1909 / 26 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 30 Jan 1909 18:00:01 GMT) scan diff

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die Eisenbahnassistenten müssen mit den werden; ich erkenne nicht an, daß die Eisenbahnassistenten eine ge⸗ ringere Vorbildung haben. jedenfalls schwieriger und im Außendienst auch gefährlicher. Ich be⸗

onnte, so lag dies daran, daß wir auf die Steuerzahler Ruͤcksicht ehmen mußten, denen durch die Kommissionsbeschlüsse eine Mehr⸗ leistung über die Vorlage hinaus in Höhe von 8 Millionen auferlegt wird, und auf die Verhältnisse der Kommunen, Kreise und Provinzen. Namentlich die Städte werden sich sehr bald gezwungen sehen, dem Beispiele des Staates zu folgen und ebenfalls die Beamtengehälter zu erhöhen. Der Finanzminister hat am 26. Oktober darauf hingewiesen, daß jede Verschiedenheit in der Besoldungsordnung zwischen den Reichs⸗ und den preußischen Beamten durchaus unerwünscht ist. Meine Fraktion steht ebenfalls auf diesem Standpunkt und hält dafür, daß jede Differenzierung in dieser Hinsicht berechtigte Mißstimmung erzeugen müßte. Die zahlreichen Petenten sind ja vielfach durchaus die Träger berechtigter Ansprüche gewesen. Aber die Kommissionsbeschlüsse konnten nicht allen ihren Hoffnungen entsprechen, es müssen auch hier und da Unebenheiten in den Kauf genommen werden. Im großen und ganzen ist denn doch eine ganz bedeutende Besserstellung der Beamtenscast erfolgt. In den eee. ist mir aufgefallen, daß die Petenten den Vergleich ihrer tellung mit derjenigen anderer Beamten stets nach oben, niemals nach unten anstellen, und ferner fällt mir auf, daß die Arbeit jeder einzelnen Beamtenkategorie ledig⸗ lich auf ihren Geldwert beurteilt wird. Das geht doch nicht an. Bei diesem Urteil sprechen noch ganz andere Faktoren mit, namentlich kommt das Interesse an der Sache in Betracht, das sich gar nicht in Geld ausdrücken läßt. Wir hoffen, daß das zu stande gekommene Kompromiß nunmehr in der Beamtenschaft Beruhigung erzeugen wird. Auf eine kritische Beleuchtung der Kommissionsvorschläge im einzelnen gehe ich nicht ein. Anderseits empfehle ich die von der Kommission im Anschluß an die be gestellten besonderen Anträge und Resolutionen der egierung zur Berücksichtigung, so insbesondere diejenigen betreffs der Lotsenkommandeure und ⸗Anwärter. Wir hegen das feste Vertrauen, daß namentlich in letzterer Beziehung die Regierung den be⸗ rechtigten Wünschen voll entsprechen wird. Ganz besonders lege ich der Regierung die Förderung einer gesetzlichen SI des Mittelschulwesens ans Herz; hier muß endlich der Gesetz⸗ geber einschreiten. Im allgemeinen bemerke ich noch: je mehr wir die Bureaukratie bei den höheren Beamten perhorreszieren, um so notwendiger ist es aber, daß der eigentliche Bureau⸗ dienst, den die mittleren Beamtenklassen wahrzunehmen haben, in strengster Pflichttreue versehen wird; denn nur dadurch kann der ganzen Verwaltung eine tüchtige, zuverlässige Grundlage gegeben werden. Ich wünsche, daß in der Beamtenschaft die jungen Beamten den älteren nacheifern und von der Ueberzeugung durch⸗ drungen sein mögen, daß nicht im Gehalt allein, sondern in treuer flichterfüllung der beste und schönste Lohn für den Beamten liegt. ir verlangen von dem Beamten nicht bloß Diensteifer, sondern auch, daß er aller der Pflichten stets eingedenk bleibt und sie hochhält, die er im Diensteide zu erfüllen gelobt hat. Abg. Dr. Schröder⸗Cassel (nl.): Auch ich kann der Auffassung,

1 daß bei dem Kompromiß die Unterbeamten die Kosten tragen, nicht beipflichten.

Es sind vielmehr die mittleren Beamtenkategorien, die diese Kosten tragen müssen. So haben auch wir, namentlich hinsichtlich der Assistenten, bei Abschluß des Kompromisses einige Errungenschaften, über die wir uns ganz besonders

gefreut hatten, zu unserem Schmerze wieder aufgeben müssen.

Gewünscht hätte ich noch eine Besserstellung der Eisenbahnassistenten. Hoffentlich erfüllt der Reichstag die Wünsche der Postassistenten, aber Postassistenten gleichgestellt

Der Dienst der Eisenbahnassistenten ist

dauere ferner, daß die Forstkassenrendanten nicht befler gestellt werden konnten. Sehr bedeutsam war in der Kommission die Frage der

Gerichtssekretäre und Verwaltungssekretäre; wir wünschten eine Ver⸗

kürzung der Aufrückungsfrist für die Gerichtssekretäre, aber unser Antrag wurde leider abgelehnt; bei der zweiten Lesung habe ich mit schwerem Herzen für den Kommissionsbeschluß gestimmt, weil nach der

Erklärung der Regierung die Belastung für eine Aenderung zu groß

gewesen wäre. Wir werden uns bei der augenblicklichen Sachlage

mit den Kommissionsbeschlüssen abfinden müssen, und ich empfehle

namens meiner Freunde deren Annahme. Abg. Dr. Rewoldt (freikons.): Ich kann mich nur auf meine gestrigen

allgemeinen Bemerkungen beziehen. Es ist natürlich, daß eine Reihe

inzelner Wünsche wegen des Ganzen hat zurückgestellt werden müssen. Auch die Assistenten werden sich damit abfinden 5 daß nicht mehr erreichbar gewesen ist. Bezüglich der Gerichtssekretäre und der

Verwaltungssekretäre hat uns die Regierung nachgewiesen, daß bei

den einen die Anstellungs⸗ und bei den anderen die Beförderungs⸗

verhältnisse vorteilbafter sind. Ich kann es nur wiederholen, daß die Kommission alle Gründe für und wider sorgfältig geprüft hat, und

daß wir auf keinen das Kompromiß durchbrechen wollen. Zu einer Regelung der Lebrerfrage fordern die Kompromißparteien durch ihre Resolutign die Regierung auf, das Mittelschulwesen zu regeln. Besonders die Stellung der Zeichenlehrer ist eingehend in der Kommission besprochen worden. Aber auch sie müssen sich mit dem bescheiden, was erreichbar war. Ich bitte Sie um Annahme der Kompromißanträge. b Abg. Büchtemann (fr. Volksp.): Ich danke dem Vorredner zu⸗ nächst für das Interesse, das er gestern meiner Person erwiesen hat. Ich stelle aber fest, daß zuerst Abg. Quehl für seine Parteifreunde hervorgehoben hat, wie sich diese um das Zustandekommen der Vor⸗ lage bemüht haben. Darauf erst glaubte ich, auch die Bestrebungen meiner Partei dafür betonen zu sollen. Alle Mähe ist nun ver⸗ gebens, noch weitergehende Wünsche zu vertreten. Aber für die Fpeleher hätte ich allerdings noch weitere Verbesserungen ge⸗ ünscht. Was die Resolution wegen der Regelung des Mittelschul⸗ wesens betrifft, so hätte ich eigentlich egen die Fassung derselben etwas einzuwenden. Das ganze Mittelschulwesen wird nicht durch Gesetz, sondern wie das Mädchenschulwesen allein von der Ministerialinstanz geregelt. Insofern geht die Resolution über den Rahmen unserer verfassungsmäßigen Rechte hinaus. Es ist aber dringend erforderlich, daß möglichst noch in dieser Session die Regierung ein Gesetz über die Gehaltsregelung der Mittel⸗ schullehrer vorlegt. Die Gemeinden fürchten, daß bei einer Reglementierung der Mittelschulen die Eigentüm ichkeiten der kommunalen Mittelschulen nicht genügend berücksichtigt werden. In Posen sind die Mittelschulen sehr hochgebracht worden und haben die Berechtigung zum Einjährigenzeugnis. Die Frage der höheren Mädchenschulen ist noch ganz in Fluß, es ist möglich, daß manche Aufgaben der höheren Schulen den Mittelschulen zufallen müssen. Die Einrichtung der höheren Mädchenschulen mit Lyzeen usw. wird vielleicht über die Kräfte mancher Gemeinden gehen. Wir stimmen dem Finanzminister darin zu, daß nicht zu schnell mit der reglemen⸗ tarischen inneren Ordnung der höheren Mädchenschulen vorgegangen werden kann.

Abg. lefn (fr. Vgg.): Wir haben auch nur mit schwerem Herzen auf die Verkürzung der Aufrückungsfrist für die Assistenten auf 18 Jahre verzichtet. „Die meisten Assistenten bekleiden allerdings tatsächlich Sekretärstellen, und es ist auch eine Erhöhung der Assistentengehälter erreicht worden. Es bedarf aber der Gleichstellung der Eisenbahnassistenten mit den Postassistenten. Zu einer vollen Gleichstellung der Gerichtssekretäre mit den Verwasltungssekretären konnten wir uns nicht entschließen, weil tatsächlich noch Verschiedenheiten in der Vorbereitung be⸗ stehen. Leider ist es uns nicht gelungen, die Bahnmeister aus den übrigen Kaassen herauszuheben und weiter aufzubessern. Wir bedauern auch die Herabsetzung der Stellenzulagen für die Rendanten und Rechnungsrevisoren bei der Justiz. Für die technischen Werksbeamten wäre ein höheres Anfangsgehalt gerechtfertigt gewesen, weil sie eine kostspieligere Vorbildung Die Strafanstalts⸗ lehrer sind nach unserer Meinung nicht gut genug weggekommen; es kommt bei ihnen in Betracht, mit welchem Material sie zu tun haben, und daß sie nicht so viele Ferien haben, wie andere Lehrer. Die Regierung hat sich wenigstens bereit erklärt, ihnen die bis⸗ herigen Zulagen zu belassen, die ihnen nach der Vorlage entzogen werden sollten. Auch wir hätten gewünscht, daß die Turnlehrer her⸗

vorgehoben und den Mufiklehrern gleichgestellt worden wären. Für die Zeichenlehrer ferner hätten wir ein Anfan sgehalt von 2400 fewa ft. Die Zeichenlehrer scheiden für ihre usbildung zwei Jahre ang aus dem Schuldienst aus, und diese Zeit wird ihnen nicht an⸗ reüh Bei den Seminarlehrern bedarf noch die Anrechnung der

ienstzeit als Präparandenlehrer der Aufklärung. Nach der Erklärung der Regierung soll ihnen die Zeit über 4 Jahre als Präparanden⸗ lehrer angerechnet werden, während bei den Seminarlehrern, die direkt an das Seminar gekommen sind, so gerechnet werden soll, als ob sie vorher auch Präparandenlehrer gewesen wären. Da den Präparanden⸗ lehrern gleichfalls 4 Jahre angerechnet werden sollen, so nehme ich an, daß im ganzen 8 Jahre angerechnet werden können. ch glaube, daß diese Regelung angemessen ist. Was die Anträge betri t, so begrüßen wir mit besonderer Freude den Antrag auf Besserstellung der Ober⸗ lehrer. Persönlich spreche ich noch meine Genugtuung über die Re⸗ gelung der Gehälter für die Seminardirektoren aus.

Abg. Ströbel (Soz.) bemerkt, daß er nicht einzusehen vermöge, weshalb die Freisinnigen genötigt waren, sich dem Kompromiß der übrigen Parteien anzuschließen und ihre weitergehenden Wünsche zurückzustellen. Die Sozialdemokraten seien auch für Beamtenklassen eingetreten, die nicht aus proletarischen Schichten hervorgegangen seien, wohingegen die bürgerlichen Parteien ihr warmes Herz immer nur für die Schichten zeigten, aus denen sie selbst hervorgegangen seien.

Darauf wird die Debatte geschlossen.

Abg. von Schenckendorff (nl.) spricht zur Geschäftsordnung sein Bedauern aus, daß es ihm durch den emacht sei, über die Fange der Turnlehrer zu sprechen, die der Abg. 2 üchtemann mit Rücksicht auf seine Wortmeldung nur gestreift habe.

Bei der Abstimmung werden die Gehalisklassen 11 22 mit den sämtlichen von den Kompromißparteien beantragten Abänderungen angenommen. Ueber die Petitionen beschließt das Haus nach dem Kommissionsantrage. Die Resolution wegen der Regelung der Mittelschulen wird angenommen.

Das Haus geht über zur Gruppe III, Gehaltsklassen 23 bis 37, das sind die Gehälter von 2400 4800 bis zu 4000 6900 ℳ. Auch hierzu haben die Kompromißparteien eine Reihe von Abänderungen beantragt.

Die Polizeidistriktskommissare in der Provinz Posen bonen statt 2700 4800 ein Gehalt von 2700 5100 erhalten.

8 die eaee. bei den Polizeiverwaltungen in den Provinzen soll das Endgehalt von 4800 auf 5100 erhöht werden.

Die Rentmeister bei der Verwaltung der direkten Steuern sollen zu einem Drittel der Stellen nichtpensionsfähige Zulagen von je 300 erhalten.

Für die Landmesser, Katasterkontrolleure, Grubenmark⸗ scheider und Vermessungsbeamte, die nach der Regierungs⸗ vorlage 2700 bis 4800 erhalten sollten, für die aber die Kommission das Endgehalt auf 5100 bemessen hat, soll die Regierungsvorlage wieder hergestellt werden, jedoch für ein Drittel der Stellen eine ni tpensionsfähige Zulage von je 300 gewährt werden.

Mit dieser Gruppe soll zugleich die Gehaltsregelung für die Professoren der Hochschulen sowie die Erhöhung ver⸗ schiedener Etatsfonds behufs Feran iehung ausgezeichneter Lehrkräfte besprochen werden; dafür sollen im Handelsetat für die gewerblichen Unterrichtsanstalten 20 000 ℳ, im land⸗ wirtschaftlichen Etat 40 000 (Regierungsvorlage: 25 000 ℳ), im Kultusetat 465 000 (Vorlage: 405 ℳ), für die Fechschul⸗ für die bildenden Künste und die Hochschule für Musik, für die Vorsteherstellen in den Meisterateliers an der Akademie der Künste in Berlin und an den Meisterschulen für musikalische Komposition, für das Kunstgewerbemuseum und die Kunstschule in Berlin sowie für die Kunstakademien in Königsberg, Düsseldorf und Cassel und für die Kunst⸗ und Kunst⸗

ewerbeschule in Breslau 40 000 (Vorlage: 20 000 scwie endlich für die technischen Hochschulen 190 000 (Vor⸗

age: 165 000 ℳ) eingestellt werden.

Die Kommission beantragt zu dieser Gruppe folgende Resolutionen:

„die Regierung zu ersuchen, die Verhältnisse der Assistenten der wissenschaftlichen Institute, der Universitäten, technischen Hoch⸗ schulen und sonstigen gleichstehenden wissenschaftlichen Anstalten einer weiteren Pruüfung zu unterziehen und die sich etwa als an⸗ gemessen herausstellende Erhöhung der Remuneration vorzunehmen;

die Regierung zu ersuchen, für diejenigen Gefän nisgeistlichen, welche später zu einem Gemeindepfarramt übergehen, Mittel in den Etat einzustellen für die Aufnahme derselben in die kirchlichen Ruhegehalts⸗ und Reliktenversorgungskassen.”

Abg. Dr. von Liszt (fr. Volksp.): Auch bei diesen Gehalts⸗ klassen haben wir eine Reihe von Wünschen zurücksetzen müssen, Wum das große Werk der Besoldungsordnung einheitlich fertig⸗ bringen zu helfen. Die Resolution bezüglich der Assistenten an den wissenschaftlichen Instituten bitten wir anzunehmen. Die Lektoren klagen über ihr unsicheres Einkommen. Auch die Klasse der Amtsanwälte dürfte später wieder herausgegriffen werden müssen, wenn die geplante Justizreform im Reichstage angenommen wird und die Amtsanwälte damit eine erhöhte Bedeutung erhalten. Was die Gehaltssätze der Universitätsprofessoren betrifft, so ist es ja anzuerkennen, daß an Stelle der bisherigen Ordnung auf dem Ver⸗ waltungswege eine gesetzliche Regelun eingetreten ist. Aber die Sätze bleiben doch hinter früheren Vesserben zurück. Die Pro⸗ fessoren sind in Preußen schlechter als in Bayern gestellt. Besonders zu beklagen ist es, daß die . bei den Professoren wegfallen sollen, die außerdem noch eine Erwer stätigkeit ausüben, wie das bei den Medizinern wohl meistens der Fall ist. Das System der Honorar⸗ abzüge hat mein Freund Kahl von der Berliner Universität als ungerecht und unzweckmäßig bezeichnet. Es ist ungerecht, weil jeder Professor seine Zuhörerschaft * seine Tüchtigkeit erwirbt, und es ist unzweckmäßig, weil andere Staaten diese Honorarabzüge nicht kennen und dadurch eher tüchtige Lehrkräfte an sich fesseln können. Kein System schafft auch ein solches Abhängigkeitsverhältnis nach den verschiedensten Richtungen hin wie dieses. Wenn es auch nicht der richtige Augenblick wäre, an dem System der Honorarabzüge jetzt zu rütteln, so wollten wir es doch nicht unterlassen, auf die Notwendigkeit mindestens einer Milderung hinzuwirken.

Abg. Dr. Friedberg (nl.): Die Rentmeister der Stifte in Celle, Magdeburg und anderen Städten konnten bei der Aufbesserung leider nicht berücksichtigt werden, weil die Regierung keine gesetzlichen Voll⸗ machten dazu besitzt. Mein verehrter Vorredner hat mit Recht darauf hingewiesen, daß die Amtsanwälte eine weitere Verbesserung erfahren müßten, wenn ihnen durch die geplante Justizreform eine erhöhte Bedeutung zufallen würde. Auch den Wünschen nach Besserstellung der Professoren standen dieselben Widerstände entgegen wie den meisten von den Beamten geäußerten Wünschen. Leider fallen die außerordentlichen Professoren vollkommen aus. Bezüglich der technischen Hochschulen ist es erfreulicherweise besser geworden. Im ganzen möge man bedenken, daß die Neulinge unter den Professoren eine halbe Million Mark mehr erhalten. Unzweckmäßig ist auch die Feene der an den Museen angestellten wissenschaftlichen Beamten.

m großen und ganzen müssen sich auch die Professoren eben mit dem Erreichbaren bescheiden.

Abg. Dr. Rewoldt (frkonf.) spricht sich namens seiner Freunde für die Beschlüsse der Kompromißparteien aus und begrüßt es, daß die Aenderungen der Professorengehälter wenigstens zu einer gewissen Ver⸗ besserung geführt haben.

Abg. von dem Hagen (Zentr.): Ich bedaure, da die Vermessungs⸗

sondere Erwerbstätigkeit

begnüzen sollen; desgleichen bedaure ich, daß die Navigationslehrer necht den anderen Fachlehrern gleichgestellt werden. In bezug auf die Professoren steht das Zentrum auf demselben Standpunkt wie der Abg. Friedberg. Der Resolution wegen der Gefängnisgeistlichen e wir uns an, und ich hoffe, daß die Regierung die Lage ben Täagatgcetltchen noch einmal prüfen und deren Wünsche er⸗ üllen wird.

Abg. Graf Clairon d'Haussonville (kons.): Wir haben ge⸗ glaubt, für die Beamten im Polizeiwesen ganz besonders eintreten zu müssen, die ein ganz besonders schweres Amt haben. Wir stimmen den Kompromißanträgen mit Freuden zu. Ganz besondere Genu tuung ewährt es uns, daß der Polizeidistriktskommissare in der roving osen in hesonderem Maße gedacht worden ist. Hoffentlich steht eine Regelung des ganzen Systems der Katasterkontrolleure in Aussicht. Ich spreche dem Abg. Friedberg meinen Dank dafür aus, daß er die schwierige Frage der Professorengehälter mit Sachkenntnis zu einem alle Parteien befriedigenden Abschluß gebracht hat. Die Freiheit der Wissenschaft muß unangetastet bleiben. Den Anträgen in der ersten Kommissionslesung konnten wir uns nicht anschließen, weil der finan⸗ zielle Effekt zu weit ging, dagegen haben wir den Beschlüssen in der zweiten Lesung zugestimmt. ur Heranziehung ausgezeichneter Lehr⸗ kräfte haben wir den Dispositionsfonds im Etat vorgesehen. Wit sind jedenfalls in bezug auf die Professoren so weit gegangen, wie wir irgend gehen konnten.

Geheimer Oberregierungsrat Dr. Elster: Der Abg. von List hat bemängelt, daß bei den Professoren, die noch eine. be⸗ ausüben, die Alterszulagen wegfallen sollen. Niemals ist eine rein wissenschaftliche Tätigkeit, 3. B. auch auf literarischem Gebiet, als Erwerbstätigkeit eeo worden und wird auch in Zukunft als eine solche angesehen werden. Ein Jurist könnte auch einmal an einem Fachblatte arbeiten, er würde genau ebenso behandelt werden. Die nichtetatsmäßigen Professoren sind, wie der Abg. Friedberg sagt, nicht zufrieden damit, daß sie bei dieser Besoldungsordnung nicht berücksichtigt sind. Ja, das ist doch selbstverständlich, daß die nichtetatsmäßigen Be⸗ amten hierbei nicht berücksichtigt werden konnten. Es ist nicht richtig, einen Beamten anzustellen, ohne ihn auf die feste Grund⸗ lage eines Gehalts zu stellen, und wenn das Amt nicht da ist, können wir niemand dafür anstellen. Wenn sich aber für einen Lehr⸗ auftrag auf die Dauer ein Bedürfnis herausstellt, so muß die Stelle etatsmäßig a werden.

Abg. Eickhoff (fr. Volksp.): Ich will nur die Frage der Heran⸗ ziehung ausgezeichneter Lehrkräfte zu den Kunstakademien heraus⸗ greifen. Daß diese Neuordnung eine durchaus befriedigende sei, kann man wirklich nicht behaupten. Das Durchschnittsgehalt ist zwar auf 4500 erhöht, aber das Höchstgehalt, 6000 ℳ, wird nicht nach einer bestimmten Reihe von Jahren erreicht, sondern hängt lediglich vom Zufall ab, ob nämlich höherhonorierte Lehrkräfte aussterben. Dieser Uebelstand macht sich dann besonders bemerkbar, wenn von auswärts eine hervorragende Kraft gewonnen wird. Ich begrüße es mit daß der Fonds zur Gewinnung und Erhaltung ausgezeichneter

räfte auch dazu dienen soll, eine bessere Besoldung derjenigen Kraͤfte herbeizuführen, die schon seit längerer Zeit an der Kunstakademie wirken. Der Fonds ist von 20 000 auf 40 000 erhöht, ich hoff aber, daß er in absehbarer Zeit noch weiter erhöht werden kann, um überhaupt die Gewinnung wirklich tüchtiger Kräfte lich zu machen. haben jedenfalls alles getan, um allen Wünschen gerecht zu werden.

Damit schließt die Debatte; die Gehaltsklassen 22 37 mit den Abänderungen nach den Kompromißanträgen sowie die sämtlichen Kommissionsbeschlüsse bezüglich der Professoren und der Etatsfonds werden angenommen, ebenso werden die beiden Resolutionen wegen der wissenschaftlichen Assistenten und der Gefängnisgeistlichen angenommen.

Das Haus geht über zur Beratung der Gruppe IV, Gehaltsklassen 38 bis 53, die die Gehälter der höheren Be⸗ amten von der Gehaltsstufe 2700 bis 7200 an aufwärts

enthalten.

Hierzu e; die Kompromißparteien, die Gehälter der nicht vollbesoldeten Krelsärzte und Gerichtsärzte auf 2100 bis 3900 ℳ, im Durchschnitt 3000 Feennüssüane beschluß: 2400 bis 4200 ℳ, im Durchschnitt 3300 ℳ) fesr⸗ zusetzen, sowie folgende Resolution anzunehmen:

„die Regierung zu ersuchen, in eine Neuregelung der Pensions⸗ verhältnisse der nicht vollbesoldeten Kreisärzte einzutreten mit den 8 der Anrechnung eines angemessenen Teils der als praktischer

rzt zurückgelegten Zeit“.

In Verbindung damit wird eine Reihe von „Bemer⸗ kungen“ in der Vorlage beraten, die sich auf die Ostmarken⸗ ulagen, die Lokalzulagen, Stellenzulagen, einige Dispositions⸗ fonds im Etat usw. beziehen.

Die Kommission beantragt hierzu ferner folgende Rese⸗ lutionen:

„a. die Regierung zu ersuchen, im Interesse der Gerechtigkeit und zwecks Ausgleichs der großen Verschiedenheiten in den Anstellungsverhältnissen der höheren Beamten die Anrechnung der diätarischen Dienstzeit der höheren Beamten, wie folgt, zu ordnen:

Die Anrechnung der diätarischen Dienstjahre nach den allgemeinen Bestimmungen bekommt für alle höheren Beamten in erster Dienststellung rückwirkende Kraft, soweit dies, wie durch das eeerbescenceresen, nicht bereits anderweit gesetz⸗ lich geregelt ist. Für die höheren Beamten in nicht erster Dienststellung hat die Berechnung der Dienstjahre so zu er⸗ folgen, daß sie keinesfalls schlechter stehen, als wenn sie in der niederen Dienststelle verblieben wären; bb. die Regierung zu ersuchen, einen Gesetzentwurf vorzulegen, der in Abänderung des Gesetzes vom 21. Juli 1852, betr. die Dienstvergehen der nicht richterlichen Beamten, gemäß Artikel 98 der preußischen Verfassungsurkunde vom 31. Januar 1850 und in Abänderung des Gesetzes vom 7. Mai 1851, betr. die Dienst⸗ vergehen der richterlichen Beamten, eine einheitliche, organische,

Neuregelung des gesamten Beamtenrechts herbeiführt.“ Abg. Dr. Schroeder⸗Cassel (nl.): Das Kompromiß für die höheren Beamten hat viel Anfechtung erfahren; deshalb muß ich auf die Entstehung desselben eingehen. In der Kommission lehnte in der ersten Lesung eine große Partei sämtliche Erhöhungen für die höberen Beamten über 10 000 hinaus ab, eine andere pof⸗ artei enthielt sich der Abstimmung; so kamen ganz wunderbare Be chlüsse zu stande, nach denen von allen höheren Beamten allein die Gymnasial⸗ direktoren Stellenzulagen bekamen, die für die übrigen Beamten abgelehnt wurden. In der zweiten Lesung b-2 deshalb ein einigermaßen befriedigendes Ergebnis gefunden werden. Es soll nun

gemacht werden. Diese 1--.ge Stellen sind noch nicht vor⸗ handen; es ist also ein Vorgreifen der allgemeinen Verwaltungs⸗ reform und ein vollständig neuer Gedanke, aber es ist doch kein Raum für eine Willkür der Regierung, denn diese legt uns ein Schema vor, welche Stellen sie als gehoben betrachtet. Von mancher Seite wird behauptet, daß dieses Kompromiß den Grundsatz der Gleichstelung der Richter mit den Regierungsräten durchbreche.

bin nicht der Ansicht, denn diese gehobenen Stellen in der Verwaltun entsprechen den Beförderungsstellen in der Justiz. Uebrigens ist kein Kompromiß ideal, und ohne dieses Kompromiß war überhaupt nichts zu erreichen. Auch die war der Anschauung, daß durch das Kompromiß jener Geundsatz nicht verletzt wird.

mußten allerdings von unseren Forderungen etwas nachgeben und auf die Ansichten der großen Parteien auf der Rechten bezüglich der Be⸗ amten der allgemeinen Staatsverwaltung Rücksicht nehmen. Das Zentrum wünschte, daß auch ein Drittel der Richter erster Instanz in das Kompromiß hineingezogen würde; dann hätte man aber noch weiter

beamten wieder zuruͤckgesetzt werden und sich mit einer Stellenzulage

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gehen müssen und auch die Oberförster, Oberlehrer, Bauinspektoren usw.

erschöpfende und den veränderten Zeitverhältnissen entsprechende

ein Drittel der Stellen zu gehobenen Stellen mit Stellenzulagen

neinziehe scheitert. Meine Freunde halten desh

müssen, und das wäre scon 8 dem Flnanzpunkt ge⸗ IT 1. galb an d Auch bezüglich der Senatspräsidenten und 8. eg Beamten

träge gestellt, wir haben uns aber ee 8— n terzehende An⸗

erreichen war, weil sonst die ganze Vorla ge am End 8 Ihe. roeben (kons.): Nach 18 en einem Kleite, herscneneühanhe: affen ShsdeheKonhahmsh ist wsenn d orden, bei de ä 1 rg. b-s allerdings muß man sagen: schön ist Sge Sahe, Käcic o war eine einheitliche Re elung der Besoldungsfrage zu erzielen.

hatten wir in der ersten Lesung der K

raf von der G

Wir verkennen speziell nicht die Mängel der

höheren Beamten; ein großer Teil hat üb aber es freut uns do d at üͤberhaupt nichts erhalten, direktoren eine Zaüch. 8 verchüigstens ene ist, den Ministerial⸗

lehrer ist oft entgegengehalten word

größere Ferien im Iehget als E“

sn a algemeinen Staatsinteresse, elb

Idealismus in die secangrisch Flecen⸗

zu tun sein muß, tüchtige Beamte zu erhalten,

geplanten Verbesserungen zurückstellen. Aber d

Zftt 8 die Industrie viele tüchtige Beamte uöu“ S

mich jedesmal, wenn ein Staatsbeamter es ablehnt, in die Industrie ihm dort bedeutend bessere Bedingungen geboten

zu gehen, 98 werden. reue mich, Staate als Höchstes aüla wenn ich höre, daß

Abg. Dr. Rewoldtefreikons.) empfiehlt die Anträge der K die erzielten Verbesserungen das Füeneffnins

parteien und hofft, da Staatsdienst erhöhen .

Abg. Schmidt⸗Warburg (Zentr.): Bedauerlicherweise hat sich auch

die Linke unseren Wün en na i Regierungsräten nicht .., 1. Flellung Ist das eine Kompromißrede?) z ist ja gestern

daß wir keine Anträge stellen dürfen, aber reden dürfen wir. Und

wenn ich auch mit dem Kompromiß einverstand doch nicht gesagt, daß ich vnß

Ebenso bedaure ich es, daß auch di . der Eisenbahn und die Ie spegtch. 822” g gen ecs g nres 5

ünstigeren Bedingungen erreicht haben, trotzdem mi fethee Bemühungen um diese Beomfenkateobder 8238 cbh. Seiten

8 tgegengebracht worden

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B 9 ih 88. Tel igstens b üeihnen einen größeren Teil der diätari schgf Zeit auf das Bienstalter er diätarisch beschäftigten

Abg. Peltasohn (fr. Vgg.): Di des Kompromisses zeigt, 8 89 e- r die Richter nicht mehr durchgesetzt worden tellen für die Regierungsräte hat man nur

2 Gegensatz zu den ihnen sonst gleichgestellten Richtern, weil nneren Verwaltung es doch

i der geplanten Reorganisation der hin kommt, daß der Schwerpunkt der Verwal nz gelegt wird.

diesen Zeitpunkt warten, weil dann von neuem

an der Be oldungsordnung zu rütteln versucht worden wäre; sie t also Vorsorge für später getroffen. Die Resolution wegen jeligrdat ärzte kann ich nur empfehlen; es ist gerechtfertigt, ihnen einen Teil

ihrer praktischen Tätigkeit anzurechnen. Bei der des Beamtenrechts hatten wir in der Komm

beantragt, wonach auch das Vereins⸗ und Versammlungsrecht un

die freie Meinun säußerung der Beamten gesichert Kompromisses haben wir auf diesen üe

zurückkommen. Im Namen aller Oberlehrer dan und dem hohen Hause für die Gleichstellung der Richtern und Verwaltungsbeamten. Allerdings

Erhöhung des Anfangsgehalts gewünscht aber es war nicht mehr zu erlehrer dafür sind unwiderlegt ge⸗

erreichen. Die Gründe der O blieben. Der Nachwucht an Philologen ist so

immer mehr Seminarien nötig werden. Das ist zwar erfreulich, ab

ich befürchte doch, daß das Angebot bald die Nachfrage den 80 er und 90 er Jahren für die hilologen wiederkehren. Deshalb wird die 35ö8 der Ober⸗

wird, und die Verhältnisse aus ehrer auch im Anfangsgehalt nur eine Frage der

Abg. Dr. Keil (nl.) bemerkt, daß es in der Justiz tatsächli immer schon gehobene Stellen 1 habe; hi Regierung für die Verwaltung künstlich gehobene

schaffen, die noch gar nicht da seien. Die Richt Keseßt fühlen. Gerade die Schutzleute, 9

egierungsbeamten, die der Rechten so naheste en, würden hi die Lieblingskinder bevorzugt. steh ürden hier als

Damit schließt die Debatte. Der gesamte Rest der Vorlage wird mit

nach dem Antrage der Kompromißparteien, betreffend die

Kreisärzte, angenommen.

Ebenso gelangen die Resolutionen der Kompromißparteien

und der Kommission zur Annahme. Die Petitionen, die nicht bereits an die

wiesen sind, werden sämtlich für durch die Beschl

die Vorlage erledigt erklärt. (Anträge Borgmann und Traeger wegen d des Abg. Liebknecht; Justizetat)

daß die Oberlehrer

1 Wum den so notwendi ugend hineinzutragen. Trotzdem es uns 8e

Entstehungsgeschichte Schuld trifft, wenn

Kommission wollte nicht erst auf

usatz verzichten müssen. übrigen empfehlen wir aber auch eine Regelung g. Bemacflene 9 Abg. Eickhoff (fr. Volksp.): Ich will nur noch einmal kurz auf die Frage des Anfangsgehalts meiner venfecenosfen. der Oberlehrer, e ich der Regierung

Nächste Sitzung: Sonnabend, 11 Uhr.

ompromiß fest.

em begnügt, was zu

orten meines

Besoldung für die

ünschen der Ober⸗ mten hätten. Es daß die Lehrer

mußten wir manche

ihm der Dienst im

der Richter mit den n Pappenheim: nur gesagt worden,

n bin, so ist damit Kompromiß freue.

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ist. J 8. nach 1 boce, das

ist. Die gehobenen deshalb geschaffen tung mehr in die

aus diesem Grunde

Resolution wegen ission einen Zusa

wird. Wegen des

Oberlehrer mit den hätte ich noch die

stark geworden, daß

eit sein. er wolle aber die Stellen neu

würden sich zurück⸗ ndarmen und die

der Abänderung

üͤber⸗ ußfassung über

Haftentlassung

Nr. 4 der „Veröffentlichungen des K sundheitgamts“ vom 27. Januar 1909 hat

Personalnachrichten. Gesundheitsstand und Gang der Vollkskrank⸗ heiten. Zeitweilige Maßregeln gegen ansteckende Krankheiten. Desgl. gegen Pocken. utsches Reich.) Buchdruckereien zc. (Preußen, Reg.⸗Bez. Danzig.) Tierauktionen zc. (Reg.⸗Bez. Wies⸗ baden.) Tollwut. (Bapern.) Merkblatt über gesundes Wohnen. Zleischbeschaustatistir (Sachsen.) Geflügeleinfuhr. Tuberkulose⸗

Desgl. gegen Pest. Desgl. egen Cholera. Gesetggebung usw. (b. -

istit. Haͤutefleisch. (Württemberg.) Mecklenburg⸗ Benesch. Fleischbeschautahlitir

euchhusten. Fleischbeschaustatistik. (Hamburg. ankenpflege⸗ 8 E Cean bucg, na

personen. (Oesterreich. sammelstellen. (AItalien.) Nachtarbeit bei der

Großbritannien.) Vieheinfuhr. (Britisch⸗Südafrika. Kapkolonie.) ieheinfuhr. (Neu⸗Seeland.) Molkereien. Tierseuchen im Deutschen Reich, 15. Januar. aul, und Klauenseuche in der Schweiz. Cneilig⸗ Maßregeln gegen Tierseuchen. (Großbritannien, Irland,

jerseuchen. (Ar entinien.) Desgl. im Ausland.

—2 rgentinien). Verhandlungen von gese aften, Vereinen, Kongressen usw. (Oesterreich.)

euchen. (Frankreich) Bekämpfun A Krankheiten. unahme von Praktikanten er⸗

Vermischtes. (Deutsches Reich.) Zur mächtigte Krankenhäufer. (Preußen.) Sanitäts n Knappf der Impfstoffgewinnungsanstalt, 1893 bis 1 britannsen.) Tätigkeit des (Australien.) Sterbt tabelle über die Sterbefälle in deutschen Orten mit

Staatslaboratorium

Finwohnern. Desgl. in größeren Städten des Auslandes. Er⸗ kmnkungen in Krankenhäusern deutscher Fereescte Desgl. in

deutschen Stadt⸗ und Landbezirken. Witlerung. Meüch⸗ Entscheidungen, detr. den Verkehr mit

aftsgvereins, 1905. (Oesterreich. Wien.) Be⸗

ichkeit zc. 1906. Geschenkliste. Wochen⸗

aiserlichen Ge⸗ folgenden Inhalt:

dliche Tiere. veuß ä. L.)

terreich.) Brotbereitung.

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906. (Groß⸗ 2 1802,9 n.

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Beilage: Ge⸗ Nahrungsmitteln

Land⸗ und Forstwirtschaft. Saatenstand und Getreidehandel in Rumänien.

Der Kaiserliche Generalkonsul in Galatz berichtet un 15. d. M.: 19 noch milde Witterung gnntezm Monats Dezember v. J. einen streng winterlichen Charakter an. Die Temperatur sank an manchen Punkten unter 200 O, und das heftige Frostwetter würde zweifellos den Saaten gefährlich geworden sein, wenn nicht alsbald ausgiebiger Schneefall eingetreten w re. Die Getreideaus fuhr ruht seit dem Schluß der Flußschiffahrt fast gänzlich, da auch die in Sultna vorhandenen Vorräte ein be⸗ nicht He. und hle ausländischen Märkte keines⸗ gs günstig liegen. Der einzige ernste Abnehme 8 hmer blieb auch im De

Ueber Sulina seewärts wurden vom 6. bis 31 Dezember 1908 achtet: . 89 072 Tonnen,

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11 193 8 4 524 8 8903 Di 9 2 * * 792 2 e Preise sind im allgemeinen weni verändert:

3 Cif Continent für 1000

8“ . 80/81 kg 181 —- 182 176779 177 178 74/75 149 150 71/72 140 142

Hef S.: , 188 18 EEbe—“ 119 - 120

Mais Cinquantino. 134 135. eunder Frachtmarkt war sehr ruhig. Es wurden notiert 5/9

Ernte der Hauptfrüchte in den Vereinigten Staaten 1908 1 (Schlußbericht). 9 g ach der nachgeprüften Schlußschätzung des Ernteberi tsa im statistischen Bureau des Ackerbaudepartements zu ece aueschußfen sich auf die Angaben der Berichterstatter und Agenten des Bureaus sowie auf ergänzende Mitteilungen aus anderen Quellen gründet, erreichte die Ernte der Vereinigten Staaten von Amerika 1908 im Vergleiche mit 1907 in den Hauptfrüchten folgende Mengen und Werte: Anbaufläche 8 Ernte b Wert auf der v om m Farm am Frucht Jahr Acre ganzen 1. Dezember 1 1000 Acres Bushel 1000 Bufhel * Malsbs.. . 101 788 26,2 2 668 651 1 616 145 8 1907 99 931 25,9 2 592 320 1 336 901 Winterweizen 1908 30 349 14,4 437 908 410 330 1907 28 132 409 442 361 217 Sommerweizen. 1908 17 208 226 694 206 496 1907 17 079 224 645 193 220 EI“ 32 344 807 156 381 171 1907 31 837 754 443 334 568 Gerste 1908 6 646 166 756 92 442 1907 6 448 153 597 102 290 Roggen . 1908 1 948 31 851 23 455 1907 1 926 31 566 23 068 Buchweizen .. 15 874 12 004 Leinsaat 1908 35 5⁄% 1907 . 24 713 17 771 1907 1 16 081 1908 197 039 183 880 635 423 743 507

Das Durchschnittsgewicht eines Scheffels stellte nach den bei venannten Bureau eingelaufenen Meldungen auf 921 Ffden . ommerweizen, 58,8 Pfund für Winterweizen, 29,8 Pfund für Hafer im Vergleiche mit 56,9 Pfund, 58,9 Pfund und 29,4 Pfund im Vor⸗ jahre. Güte des Maises betrug im Durchschnitt 86,9 % der vollen Norm gegenüber 82,8 % im Jahre 1907. (Nach Crop Reporter.) 11II1““

8

Gesundheitswesen, Tierkraukhe maßregel

Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten.

(Aus den „Veroͤffentlichungen des Kaiserl eitsamts“ Nr. 4 vom 27. eanf 18en —*₰* 8

Pest. 8 Deutsch⸗Ostafrika. In Daressalam i —9— 8. E Pestfall 211 worden. r dem 3. Dezember bakteriologt

den h 4. * Fene ihs anterfeccien Relhes 1 ürkei. In Bagdad sind vom 4. bis 10. ¹ * wönenee, 8 pc Chat 8 8 10. Januar 2 Per

egypten. Vom 26. Dezember bis 1. anuar sind an 14 Personen erkrankt (und 8 gestorben), Eee 6 c in A .n und 2 (1) in Menuf der Prov. Menufieh, 2 (2) in 8. der Prov. Behera, je 1 (1) in Assiut und in Mallawi der Prov. Assiut und je 1 in Minieh der Prov. gl. N. und in Tahta der rov. Girgeh, ferner vom 2. bis 8. Januar 3 (3), darunter 2 (2) in chmun, 1 in Tukh und (1) in Tahta, sodann vom 0. his 15. Januar 3 (1), und zwar 2 (1) in Af mun, 1 in Tahta. Die Zahl der vom 1. Januar bis 31. ezember v. J. in Aegypten festgestellten Pesterkrankungen wird auf 1511, der Todesfälle an auf 780 angegeben. Im Vergleich mit dem Jahre 1907, in welchem 1288 5 e gemeldet waren, ist deren Zahl um 258 oder 20 % ritisch⸗Ostindien. Vom 6. bis 12. eember v. J.

anz Indien 2044 Erkrankungen und as anüennn. 8 eest zur Anzeige gelangt. Von den Todesfällen kamen 612 auf die räsidentschaft Bombay (darunter 5 auf die Stadt Bombay und 18 auf Karachi), ferner 313 auf das uniab⸗Gebiet, 120 auf die Zentralprovinzen, 116 auf Bengalen, 113 auf den Staat Mysore, 94 auf die Vereinigten Provinzen, 93 auf Burma, 51 auf die Präsidentschaft 2 adras, 39 auf Zentralindien, 25 auf Raiputana und 12 29 Hüderahad.

China. Zufolge einer 8 teilung vom 15. Dezember ist in Schanghai unter den Ratten in der Nähe der Werften Pest fest⸗ esstellt worden. Menschenpest war bisher nur bei einem Chinesen beobachtet, der auf der Fahrt von anghai nach Hankau am in en aasge 9 war. Maßnahmen zur

rtilgung und zur hakterio in Untersu 8 kadaver sind alsbalt angeordnet. art sechang der Katten

Cholera. Rußland. Nach dem amtlichen Ausweise vom 9. Januar find

96 Erkrankungen (und 40 Todesfälle), im G Tomsk 12 (6) und im Dongebiet 3 (1), 3 ammen 111 Erke. (und 47 Todesfälle) an der Cholera angezeigt worden. Für die

stellte sich die Feeh tzast nach amtli Ergänzungen auf 218 (94), wovon u. a. 59 (40) auf das Gouvernement Tomsk, 9 (5) auf dasß Gouvernement St. Petersbur entfielen.

Zeitungsnachrichten zufolge sind am 9. Januar im Gouvernement Moskau 3 coleraverdächtige Erkrankungen mit 1 Todesfall beobachtet worden, jedoch nicht im Kreise Weresa, sondern in einem Vorfe des eit 7712

traits Settlements. In Singapore vom 11. bis 17. Dezember an der Cholera 16 Personen erkrankt -27 gestorben.

Gelbfieber.

Es gelangten zur Anzeige in Bridgetown [auf Barbados, 29. Dezember 2. Erkrankungen (und 2 v.enheng 8 8 ara 8 2b2 5 9 7. 2n 12. De⸗ ember in den mexikanischen en Merida 1 incal 2 (2), Maxcanu 2 (1) und Veracruz 3 (—). eh hh ntighas

Pocken.

Deutsches Reich. In der Woche vom 17. bis 23. Januar —2 2, Erkrankungefäle bei russischen Auswanderern in Bremen zur Anzeige.

Für die Vorwoche ist nachträglich 1 Fall aus Myslowit (Land⸗ kreis Kattowitz, Reg.⸗Bez. Oppeln) mitgeteilt A. ;, ¹

Fleckfieber. Oesterreich. Vom 10. bis 16. Januar in Galizien 51 Er⸗

Preußen. In der Woche vom 10. bis 16. Januar sind 16 Er⸗ krankungen (und 7 Todesfälle) angeze igt worden in —2 Regie⸗ rungsbezirken sund Kreisen]: Reg.⸗Bez. Arnsberg 4 (2) Dort⸗ mund Stadt 1 (1), Herne ka Hernh⸗ 2 (1)1. Aurich 1 [Weener], Cöln 1 [Cöln Stadt), Düsseldorf 4 (1), [Düßseldorf Stadt 2 (1), e Stadt, Mülheim a. d. R. Stabdt je 1 (1)1 Oppeln 4 (2) . Land 2 (1), Ratibor Stadt 1 (1). Zabrie 11 Schleswig 1 71) [Neumünster], Stettin 1 (1) [Stettin].

8 Verschiedene Krankheiten.

ocken: Konstantino 28. Dezember bis 10. Januar 8, Moskau 5, Odessa 2, n etersburg 3 Todesfälle; 22 21 ris 2, St. eterzburg, Rotterdam (13. bis 19. Januar) je 1 Er⸗ rankungen; arizellen: Budapest 48, New Vork 204, Wien 153 Erkrankungen; Fleckfieber⸗ Moskau 5 Todesfälle; Odessa 9, St. Petersbvrg 4 Erkrankungen; Rückfallfieber. St. Petersburg 2 Todesfälle, 83 Erkrankungen; Genickstarre Edinburg, Glasgow je 1, New York 4, Wien 3 Todesfälle; Nürnberg 1, 2, New York 5, Wien 1 Erkrankungen; Milzbrand: Reg.⸗Bezirke Koblenz 1, Düsseldorf 2, Münster 1 Erkrankungen; Berlin 8, Braunschweig, je 2, Amsterdam 1, Budapest 3, Kopenhagen 1, London 20, Moskau 15, New Pork 2, 5, St. Feresebeng 9, Prag 2 Todesfälle; Kopenhagen 118 ankungen. ehr als ein Zehntel aller Gestorbenen —1 an &. (Durchschnitt aller deutschen Berichtsorte 1895/1904: 1,04 %): in Dortmund, Gelsenkirchen, hen, Recklinghausen, wüvuree—2 wurden gemeldet im bene kheee res Eer⸗ Ber 125), in den Reai Arnsberg 330, ssel 110, Danzig 112, Düff orf 138, Oppeln 109, in Hamburg 148, Budapest 104, Kopenhagen 60, London (Krankenhäuser) 358, New 139, St. Petersburg 55, Prag 42. S . e und (1895/1904: 10): rankungen kamen zur Anzeige im Reg.⸗Bez. sen 2 119, Hamburg 78, Budapest 2, B . Pr 80, r St. Peterszburg 41, Wien * usten in Boxhagen⸗Rummelsburg, Steglitz, krankungen wurden angezeigt in Hamburg 32, York 28, Wien 23; ferner Anzeige an Diphtherie und Krupp im 156 (Stadt Berlin 97), in den Reg.⸗Bezirken dorf 159, Ma⸗ deburg 153, Merseburg 154, in st 26, Christanie 57, Kopenhagen 24, L sew York 393, Paris 69, St. Petersburg 56, 106; desgl. an Typhus in London ( 41, Paris 48, St. Petersburg 41.

Der Kais iche Konsul in Ts hat die angeordnete sanitätg⸗ polizeiliche Kontrolle der Swatau, hingwantao kommenden und den von Tschifu an⸗ laufenden deutschen Seeschiffe wieder aufgehoben. 1 174

„R.⸗Anz.“ vom 25. i und 8 1 m Juli und vom 11 222— h. P.

Hamburg, 29. Januar. (W. T. B.) Dem folge sind an Bes des . Siaswerite Tucuman“ pestverdächtige Ratt funden n d nicht erkrankt. Das Schis⸗ —— 22— eentötungsapparat unterworfen und die üblichen Vorsichtsmaßregeln gestattet. Kairo, 29. Januar. (W. T. B. epidemie hat mehrere Stadtteile ergri regeln getroffen worden.

Aegypten.

Generaldire d demnächst die Lieferunn von 30.5— Achen e 1909 zur öffentlichen vaesceriduns bri ä d bekannt gegeden werden.

beim „Reichsanzeiger“.

Handel und Gewerbe.

den im Reichsamt des Innern usamm b „Nachrichten für Handel und ———

Deutsches Reich.

ollbehandlung der vor oder dei von n ausgesonderten es . . 8 4—2

5, des Vereinszo dcs einerx b *

Abs. nd Unre . standteile, die der Beon⸗ bens S gewichts der Regel nach ni e zu bri zmeinen Verfügung domn 82. Deuem d. J. hat der nanz desttaumt, daß dei der i Getreide zwar der vor oder egun —— ind und nicht ge⸗ . 1 2 22 8 so

I keiten, aus

während der letzten Berichtswoche*) in der Stadt St. Petersburg

—.

*) Für die Stadt St. Petersburg am 9.

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