iemlich getreu der geschichtlichen Ueberlieferung; ganz besonders hat hn der Charakter des Königs mächtig angezogen, und ihn hat er mit allen Vorzügen und Schwächen lebensgetreu nachzuzeichnen ver⸗ sucht. Ein tragisches Schicksal im akademischen Sinne schildert seine auf breitester ““ aufgebaute Dichtung, die man als „Stück in Stücken“ bezeichnen kann, nicht, wohl aber ein Königs⸗, ein Menschenschicksal. Der Grundzug im Wesen Heinrichs ist der, daß er das Herz dem Hirne opfert. Die Ergriffenheit an der Bahre seines großen Vaters weicht schnell der Entschlossenheit, kühn sein Erbe anzutreten, es neu zu erobern und zu erweitern. Aber mit der Tatkraft verbindet er auch die Klugheit und die List, mit der er in der Reichsversammlung zu Hagenau die Stimmung zu seinen Gunsten zu lenken und dem gefangenen englischen König Richard Löwenherz ein ansehnliches Lösegeld für seine Befreiung zu entlocken weiß. In diese lebensvoll und farbenreich durchgeführte Haupt⸗ und Staatsaktion, in der die einzelnen Sprecher sich scharf und charakteristisch von dem politischen Hintergrund abheben, verflicht der Dichter auch die Versöhnung zwischen Welfen und Waiblingen durch die Verbindung des ältesten Sohnes Heinrichs des Löwen mit Agnes von Hohenstaufen. Er schlägt damit die Brücke zu einem anderen Abschnitt des Dramas, das die Rücdkehr Heinrichs des Löwen nach Deutschland, seinen Siegeszug nach Braunschweig und seinen durch das Erscheinen der weißen Frau im Schlosse angekündigten Tod in bewegten Bildern schildert, unter denen auch die Erstürmung Bardewicks, an dessen zertrümmertem Dom die Inschrift „Vestigia Leonis“ angebracht wird, nicht fehlt. Nicht minder fesselnd sind auch die auf italienischem Boden sich ab⸗ spielenden Begebenheiten, die Kämpfe mit der um den rafen Tankred sich scharenden Normannenpartei, die Entsetzung der belagerten Veste Rocca d'Arce usw. Die letzten Szenen zeigen den Kaiser auf der Höbe seiner Macht in Palermo, sein zur Tyrannei sich auswachsendes Uebermenschentum und seinen jähen Tod inmitten weltumspannender Pläne auf dem Gipfel des Aetna.
Die Aufführung hatte sich die gewaltige Aufgabe gestellt, das Werk möglichst ohne Kürzung und dramaturgische Ueberarbeitung in seiner ursprünglichen Form darzustellen, ein Unterfangen, das — in Anbetracht der zehn großen Verwandlungen und der 51 Sprech⸗ rollen des Stückes — nur dem Königlichen Schauspielhause gelingen konnte. Und es ist glänzend gelungen. In der Titelrolle hatte Herr Staegemann Gelegenheit sein schön ausgereiftes Können zu entfalten. Besonders gut gelangen ihm die ersten Akte, insonderheit die große Szene vor der Reichsversammlung. Für die Schlußakte hätte man die machtvollere Persönlichkeit Matkowskys gewünscht. Außerdem zeich · neten sich in großen Rollen Molenar als Heinrich der Löwe, Po J als Richard Löwenherz aus. Man müßte aber das gesamte Namens⸗ verzeichnis der Mitglieder des Schauspielhauses aufzählen, wollte man alle Mitwirkenden nach Gebühr würdigen. Erwähnt sei nur, daß r Droescher für den erkrankten Herrn Kraußneck in die Bresche prang und die nicht unwichtige Rolle des Sarazenen Achmet mit Anstand durchführte. Die Bühnenbilder waren geschmackvoll und zum Teil sehr charakteristisch, und die Verwandlungen vollzogen sich mit
anerkennenswerter Schnelligkeit.
Lessingtheater.
Am Sonnabend führte man im Lessingtheater wieder „Michael Kramer“, das Drama von Gerhard Hauptmann, auf, das seinerzeit mit grteilten Empfindungen aufgenommen worden war. Der Eindruck war auch jetzt wieder derselbe. Man folgt den ersten Akten nicht ohne Widerspruch, bis der letzte Akt durch seine Schönheit ganz gefangen nimmt, und das, trotzdem hier gerade die vom dramatischen Standpunkte aus größte Schwäche des Stückes am deutlichsten hervor⸗ tritt: das ist das Zaücktreten der Handlung gegenüber den langen Betrachtungen, in denen Michael Kramer seine Ansichten über sich und die Welt entwickelt. Aber die Betrachtungen des Alten sind so ge⸗ mütvoll und klug, sein Verkältnis zur Erhabenheit und Milde des Todes, wie es aus dem Geschick seines Sohnes herauswächst, so ergreifend, dabei die Ausdrucksweise so ungezwungen und doch persönlich charakte⸗ risierend, daß man aufmerksam und mit Andacht der Totenfeier lauscht, die der Vater seinem unglücklichen Kinde bereitet. Herrn Sauers Leictung als Kramer war bewunderungswürdig. Die schlichte Vor⸗ nehmheit und Herzensgüte, die Größe im Leid fanden erschütternden Ausdruck, und er zeichnete dabei den Menschen Kramer mit bedeutsamer, vom feinsten Verständnis geleiteter darstellerischer Kunst, ohne doch jemals die große Linie zu verlassen. Herr Achte berg hätte als Arnold Kramer vielleicht noch farbiger wirken können, bot aber im ganzen eine durchaus annehmbare Leistung. Herr Marr und Fräulein Herterich als Lachmann und Michaline wurden ihren nicht großen, aber Ver⸗ ständnis und Geschmack erfordernden Rollen vollauf gerecht. Fräulein
Theater.
Wüst hatte als Liese Bänsch Gelegenheit, in ihrer bekannten ein⸗ dringlichen Art, gefallsüchtiges und leichtsinniges Wesen darzustellen. Der anhaltende Belfall rief den Dichter öfter vor den Vorhang.
Im Königlichen Opernhause werden morgen Meyerbeers „Hugenotten“ aufgeführt. Neben den Damen Hempel (Königin), Rose (Valentine), Dietrich (Page) und den Herren Jörn (Raoul), Griswold (Saint⸗Bris), Knüpfer (Marcel), Bronsgeest (Nevers) in den Hauptpartien, sind noch die Damen Parbs, Ober und die Herren Bachmann, Kirchhoff, Krasa, Dahn und andere mit größeren Aufgaben betraut. Dirigent ist der Kapellmeister Blech. — Das Konzert des Königlichen Opern⸗ chors unter der Leitung des Königlichen Kapellmeisters E. von Strauß und des Königlichen Chordirektors, Pro⸗ fessors H. Rüdel findet am Bußtag (18. d. M.), Abends 7 ½ Uhr, statt. Das Programm verspricht a-cap ella-Chöre für gemischten Chor von Palestrina, Richard Strauß und Wilhelm Berger, und zum Schluß „Parsifal“ von Richard Wagner: a. Vorspiel, b. Karfreitagszauber, c. Abendmahlsfeier. Mit⸗ wirkende sind: die Königliche Kammersängerin Frau Goetze (Altsolo), die Königlichen Opernsänger Herren Bachmann (Gurnemanz), Brons⸗ geest (Amfortas), Kirchhoff (ersta⸗ Krasa (Titure!) und die Königliche Kapelle. Der Billettverkauf findet täglich bei Bote u. Bock (Leipziger Straße 57) statt.
m Köͤniglichen Schauspielhause wird morgen, Mittwoch, Ernst von Wildenbruchs Schauspiel „Die Rabensteinerin“ mit Frau Willig in der Titelrolle, den Herren Matkowsky, Kraußneck, Zeisler, Geisendörfer, Patry, Pohl und den Damen von Arnauld, Bußze und von Mavyvburg in den Hauptrollen, aufgeführt. Im Neuen Königlichen Operntheater bringen die Schlier⸗ seer, deren Gastspiel seinem Ende naht, morgen das oberbayerische Volksstück „Der Gemeindekaspar“. Die Titelrolle wird von Faver
Terofal gespielt.
In der St. Marienkirche veranstaltet der Königliche Musik⸗ direktor Bernhard Irrgang morgen, Mittwoch, Abends 7 ½ Uhr, das nächste Orgelkonzert, unter Mitwirkung von Fräulein Signe Giertzen (Sopran), Fräulein Hilde Ellger (Alt) und Fräulein Gertrud Japsen (Kontra⸗Alt und Violine). Orgelkompositionen von Bach, Fnrico Bossi (Piéce Héroique) und Boöllmann stehen auf dem
Programm. Der CEintritt ist frei. Programme mit Text kosten 10 ₰.
(Der Konzertbericht befindet sich in der Zweiten Beilage.)
1 Mannigfaltiges. Berlin, 10. November 1908.
Der Verein zur Besserung der Strafgefangenen in Berlin bielt am gestrigen Montag im Königlichen Landgericht I unter dem Ss des stellvertretenden Vorsitzenden, Ersten Staats⸗ anwalts Klein seine Monatsversammlung ab. Das Andenken des verstorbenen Ehrenmitgliedes des Vereins, des in der Fürsorge⸗ tätigkeit wohlbekannten Geheimen Rats Fuchs⸗Karlsruhe wurde in der üblichen Weise geehrt. Mit hoher Befriedigung wurde die Mit⸗ teilung aufgenommen, daß sich der Ueberschuß der von Frau Landgerichtsrat Langerhans arrangierten Konzertmatinee auf etwa 800 ℳ belaufen dürfte. — Von außerordentlichem Wert ist eine Anregung, die dem Vereine ein neues segensreiches Feld der Täti keit zu eröffnen geeignet ist. Sie betrifft die jugendlichen Sträflinge, die Lor dem Untersuchungsgefäng⸗ nisse bewahrt werden sollen. — Der Bericht über die Tätigkeit des Arbeitsnachweisebureaus läßt in seinen Zahlen einen kleinen Rückstand gegen die gleiche Zeit des Vorjahres erkennen, welcher Umstand in der ungünstigen geschäftlichen Lage begründet ist. Im Monat Oktober hatten 530 Personen sich um Gewährung der Vereinsfürsorge gemeldet, 473 hatten um Beschäftigung gebeten, 443 konnte solche nachgewiesen werden. Seit Anfang Januar wurden 4511 Strafentlassene in Arbeit gebracht. Ebenfalls seit 1. Januar haben sich 932 Personen an den Verein gewandt um Zarücknahme ihrer Ausweisungsordres. Diese Zurücknahmen der Ausweisungen sind zum größten Teil befürwortet worden. Für 27 Personen, welche um ihre vorläufige Entlassung hebeten haben, hat der Verein gesorgt, und in 42 Fällen hat er die
echerchen über die Verhältnisse von Jugendlichen, welche der Aburteilung für begangene Vergehen durch die Jugendgerichte oblagen, übernommen. Für zwei Jugendliche hat der Verein
Deutsches Theater. Mittwoch: Was ihr Komische Oper. Mittwoch: Tiefland. An⸗ wollt. Anfang 7 ½ Uhr.
fang 8 Uhr.
geeignete Lehrstellen beschafft. Eine E“ “ gab Herr Noêve in bezug auf die Auszahlung des Arbeits⸗ verdienstes. Gegen die Art dieser Auszahlung macht sich unter den Strafentlassenen eine starke Animosität bemerkbar. Der Vorsitzende erkannte die Verhältnisse, die wohl eigenartig und schwierig seien, an und gab auch eine überzeugende Erklärung für diese Erscheinung, die auf einer Fiktion beruhe. Zur Klärung der nicht ganz einfach liegenden Verhältnisse machte der Vorsitzende den von der Versammlung gutgeheißenen Vorschlag, daß sich die Inspektoren der einzelnen Gefängnisse sowie die betreffenden Kassenbeamten und Personen der praktischen Fürsorge mit einander ins Benehmen setzen, die die Angelegenheit beraten möchten. Von dem Ergebnis dieser Beratungen soll dann dem Plenum des Vereins Bericht erstattet werden. Den Schluß der Tagesordnung bildete der beifällig aufgenommene Bericht des Strafanstaltslehrers Noͤve über die Tagung der Rheinischen Ge⸗ fängnisgesellschaft in Düsseldorf.
Gelegentlich der unter dem Proteltorat Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Friedrich Leopold im Kunstsalon Keller u. Reiner zu Gunsten der Berliner Gesellschaft zur Be⸗ kämpfung der Säuglingssterblichkeit veranstalteten Kunst⸗ ausstellung findet unter dem Patronat der Prinzessin Wilhelm zu Wied morgen, Mittwoch, Nachmittags 5 Uhr, ein Nachmittagstee⸗ konzert statt. An den Teetischen werden Damen der Gesellschaft die Honneurs machen. Für die musikalische Unterhaltung wird Herr Professor aver Scharwenka in Gemeinschaft mit der Sopranistin Bertha Bloch⸗ Jahr und dem rumänischen Cellisten Dr. Serge Barjansky sorgen. Ferner werden von Dr. Axel Gauffin, mit schwedischer Lautenbegleitung, Volkslieder vorgetragen. Eintrittskarten zu 5 ℳ sind an der Kasse des Kunstsalons Keller u. Reiner und in der Geschäftsstelle der Gesell⸗ schaft (Frobenstraße 26) zu haben. .“ 1
Stettin, 10. November. (W. T. B.) Auf der Werft des „Vulkan“ lief heute mttag um 12 ½ Uhr der für den Nord⸗ deutschen Lloyd gebaute Schnelldampfer „George Washington“ glücklich vom Stapel. Vom Norddeutschen Lloyd war der Vizepräsident Konsul Achelis erschienen. Der amerikanische Botschafter Hill hielt die Taufrede und vollzog die Taufe. Das Schiff ist mit 220 m Länge und 23 m Breite das größte Schiff der deutschen Handelsmarine.
Flensburg, 9. November. (W. T. B.) Das Eisenbahn⸗ unglück bei Groß⸗Tarup vom 9. August, bei dem neun Personen getötet und achtzehn mehr oder weniger schwer verletzt worden sind, bildete heute den Gegenstand einer Verhandlung vor der hiesigen Strafkammer. Die Angeklagten, Lokomotivführer Strecker und Zugführer Flogt, wurden freigesprochen. Das Gericht stellte fest, daß zwar eine Vergeßlichkeit vorliege, für die jedoch die Angeklagten strafrechtlich nicht verantwortlich gemacht werden könnten.
Stuttgart, 9. November. (W. T. B.) Wie der „Schwä⸗ bische Merkur“ erfährt, hat das preußische Kriegsministerium das Luftschiff „Zeppelin I“ amtlich abgenommen. Es waren vom Reichstage 2 150 000 ℳ bewilligt worden, von denen die nach dem Unfall bei Echterdingen dem Grafen von Zeppelin ausgezahlten 500 000 ℳ als persönliche Gratifikation gedacht und 1 650 000 ℳ für den Ankauf der Luftschiffe Zeppelins bei Nachweis gewisser Leistungen bestimmt waren. Von dieser Hauptsumme wird jetzt ein Teil zum Ankauf des „Zeppelin I“ verwandt werden.
Donaueschingen, 10. November. (W. T. B.) Seine Majestät der Kaiser mit Gefolge, der Fürst und die Fürstin zu Fürstenberg mit Familie und sämtliche fürstliche Gäste ver⸗ ließen im Kaiserlichen Sonderzug Donaueschingen. Die Ankunft bei Manzell ist für 12 Uhr 58 Minuten vorgesehen. Der Aufenthalt und die Besichtigung des Luftschiffs „Zeppelin I“ soll bis 3 ¾ Uhr dauern. Das Wetter ist kalt und sehr schön.
New York, 9. November. (W. T., B.) Der Postmeister Edward Morgan ist von einem gut gekleidesen Manne auf der Straße durch einen Revolverschuß schwer verletzt worden. Der Täter hat sich selbst sofort durch drei Schüsse in den Kopf getötet.
(Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)
Hofballettmeister Signor Giovanni Pratesi. Musik vom Kapellmeister Dominik Ertl. Inszeniert vom Direktor Albert Schumann. 1. Akt: Ein Fischer⸗
1) Im Monat Oktober 1908 sind geprägt worden in:
en Neichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.
Berlin, Dienstag, den 10. November—
ägungen von Reichsmünzen in den deutschen Münzstätten bis Ende Oktober
Goldmünzen
Amtliches.
Deutsches Reich. Uebersicht
Silbermünzen
1908.
Nickelmünzen
Kupfermünzen
Doppel⸗ kronen 1“
Kronen
Hiervon auf Privat⸗
rechnung*) ℳ
Drei⸗
markstücke
ℳ
Zwei⸗
markstücke
ℳ
Ein⸗ markstücke
ℳ
Fünfzig⸗ pfennigstüͤcke
ℳ
Zehn⸗ pfennigstücke ℳ ₰
Fünf⸗ pfe vancas⸗
ℳ
Zwei⸗ Ein⸗ pfennigstücke pfennigstücke
EEAEE
Summe 1
2) Vorher waren geprägt“**) Gesamtausprägung.... 4
Hiervon sind wieder eingezoge 5) Bleibbvbvbh .
6 026 400
6 026 400
2 961 000 1 536 900 90 000 150 000 162 000 108 000
201 500
272 500
53 000 408 500
605 107
V
117 61950 30 000—
24 900—
10 000 53 000 40 000
36 460 62 9 209 03 4000—
16 337
6 026 400 . 3 768 767 660
732 237 140 3203338810
6 026
253 196 285
5 007 900 666 000
201 500 300 250 462 278 629 654
1 339 107
152 309 383 50
m2'550 58 887 089, —
29 041 886/45
103 000
59 560 55 12 581 983,82
15 337 7 596 862 98
8 377279260732257 1725 28 977 080] 44 693 870
3209365210
253 196 285 120 135
5 73 900
300 451 962 [279 968 761 187 486
152 856
152 300 583 50
57 795 617,50
59 059 808 50 570 807 ,10
29 144 886
45
60 563 30
2682653 77 10 616 80
7 613 200 36 5 459 06
3 745 816 980[687 543 270 4 433 360 250 ℳ.
253078 150
5573 90
300 264 476
279 815 9051³r94 513 766,—
58 485 801 40
29 084 323
15
7807 730
[283035,57
*) Einschließlich von Kronen, zu deren Prägung die Reichsbank das Gold geliefert hat.
1 Vergl. den „Reichsanzeiger“ vom 8. Oktober 1908, Nr. 238. Berlin, den 9. November 190boces. 8
933 344 197 ℳ.
atzamts.
87 573 124,55 ℳ.
20 238 777,97 ℳ.
Berichte von deutschen Fruchtmärkten.
gering
mittel
gut
Verkaufte
Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner
Menge
höͤchster ℳ
niedrigster 4ℳ
niedrigster
ℳ
höchster
ℳ
niedrigster
ℳ
höchster
Doppelzentner
“
Verkaufs⸗
Durchschnitts⸗ preis für 1 Doppel⸗ zentner
Markttage
Durch⸗ schnitts⸗ preis
ℳ
“ “ 5 Qualität
Am vorigen
Außerdem wurden am Markttage (Spalte 1) nach überschläglicher Schätzung verkauft Doppelzentner (Preis unbekannt)
Königliche Schauspiele. Mittwoch: Opern⸗ haus. 236. Abonnementsvorstellung. Die Huge⸗ notten. Große Oper in fünf Akten von Giacomo Meverbeer. Text nach dem Französischen des Eugène Scribe, übersetzt von Ignaz Castelli. Musikalische Leitung: Herr Kapellmeister Blech. Regie: Herr Regisseur Dahn. Ballett: Herr Ballettmeister Graeb. Anfang 7 ½ Uhr.
Schauspielhaus. 249. Abonnementsvorstellung. Die Rabensteinerin. Schauspiel in 4 Akten von Ernst von Wildenbruch. Regie: Herr Regisseur Keßler. Anfang 7 ½ Uhr.
Neues Operntheater. Unter Leitung des Direktors Faver Terofal: Gastspiel des Schlierseer Bauern⸗ theaters. Zum ersten Male: Der Gemeinde⸗ kaspar. Oberbaverisches Volksstück mit Gesang und Tanz in 3 Aufzügen von Benno Rauchenegzer. Musik von Karl Horak. Anfang 8 Uhr.
Donnerstag: Opernhaus. 237. Abonnementsvor⸗ stellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Der Ring des Nibelungen. Bühbnenfestspiel von Richard Wanner. Zweiter Tag: Siegfried. (Gewöhnliche Preise.) Anfang 7 Uhr.
Schauspielbaus. 250. Abonnementsvorstellung Kaiser Heinrich der Sechste. Tragödie in fünf F von Christian Dietrich Grabbe. Anfang
r.
Neues Operntheater. Unter Leitung des Direktors Faver Terofal: Gastspiel des Schlierseer Bauern⸗ theaters. Der Amerikaseppl. Bauernypesse mit Gesang und Tanz in 3 Akten von Benno Rauchen⸗ egger und Konrad Dreher. Anfang 8 Uhr.
Ovpernhaus Mittwoch (Bußtag), den 18. Nov., Abends 7 ½ Uhr: Konzert des Königlichen Operuchors unter Leitung des Königlichen Kavellmeisters Herrn E. v. Strauß und des Königlichen Chordirektors Herrn Professor H. Rüdel. Unter gütiger Mit⸗ wi kung der Königlichen Kammersängerin Frau Goetze, der Köͤniglichen Sänger Herren Bach⸗ maun, Bronsgeest, Kirchhoff, Krasa und der Königlichen Kap elle. Programm: 1) Credo von Palest ina. 2) „Groß ist der Herr“ von W. Berger. 3) „Müde, das Lebenusboot weiter zu steuern“ von W. Berger. 4) Hyvmne von Rich Strauß. Zum Schluß: Parsifal von Rich. Wagner für Soli, Ckor und Orchester. a. Vorspiel. b. Kar⸗ freitagszauber. c. Abendmahlsfeicr. Karten⸗ verkauf täglich bei Bote & Bock, Leipzigerstraße 37.
Donnerstag: König Lear.
Kammerspiele.
Mittwoch: Clavigo. Anfang 8 Uhr. Donnerstag: Eine Heiratsgeschichte.
Neues Schauspielhaus. Mittwoch: Julius Caesar. Anfang 8 Uhr.
Donnerstag: Julius Caesar.
Freitag: Das Fräulein in Schwarz (zu volks⸗ tümlich ermäßigten Preisen).
Sonnabend: Faust, 1. Teil. Anfang 7 ½ Uhr.
fjebbeltheater. (Königgrätzer Straße 57/58.) Mittwoch: Der Liebhaber. Komödie in 4 Akten von Bernard Shaw. Anfang 8 Uhr.
Donnerstag: Zum ersten Male: Erde.
Freitag: Der Liebhaber.
Sonnabend: Erde. 5
Berliner Theater. Mittwoch: Der Veilchen⸗ fresser. Anfang 8 Uhr. Donnerstag: Der Vellchenfresser. — Der Veilcheufresser. onnabend: Zum ersten Male: Mariamne. Anfang 7 ½ Uhr.
Lessingtheater.
Rosmersholm. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Michael Kramer. Freitag, Abends 8 Uhr: Gespenster.
Schillertheater. 0. (Wallnertheater.)
Mittwoch, Abends 8 Uhr: Der schwarze Kavalier. Ein deutsches Spiel in 3 Akten von Heinrich
Lilienfein. Abends 8 Uhr: Der schwarze
Donnerstag, Kavalier. Freitag, Abends 8 Uhr: Die Zwillingsschwester. Charlottenburg. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Die Zwillingsschwester. Lustspiel in vier Aufzügen von Ludwig Fulda. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Der Familientag. Freitag, Abends 8 Uhr: Der Grafvon Charolais.
Theater des Westens. (Station: Zoologischer Garten. Kantstraße 12.) Mittwoch: Der sidele Bauer. Operette von Leo Fall.
Donnerstag: Der sidele Bauer.
Herodes und
Mittwoch, Abend
händler. Einstudiert vom Königlich ita
Donnerstag: Pelleas und Melisande. Freitag: Hoffmanns Erzählungen. Sonnabend: Tiefland.
Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Mitt⸗ woch, Abends 8 Uhr: Die Tür ins Freie. Donnerstag bis Sonnabend: Die Tür ins Freie.
Residenztheater. (Direktion: Richard Alexander.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Kümmere Dich um Amelie. Schwank in 3 Akten (4 Bildern) von Georges Feydeau.
Donnerstag und folgende Tage: Kümmere Dich um Amelie.
Thaliatheater. (Direktion: Kren und Schönfeld.) Mittwoch, Avends 8 Uhr: Gastspiel Alexauder S2s Bruder Straubinger. Operette in 3 Akten.
Donnerstag und folgende Tage: Bruder Strau⸗ binger.
Trianontheater. (Georgenstraße, nahe Bahnhof
Friedrichstraße.) Mittwoch: Die Liebe wacht. Donnerstag bis Sonnabend: Die Liebe wacht.
Konzerte.
Saal Bechstein. Mittwoch, Abends 7 ½ Uhr: Liederabend von Rudolph Engberg.
Beethoven-⸗Saal. Mittwoch, Abends 8 Uhr:
Besseet von Alexander Heinemann, Kammer⸗ änger.
Mozart-Saal. Mittwoch, Abends 8 Uhr:
1 Orchesterkonzert von Bronislaw Hubermann. Dirigent: Prof. Karl Panzuer.
Klindworth-Scharwenka⸗Snal. Mittwoch,
Abends 8 Uhr: Lieder⸗ und Duettabend von Klara Werdermann und Klara Schützer.
Birkus Schumann. Mittwoch, Abends präz.
7 ½ Uhr: Das dieesjährige große Pracht⸗Manege⸗ Schaustück: Golo, der Feeräuber und Mädchen⸗ lienischen
.
8
dorf in Holland. 2. Akt: Diamantengrotte in Indien. 3. Akt: Jagdzug des Mahä ä scha, Verfolgung des Mädchenhändlers, Zerstörung seiner Burg am Meere. 4. Akt Der Elefant als Urteilsvollstrecker (Salambos Opfertanz). 5. Akt: Pompöses Fest beim Mahärädscha. Noch nie gesehene Schlußapotheose. Vorber: Galaprogramm und die vorzüglichen No⸗ vember⸗Spezialitäten.
Familiennachrichten.
Verlobt: Frl. Leonore von Dewitz mit Hrn. Land⸗ rat Günther von Hohnhorst (Schönhagen, Pomm. — Dramburg).
Verehelicht: Hr. Oberleutnant Werner von Rogues mit Frl. Elena von der Wense (Oldenburg i. Gr.).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. von Bcenplit (Lüben). — Eine Tochter: Hrn. Major Alfred Grafen von Soden (Bonn).
Gestorben: Hr. General d. Inf. z. D. Otto von Strubberg (Berlin). — Hr. Generalmajor z. D. Bernhard von Baerensprung (Hirschberg). — Hr. Generalmejor z. D. Alfred Frhr. von Wertbern (Naumburg a. S.). — Hr. Geheimer Rat, Professor Ed. von Woelfflin (Basel). — Hr. Professor Tr. Ernst Loh ee (Berlin) — Verw. Fr. Justizrat Elisabeth Plathner, geb. von Wind⸗ heim (Breslau). — Fr. Kirchenrat Margarete Scriba, geb. von Kirchbach (Lodersleben). — Hrn. “ Grafen zu Dohnas Sohn Friedrich (Neu⸗ rode).
“
Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg.
Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Acht Beilagen
. (einschließlich Börsen⸗Beilage), sowie die Inhaltsangabe zu Nr. 6 des öffent⸗ lichen Anzeigers (einschließlich der unter Nr. 2 veröffentlichten Verannim achtun enn,
betreffend Kommanditgesells en auf eeee Aen⸗ Woche vom
2. bis 7. November 1908.
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Babenhausen Illertissen. 1öö1“ Geislingen. Meßkirch..
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Oppeln. Illertissen. Aalen... . Riedlingen.
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Bemerkungen. Die verkaufte Menge
Breslau. . Strehlen i. Schl. Löwenberg i. Schl
Strehlen i Sch Grünberg i. Schl. Löwenberg i. Schl.
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Strehlen i. Schl. Grünberg i. Schl. Löwenberg i. Schl.
Strehlen i. Schl. Grünberg i. Schl. Löwenberg i. Schl.
Braugerfte
15,40
16,20 16,20
19,60 18,70 19,00 19,80 20,00 20,00 20,20 20,00
Weizen.
19,80 19,70 20 00 20,00 20 20
21.00 21,00
Kernen (euthülster Spelz, Dinkel, Fesen).
20,75 20,70 20,80 19,60 20,40
16,30 15,90 16,10 16,60
16 60 17,80 16,00 15,60 15,60
17,00 14,10 14,40 17,50 17,00 17.30 18 00 15,20 17,60 19,00 18,00
15,40 14 90 14,90 15 40 16,00 14,70 15 80
14,50 15,80 15,00 15,80 16,50
16,60 wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt. Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet.
20.90 20 80 21,20 20,00
16,10 16,60 17,20 16,40 16 80 18,00 17,00 15 80 17,00
er ste.
14,40 14.80 18 00 18 00 17,50 18,50 15,40 18,00 19 40 18,40
ser.
16 00 15,10 15,50 15 60 16,20 14.80 16,00 16,50 16,00 16,00 16,00 16,20 17,00
14,70 15,00 18,50 18,00 17,50 18,50 15,40 18,00 19,40 18,80
16 00 15,20 16,00 15,60 16 2) 14,80 16,00
16,50
16,00 16,00 17,00 16,20 17,00
5 121
16,52
16,63
Ein liegender Strich (—) in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den letzten sechs Spalten, daß entsprechender Bericht fehlt⸗ Berlin, den 10. November 1908.
Kaiser
orght
liches Statistisches Amt. an der B