8.
Königreich Preußen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
dem Regierungshauptkassenoberbuchhalter Schrader in Arnsberg, den Regierungshauptkassenkassierern Tritzschler in Oppeln, W“ in .ae. und Hein in Gumbinnen den egierungshauptkassenbuchhaltern Mahling in Schleswig, Stegemann und Hell in Koblenz, Penz in Königsberg i. Pr., Rude in Marien⸗ werder, den expedierenden Sekretären und Kalkulatoren Voigt, Olbrich und Herrmann in Berlin, dem expe⸗ dierenden Sekretär Dietzsch in Berlin, den Regierungs⸗ sekretären Storck und Baden in Trier, Steinert in Münster i. W., Steinke und Großmann in Potsdam, Bönisch in Marienwerder, Rauter und Hoffmann in Minden, Schnitzler und Höcker in Aachen, Negendank in Bromberg, Lehrmann in Magdeburg, Meier und von Szadkowski in Gumbinnen, Krause in Lüneburg, Lothar Irmer und Heeren in Breslau, Ubaldo Irmer bei dem Oberpräsidium in Breslau, Eicke in eim, Erdmann und Magnus in Faroich, anisch in Frankfurt a. O., Roggenkamp in Düsseldorf, ngeland in Cassel, Herrmenau in Königsberg i. Pr., Fredrich in Wiesbaden und Wessels bei dem Ober⸗ präsidium in Schleswig den Charakter als Rechnungsrat zu verleihen.
zufolge der Allerhöchst genehmigten Vorschriften, welche den hier akkreditierten Botschaftern auswärtiger Mächte gegen⸗ über zu beobachten sind, haben sämtliche zum Allerhöchsten h gehörigen oder daselbst vorgestellten Herren den Bot⸗
schaftern, nachdem dieselben von Ihren Kaiserlichen und König⸗ ichen Majestäten, von Ihren Kaiserlichen und Königlichen oheiten dem Kronprinzen und der Kronprinzessin und von Föhen Königlichen Hoheiten den Prinzen und den Prinzessinnen des Königlichen Hauses empfangen worden sind, nach all⸗ gemeinem Herkommen den ersten Besuch, und zwar in Pee zu v Diese Bestimmung tritt jetzt in betreff des Kaiserlich türkischen Botschafters in Kraft. Berlin, den 2. Februar 1909. Der Oberzeremonienmeister. Graf A. Eulenburg.
Exzellenz mache ich „ 11ö1“ 8 gw. Hochwohlgeboren machen wir mit Bezug auf Erlaß vom 31. Oktober 1907 I. 17 878 bezw. F. M. I. 17 878/
M. d. J. Ia 5350 darauf aufmerksam, daß die Anlagen M und N. (Verzeichnis der den Militäranwärtern und Inhabern des Anstellungsscheins im preußischen Staatsdienste vorbehaltenen Stellen ꝛc.) zu den An⸗ stellungsgrundsätzen vom 20. Juni 1907 inzwischen erschienen und im „Ministerialblatt des Innern“ für 1908 S. 193 u. ff. I worden sind. Im Buchhandel sind die Anlagen M und gleichfalls bei der Königlichen Hofbuchhandlung von E. S. Mittler und Sohn hierselbst, SW. Kochstraße, zu beziehen.
Berlin C., den 19. Januar 1909.
Der Finanzminister. Der Minister des Innern.
Im Auftrage: In Vertretung: 8
Foerster. Holtz.
den Herrn Präsidenten der Hauptverwaltung der Staatsschulden hier, den Herrn Präsidenten der Seehandlung hier, den Herrn Präsidenten der
Generallotteriedirektion hier, den Ferrn räsidenten der Preußischen Zentralgenossenschaftskasse hier, den Herrn Münzdirektor hier, die sämtlichen Di⸗ rektionen der Rentenbanken, die Herren Ober⸗ präsidenten und Regierungspräsidenten und den Sg. Präsidenten der Ministerial⸗, Militär⸗ und 1
aukommission hier.
Verzeichnis der Vorlesungen und Uebungen
an der Königlichen Bergakademie in Berlin im Sommer⸗ halbjahr 1909 vom 16. April bis 31. Juli 1909.
Professor Dr. Jahnke: Höhere Mathematik und Mechanik II. mit Uebungen. Ausgleichungsrechnung. Geheimer Regierungsrat Brelow: Darstellende Geometrie II mit Uebungen. Professor Dr. Stavenhagen: hor eratlc. Chemie II. Arbeiten im Chemi⸗ chen Laboratorium. r. Wölbling: Analytische Chemie II.
hemisches Kolloquium. rofessor Dr. Mehner: Einführun in die hysikalische hemie und Thermochemie II mi Uebungen. Professor Dr. Scheibe: Mineralogie II. Mreserervelee Uebungen. Professor Dr. Rauff: Formationslehre. Geologisches Kolloquium. Prosessor Dr. Potonié: Paläobotanik. Paläobotanische Arbeiten. Die Entstehung der Steinkohle und der Kaustobiolithe überhaupt. Dr. Gothan: Paläobotanisches Praktikum. Professor Vater: Maschinenlehre mit besonderer Berücksichtigung der Berg⸗ und Hüttenwesen⸗Maschinen II mit Uebungen. Regierungsbaumeister Phoenix: Anleitung zum Skizzteren und Maschinenzeichnen. Maschinenzeichnen. Ausgewählte Kapitel der Hebemaschinen und Transportanlagen. Oberingenieur Philippi: Elektrotechnik II. Elektrotechnische Uebungen. Geheimer Baurat Haselow: Baukonstruktionslehre II. Geheimer Bergrat, Professor Franke: Bergbaukunde II (Grubenausbau und Schachtabteufen) mit Uebungen. Uebungen im Laboratorium für Aufbereitung. Ent⸗ werfen von Aufbereitungs⸗ und Brikettierungsanlagen. Saltinenkunde. Professor Baum: Bergbaukunde IV (Wesserhaltung und Wetter⸗ wirtschaft) mit Uebungen. Geheimer Bergrat, Professor Franke und Professor Baum: Entwerfen von Bergwerksanlagen. Berg⸗ ingenieur Krahmann: Bergwirtschaftliche Aufnahme und Wert⸗ berechnung von Lagerstättengruppen mit Uebungen. Professor Fuhrmann: Markscheidekunde und Geodäsie II mit Uebungen. Markscheidekunde (Uebersicht) für Bergbaubefl ssene. Mark⸗ sche derisches Zeichnen. Dr. Krug: Feuerungekunde und Ofenbaumaterialten. Quantitative Lötrohrprobierkunst. Ent⸗ wicklun des Eisenhültenwesens. Kolloquium über Eisen⸗ probjerkanst. Arbeiten im Laboratorium für Eisenprobierkunst. Professor Dr. Pufahl: Spezielle Metallhüttenkunde. Grundzüge der Metallhüttenkunde für Bergfachstudierende und Eisenbüttenleute. Metallurgische Probierkunst einschließlich technischer Gasanalyse. Professor Dr. Peters: Elektrometallurgie wässeriger Lösungen. Elektroana'yse und Galvanotechnik. Uebungen in Elektromete llurgie ür Anfänger. Arbeiten im Elektrometallurgischen Laboratorium für
eübtere. Professor Eichhoff: Eisenhüttenkunde II. Entwerfen von Eisenhüttenwerken und Einzelanlagen. Eigenschaften des Eisens und deren Prüfung im Betriebe. Furchung der Walzen. N. N.: Me⸗ tallographie 11. Metallographische Uebungen II. Arbeiten im Labo⸗ ratorium für Kleingefüge und Essenmetallurgie. Regi⸗rungsrtat Schlenker: Formgebung und Bearbeitung der Metalle I. Geheimer Bergrat Voelkel: Einführung in die Rechtswissenschaft und Grund⸗
g.
ziͤge des öffentlichen Rechts II. Bergrecht II. Geheimer Oberberg⸗
rat Reuß: Zivilrecht 1I. Dr. Schacht: Volkswirtschaftslehre II. E Dr. Bischoff: Gesundheitsgefahren im Berg⸗ bau und Hültenwesen und die erste Hilfe bei Unglücksfäll 8 Berlin, den 26. Januar 1909. Königliche Bergakademie. Bornhardt.
“
“ Preußen. Berlin, 2. Februar.
Seine Majestät der Kaiser und König nahmen heute vormittag im hiesigen Königlichen Schlosse die Vorträge des Chefs des Militärkabinetts, Generalleutnants Freiherrn von Lyncker, des Chefs des Admiralstabs der Marine, Admirals Grafen von Baudissin und des Reichskanzlers Fürsten von Bülow entgegen.
9
8
Das Königliche Staatsministerium trat unter dem Vorsitz seines Präsidenten Fürsten von Bülow heute zu einer Sitzung zusammen.
Der Kaiserlich türkische Botschafter General Nizamp Pascha wird, wie aus der bereits veröffentlichten Hoson Beryorgeht, nunmehr die zum Allerhöchsten Hofe ge⸗ nicaeh ee asete elten Herren empfangen.
Bieser Empfang wird am 7. d. M., Abends von 9 Uhr ab, hierselbst, Nhachstraße 20, stattfinden. Der Anzug ist für
die Herren vom Militär in kleiner Uniform e. anzug), für die Herren vom Zivil in schwarzem Frack mit d üb der Weste. 8 b
Ordensba
Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Panther“ am 30. Januar von Swakopmund nach Walfischbay in See gegangen und will von dort am 6. Februar nach Swakopmund zurückkehren.
S. M. Flußkbt. „Tsingtau“ ist am 30. Januar in Sainan eingetroffen. 1
S. M. S. „Charlotte“ ist vorgestern in Vigo ein⸗ getroffen und setzt am 18. Februar die Reise nach Dart⸗ mouth fort.
82 M. S. „Tiger“ ist vorgestern in Soerabaja auf ava eingetroffen und geht am 8. Februar von dort nach tagen (Borneo) in See.
S. M. S. „Leipzig“ geht heute von Hongkong nach
Swatau in See.
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GSFrroßbritannien und Irland.
Die in London tagende E Seekriegs⸗ rechtskonferenz hat über alle ihr unterbreiteten Gegenstände verhandelt. Wie das „W. T. B.“ meldet, ist über einige der wichtigsten Punkte ein Einvernehmen erzielt worden. Gewisse Einzelfragen sind noch nicht endgültig geregelt; man erwartet aber, daß sie in einer für alle Delegierten annehmbaren Weise elöst werden und daß die Konferenz in kurzem in der Lage fein wird, die Resultate ihrer Arbeit in einem von den Be⸗ vollmächtigten zu unterzeichnenden Dokument niederzulegen.
Frankreich.
Die Deputiertenkammer verhandelte in ihrer gestrigen Sitzung über die Einkommensteuer und nahm, laut Meldung des 2. T. B.“, mit 407 gegen 127 Stimmen den Artikel an, der die Ergänzungssteuer auf das Gesamt⸗ einkommen festsetzt. Nach einer Erklärung des Finanz⸗ ministers Caillaux wird diese Steuer von Aus⸗ ländern nur gezahlt werden, wenn sie tatsächlich die Mobiliarsteuer entrichten. Im Verlaufe der Sitzung wurde ein Artikel angenommen, demzufolge von der Ergänzungs⸗ steuer insbesondere die Mitglieder des diplomatischen Korps, die fremden Konsuln und Konsularagenten in demselben Maße befreit werden, wie die von ihnen vertretenen Länder den diplomatischen Vertretern Frankreichs analoge Vergünstigungen
ewähren.
¹ vre. die weitere Diskussion über die Einkommensteuer auf heute vertagt worden war, ergriff der Abg. Pressensé das Wort, klagte den Ministerpräsidenten an und antwortete auf verschiedene Vorwürfe, die ihm in einem Briefe Clemenceaus namentlich über sein Huell mit Maurice Barrès gemacht worden waren. Er sei keineswegs feige. Der Ministerpräsident habe die Demokratie getäuscht, die seiner Autokratie überdrüssig sei. — Clemenceau erwiderte, die Personenfrage sei für die Kammer von keinem Interesse; jedoch weise er die Anschuldigung Pressensés mit Rücksicht auf sich seltst und seine Kollegen zurück und verteidige sich dagegen, Pressensé Mangel an Mut vorgeworfen zu haben. Der Ministerpräsident forderte die Kammer auf, nicht über die Personen⸗ frage abzustimmen, sondern über das Progremm der Regierung, wegen dessen seine Gegner ihn ins Gesicht nicht anzugreifen wagten.
Hierauf beantragte Pressensé die einfache Tagesordnung, Clemenceau eine Tagesordnung, in der der Regierung das Vertrauen 8 be wird. Die Deputiertenkammer lehnte mit 324 gegen 195 Stimmen die einfache Tages⸗ ordnung ab und nahm mit 315 gegen 122 Stimmen eine Tagesordnung an, in der sie ihr Bedauern darüber aus⸗ spricht, daß persönliche Fragen auf die Tribüne gebracht worden seien, — die Regierung in der Verwirklichung ihres Programms fort⸗ fahren werde. Darauf wurde die Sitzung geschlossen.
Rußland.
“
das „W. T. B.“ meldet, aus authentischer Quelle, daß angesichts der in der Türkei und Bulgarien militärischen Maßnahmen
Grenze zusammenhängenden Regierung es für
an beide Regierungen mit einem besonderen Vor⸗
schlage heranzutreten. Die La wurde dadurch
entstandenen, der türkisch⸗bulgarischen Differenzen die russische unaufschiebbar gehalten
an
e verschärft, daß die Verhandlungen zusschen der Türkei und
Bulgarien nicht zu einer Verständigung
eführt hatten hin⸗ sichtlich der Höhe der Entschädigung, welche die bulgarische
Regierung laut gegenseitig festgestellter Berechnung im Zu⸗ sammenhange mit der Anerkennung der Unabhängigkeit Bul⸗
ariens an die Türkei zu leisten sch zu verpflichten hätte. Die Pache drohte den Frieden zu gefährden. Die Unmöglichkeit einer unmittelbaren Verständigung zwischen der Türkei und Bul⸗ garien, desgleichen die Gefahr weiterer Verzögerungen einsehend, beschloß die russische Regierung ihre Vermittlung vorzuschlagen, um beiden Seiten einen Ausweg aus der Schwierigkeit zu er⸗ leichtern. hr Vorschlag ist im wesentlichen folgender: Bekanntlich hat die Türkei eine ganze Reihe von Jahren Rußland laut Konvention von 1882 eine Kriegsentschädigung zu zahlen. Da Bulgarien bereit ist, der Türkei 82 Millionen Francs Entschädigung 2 zahlen, schlägt Rußland, dem die Türkei eine bedeutend höhere Summe schuldet, vor, diese Entschädigung u liquidieren. Auf diese Weise wird Bulgarien fuüͤr mäßige rozente nebst Tilgung eine Anleihe von nicht mehr a 82 Millionen aufnehmen, wobei Rußland weder eine Kontrolle, noch besondere Garantien fordern wird, ohne die Bulgarien unter den obwaltenden Umständen diese Summe auf euro⸗ päischem Geldmarkte wohl schwerlich bekommen könnte. Anderer⸗ seits schlägt, da die Türkei den ihr zugefügten Schaden auf mehr als 82 Millionen Francs schäzt. Rußland der Türkei ein Ab⸗ kommen vor zum Zwecke der vollständigen Befriedigung ihrer Forderung durch jährliche Ratenzahlung oder mittels ent⸗ sprechender Kapitalisation dieser Raten. Die Fimsen, die Bulgarien für die Anleihe von 82 Millionen an Rußland zu zahlen hätte, werden der russischen Reichsrentei die “ geben, diese Finanzoperation ohne jeglichen materiellen Schaden für sich auszuführen. 9 Gegenwärtig hat die bulgarische Regierung ihre prinzipielle
Zustimmung zu dem vorgeschlagenen Weg für die Beilegung
ihrer Differenzen mit der der letzteren noch keine Antwort vorliegt, ist doch Gru
8
ich in den letzten Tagen als gebessert.
Die „St. Petersburger Telegraphenagentur“ erfährt, wie
letzten Zeit zwischen der wesentlich mit
hat,
Vorschlag in Ke
Türkei gegeben, und obgleich dhns
nd vor⸗ handen su dem Glauben, daß auch dort der russische Vorschlag sympathisch aufgenommen werden kann. Die russische Regierung hat gleichzeitig auch Signatarmächte von ihrem 8 gesetzt.
Italien.
Wie die „Agenzia Stefani“ meldet, hat die italienische Regierung der Ernennung des Fürsten Dolgoruki zum russischen Botschafter in Rom zugestimmt.
Portugal. Gestern, am Jahrestage der Ermordung des Königs und
des Kronprinzen, wurde ein Trauergottesdienst abgehalten, dem die Königliche Familie beiwohnte. „W. T. B.“ zufolge
hatten sowohl die Regierung, als auch die Opposition von
roßen Kundgebungen abgesehen. Die allgemein La
Türkei.
MNach Angaben der Pforte verlangt, wie das „W. T. B.“ meldet, die Tuürkei von Bulgarien 100 Millionen Francs sofort und 25 Millionen Francs nach drei bis vier Jahren. In dieser Summe ist die Entschädigung für die Orientbahn mitinbegriffen.
— Der Großwesir Kiamil Pascha hat, „W. T. B.“ zu folge, gestern dem Ihere c Hens eben Botschafter Mark⸗ grafen Pallavicini mitgeteilt, daß alle Schihierigkeiten bezüglich des Boykotts behoben seien und daß die Lloyd⸗ schiffe von Triest anstandslos Waren bringen können. Die Chefs der Lastträger haben vorgestern die Aufnahme der Arbeit beschlossen, wenn die Pforte in den Zeitungen veröffentlicht, daß sie durch die Entente befriedigt sei. Die Bekanntmachung soll heute erfolgen.
— In der gestrigen Sitzung der Deputiertenkammer wurde die Diskussion über das mazedonische Banden⸗ wesen in lebhafter, von zahlreichen Zwischenfällen unter⸗ brochener Debatte fortgesetzt.
Wie das „W. T. B.“ berichtet, schoben die Vertreter der ver⸗ Fr behen Nationalitäten einander die Schuld an den mazedonischen
erhäͤltnissen zu. Der Abg. Pavlow forderte von der Regierung Gewissensfreiheit für die Bulgaren, der griechische Abg. Honeos klagte die Regierung an, sie habe mit den Banden in Unterhandlung gestanden. Unter dem Beifall des Hauses wies der Minister des Innern diesen Vorwurf mit großer Entschiedenheit urück. Der griechische Abg. Bosceos wandte sich gegen
umänien, das die Wallachen mit Geld unterstütze; die gegen⸗ wärtige Regierung sei unfähig, die Ordnung aufrechtzuerhalteu. Der Abg. Habib richtete seine Angriffe gegen Oesterreich, das beabsichtige, innere Unruhen in der Türkei hervorzurufen, um einen Vorwand zu einem Einfall zu haben; Oesterreich habe zu diesem Zwecke bereits mit dem griechischen Patriarchat Unterhandlungen gepflogen, das Komitee habe jedoch von dem Plan erfahren. Der Redrer bedauerte sodann, daß die Nationalitätenfrage überhaupt aufgeworfen sei. Griechenland habe noch heute geheime Pläne bezüglich Epirus, es beabsichtige, die Küste des Adriatischen Meeres zu hellenisieren, um ein großhellenisches Königreich aufzurichten.
Darauf wurde die weitere Beratung auf morgen vertagt.
— Wie dem „W. T. B.“ aus Berane gemeldet wird, haben die Arnauten zwei serbische Dörfer überfallen und in Brand gesteckt. In dem sich hierauf entspinnenden Kampf gab es auf beiden Seiten Tote und Verwundetes. Türtisches Militär, das ausgerückt war, um die Ruhe wieder⸗ herzustellen, stieß auf den Widerstand der Arnauten. Zwei arnautische Dörfer wurden gestürmt und gingen in Flammen auf. Die betreffenden Ortschaften liegen in der Nähe des montenegrinischen Grenzgebiets.
Serbien. Der „Politika“ zufolge hat der Kriegsminister von
der Skupschtina einen neuen Rüstungskredit von 33 Mil⸗
lionen Dinars gefordert. Wie die „Stampa“ meldet, stieß diese Forderung in den Kreisen der altradikalen Partei au
gleichzeitig aber ihr Vertrauen ausdrückt, daß Widerstand. Schließlich einigte sich jedoch der Hauptausschu
der altradikalen Partei dahin, den Kredit zu bewilligen, weil es dem Volksempfinden nicht entsprechen würde, ihn zu ver⸗ weigern, während man für eine bewaffnete Aktion des Landes eintrete ” 88 1 1 v1“ In der heute auf das Schreiben des norwe ischen Ministers des Aeußern abgegebenen Antwort des schwedischen Ministers des Aeußern, betreffend die Renntierweide⸗ frage, wird, „W. T. B.“ zufolge, hervorgehoben, daß die von norwegischer Seite ergangenen Auf⸗ klärungen zeigen, daß dort mit den Tagebüchern der Subkommission nicht nach Instruktion gehandelt worden sei. Die Antwort beruft sich auf die Berichte der schwedischen Mitglieder und hält daran fest,
1“
Mitglieder an der Versäumnis schuld seien.
gerichtlich zu verfolgen.
8 land, Amerika, Deutschland, Frankreich, Rußland, die Türkei,
Dem Reichstage ist der Vertrag über den Bau
Betriebe befindlichen Eisenbahnen Deutschlands, abgesehen von den
daß die norwegischen
Weiter wird daran feEhrhalten; daß den hinzugezogenen norwegischen Lappen Sachverständnis fehlte, da sie nicht Renntier⸗ besiter waren. Die Untersuchungen seien abgebrochen worden hauptsächlich aus der wohlbegründeten Furcht, daß die einstweilen eingeräumte Zeit, in der die Lappen früher in Norwegen einziehen dürfen, ablaufen würde, ehe die “ und Verhand⸗ lungen zu Ende geführt wären. Die schwedische Re⸗ ierung will nicht die Verantwortung dafür ragen, boß die Zeitverlängerung von einem Zugeständnis Norwegens abhängig gemacht werde, da sie als Lebensbedingung für die Lappen ansah, daß sie vor dem 15. Juni in Norwegen einziehen könnten. Auf den norwegischen Vasschlag. die Unter⸗ suchungen für nächsten Sommer festzusetzen, erklärt der Minister, daß auch diese Frage durch ein “ entschieden müsse, das, wie er hoffe, bald in Wirksamkeit treten werde. .
““ schaf Präsidenten der nigten von Venezuela Gomez anläßlich der Eröffnung des Kongresses tritt, „W. T. B.“ zufolge, für eine Revision des Zoll⸗ tarifs ein.
Nach einer weiteren Meldung des genannten Bureaus hat der venezolanische Minister des Innern Alcäntara den Generalstaatsanwalt Pareja beauftragt, Castro wegen Anstiftung zur Ermordung des Präsidenten Gomez
Asien. Der internationale Opiumkongreß, auf dem Eng⸗
China, Japan, Holland, Portugal, Siam und Persien vertreten sind, ist gestern in Schanghai eröffnet worden. Der Generalgouverneur Tuan⸗fang begrüßte die Dele⸗ tettn mit einer längeren 8ng a. in der er em „Reuterschen Bureau“ zufolge ausführte, daß die Unterdrückung des Opiumgenusses schon bemerkens⸗ werte Fortschritte gemacht habe, und die Notwendigkeit eines Regierungsmonopols betonte. Der französische Vertreter be⸗ antragte, die Verhandlungen der Romaisteon in französischer oder sonst in zwei Sprachen zu führen. Dieser Antrag wurde einem Komitee überwiesen.
Afrika.
Ein dem „Reuterschen Bureau“ zugegangenes amtliches Telegramm aus Nigeria meldet, daß der der deutsch⸗ englischen Grenzregulierungskommission angehörende deutsche Kommissar, der bei einem auf die Mitglieder der Kommission kürzlich erfolgten Eingeborenenangriff verwundet worden war, der Genesung entgegengehe. Es fe kein weiterer Angriff auf die Expedition erfolgt.
— Bei der gestrigen Eröffnung des ägyptischen Gesetzgebenden Rats zählte der Khedive, 88 T. B.“ safolge, verschiedene Maßnahmen auf, welche die Regierung eit dem letzten Zusammentritt der Versammlung geteofhm hat. Sodann verkündigte der Khedive die Ernennung seines Oheims, des Prinzen Hussein, zum Präsidenten des Gesetzgebenden Rats und gab der Ueberzeugung Ausdruck, daß die W““ “ mit der Regierung zum Segen des geliebten Vater⸗
ides tätig sein werde.
Parlamentarische Nachrichten.
6
der Eisenbahn von Seeheim nach Kalkfontein und das Abkommen über die Aufstellung des ausführ⸗ lichen Entwurfs und Kostenanschlags für den Bau der Eisenbahn von Lome nach Atakpame sowie über den Bau der Teilstrecke Lome — Game dieser Bahn zu⸗ gegangen.
8s Statistik und Volkswirtschaft.
Statistik der Eisenbahnen Deutschlands für das 8 Rechnungsjahr 1907.
Von der im Reichseisenbahnamt bearbeiteten Statistik der im
Kahres 1907 umfassende Band XXVIII erschienen (Verlag der Kön ichen Hofbuchhandlung von E. S. Mittler u. Sohn). Nachstehend werden einige wesentliche Ergebniszahlen des Werkes mitgeteilt und — soweit angängig — den entsprechenden Angaben aus dem por 10 Jahren erschienenen XVIII. Bande für das Rechnungsjahr 1897 S;;-. 6t 18 e Eigentumslänge der deutschen vollspurigen Eisen⸗ bahnen ist von 47 119 km am Ende von 1897 auf 56 420 8 am Ende von 1907, also um 19,7 v. H. gewachsen. Von dieser Länge entfielen 1897 43 704 km oder 92,8 v. H. auf Staatsbahnen und 3415 km oder 7,2 v H. auf Privatbahnen, 1907 dagegen 52 206 km oder 92,5 v. H. auf Staatsbahnen und 4214 km oder 7,5 v. H. auf hivatbahnen, Nach der Betriebsart waren 1897 32 077 km oder 8,1 v. H. Hauptbahnen und 15 042 km oder 31,9 v. H. Neben⸗ habnen, 1907 dagegen 33 782 km oder 59,9 v. H. Hauptbahnen und 1885 km oder 40,1 v. H. Nebenbahnen vorbanden. Die Haupt⸗ lahnen haben somit nur um 5,3 v. H., die Nebenbahnen aber um 5 v. H. zugenommen. Bei einem Flächeninhalt von rund 540 778 qkm besaß Deutsch⸗ and 1897: 47 062 km, 1907 dagegen 56 191 km vollspurige isenbahnen, so daß auf 100 qkm entfielen 1897: 8,70 km und 1n. 10,39 km Eisenbahnen. Auf 10 000 Einwohner, deren ln Reich im ersteren Jahre 53,51 Millionen, im letzteren 62,08 Mil⸗ Uhen gezählt wurden, kamen 1897: 8,79 km und 1907: 9,05 km nen. 6 Zur Bewältigung des Verkehrs standen den vollspurigen deutschen Fsenbahnen im Rechnungsjabre 1907 24 259 Lokomotiven, 5b Personenwagen einschließlich von 162 Triebwagen und 1150 Gepäck⸗ und Güterwagen einschließlich von 2 Trieb⸗ wagen zur Verfü ung. Gegen 1897 hat bei den Lokomotiven eine unahme von 43,7 v. H., bei den Personenwagen eine solche von s 8 v. H. und bei den Gepäck⸗ und Güterwogen von 41,4 v. H. aütgefunden. Die Beschaffungskosten der Betriebsmittel l en sich von 2067,84 auf 3348,78 Millionen Mark oder um 8. v. H. erhöht. Davon entfallen 1182,25 Millionen Mark auf 8 omotiven nebst Tendern, 9,24 Millionen Mark auf Triebwagen, 4,52 Millionen Mark auf Personenwagen und 1502,77 Millionen ark auf Gepäck⸗ und Güterwagen. on den eigenen und frem en Lokomotiven und Triebwagen sind im Jahre 1907 in Züzen, im Vorspanndienst, bei Leerfahrten und sa Rangierdienst 1101,87 Millionen, mithin auf 1 km der durch⸗ nittlichen Beiri bslänge 19 619 Lokomotivkilometer zurück⸗
heg g Kleinbahnen, ist der die Ergebnisse des ö
88 “ .
kilometer, haben die Lokomotivkilometer um 74,9 v. H., die Nutzkilometer um 67,5 v. H. und die auf das Kilometer Betriebslänge entfallenden Lokomotipkilometer um 45,8 v. H. zugenommen. C1X“ An Zügen entfielen auf das Beteiebskilometer: 18907 .. 8 658 oder täglich 23,72 Züge, 1907 12 000 32,88
Die eigenen und die fremden Personen⸗, Gepäck⸗, Güter⸗ und Postwagen haben auf den “ Betriebsstrecken im Jahre 1907 25 934,34 Millionen und auf 1 km der durchschnittlichen Betriebslänge 461 776 Wagenachskilometer geleistet. Auf die Personenwagen entfielen hiervon 6679,20, auf die Gepäck⸗ und Güter⸗ wagen 18 769,27 und auf die Postwagen 485,87 Millionen Achskilo⸗ meter. Auch hier ist gegen das Jahr 1897 ein erhebliches Wachstum zu verzeichnen: bei den Wagenachskilometern im ganzen um 59,9 b. H., bei den Personenwagen um 87,4 v. H., bei den Gepäck⸗ und Güter⸗ wagen um 52,4 v. H. und bei den Postwagen um 39,5 v. H. Die auf das Kilometer Betriebslänge entfallende Anzahl Wagenachs⸗ kilometer hat sich um 33,3 v. H. gehoben.
Von den auf eigenen und fremden Betriebsstrecken geleisteten Achskilometern der eigenen Wagen entfielen auf eine Personen⸗ wagenachse 51 439, auf eine Gepäckwagenachse 55 370 und auf eine Güte ees 8 8
e beförderte Nutzlast, die sich aus dem Gewicht der Per⸗ onen nebst Handgepäck (zu 75 kg gerechnet), des Beemicht. “ ves Viehs und der Güter aller Art deee . ist von 31 473,72 auf 53 466,64 Millionen Tonnenkilometer, also um 69,9 v. H., die tote Laft (das Eigengewicht der Wagen, Lokomotiven, Tender, Trieb⸗
wagen) von 85 465,30 auf 159 769,78 Millionen Tonnenkilometer, also um 86,9 v. H. gestiegen. Außerdem wurden von den als Fracht⸗ 8 beförderten Eisenbahnfahrzeugen auf eigenen Rädern im Jahre 897 22,55 Millionen und im Jahre 1907 18,32 Millionen Tonnen⸗ kilometer oder 18,8 v. H. weniger geleistet. Auf jedem Kilometer der durchschnittlichen Betriebslänge wurde im Jahre 1907 eine Gesamtlast von 3,80 Millionen Tonnen gegen 2,50 Millionen Tonnen im Jahre 1897, mithin 52,0 v. H. mehr bewegt.
Die Ausnutzung des Ladegewichts der bewegten Achse ist bei den Personenwagen von 23,94 auf 24,26 v. H. gestiegen, bei den Gepäckwagen aber von 2,50 auf 2,45 v. H. und bei den Güterwagen von 45,69 auf 45,30 v. H. zurückgegangen. Die auf die einzelne (leere oder beladene) Güterwagenachse entfallende Nutzlast ist von 2,65 t auf 2,99 8 gefgeger. 1
Der Personenverkehr hat in dem Zeitraum von 1897 bis 1907 einen weiteren Aufschwung genommen. Im Jahre 1907 wurde eine Einnahme von 747,94 gegen 472,85 Millionen Mark im Jahre 1897, mithin ein Mehr von 58,2 v. H. erzielt. Jedes Kilo⸗ meter brachte eine Einnahme von 13 634 ℳ gegen 10 296 ℳ im Jahre 1897, mithin ein Mehr von 3338 ℳ, das sind 32,4 v. H. Dagegen ist die Einnahme auf je 1000 Achskilometer der Personen⸗ und Jnee e. von 106 ℳ auf 90 ℳ zurückgegangen.
An der Gesamteinnahme war die Einnahme aus dem Personen⸗ und Gepäckverkehr mit 27,20 v. H. gegen 28,23 v. H. im Jahre 1897 beteiligt. Die reine Personenbeförderung einschlleßlich der Militär⸗ und Sonderzüge hat ein Mehr von 263,10 Millionen Mark, das sind 57,8 v. H., die Beförderung von Gepäck und gr ene
“
ein solches von 9,85 Millionen Mark, das sind 66,3 v. H., auf⸗ deneeis. während die Nebenerträge 8 von 2,14 2 illionen Mark, das sind 71,1 v. H., erzielten. Anteil der Wagenklassen an der Gesamteinnahme aus der Personenbeförderung stellt sich im Jahre 1907 au 3,42 v. H. in der I. Klasse, 194 „, 8 E“
einen Zuwa
9 2 89
.„. 1I 1,80 „ Militär gegen 4,34, 23,53, 48,15, 21,15 und 2,83 v. H. im Jahre 1897. uf jeden Einwohner Deutschlands entfielen im Jahre 1907 durchschnittlich 21 Eisenbahnfahrten gegen 13 im Jahre 1897; die durchschnittlich zur ückgelegte Wegestrecke ist von b auph d esticgen. h n Personenkilometern sind im Jahre 1907 im ganzen 29 633,30 gegen 16 191,89 Millionen im Jahre 1897, also 88,0 98. mehr zurückgelegt worden; auf 1 km der durchschnittlichen Betriebs⸗ länge beträgt die Zunahme 53,2 v. H. Der Anteil der Wagen⸗ klassen an den Personenkilometern 1,10 v. H. in der I. Klass Se 1 0, ⸗ „ 2 II. 82 vV116““ L 11nq“ 1,53, 14,05 4397 29 Nua 2. H. im J gegen 1,53, 14,05, 49,27, 29,94 und 5,21 v. H. im Jahre 1897. Die durchschnittliche Einnahme für ein Personenkilometer hatte im Jahre 1897 2,81 ₰ betragen und ist auf 2,42 ₰, also um 13,9 v. H., im Jahre 1907 zurückgegangen.
Wie der Personenverkehr, hat auch der Güterverkehr hin⸗ sichtlich des Umfangs und der Erträgnisse in der Zeit von 1897 bis 1907 eine erhebliche Steigerung erfahren.
Während die Einnahme im Jahre 1897 1124,02 Millionen Mark betragen hat, ist sie im Jahre 1907 auf 1793,72 Millionen Mark Feacden mithin hat eine Zunahme von 59,6 v. H. stattgefunden.
edes Kilometer brachte eine Einnahme von 24 067 im Jahre 1897, dagegen 32 080 ℳ im Jahre 1907, also 33,3 v. H. mehr. Die Ein⸗ nahme auf je 1000 Achskilometer der Güterwagen hat sich von 99 ℳ auf 105 ℳ gehoben. An der Gesamteinnahme war die Einnahme aus dem Güterverkehr mit 65,22 v. H. gegen 67,11 v. H. im Jahre 1827 getegigt., 1 8* 1
ee Anza er zurückgelegten Tonnenkilometer der gegen
Frachtberechnung beförderten Güter mit Ausschluß des Postgutes i von 28 560,02 im Jahre 1897 auf 47 906,42 Millionen im Jahre 1907, also um 67,7 vp. H. gestiegen. Bei Zurückführung der geleisteten Tonnenkilometer auf 1 km der durchschnittlichen Betriehslänge hat sich eine Zunahme von 611 505 Tonnenkilometern im Jahre 1897 auf 856 788 Tonnenkilometer im Jahre 1907, mithin um 245 283 Tonnenkilometer oder 40,1 v. H. ergeben. Die durchschnittliche Ein⸗ nahme auf 1 Tonnenkilometer des Frachtguts ist von 3,82 auf 3,64 ₰, also um 4,7 v. H. gefallen. Für die vollspurigen deutschen Bahnen beliefen sich die Bau⸗ aufwendungen, worunter die eigentlichen Baukosten und verschiedene sonstige Aufwendungen (Zinsen während der Bauzeit, Kurzsverluste, erste Dotierung des Reserve⸗ und Erneuerungsfonds usw.) zu ver⸗ stehen sind, im Jahre 1897 im ganzen auf 11 620,43 Millionen Mark, 8e. auf 1 km der Eigentumslänge auf 247 858 ℳ. Sie sind im
echnungsjahre 1907 im ganzen auf 15 392,70 Millionen Mark und für 1 km der Eigentumslänge auf 272 822 ℳ gestiegen. Beim Gesamtbetrage hat also eine Zunahme von 32,5 v. H. und für das Kilometer eine solche von 101,1 v. H. stattgefunden. Die Kosten des letzten Erwerbs, also das eigentliche Anlagekapital der jetzigen Eigentümer, stellen sich etwas höher als die Bauaufwendungen, nämlich im Jahre 1897 auf 11 853 83 und im Jahre 1907 auf 15 635,21 Millionen Mark oder 277 121 ℳ auf 1 km. Die gesamten Betriebseinnahmen ausschließlich des Pacht⸗ zinses sind von 1674,98 Millienen Mark im Jahre 1897 auf 2742 28 Millionen Mark im Jahre 1907, also um 63,7 v. H. gestiegen, obwohl die durchschnittliche Betriebslänge nur um 2 „0 88 zugenommen hat. Auch die auf das Kilometer Betriebslänge sow auf 1000 Wagenachskilometer aller Art berechneten Einnahmen sind gestiegen, und zwar von 35 775 auf 48 828 ℳ = 36,5 v. H, bezw. von 103 ℳ auf 106 ℳ = 2,9 v. H., während die Einnahmen auf 1000 W“ von 3926 ℳ auf 3838 ℳ = 22 v. H. zurück⸗ gegangen sind.
Die “““ ausschließlich der Kosten erheblicher Ergänzungen, Erweiterungen und Verbesserungen und der Pachezinse nd in der Zeit von 1897 bis 1907 von 933,44 auf 1854,94 Mi
“
e,
88
gelegt worden; davon wurden 714,52 Millionen als eigentliche Nutz⸗
ionen Mark, also um 98,7 v. H., die Ausgaben auf 1 km der durchschnittlichen Betriebslänge von 19 937 auf 33 028 ℳ, also um
d. h. zur Beförderung von Zügen geleistet. Gegen 1897
stellt sich 1907 auf
1“ 1” “ 8 2 88 1“
65,7 v. H. gestiegen. Auch die auf 1000 Nutz⸗ und auf 1000 Wagen⸗ achskilometer aller Art berechneten Auscaben⸗ sind gestiegen, nämlich von 2188 ℳ i. J. 1897 auf 2596 ℳ i. J. 1907 bezw. von 58 ℳ auf 72 ℳ. Der Prozentsatz der Betriebsausgaben im Ver⸗ hältnis zu den Betriebseinnahmen hat sich im Jahre 1897 auf 55,73 und im Jahre 1907 auf 67,64 gestellt.
Unter -7 .-; der Kosten erheblicher Ergänzungen, Er⸗ weiterungen und Verbesserungen sowie der Pachtzinse hat der Ueber⸗ schuß der Betriebseinnahmen über die Betriebsausgabhen betragen im Jahre 1897: 741,54, im Jahre 1907: 887,34 Millkonen Mana 6 8 al 2ene 82 H. wmgznommen. dagegen ist er im
terhältnis zu der Gesamteinnahme nach Ausscheidung des von 8““ v. H. 1ee 1 cteith 8 Rente des auf die betriebenen Strecken verwendeten An⸗ betrachtet, ergab der Betriebsühberschuß im Jahre 1397 6,35 v. H., im Jahre 1907 dagegen 5,78 v. H Jedes Kilometer der durchschnittlichen Betriebslänge brachte im Jahre 1907 15 800 gegen 88 . 8b im Jahre 1897, mithin ein Weniger von 38 ℳ oder
Die Anzahl der Beamten und Arbeiter einschließlich de
Sres Lehrlinge und Frauen betrug im Jahre 2908 8 98 5b5 ersonen, mithin kam auf je 89 Einwohner ein Eisenbahn⸗ bediensteter. Gegen das Jahr 1897 hat eine Vermehrung der Beamten und Arbeiter um 227 797 Personen oder 48,7 v. H. stattgefunden, während in gleicher Zeit die Eigentumslänge der Eisen⸗ bahnen nur um 19,7 v. H. zugenommen hat. Die Besoldungen und sonstigen persönlichen Ausgaben für Beamte und Arbeiter betrugen im Jahre 1897 unter Hinzurechnung von 61,15 Millionen Mark für Wohlfahrtszwecke im ganzen 1083,61 gegen 599,25 Millionen Mark im Jahre 1907; sie haben mithin um 80,8 v. d zjugenommen. Die Gesamtsumme der persönlichen Ausgaben ist hiernach beträchtlich mehr gewachsen als die Gesamtzahl der Beamten und Arbeiter, sodaß die durchschnittliche Auf⸗ wendung für jede beschäftigte Person von 1281 ℳ auf 1558 ℳ oder um 21,6 v. H. gestiegen ist.
Die Eig en tumslänge der dem öffentlichen Verkehr dienenden Schmalspurbahnen — ausschließlich der sogenannten Klein⸗ bahnen — betrug am Ende des Jahres 1897: 1384 km; bis Ende 1907 ist sie auf 2100 km, also um 716 km oder um 51,7 v. H. ge⸗ stiegen. An Betriebsmitteln standen den Schmalspurbahnen im Jahre 1907: 461 Lokomotiven, 1219 Personenwagen und 10 499 Gepäck⸗ und Güterwagen zur Verfügung, während im Jahre 1897 nur 302 Lokomotiven, 780 Personenwagen und 6858 Gepäck, und Güterwagen vorhanden waren. Von diesen Betriebsmitteln wurden geleistet im Jahre 1897: 5 677 069 Nutz⸗ und 93 959 043 Wagenachskilometer, im Jahre 1907: 10 110 396 und 156 064 497. An Baukosten waren auf⸗ 111 im Jahre 1897 im ganzen 81,66 Millionen Mark und auf
km Eigentumslänge 59 938 Mark, im Jahre 1907 dagegen 158,74 Millionen Mark bezw. 75 602 ℳ. Die kilometrischen Kosten sind somit um 26,1 v. H. gestiegen. Ausschließlich der Ergebnisse der v der preußisch⸗hessischen Staatseisenbahnen sind die Betriebseinnahmen von 6,30 Millionen Mark im Jahre 1897 auf 13,20 Millionen Mark und die Betriebsausgaben von 5,75 auf 10,16 Millionen Mark gestiegen, während der Betriebsüber⸗ schuß von 0,55 auf 3,04 Millionen Mark zugenommen hat.
Die vorläufigen Ergebnisse der Viehzähl vom 2. Dezember 1907 und der in Sehns; Iüssbie fer veranstalteten Zählung der Hausschlachtungen für das Deutsche Reich.
Nach einer im letzten Jahrgang des „Statistischen Jahrb für das Deutsche Reich“ veröffentlichten ven der Ergebnisse der Viehzählung vom 2. Dezember 1907 für das Reich (allerdings ohne die neuen Zahlen für Braunschweig, wofür noch die bei der Zählung von 1904 ermittelten Zahlen haben eingesetzt werden müssen) hat sich folgender Viehbestand in Deutschland
ergeben: 1907 1904 Ph. 8 4 337 263 4 267 403 indvieh 20 589 856 19 331 568 7 681 072 7 907 173 22 080 008 18 920 666 3 509 424 3 329 881 3 266 997.
Die Entwicklung der Viehhaltung in Deutschland ist also von 1904 bis 1907 sehr günstig gewesen; eine eingehende Würdigung dieser Entwicklung wird indessen bis zur Veröffentlichung der endgültigen Ergebnisse vorbehalten bleiben müssen.
Das „Statistische Jahrbuch“ enthält auch noch das vorläufige — der in Verbindung mit der Viehzählung veranstalteten
ählung der Hausschlachtungen für das Deutsche Reich. aanach betrug die Zahl der hausgeschlachteten Tiere: 1. XII. 1906 — 30. XI. 1907. 1. XII. 1903 — 30. XI. 1904 Rinder. Dc“ Schafe.. . 589 513 “ 628 271 Schweine. . 6 073 433 5 933 124 Ziegen. 707 902 734 151.
Auch hier ist also eine nicht unbeträchtliche Steigerung der Stück⸗ zahl bei Rindern und Schweinen festzustellen. Welchen Einfluß sie auf die Fleischproduktion gehabt hat, läßt sich jedoch aus diesen Zahlen abgesehen davon, daß hier nicht nur für Braunschweig, sondern au für Mecklenburg⸗Schwerin die Zahlen von 1904 haben vorläufig ein⸗ gesetzt werden müssen, noch nicht berechnen, es muß auch hierzu die Veröffentlichung des endgültigen Ergebnisses abgewartet werden. Die für den Umfang der Fleischproduktion wichtige Trennung der Haupt⸗ gruppe „Rindvieh“ in die verschiedenen Arten Großvieh und in Kälber ist nämlich aus technischen Gründen nur in Verbindung mit der Aufarbeitung der Einzelergebnisse der Viehzählung möglich. Dies ist denn auch der Grund dafür, daß bei allen bisherigen Berechnungen über den Umfang des Fleischverbrauchs in Deutschland — so auch in der jüngst ver⸗ oöffentlichten Denkschrift des Kaiserlichen Gesundheitsamts über die Ergebnisse der Schlachtvieh⸗ und Fleischbeschau im Jahre 1906 — steis unverändert die bei der Viehzählung vom 1. Dezember 1904 er⸗ mittelten Zahlen der hausgeschlachteten Tiere und die daraus errech⸗ neten Fleischmengen eingesetzt worden sind. Es jeigt dies, wie außer⸗ ordentlich wünschenswert eine möglichst frühzeitige Veröffentlickung der endgültigen Ergebnisse der Viehzählungen für die Beurteilung der Entwicklung der Viehhaltung ist. “
Von den zahlreichen Betätigungen auf dem Gebiete der Nächsten⸗ liehe innerhalb der Stadt Frankfurt a. M. verdienen aus neuerer Zeit die folgenden besondere Erwähnung: Der verstorbene Direktor der Metallperlenfabrik Franz Rücker vermachte der Stadt Frankfurt den Betrag von annähernd einer Million Mark zur Errichtung der „Franz Rücker⸗Stiftung“ S L. g ₰ L-e. I WE köx. gumperbsch au don Ro⸗ d wandte dem Gump en Siechenhause zu Zwecken der dem Siechenhause zugehörigen Minka von Goldschmidt⸗Rothschildschen Stiftung 300 000 ℳ schenkungsweise zu sowie der israelitischen Waisenanstalt 12 000 ℳ ohne besondere Zweckbestimmung. Seitens des Dr. jur. Jakob Feist wurden der Stadt zum Wohle der Armen testan entarisch vermacht: 1) 75 000 ℳ in Geld und 2) die Liegenschaften Finkenhofstraße 40 mit allem Mobiliar. — Gesundheitswesen, Tierkrankheit maßregeln.
Das Kaiserliche Gesundheitsamt meldet den Ausb Maul⸗ und Klauenseuche aus Saalhoff, Kreig ns e⸗
gierungsbezirk Düsseldorf), am 1. Februar 1909.