Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinalangelegenheiten.
rivatdozenten in der medizinischen Fakultät der
ilhelms⸗Universität * Berlin Dr. L
Den . udwig Pic t das Prädikat Professor bei⸗
Friedrich und Dr. Ernst Friedmanni gelegt worden.
Bekanntmachung.
Dem Markscheider Franz Artzt in Recklinghausen ist von uns unterm 4. Februar d. J. die Berechtigung zur selbständigen Ausführung von Markscheiderarbeiten innerhalb des preußischen Staatsgebiets erteilt worden.
Dortmund, den 24. Februar 1909. Koönigliches Oberbergamt. 8 Liebrecht.
Preußen. Berlin, 26. Februar.
1 Ihre Majestät die Kaiserin und Königin besichtigten heute mittag die Krankenküche in der Brüderstraße.
8
In der am 25. d. M. unter dem Vorsitz des Staats⸗ ministers, Vizepräsidenten des Staatsministeriums, Staats⸗ sekretärs des Innern Dr. von Bethmann Hollweg ab⸗ gehaltenen Plenarsitzung des Bundesrats wurde dem deutschen Hilfsverein in Mailand, dem deutschen Schulverein in Brüssel und der Kolonialgesellschaft „Diamanten⸗Regie des Suͤdwestafrikanischen Schutzgebiets“ die Rechtsfähig⸗ keit verliehen. Von dem Geschäftsbericht des Reichsver⸗ sicherungsamts für das Jahr 1908 wurde Kennmis ge⸗ nommen. Mit der Ueberweisung der Vorlage, be⸗ treffend den Entwurf eines Gesetzes über die Erhebung von Schiffahrtsabgaben, an die zuständigen Ausschüsse erklärte die Versammlung sich einverstanden. Demnächst wurde über
as Ruhegehalt von Reichsbeamten und über mehrere Ein⸗ gaben Beschluß gefaßt.
Der Ausschuß des Bundesrats für heute eine Sitzung.
Rechnungswesen hielt
Die Bevollmächtigten zum Bunde Königlich
sächsischer Geheimer Justizrat Dr. Mayer, Königlich württembergischer Finanzminister von Geßler, Königlich württembergischer Ministerialdirektor von Zindel und Groß⸗ herzoglich mecklenburgischer Oberzolldirektor Lorentz sind in Berlin angekommen. “ 8
Der Geburtstag Seiner Majestät des Königs gestern in Stadt und Land festlich degangen.
Hessen. Die Zweite Kammer ist vierwöchigen Sitzung wieder zusammengetreten. der Tagesordnung der ersten Sitzung stand zunächst die Beratung einer Anfrage des Adg. Dr. Pagenstecher und Gen, detreffend die Gas⸗ und Elektrizitätssteuer. Der Minister des Irnern Dr. Braun führte in B. er Anfrage. „W. T. B.“ zufolge, ans, daß die Zweisel des Abs. Dr. Pagenstecher, ob die Steuervorlags, betreffend die SGas⸗ und Fllektrizitätssteuer, für alle Zeit begraden sei, leider nur zu derechtgt seien. Daß der Großberzoglichen Regierung die Steuer auf Bas und EFlektrizität nicht sympatdisch war, darüder hade sie 8— schon erteilten Antwort auf die Anfrage keinen Zweifel 3 Giee erscheine ihr um so unspmpathischer, als der Entrur in seinen wichtigsten Grundfätzen mit einer 52 und Wir⸗ schaftspolitik nicht in Einklang zu dringen fei. der außererdent⸗ lichen Wichtigkeit der Fina zreform möoösse aber alles nar irgendmie im Frage kommende auf das Eingehendste eprüft werden. Für Pessen komme in Betracht, daß spezifisch bessische Interessen wie dei der Weinsteuer bei jener nicht in Frage kämen. Was aber bisher nicht in genüdendem Maße erörtert worden, sei der Einflaß der Steuer auf die Gemeinden, die am meisten betroffen werden; dennoch sei seit dem Bekanntwerden der Stieuervorlage ein Rückgang in den Reuanlagen und Vergrößerungen nicht bemerkbar. — Der Minister gab sodann eme Aufstellung der Reingewinne verschiedener städtischer Gas⸗ und Elekeritzttäts- betriebe Hessevs bekannt und bemerkte, aus den tatsäch. slichen Verhältnifsen ergebe sich, daß die Steuer immerbin erträglich sein würde. Daß die Finanzen des Reichs refermiert wü den, sei eine Notwendigkeit. Solange man also einen hesseren Ersatz für die Gas⸗ und Esektrizitätssteuer nicht gefunden habe, sei diese noch ein erträgliches Uebel. Wohin solle man aber kommern, wenn der Reichsfinanzreform ein Gesicht gegeben werde, wie es die Subkommission des Reichstags wolle?
Oldenburg.
1b Im oldenburgischen Landtage wurde gestern der
Antrag Gerdes, nach dem jeder Wähler nach Ueberschreiten
des 40. Lebensjahres eine weitere Stimme erhalten soll, bei der zweiten Lesung des Wahlgesetzes mit 28
18 Stimmen angenommen. Ein weitergehender Pluralwahl⸗ antrag wurde abgelehnt. —
Sachsen⸗Coburg⸗Gotha. “ In dem gemeinschaftlichen Landtag der Herzog⸗ tümer wurde gestern über einen Antrag des nationalliberalen Abg. Rötter deraten, der die Herzogliche Staatsregierung ersucht, dem Landtag den Entwurf eines Gesetzes vor⸗ ulegen, das unter Abänderung des Staatsgrundgesetzes irekte Wahlen für den Landtag einführt. Der Antrag wurde, wie „W. T. B.“ meldet, mit 10 gegen eine Codurger und mit 14 gegen vier Gothaer Stimmen angenommen. Es wurde ausdrücklich festgestellt, daß es sich nur um die Be⸗
gestern vormittag 8„ einer J
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1u¹“ Serbien.
Nach Verlesung des
Grrümächtern mäüdmen mürdde, vertrant sie darauf, daß sie si
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seitigung der Wahlmänner, aber nicht um weitere Aenderungen
bezüglich der Wahlkreise usw. handeln solle.
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Großbritannien und Irland.
Im Unterhause erklärte zu der gestrigen Adreß⸗ debatte zur Thronrede der Staatssekretär Grey be⸗ üglich der C 91655 England würde die Angliederung ehr gern anerkennen, dies dürfe aber nicht die Anerkennung des alten Regimes am Congo zur Folge haben. Die Regie⸗ rung würde keine Schritte tun, bevor das Parlament Gelegen⸗ heit gehabt habe, seine Meinung auf die belgische Antwort, die in vierzehn Tagen eintreffen dürfte, zu äußern. — Nach weiterer Debatte wurde die Adresse vom Hause angenommen.
Frankreich.
Im Ministerrat machte, wie „W. T. B.“ aus Paris meldet, der Minister des Aeußern Pichon gestern Mitteilungen über den Stand der Verhandlungen der Mächte in der Balkan⸗ frage. Der Marineminister Picard verlas seine Erwiderung auf die Ausstellungen des Finanzministers Caillaux in bezug auf die Marine. Hierauf genehmigte der Ministerrat eine Verfügung, durch welche die Uebelstände bei den Marinelieferungen abgestellt werden sollen. Ferner wurde der Text eines Entwurfes über die Altersversorgung der Bahnbeamten und Bahnarbeiter angenommen. Der Präsident Falli dres zeichnete eine Vor⸗ lage betreffend Prämten für den Seidenbau. Im weiteren Verlauf der Ministerratssitzung erklärte der Marineminister Picard, daß die Höhe der meisten ursprünglich geforderten Kredite nicht herabgesetzt werden könnte. Er erkenne aber im Einverständnis mit Caillaux an, daß die nationale Ver⸗ teidigung keinen Nachteil erleiden würde, wenn mehrere Kredit⸗ forderungen zurückgestellt oder in verschiedenen Raten bewilligt würden. Mit dieser Erklärung ist das Einvernehmen zwischen beiden Ministern wiederhergestellt. 1
In der gesttigen Sitzung des Senats erklärte bei der Beratung des Kolonialetats der Minister Milliès⸗ Lacroix in Beantwortung verschiedener Interpellationen, die Kolonialverwaltung verdiene das volle Vertrauen des Landes und des Parlaments. Der Minister besprach dann die Ver⸗ waltung sämtlicher Kolonien, um die koloniale Politik der Regierung als richtig hinzustellen und betonte hierbei, daß in Tonking die Ruhe vollständig wieder hergestellt sei. Der Senat nahm dann eine Tagesordnung an, in welcher der Regierung das Vertrauen ausgedrückt wird. Hierauf wurde die Sitzung geschlossen.
Türkei.
Nach einer Meldung des „Wiener K. K. Telegr.⸗Korr.⸗ Bureaus“ aus Konstantinopel hat der Großwesir gestern nach⸗ mittag dem österreichisch⸗ungarischen Botschafter Markgrafen Pallavicini einen Besuch abgestattet. Es ist dabei volle Einigung erzielt worden. Die Unterzeichnung des Ententeprotokolls soll schon heute erfolgen.
Ueber die gestrige Sitzung der Skupschtina wird dem
T. B.“ aus Belgrad folgendes gemeldet: Lange vor der Eröffnung der Sitzung waren sämtliche Galerien vom Bublikum üderfüllt. Infolge des ungewöhnlichen Andrangs gestattete der Präsident jenen Befuchern, die auf den Galerien keinen Platz finden konnten, im Sizungssaale Aufstellung zu nehmen. Der Präsident Ivanowilsch eröffaete die Sitzung nach 11 Uhr Vormittags. Nach Frledigung des Einlaufs forderte der Prösident den Schriftführer auf, den Königlichen Ukas uͤber die Ernennung des neuen Kabineus zu verlesen. Jetzt erschien die Regieiung unter Führung des Ministerpräsidenten Nopakovitsch und . —de mit lebhaften Ziviorufen
anglichen, Ukas die Sk ina m
ische Ziwiorvfe auf den König aus. Sodann der Ministerpräsident Novakovitsch folgende Erklärung der Regierung:
„Mrine Herren Abgcordnesen! Mir ist die Ehre zu worden, vor der Skupschirna mit ungewödrliderweise trtern aller Parmien zmuf tte; Regierung Troßdem ist une Erscheinen nur eine normale Sache. Es! das der gegermwärtige Angenblick gebieterisch die Eintracht im Innern des Landes und den Schutz der serbtschen Interessen nach ansen cgbeischt. (Stürmische Ipiorufe und Händeklarschen) Bon ge⸗ wiß:n mird versucht. das natürlsche Rct —E setaen orth stand. das durch internationale Vertrs kröä:
mmen. Die Forderungen, wer dieses Pronaam soemobd
der serbüschen Walkes müüht clange selbst ein eirhger Serbe tieser Well ledt. (Bexgeisterte Rufe: lebe Nuen! ach das serkesche Hexemonz!) Inde Fraagen aund der Vernetmng der zerdischen Frage vor den e.
de eememe sonnenheit stützen kann. Fest AeFezs, die Bernümes * Gesctze zu schützen. appelliert die Bärenülhtt die in der ibrer 5 Ire Zakunst Serdiens geschaffen
Vertrauen der Krone ürxngt, das ans Ste,
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durch Exrfüllung ihrer — für Volkskunst und Karsterziehung. Unsere
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serkae⸗ und die Herzegowina.
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zu sprechen, wenn er
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8 Asien. Nach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ aus
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griff auf Täbris unternommen, sie seien aber zurück⸗ geschlagen und genötigt worden, sich mit Verlusten zurück⸗
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Parlamentarische Nachrichten.
Der Bericht über die gestrige Sitzung des Reichstags und der Schlußbericht über die gestrige Sitzung des Hauses der Abgeordneten befinden sich in der Ersten und Zweiten Beilage.
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Wohlfahrtspflege. Am zweiten Tage der diesjährigen Hauptversammlung des
deutschen Vereins für ländliche Wohlfahrts⸗ und Heimat⸗
pflege sprach zunächst der Kreisschulinspektor Peters aus Harburg über die ländliche Fortbildungsschule im Dienste der Wohlfahrtsarbeit. Seine Ausführungen gipfelten in folgenden Leitsätzen: Die Zeit zwischen Volksschule und Heeresdienst weist im Leben unserer „arbeitenden Landjugend eine bedenkliche Lücke in Er⸗ ziehung und Unterricht auf, die um des einzelnen und der Gemeinde willen nach Möglichkeit ausgeföllt werden muß. — Als eine allen Jungdurschen des Dorfes zugängliche Bildungsanstalt ist die modeme „Berufsschule“ hierzu in erster Linie geeignet, zumal sie der ländlichen Wohlfahrisarbeit überbaupt sowohl in geistig⸗sittlicher als in wirt⸗ schaftlich⸗soztaler Hinsicht wesentliche Dienste leisten soll. Die länd. liche Fortbildungsschule erfüllt ihre Aufgabe an der Hand eines Lehrplans, dessen „Interessenkreise’ im Sach⸗-, Sprach. und Form⸗ unterricht die mittlere Linie zwischen Volks⸗ und Fachschule inne⸗ halten. Die „berufliche Heimatkunde“ entnimmt dabei ihre materiellen und ideellen Stoffe den Lebens⸗ und Arbeitsgebieten der Land⸗ bevölkerung. Auf dem Wege des Interesses und vermöge des Ver⸗ trauensverhältnisses zwischen Lehrer und Schüler leitet die ländliche Fortbildungsschule als natürlichster Ausgangspunkt von selbst und ungenwungen zu freieren Formen der Jugendpflege und Gemeinde⸗ arbeit über Ihren vollen Segen vermag sie erst dann zu entfalten, wenn die gesamte erwerbstätige Jugend auf dem Lande zu ihrem Be⸗ suche verpflichtet wird. Nur bereitwillige und anhaltende Mitwirkung der in jedem einzelnen Orte dazu Berufenen kann uns die Erreichung dieses Zieles verbürgen. — Der zweite Referent, Kretsschul⸗ inspelktor Otto⸗Pinne, behandelte die Bedeutung der Forthildungs. schule, namentlich vom nationalen Standpunkte aus.
Urber Erwerbsquellen des kleinen Mannes im Unter⸗ eichsfeld in ihren Licht⸗ und Schattenseiten“ referierte der Kaplan Becker⸗Nesselröden (Gichsfeld). Nach kurzen einleitenden Bemerkungen über die Lage und die Einwohner des Untereichsfeldes
als füdlichsten Teiles der Provinz Hannover an der Grenze zur Provinz
Saosen streifte der Redner als Haupterwerdsquelle die Landwirtschaft, die wegen des welligen, fruchtdaren Bodens („Goldene Mark“ schon 992 bis heute genannt) und des warmen Klimas sehr gedeibt, aber wegen der Parzellierung auf fast sämtliche Einwohner einen seßhaften, eigent⸗ lichen Bauernstand nicht aufkommen läßt, entsprechend der Zahl der Be⸗ wohner aber auch nicht allen hinreichend Arbeit und Verdienst zu bieten im⸗ stande ist. Die Folge davon ist eine sehr starke Auswanderung (cf. Sachsen. gängeret) der Männer als Handelsleute, Musikanten, Maurer, Zimmer. leute und Dachdecker. sowie vieler Mädchen in die Rüben⸗ und Spargt. felder, besonders bei Hannover⸗Döhren und Braunschweig, von de beide ein gutes Stück Geld im Herdst mit nach Hause bringen, d sie als ardeitsam, nüchtern und sparsam bekannt sind, wenngleich der das Wort „Eichsfelder“ nur gar ju oft wegen dieser Eigenschaften und ihres Festhaltens am angestammten Glauden als Schapf wort Während der Adwesenheit ihrer Männer desorgen d en die kleine Ackerwirtschaft, betrachten dabei aber als einträg weitere Erwerbsquelle den Anbau don Tabak, wozu auch Kinde und alte Leute werden, während die der Schn ntlasenen 8 zahlreichen Zigarrenfabriken Ver b suchen. Da aber infolge dielfacher Umstände he an erorts zurückgeht, beginnen viele mit de serden, namentlich Erbsen und Bohnen. Als besonder tent in Bilshausen die Stroh⸗ und Korbflechterei un in der dortigen Jutespinnerei. Die gesant nur ju leicht zu einer Ueberanstrengung der Fra sigung des Hauswesens, iu großer Inanspruchnahmn er heranwachsenden Mädchen und zur Nichterlernung han Kenntnisse, namentlich zu übermäßiger Kinderahe Begleiterscheinungen, den Auswandernden abe Luras und ungeregeltem Gebrauch der Freiheit, die f den jängeren, eben der Schule entlassenen Anf 2 anregenden Vortrag über „Bilderkunst auf de ielt unter orführung don Lichtbildern der Pfarn „ Unterdalzheim. Er führte etwa aus: Die Bilderkm
Jandschmuck, damit ist nicht gesagt, daß 223 Dorfbhaukanst, der Dorfkirchenkanst, der Ffeabehe 4 en.
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enkmalpflege auf dem Lande — werniger wichtig e Fraze der Dorsbilderkunst ist die persönlichste und die, mit den relatio geringsten Mitteln reformiert werden kann. reden nicht den dem Unterschied der Konfessionen. Zam Bü daben beide Konfessionen, soweit es religiöses Bild ist, 5. schiedene Stellung: dem weltlichen Bilde gegenäber werden die Ko fessioaen anräbernd gleich gegenüber stehen. Weiter reden wir 8. nicht don den alten Bilderbeständen. Wir reden wesentlich von Meul⸗ Dieses hat seine Ufer an den Frenzen der großdeutschen Kulturbenezn egung fürs Land schc⸗ Wieleicht wird sie aber erst der tein
ein Nachzügler. 1 E Wandschmuck a
weite Volkskreise. Die Emmände
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Musik ins Dorf“ an den in Steiermark und Oberbayern gebräuch⸗ sichen Schwegelpfeifen sowie der Mundharmonika mit der Laute zeigte, wie mit so einfachen Mitteln in ländlicher Abgeschiedenheit zu seder Zeit eine muntere Musik gemacht werden kann.
8 Kunst und Wissenschaft. 1
Die philosophisch⸗historische Klasse der König⸗ lichen Akademie der Wissenschaften hielt am 18. Fe⸗ bruar unter dem Vorsitz ihres Sekretars Herrn Vahlen eine Sitzung, in der Herr Erman über ein Denkmal memphi⸗ sischer Theologte sprach. Das Britische Museum bewahrt einen großen Basaltblock, der aus dem Tempel von Memphis stammt und auf dem um 720 v. Chr. der Aethiopenkönig Schabaka die Reste eines Buches eingraben ließ, das aus der Zeit der „Vorfahren“ stammte und das „die Würmer zerfressen“ hatten. Aus dem, was uns erhalten ist (der Stein ist später in einer Mühle verwendet worden, und die Schrift zum großen Teil dadurch abge⸗
liffen), sieht man, daß dieses Buch im dritten Jahrtausend v. Chr. verfaßt war. Es sollte nachweisen, daß Memphis und sein Gott Ptah im Mittelpunkte der ägyptischen Religion ständen. Zu diesem Behufe legte es zuerst eine noch ältere Schrift dahin aus, daß die Sage von Osiris und Horus zum Teil auf Memphis gehe. Sodann erklärte es alle anderen Götter für Formen und Abkömmlinge des Ptah; insbesondere sollte dieser als Herz und Zunge des von ihm er⸗ geugten Gottes Atum alle Dinge erdacht und erschaffen haben.
In der an demselben Tage unter dem Vorsitz ihres Sekretars Herrn Waldeyer abgehaltenen Sitzung der physikalisch mathe⸗ matischen Klasse las Herr Orth über Metaplasie. Nach Ausschaltung einer Anzahl pseudometaplastischer Erscheinungen wurden besprochen: 1) Uebergang von Bindegewebe in Epithel und umgekehrt; wird abgelehnt. 2) Uebergang von Zpylinderepithel in Plattenepithel; wird in gewissem Maße anerkannt. 3) Uebergang von Formen der Binde⸗ substanzgewebe in einander, besonders des Bindegewebes in Knochen und Knorpel; wird behauptet, wobei noch zwischen Gewebs⸗ metaplasie, d. h. Umwandlung sowohl der Zellen wie der Inter⸗ cellularsubstanz, und Zellenmetaplasie, d. h. nur Umwandlung der Zellen, unterschieden wird. Eine auf die Grundsubstanz beschränkte Metaplasie ist nicht erwiesen. Schließlich wird ein Vergleich jwischen ontogenetischer und phylogenetischer latenter Vererbung und ontogenelischem und phylogenetischem Rückschlag gezogen: wie niemals eine menschliche Keimzelle in den Zustand einer Urzelle zurückkehrt, so gibt es auch niemals einen Rückschlag einer metazolschen menschlichen Zelle in den Zustand einer undifferenzierten embrvonalen Zelle. — Herr Schottky überreichte eine von ihm und dem Dr. Jung in Hamburg verfaßte Mitteilung: Neue Sätze üher Symmetralfunktionen und die Abelschen Funktionen der Riemannschen Theorie. Die Untersuchung der verschiedenen Klassen Abelscher Funktionen, die zu den algebralschen Grundgleichungen G (p, q) = o, 22 = H (p, 9) gehören, führt zu einem Resultat, durch das die Riemannsche Theorie in einem wesentlichen Punkte ergänzt wird. Es wird folgender Satz bewiesen. Bildet man in der Riemannschen Theorie aus den Nullwerten der geraden Theta die Ausdrücke Ia = V 692 (0) 92½ (0), die zu einer gegebenen halben Periode * gehören, so bestehen zwischen ihnen, als Relationen unter den Periodizikätsmoduln, alle Gleichungen, die für die Theta⸗ Nullwerte der nächst niedrigeren Klasse analoger Satz gilt auch für die linearen Anfangsglieder der ungeraden Theta, oder genauer, für die ihnen entsprechenden Differentiale.
Das korrespondierende Mitglied Koenigsberger hatte eine Mitteilung über die Beziehungen allgemeiner linearer Differentialgleichungen zu den binomischen übersandt. Die Arbeit sucht in Analogie zu den algebraischen Gleichungen mit
Hilse der Irreduktibilitätstheorie linearer Differentialgleichungen die
von Abel entwickelten Sätze über die Form algebraischer Funktionen gegebener Elemente, über die rationale Ausdrückbarkeit jedes einzelnen Teiles derselben durch die Lösungen der zu jenen Elementen als Koeffizienten gehörigen algebralschen Gleichung und die Unmöglichkeit der algebraischen Auflösung der allgemeinen Gleichungen von höherem Grade als dem vierten auf das analytische Gebiet zu übertragen.
Die Galerie Eduard Schulte eröffnet ihre Märzausstellung bereits am 28. Februar. Sie besteht aus folgenden Sammlungen: hilipp Làs z1 5⸗London, 20 Bildnisse, darunter die der Kaiserlichen amilie, König Eduards, des Präsidenten Roosevelt u. a. Hans von Bartels⸗München, 20 Gouache⸗ und Oelbilder, zumeist Motive aus Holland und der Bretagne. Karl Bublitz⸗Königsberg, 13 Interieurs aus Schlobitten und Ippenburg. Baronin Marietta Cerrini⸗ München, zwei Porträts. Ferdinand Dorsch⸗Dresden, 18 Oel⸗ bilder und 14 farbige Zeichnungen. Rudolf Hellwag⸗Karls⸗ ruhe, 14 Landschaften. L. Adam Kunz⸗München, eine größere Sammlung Stilleben. Fritz Overbeck⸗Aumund, 17 Landschaften. Frau H. von Plessen⸗Berlin, 3 Stilleben. Leo Samberger⸗ München, 26 Bildnisse in Oel und Koble. Ferdinand Seeboeck⸗ Rom, Plastiken (u. a. Marmorgruppe des Großherzogs und der Groß⸗ herzogin von Baden als Denkmal für Baden⸗Baden, Büsten des Papstes ius X., von Friedrich Althoff, Ernst von Mendelssohn⸗Bartholdy ꝛc.), ildegard Thürm er⸗Berlin, 4 Werke. F. Klein⸗Chevalier⸗ Berlin, Bildnis Seiner Majestät des Kaisers (für die neue Handels⸗ hochschule Berlin). Rat Renvers. Heinrich Harder⸗Berlin, 3 Waldbilder.
Land⸗ und Forstwirtschaft.
Hauptversammlung der Deutschen Landwirtschafts⸗ 8 gesellschaft. Wie alljährlich in der dritten Februarwoche, hielten in den letzten
11““
8
Tagen die Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft und mit ihr
eine große und sich immer vergröͤßernde Zahl verwandter, zumeist ihr entsprossener Vereine ihre Jahresversammlungen in der Reichs⸗ hauptstadt ab. Dem vom Vorstand erstatteten Geschäftsbericht ist zu entnehmen, daß sich die Mitgliederzahl aufs neue vermehrt hat; sie ist im letzten Jahre von 16 094 auf 16 565 gewachsen. Der Rechnungsabschluß für das Jahr 1908 verspricht ein befrie⸗ digender zu werden. Zur Förderung der kolonialen Land⸗ wferschaft wurde eine Kolonlale Adteilung bei der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft ins Leben geruten, die am 24. Februar ihre erste Versammlung abhielt. Die dieslährige ausstellung wird in Lespzig statiinden, an der nächstlährigen Welt⸗ ausstellung zu Brüssel wird sich die Gesellschaft mit süsttaünifsen der deutschen Cnauuche beteiligen’ In der Gaatzuchtahtellung gingen 22 Berichte über Sortenversuche ein. Dis Gaatstelle hatte einen Umsay von b1 000 Poppelzentueha mn Werte von 1 433 000 ℳ zu verzeichnen, Gaatgetreibe, Hölsenfrüchte, Klee⸗ und Grassamen waren darin am stärksten vertreien. Aüe Sonderausschüsse für Flachs⸗ bau, für Felvgemüsebau, füc Pauerwelben, für Obstbaumdüngung, für Klima und Wetterkunde, die Gerdtzabteilung, die Obst⸗ und Weinbauebtellung entwickelten eihe beloubene eifrige Nätigkeit. Für die Zeit ber Autsstellung ie deneg vdst eihne vesamasaang zur Be⸗ rechung hder Arbeiterftage th ancht geneuemen, Hie Anzabhl der üter, für welche bie - „Gh. die Hacss führt, beläuft sich 8. 3. auf 9½.4, sonstihe Abschlüsse und Mevisionen wurden 68 aus⸗ efdbhrt. Wie obere vaukelinhowürde über vhwaaussührungen im e. vom 4 919 000 ℳ⸗ Uberbemmew Aue fübrliche Dauentwürfe wurden shr viauten im Werte von 1tl4,500 ℳ gefertigt. Die Futterstelle perkauste 1- 1dbo,S , chen. Klese unp Ver⸗ schiehenet. Per Geaa.halche e eeseaegegge Gesellschafts⸗ weisen berlet eione Weseilschafssete ah, e Wehleie des Mleder⸗ sernien weh WorbtvGuksehch, uu- uchten schwerer vineg f Aschlh an bie Wanberausstellung in Veipehs, ift dihe (Hesenlschattshede, viasch, 90* Könlgreich Gachsen deabsschtiat
vJedebe ee, geh, agden hcht Sü s eischöpfende wacheresdenit che dh asge e Geseüschake chence Heht
identisch gelten. — Ein
Margarethe Fritze⸗Berlin, Bildnis des Geh.
Wander⸗ Art der Löhnung und die gesetzliche Fürsorgepflicht; andererseits
daraus hervor, daß an den ersten drei Tagen dieser Woche 54 Sonder⸗ versammlungen stattfanden, aus deren Zahl folgende durch Be⸗ nennung der Gegenstände ihrer Beratungen herausgegriffen seien: Kultur des Marschbodens, Pflanzenschutz, Geflügelzucht, Grünrüngung, Rinder⸗ zucht, Kartoffeltrocknung, Merinozucht, Fleischschafzucht, Schweine⸗ zucht, Ziegenzucht, Fütterungswesen, Untergrundpflüge, Invert⸗Spiritus⸗ lampe, Bodenbakteriologie, Geräte zur Schilfvertilgung, Rebkultur⸗ geräte u. s. f. Am Donnerzstag fanden die Versammlungen der Geräte⸗ abteilung und der Ackerbauabteilung statt, die neben der schon am Mittwoch abgehaltenen Versammlung der Düngerabteilung stets die Hauptanziehungspunkte bilden. Die Hauptversammlung am heutigen Freitag schließt die Tagung.
In der Sitzung der Betriebsabteilung der Deutschen Landwirt⸗ schaftsgesellschaft erging sich der Studienrat Dr. Kerschensteiner⸗ München in längeren Ausführungen über das Thema „Was kann die Schule für die Ausbildung des Landvolkes tun?“ in folgendem Sinne: Das Dogma von der allgemeinen Bildung hat dazu geführt, daß die Landschule in Ostpreußen nach dem gleichen Schema organisiert ist wie eine Berliner Gemeindeschule, obgleich die Kinder beider Schulgruppen völlig vperschiedene Vorstellungskreise und Lebensberufe haben. Wünschenswert ist aber — sowohl für die Stadt als auch für das Land —, die wirtschaftliche Umgebung des Kindes, namentlich die Arbeit des Hauses mehr in den Interessenkreis der Volksschule zu ziehen. Es handelt sich vor allem darum, die Landschule als Bildungselement aus der Isolierung vom gesamten übrigen Bildungsleben des Landkindes zu reißen; damit wird auch die „Landflucht“ eingedämmt werden. Ein Beispiel für die Möglichkeit der praktischen Durchführung dieser Idee gibt die seit zehn Jahren nach der Richtung veränderte Schul⸗ organisation Münchens. Dort hat man versucht, durch Ein⸗ stellung der Tätigkeiten des Hauses und der Werkstatt in den Unterrscht der Volks⸗ und Fortbildungsschule (z. B. durch Schul⸗ werkstätten, Laboratorien, ausgiebigen Zeichenunterricht, Kleider, und Wäscheanfertigung, Schulküchen und Schulgärten usw.) die Schule mit dem übrigen Erzlehungsleben der Stadtkinder in Verbindung zu bringen. Die Folge ist, daß, während früher etwa ein Prittel der die Schule verlassenden Knaben in keine „gelernten“ Arbeiteberufe eintrat, im letzten Schuljahre von 2200 aus der obersten Klasse austretenden Schuülern 2150 sich dem Handwerk und ähnlichen Berufen zuwandten. Alle wirkungsvolle Jugenderziehung knüpft am besten an die Arbeitsfreute an. Deshalb müßte die Landschule vor allem die Lehrgegenstände mit besonderer Liebe pflegen, deren Kenntnisse das verständige Einarbeiten in den landwirtschaftlichen Beruf bedingt. Ebenso hätte die Fort⸗ „bildungsschule den landwirtschaftlichen Beruf in den Mittelpunkt ihrer Tätigkeit zu stellen. Hier aber wie dort müßte mit der theoretischen Unterweisung die praktische Arbeit Hand in Hand gehen. Darum soll in der ländlichen Volksschule der naturkundliche Unterricht mit aus⸗ giebigen Schülerübungen, in der Fortbildungsschule der berufliche Unterricht mit praktischer Gartenarbeit und Obstbaumpflege, mit Schulküchen und womöglich mit Kindergartenbetrieb verbunden sein. Sosche praktischen Uebungen erweisen sich gleichzeitig als das beste Mittel zur Pflege der hingebenden Sittlichkeit wie des Gemein⸗ sinns. Zu letzterem Zweck findet die Schule eine wirksame Unterstützung in sich selbst regierenden Jugendorganisationen mit bestimmten Aufgaben beruflicher, sozialer oder gemüt⸗ bildender Art. Auf der anderen Seite müßte ein der ländlichen Fgortbildungsschule beigeordneter Verband mit großen Rechten und mit Pflichten zu Gunsten der Schule dvie Erziehung zum Gemelnsinn auch über den Kreis der Zöglinge hinaustragen. In einem derartig organisierten Schul⸗ und Fortbildungswesen auf dem Lande
eht Dr. Kerschensteiner ein Mittel nicht nur gegen die Land⸗ flucht“ und jur geistigen Hebung der Landarbeiter wie zur Er⸗ weckung ihrer Berufsfreude, sondern auch die beste Vorberei⸗ tung für alle weitergehenden Bildungsbestrebungen, wie Winter⸗ und Fachschulen, Koch⸗ und Haushaltungskurse, ländliche Volks⸗ hochschulen usw., schließlich auch eine wirksame Grundlage für die theoretische und praktische Erziehung zum Staatsbürger. — Als zweiter Redner referierte über denselben Gegenstand Gutspächter Seemann⸗ Breersen b. Sülze (Meckl.), wie folgt: Dem Landarbeiter muß das Ver⸗ ständnis der Vorzüge des Landlebens und der Landarbeit erschlossen werden. Dazu muß die Schule den Grund legen. Der Anschauungs⸗ unterricht ist in den letzten Jahrzehnten zu einiger Geltung gelangt, es ist aber 89 vom naturkundlichen Unterricht durch Bildwerke zum Lehren durch Anschauen der Natur selbst überzugehen. Da, wo früher die Phantasie des einfachen Bauern ihm Flur, Wald und Gewässer be⸗ völkerte, darf man heute keine Leere entstehen lassen. Die Landwirte müßten der ländlichen Volksschule mehr Interesse und Fürsorge als bisher angedeihen lassen. Neben dem Lehrergarten, dem Spiel⸗ und Turnplatz verlangt der Vortragende auch einen Schulgarten für Lehr⸗ zwecke und Schularbeit. Hier müsse auf die Lebensvorgänge und Lebensbedingungen der Pflanzen und Tiere eingegangen werden. Da⸗ durch würde ein tieferes Interesse für die landwirtschaftlichen Dinge 1,. r. die Roheit gegen Pflanzen und Tiere gebändigt werden. ie Schüler müßten in der Schule lernen, daß Können als Wissen. Das habe die Schule oft, auch Lehrerausbildung, übergangen. Der Vortragende für Erteilung von
mehr sei bei der trat ferner
für ländliche Wohlfahrts⸗ und Heimatspflege nach der Richtung mit gutem Beispiel vorangegangen. Er hat Landschullehrer nach Mül⸗ hbeim a. Rahr gesandt, um zu lassen. Dle daraufhin eröffnete Handfertigkeitsschule in Briesen hat bereits gute Erfolge erxielt.
bilden. — Beide Redner stellten die Grundgedanken ihrer Vorträge in Thesen zusammen.
Im Anschluß daran berichteten Landrichter Dr. Schlegelberger⸗ Charlottenburg und Güterdirektor Schröder⸗Berlin über die Rechts⸗ verhältnisse der Landarbeiter. berger⸗Charlottenburg gab einen Grundlagen des ländlichen Arbeitsvertrags. Die sogenannten landwirt⸗ schaftlichen Nebenbetriebe unterstehen nicht dem Gewerherecht und der Gesindeordnung, wie die unter den Begriff des ländlichen Gesindes fallenden, d. h. zum Hausstande des Dienstherrn ge⸗ hörenden Personen, hauptsächlich die unverheirateten Knechte und Mägde. Die privaten Rechtsverhältnisse der Landarbeiter richten sich, von Ausnahmen abgesehen, nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch. Dr.
Abreden mit besonderer Vollständigkeit enthalten. Das Bestim⸗ mungsrecht der Dienstherren kann Einschränkungen erleiden durch die
kann auch das Recht des Arbeiters auf Sonntagsruhe durch die Er⸗ fordernisse des Betriebs wesentlich beeinflußt werden. Bemerkens⸗ wert ist, daß bei Verkauf oder Verpachtung des Gutes der Arbeiter gesetzlich nicht zur Arbeit für den neuen Dienstherrn ver⸗ pflichtet ist Der Arbeitgeber kann sich jedoch durch eine hierauf be⸗ Klausel des Dienstvertrages das Recht darauf sichern. Bertragsbestimmungen, die das Verfügungsrecht über ersparte Naturalten einschränken, sind unzulässig; den eine Abrede kann sezoch erreicht werden, daß der Verkauf von Naturalien nur zulässig ein soll, wenn der Dienstherr sich weigert, sie gegen Bezahlung anzunehmen. Der Vortragende rät ferner zur Verteilung des Jabreslohnes auf Sommer und Winter etwa zu zwei Dritteln und einem Drittel, damit nicht du
Kontraktbruch im Sommer für den Winter die Hälfte des Jahres⸗ lohnes erlangt wird. Bei der Besprechung der Fürsorgepflicht hob der Vortragende besonders die für den Maschinenbetrieb wichtigen Rechtssätze hervor. Hinsichtlich der „Lohnaufbesserung und Zurück⸗ behaltung“ empfahl er, da jede Abrede der Lohnverwirkung gesetzlich unzulässig ist, in geeigneten Fällen die Anwendung des Zurück⸗ behaltungsrechts, das dem Landwirt nach der überwiegenden Praxls der Gerichte auch am unpfändbaren Lohn zusteht. Von dem öffentlich⸗rechtlichen eeee (Kranken⸗, Un⸗ r
falle, Invaliditätsversicherung und öffentliche menpflege), den er nur kurz streifte, ging der Referent zu dem strafrechtlichen Schutz
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h Handarbeitsunterricht an Knaben während des Winters ein. In Mecklenburg ist der Verein
sie dort in der Naturholzarbeit ausbilden
Der Handfertigkeitsunterricht für Schulentlassene sollte die Brücke zur ländlichen Fortbildungsschule
Landrichter Dr. Schlegel Ueberblick über die rechtlichen
Schlegelberger empfahl den Abschluß schriftlicher Verträge, die alle
dieser Tatsache besteht kein Zweifel mehr, kein 8 daß sich hier mäfig verzinsliche Kulturwerte don 2——— schaffen lassen. Die Ueberzeugung dapon ist in weiten ver. breitet, auch die Regierungskreise verschließen sich ihr 2v2 8 wohl ist bisher alles, was gescheben, nur ein Tropfen auf einen
Oldenburg,
der Staat Jahr zu Jahr S Zndget einsetzt besteht wohl die Möence de
des ländlichen Arbeitsvertrags über. Er machte besonders auf die ministerielle Vorschrift vom 5. März 1907 aufmerksam, nach der Stellenvermittler wegen Anreizung zum Stellentausch mit Geldstrafe bis zu 150 ℳ oder Haft bis zu vier Wochen bestraft werden. Die weitestgehende Anwendung dieser Strafbestimmung empfehle sich als ein Schutz gegen Kontrakthruch, der wirksamer sei als die Bestrafung der Arbeiter selbst. — Der Korreferent Schroeder, Direktor der Berliner Rieselgüter, wies darauf hin, daß mit den bedeutenden technischen esges. in der deutschen Landwirtschaft sich zwar die Roherträge erheblich, aber die Reinerträge in weit geringerem Maße gesteigert haben. Der Grund dafür sei in den noch schneller gestiegenen Wirtschaftskosten, nament⸗ lich in den Kosten der menschlichen Arbeitskraft zu suchen. Durch die Gesetzgebung lasse sich auf diesem Gebiete keine Aenderung herbeiführen. Um bessere Arbeit zu erlangen und um den Land⸗ arbeiter die Vorzüge des Landlebens erkennen zu lassen und 54% auf dem Lande zu halten, sei es nötig, ihn gut zu halten. Frage nach den Rechtsverhältnissen der Lanbarbester sei, wie die Betriebslehre überhaupt, nicht minder wichtig, als alle anderen Fragen der Landwirtschaft. Leider zeigten die Praktiker wenig Nei⸗ gung, in betriebswirtschaftlichen Fragen Hand anzulegen. Statt dessen riefen sie, um die unhaltbar gewordenen Arbeiterverhältnisse zu v2 nach dem Gesetzgeber. Die Betriebzabteilung der Deutschen wirtschaftsgesellschaft suche die Besserung der hältnisse auf anberem Wege zu erreichen. Sie suche die Landjugend dem Lande zu ten oder wieder zuzuführen; sie suche den Verträgen einen neuen
zu geben. Aus diesem Bedürfnit sei der Unterausschuß für
verträge entstanden usw.
Unter den Vereinen, die, obgleich selbstän d 2⁴ eigener Initiative der Interessenten 4—2v—n-2. milbtens landwirtschaftlichen Woche ihre Jahresversamml abbalten, wedl in engster Beziehung zur Landwirtschaft 55 an erßter E der „Verein zur Förderung bder Moor Reich“, der am 23. und 24. Februar brachte nach dem vom Geschäftsfübrer, erstatteten Bericht, der den Verein in EMectgle deha K2e & an erster zva4 von dem theimen berregierungsrat leischer
ebenen allgemeinen Bericht zber vie Fattschritte Moorkultur. Wie immer, folgte —2 * blereische
leigte,
schaft den Worten dieses Rerers 1 samkeit, besagen sie doch stets vas för bvie Avhesschen aus wichtige Kulturfrage Kompetenteste. Diesmal al
Vortragende den seit Jahren nicht mehr nätig Verteidigung des Gesamtsystems der Moorkultur
es waren in den Veröffentlichungen des Vereins und im „unacercfher Courier“ im Laufe des Jahres Behauptungen ausgestelb weer. die zur Richtigstellung und Abwehr Anlaß gaben Mith ehr e nicht weniger war et werter, dllks vnh unssene ganze Hochmoorkultur ein verfeilies Exwerunem zer enen sei. Was der Redner jur ng vieser Pukluffung sugte, mmr ine ebenso überzeugende wie in ber vrnebme lehnung von Tabel und Vorwürfen, die in ibrer HBeg⸗ rilf vurchauf versehlt be⸗ zeichnet werden müßten. Nach der Meinung des Tarlerk sollte man darin fehlgegangen sein, daß die ballündische Beenkultur nicht überall einfach na worden sei, da sie docsh in Holland blühendes iesen⸗ und Ackerland und ein Lant⸗ schaftsbild voll Leben und Bewegung auf den
Kanälen erzeugt habe. Zugegeben, so führte der Vort
daß diese Eindrücke von den Wirkungen der holländischen richtig seien, so schicke sich eines nicht für alle, und man habe — genau erwogen, daß das Veenrerfahren für die wahrhaft natin 1 Verwertung unserer Moore übertroffen werde durch die bei uns un Anwendung gebrachte Hochmoorkultur, welche den rrichen Bestund des Moores an Dungwerten gehörig in Rechnung zuiehe umd verwerte Man habe bei Durchlesung jener Anariffe gegen unser Sytem den Findrulk, daß sie von jemand herrühren, der in Moorkultursacher terleht maß den älteren Vereinsmitgliedern wohlbekannt und Ergebuts und Erfahrung in Saft und Bimt übergegangen sei, und Töbnne dem Kritiker nur empfehlen, sich etmwas gennner über bie Emntwilkiung der Angelegenheit zu unterrichten, er werde dun mhe hüneren Mefvek.
vor dem diesseits befolgten System geminnen unt sich Tuntig vütrer
eine verwirrende Polemik Rede meldete sich der in der Person eines
Lammnängk um ber er habe nur dara
hab⸗ mofllen, besser sei, von der Hochmoorkaltur schnellere Ergebnisse zu bringen verspreche nicht eingeben. Ihm erwiderte Professor Dr. Tacke. eecbe r Eer seede
ebracht, es heiße nach den seit Jahren vorliegenden des Systems die Wahrheit auf den Kopf stellen, wenn ähnliches behaupte. e⸗ könne die Ho rkultur werden, höchstens könne man sie aus Unkenntnis ihrer glängenden Erfolge unterschätzen. Wo die Tatsachen der Kolonisationserfolge so deutlich sprächen, da sei es schwer zu verstehen, wie von einem ver⸗ fehlten Experiment gesprochen werden könne. Geheimrat Dr. Flei fügte diesen Worten noch hinzu, man sei weit entfernt davon, eꝛtuma mitleidig auf die Veenkultur herabzublicken, deren Bevo⸗ — die Holländer sich örtlich sehr einfach durch den grof — dem
Torfstreu erkläre und rechtfertige, aber man sei sich System der Hochmoorkultur etwas Besseres gefunden zu haben.
Zur Frage der schnelleren Besiedelung der Hochmoore sprach hierauf Freiherr von Seeeebn. S Zaur
Versorgung des deutschen Vaterlandes mit Brot und
bei der Zunahme der Bevölkerung alles Land merber. das innerhalb der Reichsgrenzen noch zur
solches Land noch zu besiedeln bleibt, nicht In exportieren. Die innere Kolonisation ist noch wichtiger als dir frembe,
das darf man auch als Freund der Kolonialsache aus prechen. Als folihes de eesen Fen noch 300 —
der Hauptteil davon liegt in der Prodinz auch uir Ostpreußen sind große Flächen der Kultur zu er
gebliche Versuche sind an der einen und der anderen S im
des letzten Jahrhunderts gemacht worden. Es feblte teils an technischen Erfahrung, teils an Ansiedlern. Als man neuerdingk etwa 12 Sehn⸗ der Frage der Kolonifation nahe bandelte sich darum, wie vorzugehen sei. Eine beiasdeser gehrglide Lec ea örme See en von der Möglichkeit des Torfabsatzes tn durch den praktischen Versuch bewährt, das Spstem der S des Moors (Hochmoorkultur) in die Erf und erwirs das Mittel, Ansiedler im Moorgebiet 1
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Stein. Das Tempo muß beschleunigt werden, das ige bestenfalls 300 Jahre als Entwicklungszeit dor. —2ᷣꝙ b als Preußen sind vorblldlich, dat Großbherzugtum wo z. Z. 100 Anfiedler nen augriehi., werden. zunächst als Pächter, aber mit der Möglichkeit, allmählsch Besitzer zu werden. Die Bauten werden von fiskalischer Seite deschafft. mit Sicherbeit auch Wiesen⸗ und Weideland auz dem Moor wonnen wird, darf die technische Frage überall als so weit ge Pen. wie sie überhaupt gelöst werden kann. Bedingungen des rfolges sind somit gegeben, die Angelegenbeit ist nur noch eine Weld- frage und eine Arbeitsfrage. Die erstgenannte ist die schwierigste, da kaum zu doffen ist, daß sich Unternehmer 8 werden. namentlich wenn so törichte Zweifel an der gb. fr technischen Lösung Fäußert und verbreitet werden. Mur Weyn
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