1908 / 41 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 17 Feb 1908 18:00:01 GMT) scan diff

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selbft. Die früheren Bedenken dagegen, daß eine Bevorzugung statt⸗ gefunden habe, daß die Liebedienerei eine Rolle spiele, sie mögen berechtigt sein oder nicht, fallen jetzt fort. Eine Nachprüfung für die jetzigen gehobenen Beamten wäre am Ende doch nur eine Farce; die Beamten können sich mit der Zustimmung des Staatssekretärs begnügen, daß künftig ein Unterschied zwischen den jetzigen und späteren Unterbeamten nicht gemacht werden soll. Die Verordnung, betreffend die Beschäftigungsweise der Telegraphenarbeiter, war notwendig, weil die Beschäftigungsweise dieser Arbeiter nicht gleichmäßig geregelt war. Es wird auch mit der Verordnung eine Reihe anderer Wünsche der Telegraphenarbeiter erfüllt. Deshalb war es falsch, daß der Abg. Linz gestern eine halbe Stunde lang Wünsche von Telegraphenarbeitern vortrug, die in dieser Verordnung doch erfüllt sind. Zu begrüßen ist die Einführung des Arbeiterausschusses, der hoffentlich segensreich wirken wird. Mit Befriedigung haben wir Kenntnis genommen von der Erklärung des Staatssekretärs in der Kommission über die Stellung der Postagenten; deren Bezüge müssen in der Tat erhöht werden. Leider ist der Ersatz der Kassenausfälle für die Postagenten abgelehnt worden wegen der eigenartigen Stellung der Postagenten. Die Frage der Pensions⸗ kasse für die Postagenten ist bei der Verschiedenheit der Berufe der Postagenten im Haupt⸗ oder Nebenberufe schwer zu lösen. Die Ver⸗

(Heiterkeit), und wenn die in schiefer Richtung sich bewegt, bin ich nicht in der Lage, irgend wie eingreifen zu können. Ich möchte bei der Gelegenheit einem der früheren Herren Vorredner noch erwidern, daß aus seinen Ausführungen beinahe hervorgehen könnte, als wenn durch das hohe Haus die gehobenen Unterbeamten erst geschaffen wären. Ich muß dabei richtig stellen, daß aus der Verwaltung heraus das Bedürfnis entstanden ist, bessere Unterbeamte auszuwählen⸗ die auch schwierige Geschäfte verrichten können, und damit, wie ich gestern auch schon angeführt habe, in den Kreisen der Unterbeamten dieselben Abstufungen zu schaffen mit verschiedenen Gehältern, wie wir sie bei bei den Beamten bereits immer hatten. Auch möchte ich auf die Ausführungen des Herrn Abg. Lattmann, der heute zum Aus⸗ druck brachte, daß, die Schaffung der Telegraphenarbeitervereine die Veranlassung für unsere jetzige Arbeiterverordnung gewesen sei⸗ erwidern, daß diese Schlußfolgerung unzutreffend ist. Um die Telegraphenarbeiter haben sich selbstverständlich dauernd die Oberpostdirektionen und Aemter zu kümmern gehabt, und die Zentral⸗

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rung der Ostmarkenzulagen an die Lehrer in Preußen hat es zuwege gebracht, daß die im Schul⸗ wesen bestehende Kluft noch vertieft worden ist; der Schulstreik ist nach unserer Ueberzeugung lediglich eine Folge der Ostmarken⸗ zulagen gewesen, die nur dazu beitragen, die Charakterlosigkeit zu verbreiten, was im Interesse der Beamten selbst bekämpft werden muß. Es läge ja eigentlich in unserem Interesse, daß sie gewährt werden, denn dadurch würde die Beamzenschaft korrumpiert werden; aber wir richten unsere Politik nicht nach solchen Motiven, sondern nach höheren Gesichtspunkten ein. Ein Briefbote ist entlassen worden, weil er für einen polnischen Kandidaten bei der Reichstagswahl gestimmt hat. In einem Orte des Kreises Flatow wurden zwei Stimmen für den polnischen Kandidaten abgegeben, man hatte einen Briefboten im Verdacht, daß er einer der Uebeltäter wäre. Der Mann bestritt das anfänglich; man machte es aber im Laufe der Untersuchung möglich, ihm den Eid darüber zuzuschieben, und er gab dann die Tatsache zu, worauf er aus seinem Amte entlassen wurde. Die polnische Presse hat diesen Fall veröffentlicht, und obwohl ein besonderes Bureau für die Ueberwachung derselben besteht, ist irgend ein Widerspruch dagegen nicht erhoben worden. Die Verwaltung bemüht sich,

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sa wäre es nur recht und billig, wenn die Post wenigstens einen Teil

waltung täte aber gut, eine Rundfrage an die Postagenten zu richten, wie sie sich dazu stellen. Wünschenswert wäre es ferner, wenn die Verwaltung uns im nächsten Jahre eine Denkschrift über die Miß⸗ stände im Versetzungswesen der Beamten mitteilte. Ein Mißstand ist z. B. der Zwang, den die Verwaltung in manchen Fällen auf Postbeamte ausübt, auf Umzugskosten zu verzichten. Dieser Zwang ist kein Zeichen eines tieferen sozialen Verständnisses der Postverwaltung. Andere Ressorts sind darin einsichtiger. So hat die Regierung in Arnsberg bezüglich der Lehrerversetzung den nachgeordneten Behörden eingeschärft, einen solchen Zwang auf Verzicht⸗ leistung nicht auszuüben. Die Postverwaltung sollte uns im nächsten Jahre eine Zusammenstellung zugehen lassen, um welche Summen es sich hier handelt. Ein weiterer Uebelstand ist, daß die Beamten zu spät von ihren Versetzungen Kenntnis erhalten. Unter der späten Bekanntgabe der Versetzung leiden nicht nur die Beamten, sondern auch das Reich, das die Mietverpflichtungen zu; übernehmen hat, und die Postverwaltung sollte uns einmal die Summen nennen, die sie infolgedessen zu jahlen hat. Ein Wunsch der Postassistenten richtet sich gegen die Verwendung der Bahn⸗ postwagen als Schutzwagen. Im November 1907 wurden bei Langen⸗ dreer drei Postbeamte im Bahnpostwagen schwer verletzt, und sie kamen wohl nur deswegen nicht ums Leben, weil der Schnellzug beim Zu⸗ sammenstoß schon sehr langsam fuhr. Es sollen nun die Bahnpostwagen mit Pufferräumen versehen werden; es scheint daher die Benutzung der Bahnpostwagen als Schutzwagen dauernd beibehalten werden zu sollen. Die Bahnpostwagen sollen statt 12 m eine Länge von 17 m erhalten und zwei Pufferräume an den Enden von je 2 m. In diesen Räumen sollen aber die Wasch⸗ und Toilettengelegenheiten untergebracht werden. Das ist kein genügender Schutz gegen Zusammenstöße. Die Reichspostverwaltung sollte in dieser Hinsicht ihr Recht gegenüber der Eisenbahnverwaltung geltend machen. Bezüglich der Gehaltsvorlage gehe ich auf Einzel⸗ heiten noch nicht ein, verlange aber, daß die Gehaltsaufbesserung en wirtschaftlichen Verhältnissen in gründlicher Weise entgegenkommt. enn wir mit Stolz auf unsere Postverwaltung als Muster für ndere Völker blicken, so ist es selbstverständlich, daß aus dem ublikum eine Fülle von Wünschen kommt. Dem Wunsch nach Wiedereinführung des billigen für den Orts⸗ und Nachbar⸗ erkehr geben wir in“ unserer Resolution Ausdruck. Ein Teil des Hauses stimmt dagegen aus finanziellen Gründen, aber gerade deswegen muß man dafür stimmen, denn dem vorübergehenden kleinen Ausfall stehen die gewaltigen Ausfälle durch die Er⸗ höhung des Portos schon in dem letzten einen Jahr gegenüber. Wegen der Portoerhöhung haben sich in Magdeburg und anderen Orten Privatbeförderungsanstalten gebildet. Zwar sagte die Post⸗ verwaltung im vorigen Jahre, daß nach dem Postrechte das Wieder⸗ ufleben der Privatposten unmöglich gemacht worden sei, ob der Name ber Privatpost oder 11A“ ist, das ist Hose wie Jacke. Ein großer Verband versendet seine Drucksachen an seine Mitglieder in allen Städten nicht mehr durch die Post, sondern durch ie Privatbeförderungsanstalt. Dasselbe tut ein anderer großer Ver⸗ and, der durch die Portoerhöhung bei der Post jährlich 20 000 mehr aufwenden müßte. Dadurch entgehen jährlich unendliche Summen der Postverwaltung. Ferner verschicken große Firmen ihre Tausende von Zirkularen z. B. nicht mehr in Berlin selbst, sondern lassen die Drucksachen in Wien herstellen und von Wien nach Berlin an die Empfänger schicken, weil sie dann 15 pCt. weniger 2 gebrauchen. Dadurch entgehen also auch unserem Druckereigewerbe die wertvollsten Lieferungen. Ein weiterer Wunsch aus gewerb⸗ ichen Kreisen betrifft die Einführung eines Einkilogrammpakets. Schon vor 10 Jahren hat der Staatssekretär v. Podbielski der Handelskammer von Hamburg⸗Altona erklärt, daß Erwägungen darüber schweben, aber wir befinden uns noch immer in diesem Schwebezustand. Das Einkilopaket würde für den Versand von Mustern, Ersatzteilen und Reparaturstücken vielfach benutzt werden, also bei Sachen, wo der Verdienst des Verfertigers wenige Pfennige beträgt; ein solches Paket würde gerade dem kleinen gewerblichen Mittelstand helfen. Der „Verband der Fachpresse Deutschlands“ wünscht ferner Rückgewähr des Zeitungsbestellgeldes, wenn die Bestellung hinfällig wird. Die Post nimmt die Bestellgebühr für das ganze Vierteljahr im voraus ein, stirbt aber der Bezieher einer Zeitung schon nach wenigen Tagen, so ist die Sendung hinfällig, und

der Bestellgebühr herausgäbe. Der Verband der Fachpresse sollte uns mitteilen, um welchen finanziellen Effekt es sich dabei handelt. Der Wunsch nach einer Einheitsmarke unter Beseitigung der baye⸗ rischen Briefmarke wird auf lange Zeit nicht erfüllt werden, da nach den Verhandlungen im bavyerischen Landtag die Herren dort sich

die polnischen Beamten überhaupt möglichst auszumerzen, indem man sie entläßt oder in deutsche Gegenden verschickt. Was den Antrag wegen der Wiedereinführung der Ausnahmetarife im Orts⸗ und Nachbarverkehr betrifft, so wünschen auch wir, daß hier Wandel geschaffen wird. Die Bestimmungen über die als Drucksache zu tarifierenden Sendungen werden zu eng ausgelegt; die Handels⸗ kammer in Graudenz hat sich deshalb petitionierend an das Haus ge⸗ wandt. Auch bezüglich der Zeitungsbeilagen, namentlich der Broschüren⸗ beilagen, sind Erleichterungen gegenüber den bisherigen postalischen Bestimmungen dringend erwünscht. 8 Abg. Werner (d. Rfp.): Aus Wohlwollen dem Hause gegen⸗ über werde ich kurz sein zumal die ausführliche Rede des Abg. Lattmann mir schon sehr viel vorweg genommen hat. Ich pro⸗ testiere gegen die Kritik des Vorredners an den Ostmarken⸗ zulagen und gegen die Behauptung, daß sie eine Entehrung der Beamtenschaft seien. Wir werden für diese Zulagen stimmen. Im vorigen August hat der Staatssekretär einen Erlaß über die Vergebung von Lieferungen herausgegeben, der beweist, daß er sozialpolitisch vom besten Geiste beseelt ist, denn er nimmt darin einen sehr handwerkerfreundlichen Standpunkt ein. Andererseits kommen immer noch Fälle vor, in denen die Verwaltung einseitige Vergünstigungen austeilt; so hat neuerdings. der Briefmarkenhändler Kossack in der Burgstraße in Berlin das Monopol für die Verwaltung der Briefmarkenbestände erhalten. Der Mann hat früher ein kleines Zigarrengeschäft in der Provinz gehabt; die Maßnahme der Postverwaltung bereichert den Mann ganz unverhältnismäßig zu Ungunsten aller anderen Brief⸗ markenhändler. Ungerechtfertigte Maßregelungen scheinen mehrfach vorgekommen zu sein (der Redner fährt zwei Spezialfälle an), viel⸗ leicht äußert sich der Staatssekretär darüber. Die Besoldungs⸗ verbesserung ist dringend notwendig und darf nicht länger hinaus⸗ geschoben worden. Ueber die Haltung der Postdirektoren in der erwähnten Audienz hat der Staatssekretär seine Unzufrieden⸗ heit bekundet; ich kann in dem Verhalten der Herren nicht einen Mangel an Vertrauen zu ihrem obersten Chef, auch sonst kein Ver⸗ schulden erblicken. Den früheren Eleven hat der Staatssekretär die Audienz überhaupt verweigert. Einem wohlwollenden Chef einer Staatsverwaltung muß doch auch daran gelegen sein, im Parlament den nötigen Rückhalt zu finden. Diese Vorkommnisse veranlassen mich, diesmal auch für die höheren Postbeamten ein Wort einzulegen. Die ehemaligen Posteleven fühlen sich in mancher Hinsicht in ihren Erwartungen enttäuscht und haben gegen die Wiedereröffnung der höheren Laufbahn lebhafte Bedenken. Von den vorhandenen An⸗ wärtern kommen jährlich nur etwa 100 in höhere Stellen. Die Post⸗ assistenten haben den Wunsch, den Betriebssekretären gleichgestellt zu werden. Dieser Wunsch ist berechtigt. Die Postassistentenfrage ist eine so hochbedeutsame, daß sie unbedingt befriedigend gelöst werden muß. Auch der Wunsch der Militäranwärter um Anrechnung eines Teiles ihrer Dienstzeit auf das Besoldungsdienstalter ist berechtigt. Mit einer Ausdehnung ihrer diätarischen Beschäftigung können wir uns nicht befreunden. Gegen die Prüfung für die Zu⸗ lafsung zu den gehobenen Stellen läßt sich an sich nichts einwenden, nur müßte auch für die übrigen schon gehobenen Unterbeamten die Prüfung zugelassen werden, damit die neuen gehobenen Unterbeamten nicht übermütig werden. Die Verordnung wegen der Telegraphenarbeiter ist um so freudiger zu begrüßen, als sie eine Einheitlichkeit auf diesem Gebiete schafft. Wie es scheint, sollen die Landbriefträger von den gehobenen Stellen ausgeschlossen werden; das würde nicht dazu beitragen, ihre Berufsfreudigkeit zu er⸗ höhen. Auch wir hoffen und wünschen, daß unter sämtlichen Beamten der Postverwaltung Zufriedenheit herrscht. Das kann aber nur er⸗ reicht werden, wenn sie angemessen besoldet werden und eine an⸗ gemessene Stellung erhalten. ““

Staatssekretär des Reichspostamts Kraetke:

Meine Herren! Ich möchte einige Punkte, die die Herren Vor⸗ redner erwähnt haben, richtig stellen. Der Herr Abg. Werner hat eben die Sache so dargestellt, als ob die Landbriefträger nicht gehobene Unterbeamte werden können. Ich habe mir bereits in einer früheren Sitzung auszuführen gestattet, daß die Landbriefträger durch die Schaffnerklasse gehen und dann ebenso wie die Schaffner oder Brief⸗ träger nach Ablegung des Examens in gehobene Stellen einrücken können, und es ist meine frühere Erklärung auch nur dahin aufzu⸗ fassen, daß die Tätigkeit der Briefträger und Schaffner in den großen Orten wichtiger und umfangreicher sei, als die der Landbriefträger.

verwaltung hat durch Berichte Erkündigungen eingezogen, wie die Verhältnisse lagen, und ist seit Jahren mit dieser Frage beschäftigt. Die Erwägungen haben sich zu der Verordnung verdichtet, die den Herren ja bekannt ist.

Der Herr Abg. Werner ist dann nochmals auf die Audienz der Beamten zurückgekommen. Auch seine Ausführungen können meine Ansicht über die Sache nicht ändern. Es entspricht nicht der Stellung des Verwaltungschefs, wenn Beamte eigenmächtig über seinen Kopf hinweg ihn bei diesem hohen Hause unterstützen wollen, und das ent⸗ spricht auch nicht der Stellung dieses hohen Hauses. Ich würde darin eine Heruntersetzung dieses hohen Hauses sehen, wenn man an⸗ nähme, daß die Herren Abgeordneten für verständige Sachen nicht eintreten würden. Wenn ich die Ehre hatte, hier für die Postbeamten etwas zu fordern, habe ich mich stets gefreut, vollen Anklang bei den Herren zu finden. Es führt zu ganz wunderbaren Verhältnissen, wenn jeder einzelne Beamte darüber urteilen will, wie man seinen Chef oder das hohe Haus hier unterstützen soll. Solche Verhältnisse sind ganz un⸗

leicht, eine Verwaltung von mehreren Hunderttausend Köpfen zu

stützung mir aufdrängen zu lassen, dazu bin ich immer noch zu jung, zu einer Kindermuhme lasse ich mich nicht herabdrücken. Dem habe ich immer Ausdruck gegeben. *

Frankfurt a. M. berührt. Dort sind allerdings Unregelmäßigkeiten vorgekommen und zur Anzeige gelangt. Der Staatszanwalt hat die Sachen untersucht, sie aber zur Erhebung der Anklage nicht geeignet gefunden. 8

geführt hat, ist insoweit richtig, als ein Aufsichtsbeamter dort hin⸗ gekommen ist, um das Postamt zu revidieren, daß er beim Hineintreten in das Zimmer einen Tausendmarkschein offen liegen sah seinen Hut darauf legte und dann revidierte.

Abschluß zusammengestellt wurde, haben tausend gefehlt. Da hat der Postverwalter sofort gesagt:

geben. mit dem Gelde umgehen, ersehen Sie daraus: hier liegt der Sche in!

Ich billige das Verfahren nicht, und dem Aufsichtebeamten ist auch gesagt worden, daß das Verfahren nicht richtig gewesen ist. Der

irrsinnig geworden sei, ist nicht zutreffend. Der Beamte war stet

beamte die Korrektur auf andere Weise herbeigeführt hätte.

selbstverständlich die Verwaltung auch sehr berührt, die Frage der Bahnposten und die Stellung der Postwagen in den Eisenbahnzügen. Solange wir Bahnposten haben, haben wir mit gewissen Schwierigkeiten zu kämpfen, die nicht etwa darauf zurückzu⸗ führen sind, daß die Eisenbahnen uns unfreundlich gegenüberstehen, sondern die entstehen aus den verschiedenen Bedürfnissen des Reise⸗ und des Versendungsverkehrs. Wir alle, wenn wir in der Eisenbahn sitzen, wollen rasch vorwärts kommen und wahrscheinlich wird mancher von uns schon auf die Post geschimpft und gesagt haben: nun hält der Zug so lange, weil die Post noch nicht fertig ist. Die Aufent⸗ haltszeiten sind überall, um dem Reiseverkehr zu genügen, nicht über⸗ mäßig hoch festgesetzt. Wenn nun Kopfstationen auf der Strecke sind, so ist es unmöglich, den Postwagen auf der ganzen Strecke in die Mitte des Zuges oder an dessen Ende zu bringen, sondern dann wird er gewöhnlich, um ihn überhaupt durchbefördern zu können, ohne dem Reiseverkehr lästig zu sein, auf einem Teil der Strecke als Schutz⸗ wagen gefahren. Es sind diese Fälle leider noch recht häufig; infolge⸗

haltbar und führen zu einer vollständigen Auflösung. Es ist nicht

führen und die Verantwortung dafür zu tragen. Aber eine Unter⸗-

* Der Herr Abgeordnete hat dann weiter einige Personalfälle aus 8

Auch der Fall, den Herr Werner von einem Postverwalter 8

Als der Mark

ich

habe dem Unterbeamten einen Tallsendmarkschein zum Wechseln

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Darauf erwiderte der Aufsichtsbeamte: „wie leichtsinnig Sie

Schluß aber, den man daraus gezogen hat, daß der Mann dadurch

etwas nervös, und daher wäre es richtiger gewesen, wenn der Aufsichts⸗

Es ist dann weiter eine Frage zur Sprache gekommen, die

B Refchgal.

Darin liegt keine Heruntersetzung des Standes der Landbriefträger, deren Wert ich voll schätze, sondern es kommt nur zum Ausdruck, daß die Beschäftigung in den Städten schwieriger ist, und die Landbrief⸗ träger diese erst durchmachen müssen, ehe sie in gehobene Stellen kommen können. Das liegt auch daran, daß die Anstellung in der Landbriefträgerstellung bereits nach 6 bis 7 Jahren erfolgt, während die Zeit zur Anstellung in Schaffner⸗ und Briefträgerstellen 9 bis 10 Jahre und mehr dauert. Dann hat der Herr Vorredner mit den gehobenen Unterbeamten im ganzen sich beschäftigt und gesagt, wir sollten auch für die Unterbeamten, die schon in gehobenen Stellen seien, ein Examen einführen, und zwar deshalb, damit nicht einige übermütige Geprüfte nun die Kategorie der Nichtgeprüften als minderwertig an⸗ sähen. Haben Sie sich einmal die Frage vorgelegt, wenn nun ein Examen eingeführt wird und ein Teil der gehobenen Unterbeamten besteht die Prüfung nicht, was wollen Sie mit denen machen? Eine Antwort darauf hätte ich gerne gehört. Wollen Sie etwa die Be⸗ amten in ihre frühere Stellung zurückversetzen oder wollen Sie, daß, nachdem sie so und so oft durchgefallen sind, sie noch ein Schein⸗ examen machen? Glauben Sie, daß durch solche Maßnahmen irgend⸗ wie die Stellung der gehobenen Unterbeamten in den Kreisen ihrer Kollegen an Wert gewinnen würde? Ich nicht, und infolgedessen kann ich Ihnen auch nicht zusagen, daß ich in der Weise vorgehen werde. Meine Erklärung lautet bestimmt dahin, daß die Ver⸗ waltung zwischen den gehobenen Unterbeamten, mögen sie aus den früher Nichtgeprüften oder den später Geprüften hervorgehen, keinen Unterschied machen wird, und ich glaube, daß nach allen Erwägungen das das Beste für die ganze Kategorie ist. Ich habe bereits gestern gesagt, was ich über eine Ueberschätzung, ein Mehrdünken wie andere denke, aber, meine Herren, die Gehirntätigkeit kann ich keinem untersagen

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Berlin, den 17. Februar 1908. Kaiserliches Statistisches Amt.

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19,50 16,00 15,50

dieses Extrawürstchen nicht entreißen lassen wollen, obwohl dort für die Lieferung der bayerischen Marke viel mehr bezahlt werden muß, als die Herstellung in Berlin kostet. Die große Partei im Reichstage, die zu den ernsten Hütern der Reichsfinanzen gehört, scheint im bayerischen Landtage diese Pflicht nicht so zu üben. Ferner wird gewünscht, daß die Antwortscheine auch im Verkehr mit Bayern und umgekehrt eingeführt werden, damit wenigstens die Schwierigkeiten der Verschiedenheit der bayerischen Marke etwas vermindert werden. Bezüglich der Telephongebühren vertrat der Abg. Linz die Interessen der Handelsagenten. Dabet kommt es aber nicht auf die Interessen des Großhandels, der Großbetriebe, Waren⸗ häuser usw. an, sondern diese Reform sollte von den Interessen des städtischen Mittelstandes diktiert werden. Erfreulich ist eine Ver⸗ fügung der Postverwaltung vom 25. Januar 1908 wegen Ueber⸗ tragung von Lieferungen an Handwerkervereinigungen. Ich möchte aber dabei den ernsten Wunsch aussprechen, daß die höheren Ver⸗ waltungsstellen peinlichst darüber wachen, daß solche handwerkerfreund⸗ lichen Verfügungen nicht bloß auf dem Papier stehen, sondern daß die unteren Behörden sie auch in ihrem Sinne und Geiste ausführen. In dieser Hinsicht wird aber immer aus den Handwerkerkreisen geklagt. Die Bevorzugung einzelner Firmen durch ihnen gewährte Monopol⸗ vergünstigungen, wie z. B. einer Dresdner Firma bezüglich der Lieferung von Fahrrädern, muß aufhören. Die gewerblichen Kreise klagen andererseits über unberechtigte Konkurrenz, die ihnen durch die Postkonsumvereine gemacht wird. Wenn wir einen soflal zu⸗ friedenen Beamtenstand anstreben, so muß auch das Bewußtsein des Aufeinanderangewiesenseins aller Stände bei den Postbeamten selbst sich

durchringen. Kulerski (Polh⸗. Wir stimmen für die von der

Abg. 1 2* Kommission vorgeschlagene Resolution wegen des früheren Schalter⸗ Feiertage.

schluffes für Pakete an den Vorabenden der Sonn⸗ und Feiert Wir sind auch für Gehaltsaufbesserung und werden die bezüglichen Vorlagen abwarten, aber wir stimmen gegen die beantragten Ost⸗ markenzulagen, die nur Unfrieden stiften, und die wir für eine

ämie auf die Gesinnungsuntüchtigkeit ansehen; die hakatistische polnischen Landes⸗

dessen sind wir immer bestrebt gewesen, die Zahl der Fälle zurück⸗ zuführen. Erfreulicherweise ist dies uns auch, namentlich in neuerer Zeit, vielfach gelungen. Ich glaube, die Zahl richtig im Gedächtnis zu haben: im Jahre 1905 waren noch 195 Fälle, in denen der Postwagen bei Schnellzügen als Schutzwagen ging; nach einer kürzlich stattgehabten Statistik sind es jetzt nur noch 163 Fälle. Weiter waren wir be⸗ müht um Einführung größerer Wagentypen. Unsere bisherigen Wagen sind 12 m lang und infolgedessen bei Zusammenstößen im Nachteil gegenüber den viel längeren und schwereren Personenwagen; jetzt werden 17 m lange Wagen eingeführt, wobei ein Teil des Wagens als Pufferraum benutzt wird. Der Herr Vorredner hat die Einrichtung schon geschildert: an beiden Teilen des Wagens ist ein Raum von 2 m abgeteilt, der nicht zum Aufenthalt des Personals bestimmt ist. Ein solcher Pufferraum gewährt einen gewissen Schutz bei einem Zusammenstoß, dessen Folgen in früheren Fällen gerade deshalb so unheilvoll waren, weil ein großer Teil des Personals an den von dem Stoß zuerst und am meisten betroffenen Wagenenden beschäftigt waren. Ich kann versichern, daß diese Frage dauernd die Verwaltung beschäftigt und daß wir bei der Eisenbahn auch dauernd Entgegenkommen finden. Ich hoffe, daß die Zahl der Fälle, wo der Postwagen als Schutzwagen fährt, immer weiter heruntergehen wird.

Sodann ist von Versetzungen die Rede gewesen. Es wurde so dargestellt, als wenn die Versetzungen recht spät erfolgten, und als wenn häufig in rigoroser Weise von den Beamten verlangt würde, bei Erfüllung ihres Wunsches nach Versetzung die Kosten selbst zu tragen. Wir haben in der Ver⸗ waltung das Bestreben, den Beamten von einer Versetzung so schnell als möglich Kenntnis zu geben. Aber die Herren werden auch selbst

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8 8 Deutscher Reichstag. 2 102. Sitzung vom 15. Februar 1908, Vormittags 11 (Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.)

Auf der Tagesordnung steht die Fortse 1 e des Entwurfs eines Geres erng,des dveihen e; 2 des Reichshaushaltsetats für das Rechnungs⸗

Eee- 9 zwar: „Etat der Reichspost⸗ und Telegraphen⸗

Ueber den Anfang gestrigen Nummer d. Bl. berichtet worden.

Abg. Lattmann (wirtsch. V or 1 staatssekretär Twele hat in der Le2. aen., ö9 n über den Inhalt der Gehaltsvorlage seien zum eil unrichtig oder entstellt. Ich will nur hoffen, daß —2 8 unrichtigen und entstellten Nachrichten auch die gehörk 24 Fecgsetung der Gehälter der Assistentenklassen und die ee ö gv Assistenten. Wir Fragen der Oeffentlichkeit gegenüͤber Sken E

un und die anderen nationalen Parteien werden Ee, dicftr

8. und in anderen Beamtenfragen mitzuhelfen, daß das i Uhr. alerichtig onch vtsachich bei den Eeza im vorigen Zahre 1 8 omehr betont werden, als nach j N richten ganz wunderbare Zahlen von der Gesamtf e ao. mittleren und Unterbeamten entfallen wuürd venaeana cenhp ehöheren, Das würde nicht in einem richti Lcgersaa en . ol he” 15 0. gen prozentualen V 77S. Jedenfalls muß ganze und schnelle ltnse keaköe- 2228 engn etrag eg sind finanzielle Bedenken erhoben Bedenen üherwindea Svt 2 Wir glauben aber, diese Gleichwohl darf es uns nicht verwe en Gerechtigtest gegenüber 8eeeeeErr let de aus⸗ kechnischen Bedenken der ee, ennen, 2. 7 bögtlets. usdruck bringen möchten. Wir haben uns deshalb nean wertung von Beamten, die dieselben od Heschäf b diesen Antrag zu stimmen behalt alb entschlossen, für dürf nicht so ohne weiteres dn Zber ahnliche Geschäfte treiben, Entschlußfaffung vor wesn 18 vg uns aber die endgültige wirklich der finanzielle offekt von der, Hand gewiesen werden. Wenn EEöö1 öö auf den Wortlaut der Be⸗- 27 Millionen für die Fol ve e nenigftesn Finmmangen üher die Sstmart nn age ankomam. Die Wieder. zitg enl nent für die olge sein sollte, wie der Staatssekretär im Frühjahr stattfinden 8 en. dem Vernehmen nach zuweisen. Es scheint 2 Termin für zu früh gewählt weil die . ät, van Uiesen Hamecher mitgeteilte 2 fpeih int geh Rilentevarhazsn venin, ee zurfrüh - en neuen Anwärter allzu lange vebnochtet 1. ufstellung des Postassistentenverbandes ni geRellten mägten. Möͤge die Verwaltung die vom EEE“ Fheensn fedh. Steln⸗ 10 2. 8 nach oben und unten wird schärfer 3 gegrentt 87228 r ese Beamten ist mit Freude zu be⸗ 3 die betreffende Verfügung entspricht einem Wunsche der nln⸗ —2 uche hat gerade genug Verwüstung in den

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besser beurteilen als der Abg. Kopsch 1ges wwadef gee laa cbe en Abg. 3 würd

ein Postbeamter sich ein Urteil über den vesde neser ö

der Verhandlungen ist in der vor⸗

Der Unter⸗ die Preß⸗

den Beamten aufgestellten Berechnun ü b gen prüfen.

deis Zeficherung, daß 3 desigg⸗ Ubere.; Ferauen I llen. erbei möchte i

des Abg. Gröber unterstützen, daß man den eSe