1908 / 85 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 08 Apr 1908 18:00:01 GMT) scan diff

Oberpräsidenten zu geben, was des Oberpräfidenten ist, und dem Präsidenten der Ansiedlungskommission zu geben, was des Präsidenten der Ansiedlungskommission ist. Wir wollen die Selbständigkeit des Präsidenten der Ansiedlungskommission fördern, aber wir können un⸗ möglich die Einwirkung des Oberpräsidenten ausschalten. Hier das richtige Mittel zu finden, ist gerade die Schwierigkeit. Den Einfluß beider aber zu stärken, das ist ein Ding der Unmöglichkeit. (Lebhafte Zustimmung des Abg. Freiherrn von Zedlitz.)

Der Herr Abg. Graf Praschma hat nun gefordert und er hat diese Forderung schon in der Kommission gestellt —, daß seitens der Königlichen Staatsregierung ein Plan mitgeteilt würde, in welcher Weise sie mit der Enteignung vorzugehen wünsche. Meine Herren, zunächst soll dieser Plan von der zu reorganisierenden Ansiedlungs⸗ kommission erst aufgestellt und der Königlichen Staatsregierung vor⸗ gelegt werden. Dann aber würde es auch nicht praktisch sein, wenn die Königliche Staatsregierung einem Gegner gegenüber, der, wie die Erfahrung bisher gelehrt hat, jedes Mittel benutzt, ihre Karten de⸗ kuvrierte. (Sehr richtig!)

Herr Abg. Graf Praschma hat ferner getadelt, daß wir in einzelnen Kreisen zu viele Ansiedlungen geschaffen hätten. Meine Herren, wir haben ja, wie wir das wiederholt erklärt haben, die Absicht, die Ansiedlungsgebiete zu massieren, um da, wo wir mit der Ansiedlung vorgehen, auch wirklich eine kompakte deutsche Mehrheit zu schaffen. Daß aber der Ansiedlungsbesitz ge⸗ bunden und abhängig sei, wie Herr Graf Praschma das gesagt hat, das kann ich in keiner Weise zugeben. Der Ansiedler steht genau ebenso unabhängig da, solange er seiner Zahlungsverpflichtung nachkommt, wie irgend jemand anderes. Gebunden ist der Ansiedlungsbesitz in keiner Weise, denn jeder Ansiedler kann seinen Besitz verkaufen; es werden ihm nie Schwierigkeiten gemacht, wenn er seinen Besitz an einen einwandfreien Käufer verkauft.

Dann hat Herr Graf Praschma gesagt, er vermisse immer noch eine Nachweisung darüber, was aus den 2 Polen geworden sei. Meine Herren, diese Nachweisung wird er finden, wenn er sich die Mühe nehmen wollte, in der Denkschrift „20 Jahre deutscher Kulturarbeit“ nachzuschlagen. Da ist auf den Seiten 40/41 nachgewiesen, was aus den einzelnen Ansiedlern geworden ist, wir hielten es daher nicht für nötig, in der diesjährigen Denkschrift noch einmal diesen Nachweis zu führen.

Herr Graf Praschma hat ferner wissen wollen, wie die Ver⸗ zinsung des Anlagekapitals sei. Auch darüber findet er auf den Seiten 71/72 einen genauen Nachweis; es ist dort der Nachweis ge⸗ führt worden, daß das Anlagekagekapital sich mit 2,02 % verzinst.

. Ebenso verhält es sich mit der Forderung eines Nachweises über die Bevölkerungsbewegung, welche Herr Graf Praschma in dieser Denkschriftf in der Anlage auf den Seiten 34/35 und 38 findet. Ich bitte also Herrn Grafen Praschma, dort die gewünschten Zahlen nachzulesen.

Dann hat Herr Graf Praschma bemängelt, daß immer noch nicht energischer mit der Ansiedlung von Katholiken vor⸗ gegangen würde. Meine Herren, die Ansiedlung der Katholiken ist eine der schwierigsten Fragen, die wir in den Ansiedlungsprovinzen zu lösen haben; denn ein katholischer Ansiedler ist selbstverständlich sehr viel mehr der Polonisierung ausgesetzt als ein protestantischer, der schon durch seine Konfession von den Polen getrennt wird. Deshalb muß es unsere Aufgabe sein, den katholischen Ansiedler vor der Auf⸗ saugung durch das Polentum, vor der Polonisierung, ganz besonders zu schützen, und dazu ist notwendig, daß wir die katholischen Ansiedler in großen Komplexen vereinigen. Wir müssen diese Forderung, die wir ja auch hinsichtlich der evangelischen Ansiedler im allgemeinen stellen, bezüglich der katholischen Ansiedler in verstärktem Maße stellen und beobachten. Es ist ferner nötig, den katholisch⸗deutschen Ansiedler dem Einfluß der polnischen Geistlichkeit zu entziehen, und wenn Herr Graf Praschma meinte, wir sollten die katholischen Geist⸗ lichen gewinnen, und in der Gewinnung der katholischen Geistlichkeit für das Deutschtum läge das einzige Heil, dann muß ich ihm erwidern: wenn wir uns auf diesen Standpunkt stellen wollten, müßten wir allerdings unsere ganze Hoffnung auf den Erfolg unserer Polenpolitik aufgeben (sehr richtig! rechts); denn solange der Kampf des Polen⸗ tums gegen das Deutschtum besteht, hat die polnische Geistlichkeit an der Spitze dieser deutschfeindlichen Bewegung gestanden und tut es noch heute, und es ist gänzlich aussichtslos, zu hoffen, daß es auf irgend eine Weise gelingen wird, die polnische Geistlichkeit für das Deutschtum zu gewinnen. (Sehr richtig! rechts.)

Meine Herren, es ist nun ganz ungeheuer schwer, diesen beiden Forderungen, die ich eben stellte, also der Massierung in großen Kom⸗ plexen und der Aufhebung des Einflusses der polnischen Geistlichkeit für die katholischen Ansiedler gerecht zu werden. Wenn es auch gelingt, große Komplexe in einzelnen Teilen des Landes zusammenzukaufen, so scheitern wir doch jedesmal an der Pastorisierung durch Deutsche. Bei der katholischen Kirche besteht das Territorialprinzip, nach dem also bestimmt abgegrenzte Sprengel von einem Geistlichen pastorisiert werden. Nun haben wir es eigentlich bisher nie erreichen können, daß die polnische Geistlichkeit ihren Posten in deutschen Kolonien einem dort anzustellenden deutsch⸗katholischen Geistlichen zediert hat; wir sind stets auf den allerschärften Widerstand der kathollschen Kirche, speziell der polnischen Geiftlichkeit, hier gestoßen. Wir haben z. B. zwei Güter seit dem Jahre 1900 in Besitz und bemühen uns seit dieser Zeit vergeblich, die kirchlichen Verhältnisse auf diesen Gütern zu ordnen, um sie der Ansiedlung mit Katholiken zugänglich zu machen. Es ist ja eine Forderung, die wir seit langem gestellt haben, von dem verstorbenen Erzbischof kurz vor seinem Tode bewilligt worden, die Forderung, deutsche Geistliche aus der Heimat der Ansiedler in den betreffenden Ansiedlungen anzustellen und nicht deutsche Geistliche aus den Ansiedlungsprovinzen, die unter dem Ein⸗ fluß der polnischen Geistlichkeit aufgewachsen sind und deshalb in erheblich schärferem Maße unter dem Einfluß der polnischen Geistlich⸗ keit stehen, wie solche Geistliche, die wir eben aus anderen, rein deutschen Bezirken heranziehen. Darin, wie gesagt, ist der Erzbischof kurz vor seinem Tode entgegengekommen. Wir scheitern aber jetzt daran, daß wir weder zu einer Einigung bezüglich der Benutzung der Kirchen kommen noch bezüglich der Anstellung der Geistlichen und der Evakuierung gewisser Bezirke von polnischer Geistlichkeit, um sie zu rein deutschen zu machen. Die polnische Geistlichkeit behält immer festen Fuß, wo sie einmal sitzt; sie geht nicht hinaus und besteht darauf, auch den polnischen Gottesdienst in den Kirchen weiter fortzusetzen, um ihren Einfluß dort zu erhalten. Meine Herren, daß alle diese Verhältnisse die Ansiedlung von

Katholiken auf das äußerste erschweren, das werden Sie mir zugeben; Sie werden aber andererseits von der Köaiglichen Staatsregierung auch nicht verlangen können, daß sie Katholiken ansetzt mit der sicheren Aussicht, daß sie in gewisser Zeit polonisiert werden.

Dann hat Herr Graf Praschma gesagt, die Polenpolitik würde nicht getragen von der Mehrheit der preußischen Volkes. Nun, meine Herren, die Mehrheit des preußischen Volkes wird repräsentiert durch den Landtag, und der Landtag hat die Politik der Regierung, wie sie auch im Enteignungsgesetz zum Ausdruck gekommen ist, gutgeheißen, ich glaube daher, daß wir wohl mit Recht sagen können, die Mehrheit des preußischen Volkes steht hinter der Politik der Regierung. (Sehr richtig! rechts.)

8 Wenn nun der Herr Abg. Graf Praschma meinte, wir sollten, anstatt mit Gewaltmaßregeln vorzugehen, lieber das Herz des polnischen Volkes zu gewinnen suchen ja, meine Herren, haben wir denn das nicht ein Jahrhundert lang versucht? Haben wir nicht alle Mittel angewendet, um das Herz des polnischen Volkes zu gewinnen? Ist uns das gelungen? Meine Herren, Sie wissen, daß alle unsere Ver⸗ suche fehlgeschlagen sind, und daß wir erst zur Politik der energischen Maßregeln übergegangen sind, nachdem die Politik der Milde und der Versöhnung gescheitert ist, nachdem wir einsehen mußten, daß der Kampf, den das Polentum gegen das Deutschtum aufgenommen hat, nicht nur nicht nachließ, sondern in verschärfter Form fortgeführt wurde. Wenn der Herr Abg. Graf Praschma meinte, das Zentrum wãre stets für Recht und Gerechtigkeit eingetreten, und damit einen gewissen Gegensatz zu der Politik der Regierung und der Mehrheits⸗ parteien konstruiert hat, so muß ich das zurückweisen und sagen, daß ein Staat nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht hat, wenn sein Bestand von einer ihm fremd und feindlich gegenüberstehenden Bevölkerung bedroht wird, die nicht gewillt ist, sich in sein Staats⸗ wesen einzufügen, dagegen energische Verteidigungsmaßregeln zu er⸗ greifen. (Bravo! rechts.)

Abg. Lusensky (nl.): Graf Praschma hat die Gele benutzt, um die Stellung seiner Freunde zur Bfna ge Holfct hon neuem darzulegen, aber dieses Thema ist schon so oft und so eingehend besprochen worden, daß es ihm nicht gelungen ist, neue Momente beizubringen. Er spricht dem Ansiedlungswerk jeden nationalen Er⸗ folg ab, aber bedeuten denn die 360 neuen deutschen Dörfer die die Ansiedlungskommission geschaffen hat, gar nichts? Selbst⸗ verständlich kann ein solches Werk nicht sofort seine Wirkungen zeigen, Fürst Bismarck würde sicherlich auch noch heute an seiner Polenpolitik von 1886 festhalten; gerade die Enteignungsvorlage entspricht den Gedanken des Fürsten Bismarck, von denen er damals ausgegangen ist. Herr von Dziembowski erzählt uns immer dieselben einzelnen Beschwerdefälle. Die Verhetzung des polnischen Volkes ist zurückzuführen auf die polnische Presse und die polnische Agitation. Diese Verhetzung fällt nicht der Regierung zur Last, sondern der nichts⸗ würdigen polnischen Agitation und Presse. Der Beschwerde des Abg. von Wentzel bezüglich der Umsatzsteuer schließe ich mich an; die Kreisumsatzsteuer muß auch bei den Geschäften der Ansiedlun 2 kommission erhoben werden; die Beschwerdefälle beziehen sich a wahrscheinlich nur auf Regulierungen, und ich freue mich, daß der Minister eine nähere Prüfung zugesagt hat. Die Städte haben durch die Ansiedlungen Vorteil gehabt, die deutsche Bevölkerung hat sich in ihnen vermehrt, die Zahl der deutschen Handwerker z. B. um 29,6 %. In den Kreisen dagegen, die nicht von der Ansiedlung berührt werden, ist die städtische deutsche Bevölkerung zu Gunsten des Polentums zurückgegangen. Wenn die Stärkung des Deutschtums durch die Ansiedlung wieder wett gemacht wird durch die Polonisierung der mittleren und kleinen Städte, so sind wir schließlich nicht vorwärts gekommen. Es müssen deshalb Mittel und Wege gefunden werden das Deutschtum auch in diesen Städten zu stärken. Das wird leider erschwert durch das Verhalten der deutschen Beamten, die überall eine abgeschlossene Kaste für sich bilden. Wenn der Deutsche in den Städten von der einen Seite durch die Polen boykottiert wird, auf der anderen Seite aber auch vom Verkehr mit den deutschen Beamten ausgeschlossen ist, so ist es kein Wunder, wenn er abwandert. Das trifft namentlich für die jüödische Bevölkerung zu, die für die Germanisation Dienste geleistet hat. Die Regierung müßte diese Landesteile namentlich durch neue Eisenbahnen kulturell erschließen.

Abg. Wolff⸗Lissa (fr. Vgg.): Wenn wir auch die Ansiedlungen als Kulturwerk anerkennen können, so hat doch die Regierung in den Städten nicht das lörihe Pten. um das Deutschtum zu fördern Die Städte in der Provinz Posen haben einen Fortschritt noch ni t erfahren; die Hebung von Handel und Gewerbe und die Möglich⸗ keit eines besseren Fortkommens ist bis heute noch nicht geschaffen Die Ansiedler halten sich für sich abgeschlossen I dem ande und treten mit den gewerblichen Kreisen der Städte nicht in Berührung. Das Zurückbleiben der Städte hat zu einer starken Abwanderung der deutschen Bevölkerung geführt; vor⸗ handen ist sie auch in der christlichen Bevölkerung, aber erstaunlich groß ist sie in der jüdischen Bevölkerung; diese ist in der Provinz Posen von 50 300 im Jahre 1885 auf 30 700 im Jahre 88 zurückgegangen. Der Jude ist gerade in der Ostmark F a. der deutschen Sprache, der deutschen Bildung und deutschen Kultur und bewährt sich in nationaler Gesinnung. Die Ansiedler beziehen alles, was sie brauchen, von Genossenschaften, der . in der Stadt hat also gar keinen Vorteil von den An⸗ se Ssee. Das Deutsche Lagerhaus in Posen, eine Gesellschaft mit 9 geftuna, 4. der Produkte der Ansiedler

„ihnen alles, was sie an Saatgut, ’1 brauchen, während der Händler leer ausgeht. 8 I“

Darauf vertagt das Haus die weitere Beratung.

Abg. Mathis (nl.) wünscht, daß auf die T. ü

morgen auch das Gesar über die Haftung des E.negeen ens, für

der Beamten gesetzt werde; auch in Reich solle noch ein solches Gesetz

gemacht werden, und schließlich würde Preußen unter allen Staaten

der einzige sein, in dem diese Frage noch nicht geregelt sei.

Abg. Freiherr von Erffaskons.) erklärt sichvagegen, da seine Freunde

88* lebhafte Bedenken gegen die Fassung der Kommission hätten, und

Se 752 599 nüct 1ee könne, so daß das ause 5

dabh n 8 Buste nich gt werden könne. Bis zum

g. Freiherr von Zedlitz und Neukir kons.) i ich⸗

henh gegen die Beratung dieses Gesetzes, 8 98 nch, sst glic.

sei 88 . mehr so schnell erledigt werden könne. Die

bänen 9* e die Vorlage eben nicht erst vor Toresschluß vor⸗

Abg. Peltasohn (frs. Vgg.) bedauert, daß das Gesetz nicht mehr

aun een zumal der Justizminister doch großen Wert darauf „Abg. Dr. Friedberg (nl.) wünscht, daß morgen

ehrliche Versuch gemacht werde, das Gesetz —2 E“ 8

Das Haus entschließt sich mit geringer Mehrheit dafüͤ daß die zweite und dritte Lesung des esebes eßbrpfi Vages⸗ P. Mittwoch gesetzt wird.

4 ½ Uhr. Nächste Sitzung Mittwoch, 12 (Gesetz über die Stadterweiterung von Kel⸗ woc, . Unr die Ausführung des Ansiedlungsgesetzes; Gesetz über die Haf⸗

tung des Staates für die Beamten; Anträge). 8

Literatur.

Die Verhandlungen der außerordentlichen 8— sammlung der V. Generalsynode der 3 n Prenßens v. J., heraus

geben vom Vorstand der Generalsynode, sind im Buchhande 28 lag von Wiegandt u. Grieben in Berlin) erschienen. ““ 8 Allerhand Sprachdummheiten. Von G. Wustmann. Kleine deutsche Grammatik des Zweifelhaften, des Falschen und des Häßlichen. Ein Hilfsbuch für alle, die sich öffentlich der deutschen Sprache bedienen. Vierte umgearbeitete und vermehrte Auflage nebst einem ausführlichen Register. 463 Seiten. In Leinwand gebunden 2 50 ₰. Verlag von Fr. Wilh. Grunow, Leipzig. Es gibt keine bessere Empfehlung für das Buch Wustmanns als die Tatsache, daß es nun schon in 100 000 Exemplaren verbreitet worden ist. T 8

der Erweiterung des Inhalts ist auch bei der soeben erschienenen

vierten Auflage der Preis von 2,50 für das m 88 —-;8 en Erenples beibehelten worden. 13 m em Buche um die Verbesserung und Vereinfachun Schriftsprache roße Verdienste erworben und viel E1“ Sprachgefühls gs. Es gibt aber immer noch Tausende, die über Stilfragen im unsichern sind, die eines sichern Führers bedürfen Sie sollen sich den Geist des Buches zu eigen machen, und es soll ihnen die Augen dafütc öffnen, wo es fehlt. Das Werk wird auch di zu unserer Muttersprache erwecken und jeden, der sich mit ihm beschäftigt, dazu führen, über sie nachzudenken und ihren Schönheiten nachzugehen. Die „Sprachdummheiten“ sind kein trocknes Lehrbuch im Gegenteil, sie sind frisch und unterhaltend geschrieben, und wenn ihr Studium auch auf der einen Seite etwas Geistesarbeit verlangt B so ist es auf der andern doch höchst ergötzlich Möge das Buch auch fernerhin Vielen Freude bereiten und ihnen nützlich erweisen. 8 Das ähnlichste Porträt Böcklins war im vorigen Jahre au der Großen Berliner Kunstausstellung zu sehen und stammt von Moritz Röbbecke, der den majestätischen Greisenkopf mit Kraft un Feinheit gemalt hat. Von nicht geringerer Treue ist die ferne⸗ Wiedergabe dieses Bildes in der Februarnummer der im 5. Jahrgang stehenden Sammlung „Meister der Farbe⸗ (Verlag von E. A. Seemann in Leipzig; jährlich 12 Hefte zum Abonnementspreise von 2 ℳ). Das Heft enthält ferner Hugo Vogels „Junge Mutter- mit dem drallen kleinen Buben auf dem Arm und Franz Fesreen „Fallerslebens „Altes Nest“. Neben der deutschen unst ist auch die ausländische vertreten, und zwar durch den Dänen Wentorf, den Russen Jwanow und den Engländer F. Leighton, dessen Bild „Das Bad der Psyche aus der 8 Londoner Nationalgalerie hier in einer treuen Reproduktion wieder⸗ gegeben ist. Noch reicher ist die ausländische Kunst in dem inzwischen erschienenen Märzheft von „Meister der Farbe“ vertreten. ier fesselt vor allem das Bild einer alten Bibelleserin von dem Holländer Bisschop, „Im Lichte der Bibel“, den Beschauer. Wieder⸗ sind ferner die Meerlandschaft des Dänen Melbye aus der amburger Kunsthalle, eine Szenerie aus der Bretagne ( as ernte“*) des jungen Franzosen André Dauchez, und „Der Raub der Proserpina“ von Walter Crane, eins der wenigen englischen Bilder, die an läßlich der Karlsruher Jubiläumsausstellung von 1902 in die Badische Landesgalerie gekommen sind. Gleichfalls in Karlsruhe be⸗ 1 findet sich ein in dem Heft wiedergegebenes feines Tierstück von 8 Julius Bergmann. Am längsten aber versenkt man sich wohl in die Be⸗ trachtung von Fr. Uhdes „Kinderstube“, die die Hamburger Kunsthalle zu ihren Schätzen zählt. In der literarischen Beilage gehen die Jugenderinnerungen Meyerheims weiter und vervoll gen den Genuß, 88 es Sac⸗ Fe⸗ bietet. 4 e der. eilungen des Ve ür die Geschichte Berlins“ (Nr. 4 dee 18ö enng 88 hält ein Bildermaterial, das in weiten Kreisen Interesse erregen dürfte. Es zeigt die Straße unter den Linden um das Jahr 1822 in einer Bilderreihe aus der Privatsammlung des Hofkunst⸗ händlers Louis Meder (Amsler und Ruthardt). Die Bilderreihe be⸗ ginnt mit dem Brandenburger Tor, führt den Beschauer die Nordseite

8

68 8

8

der Linden bis zum Schloß hinauf und dann auf der südlichen Seite

zurück bis zum Brandenburger Tor. ofessor Dr. zu den 8 defescler, Die im Verlage von Gustav Lammers in München „Deutsche Alpenzeitung“ ist am 1. d. M. in ihren 1 getreten und führt von jetzt ab, in Rücksicht auf ihren erweiterten Inhalt, den Titel „Natur und Kultur“ (vierteljährlich 4 ℳ). Die Zeitschrift will fortan allen Bestrebungen dienen, die die Kultur von Leib und Seele fördern. Eine monatlich einmal erscheinend Beilage „Sport und Gesundheit“ wird allen diesen Bestrebungen gewidmet sein. Von den in den nächsten Nummern erscheinenden Aufsätzen seien folgende genannt: E., von Berlepsch⸗Valendas Die Gartenstadtbewegung. Hermann Obrist: Die Aesthetik der Leibes⸗ ersiehung. Wanda von Cranach: Die Reform der Frauenkleidung als Grundlage der Körperkultur. Dr. Otto Neustätter: Jenseits von Nutz und Frommen. J. A. Lux: Umgangsformen. Prof. Herm. 1 Ritter: Die Mäßigkeit, ein Faktor der Körperkultur. 8 Leopold Loewenfeld: Das Problem der Ermüdung. Henriette Fürth: Die Mädchenerziehung und ihre Reformnotwendigkeit. Dr. Otto Dorn⸗ 8 blüth: Der Sport der Schüler. Dr. Wilhelm Stekel: Keuschheit und Touristik. Margarethe Zepler: Neues Streben in der Schulerziehung. Dr. Gmelin: Nordseeschulen. Außerdem sind Beiträge zugesagt von Prof. Dr. Burgerstein, Wien. Dr. Faltin Mänchen. Dir. Geheeb Venderzjehungsbeim Wickersdorf. Prof. Griesbach, Mülhausen i. E. Dr. Laquer, Wiesbaden. Stladtschulrat Dr. Kerschensteiner, München. J. P. Müller, Klampenborg. Dr. 8 Karlsruhe. Dr. H. Pudor, Leipzig. Seb. Ruest osau. Dr. Rschard Schaukal, Wien. Dr. H. Singer, München. Frl. Dr. Stöcker. Dr. Rob. Tschudi, Basel. Außer diesen Originalarbeiten wird sich die Beilage „Sport und Gesundheit“ allen aktuellen Ereignissen auf dem Gesamtgebiete der Körperkultur in

Form von Roeihen öffnen, s werden eirschläciae Arbeiten und Neu.

erscheinungen in einer Zeitschriftenrundschau und lit . sicht besprochen werden, und schließlich soll in 8. eeekeen. 8 Gelegenheit zu gegenseitigem Gedankenaustausch gegeben werden.

8*

8 eaxch FInzeigen 1 neu enener riften, deren Besprechung vorb ib Einsendungen sind nur an die Redaktion, Peflbehalgn hleiht.

zu richten. Rücksendung findet in keinem Fealle statt. 9

Dernburgs Programm. Ein Wendepunkt i h Deutsch⸗Ostafrikas. Kolonie oder Negerland 8 Flag L⸗ „Africanus minor“. 1 Berlin SW. 48, Friedrichstr. 239.

Martin Oldenbourg. 1 Eine Einführung in das Wesen

Physikalische Musiklehre. und die Bildung der Töne. Von Professor Dr. Hermann Starke.

Gr. 8⁰. 240 S. Mit zahlreichen Abbild . iffahrtsabgaben. Von Max Peters. II. 2 wirtschaftliche Lage. III. Teil: bies eree, r, en da, 888, . * Leipzig, dr 8 8 1b rhandlungen des Vereins für Sozial die berufsmäßige Vorbildung der r Fcer eltlicaber Beamten und über Befellnen und Verwaltungsorgani⸗ sation der Städte. Mit einem Anhang: Nachtrag zu Band 120. . 8 von E. Springer. 8,80 Leipzig. Die Frau und ihre Zeit. Illustrierte Monatsschrift. 1908 Heft 3. 0,50 Berlin 8W. tlagsanstaki s. . Berlin SW. 68, Lindenstr. 3. erla alt 1

Duncker u.

Wustmann hat sich

1“ 8

Dritte Beilage

Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preu

Statistik und Volkswirtschaft. Zur Arbeiterbewegung.

Die 18. Delegiertenversammlung verbandes der Evangelischen Arbeit lands wird vom 9. bis 11. Juni d. J. Ev. Vereinshaus (Hotel Kronprinz) abgehal findet eine Ausschußsitzung und die Generalver Geschäftsstelle für das ev tritt die sammen, in der der Vorsitzende Lic. Weber und der Schatzmeister, Werkführer J. werden. In der Nachmittagsversa

Am 10., Morgens 9 Uhr,

ten werden. Am sammlung der Sozialen

des Gesamt⸗ vereine Deutsch⸗

in Halle a. S. im

9. Juni

angelische Deutschland statt.

Delegiertenversammlung zu⸗ „der Schriftführer P. Arndt Bärrn Berichte mmlung weiden über das Thema

erstatten

„Arbeiter und Kolonialpolitik“ der Reichstagsabgeordnete Dr. Strese⸗

mann und der Arbeitersekretär Wa

Ubaum sprechen.

fitzung am 11. werden der Reichstagsabgeordnete Lattmann und der

In der Schluß⸗

Generalsekretär des Rheinisch⸗Westfälischen Verbandes Evangelischer Arbeitervereine R. Martin über das Kartellwesen referieren.

In Cöln sind gestern, der „Köln. Ztg.“ zufolge, die Schuh⸗ mach ergesellen in den Ausstand getreten. Im Wege der Vereinbarung Meisterorganisationen und der Lohn⸗

war zwischen den Vertretern der

kommission der Gesellen ein neuer durchschnittliche Lohnerhöhung von 50

Tarif zustande gekommen, der eine für das Paar Schuhe, teil⸗

weise noch etwas mehr, vorsah. Auch der Wenigsttagelohn hatte eine

Aufbesserung erfahren.

den Ausstand, weil die Meister sellen für Furniere Abzüge machen dung darüber vorbehalten wollen,

ihre Gesellen verweisen.

In Essen wurden gestern, Einigungsverhandlungen Baugewerbe wieder aufgenommen. Beigeordneten Wiedfeldt wurde von

behaupteten, das Baugewerbe könne ũ Die Verhandlungen wurden vertagt. „Köln. Ztg.“ meldet, die Sczelser⸗ .

hinausgehen.

In Kiel haben sich, wie die Klempner⸗ und Tapeziergehil den Meistern geeinigt und die neuen

Die Gesellen entschieden sich gleichwohl für

den in Werkstätten arbeitenden Ge⸗

und außerdem sich die Entschei⸗ in welche der drei Lohnklassen sie

wie die „Frkf. Ztg.“ erfährt, die für das rheinisch⸗westfälische Ein Vermittlungsvorschlag des den Arbeitgebern abgelehnt, die ber die bisherigen Löhne nicht

Nr. 82 d. Bl.) mit

Arbeitstarife unterzeichnet. Die

ausständigen Tapezierer und Sattler nahmen die Arbeit wieder auf.

Damit ist in Kiel der wirtschaftliche F Der Arbeitgeberverband für

für das Baugewerbe sowie

Hilfsarbeiter des Baugewerbes haben sich, wie richtet, in zwei getrennten Versamm dahin geeinigt,

wierigen Debatten

riede herbeigeführt. München und Umgebung die Maurer, Zimmerer und

„W. T. B.“ be⸗

ungen gestern abend nach lang⸗ dem Schiedsspruch des

Münchener Einigungsamtes zu unterwerfen. Damit ist der Friede im

Münchener Baugewerbe auf weitere zwei Jahre gesich

d. Bl.)

„Lpz. Ztg.“, u. a.

Lohntarif ist zweiklassig; für

Die Leipziger Schuhmachergehilfen haben, Forderungen aufgestellt: Der Maßgeschäfte kommt nur die

erste Klasse in Betracht, sowohl bei Neuarbeiten als auch bei ter dem Tarif bezahlt

folgende neue die

Reparaturen; dabei darf bei Zeit

werden. Den Akkordarbeitern ist der Mindesft leisten. Für nach der Werkstattordnung wird ein Sonderzuschlag von 10 für die auf Arbeit wird mit 45 stündlich vergütet. Arbeit wird eine Sondervergütung von 1 bezahlt. Heimarbeit erfolgt aus und zwar mit einem Zuschlag vo Arbeitgeber kostenlos. Reparaturar Der Mindeststundenlohn beträgt für S Sommer um 7 Uhr früh, endigt um 6 bzw. um 7 Uhr mit 1 ½ stündiger viertelstündiger Frühstücks⸗ und Vesperpause. 1 Fetrlobastt⸗ bisher schon gezahlt wurden, tritt eine ze ohnerhöhung ein. Den Arbeitgeberorganisationen ist dieser Tarif vorgelegt worden mit Frist für Antwort dahin keine Antwort erfolgen,

Kündigung eingereicht und gege

zeit beginnt im

werden.

In Mannheim spielt sich, den Arbeitern des Ma ken und Holzhandlungen) Mit dem 1. April der von beiden Seiten it der Forderung einer hn. e . 23 47 für die Platz⸗ und Hafen⸗

8 rbeitergrappen Sommer bei neunstündiger Der Verein der Holz⸗ Umgegend lehnte Vertrag Eine am hundert Arbeitern

timmen gegen die Annahme des

zwischen

trägern, Schiffsentladern und Sägewer hartnäckiger Lohnkampf ab. ist der alte Lohntarif abgelaufen, Die Arbeiter traten nun m beträchtlichen Lohnerhöhung an die Arbeitgeber

gen Stundenlohns von 42 und arbeiter bei neunstündiger Arbeitszeit verlangen einen Taglohn von 4,50 und 5 im und im Winter bei achtstündiger Arbeitszeit. händler und Holzindustriellen die erhöhten Lohnforderungen ab zu den bisberigen Sätzen au 5. d. M. abgehaltene Versammlun

gebern (Hobelwerken, wärtig ein b. FJ.

gekündigt wurde.

so soll am

von Mannheim und ,erbot sich aber, den alten f ein Jahr ju verlängern.

von mehreren

prach sich mit allen gegen 18

rbeitgeberangebots aus.

lohn nicht un

schließlich nach d

bis 10. April. Sonnabend vor Ostern die benenfalls in den Ausstand eingetreten

wie die „Köln. Ztg.“ berichtet, Holzgewerbes

schinenarbeitern) und den Arbeit⸗ gegen⸗

stundenlohn zu gewä

ssige Ueberstundenarbeit Stunde bezahlt. Warten Für besonders eilige für das Paar Schuhe er ersten Tarifklasse, . Fournituren stellt der beit wird im Zeitlohn bezahlt. chuhmacher 45 ₰. Die Arbeits⸗ im Winter um 8 Uhr und Mittagspause und je Wo die Stück⸗ und hnprozentige

Land⸗ und Forstwirtschaft.

Getreidemarkt in Italien.

Der Kaiserliche Generalkonsul Weichweizen: Im Laufe auf dem Weichweizenmarkte eine starke gegen Ende des Monats etwas nachließ. Der G der wider Erwarten reichlichen Ausfuhr aus und ferner darin zu suchen sein, daß auf dem Mehlmarkte

Die Preise sanken v erreichten ihren Tiefstand gegen den 22. Februar, an dem sie Ulka Nikolajeff: 21,75 Fr., 81 kg: 20 ¾ 20 ½ Fr., Plataweichweizen 80

31. März:

Geschäftsgang laut wurden. folgt, stellten: für 100 kg cif Genua.

letzter Zeit auch unter den

zurückzuführen ist.

nur gering.

on Nordamerika, wo g efen nur wenige Offerten ein. Die

in geringen Mengen na ft worden,

Höhe wie im Januar.

Novorossisk⸗Hartweizen ist 24 ¼ Fr.) verkau

og⸗Hartwei!

niedrigen Preisen (24 ½ bis

8 chlüsse auf Lieferung von Taganr öffnung der Schiffahrt überhaupt

gegenüber dem amerikani

Donauwe

in Genua berichtet unterm des Monats Februar machte sich

Depression geltend, die erst rund hierfür wird in

teren Preitrückgang rechn glaubte, als auch die in⸗

wurden im Februar nicht un⸗ rt. Es machte sich jedoch in Käufern eine gewisse Zurück⸗ für Donauweizen schen Erzeugnis

Hartweizen: Der Umsatz von Makkaroniweizen war im Februar

ute Ware seltener zu werden beginnt, Preise hielten sich auf der gleichen

ch Sizilien zu während Ab⸗ en unmittelbar nach Er⸗ nicht zu verzeichnen waren.

6 Der Kaiserliche Generalkonsul in Antwerpen berichtet unterm 1. d. M.: Der Antwerpener Getreidemarkt war im Laufe des Monats

ert (vgl. Nr. 84 nach der

Berlin, Mittwoch, den 8. April⸗

Das Hafergeschäft war flau und schlepgens. 6

Mais blieb im vergangenen Monat fast gänzlich umsatzlos.

Die Preise stellten sich Ende Februar, wie folgt:

Ghirka Ulka Nicolaiew 22 ½ 22 ¾ Fr. cif Genua, 1

Ghirka Ulka Odessa Cherson 22 ½ Fr. cif Ge 8

Donauweichweizen 80/81 kg 21 ½ 21 ½ Fr. cif. Genua,

Plataweichweizen 80/81 kg 20 20 ¼ Fr. ci I1I1nInInqn¹““

9 ber- Inlandweizen, lom bardischen Ursprungs, 26 25 ¼ Lire fra alland,

Mehl Ia, weiß 33 ¼ 33,50 Lire franko Genna,

Novorossisk⸗Hartweizen 24 Fr. cif Genua, 1

Taganrog⸗Hartweizen 24 Fr. cif Westitalien, 8

Maccaroni Durum Weiten Nr. I bei Märzlieferung 22 ¼ Fr. cif

Genua, bei April⸗ und Mailieferung 21 ¼¾ Fr. cik Genua,

8 Foxan Mais bei April⸗ und Mailieferung 14— 14 ¼ Fr.

cif Genua,

Donau Rot Cirquantin bei April⸗ und Mailieferung 14 bis

15 Fr. cif Genua, inländischer Mais 15½—- 16¾ Lire franko eeq11111“²*“²“

Donauhafer 33/44 kg 13 ½ Fr. cif Veenh. Platahafer 46/47 kg 13 ¾ 13 7⁄⁄ ö. cif Genua, imländischer Hafer 20 ¾ —21 ¼ Lire ranko Mailand. Die Getreidevorräte in Genua stellten sich, wie folgt

8 31. Januar 1908 am 29. Februar 1908

Weichweijen 1 .— 30650 d 1500 ,gvx

Hartweizen

Mais..

ö“ .

Nach Savona ist im Februar Getreide überhaupt nicht zur Ein⸗

fuhr gelangt e1¾qp“ 11“

Getreidehandel in Belgien.

März großen Schwankungen ausgesetzt. Dem anhaltenden Bedarf in Europa standen große Verschiffungen aus Argentinien gegenüber und zeitweise dringendes Angebot. Dagegen baben sich die Preise von Donauweizen gut behauptet, und dieser steht heute verhältnismäßig

im Preise. bea Er. Peit. für Getreide und Mehl stellten sich Ende März

ungefähr, wie folgt: Walla, blue stem. Oregon. Fr. Kansas II, vorrätig u. schwimmend Red Winter . . . . . . Plata, vorrätig, neue Ernte. Reosario, erwartet Donau, je nach Güte ausländischer inländischer. zum Füttern . für Brauer . . . . . . .. russischer und nordamerikanischer. Odessa und Donau . . . . . 15 ¾ 8 Nordamerika und Plata 15 ¾ u. 13 ¼ - 14

Sollte bis

(den Bord⸗

lagen über schlechten on Tag zu Tag und sich, wie ichweizen 80 bis

81 kg: 18 ¾ 19 Fr.

Diese niedrigen Preise sind in Italien nicht zu Käufen worden, da man allgemein mit einem wei e und diesen umsomehr abwarten zu sollen ländische Ware etwas im Preise san

Nach dem Golf von Neapel

bedeutende Mengen Plataweizen geliefe dortigen

haltung bemerkbar, die auf das Sinken der Preise nd dessen größere Beliebtheit

Weizenmehl, inländischeeet.. . 23 ½.

Die Vorräte wurden am Monatsschluß, wie folgt, geschätzt: Weizen . . 325 000 ds Gerste 75000 . Roggen . . 5“

Handel und Gewerbe.

im Reichsamt des Innern zusammengestellten „Nachrichten für Handel und Industrie“.)

Beschlagnahme von Warensendungen in Großbritannien wegen Verletzung der englischen Warenzeichengesetze.

Nach dem das Finanzjahr 1906/07 umfassenden 51. Bericht der Commissioners of Customs ist die Zahl der in Großbritannien eingegangenen Warensendungen, welche wegen Verletzung der englischen Warenbezeichnungsgesetze (Merchandise Marks Acts) an-⸗ gehalten worden sind, von 1818 im vorangegangenen Jahre auf 1479 im Berichtsjahre gesunken. Aus welchen Ländern die an⸗ gehaltenen Waren stammten, ist in dem Bericht nur in denjenigen neun Fällen angegeben, in denen absichtliche, auf Täuschung be⸗ rechnete Verstöße gegen die Warenbezeichnungsgesetze angenommen und die betreffenden Warensendungen deshalb konfisziert worden sind. Aus Deutschland stammende Warensendungen haben sich hierunter nicht besunden. In allen übrigen Fällen sind die angehaltenen Waren⸗ sendungen teils unverändert, teils nach entsprechender Berichtigung ihrer Bezeichnungen wieder freigegeben, oder es ist dem Absender ge⸗ stattet worden, die Waren nach dem Verschiffungshafen wieder aus⸗ zuführen. Daß sich unter den Fällen der letzteren Art auch solche aus Deutschland befunden haben, ist gelegentlich durch An⸗ träge der betreffenden Importeure bekannt geworden. Die auf diese Anträge hin erfolgte Verwendung bei der Zollverwaltung hat regelmäßig den gewünschten Erfolg gehabt. Es ist indessen für die deutschen Importeure ratsam, auf ihren Warensendungen nach Eng⸗ land auch da, wo es vielleicht nicht verlangt werden könnte, stets die bestimmte Ursprungsbezeichnung „Made in Germany“ anzubringen. Jedenfalls können sie, wenn sie es tun, regelmäßig auf die unbe⸗ anstandete Zulassung ihrer Sendungen in England rechnen. (Nach einem Bericht des Kaiserlichen Generalkonsulats in London.)

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Vereinigte Staaten von Amerika. Vorschriften für die Einfuhr von Nahrungsmitteln und Drogen. Die Bestimmungen des Nahrungsmittel⸗ und Drogengesetzes vom 30. Juni 1906 werden auch auf solche Nahrungs⸗

mittel und Drogen angewendet, die nicht zum Verkauf eingehen. (Daily Consular and Trade Reports.)

Zollbehandlun Malereien auf Glas und von farbigem Glase. Lufolge von § 703 des Tarifs können zollfrei

eingeführt werden: 1

Kunstwerke, Arbeiten von im Auslande sich vorübergehend auf⸗ haltenden amerikanischen Künstlern, oder andere Kunstwerke, ein⸗ schließlich Bildermaleret auf Glas, wenn ausdrücklich als Geschenk für ein nationales Institut oder für eine Staats⸗ oder Munizipal⸗ korporation oder für eine inkorporierte religiöse Gesellschaft, für eine Universität oder für ein anderes öffentliches Institut eingeführt, mit Ausnahme von buntem oder bemaltem Fensterglas oder ebensolchen Glasfenstern... 88

Der Erlaß näherer Bestimmungen über die Zollfreiheit der vor⸗ stehenden Gegenstände ist ausdrücklich dem Schatzsekretär vorbehalten worden. Unterm 25. Januar d. J. hat nunmehr das Schatzamt

folgende Grundsätze aufgestellt:

ischen Staatsanzeiger. 1908.

8 Bemaltes und farbiges Fensterglas, das in Bruchstücken eingebt;

b. Malereien auf Glas, die als Fenster benutzt werden sollen odber in Form und Maßen mit den Fenstern der Kirche übereinstimmen, für die sie eingeführt werden;

c. Malereien auf Glas, die im Handel als bemalte oder farbige Glasfenster oder dergleichen Fensterglas bezeichnet, gekauft und ver⸗ kauft werden, gleichviel, ob sie hinter einem äußeren Schutzfenster an⸗ gebracht werden oder nicht. (Ebenda.)

Landwirtschaftliche und Indüstrieausstellung in Medenn. .IFn der Zeit vom 29. August bis 6. September d. J. soll eine Ausstellung von Landbauerzeugnissen und Mineralien, für Gewerbe, Kunstgewerbe, Jagd, Fisch⸗ und Viehzucht in Medan stattfinden. 8 Ein zur Erläuterung des Programms dienendes Rundschreiben des Vorstands der Ausstellungskommission nebst einer Nummer der Sumatra Post, die eine ausführliche Besprechung des Ausstellungs⸗ programms enthält, liegt während der nächsten 4 Wochen im Reichsamt des Innern, Berlin W., Wilhelmstraße 74, Zimmer Nr. 174, zur Einsicht aus.

Heringsfang bei den Lofoten.

In diesem Jahre ist der Heringsfang bei den Lofoten ein vorzüg licher. Ein großer Teil der Ware wird nach Narvik gebracht, um von hier mit der Bahn weiter versandt zu werden. Zum Transport der Heringe nach Südschweden hat die schwedische Eisenbahndirektio

besondere Heringszüge eingerichtet, welche von Narvik direkt nach Vännäs gehen und dann weiter nach Malmö. Solche Züge gehen dreimal in der Woche von Narvik ab, und jeder Zug kann hundert⸗ tausend Kilogramm mitnehmen. Die Züge laufen ununterbrochen Tag und Nacht die zweihundert Meilen lange Strecke. . Es wäre also jetzt für deutsche Fischimporteure vielleicht der ge⸗ eignete Moment, um Einkäufe in Narvik zu tätigen, da der Trans⸗ port von Malmo nach Deutschland nicht lange Zeit in Anspruch nimmt. (Bericht des Kaiserlichen Vizekonsuls in Narvik.)

Ausschreibungen. 88 8

Lieferung von Beleuchtungs⸗ und Schmiermate⸗ rialien nach Oesterreich⸗Ungarn. 1) Staatsbahndirektion in Pilsen; es handelt sich um den Bedarf für das Jahr 1908/09. Frist für Angebote: 30. Apr 1908. 2) An die K. K. Staatsbahndirektion in Olmütz. Verlangt werden: 95 000 kg Petroleum, raffiniert, 5000 kg Mineral⸗ schmieröl für Maschinen, licht, 40 000 kg Mineralschmieröl für Maschinen, dunkel, 12 000 kg Mineralschmieröl für Wagen, 2400 k utzöͤl für Lokomotiven, 5000 kg Rohöl für Dieselmotor, 1000 kg

mtinöl, feinstes für Lacke, ferner Hartfett, Starrschmiere, Kern⸗ unschlitt, Stearinkerzen, Schmier⸗ und Kernseife, sowie Fischtran. Näheres bei der genannten Direktion. Frist für Angebote: 30. April 1908, Mittags. Die Preise sind franko einer Station der K. K. österr. Staatsbahnen einschl. aller Spesen zu notieren, und zwar für Petro⸗ leum und die Mineralschmieröle sowohl für eine einjährige als auch für eine mehrjährige Vertragsdauer.

Anlage eines artesischen Brunnens (Ungarn, Biharer Komitat). Tiefe: 400 m. bis zum 20. April 1908 bei der Gemeindevorstehung in Kismarja ein⸗ zureichen, wo auch die näheren Bedingungen einzusehen sind. (Oesterr. Zentralanzeiger f. d. öffentl. Lieferungswesen.) 8

Bau einer Dampfstraßenbahn in Spanien. Amador Castro y Quesada in Madrid, Calle Lope de Vegs No. 63 65, ist ermächtigt worden, innerhalb eines Jahres die Pläne und Vor⸗ anschläge für den Bau einer Dampfstraßenbahn vom Kloster Valverde auf dem zwölften Kilometer der Landstraße von Madrid nach Irun gelegen bis nach San Sebastian de Los Reyes e n auszuarbeiten. (Bericht des Kaiserlichen Konsulats i Madrid.

Verkauf von alten Gewehren, altem Lederzeug, Stahl, Eisen, Messing, Blei usw. in Madrid am 30. April 1908, 10 Uhr, im Artilleriepark des I. Korps (Parque regional de Artilleria del primer Cuerpo de Ejercito). Näheres in spanischer Sprache beim „Reichsanzeiger“ und an Ort und Stelle.

Lieferung von 50 000 kg Chilesalpeter nach Dinteloord

Erisdeflander Prov. Nordbrabant) an die landwirtschaftliche

enossenschaft „Landbomobelang“. Verhandlung demnächst. (Mo- niteur des Intérêts Materiels.)

Lieferung von Waggons nach Rumänien. Die Eisen⸗ bahndirektion hat das Bedingungsbeft für die Vergebung der Lieferung von 14 Waggons I. Klasse, von 5 Waggons I. und II. Klasse und von 11 Waggone⸗ II. Klasse bereits ausgearbeitet; die Ausschreibung findet in 5 Wochen statt. Gleichzeitig wurde auch das Bedingungs⸗ heft für die Lieferung von 20 Waggons III. Klasse fertiggestellt. (Bukarester Tagblatt vom 31. März 1908.)

Die Lieferung von 531 Waggons für die serbischen Staatsbahnen wird nicht an dem ursprünglich anberaumten Termin (1./14. April), sondern erst am 16,/29. April 1908 vergeben werden. (Oesterr. Zentralanzeiger f. d. öffentl. Lieferungswesen.)

Anschlag

Lieferung von Bleimennig nach Bulgarien. 5934 Fr.; Kaution: 196,70 Fr. Verhandlung 22. April a. St. (5. Mai n. St.) 1908 bei der Kreisfinanzverwaltung in Sofia.

Lieferung von 100 000 Flaschen für Mineralwasser nach Bulgarien. Anschlag: 25 000 Fr.; Kaution: 1250 Fr. Ver⸗ handlung: 17./30. April 1908 bei der Kreisfinanzverwaltung in Sofia.

Lieferung von Terpentinöl für die bulgarischen Staatsbahnen. Anschlag: 3230 Fr.; Kaution: 161,50 Fr. Ver⸗ handlung: 22. April a. St. (5. Mai n. St.) 1908 bei der Kreis⸗ finanzverwaltung in Sofia. (Bulgarische Handelszeitung.)

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in Kismarja

Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts am 7. April 1908: 8

Ruhrrevier Oberschlesisches Revier

b1“ Anzahl der Wagen 8 vqE1ö1 8 302 Nicht gestellt.

Im Anzeigenteil der vorliegenden Nummer dieses Blattes weisen das Reichsbankdirektorium und die . See⸗ handlung (Preußische Staatsbank) nochmals darauf hin, daß am Sonnabend, den 11. April d. J, die Zeichnung auf die neue 4 % ige Deutsche Reichs⸗ und Preußische konsolidierte Staatsanleihe, beide unkündbar bis 1. April 1918, stattfindet. (Näheres s. im Inferat in der vorliegenden Nummer des „R.⸗ u. St.⸗A.“.)

Von der zollfreien Zulassung au

§ 703 sind ausgeschlossen:

Der Aufsichtsrat der Stettiner Maschinenbau⸗Aktien⸗ Gesellschaft ulkan“ hat, laut Meldung des „W. T. B.“ aus

Angebote sind