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Berlin, den 8. März 1909.
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Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten
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Deutscher Reichstag. 221. Sitzung vom 6. März 1909, Nachmittags 2 Uhr.
(Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.)
Das Haus setzt die zweite Lesung des Etats der Post⸗ und Telegraphenverwaltung in Verbindung mit der ersten Ssn es Entwurfs einer Fernsprechgebühren⸗ ordnung fo
Abg. Zubeil (Soz.): Das Submissionswesen läßt bei der Post⸗ verwaltung noch viel zu wünschen übrig. Man schreibt die Submission nicht aus und zieht nicht den Kreis der Submittenten recht groß, sondern man wendet sich besonders, wenn es sich um die Veräußerung alter Metallbestände handelt, an einzelne Firmen, von denen man Angebote einfordert. Da außerdem den Betreffenden gestattet ist, die Bestände vorher zu besichtigen, so ist es nicht verwunderlich, daß die Post bei diesem Verfahren Ausfälle erleidet. Die Geldbriefbestellung am Sonntag hat man aufgehoben, aber die Beamten müssen doch am Sonntag zur Arbeit antreten; was hat ihnen also diese Aufhebung genützt? Das Institut der gehobenen Unterbeamten gibt nach wie vor zu Ausstellungen Veranlassung. Die Unterbeamten haben eine Prüfung b bestehen, ohne daß sie dadurch ein Recht auf Aufrücken in eine gehobene Stelle erwerben; sie mögen die Prüfung bestanden haben, sie mögen so fähig sein, wie sie wollen, alles nützt ihnen nichts, es geht nach wie vor lediglich nach Gunst. Die Prüfung selbst ist außerordentlich schwer; bis vor kurzem waren darin sogar Fragen über den Scheckverkehr enthalten, die hat man aber fallen lassen müssen, weil man sich überzeugte, daß selbst höhere Beamte diese Fragen nicht genügend beantworten konnten. Wenn ein Unterbeamter die Prüfung bestanden und sich stets gut geführt hat, dann muß nach unserer Meinung der Vorgesetzte den Mann zur Beförderung vorschlagen. Auf dem Postamt 68 in Berlin ist ein sehr frommer Assistent be⸗ schäftigt, der seiner religiösen Ueberzeugung auch im Dienst nachlebt; der hält an 4 Tagen der Woche in verschiedenen Stadtvierteln Be⸗ amtengottesdtenst ab, er selbst ist der Prediger; er bekommt dazu in jeder Woche drei halbe Vormittage und drei halbe Nachmittage dienstfrei, um sich auf die Predigten vorbereiten zu können! Wie kommt der Post⸗ direktor Wegner dazu, ihm diese g7 zu gewähren? Hier muß eine Untersuchung stattfinden. Er verbreitet auch fromme Literatur unter den Beamten, die dafür noch extra bezahlen müssen. Man sollte lieber diese freie Zeit gewähren, um die Elementarkenntnisse der Beamten zu vermehren. Die Vertrauensarztstellen sollten nur mit ganz gewissenhaften Persönlichkeiten besetzt werden. Einer dieser Vertrauensärzte verschreibt für alle Kranken, an welcher Krankheit sie auch leiden mögen, immer dieselbe Medizin, er schreibt ganz ruhig Schwerkranke gesund. Zwei auf diese Weise gesundgeschriebene Oberschaffner ließen b in der Charité untersuchen, und dort wurde ihnen bescheinigt, daß sie schwerkrank seien. Derartige Vertrauens⸗ ärzte dürfen in diesem Posten nicht belassen werden. Ein nerven⸗ krank gewordener Beamter mußte trotz alledem auf Verlangen des Postdirektors Wegner weiter Dienst tunz; nach 10 Wochen Kranken⸗ lager verschied er. Ein kranker Schaffner wurde eines Morgens von dem Postdirektor in Person besucht; er ließ sich das Bett zeigen, in dem der Kranke gelegen hatte, erklärte, es sei ja ganz kalt, der Mann habe ja gar nicht darin geschlafen, empfahl sich und forderte drei Stunde später den Mann auf, am nächsten Tage zum Dienst zu kommen. Der Mann ließ sich vom Arzte untersuchen, ihm wurde die Fortdauer seiner Krankbeit bescheinigt. Um der ewigen Schurigelei zu entgehen, ließ er sich an ein anderes Post⸗ amt versetzen, wo er als einer der tüchtigsten Beamten gilt. Ein anderer Beamter desselben Postamts hatte unter den gleichen Schurigeleien so zu leiden, daß er während des Dienstes umfiel, nach dem Krankenhause am Urban geschafft wurde und dort starb. Bei der Verteilung der Gratifikationen haben die Beamten, trotzdem sie alle denselben Dienst haben, ganz verschiedene Beträge erhalten, bis zu 5 und 4 ℳ herunter. Eine ganz besondere Plage sind die Ueber⸗ stunden im Dienstbetrieb dieses Postamts. Als die Konferenz der Oberpostdirektoren das Amt besichtiate, ließ man sämtliche Druck.⸗ sachen stundenlang liegen und stempelte sie erst mit dem Augenblick ab, wo der Besuch erschien, um zu zeigen, welche ungeheure, fast unüberwindliche Arbeit hier bewältigt werden konnte. Solche Bemogelung sollte man doch nicht für möglich halten. Zur Ein⸗ bolung der Braut des Prinzen August Wilhelm mußten 40 Postillone das schöne Lied einüben: „Wir winden dir den Jungfernkranz'. Dazu ist also freie Zeit vorhanden, im übrigen gehört ihr Dienst m den schwersten und anstrengendsten, die es gibt. Ueber ungerechtfertigte Verkürzung der Sonntagsruhe und ungerechte Verteilung der Weihnachtsgratifikationen wird von ihnen ebenfalls Klage geführt. Im letzten Augenblick ist von freisinniger Seite eine Resolution beantragt, die die Beschränkung der Porto⸗ freiheit der Fürstlichkeiten, ihrer Frauen und Witwen für Brief⸗ sendungen verlangt. Wir hätten gewünscht, man hätte die völlige Aufhebung dieses ungerechtfertigten Privilegs beantragt; eventuell werden wir auch für diese Resolution stimmen. Die Portofreiheit scheint sich nicht bloß auf Fürstlichkeiten zu beschränken; im Han⸗ noverschen hat ein Landrat seine amtliche Portofreiheit zu politischen 3 mißbraucht. Ich erwarte, daß meine Beschwerden nachgeprüft werden.
Abg. Linz (Rp.): Auf die angeführten mehr oder weniger un⸗ kontrollierbaren angeblichen Beamtenmißhandlungen gehe ich nicht ein. Namens einer Minorität meiner politischen Fkeune habe ich zu erklären, daß wir im Gegensatz zu unserem ersten Fraktionsredner der neuen Fernsprechgebührenordnung bedauerlicherweise unsere Zu⸗ stimmung nicht geben können, weil wir sie für eine den Verkehr er⸗ schwerende, in ihrem finanziellen Effekt zweifelhafte und vielleicht unrentable Maßregel halten. Die Verbesserungsbedürftigkeit der jetzigen Gebührenordnung wollen wir nicht bestreiten. Aber diese Vorlage entspricht nicht dem Geist der von uns angenommenen Resolutionen. Wir erblicken in der Vorlage eine zu harte Behand⸗ lung der großen und mittleren Städte gegenüber dem platten Lande. Es liegt uns aber fern, die Vorlage eine agrarische zꝛu nennen. In der Begründung der Vorlage wird gesagt, g. die Anlagekosten für die kleinen Netze vielfach höher seien als für die der großen Städte; vielleicht kann man hinzufügen, daß auch die Unterhaltung und die Reparaturen der ländlichen Telephore auf den eeinzelnen Anschluß berechnet wesentlich teurer sind, als die in der Stadt. Während die ländlichen Netze nicht einmal die Selbstkosten decken, ergeben die großen in den Städten einen nicht unerheblichen Ueber⸗ schuf⸗ Ich stimme meinem Fraktionsgenossen Dr. Arendt zu, wenn er in einer sehr temperamentvollen Abhandlung über die Aenderung der Fernsprechgebühren sagt: Guter und billiger Verkehr in den Städten
t große Einnahmen und steigende Ueberschüsse, und nur diese ermöglichen eine ꝛwar wenig gewinnbringende, aber volkswirtschaftlich höchst nützliche Ausbreitung und Verbesserung des ländlichen Fern⸗ sprechverkehrs. Ich habe schon im vorigen Jahre meinem Erstaunen
usdruck gegeben, daß in der bekannten Januarkonferenz die Majorität
sich für die neue Gebührenordnung ausgesprochen hat. 98 meiner Befriedigung hat der Staatssekretär allerdings jetzt ärt, daß die Majorstät eine sehr geringe gewesen ist, und daß, wenn Handel und Industrie auch die Abänderungsbedürftigkeit des gegen⸗ wärtigen Zustandes anerkannt haben, sie doch die Form ablehnen. ie Konferenz wurde sehr kurze Zeit nach der Veröffentlichung des
Entwurfs einberufen, sodaß die Teilnehmer die letzten Konsequenzen der Neugestaltung nicht genau zu überschauen vermochten. ie Deukschrift muß denn auch zugeben, daß alle nachträglichen Kund⸗ Pbungen von Handelskammer⸗ und Industrieverbänden, sowie des eutschen Handelstags sich gegen die Regierungsvorlage durchaus ab⸗
lehnend verhalten. er die Stimmung in unseren Handels⸗ und Industriekreisen in den großen Städten einigermaßen kennt, weiß, daß man es aufs tiefste bedauert, daß die positiven Abänderungsvorschläge, die im vorigen Jahre von den verschiedensten Seiten gemacht worden sind, keine gung gefunden haben. Auf das Zahlenmaterial jetzt
wieder einzugehen, halte ich nicht für notwendig, um nochmals rechnungsmäßig den Nachweis einer Schädigung des städtischen Ver⸗ keheswesens zu führen. Es ist erwiesen, daß in einzelnen Betrieben mit nur etwa 40 Gesprächen 5 der Gebübrenbetrag sich vervier⸗ facht, bei einem Durchschnittssatz von 16 Gespächen, wie ihn die Begründung annimmt, noch immer verdoppelt. Das ist nicht nur eine ungebührliche Erschwerung von Handel und Verkehr, es erregt eine tiefgehende Verstimmung in den Kreisen der Kaufleute, Gewerbetreibenden, Aerzte und insbesondere der Handelsagenten, die am allerschwersten davon getroffen werden. Der Abg. Dr. Arendt hat recht, wenn er schreibt, gerade die öe Fernsprechers sichert seine Verbreitung und erhöht mithin die Bedeutung des Anschlusses für jeden Teilnehmer. Hierdurch wächst die Zahl der Teilnehmer und damtt die Einnahme. Es wird sich auch hier wie bei der Beseitigung des Ortsportos zeigen, daß man nicht ungestraft den Verkehr beliebig belasten darf. Es ist mir sehr fraglich, ob der von der vorgesehene Sicherheitskoeffizient von 25 %̃ ückgang an Gesprächen ausreichen wird. Aber selbst dann würden nicht nur viele überflüssige Gespräche, die man treffen will und treffen wird, vermieden werden, sondern auch sehr notwendige und sehr wünschenswerte Gespräche unterbleiben, weil man sich den Luxus einer Vergrößerung der Geschäftsspesen nicht leisten kann. So erwarten wir von der beabsichtigten Neuordnung eine Ein⸗ schränkung des Verkehrs, eine Verminderung der postalischen Ein⸗ nahme, eine Verärgerung eines großen Teiles unserer gewerbtätigen Bevölkerung, besonders unserer Handels⸗ und Industriekreise, und damit einen großen Schaden für die Gesamtheit. Trotzdem halten wir die Möglichkeit einer Heeenüghen nicht für ausgeschlossen. Wenn etwa wahlweise die Pauschalgebühren neben der Grund⸗ und Gesprächsgebühr erhalten bleiben, oder eine Kombination beider beschlossen wird, gewissermaßen eine Staffelung des Pauschalsystems in dem Sinne, daß nach Ueberschreitung einer bestimmten Gesprächs⸗ zahl eine mäßige Erhöhung der Gebühr, allerdings nicht für das einzelne Gespräch — das ist das schikanöseste —, sondern von einer Summe von Hunderten oder von 1000 zu 1000 erfolgt oder etwa bei 10 000 Gesprächen ein weiterer Anschluß verlangt werden kann. Ohne Konzession nach der einen oder anderen Seite wird die Vorlage für uns unannehmbar, doch hoffen wir, daß es möglich sein wird, in der Kommission eine Verständigung auf der mittleren Linie zu finden. Im Hinblick auf die von allen Seiten mit Recht geforderte Spar⸗ samkeit möchte ich bemerken, daß wir es für selbstverständlich halten, daß den Beamten ein volles Maß von Arbeitsleistung zugemutet wird, dem aber auch eine volle finanzielle Gegenleistung gegenüber⸗ stehen muß. Das Prinzip, an Beamten zu sparen, ist uns durchaus sympathisch, aber selbstverständlich darf eine derartige Ersparnis nicht auf Kosten des Verkehrs und seiner Sicherheit erfolgen. Eine Beurteilung dieser Frage im Einzelfalle ist für den außerhalb des Betriebes stehenden Laien sehr schwer, und unter diesem Gesichts⸗ punkt ist auch die von der Kommission vorgeschlagene Streichung von Stellen höherer Postbeamten zu beurteilen. Um nicht zu einzelnen Titeln das Wort ergreifen zu müssen, will ich hier einige Sonderwünsche vortragen. Hinsichtlich der Krankenkassen herrscht eine große Ungleichmäßigkeit, ja eine gewisse Willkür in der Stellung der Oberpostdirektionen zu diesen Kassen der Postunterbeamten. Vielleicht sorgt der Staatssekretär dafür, daß die Unterstützung solcher Kassen nicht der ausschließlichen Entscheidung der berpost⸗ direktionen überlassen bleibt, sondern einheitlich geregelt wird. Dann wird vielleicht auch der Wunsch der Barmer Kasse nach einem Zuschuß, wie es ihr schon längst in Aussicht gestellt ist, in Erfüllung gehen. Im Norden Barmens ist ein neues Postgebäude dringend erforderlich. Durch den Umbau des Bahnhofs Döppersberg wird sich die Postabfertigung besonders in den Abendstunden unzureichend ge⸗ stalten. Die jährliche Durchschnittssteigerung betrug in den letzten 7 Jahren 50 000 Pakete. Dazu kommt, daß die Waren nicht ge⸗ nügend gegen Nässe geschützt sind, und, da es sich um sehr wertvolles Material handelt, die von der Verwaltung für verdorbene Waren gezahlte Entschädigung von 3 ℳ für das Pfund unzureichend ist. Die Gesamteinnahme der Reichspost in Elberfeld ist an⸗ nähernd so groß, wenn nicht größer, als diejenigen einer ganzen Reihe von Oberpostdirektionsbezirken. Deshalb darf man erwarten, daß den Wünschen Elberfelds eine größere Aufmerksamkeit ge⸗
schenkt wird. 8—
Staatssekretär des Reichspostamts Kraetke:
Meine Herren! Ich möchte dem Herrn Vorredner auf die letzte Bitte erwidern, daß wir natärlich soviel wie möglich darauf bedacht sind, auf den Bahnhöfen Postanstalten einzurichten und dadurch den Verkehr zu erleichtern, daß aber in Döppersberg die Eisenbahn mit dem Raum selbst in der größten Verlegenheit ist und wir daher in diesem Fall darauf verzichten müssen, dort eine Annahmestelle für Pakete einzurichten. Wir werden aber beim Hauptamt Ersatz schaffen und da größere Räume herstellen lassen. Es wird auch im weiteren darauf Bedacht genommen werden, daß bei dem Ausbau gedeckte Lade⸗ steige eingerichtet werden.
Ich möchte mich nun zu einzelnen der anderen Punkte wenden, die die Herren heute und gestern zur Sprache gebracht haben. Der Herr Vorredner erwähnte besonders Krankenkassen der Unterbeamten. Soviel ich habe verstehen können, handelt es sich in dieser: Falle um freie Kassen von Unterbeamten, in die wir natürlich nicht ein⸗ greifen können. Es ist aber bereits früher auch von anderen Ab⸗ geordneten der Wunsch ausgesprohen worden, daß die Reichspost⸗ verwaltung darauf bedacht sein möge, für die Unterbeamten selbst und für ihre Angehörigen Kassen zu schaffen. Ich bin in der angenehmen Lage, den Herren mitzuteilen, daß wir seit Jahren mit der Reichsschatzbehörde in Verbindung stehen und darauf bedacht sind, eine derartige große Kasse zu schaffen, zu der dann die Unterbeamten einen kleinen Beitrag leisten müssen, die sich dann aber über das ganze Reichspostgebiet ausdehnen würde. Ich hoffe, daß es gelingen wird, auch die letzten Schwierigkeiten, die sich noch bieten, zu überwinden und in nicht allzulanger Zeit mit solcher Einrichtung vorzugehen.
Es ist dann von den Herren Abgeordneten vielfach über zu späte Bekanntmachung von Versetzungen und über zu viele Versetzungen ge⸗ klagt worden. Wir befinden uns aber vielfach gar nicht in der Lage, sie so früh bekannt zu machen, wie wir es selbst gern wünschen. Ich
darf nur daran erinnern, daß die Etats recht spät fertig werden, und legen wir Wert darauf, daß diese Unternehmer, wie ich sie nennen
daß wir schon da derartig vorbauen, indem wir den Beamten bekannt machen: die und die Stelle wird wahrscheinlich durch dich besetzt werden, triff deine Vorbereitungen. Weite Ver⸗ setzungen nehmen wir nur dann vor, wenn 8s sich darum handelt, eine Stelle, die innerhalb des Jahres neu zu besetzen. Befindet sich der Anwärter nun in einem andern Teil des Reichs, so können wir ihn doch nicht dadurch schädigen,
daß wir sagen: die Reise würde zu weit sein, du bekommst die Stelle nun nicht, auf die du so sehnlich gewartet hast. Da muüssen natürlich auch weite Versetzungen vorgenommen werden. Im übrigen ist es
häufig nötig, zur weiteren Ausbildung Versetzungen vorzunehmen, da wir von den höheren Beamten verlangen müssen, daß sie die Ein⸗
richtungen nicht bloß in einem engen Kreise kennen, sondern daß Ae
auch größere Verhältnisse kennen lernen. Es ist dann noch auf dem persönlichen Geblet der Wunsch aus⸗
gesprochen worden, das Witwen⸗ und Waisengeld den Hinterbliedenen
von Beamten doch gleich am ersten des dem Sterdemonat folgenden
Monats auszuzahlen. Ich weiß nicht, ob da nicht ein Irrtum vor⸗ liegt. Für die 3 Monate nach dem Tode wird der Familie ja das gesamte Einkommen des Verstorbenen gezahlt; infolgedessen tritt die Zahlung des Witwen⸗ und Waisengeldes erst nach Ablauf dieses Gnadenquartals ein. Es ist aber richtig, daß in manchen Fällen die Familie durch den Tod und das Begräbnis sehr große Ausgaben hat und infolgedessen ein sehr großer Teil der Summe des Gnadenquartals darauf verwandt wird. Es kommt häufig vor, daß dann Gesuche an die Verwaltung gerichtet werden, infolge deren⸗ soweit die Mittel reichen, entsprechende Beihilfen zu den Begräbnis⸗ kosten gewährt werden.
Dann ist darüber geklagt worden, daß die Verwaltung den Be⸗ amten nicht gestatte, gegen Entgelt die Unterbeamten zu unterrichten. Das ist richtig. Die Verwaltung hat großes Interesse daran und freut sich darüber, wenn Beamte die Unterbeamten unterrichten. Aber ich halte es nicht für angebracht, daß nun die Unterbeamten an die Beamten dafür Vergütungen zahlen. Im großen und ganzen finden sich auch Beamte, die den Unterbeamten ohne Entgelt behilflich sind, sich die nötigen Kenntnisse zu verschaffen.
Dann ist wieder vielfach die Rede davon gewesen, daß es wünschenswert sei, Handwerkervereinigungen mehr als bisher an Lieferungen zu beteiligen. Den Herren ist bekannt, daß seitens der Zentralbehörde eine Anweisung ergangen ist, wonach die Oberpost⸗ direktionen darauf bedacht sein sollen, Handwerkervereinigungen heran⸗ zuziehen. Soviel ich unterrichtet bin, geschieht das auch. Ich glaube, daß diejenigen, die in etwas langsamem Tempo vorgehen, durch die neue Verfügung Anlaß nehmen werden, diese Sache mehr zu fördern. Die letzte Verfügung ist im Dezember 1908 ergangen und lautet:
Aus den Berichten der Oberpostdirektionen habe ich gern er⸗ sehen, daß auch in diesem Jahre Lieferungen und Bauarbeiten an Handwerkervereinigungen übertragen worden sind. Ich vertraue, daß es den fortgesetzten Bemühungen der Oberpostdirektionen ge⸗ lingen wird, die Handwerkervereinigungen künftig in erweitertem Um⸗ fange zu berücksichtigen und daß namentlich diejenigen Oberpost⸗ direktionen, die in dieser Beziehung noch zurückstehen, es sich an⸗- gelegen sein lassen werden, Handwerkervereinigungen zu Lieferungen und Arbeiten heranzuziehen. Soweit es irgend angeht, sind die Handwerkervereinigungen auch an Instandsetzungsarbeiten zu be teiligen. In größeren Orten können diese regelmäßig wieder⸗ kehrenden Arbeiten (i. B. Anstreicher⸗, Tapezier⸗, Tischler⸗ Schlosser⸗, Stellmacherarbeiten usw.) den Handwerkervereinigungen vertragsmäßig übertragen werden. Die Oberpostdirektionen wollen in dieser Hinsicht das Nötige wahrnehmen und über das Ergebnis berichten.
(Bravo!) Das ist erst im Dezember geschehen, und ich hoffe, daß es auch seine Wirkung ausübt. Es ist bei Besprechung dieser An⸗ gelegenheit hier darauf Bezug genommen, daß die Ver⸗ gebung der Kleider an Unterbeamte doch noch mi manchen Mängeln behastet sei. Dieser Gegenstand be schäftigt die Verwaltung selbstverständlich in weitem Maße, und das Bestreben geht dahin, den Unterbeamten recht gute und möglichf. billige Kleidung zu verschaffen. Sie wissen, daß im Etat für jeden Unterbeamten 30 ℳ für diesen Zweck ausgeworfen sind, und daß das, was über diesen Betrag hinausgeht, von den Unterbeamten bezahlt werden muß. Nun ist es selbstverständlich, daß bei einem größeren Bedarf an Kleidung — wir haben vor einiger Zeit die Umhänge ein⸗ geführt — die Beiträge der Unterbeamten je nach Lage der Bezirke wechseln und verschieden sind. Der Beitrag, der von den Unterbeamten zu zahlen ist, beträgt, wenn ich richtig unterrichtet bin, für das Jah zwischen 4 ℳ und 14 ℳ, im Durchschnitt gegen 10 ℳ. .
Nun ist die Frage aufgeworfen worden, ob wir nicht selbst An⸗ stalten zur Herstellung der Dienstkleider einrichten könnten, wie z. B. die Eisenbahn. Dabei muß man in Betracht stehen, daß wir uns in einer etwas anderen Lage wie die Eisenbahn befinden. Die Eisenbahnbeamten wohnen alle in Orten an den Schienenwegen; die Lieferung der Kleider ist infolgedessen sehr einfach. Bei uns ist das Personal ausgebreitet iber das ganze Reichspostgebiet, dis in den kleinsten Weiler hinein sind Beamte vorhanden. Da ist es nicht zweckmäßig, die Herstellung der Kleider zu jentralisteren. Ferner ist notwendig, daß die Abnahme der Kleider von sicherer Hand geschieht. und daß nicht jeder einzelne über seine Kleidung entscheidet. Es ist deshalb auch nicht möglich, daß an allen kleinen Orten die Kleider angefertigt werden, sonst würde die Zahl der Beschwerden sehr groß, denn es würde ein sehr verschieden⸗ artiges Material geliefert werden, während wir jetzt gute Kleidung haben. Darin wird jeder Abgeordnete wohl mit mir übereinstimmen, daß die Unterbeamten jetzt recht gut gekleidet sind. Das ist doch die Hauptsache, weil unser Personal vielfach in Wind und Wetter tätig sein muß.
Nun vergeben wir die Lieferung alle 6 Jahre; die Ablieferung der einzelnen Gegenstände hat, da deren Trageteit verschteden ist. zu verschiedenen Zeiten zu erfolgen. Es ist auch eine finanzielle Maß⸗ regel. Seit Schaffung der Kleiderkassen bezahlen wir die Kleider nicht sofort, sondern verteilen die Ausgaben auf 6 Jahre. Richtig ist, daß infolge dieser Maßregel. die bei unserer jetzigen Finanzlage nicht aut zu ändern ist. diejenigen, die sich um die Lieferung hewerben, auch über Kapital verfügen müssen, das sie guasi vorschießen. Es ist daher schwierig für die Handwerker, sich dahei zu beteiligen. Bei der letzten Ausschreibung, die im vorigen Jahre erfolgte — die Neuverdingungen treten am 1. April in Wirkung — haben sich auch Handwerkervereinigungen deworben ⸗- Wenn sich solche Vereinigungen oder einzelne Geschäfte dewerben, so
will, an dem Sitz der Obderpostdirektton oder wenigstend in den einzeinen Bezirben wohnen, damit das Geschäft sich leicht abwickelt, und damit gerade die Behörde, die das größte Interesse hat, daß die Unter⸗
frei wird, augüͤben dann. Es geltvgt aber nicht in allen Fällen, in jedem Bezirk
Prüfung des Materials etwa leichtsinnig verfahren
deamten ihres Bezirks auch gut gekleidet sind, die Oberaufsicht leicht
einen geeigneten Lieferer zu finden, und daraus eutsteht der Zustand, daß Unternehmer für mehrere Bezirke zu liesern haben. Handwerker⸗ vereinigungen hat diesmal dei der Sudmission der Zuschlag nicht er⸗ weilt werden hönnen, weil sich herausgestellt hat, daß das für die Stoffe angebotene Matertal nicht den Anforderungen entsprochen dat. die wir stellen müssen, und außerdem, daß die Preise höher waren als dei den anderen Unternehmern. 1 Nun dürfen Gte sich das nicht so vorstellen, alsz wenn det der wird. Win hahes vorgelegt wird, und wir geben es auch an
Sochverständige, denen es
die Bekleidungkämter, die mit guten