1908 / 267 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 11 Nov 1908 18:00:01 GMT) scan diff

unserer Flotte ist einfach eine dira necessitas. England braucht vns⸗ 85 vit stärker ist als die zweier Großstaaten. Unsere Stärke liegt im Landheer, mit dem wir auch einen Krieg gegen 2 Fronten siegreich durchführen könnten. Unsere Flotte hat nur eine sekundäre Bedeutung. Wir tragen keine Schuld, wenn durch Vergrößerung der englischen Flotte auch wir zur Vermehrung unserer Flotte gedrängt werden. Erkennt England diesen Standpurkt als gerechtfertigt an, so werden wir uns mit ihm verständigen können.

(Schluß des Blattes.) 1b

daß die afrikanischen Funde den amerikanischen mindestens ebenbürtig seien, denen sie auch darin gleichen, daß hier wie dort die Fundstä te Küstenformatien Deutsch Ostafrikas vermittelnden, anregenden Vortrag der Jura⸗Formation angehört. Um einen Ueberblick zu gewinnen, und knüpfte daran die Hoffnung, es möge Professor Fraas vergönnt wurde das hohe trock ne Gras im Buschwald abgebrannt und dann sein, seine epochemachenden paläozoischen Funde persönlich in den an 12 Stellen, die leicht hätten beliebig vermehrt werden können, eine gesicherten Besitz der Museen zu beingen. . sotgfältige, überall erfolgreiche Untersuchung angestellt. Da sich die Auf der Tagesordnung der Novembersitzung stand zunächst einzelnen Skeletteile zwar gut erhalten, aber bunt durcheinander⸗ die Wahl des Vorstandes der Gesellschaft für Erdkunde für, das gewürfelt fanden einzelne davon von so gewaltigen Dimensionen, Jahr 1909. Es wurden gewählt zum Ersten Vorsitzenden Gehelmer daß ein Hinterbein mit 3 ½ m, ein Beckenknochen als 1 m weit ge⸗ Bergrat Professor Dr. Wahnschaffe, zu stellvertretenden Vorsitzenden messen wurde —, so beschloß der Forscher, an ihm geeignet die Herren Hellmann und Penk, zu Schriftführern die Herren Ebelin scheinender Stelle eine Ausgrabung vorzunehmen, von der er und Georg Wegener. Allseitig begrüßt wurde die Muteilung, da hoffte, daß sie noch zusammenhängende Gerippe zutage eine die Damen von der Teilnahme an der Gesellschaft ausschließende fördern werde. Der Erfolg gab ihm auch diesmal Precht, Bestimmung aufgehoben worden sei. Damen haben alsbald ihren es wurde zu einem Teil wenigstens daz woblerhaltene Skelett Beitritt angemeldet. Einziger Gegenstand der Tagesordnung war ein eines riesicen Sauriers freigelegt, das den Dplodocus des Berliner Vortrag des Oberleutnants zur See Trolle aus über die Museumsz in den Schatten stellt; denn die Wirbel dieses Riesen waren „Danmark“⸗Expedition nach Nordost⸗Grönland 1906 bis um wenigstens ein Drittel größer als die entsprechenden Wirbel unseres 1908. Einleitend erinnerte der Vorsitzende, Geheimrat Hellmann Diplodocus. Leider verhinderte die gewaltige Größe und Schwere daran, daß es kaum 4 Jahre her sei, als der ausgezeichnete Leiter aller Knochen, davon etwas mitzunehmen, ein besonders interessanter dieser Expedition, der zu unserem tiefen Schmerz dabei untergegangene Teil wog 85 Pfund, was einer sehr re chlichen Trägerlast gleichkommt, Mylius Eriksen, in der Gesellschaft für Erdkunde nach einem glück⸗ und der Reisende hatte nur wenige Träger und vor allem kein lichen Vorstoß zur Ostkäste Grönlands seine Absicht aussprach, dies geeignetes Gerät zur Ausgrabung und Bergung der vor⸗ Werk in einem zweiten Unternehmen zu vollenden und ganze Gewiß⸗ v Schätze bei sich. Es werden hierfür besondere heit über die noch unbekannten nordöstlichen Küsten Grönlands zu Veranstaltungen getroffen werden müssen. Mit dem Recht verschaffen. In Vorsatz dieser Atsicht verließ dann unter Parforcejagd statt. Stelldichein: des Entdeckers hat Professor Fraas jenen Saurier den Namen Mylius Eriksens Führung im Sommer 1906 eine große der Kommandantur in Döberitz 1 Gigantosaurus augustus africanus gegeben. Ueber die geologischen Expedition Kopenhagen. Sie hat ruhmvoll ihre Aufgabe zu Verhältnisse Deutsch Ostafrikas gab der Vortragende interessante Auf. Ende geführt und den letzten noch unbekannt gewesenen schlüsse. Mindestens ½0 des Landes gehört dem Urgebirge, und zwar Küstenteil Grönlands von dem nöͤrdlichsten Punkt aus, an dem Peary Literatur.

sehr alten Formationen an. Ein granitisches Massiv von beträcht⸗ unte: 83 ½ n. Br. von Westen her kommend anlangte, bis zu dem Die Kämpfe der deutschen Truppen in Südwest⸗ licher Ausdehnung stellt das Gebiet von Unyamwesi dar, das sich vom Punkte südlich hiervon an der Ostküste, den die deulsche Expedition afrika. Auf Grund amtlichen Materials bearbeitet von der 2. bis 6. Grade s. Br. im Süden des Victoria Nvyansa erstreckt, und unter Coldewey 1868 als damals nördlichsten Punkt erreichte, mit Kriegsgeschichtlichen Abteilung I des Großen General⸗ dessen bedeutendster Platz Tabora ist, wo sich die Straßen nach dem tunlichster Genauigkeit erforscht und kartographisch festgelegt, sodaß stabes. Verlag der Königlichen Hofbuchhandlung E. S. Mittler Victoria Nyansa und dem Tanganyika⸗See scheiden. Ein großer heute kein Zweifel mehr besteht, daß Grönland eine Insel ist und u. Sohn, Berlin (Pr. 30 ₰). Die vorliegende Schrift bildet Mantel von Schiefergesteinen umgibt den gesamten Aufbau Deutsch⸗ sich nicht bis zum Pol erstreckt. Die Expedition ist vor wenig Wochen eine Fortsetzung des 6. (Schluß⸗) Heftes dieser für die weitesten Kreise des Ostafrikas, der im wesentlichen ein einförmiges Hochplateau bilden würde, erst zurückgekehrt, aber mit stiller Wehmut ist die Genugtuung über deutschen Volkes bestimmten Veröffentlichung und erzählt in der be⸗ wenn nicht eine höchst merkwürdige Gliederung stattgefunden hätte, ihre Erfolge gemischt; denn nicht bloß ihr Führer, sondern auch zwei kannten, leicht verständlichen, fesselnden Weise von Moren gas Ende die von großem Einfluß auf die geographischen Verhältnisse und seiner Gefährten mußten diese Erfolge mit dem Opfer ihres und dem Zug Erckerts gegen Simon Kopper in die Kala⸗ den landschaftlichen Charakter Deutsch⸗Ostafrikas ist, bewirkt durch ge⸗ L bens zu bezahlen. Oberleutnant zur See Trolle hatte, hari. Die Schilderung, wie den hartnäckigen, starrsinnigen Friedens⸗ waltige Einbrüche, die in meridionaler Richtung während der Tertiär⸗ nachdem Eriksens Tod zu trauriger Gewißheit geworden, die Leitung störer Morenga durch das Zusammenwirken deutscher und englischer zeit stattgefunden haben und die ihren bedeutendsten Ausdruck in der übernommen. Er war im Heimathafen angelangt gleich bereit, der Teuppen endlich auf britischem Boden, in einem Gefecht mit einer stärksten dieser teklonischen Verwerfungen findet, der sich als Gesellschaft für Erdkunde, als erster nicht dänischer Gesellschaft ein. Abteilung der ihn verfolgenden Kappolizei, am 20. September 1907 „großer afrikanischer Graben“ vom Nordende des Nyvassa Sees aus, gehenden Bericht zu erstatten Ihm ist für dies Entgegenkommen zu sein Schicksal ereilte, bietet besonders spannende Momente. die von diesem eingenommene Furche fortsetzend und unsere Kolonie danken. Noch begrüßte der Vorsitzende den der Sitzung beiwohnenden Sie wirft vornehmlich auch interessante Schlaglichter auf

dankte dem Redner für seinen das Verständnis der Landschaft und der tropischen Waldes, große Verschiedenheiten zwischen Mee

temperatur bei Konstanz der ersteren auf 1 . Das eingehend studierte Tierleben zeigt geringe Mannigfaltigkeit unter den Säuge⸗ tieren Bären, Füchse, Hasen, Walroß dagegen, im Sommer zumal, ein reiches Vogelleben ein für die Unbilden der Witterung mit einem dichten Federkleid versehener „Strandläufer“ ist eine auf⸗ fällige Erscheinung —. Auch dem Tierleben des Meeres wurde große Aufmerksamkeit gewidmet. In tiefer Bewegung gab der Vortragende gegen den Schluß seines Berichtes eine Schilderung des Verlustes von Mvylius Eriksen und seiner Begleiter. Sie erlagen im November 1907 ihrer eeeeensece . keit infolge erfrorener Füße und erlitten infolge hiervon den Hungertod; Mylius Eriksen wahrscheinlich 10 Tage später als seine Begleiter, aber in geringer Entfernung von jenen. Seine Auf⸗ jeichnungen reichen bis kurze Zeit vor seinem tragischen Ende. Man fand die Leichen etwas südlich von jenem oben genannten malerischen H2 vnten SG ö. fern 8 ger Küfte, und errichtete um Gedächtnis der drei Märtyrer der Wissenschaft einen weithin sichtbaren, durch ein Kreuz gekrönten Malhügel. 1

Jagd. Morgen, Donnerstag, den 12. d. M.,

eht heute von Tschung⸗

Der Schlußbericht über die gestrige Sitzung des Reichs⸗ tags befindet sich in der Ersten und Zweiten Beilage.

In der heutigen (159.) Sitzung des Reichstägs, welcher x8 der dheutigee Fürst von Bülom, der Staats⸗ sekretär des Innern Dr. von Bethmann Hollweg, der Staatssekretäar des Reichsmarineamts, Admiral von Tirpitz, der Seng des Reichspostamts Kraetke, der Staatssekretär des Reichskolonialamts Dernburg,

der Staatssekretär des Reichsschatzamts Sydow und der stellvertretende Staatssekretär des Auswärtigen Amts von Kiderlen⸗Waechter beiwohnten, wurde die Besprechung der fünf Interpellationen, betreffend die Veröffent⸗ lichungen im „Daily Telegraph“, fortgesetzt.

Abg. Freiherr von Gamp⸗Massaunen (Rp.): Ich glaube nicht, daß die Art und Weise, wie gestern der Abg. Liebermann von Sonnenberg Kritik an den gegenwärtigen Verhältnissen geübt hat, in allen Kreisen der konservativen Partei Billigung und volle Zu⸗ stimmung gefunden hat; ich glaube auch nicht, im Westen; dort wird eine große Zahl patriotischer Leute diese Art Kritik nicht gutheißen. Nicht Zorn und Erbitterung, sondern ernste Sorge um des Vaterlandes Wohl über diese Vorkommnisse erfüllt jedes patrio⸗ tische Herz Es ist geradezu ein tragisches Geschick, daß ein Kaiser, der so viele hervorragende Eigenschaften hat, dem die Arbeiter soviel verdanken (Widerspruch bei den Sozialdemokraten), jawohl, dem die Arbeiter durch seine Sozial⸗ und Kolonialpolitik soviel verdanken, sodaß dies von Tausenden von Arbeitern empfunden wird, daß ein solcher Herrscher im Widerspruch steht mit den An⸗ schauungen der großen Masse der Bevölkerung, daß er aus den Vorkommnissen seines bisherigen Lebens so wenig Lehre gezogen bat. Ich erblicke die hauptsächlichste Ursache dieser Vor⸗ kommnisse darin, daß nach dem Abgange des Fürsten Bis⸗ marck der Kaiser nicht Männer als Reichskanzler zur Seite gehabt hat, die den Mut, den Willen und die Macht hatten, ihre verfassungs⸗ mäßigen Pflichten und Aufgaben auch nach oben hin zu wahren. Der Graf Caprivi war ein Soldat, er hat es oft ausgesprochen, daß er als Soldat nur die Befehle des Kaisers zu befolgen habe. Daß ein solcher Reichskanzler einen maßgebenden Einfluß auf den Kaiser nicht hat gewinnen könneg, ist klar. Auch von dem alten

S. M. uacht. wa enleghe se ki tse) na anhsien (Yangtse) ab. 8 Gaege „Seeadler“ geht heute nach der Mansabucht in See.

von Daressalam

Oesterreich⸗Ungarn.

Der Erzherzog Franz Ferdinand hat, zufolge, gestern die bosnisch herzegowinische abordnung feierlich empfangen.

Der Minister des Innern Graf Andrassy hat heute dem ungarischen Abgeordnetenhause den Gesetzentwurf uüber die Wahlreform vorgelegt.

Wie das „W. T. B.“ meldet, ist dem eingehend motivierten Entwurf gemäß jeder 24 jährige Staatsbürger, der seit einem Jahr an einem Ort ansässig ist, Wähler. Die des Lesens und Schreibens Unkundigen wählen derartig, daß eine Gruppe von zehn Analphabeten einen Wahlmann wählt. Dieses indirekte Wahlrecht der Analphabeten ist damit begründet, daß nahezu ein Drittel der Wählermasse Analphabeten sind. Durch den Gesetzentwurf wird die Wählerzahl von 1,1 Million auf 2,6 Millionen vermehrt. Um nun infolge dieser außerordentlichen Ausdehnung des Wahl⸗ rechts das bisherige Gleichgewicht nicht allzu sehr zu ver⸗ rücken, und die Ueberlegenheit der intelligenten Klassen zu wahren, wird das Pluralvotum eingeführt. Dieses Pluralvotum besitzt jedoch keinen antidemokratischen Charakter. Alle diejenigen, die 32 Jahre alt sind, ihrer Militärpflicht genügt haben, 3 Kinder haben, oder Arbeiter, die 5 Jahre in demselben Betriebe tätig sind, können zwei Stimmen erlangen. Man rechnet, daß 30 000 Arbeitern auf dieser Grundlage das Pluralvotum zustehen wird. Als weitere Bedingung zur Erlangung von zwei Stimmen führt der Gesetzentwurf die Absolvierung der unteren Klasse der Mittelschule und Zahlung einer direkten Jahressteuer von 20 Kronen an. Zwei Stimmen hat ferner der Arbeitgeber, der in seinem Be⸗ triebe einen Arbeiter beschäftigt. Dreifache Stimme hat derjenige, der eine Mittelschule ganz durchgemacht hat oder 100 Kronen direkte Jahressteuer entrichtet. Der Zweck dieses Plural⸗ systems ist dahin gerichtet, daß die gesamte politische Macht

„W. T. B. Huldigungs⸗

Das Bestehorn⸗Haus in Aschersleben. Als einst die Stadt azZlsten dem Geheimen Kommerzienrat H. C. Bestehorn als Anerkennung für sein gemeinnütziges Wirken den Ehrenbürger⸗ brief überreichte, beantwortete er diese Handlung mit Ueberreichung einer Stiftung von 350 000 ℳ, aus welchem Betrage ein Jugend⸗ und Volksheim errichtet werden sollte. Den Spender deckt seit Jahren die kühle Erde, aber sein Werk wurde von seinen Söhnen, den Kommerzienräten Otto und Richard Bestehorn durchgeführt. Nach außen und innen vollendet, unter Berücksi htigung aller neuesten hygienischen Forderungen und in der Bauausführung einen Schmuck der Stadt bietend, steht nun das „Bestehorn⸗Haus“ da und konnte am 22 Oktober feierlich eingeweiht und seinem Zwecke übergeben werden. Ohne Unterschied des Standes stehen die schönen hohen Säle, reich mit Büchern und sonstigen Materialien ausgestattet, Gesellschaftslokale, Lese⸗ und Studierzimmer allen aus der Jugend und dem Volke, die aus der Last des Tages und der Woche heraus eine Feierstunde des Geistes begehen wollen, zur Verfügung. Der Berichterstatter der „Magdeb. Ztg.“ ergeht sich in mehreren Spalten über die Einz⸗lheiten der erhebenden Einweihungsfeier, zu der von den Söhnen zahlreiche Gäste eingeladen waren. Man sah den Oberpräsidenten der Provinz und den Regierungspräsidenten, den Oberbürgermeister der Stadt und die Bürgermeister der Nachbarstädte, den Oberbürgermeister Magdeburgs und viele höhere Beamte und Volksfreunde an dem feierlichen Akt teilnehmen. Das imposante Volksheim ist von dem Dresdner Architekten Beck erbaut, dem allseitiges Lob für seine hervor⸗ ragende Leistung zuteil wurde. Kommerzienrat Otto Bestehorn entwickelte die Intentionen seines Vaters über die Zw cke des

, findet Königliche Mittags 12 ¼ Uhr an

.“

11“

in die Hände von Leuten gerate, die nicht imstande fücht diese vzn im Interesse des Landes und im eigenen wohlverstandenen Interesse auszuüben. Der Gesetzentwurf behält das bisher übliche öͤffenrliche Abstimmungsverfahren mit der Begrün⸗ dung bei, daß die Ausübung des Wahlrechts, da sie im öffentlichen Interesse geschieht, auch nicht der öffentlichen Kontrolle entzogen

geis wird nur in Verbindung mit der Vorlage

über die Wahlbezirke in Kraft treten, die demnächst unter⸗

breitet wird. 1 Frankreich.

i dem gestern im Elysée abgehaltenen Ministerrat 1gag der Minister des Aeußern Pichon, „W. T. B.“ zu⸗ folge, Mitteilung von dem zwischen der deutschen und der französischen Regierung in der Casablancaangelegenheit abgeschlossenen Uebereinkommen. 8 8

Das Gelbbuch, das die französische Regierung über Marokko ausgeben wird, wird, derselben Quelle zufolge, nicht die auf die Deserteure von Casablanca bezüglichen Dokumente enthalten. Die Vorlegung dieser Dokumente bleibt für das Schiedsgericht vorbehalten. 8 Niederlande. b

In der Zweiten Kammer stand gestern das Kolonial⸗

et zur Beratung. 8 bn Minister fag die Kolonien nahm, wie das „W. T. B. berichtet, im Laufe der Debatte die Kolonjalarmee in Atschi gegen den Vorwurf in Schutz, Grausamkeiten begangen zu haben. Der Minaister wies ausdrücklich darauf suchung durch den Oberbefehlshaber

die Kriegsgelrguche zivilisterter V

würden. Der Minister verteidigte da, Loch die Haltung des eneral⸗

ouverneurs van Heutsz und führte art, daß es dem SeEns

1“

eneralgouverneurs zu verdanken sei, daß Atschi Beruhigung Platz zu greifen beginne.

Luxemburg.

unterworfen

1

ie ordentliche Tagung der Deputiertenkammer ist 2 b Der Staatsminister Eyschen teilte, daß die geistigen Kräfte des daß die Ein⸗

gestern eröffnet worden. 2 „W. T. B.“ zufolge, mit, Großherzogs derart abgenommen hätten,

setzung einer Regentschaft nötig werde. Belgien.

Der Senat 22 estern die Session eröffnet.

wiederum zu Präsidenten. 1 is zur Beratung des Budgets vertagt.

Türkei.

2 daß eine unparteiische Unter⸗ rgeben habe, daß von der Armee ter auf das genaueste beobachtet

und die Deputiertenkammer haben Wie das „W. 18 B.“ meldet, wählte der Senat Simonis, die Kammer Cooremans vah Beide Parlamente haben sich dann

1

ürdigen, von mir sehr geschätzten Fürsten Hohenlohe wird niemand Einfluß haben erwarten können, einem Manne, der sich ja gewiß hervorragende Verdienste um die deutsche Nation, und die Einigkeit der deuischen Nation erworben hat und der wohl hier und da Gelegenheit gehabt hat, seinen Einfluß bei dem Kaiser zur Geltung zu bringen. Bei dieser Sachlage hatte der Fürst von Bülow, als er sein Amt übernahm, einen besonders schweren Stand. Ich glaube aber sicher, daß die Annalen und Archive werden nachweisen können, daß es dem Fürsten Bülow gelungen ist, auf den Kaiser einen bestimmenden Einfluß auszuüben. Ich will auf die Verfehlungen des Auswärtigen Amts nscht eingeben, da der Abg. von Dirksen, der speziell auf diesem Gebiete besondere Erfahrungen hat, sich diese Aufgabe gestellt hat. Ich will meinerseits nur erklären, daß ich die Angriffe, die sich gegen den Feefhs Bülow in dieser Beziehung richten, für außerordentlich übertrieben halte. Ich bin per⸗ sönlich der Ansicht, daß viele Beamte sehr viel mehr schuldig sind an dieser Sache als er, daß es bloß ein Akt der Courtoisie und der Gentilität ist, daß er die Verantwortung über⸗ nommen hat. Der Abg. Freiherr von Hertling hat die gestrige Debatte als einen Wendepunkt im parlamentarischen Leben bezeich et. Hoffentlich wird sie einen Wendepunkt im Leben des Kaisers bedeuten. Der Reichskanzler hat gestern die Erwartung ausgesprochen, daß sich der Kaiser in seinen Privatgesprächen diejenige Zurückhaltung auferlegen werde, die für die einheitliche Politik des Reiches unerläßlich ist. Es wäre gtwünscht und geboten, daß der Reichs⸗ kanzler uns die Tatsachen mitgeteilt hätte, beziehungsweise mitteilt, auf die er diese Ueberzeugung stützt. Kann er uns denn die Garantie geben, daß auch sein Nachfolger die Verantwor⸗ tung übernehmen würdt, wean solche Vorkommnisse sich wiederholen? Vielleicht ist sein Nachfolger ein Gerneral. Stellt sich dieser wieder auf den Standpunkt, daß er nur die Befehle seines Kaisers und Herrn zu befolgen habe, dann sind Kor flilte mit dem Ausland und innere Krisen ganz unvermeidlich. Ich habe aus den Aeußerungen des Kanzlers nicht die Gewähr entnehmen können, daß sich solche Fälle, wie sie vorgekommen sind, nicht wiederholen werden. Der Kaiser sollte mit den besten Männern der Nation in Fühlung treten. (Zwischenruf bei den Sozialdemokraten.) Sie rechne ich nicht dazu. Und diese Männer müßten sich dem Kaiser gegenüber offen aussprechen, während der Kaiser jetzt nur Männer empfängt, um ihnen seine Meinung zu sagen. Der Reichskanzler nennt die Aeußerungen des Kaisers private Aeuße⸗ rungen. Sicherlich ist nicht jede ; des Kaisers eine Regierungshandlung, die der Mitwirkung des Reichskanzlers bedarf. Aber Aeußerungen über die auswärtige Politik bedürfen jeden⸗ falls dieser Deckung. Wenn der Kaiser Zielpunkte der Politik angibt, muß der Reichskanzler dazu Stellung nehmen und sich aus⸗ drücklich damit einverstanden erklären. Vorher darf der Kaiser über diese Z elpunkte auch nicht eine private Mitteilung machen. Bei Gesprächen mit Ausländern muß man hesonders vorsichtig sein. Die Engländer haben kein politisches Empfinden für die deutschen Interessen und können beim besten Willen die deutschen Ver⸗ hältnisse nicht richtig beurteilen. Erfreulicherweise hat der Reichs⸗ kanzler erklärt, daß deutsche Behörren in keiner Weise bei dem

Baues in folgenden Warten, die man als ein allgemeines Pro⸗ gramm für Plenden Men auffassen kann: „Die Tatsache, daß in unserem Volke eine immer größere Entfremdung und Scheidung der einzelnen Gesellschaftsklassen, besonders der Arbeitgeber und der Arbeit⸗ nehmer in Industrie, Landwirtschaft, Handwerk und Handel zu Tage tritt, sodaß ein gemeinsames schaffensfreudiges Zusammenarbeiten auf immer größere Schwieriskeiten stößt, hat in uns den Wunsch rege ge⸗ macht, an einem Wiederzusammenschluß und besseren gegenseitigen Verständnis mitzuhelfen. Als ein Mittel zur Förderung dieser Auf⸗ gabe erscheint uns die Schaffung eines geeigneten Hauses, in welchem sich alle Bevö kerungskreise, insbesondere auch die heranwachsende Jugend, zur Pflege von Kunst und Wissenschaft, zu körperlicher und geistiger Ausbildung und zu frohem Lebensgenuß zusammen finden können. Das Haus soll eine Stätte sein, in der ohne Vernach⸗ lässigung der gegenseitigen Achtung und Ehrerbietung der Mensch dem Menschen näher tritt.“ Diese Gedanken fanden bei den Rednern

der sich anschließenden Festtafel eine Variierung nach allen Seiten; sie dvefesiche Sbeebenen eh zu, daß es einer Reihe einflußreicher Per⸗ sonen ernstlich am Herzen liegt, aus dem „Bestehorn⸗Haus’ in Aschers⸗ leben ein Institut zu entwickeln, das als Muster der Jugendbildung und der Volksunterhaltung weithin Anregung tragen

wird.

W

Kunst und Wissenschaft. Zweite Herbstausstellung bei F. Gurlitt.

er tüchtige Weimarer Professor Th. Hagen hat eine ansehn⸗ liche See von Landschaftsbildern bei Gurlitt ausgestellt, fast ausschließlich Motive aus der nächsten Umgebung Weimars. Dort lebt Hagen seit Jahrzehnten und seit Jahrzehnten hat er den schlichten Reizen dieser Gegend seine Kunst gewidmet. In täglichem Verkehr mit dieser spröden, dem Fremden nüchtern erscheinenden Landschaft ist er tief eingedrungen in ihr besonderes Wesen, in ihre spezifische Schönheit. Die sucht er nicht an den busch⸗ bewachsenen Uiern der Ilm, sondern dort, wo sich die Linien der Hochebene in die Weite dehnen, nach dem Ettersberg und nach Erfurt zu. Dort müssen die prachtvollen Bilder Feld⸗ scheune“, „Koͤrnhaufen“ und vor allem „In der Ernte“ entstanden sein. Mit ganz großen Augen ist hier die Natur gesehen. Wunderbar ist der ernste Zusammenklang der großen, gedehnten Kurven von Höhen⸗ zügen und Talsenkung, verbunden mit dem herben Akkord der Farken. Der gleiche schlichte, männliche Sinn spricht auch aus anderen Bildern, wie „Juni“, „Dorfstraße“, „Feldweg“, „Wiesenweg“. Landschaften anderen Charakters liegen offenbar der besonderen Begabung des Künstlers nicht, wie die „Schloß Niedeck in der

fel“ zeigen: Hagen ist kein Romantiker. 8 0% Snnen hat drei prächtige Blumenstücke ausgestellt, Flochs, Nelken und Astern. Mit sehr feinem Geschmack ist den Blumensträußen eine ihrer Eigenart entsprechende Umgebung gegeben, den etwas derben Astern eine handfest⸗häuerische, ein jöneiner Topf, eine buntbemalte Schachtel; die eleganten Nelken sind da⸗ gegen auf einen weißgedeckten Tisch neben kostbares, altes Porzellan

mit den abwechselungsreichsten landschaftlichen Bildern bereichernd, gen Norden erstreckt. Denn diese mähtigen Einsenkungen haben nicht bloß die Entstehung von hohen Gebirgswällen an ihren Rändern und von großen und kleinen Wasserbecken in ihren Klüften begünstigt, sie haben vor allem den vulkanischen Kräften des Erdianern einen Ausweg geöffnet und valkanische Gipfel getürmt, die zu den höchsten Erhebungen des Landes gehören. Oh, gleich dem Nyassasee, auch der Victoria Nyvansa als ein Grabenproduft zu denken ist, erscheint aus verschtedenen Gründen frag⸗ lich. Wahrsch inlich ist die Entstehung dieses in ein großes granitisches Gebiet eingesenkten Sees erst an zweiter Stelle auch tektonischen Wirkungen zuzuschreiben; mindestens ergaben die vom Vortragenden am Westufer bei Bukoba untersuchten Gebirgsschichten keine Störung ihrer Lage, sie zeigen übereinander gelagert, nordsüdlich streichend Granit, Schiefer, Quarzit, nur unterbrochen durch eine Anzahl nach dem See gerichteter Brüche. Anders vechalten sich die Schichten am Ostufer, und die tiefere Einsenkung des östlichen Teils des Sees sowie deutlich erken bare Schichtenverwerfungen machen hbier tektonische Ein⸗ flüsse wahrscheinlich (In der Diskussion wurde die Tatsache erwähnt, daß hier an einer Stelle Unterlagerung der unteren Kreide durch die obere, also vollstäntige Umkehr der Schichten festgestellt sei) Bei den vom Vortragenden am Westufer des S⸗es vo genommenen Unter⸗ suchungen haben sich recht me kwürdige Verhältnisse des Quarzits er⸗ geben. Während dies weitverbreitete Material bei uns als absolut wasserfest gilt, haben andere klimatische Verhältnisse vielleicht zerstöre de Wirkungen des Wassers auf Quorzit begünstigt und hier Karstbildungen zur Folge gehabt, die sich in nichts von der Karst⸗ formation in den Kalkgehbirgen der Balkanhalbinsel unterscheiden. Auch viele Hundert zugängliche Höhlen gibt es hier, eine dankbare Aufgabe für künftige Höblenforschung. Leirer war es Professor Fraas nicht möglich, in die eine oder andere dieser Höhlen einzudringen, teils wegen der unüberwindlichen Angst der Eingeborenen davor, teils weil sie von Fledermäusen in so großer Zahl wimmelten, daß sich das Eindringen verbot. Von großem Interesse waren dem Vortragenden die steilen und hoben Gebirge in der Nähe der Ofkküste, die er von Kilossa und Mhonda aus besuchte. Prächtige Profile davon zeigten ihm einige Einschzitte an der Daressalam⸗Mrogoro⸗Eisen⸗ bahn, die ein steil aufgerichtetes kristallinisches Gebirge erkennen ließen, auffälligerweise hier wie an anderen Stellen ohne den sich sonst an das Urgebirge anschließenden Sandsteinbelag. Bei Mrogoro finden sich große Alabasternester. Es scheint, daß diese Gebirge den Erosionssaum darstellen, mit dem seit der Juraperiode das alte Festland an das Meer grenzte, also den alten Strand. Je weiter man sich vom großen Zentralgebiet nach der Küste entfernt, desto jünger werden die Formationen. Bei Mombasa liegt der Juraformation die Kreide auf, mit den deutlichen Anzeichen, daß zwischen oberem Jura und unterer Kreide eine Periode weit⸗ gehender Abwaschungen geherrscht hat, deren Opfer der jurassische Sand⸗ stein war, der ungeheure Sandmengen dem Jura⸗ und Kreidemeer zuführte. Als Zeugen dessen und gewaltiger Abwaschungen auch des Triassandsteing gelten die aus Urgestein und Sandstein bestehenden konglomeratischen Küstenformationen und deren Reichtum an den Leitfossilien der betreffenden Erdentwicklungsperioden, der Belemniten und Ammoniten. Aus diesen sehr beträchtlichen Auswaschungen erklärt sich

Herrn Gesandten Dänemarks und den gleichfalls anwesenden Meteo⸗ rologen Dr. Alfred Wegener, der an der Expedition beteiligt war und ihr wichtige Dienste geleistet hat.

Von dem durch viele Lichtbilder erläuterten Vortrag des Ober⸗ leutnants Trolle ist in tunlichster Kürze folgendes zu berichten: Am 31. Juli 1906 wurde der Rand des in ungeheurer Breite die Küste versperrenden Eises erreicht. Die Aufgabe, in den verschiedenen, ge⸗ wöhnlich sehr engen Kanälen sich der Küste zu nähern, war eine Geduldprobe, denn nicht nur erwiesen sich die Kanäle häufig als Sack⸗ gassen, das Eis unterlag auch infolge von Unterströmungen schwer er⸗ kennbaren und in Rechnung zu ziehenden Bewegungen. Einmal war das tüchtige Schiff „Danmark“ volle 36 Stunden ganz vom Eise blocklert. Endlich am 13. August war man am Lande und legte das Schiff an einer sicheren Stelle, einem sich nach Süden öffnenden Hafen, nicht allzufern von jenem Punkte vor Anker, bis zu dem die deutsche Expedition seinerzeit vorgedrungen war. es ganz unmböglich schien, das Eis nach Norden zu durchbrechen, hat das Schiff hier bis zum Antritt der Heimreise, also beinahe 2 Jahre, gelegen. Alle Autflüge längs der Küste und ins Innere des Landes sind demnach zu Fuß, zu Schlitten, der von Hunden gezogen wurde, und versuchsweise mit einem Automobil gemacht worden. Letzteres versagte aber nach anfänglicher Bewährung, sobald Schnee lag, so vollständig, daß von seiner Benutzung abgesehen werden mußte. Sobald man sich nahe dem Schiff am Larde eingerichtet und ver⸗ schiedene Stationshäuser, auch eine besondere meteorologische Station angelegt hatte, begannen die Ausflüge, unter denen die Jagdausflüge sich anfänglich recht erfolgreich erwiesen; denn es gelang, 13 Walrosse zu erlegen und damit für den Winter einen großen Fleischvorrat einzuheimsen. Leider war das Tageslicht schon sehr stark in der Abnahme begriffen, sodoß sich die 1906 noch vorzunehmenden Wanderungen auf etwa 300 km’ be⸗ schränkten. Denn so hilfreich auch Mondschein und häufige Nord⸗

Da

die so unserer

eine stete bildeten. wo er sich

Im den Jun

Bischoff

Herzog,

besetzt. Beginn

lichter sich erwiesen, es blieben die Winterreisen doch mit großen Be⸗ schwerden verbunden. Immethin war der erste Winter besser als der zweite, der übermäßig starke Schneefälle brachte. Mit Ausnabme eines ärgerlichen Vorkommnisses mit den sonst sehr zuverlässigen Hunden, die durch Schuld der allzu sorglosen Schiffswache in den schlecht verwahrten Salon eingebrochen waren und hier in den Speisevorräten arge Verwüstungen angerichtet hatten, verging der erste Winter, dank guter Kameradschaft aller, worin Mylius Eriksen ein gutes Beispiel gab, dank auch dem Vorhandensein eines Klaviers und einer Mandoline an Bord, schneller, als man befürchtet. Es wurden für den bevorstehenden Sommer die Reise⸗ und Arbeits⸗ programme vereinbart, die Verteilung der Persoxren auf die einzelnen Ausflüge vorgenommen und mit den Hunden bei Mond⸗ und Sternen⸗ schein zur Uebung kleine Schlittenreisen ausgeführt. Diese Tiere sind und bleiben die besten Helfer des Menschen au Nordlandereisen. Gut ernährt (mit 1 kg täglich) sind sie von großer Widerstandskraft gegen die zwischen 813 und 40° C. schwankende Temperatur und imstande, 50 kg zu ziehen. Dem Menschen treu und gegen ihn zutraulich, wenn auch gegen Tiere wild, können sie leicht ohne Zaum und nur mit der langen Peitsche regiert werden. J der dieser zottigen Polarhunde hört auf den ihm gegebenen Namen, es war daher auch von Wichtigkeit

erhältlich,

stattfidet.

sprechen.

verhältnissen Dasselbe gilt von dem vielbewährten Hauptmanns von Erckert gegen den gleichfalls nach dem Frieden von Ukamas wichenen Orlogmann Simon Kopper, delen wohlbewaffnete Banden

tung, die Expedition Erckert. lose und kühne Mann die Kopper⸗Werft unter völliger Umfassung an, wodurch der gegnerische Hottentottenstamm nach allen fiel hierbei, gleich zu Beginn des Gefechts, rpeditionsführer Hauptmann von Erckert. Kampfe für das Vaterland, getreu dem Leuten mit den Worten ans Herz daß ihm im Kriege sein Leben nichts gilt, die es einzusetzen hat, alles!“

Plaichinger die

auptprobe Opernchors Miftags 12 Uhr, im Königlichen Opernhause statt. sind täglich bis Dienstan, den 17. November,

einstudiert, Deetjen (Marie), Esmeralda) und den Herren Naval rmster (Micha), (Springer), Herzka (Muff), in Szene. Kapellmeister Ignaz Wagbalter.

Am Bußtag, 18. November, Abends 8 Uhr, veranstaltet das Schillertheater zwei Konzerte,

ersten Künstlern

überaus anstrengende Afrika⸗Kämpfer, den mit Klima und Boren⸗ vertrauten feindlichen Bandenfübrern gegenüber. hierauf beschriebenen erfolgreichen Zuge des

und entsagungsvolle Tätigkeit

(23 12. 1906) in die Kalahariwüste ent⸗

Gefahr für Farmer, Frachtfahrer und Transportkolonnen Dorthin, in die schwer zugängliche, ihn schützende Wudnis, als Herr fühlte, richtete sich nun, nach montelanger Vorberei⸗ „Am 15. März 1908 sah endlich der rast⸗ sein Ziel in erreichbarer Nähe vor sich und griff

Richtungen auseinandergesprengt wurde. der heldenhafte Er ließ sein Leben im Grundsatze, den er selbst seinen gelegt hatte: „Ein jeder bedenke, Sache aber, für die er

Theater und Musik. 1

Königlichen Opernhause singt morgen Herr Kraus g⸗Siegfried in Richard Wagners „Siepfried“, Frau Brünnhilde, Herr Leban den Mime, Herr den Wanderer; die übrigen Hauptrollen sind mit Frau räulein Ober und den Herren Krasa und Mödlinger

ist Generalmusikdirekter Dr. Muck. Vorstellung: Uhr.) Die öffentliche für das Bußtagskonzert des Königlichen findet am Mittwoch, den 18. November, Billette hierzu Abends, bei Bote u. Bock etwa noch übrig bleibende Billette sind am Bußtage von

irigent der

der

11 ½ Uhr ab an der Tagtskasse des Königlichen Opernhauses zu haben.

Im Königlichen Schauspielhause wird morgen, Donnerstag,

zum ersten Mafe Ch. D. Grabbes „Kaiser Heinrich der Sechste“ in der bekannten Besetzung wiederholt.

Der Spielplan der Komischen Oper erfährt in dieser Woche

insofern eine Abänderung,

Aufführung von

als die für Sonntagabend angekündigte Pelleas und Melisande“ bereits am Sonnabend Am Sonntagabend geht erstmalig in dieser Spielzeit, neu⸗ Smetanas Oper „Die verkaufte Braut“, mit den Damen Willner (Kathinka), Krüger (Agnes), Lorenz (Hans), Zador (Kruschina), Manller (Kezal), Wissiak Die Aufführung leitet der

Kreuder (Wenzel),

die dem Geiste des Tages ent⸗ Im Schillertheater O. (Wallnertheater) wird von ein Programm vorgetragen, das Gesang und

auch der heutige Charafter der Kreideformationen Deutsch Ostafrikas, denen wie z. B. östlich Mhonda oder bei Korogwe an der Usambarabahn eine Reihe sogenannter Inselberge angehören, die ursprünglich als Schollen des J rameeres in die Kreide eingeschlossen, sie gewisser⸗ maßen durchragend, allmählich ausgewaschen worden sind und sich nun als schöne Gebingskegel, den benachbarten Steilrändern der Urgebirge vorgelagert darstellen. Hier liegt eine gewisse Aehnlichkeit mit unter verwandten Verhältnissen entstandenen Baͤdungen der schwäbischen Alp vor. Ihren Cbarakter als einstmalige Küstenwächter verleugnen diese Inselberge nicht; denn, während sie aus 100 150 m mächtigem Sandstein bestehen, dem jede Spur moräner Reste fehlt, und der genau wie der schwäbische Keuper mit verschiedenen Ton⸗ schichten durchsetzt ist und Mergellager, also ausschließlich terrestrische Bil⸗ dungen, enthält, finden sich in den obersten Deckschichten viele dick⸗ scalige Austernmuscheln und Ammoniten. Zum Schluß teilte Pro⸗ fessor Fraas eine besonders interessante Beobachtung mit: Die gleiche, für Küstengewässer charakteristische Aust rnmuschel fand er auch in

Instrumentalmusik in arg⸗messener Abwechselung vorführt. Die Königlich preußische Kammersängerin Emilie Herzog bat, nachdem die Generalintendantur der Köntglichen Schauspiele ihre Erlaubnis dazu gegeben, ihre Mitwirkung zugesagt. Neben ihr wird der Sänger Ferdinand Kalweit eine Aazahl ernster Lieder siagen. Der Peofessor Heinrich Grünfeld wird mehrere Stücke auf dem Cello vortragen, der Klaviervirtuose und Komponist Gustav Lazarus wird fremde und eigene Klavierschöpfungen zu Gehör bringen. Fürt die meisten Plätze gelten die Preise des Schillertheaters, für die Logen tritt eine geringfügige Erhöhung ein. Im Schillertheater Char⸗ lottenburg wird der Berliner Lehbrergesangverein unter der Leitung seines Dirigenten, Professors Felix Schmidt ence gxoßes durch Mannigfaltigkeit ausgezeichnetes Programm vortragen. Preise sid die bekannten Kassenpreise, die im Schillertheater Charlottenburg für alle Tage gelten. Eintrittskarten für beide Veranstaltungen sind schon jetzt an den Kassen beider Schillertheater sowie in den Waren⸗ häusern von Wertheim zu haben. 8

Der für heute abend im Beethovensaal angekündigte Liederabend von Alexander Heinemann muß wegen plötz⸗ licher Erkrankung des Künstlers auf Donnerstag, den 19. d M verlegt werden. Die Billette behalten Gültigkeit.

Eine internationale Auslese der Violinliteratur bringt Bronis, law Huberman mit dem Blüthnerorchester unter der Leitung von Professorc Karl Panzner zu Gehör. Der heute stattfindende erste Abonnementsabend enthält deutsche Kompositionen, und zwar: Vtolinkonzerte von Beethoven, Brahms und Spohr. Der zweite Abend bringt französische und der dritte, der besonderen Eigenart des Künstlers entsprechend, flavische Werke. Abonnementskarten zu 10, 7,50, 5 und 2 50 sind bei Bote u. Bock, Wertheim und an der Mozartsaalkasse zu haben. Montag, Abends 7 ½ Uhr, findet im Mozartsaal das II. Panzner Konzert statt, in dem Anton Hekking und Max röhlich (Cello) solistisch mitwirken. In dem Programm des bends sind zwei Ukaufführungen vertreten. „Die Nonne“, symphonische Dichtung für großes Orchester von L2 o Blech, und Konzert für zwei Violoncelli mit Orchester von Julius Klengel. 8 Eine Wederbolung des Konzerts des Berliner Lehrer⸗Gesangvereins (Dir. Professor Felix Schmidt)

am 26. November in der Philharmonie statt. 88

für die Teilnehmer an der Expedition, mit den Hunden genauer be⸗ kannt zu werden und sie an sich zu gewöhnen. Weibnachten 1906 wurde in traulicher Geselligkeit gefeiert. Von der mit dem Frühjahr einsetzenden regen Tätiskeit gibt es einen Begriff, wenn berichtet wird, daß 200 große und kleine Reisen ausgeführt wurden, dar⸗ unter eine, die ihre Unternehmer 100 Tage fernhielt, und eine andere, bei der in 88 Tagen 2000 km zurücdgelegt wurden, daß die meteorologische Station monatlich 10 Drachenaufstiege ver⸗ anlaßte und daß im ganzen 25 Ballonaufstiege vorgenommen wurden, deren höchster bis zu 3100 m führte. Nachst dieser Tätigkeit der Meteorologie waren die wissenschaftlichen Untersuchungen auf die ethnographischen, geologischen, botanischen und zoologischen, dem Be⸗ obachter entgegentretenden Fragen gerichtet. Es wurden etwa 1500 Photographien aufgenommen, fleißig Zeichenstift und Pinsel in Be⸗ wegung gesetzt, um eine nicht geringe Zahl von Naturschönheiten fest⸗ zuhalten, und vor allem die kartographische Aufnahme des Landes zwischen Kap Brdgman, dem nördlichsten Punkt, und Germania⸗ land mit dem größten Eifer betrieben. Hierbei ergaben sich eine bemerkenswerte Zerrissenheit der Nord⸗ und Nordostküste, entsprechend tief ins Land hineinschneidende Fjorde und zwischen ihnen Halbinseln bis zu 60 km Länge, die mit dem Recht des Entdeckers Namen empfingen wie Peary⸗Land im Norden, Danmark⸗Fjord, Lambert⸗Land, Christensen. Land, Mylius Eriksen⸗Land. Die Auf⸗ findung von Spuren der früheren Expedition des Herzogs von Orleans gab Anlaß, den betreffenden Landstrich nach ihm zu benennen; ein klimatisch besonders bevorzugtes Gebiet, in dem man im Hoch⸗ sommer stellenweise einem Blumenteppich begegnete, wurde Friedrich VII. ⸗Land genannt. Einen bis 600 m malerisch aus dem Meer aufragenden Felsen „Mallemuk“ fand man unterm 80. Breitengrade. Das Land ist jetzt vollstänig unbewohnt, aber es fanden sich unzweifelhafte Spuren früherer Bewohntheit durch Eskimos. Vom Lande aus gesehen, ergab sich der veränderliche Rand des Packeises etwa 25 bis 30 km von der Küste entfernt, der Rand des Binneneises ist überall kartographisch festgelegt worden. Von beobachteten merkwürdigen Erscheinungen seien erwähnt: wunder⸗ bare, oft stundenlang anhaltende Luftspiegelungen, ein Wasserfall Friedrich VII.⸗Land, häufig mit Sallzwasser durchsickerter und deshalb zur Löschung des Durstes ungeeig⸗ neter Schnee, Spuren früher im Lande vorhanden gewesenen

ogenannten Feldzugsplan gegen die Buren mitgewirkt haben. Die eSeeschee. Kaisers waren geeignet, in der englischen Be⸗ völkerung Mißtrauen zu erwecken. Gewiß hatte die deutsche Nation große Sympathie für die Buren, aber das war kein feindlicher Akt gegen England, sondern der Ausdruck des Mitleids für die⸗ jenigen, die zum Kampf um ihre Existenz gezwungen waren. Auch in Frankreich und Rußland, ja in der ganzen gebildeten Welt war Sympathie für die Buren. Auch das englische Volk und selbst die englische Regierung haben schon aus Mitleid für einzelne Staaten Partei genommen; ich erinnere an den Protest Englands gegen die Beschießung von Paris 1871 das war kein freundlicher Akt gegen Deutschland —, an die Parteinahme gegen Preußen und Rußland zur Zeit des polnischen Aufstands 1863. Ich erinnere ferner an die Glorifizierung der russischen Revolutionäte im englischen Parlament, infolge deren der Kaiser von Rußland nicht mit dem König von England zusammenkommen konnte. Be⸗ züglich des Aufstandes von 1863 sagte der Fürst Bismarck in seiner Rede vom 6. Februar 1888: „Ich werde es nie vergessen, wie ich in jener Zeit der Sorgen den Besuch empfing von dem englischen Botschafter und dem französischen Vertreter, die mir die Hölle heiß machten über das unverantwortliche Festhalten der preußischen Politik an der russischen“. Auch in der Politik ist alles schon einmal dagewesen, auf dem ppolitischen Schachbrett wechseln

die Figuren. 1863 bestürmten Frankreich und England Preußen, ssich gegen Rußland zu wenden, und 1900 stehen Rußland und Frankreich gegen England. Derartige Vorkommnisse müssen vergessen werden, damit die kulturelle Entwicklung der Nationen nicht leidet, und sie wäre auch in England vergessen, wenn nicht zwei Momente England verstimmten. Das ist einmal die große industrielle Entwicklung Deutschlands, die England bedroht, die Bill über das Made in Germany“ hat versagt und nur die Leistungsfähigkeit

gestellt. 1 Schließlich sind in der Ausstellung neben einigen Bildern. 1.9b Einr,n Conrad Starkes 40 getuschte Zeichnungen Constantin Guys (1802 —- 1892) zu sehen. In leicht karikterender Manier sind elegonte Figuren und Gruppen der Zeit des Zweiten Kaiserreichs festgehalten. Mit besonderem Vergnügen schildert der Künstler das Leben im Bois de Boulogne: Damen, die spazieren fahren, Herren, die zu Pferd die Wagen begleiten. H.

Der russische Botschafter in Konstantinopel Sinowiew st, der zufolge, be⸗ achrichtigt worden, daß die Türkei zum Beweise ihrer fried⸗ ichen Meee. heute mit der Auflösung der Reserven on fünf Divisionen des dritten und vierten Korps be⸗ onnen habe. Aus dem gleichen Grunde ist die Einberufung er Reservisten der übrigen Divisionen eingestellt worden.

Die Orientbahnen haben gestern, nach einer Mel⸗

dung der „Frankfuxter Zeitung“, den bulgarischen Delegierten ihre Forderungen unterbreitet, die sich auf Erstattung des Eigentumswertes, Exploitationswertes und Wertes von rollendem Material sowie verschiedener Immobilien erstrecken. Die Gesamtsumme beträgt 145 Millionen Franken.

Amerika. Die chilenische Deputiertenkammer hat, „W. T. B. ufolge, 18 eine Gesetzesvorlage angenommen, durch welche ie Nutznießung von Bewässerungsanlagen geregelt wird. Auch soll die Regierung ermächtigt sein, den Bau oder die Wiederherstellung von Kanälen, artesischen Brunnen und anderen künstlichen Bewässerungsanlagen auszuführen oder urch Unternehmer ausführen zu lassen. 8 8 Asien. 1t Wie das „W. T. B.“ aus Urmia meldet, hat der Gouverneur vorgestern Vertreter aller Stände der Bevölkerung und die ehemaligen Mitglieder des Endschumens zu einer

Si si olutionären Scbn⸗ 92 9 a gEöbe. z8 he. Er, venagen⸗ er wuüͤrde im der deutschen Industrie gezeigt. (Abg. Horn⸗Sachsen (Soz.): Zur

hrei i ind do nicht der Präsident. Das zweite

Falle von Unruhen aus der Stadt abreisen und sie ihrem as Femel ist 5 Vermehrung der deutschen e. die

Schicksale überlaffen. ; ; s ; in England Besorgnis erregt. Aber das Deutsche Reich 82 seinem

Die Kaiserin⸗Witwe von China ist, nach einer internationalen Handel von 15 Milliarden mit 9 än 7. der

Meldung des „Reuterschen Bureaus“, schwer erkrankt. Die Welt braucht eine Flotte, um diesen gewaltigen Handel zu schützen,

Gerüchte, sie sei gestorben, sind falsch. sowie auch um unser Landheer zu unterstützen. 1870 brauchten wir 88

A. F. In ihrer letzten Fachsitzung nahm die Gesellschaft für Erdkunde einen Vorttg von Professor Dr. E. Fraas aus Stuttgart entgegen über „Geologisch⸗geograpbische Beobachtungen in Ostafrika“. Als Begleiter eines süddeutschen Großindustriellen, der ein für Baumwollkultur geeignetes, großes Gebiet ausfindig zu machen beabsichtigte, reiste der Vortragende im September vorigen Jahres zunächst von Daressalam aus unter Benutzung der Eiserbahn nach Mrogoro und kehrte von hier nach einem Besuch 88 ee ufte brpsfter htat gaf en de lenten ese af die nae den in Ussagara, Hauptplatz Kilossa, und des Rautugehirosa ie as hin. ombasa vor 3 oder 400 Jahren von den Arabern errichtet worden von Mhonda zur Küste zurück. Der Ausflug nahm vier 8 Eisen⸗ sind und heute die größte Fluthöhe um wenigstens 5 m über⸗ sproch. Eine zweite Erkursion führte auf der r Nh wf See tagen. Sie müssen also innerhalb der 3 oder 4 Jahrhunderte bahn von Mombasa nach Port Flerince om BSgtb e Süden vom Meere längere Zeit überspült gewesen sein, woraus auf eine an dessen deutscher Küne längerer Aufenthalt in Muan . 3ünce wezillerende Bewceguns der Ki te zu solleten in veine anf hn und in Bukoba im Westen genommen wurde. Noch Mem asa Besuch okachtung wurde in der Diskussion auch von einer Stelle an der Küste gekehrt, fand Professor Fraas hier eine X“ Nachdem 8 im Süden unserer Kolonie berichset. Die stolze Höhe des C“ fen an [1 Kilimandscharo hat Professor Fiaas nur während seiner Fahrt auf ath ben. hen ere. von Mrorbasa nach ees fadehhehn b den der Uganda⸗Bahn gesehen, von der er lobend hervorhebt, daß ihre nserer Küste, Lind gelangt war, brectte ,6 140 Senghnagsenes langsame Fahrt ihm gestattet habe, auch den Anblick der schönsten Fesas zum Mbekuru, dem zweitnördlichen Küsten fluß vle h Stelle des afrikaniscen. Grabens mit Muße zu gervießen,

olonie, wescher annähernd paroll l dem Grenzstrom 18 H. 8e doß die seeen, Rrfenebalfe au, bee Sielitnen de A der unsere Kolonze von den portugiesischen Bes tzungen weenr.. ühm die Böschungen mit Nutzen zu studieren erlaubten. In der sich erwartete Professor Fraas eine große Ueberraschung. bean in den beifällig aufgenommenen Vortrag anschließenden Dis⸗ nach Mombasa nur gemeldet worden, daß sich in e r 9 Der kussion wurde zu den Beobachtungen über Quarzit noch Gebiet viele Ueberreste vorweltlicher Tiere gefunden bät 22 * nftzeteik, 1e ,s das Berna⸗d neehcecmg vor Kibe en eeen Tatbestand übertraf die gehegte Erwartung bei r.ve Fhbhülen estehe und deß sich hier kearlich de ser eehonslans Saeegets E“ 8 von wetamerphosiertem Sandstein zeige. Von den Inseln Sansibar und jener riesigen Saurier und Dinosaurier, die Professor Fraas sen embo wurde berichtet, daß sie aus. 125 und 80 m mäcdtigen Geröll⸗ seinem Besuch der entsprechenden amerikanischen Fundstätte im bitten beheben b

der Unlon genan kannte. Schon eine kan Prüfung Weßeh⸗ We. tief sei. Der Vorsitzende, Geheimrat Hellmann 1“ 11“ 1 8

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2 bis 3 A zum Schutz unserer Küste. Die Erhaltung

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