Der Königlich sächsische Regierungsbaumeister Lothar Wetzlich in i. Els. r zum Kaiserlichen Eisen⸗ bahn⸗Bau⸗ und Betriebsinspektor bei der Verwaltung der Reichs⸗ eisenbahnen in Elsaß⸗Lothringen ernannt worden.
Die in Thurõ (Dänemark) aus Sen erbaute, bisher 18 1 C 1 unter schwedischer Flagge gefahrene Galeasse „John“ von 25,69 Aeece. hat durch den Uebergang in das ausschließliche Eigentum des deutschen Reichsangehörigen s Andersen Nissen in Sonderburg das Recht zur ührung E deutschen Flagge erlangt. Dem Schiffe, für welches der Eigentümer Sonderburg als Heimatshafen angegeben hat, ist von dem Kaiserlichen Generalkonsulat in Kopenhagen unter
em 5. März d. J. ein Flaggenzeugnis erteilt worden.
3 In Geestemünde wird am 19. Juni 1908 mit einer Seesteuermannsprüfung begonnen und mit derselben eine Schifferprüfung für große Fahrt verbunden werden.
8 des Reichsgesetzes vom 19. Mai 1891 (Reichsgesetzblatt S. 109) werden die durch die Bekanntmachung vom 6. Januar 1897 (B. II 8701) festgesetzten Gebühren üür Revolver in . Seen Beschußanstalt la⸗Mehlis wie folgt abgeändert: b 1 elns jede Uliee⸗ mit Zentral⸗ oder Randzündung (Ziffer 6 des Tarifs vom 25. September 1894) 30 ₰, für jede Waffe mit Stiftszündung (Ziffer 7 a. a. O.) 25 Gotha, den 15. Mai 1908. 1 8 Herzoglich sächsisches Staatsministerium. bbb“
Auf Grund des
Königreich Preußen. Gesetz,
Vom 10. Mai 1908.
Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von 1 Preußen ꝛc. 1 1
verordnen mit Zustimmung der beiden Häuser des Landtags der Monarchie, für den Umfang derselben, was folgt:
§ 1. “
Bezahlung der berufsmäßigen Dienstleistungen der Heb⸗ bö— 8 einer von dem Regierungspräsidenten — im Landespolizeibezirke Berlin von dem Poltzeipräsidenten in Berlin — festzusetzenden Gebührenordnung. Die Gebührenordnung kann für Kreise oder Ortschaften verschieden bemessen werden. Vor Festsetzung der Gebührenordnung sind die Kreisausschüsse, in Stadtkreisen die
ESemeindevorstände zu hören.
rgeben Streitigkeiten über die Höhe einer Gebühr, die von 822 Frlih Rtotuzarsscher Regelung von einem Landkreise bestellten Bezirkshebamme innerhalb des Hebammenbezirks gefordert wird, oder wird die Gebühr innerhalb einer angemessenen Frist nicht entrichtet, so setzt der Landrat nach Anhörung Kreisarztes und des Zahlungs⸗ pflichtigen die Gebühr nach Maßgabe der Gebührenordnung fest. Gegen diese Festsetzung ist binnen zwei Wochen die Beschwerde an den Bezirksausschuß zulässig. Der Bezirksausschuß entscheidet endgültig. ¹—ꝙ DͤDie rechtskräftig festgesetzte Gebühr unterliegt der Beitreibung im Verwaltungszwangsverfahren durch den Kreisausschuß. Hierbei gilt, unbesf des Rechts der Hebamme auf die Gebühr, der Kreis als derjenige, auf dessen Rechnung die Zwangsvollstreckung im Sinne des § 3 2 d. 3 und des § 19 der Verordnung, betreffend das Ver⸗ waltungszwangsverfahren wegen Beitreibung von Geldbeträgen, vom 15. November 1899 (Gesetzsamml. 22 545) erfolgt.
8 * 24 — 1 — Alle zur Zeit bestehenden Vorschriften über die Gebühren der Hebammen werden aufgehoben. 8.
Das Gesetz tritt mit dem 1. Oktober 1908 in Kraft. Urkundlich unter Unserer ““ Unterschrift nd beigedrucktem Königlichen Insiegel. 8 Gegeben Donaueschingen, den 10. Mai 1908. (L. S.) bEbeee1I1I1I1“XA*“ Fürst von Bülow. von Bethmann Hollweg. Tirpitz. Freiherr von Rheinbaben. Delbrück. Breitenbach. von Arnim. von Moltke. Holle. Sydow.
““
von Beseler.
Ihren Bericht vom 3. Mai d. J. will Ich der Stadt Müncheberg im Kreise Lebus, Regierungsbezirk Frankfurt a. O., welche die Genehmigung zum Bau und Betriebe einer Kleinbahn von der Stadt Müncheberg nach dem Staatsbahnhof Dahmsdorf⸗Müncheberg erhalten hat, das Enteignungsrecht zur Entziehung und zur dauernden Beschränkung des für diese Anlage in Anspruch zu nehmenden Grundeigentums verleihen. Die eingereichte Karte erfolgt
zuruck. 1 ingen, den 10. Mai 1908. Wilhelm R. 8 Breitenbach. An den Minister der öffentlichen Arbeiten. 8
Finanzministerium.
Das Katasteramt Beuthen O.⸗S. im Regierungs⸗ bezirk Oppeln ist zu besetzen. E11“ 8 ZJZustizministerium. . Dem Oberlandesgerichtsrat, Geheimen Justizrat Theys in nuen dem Amtsgerichtsrat, Geheimen Justizrat Scheuer in Aachen, den Landgerichtsräten Dr. Hesekiel vom Land⸗ ericht I in Berlin, Semprich in Ratibor, Mannesmann in Kleve und Dr. Silbermann in Lyck, dem Amtsgerichtsrat Vogel in Friedland i. O.⸗Pr. sowie dem Staatsanwaltschafts⸗ rat Dr. Peltzer in Aachen ist die nachgesuchte Dienstentlassung mit Pension, eg. 2 2hmar in . die nach⸗ uchte Entlassung aus dem Justizdienst erteilt. 29 chbe sen⸗ Mö- ber Amtsgerichtsrat Zippel in Thorn als Landgerichtsrat nach Schweidnitz, der Amtsrichter Knauff in
Sontra nach Marburg und der Amtsrichter Gelinsky in 8822- IZZAEAEEE
Christburg nach Stuh
m.
der Ausfuhrvergütungen usw. un
Dem Notar, Geheimen Justizrat Dr. Karl Hamburger
in Frankfurt a. M. ist die nachgesuchte Entlassung aus dem
Amt erteilt. b nd ernannt: der Rechtsanwalt Plato in Gerichtsassessor Richard Lehmann in
Treuenbrietzen und der Barmen. 8 B
In der Liste der Rechtsanwälte sind gelöscht: die Rechts⸗ anwäaͤlte Geheimer Justizrat Dr. Karl Hamburger bei dem Oberlandesgericht in Frankfurt a. M., Alberti bei dem gemeinschaftlichen Oberlandesgericht in Jena, Dr. Snetlage bei dem Amtsgericht und der Kammer für Handelssachen in Barmen sowie bei dem Landgericht in Elberfeld.
In die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen: die Gerichtsassessoren Dr. Ernst Lindemann bei dem Land⸗ gericht I in Berlin, Dr. Marx bei dem Landgericht II in Berlin, Neumark bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Frankfurt a. M., Janower bei dem Amtsgericht in Haynau, von Hinten bei dem Amtsgericht in Harburg, Capell⸗ mann bei dem Amtsgericht in Eupen, Fredebölling bei dem Amtsgericht in Bochum mit dem Wohnsitz in Langendreer, Franz Meyer bei dem Amtsgericht in Friedland i. O.Pr. und Manheim bei dem rüeera in Krotoschin.
Der Amtsgerichtsrat Fresenius in Alfeld und der Notar, Geheime Justizrat Hundt in Crefeld sind gestorben.
Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.
ur Ausführung von Pflanzen⸗ und Obst⸗ ꝛc. Unter⸗ n 2 in Flensburg ist der Professor Dr. Jacobi ebendaselbst zum Sachverständigen und der Pro⸗ fessor Lietz ebenda zum stellvertretenden Sachverständigen er⸗ nannt worden.
Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ un Medizinalangelegenheiten.
Der Leiter der Vogelwarte in Rossitten Dr. phil. Jo⸗ hannes Thienemann ist zum Kustos an der Zoologischen Sammlung der Königlichen Universität zu Königsberg i. Pr. mit dem dienstlichen Wohnsitz in Rossitten ernannt worden.
Der Kreisassistenzarzt Dr. Paul Heinze aus Potsdam ist um Kreisarzt ernannt und mit der Verwaltung der Stelle des Vorftehers bei dem Medizinaluntersuchungsamt in Potsdam
eauftragt worden. 5 1 Den Privatdozenten in der theologischen Fakultät der Universität zu Göttingen Lic. Johannes von Walter und dem Lektor der englischen Sprache an der Friedrich Wilhelms⸗ Universität zu Berlin Frederic Sefton Delmer ist das Prädikat Professor beigelegt worden.
8 Die von heute ab zur Ausgabe gelangend der Preußischen Gesetzsammlung enthält unter Nr. 10 889 das 1521 betreffend die Gebühren der ammen, vom 10. Mai 1908, und unter 8 1 Nr. 10 890 den Allerhöchsten Erlaß, betreffend anderweite Abgrenzung der Verwaltungsbezirke der Eisenbahndirektionen in Hannover, Münster i. Westf., St. Johann⸗Saarbrücken und Mainz, vom 10. Mai 1908. C11““ Berlin W., den 22. Mai 1908. FKoönigliches Gesetzsammlungsamt.
Heb⸗
2978.
Krüer.
steuer 14 404 516 ℳ (+ 386 091 ℳ), Salzsteuer 5 097 636 ℳ (+ 142 897 ℳ), Branntweinsteuer: a. Maisch⸗ bottichsteuer — 1 074 919 ℳ (— 570 804 ℳ), b. Verbrauchs⸗ abgabe und Zuschlag 11 071 246 ℳ (+ 778 555 ℳ), c. Brenn⸗ steuer 242 747 ℳ (+ 49 735 ℳ), Schaumweinsteuer 309 754 % (— 37 715 ℳ), Brausteuer und Uebergangsabgabe von Bier 2 686 652 ℳ (+ 393 190 ℳ), Spielkartenstempel 173 944 ℳ (s— 10 696 ℳ), Wechselstempelsteuer 1 446 414 ℳ (+ 2 097 ℳ), Reichsstempelabgaben: I. Ueberweisungssteuern: A. von Wert⸗ papieren 2044 602 ℳ (— 3 957 684 ℳ), B. von Kauf⸗ und sonstigen Anschaffungsgeschäften 715 882 ℳ (— 309 997 ℳ), C. von Lotterielosen: a. für Staatslotterien 605 009 ℳ (+ 605 009 ℳ), b. für Privatlotterien 715 480 ℳ (— 143 225 ℳ), II. Reichseigene Steuern: A. von Fracht⸗ urkunden 1 048 959 ℳ (+ 218 979 ℳ), B. von Personen⸗ fahrkarten 673 931 ℳ (— 107 446 ℳ), C. von Erlaubnis⸗ karten für Kraftfahrzeuge 110 599 ℳ (+ 32 528 ℳ), D. von Vergütungen an Mitglieder von Aufsichtsräten 896 856 ℳ (— 41 270 ℳ), Erbschaftssteuer 1 201 477 ℳ (+ 390 191 ℳ), Statistische Gebühr 116 458 ℳ (— 12 137 ℳ).
Sachsen⸗Coburg⸗Gotha. Die gestern stattgehabten Wahlmännerwahlen für den Ben des Herzogtums Coburg lassen, „W. T. B.“ zufolge, die rein bürgerliche Zusammensetzung des Landtags als gesichert erscheinen. 1 8
““
8 Oesterreich⸗Ungarn.
Im österreichischen Abgeordnetenhause machten bei der fortgesetzten Beratung der Dringlichkeitsanträͤge, betr. Wahlmißbräuche bei den letzten galizischen Landtagswahlen, „W. T. B.“ zufolge, die ruthenischen Redner den Beamten den Vorwurf, die herrschende Partei bei den Wahlen unterstützt zu haben, und griffen die altruthenische Partei heftig an, deren Unterstützung durch die herrschende Partei ein Großziehen der russischen Irredenta bedeute. Hierauf wurde die Verhandlung auf Montag vertag9t.
Frankreich. v
Die Deputiertenkammer hat gestern „W. T. . zufolge, die Vorlage, welche die Geltungsdauer des Gesetzes vom 2. April 1898 über die Seidenraupenzucht und die Seidenweberei bis zum 31. Dezember 1909 verlängert,
enehmigt. üeeg. Rußland.
Der persische Geschäftsträger in St. Petersburg hat gestern dem Prgcfüche⸗ Auswärtigen Iswolski ein Gesuch der persischen Regierung überreicht, die Frist zur Erfüllung der Forderungen der kaukasischen Behörden, betreffend die Be⸗ strafung der Schuldigen an dem Ueberfall auf die russischen Posten bei der persisch⸗kaukasischen Grenze, an der Ermordung des Rittmeisters und an anderen Gewalttätigkeiten, sowie zur Zahlung der Entschädigung um etwa 15 Tage zu verlängern. Dabei versicherte der Geschäftsträger, wie das „W. T. B.“ meldet, daß seine Regierung fest entschlossen sei, alle Maßnahmen zu ergreifen, damit diese Forderungen erfüllt würden. Der Minister erinnerte den Geschäftsträger daran, daß die russische Regierung schon mehrfach die Aufmerksamkeit der persischen auf die Notwendigkeit, die Eigenmächtigkeit der persischen Nomaden und Schachsevennen zu zügeln, ge⸗ richtet und darauf hingewiesen habe, daß es auf russischer
Preußen. Berlin, 23. Mai.
und
die vereinigten Ausschüsse für Zoll⸗ und Steuerwesen und für Handel und Verkehr sowie der Ausschuß für Zoll⸗ und Steuerwesen hielten heute Sitzungen.
des Monats April sind nach dem b das Deutsche Reich“ folgende Einnahmen des Deutschen
der Ausfuhrvergütungen usw., sowie Einnahmen der Reichs⸗Post⸗ und Telegraphenverwaltung und der Reichseisenbahnverwaltung zur Anschreihngg gelangt: ölle 45 252 608 ℳ (gegen das Vorjahr — 7 362 178 ℳ), steuer 1 155 94 ℳ (— 5 811 ℳ), Zuckersteuer 9 610 61 2 ℳ (— 410 568 ℳ), Salzsteuer 3 580 831 ℳ (s— 554 411 ℳ), Branntweinsteuer: a. Maischbottichsteuer — 1 217 905 ℳ (— 712 801 ℳ), b. Verbrauchsabgabe und Zuschlag 10 276 185 ℳ (— 1 273 037 ℳ), c. Brenn⸗ steuer 242 747 ℳ (+ 49735 ℳ), Schaumweinsteuer 449 539 ℳ (— 31 003 ℳ), Brausteuer 84 758 — 23 830 ℳ), 2 3 739 ℳ), 2 eherga 127 081 ℳ (— 22 323 ℳ), echjelfertbelstener 1 446 414 ℳ (+ 2 097 ℳ 09, stempelabgaben: I. Ueberweisungssteuern: A. von Wertpapieren 2 086 329 ℳ (— 4 038 453 ℳ), B. von Kauf⸗ und sonstigen Anschaffungsgeschäften 730 571 ℳ (— 316 356 ℳ), C. von Lotterielosen: a. für Staatslotterien 605 009 ℳ (+ 605 009 ℳ), b. für Privatlotterien 725 421 ℳ (s— 145 382 ℳ), II. Reichseigene Steuern: A. von Fracht⸗
Zigaretten⸗
ahrkarten 687 685 ℳ (— 109 638 ℳ), C. von Er⸗ für Kraftfahrzeuge 112 826 ℳ (+ 33 192 ℳ), D. von Vergütungen an itglieder von r. 915 159 ℳ (— 42 112 ℳ), Erbschaftssteuer 1 201 477 ℳ (+ 390 191 ℳ), Statistische Gebühr 116 458 ℳ (s— 12 137 ℳ), Reichs⸗Post⸗ und Telegraphenverwaltung
9 565 000 ℳ (— 521 000 ℳ). Die zur Reichskasse gelangke Isteinnahme,
trägt bei den nachbezeichneten Einnahmen: Zölle 43 668 418 ℳ 87 166 225 ℳ), Tabaksteuer 843 915 ℳ (+ 38 2es 2 U 2
1
Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Zoll⸗ Steuerwesen und für Justizwesen, die vereinigten Aus⸗ schüsse für Zoll⸗ und Steuerwesen und für Rechnungswesen,
Seite unvermeidlich sei, Maßnahmen gegen die Nomaden zu ergreifen, falls die Räubereien nicht aufhörten. Selbst⸗
verständlich würden die Art dieser Maßnahmen, die Mittel und näheren Umstände ihrer Ausführung in vollem Umfange an Ort und Stelle festgesetzt, wie auch die gegenwärtigen
orderungen entsprechend den örtlichen Verhältnissen von der Nrkefichgr Behörde gestellt worden seien. Dennoch erklärte der Minister des Aeußern dem persischen Geschesee er werde in Anbetracht der Versicherungen der persischen Re⸗ gierung das Gesuch an den Statthalter des Kaukasus weiter⸗
. April 1908 bis Schl fie Aufhebung der Zollfreiheit bei it vom 1. Aprz is zum Schlusse Iandnass Kpre⸗ 5 „Zentralblatt für
Reichs an Zöllen, Steuern und Gebühren abzüglich
Uebergangsabgabe von Bier 379 579 ℳ
Reichs⸗
urkunden 1 070 366 ℳ (+ 223 448 ℳ), B. von Personen⸗
Aufsichtsräten
56 836 912 ℳ (+ 2 895 100 ℳ), Reichseisenbahnverwaltung
abzüglich der Verwaltungskosten, be⸗
eben. 3 Die Finanzkommission der Reichsduma, deren Sitzung der Fiaen und der Handelsminister beiwohnten, hat sich, obiger Quelle zufolge, mit 16 gegen 3 Stimmen für die Annahme eines Gesetzentwurfs ausgesprochen, betreffend die Einfuhr von Waren aus dem Ausland nach den Küsten des Amur und nach dem Trans⸗ baikalgebiete und betreffend die Aufhebung der zollfreien Cr. fuhr von chinesischen Waren über das Zollamt von Irkuts
Schweiz. 1 Der Bundesrat hat, einer Meldung des „W. T. B. ufolge, bei der Bundesversammlung einen Kredit von 5300000 Franken beantragt für die Erweiterung der Artillerie⸗ waffenplätze zu Biere und Thun sowie zur Herstellung b neuen Artilleriewaffenplatzes zu Kloten (Bezirk Bulach) u ferner die Genehmigung des in Rom abgeschlossenen 82p nationalen Uebereinkommens, betreffend die Schaffung ein internationalen Sanitätsamtes in Paris.
Dänemark. 8 g. Der Reichstag hat gestern, wie das „W. T. B.“ meldet, die Regierungsvorlage, betreffend eine durchgreifende Nethe reform mit Einführung von Geschworenen in befinn⸗ 1 Sachen sowie die Mündlichkeit und Oeffentlichke Rechtspflege, angenommen. bbböu]
der Asien.
V Nach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ hatten
die japanischen Truppen, die zum Schutze der friedlichen 1 . L. 8 Korea liegen, am 19. Mai in der c Osgela ein sehr ernstes Gefecht mit koreanischen 8188 genten, von denen 25 fielen, während der Verlust Japaner fünf Tote und acht Verwundete betrug.ʒ
Afrika. 1 Meldungen aus Mekines bestätigen, „W. T. B.“ zufolge⸗ daß Mulay Hafid am 16. Mai, begleitet von den esi . und dem Minister des “ mit großem Gepräng unter dem Donner der Geschütze, Musik, Huldigungsrufen 22 antasia der Bevölkerung seinen Einzug in Mekines g alten hat. 8 1 8 8 Wie aus Alkassar gemeldet wird, haben die ne 2 Kaids, die Mulay Hafid ernannt hat, ihr Amt ans getreten. 4
186749 Personen)
Statistik und Volkswirtschaft.
„utschlands Ein⸗ und Ausfuhr von Fleisch, Fleisch⸗ ertsaht⸗ und Speisefetten im 1. Vierteljahr 1908.
Nach den „Monatlichen Nachweisen über den auswärtigen Handel 3 deutschen Zollgebiets“ hat die Einfuhr von Fleisch und Fleischwaren im ersten Vierteljahr 1908 einen weiteren sehr be⸗ Fäötlichen Rückgang im Vergleich mit derjenigen der gleichen Zeit us Vorjahres erfahren, und zwar die Einfuhr aller Gattungen mit üssnahme des einfach zubereiteten Rindfleisches und der Fleisch⸗ riste, welche letztere jedoch nur im Grenzverkehr und zr Verproviantierung der Schiffe nach Deutschland eingeführt 4 dürfen. Besonders stark blieb wiederum die Zufuhr ichen Rindfleisches aus Dänemark und den Niederlanden zurück. Fittn Schweinefleisch ist fast ausschließlich (bis auf 171 dz) 2 sleinen Grenzverkehr (2200 dz) und zur Deckung des Bedarfs iem deutschen Schiffen (95 dz) eingeführt worden. Daraus Mlärt es sich auch, daß fast drei Viertel des vom Ausland gelieferten Schweinefleisches aus Rußland stammen, aus dem frisches Schweine⸗ zich, abgesehen von kleinen Mengen im Grenzverkehr, gar nicht ein⸗ rführt werden darf. Es wurden aus dem Auslande bezogen: * Jan. März geg. Jan./ März Wert
1908 1907
ℳ Fndfleisch, frsech 24 739 dz — 18 962 dz 2 377 000 Keßsesch einf. zubereitet 12 214 „ 405 1 080 000 Shweinefleisch, frisch 2 466 9 380
—eeinf. zubereitet 4783 1 226
göweineschinken. 1 400 844
bammelfleisch. 375 218
herafleisch und zum Jfeineren Tafelgenuß , faber. Fleisch 17
hweinespeck 1g ʒ8 2753 „
ũ “ 47 253 dz — 32 992 dz 4 432 000. Die Ausfuhr von Fleisch und Fifibewapen zeigt im amen zwar gleichfalls einen Rückgang, doch ist hier bei verschiedenen Foiten, besonders auch bei Schweineschinken, eine Steigerung einge⸗ aim. Im Verhältnis zur Einfuhr ist indessen die Ausfuhr noch mmer unbedeutend. Sie setzt sich, wie folgt, zusammen: Jan./ März geg. Jan./ März 1908 1907
173 dz 14³
Wert ℳ
ndfleisch, frisch.. 4 isg, aeh e 148 Schweinefleisch, 8 7 86 einf. zubereitet 152 . 3 319 19
Schweineschinken. eeifsstsch Jegenfleisch
. 8
und zum Tafelgenuß
zuber. Fleisch 8 8e Eöͤweinespeck.. . 1*X“ 8 sleischwürste 1. — 422 000 5 857 dz 152 dz 1 203 000.
Was die Einfuhr von Speisefetten und Talg im ersten Verteljahr 1908 betrifft, so ist 8 von Schweineschmalz, aber uch die verschiedener anderer Fettsorten abermals beträchtlich ge⸗ tiegen, dagegen die Einfuhr von Oleomargarin, die im Vorjahr er⸗ zeslich zugenommen hatte, im ersten Vierteljahr 1908 um 6034 dz gleiner “ als in der gleichen Zeit des Vorjahrs. Es wurden
1908 . 313 295 dz 56 815 „
1 191
8 geg. Jan./ März 1907 + 41 397 dz — 6 034 „ 920
19 8 660
Schweineschmalz Dleomargarin 1 Schmalz von Gänsen, Rindermark usw.
98 und Gänsefett
Scweineflomen Premier jus
Talg von Rindern
28 165 000 5 414 000
10 610 „ 43 374 „ — 4837 „
425 325 dz + 32 117 dz 37 404 000. Die deutsche Ausfuhr von Speisefetten ist ohne Belang, ee hat im ganzen einen Wert von nur 16 000 ℳ, die Ausfuhr von kalg einen solchen von 53 000 ℳ gehabt.
Die überseeische Einwanderung nach Deutschland 1907.
Angesichts der immer noch andauernden Rückwanderung nach zaischen Häfen ist es vielleicht angezeigt, diesem bisher gegen⸗ üm der Auswanderung weniger beachteten Teil des über⸗ eiscchen Verkehrs eine etwas größere Aufmerksamkeit zuzu⸗ renden. Hierzu bietet die Reichsstatistik Gelegenheit, die über te Einwanderung seit einigen Jahren Aufzeichnungen enthält. Im aahre 1907 sind danach insgesamt 217 812 Personen über Hamburg ed Bremen nach Deutschland eingewandert, und zwar 163 468 rischendeck und 54 344 Kajütreisende. Der Hauptanteil der über⸗ zicchn Einwanderung entfällt auf Hamburg, wo 129 211 Per⸗ zen ankamen, während in Bremen 88 601 Personen aus⸗ büift wurden. Fast die gesamte Einwanderung über Bremen kam aus Nordamerika, während die Einwanderung aus Italien, Spanien, Portugal, England, den Niederlanden und Afrika über Hamburg golgte. Unter den von Afrika angekommenen 11 220 Personen be⸗ eden sich 6996 Mann deutsche Truppen. In Hamburg kamen im vemgen an: von Nordamerika 64 605, von Südamerika 4897, aus gä festzustellenden Herkunftsländern über englische Häfen 46 372 hesonen
Die gesamte Einwanderung war am schwächsten im Januar und kamar und stieg dann im Juni und Juli auf über 20 000 Personen, sri den folgenden Monaten wieder etwas zurück und erreichte die
sie Personenzahl im Dezember mit 39 744 Einwanderern, davon B3hl über Hamburg. Es ist hinreichend bekannt, g. die Ein⸗ mderung in den ersten Monaten des laufenden Jahres no wesentlich e diese Ziffer hinaus gewachsen ist.
kmtreich, ajolgte
„De Zentralauskunftsstelle für Auswanderer in Berlin 29, Schellingstraße 4, hat im ersten Vierteljahre 1908 (vom 1. Ja⸗ an bis 31. März) in 2882 Fällen Auskunft an Auswanderungs⸗ Fähegtrelt, und zwar in 2082 Fällen schriftliche und in 800 Fällen
Keantwortet wurden insgesamt 4822 .-h n über die ver⸗
denen Auswanderungsgebiete. Davon en sich 3410 die deutschen Kolonien, und zwar auf Deutsch⸗Südwest⸗ auf Deutsch⸗Ostafrika 691, auf Kamerun 220, auf
auf Samoa 121, auf Deutsch⸗Neuguinea 75, auf
linen, Palau und Marianen 66, auf Kiautschou 56 usw. en den fremden Auswanderungsgebieten steht Argentinien 223 Anfragen an der Spitze; dann folgen Südbrasilien mit 274, 8 mit 102, Chile mit 92, die Vereinigten Staaten von Amerika 8 Nord⸗ und Mittelbrasilien mit 53, Paraguay mit 37, Brasilien semeinen mit 33, Mexiko mit 31, Uruguay mit 21, Peru 17. Britisch⸗Südafrika mit 15, Queensland mit 10, Aegypten „China und England mit je 8. Der Rest verteilt sich kruador, Guatemala, Venezuela, Honduras, Abessinien, Algerien, Cangostaat, Madagaskar, Dahomey, Madeira, Zanzibar, Marokko, mna, Indien, Japan, Afghbanistan, Persien, die Philippinen, nen, Turkestan, die Fidschi⸗Inseln, Rußland, Frankreich, Oef
ter⸗ Fegrae Bulgarien, Serbien usw. Es gibt somit kaum ein
verkehr zwischen Eilenburg und Söllichau ist eingestellt. 1
St. Petersburg und Moskau führten gestern abend Tschaikowskys Oper „P wohlbekannte Werk erscheint trotz des schwerfälligen Librettos immer safeder Bühne, weil Tschaikowskys Tonkunst ihren glänzenden
auberschleier mit sich fort, auch wenn sie Puschkins Novelle nicht e wirksam zu beleben vermag. Auch gestern regte die reiche
„Von den 1777 Anfragenden, die ihr Alter angaben, waren 194 noch nicht 20 Jahre, 1192 20 bis 30, 294 30 bis 40, 77 40 bis 50 und 20 über 50 Jahre alt, und von den 1979 Fragestellern, die An⸗ gaben über ihren Personenstand machten, waren 1372 ledig, 563 verheiratet und 14 verwitwet.
„Nach dem Berufe waren unter den Anfragenden am stärksten die Kaufleute, Handwerker und Landwirte vertreten. Bemerkenswert ist, daß sich von den Anfragenden nur 395 als mittellos bezeichneten, während beinahe 1000 zum Teil über recht erhebliche Summen ver⸗ fügten, z. B. 32 über 10 000 ℳ, 36 über 15 000 ℳ, 32 über 20 000 ℳ, 14 über 30 000 ℳ, 13 über 40 000 ℳ, 8 über 60 000 ℳ usw. bis zu 450 000 ℳ hinauf.
Von den Anfragen kamen aus Preußen 1735, und zwar aus Brandenburg mit Berlin 804, aus der Rheinprovinz 171, aus Schlesien 106, Ostpreußen 105, Sachsen 100, Hannover 92, West⸗ falen 79, Hessen⸗Nassau 73, leswig⸗Holstein 72, Westpreußen 51, Pommern 42 und Posen 39. An der ze der übrigen deutschen Staaten steht Bayern mit 252; es folgen dann das König⸗ reich Sachsen mit 203, Württemberg mit 130, Hamburg mit 127, Baden mit 93, Hessen mit 35, Sachsen⸗Weimar mit 18, Braunschweig mit 14, Mecklenburg⸗Schwerin mit 13, Lippe mit 11, Bremen mit 10 usw. Aus den deutschen Kolonien kamen 44 Anfragen, aus dem Auslande 193, davon 89 aus Oesterreich⸗Ungarn, 18 aus den Vereinigten Staaten von Amerika, 18 aus Rußland, 15 aus der Schweiz, 12 aus England usw. — Die Zentralauskunftsstelle für Auswanderer erteilt kostenlos schriftliche und mündliche Auskunft.
Zur Arbeiterbewegung.
Bei einer gestern nachmittag in Wolgast abgehaltenen Ver⸗ sammlung der ausständigen Zementarbeiter wurde, wie „W. T. B.“ meldet, keine Einigung erzielt. Die Verhandlungen werden fort⸗ gesetzt. (Vgl. Nr. 121 d. Bl.)
In Mannheim haben sich, wie die „Köln. Ztg.“ erfährt, die Holzindustriellen zur Sicherung der Vermittlungsverhandlungen dutch den Vorsitzenden des Gewerbegerichts auf der Grundlage bereit erklärt, daß die Arbeiter bis zum 1. April 1909“keine Verkürzung der Arbeitszeit und keine Lohnerhöhung verlangen. Die Arbeiter 8 sich bereit, auf dieser Basis zu verhandeln. (Vgl. Nr. 120
Ein angekündigter politischer Massenausstand der Ber⸗ nischen Arbeiter unterbleibt, wie dasselbe Blatt mitteilt, weil mehrere größere Verbände, darunter die Typographen sowie das Personal der Straßenbahnen, die Teilnahme ablehnten.
Erziehungs⸗ und Unterrichtswesen.
Fn Straßburg i. E. findet vom 7. bis 10. Juli 1908 ein gemeiner Fürsorgeerziehungstag“ statt, der eine starke Heteügans zu gewinnen vefsricht. Die füsdeutschen Kreise bedder christlichen Konfessionen, die sich für die Jugendfürsorge praktisch interessiert haben, werden zahlreich vertreten sein. Auch se
eitens der israelitischen Anstalten und Erziehungsveretne ist schon eine rege Be⸗ teiligung angemeldet. Der süddeutsche Repräsentationsausschuß enthält über 50 Namen des besten Klanges. Auch die fernwohnenden norddeutschen und ostdeutschen Kreise werden voraussichtlich dieser Tagung sich zahlreich anschließen können, da diese in die erste Sommer⸗ ferienwoche fällt, somit mancher auf der Reise nach dem Schwarz⸗ wald, den Vogesen oder der Schweiz noch rüstig zwei anregende Tagungen mitnehmen kann. Neben dem juristischen Thema des Di⸗ rektors Dr. jur. Polligkeit: „Justizreform, Armenrecht und Fürsorgeerziehung wird das Thema: „Licht⸗ und Schatten⸗ seiten der Familienerziehung“ von Direktor Dr. phil. Petersfen⸗Hamburg behandelt werden. Ihnen werden sich drei Korreferenten anschließen, die über den evangelischen Erziehungs⸗ verein (Pastor Sieboldt⸗Bielefeld), den katholischen Erziehungsverein (Referent noch unbestimmt) und über die Erziehungskolonie (Pastor Rohr⸗Sieversdorf) berichten werden. Ueber die Berufs⸗ ausbildung der schulentlassenen Zöglinge wird Direktor Seiffert⸗Strausberg (Mark), der Vorsitzende, referieren, von dem auch die Programme zu erhalten sind.
“ Land⸗ und Forstwirtschaft.
Die Schafzucht in der Kapkolonie. Nach der von dem Oberinspektor für die Schafzucht in der Kap⸗ kolonie auf Grund der eingegangenen Feeen Berichte ver⸗ öffentlichten Statistik hat es in der Kapkolonte am 31. Dezember 1907 115 420 Herden von Schafen und Ziegen mit einer Stärke von 25 836 881 Tieren gegeben. Darunter befanden sich 10 753 419 Woll⸗ schafe, 6 390 266 Kreuzzuchtschafe, 3 528 677 Angoraziegen und 5 164 519 andere Ziegen.
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1 109 735 Schafe und Ziegen infolge von Dürre und Krankheit ver⸗ loren, während an Lämmern von Schafen und Ziegen 7 134 821 hinzukamen. Von den 115 420 Herden der Kolonie wurden 113 655 als frei von Räude gemeldet, das sind 25 180 530 Tiere bei einem Gesamtbestande in Höhe von 25 836 881 Köpfen. (Nach The Natal Agricultural Journal, März 1908.)
Die Postverbindung nach Japan und China über Liverpool⸗Vancouver, die bisher in vierwöchentlichen Zeitab⸗ ständen ausgeführt wurde, ist in eine dreiwöchentliche umge⸗ wandelt worden. Demgemäß ist der Abgang aus Liverpool bereits vom 29. auf den 22. Mai vorgerückt worden und werden weitere Abgänge am 12. Juni, 3. Juli usw. folgen.
Erfurt, 23. Mai. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Die Strecke Naumburg —Saalfeld ist zwischen den Stationen Camburg — Dornburg — Porstendorf infolge eines Wolken⸗ bruchs unfahrbar. Die Störung wird mindestens 24 Stunden dauern, genaue Angaben hierüber sind aber wegen des fortdauernden Unwetters nicht nggl . Der Durchgangspersonenverkehr wird über Weißenfels — Zeitz — — Saalfeld beziehungsweise umgekehrt geleitet. Der Lokalpersonenverkehr ist nur zwischen Naumburg — Camburg und zwischen E“” möglich, die Station Dornburg ist vom Eisenbahnverkehr abgeschlossen.
Halle a. S., 23. Mai. Amtlich wird gemeldet: Die gestern niedergegangenen Wolkenbrüche haben auch in dem Eisenbahn⸗ direktionsbezirk Halle verschiedene Störungen hervor⸗ gerufen. Infolge großer Ueberschwemmungen bei ad Sulia Wund im Saaletale mußten die Züge nach Halle über Sangerhausen umgeleitet werden. Die Strecke Jesewitz — Eilenburg ist durch Unterspülung der Gleisbettung auf voraus⸗ sichtlich 8 Stunden gesperrt. Der Personenverkehr zwischen Jesewitz und Eilenburg wird durch Umsteigen aufrecht erhalten. Der Güter⸗
Theater und Musik.
MNeues Königliches Operntheater. 1“
Gäste von der Kaiserlich russischen Hofsver in eter Das auch⸗hier
Die
ique⸗Dame“ auf.
hat. Die Musik
darüber gebreitet reißt stets
hantasie in der
rde, über das nicht Anfragen eingelaufen und beantwortet
musikalischen Ausgestaltung, besonders in der des Or
Chöre lebhaft an; es gab an stimmungsvollen Klang rhythmischen Reizen eine reiche immer dankbaren Gesangspartien fanden durchgängig eine anerkennens⸗ werte Wiedergabe. Ueber ihre Umgebung hoch hinaus ragten di Vertreter der beiden Hauptpartien, der Lisa und des Hermann. Medea egner als Lisa entfaltete eine ungewöhnlich umfangresche und große timme, die, von leichten Schwankungen abgesehen, edel und schön gebildet ist und großen Wohllaut des Klanges besitzt. Mit gewähltem Geschmack und warmem Gefühl, das sich bis zur Leidenschaft ent⸗ flammen konnte, führte die Künstlerin ihre Rolle durch; die große Arie vor dem Todessprung ins Wasser wurde so groß im Ton und so gewaltig in der Empfindung vorgetragen, daß sie auf stürmisches Verlangen wiederholt werden mußte. Einen noch stärkeren Eindruck hinterließ Herr Davidoff in der Rolle des Hermann, der sein Leben einsetzt für die Ergründung des Kartengeheimnisses der alten Gräfin, der ‚Pique⸗ Dame“. Sein heller Tenor strahlte Glanz und Wärme aus, sein Aundruck war erfüllt von Innigkeit und Schwermut, die sich bis zur Ekstase zu steigern vermochte; in Gesang und Spiel bot der Sänger eine gleich fesselnde, svmpathische Leistung. Für die übrigen Rollen, auch für die „Pique⸗ Dame!, fanden sich nicht gerade hervorragende, aber doch dem Rahmen der Aüfführung angemessene Vertreter. Die Chöre taten sich durch Frische der Stimmen und rhythmische Bestimmtheit hervor. Das Orchester des Blüthnersaals unter Leitung des Hofkapellmeisters Kruschewsky hielt sich im ganzen tüchtig und führte seine schwere Auf⸗ gabe temperamentvoll durch. Das Ballett im zweiten Aufzuge entfaltete Anmut und harmonische Farbeneffekte in den zierlichen und in dem ausdrucksvollen Intermezzo. Die glänzende an Dekorationen und die Pracht der Kostüme,
reien und
usstattung die dem Rokoko⸗
der darüber ausgegossen war. Das anfangs abwartende Publikum erwärmte sich im Laufe des Abends mehr und mehr und konnte sich zum Schluß an begeisterten Beifallsäußerungen nicht genug tun. 8
Neues Schauspielhaus. 8
„Mitchel Carrés Pierrotpantomime „Der verlorene Sohn“, mit der gefälligen, ausdrucksvollen Musik von André Wormser, ist ein in Berlin schon oft erprobtes Werk. In ihrer Glanzzeit erran Helene Odilon in der stummen Rolle des jungen Pierrot, der sich e. das Dirnchen Phrynette verleiten läßt den Vater zu bestehlen, und der nach einem kurzen Liebesrausch als reumütiger Vagabund ins Elternhaus zurückkehrt, einen ihrer nachhaltigsten Erfolge. Später hat Olga Wohlbrück und zuletzt wohl Auguste Prasch die Partie gleichfalls mit Glück gemimt. gerechten Harry Walden mag es gereizt haben, seine Kunst ebenfalls an einer solchen Aufgabe zu erproben, und der Beifall, den er gestern für seine eindrucksvolle Leistung erntete, bewies, daß er sich nicht verrechnet hatte. Körperliche Grazie und Beredsamkeit ohne Worte stehen ihm zu Gebote und 8 Sinn, der hier für den Darsteller unbedingt erforderli ist. bürtige Partnerin; sie spielte zwar übermütig genug, aber diese Rolle kann viel anmutiger gegeben werden, wie Fräulein Doninger bei den Aufführungen des Werks im Theater einst bewiesen hat. Völlig einwandfrei waren anderen Mitwirkenden: Albert Borée und Klara Berger; als Eltern Pierrots, und Arthur Retzbach als Baron. Auch das aus Streichern, Holzbläsern und Klavier sich zusammensetzende Orchester kat seine Schuldigkeit, Den wichtigen Klavierpart führte Klemens Schmal⸗ stich sehr anerkennenswert durch. Sommerabende dürfte sich das gefällige
Im Königlichen Opernhause findet morgen, Sonntag, eine Aufführung der „Zauberflöte“ statt. Herr G. Zottmayer vom Kaiserlich deutschen Landestheater in Prag singt als Gast den Sarastro. Von einheimischen Kräften sind die Herren Hoffmann Papageno), Sommer (Tamino), Lieban (Monostatos), Griswold Sprecher) beschäftigt sowie die Damen: Herzog (Königin),
keblad (Pamina), Dietrich (Papagena), drei Damen: Frau Platchtnger, — thauser, Fräulein Ober, drei Genien: Fräulein Lindemann,
räulein Parbs, Frau von Scheele⸗Müller. Am Montag wird „Salome“, mit Fräulein Rose in der Titelrolle, gegeben. Den Herodes singt Herr Grüning, den Jochanaan Herr Berger, die Herodias Fräulein Hiedler, den Narraboth Herr Kirchhoff. Ueber den größten Teil der Billette zu der am 1. Juni d. J. Allerhöchsten Befehl stattfindenden Vorstellung: Postillon von Lonjumeau“, ist Allerhöchst verfügt.
Die
Im 2. Halbjahr 1907 gingen im ganzen Gebiete der Kapkolonie
entlich bühnen⸗ Pbens und der
1“
noch vorhandenen Billette für den ersten Rang, Parkett und den zweiten Rang werden nur unter ausdrücklichen Bedingung verkauft, daß die Besucher Gesellschaftsanzug (Damen in ausgeschnittenen hellen Kleidern,
rren im Parade⸗
eiw. Frack und weißer Binde) erscheinen. Das Foyer bleibt
für das Publikum geschlossen.
Im Königlichen Schauspielhause wird morgen Ernst von Wildenbruchs Schauspiel „Die Rabensteinerin“, mit Frau Willig in der Titelrolle und den Herren Zimmerer, Kraußneck, Zeisler,
vielgewandten, in allen Sätteln
In Tilly Dellon (Phrynette) hatte er leider keine ganz eben⸗
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Die schwierigen und nicht
irtenszenen
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geschmack angepaßt waren, wirkten durch den feinen Stimmungszauber,
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des Westens dagegen die
Als leichte Unterhaltung für Werk im Spielplan behaupten.
(Anfang 8 Uhr.) —
buir im
resp. Galaanzug mit dunklen Beinkleidern .
Geisendörfer, Patry, Pohl und den Damen von Arnauld, Butze und
von Mapburg in den anderen Hauptrollen, aufgeführt. — Am Montag wird „Ein Erfolg“ von Paul Lindau in der bekannten Besetzung
wiederholt.
Im Deutschen Theater wird morgen, Sonntag, ferner am Donnerstag, Freitag und Montag, den 1. Juni, Shakespeares Lust⸗ spiel „Was ihr wollt“ aufgeführt. Am Montag und Mittwoch geht „Romeo und Julia“ von Shakespeare in Szene. Am Sonnabend werden Schillers „Räuber“ gegeben, am Sonntag, den 31. Mai, der „Sommernachtstraum“. — In den Kammerspielen findet morgen die 50. Aufführung der „Lysistrata“ des Aristophanes statt. Das gleiche Stück wird auch am Dienstag, Donnerstag und Sonntag, den 31. Mai, wiederholt. Am Montag, ferner Mittwoch, Sonnabend und Montag, den 1. Juni, wird Frank Wedekinds Kindertragödie „Frühlings Erwachen“ aufgeführt, am Freitag „Gyges und sein Ring“ von Hebbel.
Im Neuen Schauspielhause wird morgen, Sonntag, und die ganze Woche hindurch täglich die Pantomime „Der verlorene Sohn“, mit Harry Walden als Pierrot, wiederholt.
Im Berliner Theater bringt das Gastspiel des Neuen Schauspielhauses morgen, am Dienstag, Sonnabend und nächsten Sonntag die Posse „Hopfenraths Erben“, am Montag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag (7 ½ Uhr) „Alt⸗Heidelberg“.
Das Lessingtheater bringt morgen als letzte Nachmittags⸗ vorstellung vor den Ferien „Die Stützen der Gese schaft“; morgen abend sowie am Dienstag und allen folgenden Tagen nächster Woche wird „Der Raub der Sabinerinnen“ aufgeführt. Am Montag sowie ge L.zs cgag der nächsten Woche wird „Die Frau vom Meere’ ge⸗ geben.
Im Schillertheater 0. (Wallnertheater), wird morgen nach⸗ mittag und Donnerstagnachmittag (Himmelfahrtstag) „Traumulus’“, morgen abend sowie Freitag und nächsten Sonntagnachmittag „Der Widerspenstigen Zähmung“ gegeben. Montag, Dienstag und Sonn⸗ obend wird „Ohne Geläut“, Mittwoch und Donnerstagabend „Hans Huckebein“, nächsten Sonntagabend „Auf der Sonnenseite“ aufgeführt.
Das Schillertheater Charlottenburg bringt morgen nachmittag und Donnerstagnachmittag „Die Jungfrau von Orleans“, morgen abend „Die Schmuggler“. Montag wird „Hans Huckebein“, Dienstag „Der rote Leutnant“, Mittwoch und Donnerstagabend „Ohne Geläut“ gegeben. AFreitag, Sonnabend und nächsten Sonntag⸗ nachmittag wird „Der Weg zum Herzen“, nächsten Sonntagaben „Das letzte Mittel“ cufgeführt.
Im Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Schauspiel hause wird morgen sowie am Dienstag, Mittwoch, Sonnabend und nächsten
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