese findet im Vereinshause
(Wilhelmstraße 118), Abends 8 Uhr statt.
Frankfurt a. M., 24. Januar. (W. T. B.) Wie die .Frank⸗ furter Zeitung“ aus Odessa meldet, wurde in der im Zentru legenen Jekaterinskajastraße ein Kaufmann erschossen als er sich weigerte, der Aufforderung einer Gesellschaft von acht Strolchen gemäß sein Geld auszuliefern. Ein die Täter ver. folgender Schutzmann wurde von ihnen schwer verwundet. Einer der Strolche wurde festgenommen, die andern entkamen.
Rüsselsheim, 23. Januar. (W. T. B.) Zu dem heute er⸗ folgten Eisenbahnzusammenstoß (vergl. Nr. 20 d. Bl.) wir weiter amtlich gemeldet: Die im Hauptgleise tehende Rangierabteilung, auf die heute früh der Personenzug 253 auf⸗ fuhr, war ohne Wissen des Fahrdienstleiters abgestellt und von diesem des starken Nebels wegen nicht wahrge⸗ nommen worden. Bei dem Zusammenstoß erlitt ein Schafner einen doppelten Beinbruch, ein Lokomotivführer und ein izer wurden leicht am Kopf verletzt. Beide Lokomotiven und drei agen sind beschädigt. Das Gleis Raunheim- Bischofsheim ist bis heut⸗ nachmittag 1 Uhr gesperrt. Der Betrieb wird eingleisig aufrecht er⸗ halten. Die Untersuchung ist eingeleitet.
London, 23. Januar. (W. T. B.) Der Torpedoboots⸗ zerstörer „Quail“, der gerade umfangreiche, durch einen Zusammen⸗ stoß mit dem Kreuzer „Attentive“ im Juli v. J. notwendig gewordene Reparaturen beendet hatte, stieß bei seiner Ausfahrt aus dem Hafen von Portsmouth mit dem dort ankernden Kanonenboot „Hazard“ zusammen. „Quail“ erhielt mittschiffs ein Leck, sodaß der Maschinenraum voll Wasser lief.
Paris, 24. Januar. (W. T. B.) Auf dem Bahnhof Bourget in der Nähe von Paris ist gestern ein Güterzug auf einen Personenzug aufgefahren. Nähere Nachrichten darüber stehen noch aus.
Aus Toulon wird berichtet, daß in der vergangenen Nacht eine Barke in das Arsenal eindringen wollte, und zwar an einer Stelle, wo sich die im Bau begriffenen Unterseeboote befinden. Der Wachtposten rief die Insassen der Barke an, und da keine Antwort erfolgte, gab er Feuer. Die Barke kehrte hierauf schleunigst um. Einer der Ruderer dürfte verwundet sein.
Tiflis, 24. Januar. (W T. B.) Eine Feuersbrunst hat gestern eine ausgedehnte Karawanserei mit vielen Kauflokalen eingeäschert. Der Schaden beträgt eine halbe Million Rubel.
Rom, 23. Januar. (W. T. B.) In Reggio (Calabrien) hat heute früh 5 Uhr 10 Minuten ein Erdbeben stattgefunden. Nachrichten aus der Provinz zufolge trat das Erdbeben in Bianco, Africo, Brancaleone, Bruzzano, Ferruzzano und in den übrigen schon durch das letzte Erdbeben mitgenommenen Gegenden mit größerer Heftigkeit, auf. Es erregte unter der Bevölkerung Panik. In der Gemeinde Bianco hat es mehrere Gebäude, die schon von der 2 . Erderschütterung her Risse aufwiesen, erheblich beschädigt. Das Amtshaus ist unbewohnbar.
Hoek van Holland, 23. Januar. (W. T. B.) Ueber die vermißte Schaluppe des Dampfers „Amsterdam“ (vgl. Nr. 20 d. Bl.) ist noch nichts bekannt.
Chicago, 23. Januar. (W. T. B.) (Auf deutsch⸗atlantischen Kabel.) Zwischen der Polizei und Arbeitslosen, die einen Umzug durch die Straßen nach dem Rathaus veranstalten und dort Arbeit verlangen wollten, kam es zu scharfen Zusammenstößen. Die Menge leistete der Aufforderung, auseinanderzugehen, keine Folge, worauf die Polizei gegen sie vorging und sie mit Polizeiknütteln auseinanderbrachte. Zahlreiche Personen wurden verletzt, mehrere Rädelsführer verhaftet.
Nichtamtlichen in der Erf
ig des Zweiten Beilage.)
8
Theater.
Küönigliche Schauspiele. Sonnabend: Opern⸗ Haus. 24. Abonnementsvorstellung. Dienst⸗ und Feehaste sind aufgehoben. Tristan und Isolde. In 3 Akten von Richard Wagner. Musikalische Leitung: Herr Kapellmeister von Strauß. Regie: Herr Regisseur Dahn. Anfang 7 Uhr.
Schauspielhaus. 25. Abonnementsvorstellung. Die Braut von Messina, oder: Die feindlichen
rüder. Ein Trauerspiel mit Chören in 4 Auf⸗ soen. von Schiller. Regie: Herr Adler. Anfang
r
Sonntag: Opernhaus. 25. Abonnementsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Mignon. Oper in 3 Akten von Ambroise Thomas. Text mit Benutzung des Goetheschen Romans „Wilhelm Meisters Lehrjahre“ von Michel Carré und Jules Zahter deutsch von Ferdinand Gumbert. Anfang
r.
Schauspielhaus. 26. Abonnementsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Minna von Barnhelm, oder: Das Soldatenglück. Lustspiel in 5 Aufzügen von Lessing. Anfang 7 ½ Uhr.
Neues Operntheater. Nachmittags 2 ½ Uhr: Auf Allerhöchsten Befehl: Arbeitervorstellung. Prinz Friedrich von Homburg. Schauspiel in 5 Auf⸗ zügen von Heinrich von Kleist. Die Billette hierzu sind nur durch die Zentralstelle für Volkswohlfahrt zu beziehen. — Abends 7 ½ Uhr: 95. Billettreservesatz. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Zar und Zimmermann. Komische Oper in 3 Akten von Albert Lortzing.
Die Ausgabe der Abonnementsbillette für den Monat Februar 1908 zu 26 Opern⸗ und 29 Schau⸗ spielvorstellungen findet am 29. und 30. Januar 1908, von 10 ½ —1 Uhr Vormittags, in der Königlichen Theaterhauptkasse im Königlichen Schauspielhause, Eingang Jägerstraße, gegen Vorlegung des Abonne⸗ mentsvertrages statt, und zwar werden am 29. Januar 1908 nur die Billette zum Parkett und 1. Rang und am 30. Januar 1908 diejenigen zum 2. Rang x- BeCgon un 8. e ben. 2 . 222
folgt. zeitig wird ersucht, den a
bgezählt bereit zu halten. -
Deutsches Theater. Sonnabend: Die Räuber. Anfang 7 ½ Uhr. Sonntag: Die Räuber.
mittags 3 Uhr
Die Wildente.
Montag,
Sonntag und Gewerbe.
Sonnabend,
Sonntag, Winkel. —
Montag,
Montag, Zalamea.
traum.
Sonnabend: Hochzeit. Sonntag: Hochzeit.
Neues Schauspielhaus. Sonnabend,
auf Tauris. —
Lessingthenter. Sonnabend, Abends 7 ½ Uhr:
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die versunkene Glocke. — Abends 8 Uhr: Der Biberpelz. Abends 7 ½ Uhr: Rosmersholm.
Zentraltheater. Gastspiel des
Sonnabend, Abends 8 Uhr: Frau Warrens Ge⸗ werbe. Drama in 4 Akten von Bernard Shaw.
Schillertheater. o. (Wallnertheater.) „Abends 8 Uhr: Schauspiel in 3 Akten von Georg Engel. Jungfer Immergrün. Ernst von Wildenbruch. Nachmittags 3 Uhr: Das Slück im
Abends 8 Uhr: Hierauf: Jungfer Immergrün. 1 Abends 8 Uhr: Hierauf: Jungfer Immergrün.
Charlottenburg.
Gebildete Menschen. Volksstück in 3 ů von Victor Léon. 2 Anfg Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der Zalamea. — Abends 8 Uhr: Abends 8 Uhr:
Theater des Westens. (Station: Zoologischer
Garten. Kantstraße 12.) Sonnabend, Abends 8 . Ein Walzertraum. 8 iee
Sonntag und folgende Tage:
Kammerspiele.
Anfang 8 Uhr. Louise.
abend, Abends 8 Uhr: Panne.
Nach⸗ aben, Schülervorstellung): Iphigenie
bends 8 Uhr: Wolkenkratzer.
8 8 zu verzollen? bbeltheaters. 2 8 8⸗. Thaliatheater. Gastspiel von Alexander Girardi. auf! Posse mit Buchbinder. Musik von Paul Lincke. Sonntag und folgende Tage,
folgende Tage: arrens
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Der Hexeukessel. Hierauf:
Volksstück in 1 Akt von
auf!
Onkel.
Der Hexenkessel.
Der Hexenkessel. Josette — meine Frau.
Sonnabend, Abends 8 Uhr: — meine Frau.
Komische Oper. Sonnabend, Abends 7 ½ Uhr:
Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.)
Sonntag und folgende Tage: Panne.
Residenztheater. (Direktion:RichardAlexander.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Bibi! 3 Akten von de Gorsse und de Marsan. Deutsch von M. Schönau. (Bretillot: Richard Alexander.)
Sonntag und folgende Tage: Bibi!
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Haben Sie nichts
Sonnabend, Abends 8 Uhr:
Immer oben esang in 3 Akten von Kren und Gesangstexte von Alfred Schönfeld.
Abends 8 Uhr: Immer oben
hr Sechs⸗Uhr⸗
Gastspiel von Alexander Girardi. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: J
Trianontheater. (Georgenstraße, nahe Bahnhof Friedrichstraße.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Fräulein
Sonntag und folgende Tage: Fräulein Josette
Klindworth-Scharwenka⸗Snal (Lützon⸗ straße 76). Sonnabend, Abends 8 Uhr: Konzert von Héléène und Eugénie Adamian (Klavier).
Sonn⸗ 8 Blüthner-Saal. W., Lätzowstraße 76, Ece Magdeburger Platz. Sonnabend, Nachmittags 4 ½ Uhr: Mufik⸗ und Melodramvorträge für die reifere
Jugend, veranstaltet von Inka von Linprun (Geigenkünstlerin).
8
Schwank in
Zirkus Schumann. Sonnabend, Abends 7 ½ Uhr: Grande Soirée High-Life. Vor⸗ zügliches Programm. Klein⸗Familie, bhervor⸗ ragende Radfahrkünstler. Um 9 ½ Uhr: Amerika zur Zeit der Sklaverei und Trachten von 1861—1863. Wildes Manöver der Rauhreiter. Brandkatastrophe in einem Hotel; Löschen mit wirk⸗ licher Dampffeuerspritze. Feuerwehr aller Nationen.
Sonntag: Zwei Vorstellungen: Nachmitt 3 ½ Uhr und Abends 7 ½ Uhr. Nachmittags: Die lustigen Heidelberger. Ein Kind frei, weitere Kinder zahlen halbe Preise.
—————V Familiennachrichten.
Geboren: Eine Tochter: Hrn. Landrat Busch Charlottenburg). — Hrn. Hauptmann Wilhelu rhrn. von Kittlitz (Dessau). .
Gestorben: Hr. Wirklicher Geheimer Oberfinanzrat
Felixr Mersmann (Münster i. W.). — Hr. Pro. fessor Johann Heinrich Hübschmann (Straßburg i. Els.). Hr. Ingenieur Hermann Arno (Wilmersdorf. Berlin).
Richter von Kollege Crampton. Der Richter von
8 Konzerte.
Ein Walzer⸗
von Eugeène Ysaye.
Saal Bechstein. Sonnabend, Abends 7 ½ Uhr: Konzert von Nicolas Lambinon (Violine).
Beethoven⸗Sagal. Sonnabend, Abends 8 Uhr:
Konzert von Louis Siegel (Violine) mit dem Philharmonischen Orchester unter der Leitung
Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg.
Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin⸗
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagt⸗ Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
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st e Beilage iger und Königlich Pr
Berlin, Freitag, den 24. Januar
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Staatsanzeiger. eebböPb
Berichte von deutschen Fruchtmärkten.
gering
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gut
Gejahlter Preis für 1 Doppelzentner
Nniedrigster V ℳ ’
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Verkaufte Menge Doppelzentner
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nach überschläglicher Schätzung verkauft Doppelzentner (Preis unbekannt)
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Göttingen .. Geldern.. EIE1“”] Döbeln .. wE““ Neubrandenburg Chateau-Salins
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Rastatt. Neubrandenburg Chateau⸗Salins
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Landsberg a. W. Kottbus... Wongrowitz Breslau. Striegau Hirschberg Fbö. Göttingen. Geldern..
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Chateau⸗Salins Bemerkungen.
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Die verkaufte Menge 1 B — Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß
Berlin, den 24. Januar 1908.
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17,00 14,60 15 40 17,30 17,70
17,00 16,30 18,00 20,00 18,75 16,80 19,00
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16,80 16,50 15,30 15,10 16,10 16,00 15,80 15,90 16,50
19,20 15,80 18,00 18,20 19,50
16,00 15,00 1 18,00
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W 22,00 21,80 22,10 22,20
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17,00 15,40 15,70 16,50 16,40
16.50 17 00 16,20 19,70 16,20 18,30 18,40
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16,80 16,50 15,40 15,60 16,30 16.00 16 40 15,90 17,00
19,20 16,00 18 20 18,20 19,50 16,00 15,00 19,00
Ka serliches Statistisches van der Borght.
22,50 22,70 22 50 22,90 21,30 21,70 21,890 21,50
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volle Mark abgerundet mitgeteilt.
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Der Durchschnittspreis wird aus den un nicht vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den letzten sechs Spalten, daß en
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4 500 15,00
663 762
16,33 16,20
16,33 16,60 19,37
18,23 18,31 19,25 16,50 16,20
643 4 830 1 350
1 499 213
2 931 528 59
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erundeten Zahlen berechnet. prechender Bericht fehlt.
87. Sitzung vom 23. Januar 1908, Nachmittags 1 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.) Auf der Tagesordnung steht die Fortsetzung der ersten
Ueber
Beratung des Entwurfs eines Scheckgesetzes. den Anfang der Verhandlungen ist
in der
gestrigen Nummer d. Bl. berichtet worden.
Abg. Dr.
Arendt (Rp.) fortfahrend:
Weber
Der Abg.
wandelt nicht unbewußt auf bimetallistischen Schleichwegen, wenn
er sich geistert. Ein
Scheck, allerdings seinen 3
der
Zweck verfehlt.
für unsere internationalen Ausgleichungseinrichtungen be⸗ in bar eingelöst
werden muß, hat
Auf die Hauptsache, auf die es
iigentlich ankommt, auf die gesetzliche Regelung des Devpositen⸗ wesens, ist man in der Debatte bisher nicht genügend eingegangen, und dabei heißt es doch eigentlich, das Pferd beim Schwanz auf⸗
siumen, den Plan
wenn man zuerst mit der Regelung des Scheckwesens auf tritt. Die Reichsbank sollte verzinsliche Depots annehmen;
sie würde auch besser tun, wenn sie im Verkehr mit den mittleren
und kleineren Firoverkehr absähe. ann der verspricht.
Leuten von
einem eisernen Bestande Nur durch das Wachsen der Bardepositen Scheckverkehr den Nutzen gewähren, den man sich davon
Bei diesem Gesetz kann man ndere fen, denn dort bestehen eben ganz andere Verhältnisse.
bei ihrem
sich auf andere Länder nicht So hat
England seit Jahrzehnten ein ausgebildetes Depositenwesen. Die nordamerikanische Krisis war
der ganze Verkehr hat sich
wurden die Schecks nicht mehr honoriert.
dort
im aveiee Scecsas auf Schecks eingerichtet, und plötzli d0 Die eigentümliche An⸗
etwa eine
bilanz halte
1. h. 21 FeG g nlaß geben; die Verdrän Enlen. können 1”2 nicht wünschen. Gerade die Erfahrungen der letzten Zeit, wo wir kleine Banknoten hera Mittel anwandten, um das Gold in 8e 1 ohne damit großen Erfolg zu erzielen, beweisen, daß der Goldvorrat im Lande nur gering sein kann. schwindend Gold; Banken und auf ein Minimum einzuschränken. Scheckgesetz große Goldbeständ das sehr erfreulich, es müßte eingerichtet und der Abfluß des Gold werden, sonst hätten wir weder im 2 Die Reichsbank muß dem ausländi Diskont erhöhen, als in Nordameri
Milliarde erreichen.
schlecht,
Die deutsche sie
wie
gezahlt würde, muß doch zu Be⸗ gung des baren Geldes durch die
usgegeben haben, und andere die Reichsbank hineinzutreiben,
Der Mittelstand hat nur ver⸗ Industrie suchen ihre Goldbestände
Gelänge es wirklich, durch das e in der Bank anzusammeln, so wäre dann aber auch die Bankpolitik danach es in das Ausland ande noch in der Bank Gold.
schen Markte folgen; sie mußte den kka die Krisis kam, und die englische Bank ihre Rate erhöhte; wir hätten auch weiteren Erhöhungen als 7 ½ pCt. automatisch folgen müssen. eujc Bank von England heruntergegangen, und wir folgen, obwohl der Geldbedarf nicht kleiner geworden ist, die neuen Ansprüche vielmehr 1— Unser Bankdiskont wird nicht in der Jägerstraße, sondern in Lombardstreet gemacht; das ist auf die Dauer ein ungesunder Zustand. ich nicht für so . b schildert wird; in dieser Beziehung verdiene ich leider das einzige Lob nicht, das mir der Abg. Kaempf jemals erteilte. b in Cöln gesagt, die Verbesserung unserer Zahlungsbilanz wäre ein wesentliches Mittel, unsere Goldbestände zu heben. . ich eine Steigerung des Exports sehr gern; aber die Verminderung des Imports wirkt genau ebenso wie die Steigerung des Exports. Daß wir die Goldwährung aufrecht erhalten können, das danken Sie
Nach Neujahr ist der Satz der
Gewiß sehe
verhindert
eben
Zahlungs⸗ meistens ge⸗
Ich habe
(links) der Schutzzollpolitik. Nur im Rahmen einer allgemeinen rück⸗ lnhn Bankraluik wird das Scheckgesetz Nutzen und Erfolg haben, einer Bankpolitik, die die Unabhvängigkeit des deutschen Geldmarktes sichert, nicht aber einer solchen, die uns aller Erschütterungen fremder Märkte teilhaftig macht. Die Gefahr besteht, daß, wenn wir die Dinge wie bisher weiter treiben lassen, wir zu einem Bankerott kommen, und den wünsche ich nicht, weil ich nichts an die Stelle setzen könnte, seitdem seit 10 Jahren die bimetallistischen Bestrebungen ihr Ende gefunden haben. Darum sind wir jetzt durchaus bestrebt, die deutsche Goldwährung aufrecht zu erhalten und sie so zu gestalten, daß sie lebensfähig bleibt. Der Abg. Kaempf bezeichnete die Union als ein bimetallistisches Land. Ich weiß nicht, mit welchem Recht, denn sie hat die Goldvaluta. Denkt er an die unbe⸗ schränkte Ausprägung von Silberdollars, so müßte ja auch Deutschland bis zum letzten 1. Oktober, bis wohin die Taler unbe⸗ schränkte Zahlkraft hattern, ein Doppelwährungsland gewesen sein. Entspricht die Goldwährung den volkswirtschaftlichen Interessen des Landes, und genügt die Goldproduktion, dann braucht es keiner inter⸗ nationalen Verständigung; darum muß sie so aufgebaut werden, daß sie diese Interessen nicht schädigt. In diesem Sinne bin ich ein besserer Anhänger der Goldwährung als deren radikale Anhänger. Aber nicht einseitig darf unser ganzes Bankwesen nur nach den Inter⸗ essen der Börse und der Bankwelt eingerichtet werden; tun Sie das, so haben Sie auch die bimetallistische Bewegung wieder. Es darf nicht wieder dahin kommen, daß solche Krisen wie die letzte vom Aus⸗ lande über Deutschland hereinbrechen.
Abg. Kaempf (fr. Volksp.): Es ist schwierig, im Rahmen des Scheckgesetzes allem zu folgen, was der Vorredner in kurzer Zeit über das Bankwesen vorgebracht hat. Wenn er meinte, daß uns der Bimetallismus ein unbekannter Begriff ist, und daß es unmöͤg⸗