1908 / 87 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 10 Apr 1908 18:00:01 GMT) scan diff

daher in 4 Jahren schon die II. Auflage erlangt. Ja, es wurde ganz unerwartet mehrfach dem Unterrichtsgang an Seminarien und Real⸗ anstalten zu Grunde gelegt, obwohl es kein eigentliches Lehrbuch, sondern ein wissenschaftliches Spielbuch im besten Sinne des Wortes ist. Möge es in vielen Häusern als ein Mittel für die häusliche geistige Schulung Jungdeutschlands wikken. 8 1

Verkehrsanstalten.

Gestempelte statistische Ausfuhranmeldescheine älterer Art (d. h. solche, auf deren Rückseite sich sieben Erläuterungen be⸗ finden) dürfen seit dem 1. Januar nicht mehr benutzt werden. Solche Scheine werden von den Postanstalten kostenlos gegen ge⸗ stempelte Anmeldescheine neuerer Art (b. h. solche, auf deren Rück⸗ seite dreizehn Erläuterungen abgedruckt sind) umgetauscht.

Konzerte.

Das vierte und letzte Orchesterkonzert der Gesellschaft der Musikfreunde, das am Montag unter Oskar Frieds Leitung in der Philharmonie stattfand, brachte wieder eine Reihe von neuen oder selten aufgeführten Werken, die lebhaftes Interesse erweckten. Den Anfang machte des Russen Borodin 2. Symphonie in H⸗Moll, für die seinerzeit Hans won Bülow eintrat. Sie interessiert mehr durch die nationale Eigenart, die sich in ihrer Musik usprägt, als durch stilgerechten Aufbau und abgeklärte Formkunst. Das darauf folgende Fr Rerkonzert in C⸗Moll von Frederick Delius, das dem Klavier neben dem Orchester eine ziemlich unter⸗ geordnete Stelle anweist, vermochte nicht recht zu erwärmen. Hin und wieder löste es schöne Stimmungen aus, mutete im allgemeinen aber doch als recht kraus und bizarr an. Herr Theodor Szänté, dem der Komponist das Konzert gewidmet hat, führte den Klavier⸗ part vortrefflich durch. Mehr Anteilnahme erweckte Busonis hier schon bekannte, wirkungsvolle Orchestersuite aus der Musik zu Gozzis Märchendrama „Turandot“, und Richard Strauß' „Don Juan“, der diesen Komponisten auf der Höhe seines Schaffens zeigt, gab dem Abend, der reich an Ehrungen für den temperamentvollen Dirigenten Oskar Fried war, einen würdigen Abschluß. Im benachbarten Beethovensaal gab Franz Naval gleichzeitig seinen letzten Liederabend, der Hugo Wolf gewidmet war. Das Organ des Künstlers erschien durch die Anstrengungen des Winters etwas er⸗ müdet, aber er entschädigte für den Mangel an Tonfülle durch seine bestrickende Vortragskunst. Von seiner Beliebtheit zeugten wieder der volle Saal und die Begeisterung seiner Zuhörer. Der an demselben Tage von Hermann Schwarz im Saal Bechstein veranstaltete Musikabend verlief vollkommen belanglos. Die Klavier⸗ vorträge des jungen Pianisten fielen nur durch Schwächlichkeit und Blutleere des Ausdrucks auf. Schlimmer noch stand es um die gesang⸗ lichen Leistungen. Das einleitende Trio von Beethoven, an dem sich außer dem Konzertgebe: der Könialiche Kammermusiker Bruno Wendel (Violoncell) und Karl Wendel (Violine) beteiligten, eriet noch leidlich, trotz der verschwommenen Physiognomie der iedergabe. 8 Fräulein Marie Schade, eine schon durch ihr anspruchsloses Auftreten gewinnende junge Pianistin, konnte sich auch hinsichtlich ihrer Darbietungen am Dienstag im Saal Bechstein eines beachtenswerten Erfolges erfreuen. Eine gute Schulung, vorgeschrittene Technik und ein lebensvolles, abgerundetes Spiel waren durchweg bemerkbar. Wenn auch die Wiedergabe der Phantasie (Op. 17) von Schumann, mit der das Konzert begann, nicht immer leidenschaftlich enug erschien, so wies sie jedoch eine köstliche Weichheit in den Piano⸗ ellen auf. Auch die folgende Beethovensche E⸗Dur⸗Sonate wurde wohl stellenweise ein wenig farblos, sonst aber sauber gespielt. In einer Konzert⸗ etude von Mac Dowell kamen besonders tadellose, perlende Läufe zur Geltung, und in der zum Schluß gebotenen Ballade von Grieg zeigte 8 durchweg eine außerordentlich seelenvolle Vortragsweise. udolf Scheffler ließ, gleichfalls am Dienstag, im Klind worth⸗ Scharwenka⸗Saal einen recht trockenen Tenor erklingen, dessen Härte durch einen nüchternen Vortrag noch fühlbarer wurde. Die erfreuliche Seite des Konzerts bildeten die fein ausgea beiteten, zier⸗ lichen Violoncellovorträge von Professor Heinrich Grünfeld. Helene Staegemann, die ihre anmutige Vortragskunst bereits in einer Reihe von Konzerten dem Volksliede der verschiedenen Nationen gewidmet hat, gab an demselben Dienstag im Mozartsaal den letzten ihrer populären Abende. Der zahlreiche Besuch sprach für die Beliebtheit der jungen Sängerin, die es verstanden bat, sich vornehmlich auf diesem Gebiete die Herzen ihrer Zuhörer zu gewinnen. Namentlich war dies bei den heimat⸗ lichen Volksliedern der Fall, die an Innigkeit und Schlichtheit un⸗ übertroffen blieben. Mit mehreren Zugaben dankte Fräulein Staege⸗ mann, die in der mustergültigen Begleitung des Herrn Hinze⸗ Reinhold eine wirksame Unterstützung fand, für die lebhaften Bei⸗ fallebezeugungen der Zuhörer.

Einen hier selten gebotenen Genuß bereitete am Mittwoch im Klindworth⸗Scharwenka⸗Saal Herr Leo Zelenka⸗Lerando durch ein Harfenkonzert, bei dem außerdem noch Fräulein Frida Koch (Gesang) und Herr Otto Nikitits (Violine) mitwirkten. Der warme, quellende Ton der Harfe paßte vortrefflich zu der klaren, hellen Stimme der Sopranistin, ebenso wie zu dem gesangreichen Ton der Geige. Dazu gesellte sich noch eine von Herrn Alexander Neumann exakt ausgeführte Klavierbegleitung. Es wurde hierdurch ein Zusammenspiel geschaffen, wie es harmonischer nicht gedacht werden kann und in dem die sanft an⸗ und abschwellenden Harfentöne ganz eigenartig ergreifende Klangwirkungen erzeugten. Die R. Straußsche Komposition „Morgen“ (Violine und Harfe) mußte sogar, auf den rauschenden Beifall hin, wiederholt werden.

Im Königlichen Opernhause findet morgen, Sonnabend, eine Wiederholung der „Hugenotten“, mit den Damen Hempel, Francillo⸗ Kauffmann, Rose, den Herren Hoffmann und Jörn in den Hauptrollen, statt. An Stelle des beurlaubten Herrn Knüpfer singt Herr Zottmayer vom Königlichen Deutschen Landestheater in Prag die Rolle des Marcel und Herr C. Bronsgeest für den gleichfalls be⸗ urlaubten Herrn Berger die Rolle des Nevers.

Im Königlichen Schauspielhause wird morgen, Sonn⸗ abend, Goethes „Götz von Berlichingen“, mit Herrn Matkowsky in in der Titelrolle,“ aufgeführt. Im übrigen lautet die Besetzung: Weislingen: Herr Sommerstorff; Selbitz: Herr Zeisler; Sickingen: En Zimmerer; Lerse: Herr Kraußneck; Franz: Herr Geisendörfer;

eorg: Fräulein Wachner; Wanzenau: Herr Vollmer; Elisabeth: Frau Butze; Marie: Fräulein Lindner; Adelheid: Frau Poppe. Die Vorstellung beginnt um 7 Uhr.

Im Neuen Königlichen Operntheater wird am Sonntag „Iphigenie auf Tauris“, mit den Herren Matkowsky, Geisendörfer, Arndt, Nesper und Frau Poppe in den Hauptrollen, aufgeführt. Die Vorstellung beginnt um 8 Uhr. Der Billettverkauf findet an der Tageskasse des Schauspielhauses statt.

Am Karfreitag (17. April), Mittags 12 Uhr, veranstaltet der Professor Faver Scharwenka im Blüthnersaal eine Matinee zum Besten eines Mutterhauses für den Gräfl. Ritt⸗ bergschen Schwesternverein. Hierfür haben ihre Mitwirkung zugesagt: Frau Professor Marie Blanck⸗Peters, die Herren Emile Sauret, Professor Javer Scharwenka, Anton Sistermans, Walter Scharwenka, der Anna Wüllnersche unter der Leitung von Fräulein Anna Wüllner und das Streichorchester des Klindworth⸗ Scharwenka Konservatoriums unter der Leitung des Kapellmeisters Robert Robitschek. Eintrittskarten zu 3, 2, 1 sind in der Hofmusikalienhandlung von Bote u. Bock und im Warenhaus Wert⸗ heim (Leipziger Straße und Kantstraße 3) zu haben.

Eine Aufführung des Deutschen Requiems von Johannes Brahms findet am 15. April, Abends 8 Uhr, in der Kaiser Wilhelm⸗Gedächtniskirche durch den Bach⸗Verein (Dirigent Walter Fischer) mit dem Mozartorchester statt. Die Königliche Kammersängerin Frau Emilie Herzog und Herr Gerhard Fischer (Bariton) haben die Solopartien übernommen. Karten ju 3, 2 und 1 sind bei Bote u. Bock und bei Wertheim (Leipziger Straße), in der Küsterei (Achenbachstraße 18/19) und Abends am Eingang der

irche zu haben. Der Reinertrag ist zu wohltätigen Zwecken bestimmt.

8 8 Mannigfaltiges. Berlin, 10. April 1908.

Die gestrige öffentliche Sitzung der Stadtverordneten wurde durch einen eigenartigen Umstand unterbrochen. Auf der Tages⸗ ordnung stand der Bericht des Ausschusses, der über den Ankauf der Ländereien im Gemeindebezirk Heiligensee zum Zwecke der Anlage neuer Wasserwerke zu beraten hatte. Der Ausschuß hatte den Beschluß gefaßt, die Vorlage abzulehnen, da er den Preis von 3 240 000 ℳ, den die Besitzer des Geländes forderten, für viel zu hoch erachtete. Die Besitzer sind dann mit ganz erheblichen an den Ausschuß herangetreten, die dieser ablehnte,

is am gestrigen Tage eine neue wesentliche Ermäßigung angeboten wurde, die den Ausschuß veranlaßte, gestern noch eine Sitzung abzu⸗ halten. Da die gesamte Preisermäßigung nunmehr 390 000 beträgt, hat der Ausschuß mit 11 gegen 2 Stimmen beschlossen, den Ankauf der Ländereien für 2 450 000 zu empfehlen. Der Stadtv. Rosenow beantragte vielleicht weil die Interessenten auf der Tribüne zu ver⸗ muten waren Verhandlung in geheimer Sitzung. Der Stadtv. Manasse (Soz.) ersuchte dagegen um öffentliche Verhandlung, da bei seinen Freunden das Bedürfnis obwalte, dem Magistrat, der bei geschickter Vorarbeit einen weit niedrigeren Kaufpreis hätte erzielen können, einige Wahrbeiten zu sagen. Der Oberbürgermeister Kirschner legte gegen diese Aeußerungen Verwahrung ein; er sei bereit, in öffentlicher Sitzung bezüglich der Fehler, die der Magistrat gemacht haben solle, Rede und Antwort zu stehen. Die Versammlung beschloß indessen,

die öffentliche Sitzung zu unterbrechen und in geheimer Sitzung weiter zu beraten.

Aus noch nicht aufgeklärter Ursache geriet gestern früh, wie die hiesigen Blätter melden, das Haupttreppenhaus des als „Elite⸗ hotel“ umgebauten Eckhauses Reichstagsufer 16 und Neu⸗ städtische Kirchstraße 9 in Brand. eim Eindringen in das brennende Gebäude wurden ein Oberfeuermann und zwei Feuermänner von brennenden Teilen der einstürzenden Treppen⸗ läufe verschüttet. Die Verschütteten wurden von ihren Kameraden gerettet und nach der Charité und Königlichen Klinik gebracht. Einer von ihnen, der schwerverletzte Feuerwehrmann Lewerenz, ist gestern nachmittag verstorben; den andern beiden geht es den Umständen nach besser. Bei den Aufräumungsarbeiten ver⸗ unglückte noch ein vierter Feuerwehrmann; er wurde von einem herabstürzenden Balken getroffen und am Kopf verletzt.

Der Zirkus Schumann steht nun bald vor seiner diesjährigen Abschledsvorftellung, und alle Freunde dieser zielbewußt geleiteten Stätte equestrischer und sportlicher Kunst werden nur anerkennen können, was dort in der verflossenen erfolgreichen Spielzeit geleistet und geboten worden ist. Kennzeichnend für die letztere ist u. a. das Maßhalten in nervenreizenden „Sensationsnummern“. Die anscheinend fast unerschöpfliche Erfindungsgabe des Herrn Kommissionsrats Schumann hat es eben verstanden, auch ohne solche Zugmittel sein Publikum zu fesseln und für jedermanns Geschmock immer von neuem ein abwechslungsreiches Programm innerhalb des rein zirzensischen Gebiets zu schaffen. Infolgedessen erfreuten sich auch die Vorstellungen des alten Renischen Instituts einer großen Volkstümlich⸗ keit, und wie in den Vorjahren, so wird auch seine Wiedereröffnung im kommenden Herbst, nachdem es nach dem Osterfest seine Pforten geschlossen haben wird, nur freudig begrüßt werden. Besondere Er⸗ wähnung verdienen namentlich die Vertreter der höherten Reit⸗ und Dressurkunst, unter denen sich in erster Reihe die Herren Direktor Schumann, Bono und Heß sowie die elegante Schulreiterin Fräulein Dora Schumann ausgezeichnet haben. Ebenso an⸗ erkennenswert ist auch die interessante Pantomime „Amerika!, zumal sie sehr geschickt dem egquestrischen Charakter ihres Darstellungsplatzes angepaßt ist. Sie steht hinter den Aus⸗ stattungestücken der Vorjahre, von denen „Die lustigen Heidel⸗ berger“, „Babel“, „Michael Strogoff“, „Eine Nordlandsreise“, „Der Tag des englischen Derbyv“, „St. Hubertus“, „Femina“, „Ein 2 auf dem Neckar genannt seien, nicht zurück und macht, gleich diesen, ihrem Veranstalter alle Ehre. Bei diesem Rückblick sei aber auch des belustigenden Elements, der Clowns, gedacht, die im allgemeinen eine angenehm berührende Zurückhaltung bezüglich Derbheit der Manege⸗ scherze beobachtet, deren Späße aber trotzdem ihre Wirkung nicht verfehlt haben. Auch des Betriebs⸗ und Aufsichtspersonals ist nicht zu vergessen, das seine oft nicht leichten Obliegenheiten stets mit Ruhe, Besonnenheit und großer Zuvorkommenheit gegen das Publikum er⸗ füllt hat. Das gegenwärtige Programm weist gegen Schluß der Spielzeit u. a. immer noch zwei Nummern von großer An⸗ ziehungskraft auf; die Vorführungen des elektrischen Wunder⸗ manns, der mit lächelnder Miene mit seinen 300 000 Volt um⸗ springt, als handelte es sich um ein harmloses Spielzeug, und der Schimpanse „Konsul Peter“. Letzterer ist ein Seitenstück zu dem im Jahre 1904 an derselben Stätte gezeigten „Consul II.“ und benimmt sich, gleich diesem in eleganter Fesel schaftstoilette auftretend, außerordentlich menschlich gebildet. Ganz besonders drollig ist aber sein scherzhaftes „Herumbalgen“ mit einem ebenso gescheiten Pudelhunde, der sein Spielgefährte ist. Den Schluß vor der allabendlichen Pantomime bilden dann die staunenswerten Dressurstücke des Direktors, die auch jetzt immer neue Ueberraschungen bringen und wahre Beifallsstürme entfesseln.

Wien, 9. April. (W. T. B.) Der Kongreß für innere v (vgl. Nr. 84 d. Bl) ist heute vormittag geschlossen worden. 8 .

London, 10. April. (W. T. B.) Einem Telegramm aus

Bath zufolge fand im Kohlenbergwerk von Morton Hill eine Explosion statt, bei der zwei Bergleute getötet wurden. Etwa zehn Personen werden vermißt.

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1 Dienst⸗ und reiplätze sind aufgehoben. rtoße Oper in 5 Akten von Giacomo Meverbeer. gefindel.

Text nach dem Französischen des Eugoͤne Scribe, Montag,

übersetzt von Ignaz Castelli. Musikalische Leitung: Borkman.

Herr Kapellmeister Blech. Regie: Herr Regisseur

Dahn. Ballett: Herr Ballettmeister Graeb. (Graf

bes 95. Abonnementsvorstellung.

von Nevers: Herr Cornelius Bronsgeest, vom Stadt⸗ Gaftspiel des Neuen Schauspielhauses.

theater in Hamburg, Marcel: Herr Zottmayer, vom Kövriglichen Deutschen Landestheater in Prag, als Wagg. Gäste.) Anfang 7 ½ Uhr.

Schauspielbaus. 99. Abonnementsvorstellung. Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand.

Wintersport.

Schauspiel in 5 Aufzügen von Goethe. Regie: Herr Sonnabend, Abends 8 Uhr: Liebe. Sonntag und folgende Tage: Liebe.

11 Schillertheater. Sonntag: Opernhaus. 96 Abonnementsvorstellung. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Der Widerspenstigen Dienst⸗ and Freiplätze sind aufgehoben. Carmen. Zäsmung. Lustspiel in 5 Aufzügen von William

Reatsseur Keßler. Anfang 7 Uhr.

Neues Operntheater. Die Christen. Schauspiel in 5 Akten von Walther Nithack⸗Stahn. Anfang 7 ½ Ubr. Am 14. und 15. Axpril: Die Christen.

Oper in 4 Akten von Georges Bizet. Text von 2 8 ro Meilbac und Ludovic Halévy, nach einer v kovelle des Prosper Merimée. Anfang 7 ½ Ubr. Schauspielhaus. 100. Abonnementsvorstellung. Dienst. Herzen. und Freiplätze sind aufgehoben. Die Raben⸗ steinerin. Schauspiel in 4 Akten von Ernst don Wildenbruch. Anfang 7 ½ Uhr. Neues Operntheater. 105. Bihettreserve atz. Dienst⸗

Zähmung.

und Freiplätze sind aufgehoben. Iphigenie auf Wilhelm Tell. II“ et Friedrich von Schiller. Abends 8 Uhr: Der hauspiel in geühsehe deg hesthen Revisor. Lustspiel in 5 Aufzügen von Nikolaus

Gogol. Deutsch von E. von Schabeleky.

Nachmittags 3 Uhr. Das vierte Gebot.

Abends 8 Uhr: Götz von Berlichingen. 1G Montag, Abends 8 Uhr: Stein unter Steinen.

Theater des Westens. (Station: Zoologkscher Garten. Kantstraße 12.) Sonnabend, Abendes 8 Uhr: Professor Friedrich Gernsheim.

ZBeethoven-Saal. Sonnabend, Abends 8 Uhr: VI Abonnemente beud des Hetking⸗Trios.

Tauris. Anfang 8 Uhr.

Deutsches Theater. Sonnabend: Was ihr wollt. Ansana 7 ½ Ubr.

Sonntag: Die Näuber.

ammersplele. Sonnabend: Lysistrata. Anfang 8 Uhr. Sonntag: Lysistrata.

Nenes Schanspiethaus. Sonnabend, Abends hr: Der Dummkopf.

Sonntag,

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Lessingtheater. 1 2 B Zum ersten Male: Das Lumpengesindel. Komödie Die Fledermaus. Aönigliche Schauspiele. Sonnabend Opern⸗ in 3 Akten von Ernst von Wolzogen.

Sonntag. Nachmittags 3 Uhr: Die Stützen der Die Hugenotten. Gesellschaft. Abends 8 Uhr: Das Lumpen⸗ Abends 8 Uhr:

Berliner Theater. Sonnabend, Abends 8 Uhr:

Sonntag: Gastspiel des Neuen Schauspielhauses.

. Charlottenburg. Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr:

Ein Walzertraum. Sonntag: Ein Walzertraum

Sonnabend, Abends 8 Uhr:

John Gabriel Cramers Testament.

von Wolff⸗Jacoby. Thaliatheater.

X““ 0. (Wallnertheater.)

8

erste Frau. Die Hand.

Montag, Abends 8 Uhr: Der Widerspenstigen 2

Theater an der Sprer. Sonnabend, Abends

1 8 Uhr: Zum ersten Male: Der Onkel aus 1 1: 1 8 Schauspiel in 5 Aufzügen von Koitbus. Posse mit Gelang und Tanz. Gestorben: Hr. Gehe mer Justizrat Ferdinand

Komische Oper. Sonnabend,

Tustspielhaus. (Friedrichstraße abend, Abends 7 ½ Uhr: Zum ersten

Sonntag und folgende Tage: Der Floh im Ohr.

Sonnabend, Abends 83 Uhr:

Hebbeltheater. (Königgrätzer Straße 57/58.) Doktor st 8 S. lapperstorch. Posse mit Gesang und8 5 8 3 Lanz in 3 Akten von J. Kren und G. Bkonkowskv Verlobt: Frl. Anna Reinhart mit Hrn. Leutnant Sonntag und folgende Tage: Doktor Klapper⸗

Sonntag Gastspiel von Charlotte Wiehé. Seine

Abends 8 Uhr: 1 7 ¼ Uhr r High-Life. er men e Schimpause, 226.) Sonn⸗ Konsul Peter. Die große sensationelle Aus⸗ Male: Tante stattungspantomime: Amerika, mit eigens dazu Gehn. engagierten 120 schwarzen Leuten. Das Programm

8 besteht aus 12 erstklassigen Nummern. Resisto,

Residenztheater. (Direktion:RichardAlexander.) elfacer Wen Sonnabend, Abends 8 Uhr: Der Floh im Ohr. Nachmittags: 8 Winter. Schwank in 3 Akten von Georges Feydeau. Deutsch „Amerika“, ungekürzt wie in der Abend-

das elektrische Rätsel. Vielfachen Wünschen Rechnung tragend, Sonntag, ersten drei Akte aus

vorstellung.

Familiennachrichten.

ichterfelde). Frl. Helene Marcus mit Hrn.

dorf).

Trianontheater. (Georgenstraße, nahe Bahnhos] Verehelicht: Hr. Leutnant Herrmann von Seydlitz Friedrichstraße.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Gastspiel von Charlotte Wiebb. Seine erste Frau. Die

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Das Glück im Hand. (La main) Winkel. Abends 8 Uhr: Der Weg zum

und Ludwigsdorf mit Martha Edle von Oetinger (Berlin). Hr. Hauptmann Karl von Kietzell mit Elisabeth Freiin von Patow (Zinnitz N.⸗L.). Hr. Philipp von Nathusius mit Frl. Hedwig Hartung (Berlin).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. H. O. von Sprenger (Verasch Eine Tochter: Hrn. Pastor Tietze (Görlitz).

Reiners (Aachen). Hr. Mufikdirektor Karl

Konzerte.

Singakademie. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Konzert von Betty Tennenbaum (Violine) mit dem Philharmonischen Orchester.

Mengewein (Groß⸗Lichterfelde). Hrn. Landrat von Halems Töchterchen Hertha (Schwetz).

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg. Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin.

druckerei und Verlag! Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Zehn Beilagen (einschließlich Börsen⸗Bcilage])

Dirigent:

zum Deutschen Reichsa

Berichte von deutschen Fruchtmärkten.

Qualität

mittel gut Verkaufte

Marktort

Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner

Menge

niedrigster

höchster

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Doppelzentner

Außerdem wurden am Markttage (Spalte 1) nach überschläglick⸗ Schätzung verkankt Doppelzentner (Preis u nnt)

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Markttage 1 Doppel⸗ dane jentner preis

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Birkus Schumann. Nur noch kurze

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Bemerkungen. Die verkaufte Menge

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Gerste. - 16,00 16,00 13,60 13,80 14,00 15,20 15,30 15,50 16 40 16,50 17,00 17,10 17,80 18,00 16,00 17,00 17,00 16 00 17,70 18,40 18,40 21,00 19,00 15,00 16,50 16,50 15,00 15,00

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Hafer. 16,00 16,00 16,50 17,00 17,00 13,80 13,80 14,00 14,70 14,80 15,30 15,10 15,30 15,50 15,00 15,20 15,20 15,40 14,90 15,50 15,50 17,00 17,00 17,50 15,20 16,20 19,46 28 19,62 14,30 4,50 14,70 17,60 17,80 18,20 18,20 18,75 19,00

14 20 15,50 17,50 *

wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt. Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet.

20,06 15,00

16,78 13,70

15,40 15,80

16,50 15,75 19,71

17,84 18,25 18,00 19,30 14,62

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Ein liegender Strich (—) in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den letzten sechs Spalten, daß entsprechender Bericht fehlt.

Berlin, den 10. April 1908.

Kaiserliches Statistisches Amt. van der Borght.

einz Frhrn. von Uckermann (Worms —Groß⸗ Leutnant Rolf Marschall von Bieberstein (Düssel.

Preußischer Landtag. “” 1“ 16. Sitzung vom 9. April 1908, Mittags 12 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.)

Vor Eintritt in die Tagesordnung erklärt

Herr Dr. Küster⸗Marburg: Ich ergreife das Wort, um noch einmal auf die Schmollersche Aeußerung in der „Täglichen Rundschau zurückzukommen. Ich bin natürlich weit entfernt davon, den Artikel irgendwie beschönigen oder verteidigen zu wollen, da ich auf einem ganz anderen Standpunkt stehe. Ich habe die Ueberzeugung, daß alle die Herren, welche in einer nationalen Frage, wie es die Enteignungs⸗ vorlage war, mit „Nein“ gestimmt haben, ebenso mit ihrem Gewissen zu Rate gegangen sind, wie wir, die wir dafür gestimmt haben, und daß, wenn sie zu einem anderen Resultate gekommen sind, sie auch nur der Stimme der Ehre und Pflicht folgten. Auch liegt es mir fern, die Berechtigung einer starken Kritik beanstanden zu wollen. Mit vielen anderen Mitgliedern des Hauses möchte ich nur meinem Bedauern darüber Ausdruck geben, daß Herr Schmoller durch seinen Gesundheitszustand verhindert ist, an den Sitzungen des Hauses teil⸗ zunehmen, weil ich die Ueberzeugung habe, er sofort die Worte efunden haben würde, um den durch seinen Artikel hervorgerufenen Mitklang in eine volle Harmonie aufzulösen. Ich bin auch überzeugt, daß das noch nachträglich geschehen wird, und möchte die Bitte aus⸗

sprechen, die peinlichen Empfindungen, die der Artikel hervorgerufen

hat, bis zu diesem Zeitpunkt zurückzustellen. Darauf tritt das Haus in die Tagesordnung ein.

Ueber den Gesetzentwurf, betreffend die Erweiterung des Stadtkreises Kiel, wird in einmaliger Schlußberatung verhandelt. Referent ist der Oberbürgermeister Dr. Rive⸗

alle. 8 Nach der Vorlage sollen die Landgemeinden Gaarden und Hasser im Kreise Bordesholm dem Stadtkreise Kiel einverleibt werden. Das Gesetz soll am Tage seiner Verkündigung in Kraft treten.

Der Referent empfiehlt die Annahme des Gesetzentwurfs, obwohl die Modalitäten der mit den beiden Landgemeinden seitens der Stadt Kiel abgeschlossenen Verträge nicht durchweg einwandsfrei seien. So erscheine die dem Gemeindevorsteher von Gaarden zugestandene Schadloshaltung als viel zu hoch.

Oberbürgermeister Fuß⸗Kiel: Wir haben allerdings dem Ge⸗ meindevorsteher unbillig hohes Gehalt zusichern müssen, sind aber wegen der Lebensinteressen der Stadt Kiel darüber hinweggegangen.

Herr von Buch⸗Karmzow: Dem Gemeindevorsteher sollen neben der Zusicherung, daß er als Standesbeamter mit einem Gehalt von 4600 bis 6000 unter Belassung der freien Dienstwohnung ab 1. Januar 1908 von iel übernommen wird, noch 40 000 Abfindung für den Verzicht auf seine Selbständigkeit gezahlt werden. Wenn hierüber nicht noch genauere Aufklärung erfolgt, sehe ich hierin einen ungemein bedenklichen Schritt, dem wir im allgemeinen Interesse entgegentreten müssen. Solche Grundsätze mögen in Aufsichtsratssitzungen zur Geltung kommen, in das Staatsleben können wir sie nicht einführen. Ich würde eventuell einen Antrag auf Kommissionsberatung stellen.

Oberbürgermeister 1.g Die Gemeinden haben ihre Zu⸗ stimmung zu dem Eingemeindungsvertrage von diesen Bestimmungen

abhängig gemacht. Wenn Sie dieses Verfahren mißbilligen, so wollen Sie es doch nicht die Stadt Kiel entgelten lassen. enn bis zum 1. April die Eingemeindung nicht zu stande kommt, so sind die Ge⸗ meinden an den Vertrag nicht mehr gebunden. Die Interessen der Stadt Kiel sind so überwiegend, die Notwendigkeit der Schaffung eines Südhafens durch Ausbaggerung ist so dringend, daß in diesem Ausnahmefall über die geäußerten Bedenken wohl binweggegangen werden kann. Es ist ferner notwendig, die Bahnlinie Kiel —Holtenau durch die ö Hassee zu legen. Der einzuschlagende Weg, um den Bedenken des Herrn von Buch gerecht zu werden, wäre eine allgemeine Information oder Instruktion der Regierungspräsidenten durch die Staatsregierung, bei den Verhandlungen über solche Ein⸗ gemeindungen derartigen exorbitanten Forderungen der Gemeinden entgegenzutreten. Hätten wir einen solchen Schutz gehabt, so würden wir uns kräftiger gewehrt haben; wir sind aber immer darauf hin⸗ ewiesen worden, den Landkreisen gegenüber entgegenkommend zu sein. Fine solche Aktion soll der Minister auch eintreten lassen wollen.

Ein Regierungskommissar führt aus: Die Regierung hatte schwere Bedenken gegen den ihr in dieser n vor 19 Vertrag; aber mit Rücksicht auf die großen Interessen, welche für die Stadt Kiel auf dem Spiele stehen, hat sie von diefen Bedenken abgesehen. Der Vertrag wurde der Regierung erst Mitte März vorelg.⸗ eher konnte es seitens der Stadt Kiel nicht geschehen, weil die Ver⸗ handlungen nach weifähriger Dauer erst jeht zum ge kommen waren. Für die Regierung war entscheidend, daß der Stadt Kiel die Durchführung der neuen Hafenanlagen ermöglicht werden müsse; mit Ferhct auf diese für Kiel und große Landesteile so wichtige wirtschaftliche Frage hat sie hier eine Ausnahme machen ’— sollen geglaubt. Die Regierung wird aber darauf hinwirken, daß in Vukunst olche chi vereinbart werden.