1908 / 59 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 09 Mar 1908 18:00:01 GMT) scan diff

8 Compagnon“ im Deutschen Theater, auf der Bühne, die er selbst Jahre lang vorbildlich geleitet und die trotz mancher Wandlungen immer eine erste Stelle in Deutschland behauptet. In L'Arronge verkörpert sich ein gut Stück deutscher Theatergeschichte, an seine Person knüpft sich die Erinnerung an manche künstlerische Tat und an die ruhmvolle Vergangenheit des Hauses in der Schumannstraße. In der bescheidenen Art, die ihm eigen ist, und mit sichtlicher Rührung wies er in der Ansprache, die er an das Publikum hielt, darauf hin und bat darum, ihm ein freundliches Gedenken zu bewahren. Im übrigen tat die ütvolle Heiterkeit des immer noch lebenskräftigen Lustspiels „Der Compagnon“ das ihrige dazu, um die Sympathien für seinen Verfasser rege zu erhalten. Es war eine sehr flotte Aufführung, in der besonders das lebensvolle, urechte ostpreußische Dienstmädchen Hedwig Wangels von unwiderstehlicher Komik war. Aber auch die Herren Waässmann als verliebter Dichterling Winkler, Wilhelm Diegelmann als der berzärtliche Vater August Voß, Wiktor Arnold als stets gekränkter Kanzleirat, Eduard von Winterstein, Elise Sauer, Else Heims und alle anderen Mitwirkenden waren mit Lust und Liebe bei der Sache nd halfen dem harmlos heitern Stücke an der Stätte, wo so mancher literarische Strauß ausgefochten worden ist, einen vollen, durch keinen Zwischenfall getrübten Erfolg erringen.

. Neues Schauspielhaus.

Im Neuen Schauspielhaufe am Nollendorfplatz fand am Sonnabend „Der Dummkopf“, ein fünfaktiges Lustspiel von Ludwig Fulda, bei seiner Erstaufführung seitens der

uschauer eine freundliche, durch wiederholten Hervorruf des

Verfassers bekundete Aufnahme. Fulda greift in diesem Stück tiefer, als wir es sonst im modernen, dem Schwank oft allzu nah verwandten Lustspiel gewöhnt sind. Er entwickelt die Handlung aus dem Charakter seines Helden, der, dem Leben gegen⸗ über ein reiner Tor, in einer Phantasiewelt lebt, in der alle Menschen es gut mit ihm meinen, und der sich in der wirklichen, um Teil von Eigensucht regierten Welt nicht zurecht findet. Er ist ein harmloser Schwärmer, der auch da den Glauben an die anderen nooch festhält, als sie ihn schon grausam betrogen und zur Seite ge⸗ 8 nße haben. So liebenswürdig uns aber der gute Justus Haeberlin anmutet, so fein die einzelnen Züge sind, mit denen ihn Fulda ausgestattet hat, zuweilen ist in seiner Charakteristerung doch die Frenzlinie zwischen Torheit und Dummheit verwischt, und es gibt im Stücd Situationen, in denen uns ein Mensch, der die Umwelt so ganz und gar nicht zu verstehen vermag, fast pathologisch erscheint. Ünsere Teilnahme schlägt dann in ein guälendes Mitleid um, und wir wissen den rechten Gesichtswinkel diesem Helden gegenüber nicht immer zu finden. Ebenso haftet der Handlung des Stückes etwas Zwiespältiges an. Neben feinen Episoden finden sich derbe, fast schwankartige Momente, und die anderen Personen stehen mit Justus Haeberlin durchaus nicht auf einer Fläche. Justuss ist eine dichterisch geschaute Gestalt, die anderen sind Schwankfiguren, wie sie uns schon bundertmal begegneten. Die Handlung führt uns zunächst auf das Amtsgericht, wo das Testament eines schnurrigen Kauzes, des Rentners Amadeus Beck, eröffnet wird. Der Erblasser hat bestimmt, daß sein großes Vermögen dem „Dümmsten“ unter seinen Verwandten zufallen soll, und dabei an Justus gedacht, dem nach seiner Ansicht 2 Waffe im Daseinskampf nötiger ist als allen anderen. Durch Stimmenmehrheit sollen die Hinterbliebenen sich darüber einigen, wer von ihnen der Dümmste ist. Aber jeder möchte unter diesen Um⸗ ständen das Odium geistiger Minderwertigkeit auf sich laden. So wird die Einigung nicht erzielt, und ein Nachtrag zum Testament tritt in Kraft, in dem Justus mit dürren Worten zum Erben eingesetzt ist. Er empfindet keine Freude darüber, im Gegenteil, es kränkt ihn, daß der Onkel ihn für dumm gehalten hat. Eine Verwandte, Frau Schirmer, die sich bis dahin gar nicht um ihn kümmerte, dringt jetzt in ihn, in ihr Pensionat zu ziehen. Er nimmt ihre ft und die Liebe, die ihm ihre Tochter Lisbeth heuchelt, für e Münze. Selbst als ihm Doris Wiegand, eine reiche, von allen Seiten umworbene Amerikanerin, die gleichfalls bei seiner Tante wohnt, den Star zu stechen bemüht ist, hält er mit naiver Harm⸗ losigkeit an dem Glauben an seine Umgebung fest. Natürlich kommt er dadurch zu Fall. Seine drei Vettern Willibald Beck, der die Welt durch dichterische Großtaten erobern will, Gerhard Beck, der ein lenkbares Luftschiff erfunden hat, und Kurt Engelhart, ein Finanzgenie wissen ihn davon zu überzeugen, daß das Geld des verstorbenen Onkels an den Unrechten gekommen ist. Er teilt sein Erbe unter sie, ohne das uft für sich zu behalten. Die olgen seiner törichten Großherzigkeit zeigen sich bald. Die ärtliche

8 te Schirmer setzt ihn an die Luft, Kurt, der in den Aufsichtsrat der Bank gewählt wird, bei der Justus bis dahin seine kleine An⸗ stellung hatte, bewirkt seine Entlafsung, und die anderen kümmern sich

FPFyveater.

Königliche Schauspiele. Dienstag: Opern⸗ haus. 65. Abonnementsvorstellung. Dienst⸗ und Feahe sind aufgehoben. Aida. Oper in 4 Akten 77 Bildern) von G. Verdi. Text von Antonio

Gbislanzoni, für die deutsche Bühne bearbeitet von

Julius Schanz. Musikalische Leitung: Herr Kapell⸗

meister Blech. Regie: Herr Oberregisseur Droescher.

Ballett: Herr Ballettmeister Graeb. Anfang 7 ¼ Uhr.

Schauspielhaus. 68. Abonnementsvorstellung. Die

KFabenslteinerin. Schauspiel in 4 Akten von Ernst von Wildenbruch. Regie: Herr Regisseur Keßler.

Anfang 7 ¼½ Uhr.

Mittwoch: Opernhaus. 66. Abonnementsvorstellung. Johaunn von Paris. Oper in 2 Abteilungen, nach dem Französischen des St. Just. Musik von Bojeldieu. Vorher: Cavalleria rusticana. Oper in einem Aufzug von Pietro

ascagni. Text nach dem gleichnamigen Volksstück von G. Verga. Anfang 7 ¼ Uhr.

pielhaus. 69. Abonnementsvorstellung. Dienst⸗

und Freiplätze sind aufgehoben. Zum ersten Male:

Der Schrittmacher. Der zerbrochene Krug.

Lustspiel in einem Aufzuge von Heinrich von Kleist Anfang 7 ½ Uhr.

Neues Operntheater. Sonntag: 101. Billettreserve⸗ satz. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Wallen⸗ steins Tod. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Schiller. Anfang 7 ¼ Uhr. Der Billettvorperkauf hierzu findet von Donnerstag ab an der Tageskasse des Königlichen Schauspielhauses von 10 bis 1 Uhr Vormittags gegen Zahlung eines Aufgeldes von 50 für jeden Sitzvlatz staitt.

Donnerstag, Lebens.

werbe.

Mittwoch,

Die Lore.

Deutsches Theater. Dienstag: Der Kom⸗ p Anfang 7 ½ Uhr. Die Räuber. Kammerspiele.

Dienstag: Anfang 8 Uhr. 1 Mittwoch: sistrata. Nachmittags 4 ½ Uhr: Tänze der Schwestern Wiesenthal.

Aeues Schauspielhaus. Dienstag,

““

traum.

Carmen.

Lessingtheater.

Das Tal des Lebens. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Lebendige Stunden. I. Der Puppenspieler. II. Die Frau mit dem Dolche. III. L* Masken. IV. Literatur.

nds

Berliner Theater. Dienstag, Abends 8 Uhr:

Gastspiel von Hansi Niese. Die Förster⸗Christel. Mittwoch bis Sonnabend: Die Förster⸗Christel.

Hebbeltheater. (Königgrätzer Straße 57/58.) Dienstag, Abends 8 Uhr: Frau Warrens Ge⸗

Mittwoch: Erstaufführung Strindberg: I. Borm Tode. II. Mit dem Feuer spielen. III. Samum.

Donnerstag: Vorm Tode. Mit dem Feuer spielen. Samum. 11

Freitag: Frau Warrens Gewerbe.

Sonnabend: Vorm Tode. Mit dem Feuer spielen. Samum.

Schillertheater. o. Dienstag, Abends 8 Uhr: Komödie in 5 Akten von Gerhard Abends 8 Uhr:

Herzen. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Philister. Hierauf:

Charlottenburg. LFenkesser⸗ Feeenn, org Engel. erauf: Jungfer ergrün. Volksstück e 1 8 von Ernst 9 Mittwoch, Abends 8 Uhr: Auf der Sonnenseite. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Kaiser und Galiläer.

Theater des Westens. (Station: Zoologischer Garten. Kantstraße 12.) Dienstag, Abends 8 Uhr: Ein Walzertraum.

Mittwoch und folgende Tage: Ein Walzer⸗

Komische Oper Dienstag,

Mittwoch: Tiefland..

Donnerstag: Die Fledermaus. reitag: Tiefland. . onnabend: Die Fledermaus.

nicht um ihn. Dem Untergang nahe, taucht er schließlich als Obdach⸗ loser in dem Hause des inzwischen mit Lisbeth Schirm verheirateten, stets verhinderten Dichters Willibald Beck auf. Was follen die Verwandten mit ihm machen? Er kom⸗ promittiert sie, es wäre ihnen auch nicht angenehm, wenn die Welt es erführe, was sie seiner törichten Großmut ver⸗ danken. Sie verfallen schließlich auf den Ausweg, ihn einer Nerven⸗ heilanstalt zur Beobachtung zu überweisen. Der leitende Arzt gewinnt den närrischen Kauz lieb. Er möchte den lebensunfähigen Phantasten gern so lange als möglich, auf Kosten der Verwandten, bei sich be⸗ halten. Da erscheint Doris Wiegand in der Anstalt. Sie hat nicht allein ein Interesse für das große Kind gefaßt, sie liebt Justus sogar, sie will den einzigen, der nicht um ihr Geld kümmert, heiraten. Justus Tagebuch, das der Arzt gelesen hat, verrät seine inzwischen erwachte Neigung zu Doris, und Dr. Thilenius verständigt die junge Amerikanerin von dem, was sie wissen muß. Sie verlobt sich mit dem großen Kinde. „Manche Männer heiraten, manche müssen geheiratet werden“, sagt sie. Sie will Justus' liebevoller Vormund werden und ihn „in die Zwangsjacke der Ehe stecken“. So fällt dem reinen Toren doch noch, wie im Märchen, das Glück in den Schoß und die anderen haben das Nachsehen. Von den Schauspielern, die sich um die Aufführung ver⸗ dient machten, ist in erster Reihe Harry Walden zu erwähnen. schuf in Justus einen wirklichen Menschen, der in allen Situationen die vollste Teilnahme für sich in Anspruch zu nehmen wußte. Durch die große Zartheit seines Auftretens, durch seine rührende Naivität, durch seine phantasievolle Liebenswürdigkeit unterstützte er den Dichter auf das beste. Trefflich, wenn auch dem Charakter ihrer Rollen nach schwankartig derb, wirkten Grete Carlsen als Frau Schirmer und Ernst Arndt als Gerhard Beck. Tilly Waldegg brachte die kluge, elegante Amerikanerin zu bester Wirkung. Doktor Thilenius zeichnete sich aus.

16“ 2* Im Königlichen Opernhause wird morgen, „Alda“ gegeben. Die Damen Rose, Goetze, die Herren Maclennan, Hoffmann, Knüpfer und Griswold sind in den auptrollen beschäftigt, im choreographischen Teile die Damen Kierschner und Urbanska. Dirigent ist der Kapellmeister Blech. Königlichen Schauspielhause wird am Mittwoch, 11. März, zum ersten Male „Der Schrittmacher“, Lustspiel in 3 Akten, von Velitschko (frei nach dem Russischen bearbeitet von Ludwig Wolff), mit den Herren Vallentin, Vollmer, Geisendörfer, Sommerstorff, Böttcher, Werrack, Struwe, Zeisler, Eichholz und den Damen von Mavyhurg, Butze, Eschborn, Romminger und Wachner in den Haupt⸗ rollen, aufgeführt. Morgen, Dienstag, wird Ernst von Wildenbruchs Schauspiel „Die Rabensteinerin“, mit Frau Willig in der Titelrolle, wiederholt. An dem am Mittwoch stattfindenden Strindberg⸗Abend des Heb zelthegtes⸗ sind die Damen: Maria Mayer, Helene Ritscher, da Rohland, die Herren Friedrich Kayßler, Hermann Nissen und Adolf Edgar Licho in den Hauptrollen beschäftigt.

Mannigfaltiges. ‚Werllin, 9eMärz 190 585

= Antlich wird gemeldet: Heute, den 9. d. M., Vormittags 5 lühr, entgleiste auf dem Schlesischen Bahnhofe beim Zurückdrücken des Leerzuges 1309 in Weiche 2 der Schluß⸗ wagen mit einer Achse dadurch, daß die Zunge der Weiche nach dem Umstellen nicht ordnungsmäßig schloß. Beide Fern⸗ gleise waren auf kurze Zeit gesperrt. Personen wurden nicht verletzt, Materialschaden ist nicht entstanden. Die Fern⸗ züge 52 P, 4 0 und 24 O wurden über das Stadtgleis geleitet. Die Vorortzüge der Strecke Spandau-— Strausberg haben zwischen den Stationen Strausberg Schlesischer Bahnhof bezw. Spandau—Schle⸗ sischer Bahnhof gependelt Der Stadtbahnbetrieb erlitt durch das Ueberleiten der Fernzüge geringe Verspätung.

Die diesjährige ordentliche Mitgliederversammlung der Berliner Fetfungege serecheft findet Freitag, den 13. März, Abends 7 ½ Uhr, im Langenbeckhause (Siegelstraße 10/11) statt. Auf der Tagesordnung steht außer Wahlen, Bericht und Rechnungs⸗ legung für das Jahr 1907 der Bericht über die Durchführung des mit dem Magistrat von Berlin geschlossenen Abkommens bezüglich der an ihn abgetretenen Zentrale, Rettungs⸗ und Hauptwachen.

„Unser altes Berlin“ betitelt sich ein neuer Lichtbilder⸗ vortrag, den der Redakteur G. F. Kitzler am Mittwoch im

E166“

Dienstag, Abends 8 Uhr:

tag, Abends 8 Uhr: Panne.

8 Uhr: Das Tal des

Dienstag, Abends 8 Uhr:

Hierauf: Der selige Octave. Mittwoch bis Freitag: selige Octave.

selige Oetave.

Thaliatheater.

Dienstag,

Buchbinder. Musik von Paul Lincke.

Mittwoch und folgende Tage,

(Wallnertheater.) 211 Kollege Crampton. tmann.

Der Weg zum

oto.

Auch Hans Siebert als

Dienstag,

Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Diens⸗ Mittwoch und folgende Tage: Panne.

Residenztheater. (Direktion: RichardAlexander.)

Bibi! 3 Akten von de Gorsse und de Marsan. von M. Schönau. (Bretillot: Richard Alexander.

Bibi! Sonnabend: Der Floh im Ohr. Hierauf: Der

Abends 8 Uhr:

Gastspiel von Alexander Girardi. Immer oben auf! Posse mit Gesang in 3 Akten von Kren und Gesangstexte von Alfred Schönfeld.

Abends 8 Uhr: Gastspiel von Alexander Girardi.

Trianontheater. (Georgenstraße, nahe Bahnhof riedrichstraße.) Dienstag, Abends 8 Uhr: Baron

Mittwoch und folgende Tage: Baron Toto.

Dresdener Casino (Dresdener Straße 96), Abends 8 ¼¾ Uhr zum ersten Male hält. Die noch erhaltenen Bauten des alten Berlin wie auch Bilder längst entschwundener Gebäude aus dem 18. Jahrhundert lassen die alten Zeiten wiedererstehen und zugleich interessante Be⸗ trachtungen zu über Sitten und Aussehen unserer Stadt vor 150 bis 200 Jahren. Eintrittskarten zu dem Vortrag sind in den Buch⸗ handlungen von Dierig u. Siemens (Kleine Präsidentenstraße 3), Siegismund (P. Hientzsch) (Mauerstraße 68) sowie bei A. Keller (Molkenmarkt 14) zu haben.

Breslau, 8. März. (W. T. B.) Aus Anlaß des hier tagenden 29. Balneologen⸗Kongresses wurde heute nachmittag vor dem städtischen Wenzel Hanckeschen Krankenhause das von der Balneo⸗ logis Gesellschaft gestiftete Denkmal für Dr. Hermann Bremer, den Gründer der Lungenheilstätten zu Görbersdorf, ent⸗ hüllt. Der Vorsitzende, Professor Brieger, übergab das Denkmal mit einer kurzen Ansprache der Stadt. Die Weiherede hielt der

jetzige Leiter der Görbersdorfer Anstalten, Professor Dr. Kraft. Er

sprach über den Werdegang und die Persönlichkeit Bremers.

Meiningen, 9. März. (W. T. B.) einigen Zeitungen verbreiteten Gerüchten üͤber die Entstehung des

Brandes im Meininger Hoftheater (vgl. Nr. 57 d. Bl.) und über den Wiederaufbau des Theaters ist der „Werrabote“ zu der Erklärung ermächtigt, daß von einer Entschließung Seiner Hoheit des Herzogs über den Wiederaufbau im Hofmarschallamt nichts bekannt

ist, und daß über die Entstehungsursache trotz eingebender Zeugen⸗

Gegenüber den von

vernehmungen und genauester Besichtigung noch nichts hat festgestellt

werden können.

Innsbruck, 9. März. (W. T. B.) Gestern nachmittag ging am Patscherkofl eine Lawine nieder, die den 2 ührigen, an der eck,

hiesigen Universität studierenden Deutschen Eduard Sp der mit

mehreren Teilnehmern eine Skitour unternommen hatte, mitriß Heute früh sind von Innsbruck zwei Rettungs⸗ expeditionen abgegangen; es ist jedoch sicher, daß der Verunglückte nur

und begrub.

mehr als Leiche geborgen werden kann.

Horpslaw (Galtien), 3. Marz (. T. B) Grstern gbend 8 szcaz Der Schacht

fand in Tustanowice in einem Schachte der der Firma gehörenden Naphthagruben eine Explosion statt. ist gänzlich eingeäschert, der Bohrturm zertrümmert.

Arbeiter erlitten schwere, einer leichte Brandwunden.

Samara, 7. März. (W. T. B.) Gestern zwischen den Stationen Tschergotur und Karandy ein Postzu aus Taschkent. Der Postwagen stürzte die Böschung hinab. Zwöl

Zwei

Personen wurden getötet, 43 verwundet, von diesen 36 schwer.

Bilbao, 9. März. (W. T. B.) An Bord des mit Salpeter s n leir“ ist ein Brand rochen. Jeder Löschversuch ist unmöglich, da jeden Augenblick Man sieht sich genötigt, das

See französischen Dampfers „P e

heftige Explosionen erfolgen. Schiff zu versenken, um ein schweres Unglück hintanzuhalten.

befra ausg

Nach Schluß der Redaktion eingegangene 8 Depeschen.

Konstantinopel, 9. März. K. K. Telegr.⸗Korresp.⸗Bureaus“.) Nach einer Meldun Uesküb ist anfangs dieses Monats eine größere

ekannt.

entgleiste

(Meldung des „Wiener aus

1 nzahl bewaffneter Ljumesen unter dem Chef Mustafa in Prizrent ein⸗ gethaffen. Gestern erzwangen dort 160 bewaffnete Ljumesen unter lünderungen die Sperrung des Basars und versuchten ver⸗ gebens in den Moscheen Versammlungen von Mohammedanern sn veranstalten. Der Zweck der Ausschreitungen ist noch un⸗ Die Konsuln der Ententemächte haben im Interesse

der Ruhe der Stadt entsprechende Schritte beim Gouverneur

getan.

(Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersen,

Zweiten und Dritten Beilage.)

Beethoven-⸗Saal. Dienstag, Abends 8 Uhr: III. (letztes) Konzert von Theodore Spiering.

Blüthner-Saal. W., Lützowstraße 76, Ecke Magdeburger Platz. Dienstag, Abends 8 Uhr: IV. (letzter) Liederabend von Brigitta Thiele⸗ mann.

Schwank in Deuts

Birkus Schumann. Dienstag, Abends 7 ½ Uhr: Große brillaunte eet Mit eigens engagierten 120 schwarzen Leuten: Amerika. Große Feer⸗ hette veton e. 4 Akte, mit herrlichen

asser⸗ und Lichteffekten, Balletten, Massenaufzügen, Reitermanövern auf importierten Maultieren, Feuer⸗ wehren aller Nationen und einer wirklichen Dampf⸗ spritze in Tätigkeit. Prolongiert: Resisto, das elektrische Rätsel. Das Programm besteht aus 12 erstklassigen Nummern. Sämtliche Spezialitäten und Direktor Albert Schumanns neue und moderne Freiheits⸗ und Schul⸗ dressuren.

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Familiennachrichten.

Verlobt: Frl. Margarete von der Marwitz mit Hrn. Rittergutsbesitzer Waldemar von Alt⸗ Stutterheim (Berlin —Georgenau, Ostpr.).

Verehelicht: Hr. Georg⸗Hartmann Frhr. von

Hierauf: Der

Immer oben

Diens Abends 8 Uhr:

Schaus in 3 Akten von Zingakademie.

wald, Könecke, Espenhahn.

und M. Poike.

MAꝗ

Saal Bechstein. Schweizerinnenheims.

Abends 8 Uhr:

straße 76). Maximilian Ronis (Violine).

Konzerte.

Dienstag,

III. Quartettabend der Herren Dessau, Geh⸗ Mitwirkung: Pro⸗ fessor O. Schubert, Königlicher Chordirektor Hugo Rüdel, die Königlichen Kammermusiker C. Lange

Abends

Diensag, Abends 7 ½ Uhr:

IX. Wohltätigkeitskonzert zum Besten des Mitwirkung: Malatesta, Gracia Nicardo, Marie Fuchs, Nicolas Lambinon, Hjalmar Frey.

Alindworth · Scharwenka ⸗-Saal (Lützow⸗ Dienstag, Abends 8 Uhr: Konzert von

Erffa mit Frl. Louise von Wegnern (Bückeburg).

Gestorben: Hr. Geheimer Kommerzienrat Geor von Cölln (Hannover). Hr. Amtsgerichtsra a. D. Karl von Corswant (Berlin). 83 Justizrat Ernst Wittelshöfer (Berlin). Hr. Vicco von Stralendorff⸗Kolhans A i. 5 Verw. Fr. Ptediger Sophie Eltester, ge von Rohr (Potsdam). Fr. Klara von Läh⸗ mann, geb. von Heydebreck (Berlin). Fr. Marie von Böhl, geb. von Vormann (Cöln).

8 Uhr:

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg.

Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Elf Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).

Marta

bereits in der vorgestrigen

wie bei den Kohlen, ziehen.

die hohen Kohlenpreise veranlaßt hat.

fmallichen Maßnahmen auf dem Gebiete der Tarispolitik gegen diese

nahmetarife für Kohle ausgesprochen.

geegen, ob es ni dustrie ist, wenn im Inlande die K. weerden, ob dadurch nicht die Exportfähigkeit unserer

8

der Ausprägungen von Reichsmünzen i

Berlin, Montag, den 9. März

Amtliches.

Deutsches Reich.

Goldmünzen

Uebersicht n den deutschen Münzstätten bis Ende Februar 1908

nzeiger und Königlich Preußis

Silbermünzen

aatsanzeiger.

Nickelmünten

Kupfermünen

m Monat Februar 1908 sind geprägt worden in

Doppel⸗ kronen

Hiervon auf

en Privat⸗

rechnung*)

Fünf⸗ markstücke

Ein⸗ markstücke

Zwei⸗ markstücke

8

Fünfzig⸗ pfennigstuͤcke

Zehn⸗ Fünf⸗ pfennigstücke vfe ünfria⸗ 2₰ ℳ%

Zwei⸗ Ein⸗ pfennigstücke pfennigstücke

I

8

Berlin. München . Muldner Hütte Stuttgart Karlsruhe Hamburg

6 377 940

6 377 940

180 000 180 000

290 505 606 105

545 970

1II

1 400 244 50 117 000 102 000

75 884 40 84 23475 220 239 20 24 022 30 20 00 20 000,— 10 548 90 23 194 85 32 097/10 17 771 60 9 323 60 25 88315

15 604— 1118 04

I

III

Summe 1

2) Vorher waren geprägt“**)

5 377 520 .3 726 385 500]7731 920 490 3160640000

180 000⁄ 6 557 940

8 Gesamtausprägung...

axᷓᷓ̃ᷓgg nnmmmuun 25 884 000

41 567 360

1 442 580 242 833 390

292 510 8

2 409 200

DS2250 148 512 645

368 093 20 195 106 65 56 315 927 60 27 512 389 60 2

15 o

7413 13056,112 271 290 77

244 275 970 111 495

176 410 129 987

2515 S82272 559 200150 1571885 50

42579 877—

55 88IO275 8027 707 796 55 407 148 20 46 323/85

7 413 130 4 069 ¾

12 288 012 81 7 773 45

4) Hiervon sind wieder eingezogen. 5) Bleiben 1

.3 706 879 440][690 533 130

9 8

5 4 397 412 570

244 164 475

292 334 482/[272 279 2¹3

107 552 012 ʃ50

EEEEEEIEEEIIEI

IIII

*) Vergl. den „Reichsanzeiger“ vom 10. Februar 1908, Nr. 35. **) Einschließlich von Kronen, zu deren Prägung die Reichsbank das Gold geliefert hat.

Hauptbuchhalterei des Reichsschatzamts. Hintze.

Berlin, den 7. März 1908.

8

916 330 182,50

83 938

8

8

045,00

19 689 300,64

Preußischer Landtag. Haus der Abgeordneten. 7. Sitzung vom 7. März 1908, Vormittags 11 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.)

Das Haus setzt die Beratung des Etats der Eisenbahn⸗ verwaltung fort, und zwar die am Freitag abgebrochene Debatte über den mit 193 424 000 (32 989 000 mehr als im Vorjahre) eingestellten Titel zur Unterhaltung und Ergänzung der Inventarien sowie Beschaffung der Bekriebsmaterialien und über den dazu gestellten An⸗ trag des Abg. Dr. von Korn⸗Rudelsdorf (kons.): die Regierung zu ersuchen, gegenüber den herrschenden Miß⸗ ständen auf dem Kohlenmarkte im Rahmen der Staats⸗ eisenbahnverwaltung Maßnahmen zu treffen, welche ge⸗ eignet sind, für die Zukunft eine Schädigung des inlän⸗ ländischen Kohlenverbrauchs möglichst zu verhüten. Nach dem Abg. Dr. C“ über dessen Ausführungen ummer d. Bl. berichtet worden ist, erhält das Wort 3 Abg. Gyßling (fr. Volksp.): Ich bedauere, daß der Abg. Oeser durch Krankheit verhindert ist, an der Debatte teilzunehmen, denn er ist gerade in diesen Fragen außerordentlich versiert. Die Frage der Kohlennot hat uns in den letzten Jahren wiederholt beschäftigt. Dem Grundgedanken des Antrages stimmen wir zu, glauben aber auf der anderen Seite, daß der Antrag der nötigen Klarheit entbehrt, um ihm ohne weiteres zustimmen zu können. Der Antrag ist zu allgemein gehalten, er gibt nicht an, welche Maßnahmen auf dem Gebiete der Kohlen⸗ produktion getroffen werden sollen, und in welcher Richtung sie sich bewegen sollen. Die Begründung des Antrages durch den Abg. von Korn war auch nicht geeignet, alle Zweifel zu beseitigen. Wir halten es deshalb für notwendig, den Antrag einer Kommission zu überweisen. Am besten de sich dazu die Budgetkommission eignen, der bereits der Gesetzentwurf über die Aufschließung der Steinkohlenfelder im Dortmunder Revier und der Antrag Porsch, betr. die oberschlesischen Kohlenfelder, überwiesen worden sind; denn die Aufschließung neuer Kohlenfelder ist das beste Mittel, der Kohlennot entgegenzutreten. Von dem Vorschlage des Abg. Korn, daß die Staatseisenbahnverwaltung Ausschreibungen veranstalten solle, um sich die notwendigen Kohlen zu beschaffen, kann ich mir irgend ein Resultat nicht versprechen, denn die Kohlenproduktion befindet sich ja fast ausschließ⸗ lich in den Händen der Syndikate. Gegen ein Kohlenverkaufs⸗ monopol müssen wir, die wir Gegner aller Monopole sind, uns erst richt aussprechen. Wollen die Herren vielleicht auch auf dem Ge⸗ biete des Getreides ein Monopol errichten? Auch hier gilt es doch, diesen Verbrauchsgegenstand billiger zu be⸗ Der Abg. Kanitz hat die hohen Löhne mit den hohen Kohlenpreisen in Zusammenhang gebracht. In wirtschaftlichen Dingen herrscht meist eine gegenseitige Wechselwirkung. Man muß sich klar wmachen, daß die hohen Löhne nicht der einzige Grund sind, welcher Ich kann mich in dieser Be⸗ ziehung auf das beziehen, was der Abg. Kaempf im Reichstage gesagt hat, der ausführte, daß unsere jetzige Wirtschaftspolitik es gewesen t, welche die kolossale Macht der Syndikate verstärkt hat. enn das Kohlensyndikat die Produktion einschränkt, um die Preise zu halten, dann ist es notwendig, einmal zu prüfen, ob wir nicht mit und sonst Uebermacht der Syndikate vorgehen können. Meine politischen Freunde haben von jeher sich für eine Aufhebung der Aus⸗ 8 Wenn die Kartelle nach dem Auslande billiger liefern als für das Inland, so ist das eine Schädigung unserer heimischen Industrie. Aufgabe der Kommission wird es sein, diejenigen Maßregeln vorzuschlagen, die geeignet sind, die Kohlenpreise möglichst niedrig zu halten im Interesse der kon⸗ fumierenden Bevölkerung und der Industrie. 1 Abg. Graf von Kanitz (kons.): Nach langen Schwierigkeiten und wiederholten Verbandlungen ist endlich im Landeseisenbahnrat am 6. Dezember 1907 ein Beschluß wegen der Aufhebung gewisser Ausnahmetarife zustande gekommen. er Abg. Voltz verteidigt die Kohlenausfuhr mit handelspolitischen Gründen. Ich frage aber da⸗ cht eine schwere Belastung unserer einheimischen In⸗ Kohlenpreise so hoch gehalten Industrie be⸗ einträchtigt und unsere Handelsbilanz verschlechtert wird. Ich sehe in den Ausnahmetarifen eine Art Ventil; sie sollen dazu dienen, den Ueberschuß der Produktion ins Ausland abzusetzen, sie brauchen aber nicht angewandt zu werden, wenn wir im Inland Produktions⸗ mangel haben. Ich lege dem Abg. Voltz die Frage nahe, ob es richtig ist, das Ausland mit billigen Rohstoffen zu versorgen und die ausländische Industrie im Wettbewerb mit der unsrigen auf dem Weltmarkt zu stärken. Ein endgültiges Urteil darüber, ob der jetzige Abschluß der preußischen Staatseisenbahnverwaltung über die Kohlenlieferung günstig ist oder nicht, ist erst in drei Jahren möglich, und ich enthalte mich deshalb der Kritik, aber wir wollen nicht vergessen, daß das Kohlensyndikat, als es vor 16 Jahren ins Leben trat, den ersten Abschluß mit der Staatsbahnverwaltung

8

auf der Preisbasis von 7 ½ für die Tonne machte, und daß dieser erhöht wurde bis jetzt auf über 12 t der Steigerung der Selbst⸗

Preis von Jahr zu Jahr

Man rechtfertigt die Preissteigerung mit d kosten; wenn Herr Gyßling aber die Vorgänge unter die Lupe nimmt, wird er finden, daß die Lohnsteigerungen immer die Folge der Lohn⸗ d, und daß die Arbeiter zu diesen hohen Ueberschüsse der Zechen veranlaßt Versammlungen der Bergarbeiter

forderungen der Arbeiter gewesen sin

Forderungen erst durch die

worden sind. Zwar wurde in den auch von den hohen Lebensmittelpreisen gesprochen, aber das war immer nur ein Vorwand, der wirkliche Anlaß der

immer die hohen Dividenden der Zechen von 10, 20 und 30 %. der Im vorigen Jahre wurde der Reichskanzler wegen der hohen Fleisch⸗ preise interpelliert, heute müßte er eigentlich wegen der niedrigen Bei einem Schweinepreis von 38 muß der Züchter Daß die e veranlaßt haben,

Fleischpreise interpelliert werden. für den Zentner Lebendgewicht noch 20 oder 30 an Pro Lebensmittelpreise die Steigerung der Kohlenpreis Die Kartellenquete, an der ich auch teil⸗ daran geknüpft wurden, nicht

oder 39

ist also nicht richtig.

genommen habe, hat die Erwartungen, die erfüllt. Der Staatssekretär von Bethmann sagte allerdings gestern im der Enquete: „Die Mitteilungen, die cht sind bei der Enquete, sind von sie haben dazu geführt, daß in Reichsamt des Innern mit setzt hat, und daß chen Fällen ihre Absichten einer 2 daß also eine gewisse ist.“ Ist dieses Ergebnis nicht sehr an weiß nicht einmal, mit welchen Kartellen sich das eine Revision daß sich das ein Kartelle und

Reichstag über die Wirkungen

dem Reichsamt des Innern gema diesem durchaus benutzt worden, wiederholten Fällen sich das

Kartellen über bestimmte Fragen in Beziehung ge infolgedessen die Kartelle in man nochmaligen Prüfung unterzo

Einwirkun dürftig?

nicht ausgeblieben

Reichsamt in Verbindung gesetzt, bei welchen es Ich glaube nicht, befindet.

der Beschlüsse Kohlensyndikat

erzielt hat. darunter

2

gen haben, so

abschließendes Urteil über die Berecht

geschäftlichen

ihrer

Jetzt haben den meisten Erzeugnissen, Kohlensyndikat ist aber das

20 % Produktionseinschränkung vorgenomm Abg. Beumer,

erhöht. richtig

Ich frage den ist,

politischen Lasten gesteigert

werbszweige haben diese sozialpolttischen Lasten ebenfalls zu tragen und haben sich auch eine erhebliche Steigerung der Arbeiterlöhne ge⸗ ohne daß sie wie die Industrie Kartelle und te ist im Deutschen Reich fast kein Gegenstand des Verbrauches, der nicht der Preispolitik der Kartelle alleiniger Ausnahme der Wir Landwirte können 9 ö. bilden, können nicht ie e auch die sozialpolttischen Lasten ebenso tragen wie die Industrie und ohne das in den Preisen aus⸗ vielmehr bei Die Folge ist die Abwanderung der Arbeiter, Landwirtschaft von den Von den 285 000 Ber nicht weniger als 96 000 aus Ost⸗ und ist die größte Kalamität, unter über das Kar

fallen lassen müssen, Syndikate bilden können.

unterworfen würde, mit

schaft.

unsere beliebig in

Preise ebenfalls die erhöhten Löhne leichen zu können; wir Pressen stehen.

die Entblößung der Arbeitskräften.

staatliche Aufsicht ungerechtfertigt.

des Kartellwes

mutlich einer meiner Freunde das einzige Mittel, um überhaupt Ich glaube allerdings nicht,

ständen zu kommen.

von der Regierung Folge gegeben wird. Wunsche an, den Antrag von Korn der Budgetkommission Abg. Hirsch⸗Essen (nl): Der Abg. Graf von Kanitz hat dem Abg.

von Korn mit allen den Gründen sekundiert, die durch ihre heutige Wieder⸗ Der Vorschlag einer schränkung des Kohlenabsatzes nach dem Auslande in einem Augenblick, wo die Kohlenindustrie sozusagen nicht weiß, wohin sie mit ihren Produkten 8 soll, wenn sie nicht zu einer Produktionseinschränkung oll, ist so deplaciert, daß er keiner Widerlegun

habe für derartige wirtschaftspolitische Maß⸗ nahmen meinerseits kein Verständnis. Ich verstehe nicht, wie man für das Fortbestehen der Aus

holung nicht an Schlagkraft

enötigt sein ch muß sagen, ich

behaupten kann, daß heute nach der Rußland

können.

Kohle unterzubringen, kann nicht

ist aber nichts auszurichten, gehen lassen. auszusprechen,

Praxis wenn wir uns in sinkender Konjunktur befänden, und man müsse abwarten, welche Preispolitik die Kartelle dann einschlagen würden. wir sinkende Konjunktur und abbröckelnde Preise bei namentlich in der Eisenindustrie. der Fall; es hat 10 bis en und die Kohlenpreise ob die Zeitungsnachricht daß das Kohlensyndikat vom 1. April ab eine westere Erhöhung der Kohlenpreise eintreten lassen wird. Die Pro⸗ duktionskosten sind allerdings zum guten Teil durch die sozial⸗

Heu

werde

Umgekehrte

worden,

zahlen, bleiben

gewinnen.

Schweiz, Italien, Oesterreich⸗Ungarn, wirtschaftliche Gründe nicht mehr geltend gemacht werden Ein stärkerer wirtschaftlicher Grund als die Schwierigkeit, die angeführt werden. Mit Gegengründen man muß diese Dinge über sich er⸗ ich scheue mich nicht, dies weist man jedes Eingehen⸗ auf die tatsächlichen Ver⸗ hältnisse und auf die Gegengründe einfach zurück. Man läßt jede Rück⸗ sicht auf die wirtschaftliche Lage eines der bedeutendsten Industrie⸗ zweige beiseite und arbeitet in rücksichtsloser Weise mit Schlagwörtern,

Um einer Agitation willen,

duktionskosten drauflegen.

e gun der

arbeitern in Westfalen estpreußen und Posen. Wenn wir aber eine tellwesen verlangen, so gilt das für Wenn der Abg. Spahn nicht seine Resolution wegen ens im Reichstag eingebracht hätte, so würde es ver⸗ Die Resolution bietet zu gesunden wirtschaftlichen Zu⸗ daß der Resolution Ich schließe mich dem

zu überweisen.

der wir leiden.

getan haben.

Minister sagte,

sch erst finden

aber andere große

treiben, müssen

unseren

rbeiterbewegung waren

den

lassen,

Beim

Landwirt⸗

aber

alten

allernotwendigsten nd as

8

Be⸗

bedarf.

nahmetarife Südfrankreich und sich als Sind Sie 1b immer von sich behaupten, erkennen Sie an, daß die Kartelle segens⸗ reich gewirkt haben und wirken können, dann müssen Sie sich doppelt überlegen, bevor Sie gesetzgeberisch eingreifen, ob Sie diese gute Wirkung damit nicht gefährden und illusorisch machen; spoßen Sie bei dieser Ueberlegung auf den geringsten Zweifel, so la

g Die Zügel der Gesetzgebung sind bei uns leicht in die Hand genommen; wir leben nicht in Amerika, sondern in einem Staate, wo Mißstände sehr rasch erfaßt werden. Wenn Sie

würden.

gesehen, sind und

hohen

1906 um

Barth Der

30 %.

Mitglied Antrages bleiben,

frage.

Ausland,

keit der

wirkt.

lieber die

Graf Kanitz immer Behauptungen

Preise für

Eisenbahnminister Produktionskosten sich etwa 1,50 für die Tonne gesteigert haben, und daß er darum auf drei Jahre zu höheren Kosten abgeschlossen habe. dabei stehen, daß die Kohlenpreise steigen, obwohl der Handels⸗ minister gezeigt hat, daß die Kohlenindustrie bis in die jüngste Zeit des Kohlenmangels noch eine Mark mehr nehmen konnte. Sie bleiben dabei stehen, daß ungeheuere Dividenden gegeben werden von 10 bis Wenn es der Industrie so gut geht, warum hat denn nicht Graf Kanitz schleunigst sein Vermögen in einer so rentablen Industrie angelegt? Sie bleiben bei dieser Behauptung stehen, obwohl Ihnen bei jeder Gelegenheit vorgerechnet und schlagend nachgewiesen worden ist, daß sich das in dieser Produktion angelegte Kapital bei dem jetzigen tiefen Kursstand höchstens mit 5 bis 6 % verzinst, daß der durchschnittliche Verdienst pro Tonne sich im Ruhrrevier auf praeter Sie bleiben bei Ihren Behauptungen Er⸗ stehen, obwohl der Fiskus für seine Werke seine Preise erhöht hat a conto derx gestiegenen Selbstkosten. daß das Ausland begünstigt wird, obwohl feststeht, daß das Syndikat 1 Million Tonnen weniger ausgeführt hat, während die Einfuhr dieselbe geblieben oder noch gestiegen ist. Die Ergebnisse der Enquete haben für Sie keinen Wert, weil sie nicht in Ihrem Sinne ausgefallen ist. Wenn er sich Mühe gegeben hätte, so hätte er manches daraus lernen können, seine Freunde wären dann des und wir Solange wird man auf

propter eine Mark beläuft.

im verflossenen Jahre 1

nicht darauf wie sie nicht rechnen können. Sie (rechts) beklagen,

die allerdings auf die große Menge Einfluß üben. nichts, auf die schweren Schädigungen hinzuweisen, die der Industrie beispielsweise durch Aufhebung des italienischen Tarifs erwachsen

Es nützt auch

Wenn es so weiter geht, dann müßte die Produktion weiter

wie wichtig das ist.

wieder die alten wie:

das Ausland,

Im Jahre 1907 15 ½ % erhöht worden.

it, könnte, bei hat

beneiden

der Enquete.

überhoben gewesen, zu verwenden. sind, r Der Kernpunkt

wo die Verhältnisse

Ihnen? Sie verlangen doch immer, daß zeitig geliefert werden, es wäre die verdammte Pflicht und Schuldig⸗ Waggons bereit um Ihnen jeden Zentner Kohlen, den Sie wünschen, zu liefern. Wenn Sie das verlangen, dann müssen Sie auch zulassen, daß die Kohlenindustrie die nötigen Arbeiter einstellt. Kartellgesetz, eine Aufsicht über die Kartelle; wie war es denn vor den Kartellen? Ueberall in der Industrie eine regellose und zügellose Produktion, das Bestreben, alle Mittel auf das äußerste auszunutzen, um die Generalkosten zu verbilligen, die Konkurrenten zu unterbieten. Die Preise werden schlechter und schlechter, und schließlich konkurrieren sich die Großbetriebe in Grund und wirtschaftliche Krisis bis in die achtziger Jahre. Gegenüber dieser schrankenlosen Produktion hat der Kartellgedanke überaus günstig ge⸗ Ein großer Teil der Industriezweige entschloß sich, ihre Selbständigkeit bis zu einem gewissem Grade aufzugeben und sich freiwilligen Schranken zu unterziehen. das gesamte Wirtschaftsleben erwiesen.

Eisenbahnverwaltung, die

8 Segen für

i Ihren 8 einwandfrei gegenüber der

Boden. Die

eingeschränkt werden, denn die Kohlenindustrie ist nicht in der Lage, ihre Kohlen auf Lager zu nehmen. leistungsfähig erhalten werde, sollten gerade Sie (nach rechts) das größte Gewicht legen, denn Sie haben in den Zeiten der Hochkonjunktur Daß die Herren aber nichts gelernt haben, beweisen der vorliegende Antrag und Ausführungen, wie sie im Reichstag und hier gemacht Gründe, die hohe Preise 1 bhbohe Dividenden; Gestehungskosten ist so gut Solange wir die hohen Löhne haben, werden wir auch hohe Pro⸗ duktionskosten haben.

Darauf aber, daß der Bergbau

hat. Es

Worte niedrige von den

Rede.

1 großen im Inland, aber

wie gar keine

sind allein die Löhne gegen

1 Sie scheinen aber der Ansicht zu sein, daß die Kohlenindustrie unter ihre Selbstkosten gehen müsse. Daß das ein unbilliges Verlangen ist, ist doch selbstverständlich. Schließlich sind doch die industriellen Unternehmungen keine tätigkeitsanstalten, und die Herren von der Landwirtschaft verwalten ihre Unternehmungen doch auch nicht in diesem Sinne. Ich meine, die Kohlenpreise müssen angesichts der gesteigerten kosten und der Steigerung der Löhne als angemessen bezeichnet werden, und es liegt kein Grund vor, sch darüber aufzuregen.

bleiben Sie mit einer Hartnäckigke

Wohl⸗

Materialien⸗

Trotzdem Wum die Sie Herr Theodor Behauptungen stehen. nachgewiesen, daß die früheren Grundlage um

Sie bleiben

Sie behaupten immer wieder,

Graf Kanitz war ja selber

brauchten unsere Zeit die eeh eges so niedrigere Kohlenpreise

der Frage ist die Arbeiter⸗

daß der Bergbau Ihnen Arbeiter

entzteht, glauben Sie denn, daß Sie diese Arbeiter behalten würden,

wenn die Kohlenpreise niedriger wären,

vielmehr, daß die Arbeiter ganz wo anders hingehen würden, ins

üe besser sind als bei n

oder glauben Sie nicht

en die Kohlen recht⸗

zu halten,

Sie wünschen ein

Folge war eine

Die Kartellbewegung hat

zur Rechten gewendet) Freunde der Kartelle, wie Sie ja

Finger davon.

en Sie