“ 1“
Die Koslten der Ein⸗ und Rücksendung hat der Bewerber zu
tragen. Die Dauer der Studienreise (Maler und Bildhauer) ist auf
6 Monate festgesetzt. 1
Die Stipendien stehen vom 1. Oktober 1909 ab zur Verfügung und sind in zwei gleichen Raten zahlbar, die erste nach Zuerkennung bezw. bei Antritt der Studienreise, die zweite nach Ablauf von 3 Monaten. Die Zahlung der zweiten Rate hängt davon ab, daß der Stipendiat seinen Fleiß und seine Fortschritte durch Zeugnisse seines Anstaltsvorstehers oder Lehrers nachweist bezw. einen für genügend erachteten Reisebericht vorlegt.
Das Stipendium kann durch Beschluß des Kuratoriums bei ne g Fleiß oder schlechter Führung des Stipendiaten entzogen werden.
Berlin, den 25. Februar 1909.
Kuratorium der Emil Wentzel'schen Stiftung für Studierende der Königlichen Akademie der Künste zu Berlin. “
Arthur Kampf.
ANichtamtliches. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 18. März.
Seine Majestät der Kaiser und König sprachen estern vormittag, „W. T. B.“ zufolge, beim Reichskanzler ürsten von Bülow vor. Heute nahmen Seine Majestät im
hiesigen Königlichen Schlosse die Vorträge des Präses der Artillerieprüfungskommission, Generals der Artillerie Kehrer, des Chefs des Generalstabs der Armee, Generals der Infanterie von Moltke und des Chefs des Militärkabinetts, General⸗
leutnants Freiherrn von Lyncker entgegen. 8
Der Bundesrat versammelte sich heute zu einer Plenar⸗ sitzung; vorher hielt der Ausschuß eine Sitzung.
Der Minister der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗ angelegenheiten hat durch Erlaß vom 10. März 1909 — U T 5631. I. Ang. — angeorbnet, daß vom 1. April 1909 ab auch beim Königlichen Charité⸗Krankenhause in Berlin der Berechnung der Kur⸗ und Verpflegungskosten folgende Sätze zugrunde zu legen sind: 1) für Kranke der III. Verpflegungsklasse, einschließlich der auswärtigen und
hiesigen Geisteskranken, täglich 3 ℳ, 2) für Unfallverletzte und
Kranke der III. Verpflegungsklasse, die auf der mediko⸗mecha⸗
nischen Nebenabteilung der Chirurgischen Klinik behandelt
werden, täglich 3,50 ℳ.
8 Der Bevollmächtigte zum Bundesrat, Fürstlich schwarz⸗ burgische Staatsminister Petersen ist in Berlin angekommen.
Der portugiesische Gesandte Vicomte de Pindella ist nach Barlin zurückgekehrt und hat die Leitung der Gesandt⸗ schaft wieder übernommwen. E1“
Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Lor vorgestern in Alexandrien eingetroffen.
———
Stettin, 18. März. Der 36. Provinziallandtag der Provinz Pommern ist gestern durch den Königlichen Kommissar, Oberpräsidenten Dr. Freiherrn von Maltzahn mit folgender Ansprache eröffnet:
Geehrte Herren!
Wie seit einer Reihe von Jahren habe ich auch heute wieder die ehrenvolle Aufgabe, die Mitglieder des Pommerschen Provinzial⸗ landtags bei dem Beginn Ihrer Arbesten hier zu begrüßen. Die Aufgaben, welche Ihrer harren, sind die nämlichen, für welche Jahr für Jahr Ihre Mitarbeit in Anspruch ge⸗ nommen wird. Der wachsende Umfang der Arbeiten der Provinzial⸗ verwaltung macht eine Vermehrung der Zahl der höheren Pro⸗ vinzialbeamten notwendig. Dem hierauf bezüglichen Antrage des Proviazialausschusses werden Sie, wie ich erwarte, ebenso zustimmen, wie dem Vorschlage, welcher Ihnen für die Ernennung eines Landes⸗ rats an Stelle des Geheimen Regierungsrais Goeden vorgelegt werden wird, dessen langjährige treue und verdienstvolle Arbeit für die Pro⸗ vinz ihm bei ihnen und in ganz Pommern ein dankbares An⸗ denken sichern wird. Die Erhöhung und anderweite Regelung der Gehälter der Staat’beamten macht eine entsprechende Neuregelung der Gehaltsverhältnisse der Provinzialbeamten notwendig. Eine diesen Gegenstand ordnende Vorlage wird Ihrer Beratung unterbreitet werden. Die von dem vorigen Provinziallandtage grundsätzlich bereits beschlossene Errichtung einer neuen Provinzialirrenanstalt, in welcher zugleich für die sichere Uaterbringung derjenigen Verbrecher Sorge getroffen werden soll, deren geistige Zurechnunggfähigkeit zweifelhaft ist, oder welche dauernd als Irre behandelt werden müssen, geht ihrer Ausführung entgegen. Die Zeichnungen und Anschläge für die bei Stralsund zu errichtende neue Anstalt werden Ihnen vorgelegt werden. Die durch diesen Bau entstehenden Kosten machen leider die Aufnahme einer neuen Provinzialanleihe un⸗ vermeidlich, und eine Erhöhung der Provinzialabgaben ist durch diese von mir erwähnten neuen Ausgaben geboten. Wenn Ihnen zugleich der Provinzialausschuß vorschlägt, eine verstärkte Tilgung der Schulden der Prosiaz dauernd ins Werk zu seßen und die Mittel hierfür ebenfalls durch Erhöhung der Provinzialabgaben zu gewinnen, so. werden Sie, wie ich nicht bezweifle, diesem durch eine solide
inanzgebahrung gebotenen Verfahren Ihre Zustimmung nicht ver⸗
agen.
6 In der wohnter Gründlichkeit und mit dem ühren werden, und mit dem Wunsche, daß alle Ihre Beschlüsse zum Wohle unserer geliebten Heimatsprovinz ausschlagen werden, erkläre b im Namen Seiner Majestät des Kaisers und Königs den
sicheren Erwartung, daß Sie Ihre Beratungen in ge⸗ hergedrachten Fleiße zu Ende
Provinziallandtag der Provinz Pommern für eröffnet. Unter dem Vorsitz des Alterspräsidenten Wirklichen Ge⸗ en Rats von Köller⸗Kantreck brachte die Versammlung auf Seine Majestät den Kaiser und König aus und wählte sodann den Staatsminister von Heyden⸗ Cadow zum Vorsitzenden und den Oberbürgermeister Ackermann⸗Stettin zum Stellvertreter des Vor⸗ sitzenden. Nach der Wahl der Schriftführer und Feststellung der anwesenden Mitglieder durch Namensaufruf erfolgte die
für Handel und Verkehr
Bildung der Abteilungen, die Mitteilung des Vorsitzenden über die vorliegenden Geschäftssachen und deren Verteilung an die Abteilungen und, soweit sie im Plenum verhandelt werden sollen, an die Referenten.
Bayern. 1“
Seine Hoheit der Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg, Regent des Herzogtums Braunschweig, traf gestern zum Besuch Seiner Königlichen Hoheit des Prinz⸗Regenten Luitpold in München ein und wurde, „W. T. B.“ zufolge, auf dem Bahnhof von Seiner Königlichen Hoheit dem Prinzen Ludwig als Vertreter des Prinz⸗ egenten und sämtlichen Prinzen des Königlichen Hauses begrüßt. Nach dem Abschreiten der Front der auf dem p aufgestellten Ehren⸗ kompagnie und der Abnahme des Parademarsches fuhr Seine Hoheit der Herzog Johann Albrecht mit Seiner König⸗ lichen Hoheit dem Prinzen Ludwig nach der Residenz, wo er vom Prinz⸗Regenten Luitpold feierlich begrüßt wurde. Nach⸗ mittags fand zu Ehren des hohen Gaßzes in der Residenz große Galatafe und Abends jeine Festvorstellung statt. ⸗2
—
Oesterreich⸗Ungarn.!
wmwmyrumng wem me
In einer gestern im österreichischen Abgeordneten⸗ hause stattgehabten Obmännerkonferenz erklärte der Ministerpräsident Freiherr von Bienerth, „W. T. B.“ zufolge, auf eine Anfrage über die egenwärtige Lage, es handle sich jetzt darum, daß die serbische Antwort von österreichisch⸗ungarischer Seite wieder beantwortet werde. Dann erst werde sich die die Weiterentwicklung der Dinge ergeben. Er werde jede Gelegenheit benutzen, das Haus über den Stand der Dinge zu informieren. Die Situation sei zweifellos ernst, wenn man auch hoffen könne, daß schließlich die Lösung eine friedliche sein werde.
— Dasß Abgeordnetenhaus setzte gestern die Ver⸗ handlungen über die Rekrutenvorlage fort.
Der Abg. Dr. Kramarcz führte im Laufe der Debatte nach dem Bericht des „W T. B.“ aus, die Schärfe der auswärtigen Situatton liege offensichtlich darin, daß man nicht Oesterreich, sondern Deutschland treffen wolle. Wäre in Oesterreich nicht jahr⸗ hundertelang eine germanisierende, das Recht der Slaven zurückdrängende Politik gemacht worden, so wäre niemand auf der Welt, namentlich in Rußland, dagegen gewesen, wenn die Okkupation in eine Annexion verwandelt worden wäre. Wäre Oesterreich dem Ideal der österreichischen Politik gefolgt, daß alle Völker in diesem Staat ihre Zukunft fiaden sollen, so wäre ein serbischer Konflikt überhaupt niemals eingetreten. Serbien hätte sich geradezu an die Monarchie angeklammert. Die Slaven Oesterreichs wollten nur, daß jeder Schein vermieden werde, als ob nicht alles geschehe, um den Frieden zu erhalten. Nie sei das österreichische Repierungssystem verderblicher gewesen als jetzt, wo man im Augenblick der äußeren Gefahr, im Augenblick, wo es sich um die südstawische Frage handele, die Tschechen und Süd⸗ fraven durch die Zusammensetzung des Kabinetts und durch Maßnahmen, die ihre Rechte beeinträchtigten, verletze und eine ausgesprochen deutsch⸗nationale Politik treibe. — Der Abg. Graf Dzieduaszycki hält die gegenwärtige Lage für äußerst ernst, hofft jedoch, daß der riede noch erhalten werde. Es sel zu erwarten, daß die gemeinsame Regierung nichts versäumen und alles tun werde, was den Frieden dauernd sichern könne, soweit es sich mit den Lebens⸗ interessen des Reiches, mit den wirtschaftlichen und den anderen Be⸗ dürfnissen der Bevölkerung dieser Monarchie vereinbaren lasse. Der Redner verwies darauf, daß alle Parteien, nicht bloß die flawischen, sondern auch die deutschen, für die Autonomie Bosniens ein⸗ ständen in dem Sinne, daß diesen Ländern eine Verfassung ge⸗ geben werde, die innen innerhalb des Reichsverbandes die Selbstbestimmung in vollem Maße gebe. Was die von der russischen Presse erhobenen Klagen betreffe, daß die Bevölkerung Bosniens und
rnn,e
der Herzegowina unterdrückt werde, so bestehe doch kein Zweifel, daß
die Völker Oesterreichs und die Bosniens und der Herzegowina selbst zur Zeit der Okkupation nationale Rechte für ihre Sproche im Amts⸗ und Schulwesen, wie auch eine lokale Autonomie in nationalem Sinne besessen hätten, von denen bei den nichtregierenden Völkern in Rußland keine Rede sei. Der Redner erelärte schließlich, daß sich Oesterreich Ungarn für den Frieden eingesetzt habe und noch immer hoffe, daß er erhalten werde. — Der Abg. Daszynski (General⸗ redner kontra) erklärte, die Sozialdemokraten erkennten die schwierige Lage Serbiens an, das Frelbeit für seinen Handel gewinnen wolle. Trotzdem müßten die Sozialdemokraten dagegen auftreten, daß durch eine größere Machtstellung Serbiens etwa ein russischer Vorposten auf dem Balkan geschaffen werde, der imstande wäre, jede schwierige Lage Oesterreichs auszunutzen, um einen ungünstigen Druck auf das staatliche und Volksleben Gesterreich; auszuüben. — Der Abg. Bielohlawek (Generalredner pro) verwahrte die Christlich⸗Sozialen gegen den Vorwurf, daß sie für den Krieg seien.
Ddie Rekrutenvorlage wurde hierauf dem Wehrausschusse überwiesen.
Der Abg. Kallina verwies in einer Anfrage an den Präsi⸗ denten darauf, daß das ganze Haus einmütig sich gegen den Krieg ausgesprochen habe, und fragte den Präsidenten, ob er geneigt sei, an⸗ läßlich seiner Audienz bei Seiner Majestät dem Kaiser sich zum Dolmetsch dieser Ansicht des Parlaments zu machen. — Der Präsident erwiderte, er sei ein ebenso großer Friedensfreund wie jeder in diesem Hause. Wenn man aber in einem Momente, wo eine äußere Gefahr dem Reiche drohe, die Friedensliebe ohne Einschränkung betone, so liege darin eigentlich eine Schwächung der Situation des eigenen Staats. Wie der Antragsteller selbst hervorgehoben habe, sei die Entscheidung über Krieg und Frieden Sache der Krone. Ganz Oester⸗ reich habe wohl das Vertrauen, daß diese Entscheidung in der weisesten Art getroffen werde, und zwar wie sie zum Wohle der Völker, aber auch zur Ehre des Reiches erforderlich wäre. Er werde da gewiß nicht erlauben, ungefragt eine Aeußerung abzugeben.
“ Großbritannien und Irland.
Das Unterhaus setzte gestern die Beratung über das Marinebudget fort.
Nach Eröffnung der Sitzung teilte der Erste Lord der Admiralität Me Kenna, laut Berscht des „W. T. B.“, auf eine Anfrage zunächst mit, daß die Zahl derjenigen Hellinge Großbritanniens, die zum Bau der Preadnoughtklasse geeignet wären, sich auf siebzehn belaufe, ein⸗ schließlich zweier, die solchen Firmen gehörten, die bisher den Bau großer Schlachtschiffe noch nicht unternommen hätten. Mit Nenderungen, die einige Monate in Anspruch nehmen würden, könnten noch westere Er. Hellinge in Regierungédocks und mehrere in privaten Docks brauchbar gemacht werden. In Deutschland gäbe es gegenwärtig vierzehn solcher Hellinge, zwei weitere würden in kürzester Frist fertiggestellt sein. Ferner sei eine deutsche Helling groß genug, um ein Schlachtschiff nach dem Invincible⸗Typ herstellen zu können, und noch eine andere von dieser Art befinde sich zurzeit im Dock einer Privatfirma, die bisher den Bau großer Schlachtschiffe noch nicht unternommen habe. Nach diesen Erklärungen wurde in der Generaldiskussion über den Flottenvoranschlag fortgefahren. „Der Akg. Lee (kons.) erklärte, die Krisis, der die Nation gegen⸗ überstehe, habe das ganze Haus zu einer einzigen Partei britischer Bürger geeint, die entschlossen seien,
billigerweise nicht das Ansinnen gestellt werden,
fahr zusammen zu arbeiten. Der Redner betonte, daß die Umständ erforderten, daß ahe acht Dreadnoughts auf einmal bestellt und b schnell als möglich fertiggestellt würden. Es sei kein Grund zu eing Panik, wohl aber Grund zu einem prompten, schleunigen Vorgehe vorhanden. Deutschland habe in den letzten zwölf Monaten nen Dreadnoughts auf Stapel gelegt; warum sollte es dasselh dieses Jahr nicht wieder tun? Deutschlands Berechtigung, Schiffe bauen, stehe außer Frage, bezüglich Deutschlands Erklaͤrung sage n aber, mit aller Achtung vor dieser Erklärung, daß sie in praktisch Hinsicht nicht das Papier wert sei, auf das sie geschriebe sei, wenn sie wirklich überhaupt dem Papier anvertraut en Der Premierminister Asquith unterbrach hier den Rednu und fragte, ob Lee einen Unterschied mache zwischen de. mündlichen und der schriftlichen Erklärung einer fremden Maächt. Lee erwiderte, er wünsche nicht in eine Erötterun gezogen zu werden, die den Anschein erwecken könne, als ob er B. trachtungen anstelle über den guten Glauben Deutschlands. w Rednex führte dann weiter aus: wenn auch die Versicherung Deutsc. 1 sehr ööö gei sei 1. sicherlich 8 Faktor, der fiu rogramm, das erst in zwei Jahren von jetzt an wirksa 8 in Betracht zu ziehen sei. 8 2 stimmtere Versicherungen erhalten, daß sei, sein Programm auszuführen, was immer auch England we Die englische Regierung ernte die Früchte ihrer Sparsamket ihres Zögerns und ihres Schwankens, und der Tag wäre für 8 englische Reich ein übler, an dem Englands Oberherrschaft zur Se
es seine unbeugsame Abstch
sich stützen müßte auf unbeglaubigte Annahmen der Regierung und aif
Versicherungen fremder Mächte. Nicht um einen Eine Mach. Standard, sondern nur um einen Dreiviertel Macht Standard hancche es sic in der Erwägung, daß, wenn die eine Macht Deutschland se⸗ Oesterreich nicht außer Rechnung zu lassen sei, das kürzlich ein Pu⸗ gramm angenommen habe, das seiner jetzigen Flotte drei Dreu⸗ noughts hinzufüge.
teilte Gordon
Nachdem Lee seine Rede beendet hatte, der im Namen der Radical Economists eine Re⸗
Harvey, solution hatte einbringen wollen, in der das Anwachsen dae
Flottenausgaben angesichts der freundlichen Beziehungen
den fremden Mächten verurteilt wird, mit, daß er seine R. solution zurückziehen wolle, da die Erklärungen der Regierun das Haus und das Land von der Notwendigkeit einer Vemn stärkung der Marinestreitkräfte überzeugt hätten.
Der Parlamentssekretär der Admiralttät Mac Namara a klärte, die Rede Lees für übertrieben beunruhigend. Die Regiermn habe den Ernst der Lage erkannt und die nötige Fürsorge getroffe ihm zu begegnen. Es sei kein Grund vorhanden, zu versuchen, Engla
ruseln zu machen durch Möglichkeiten, die vielleicht nicht eintren önnten, oder denen, wenn sie eintreten sollten, entgegenzutreten vollen Zeit wäre. Unter den trübsten Aussichten würde England Ende 19. zehn und Deutschland neun, Ende 1911 sechzehn m. Deutschland dreizehn Dreadnoughts haben. Wenn Deutschla⸗ bezüglich der beiden letzten Programme eine Beschleunigung eintrete ließe, könnte es April 1912 siebzehn Dreadnoughts haben. In diese Falle aber würde England, wenn es die vier in dem jetzigen Pu gramm als eventuell vorgesehenen Schiffe am 1. April 1910 2% Stapel gelegt habe, März 1912 zwanzig gegen siebzehn Dreadnougk Deutschlands hahen. Heute habe Großbritannien vier Dreu noughts vollständig in Dienst gestellt und Erfahrungen wonnen, die die Regierung befähigen, den Gefechesme der folgenden Dreadnoughts wesentlich zu erhöhen. Deutschla werde überdies bis nächsten September nicht einen einnig Dreadnought haben. Es sei nutzlos, so zu sprechen, als ob Engla überhaupt keine Flotte gehabt hatte, bevor es Dreadnoughts gehr habe. England habe vierzig Schlachtschiffe erster Klasse, die noch‚⸗ Jahre 1912 unter zwanzig Jabne alt sein würden. Es seien nicht in andere Mächte vorhanden, die zusammengenommen eine so ausgezeichne Reserve besäßen, und kein Land habe Kriegsschiffe, die mit denen Lord Nelsons Großbritannien vergleschbar wären. Großbritannien ha auch eine Flotte von fünfundvierzig Panzerkreuzern, und keine Zme mächte⸗Kombination könne eine solche Flotte in See setzen. Die sei so gut, wie sie es stets gewesen, wenn nicht besser als zuvor. D englische Regierung werde steis bereit sein, über die Abrüstung verhandeln, aber diese müsse gleichzeitig ersolgen. An England köͤn 1 den Anfang
machen. Er persönlich, fügte MacNamara hinz:, führe keine Kach über die deutschen Rüstungen. Die Deutschen verständen sich auf Geschäft, England auf das seinige, und sie heide machten Ansvpn darauf, daß sie die Lage ruhig und leidenschaftslos gepii hätten und bei dem angelangt seien, was sie für das Minima⸗ von dem hielten, was ihre beiderseitige nationale Sicherheit? forderte. — Im weiteren Verlauf der Sitzung griffen der Nattonale Hillon und mehrere Mitglieder der Arbeirerpartei die Erhöbn des Marinebudgets an. Macphersen erklärte, die Arbeiterpa werde das Budget mit allen in ihrer Macht stehenden Mitteln! kämpfen. — Arthur Hendersen führte aus, vom Hause werde t langt, Deutschland gegenüber eine Stellung einzunehmen, die auf Grundlage der reinen Vermutung und des Argwohns beruhe.
Schließlich wurde ein Antrag auf Beratung der einzeln Positsonen des Marinebudgets mit 322 gegen 83 Stimn angenommen. Die Minorität war aus der Arbeiterpan den Nationalisten und den Radikalen zusammengesetzt. 1 Beratung des ersten Punktes, nämlich Effektivbestand Flotte, wird heute begonnen werden, doch ist es noch erla auch allgemeine Fragen zu stellen.
Im Laufe der Debatte erklärte der Premierminister Asqul in einer Z vischenbemerkung, wenn der Voranschlag angenommen w. so sei der Zweimächte⸗Stardard für das Jahr 1912 mehr alz sichert. Der Standard dürfe nicht nur nach der Zahl der vorhande Preadnoughts bemessen werden.
Frankreich.
In dem vorgestern im Elysée abgehaltenen Minisll rate gab der Minister Pichon, „W. T. B.“ zufolge, Schilderung der auswäͤrtigen Lage. Die vom Un staatssekretäur Simyan bezüglich des Ausstandes Post⸗ und Telegraphenbeamten ergriffenen Maßnah wurden einstimmig gebilligt.. Der Marineminister Pict legte einen Erlaß zur Unterzeichnung vor, durch den der Adm Germinet wieder im aktiven Dienst angestellt wird.
— Der Minister des Aeußern “ empfing gel vormittag den russischen Botschafter Nelidow, mit dem eine Besprechung über die Balkanangelegenheiten hatte.
— Der Ministerpräsident Clemenceau empfing, wie „W. T. B.“ meldet, am gestrigen Tage eine Abordnung Pariser Deputierten, denen er bezüglich des Ausstandes; Post⸗ und Telegraphenbeamten erklärte, er sei der sicht, daß die Beamten grundlos in den Ausstand getn seien. Hinsichtlich der Verzögerung bei der Uebermitl von Telegrammen bemerkte er, daß sich unter den Mitleidenschaft gezogenen Depeschen eine befinde, au der Minister Pichon den größten Wert lege. Er nehme! Interpellation für Freitag an. Für die ausständigen Bealk solle Ersatz geschafft werden. Er sei in dieser Hinsicht beunruhigt. Am Freitag werde die Regierung die Kam und das Land zu Richtern über die Lage machen. Ministerpräsident sagte zum Schluß: „Die Beamten 1u. den Kampf, wir . ihn auf.“
Ueber den gegenwärtigen Stand des Streiks, Post⸗ und Telegraphenbeamten liegen folgende
dungen des
W. T. B.“ vor:
England habe von Deutschland weit be
ausschuß die
waren, Flachs, Hanf, Jutewaren, Wolle, Leder, Schuhwaren, land⸗
Paris, 17. März. Der Telegraphendienst versagte heute fast vollständig. An der Effetten⸗ und Warenböre sowse in den Bankhäufern machte sich dies in schwerster Weise fühlbar. Gerücht⸗ weise verlautet, daß 4000 Telegraphendrähte durchschnitten worden feien. Die Regierung beschloß, die Telegraphenleitungen in und bei Paris militärisch bewachen zu lassen. Die Zahl der offenkundig streikenden Telephonisten ist zwar keine sehr erbebliche, aber die⸗ jenigen, die sich in den Fernsprechämtern eingefunden haben, versehen ihren Dienst so, daß nur selten eine Verbindung zu erlangen ist. Der Präsident des Vereins zur Wahrung der Interessen der Telephon⸗ abonnenten drückte dem Streikausschuß der Telephonistinnen die Sympathien des Vereins aus, der die Forderungen der Telephonistinnen als durchaus gerechtfertigt ansehe. 8 Paris, 17. März. Wie vom Hauptpostamt erklärt wird, geht der Postdienst in diesem Amt, obgleich ungefähr hundert Beamte fehlen, in normaler Weise vor sich Alle nach dem Auslande und der Provinz bestimmten oder in Paris ankommenden Postsachen werden regelmäßig befördert bezw. verteilt. 1 is, 17. März. Zu dem Schich wechsel um 7 Uhr und 11 Uhr Vormittags im Hauptpostamt in der Rue Grenelle sind die Beamten teils nicht erschienen oder haben, wenn sie erschienen sind, die Arbeit nicht aufgenommen. Alle Linien nach dem Auslande, aus⸗ die nach Brüssel, sind unterbrochen. Paris, 18. März. Die Post⸗ und Telegraphenbeamten von Le Havre und Lille haben sich verpflichtet, ihre Pariser Kollegen zu unterstützen, die von Brest und von Lyon haben sich für den Ausstand
erklärt. ““
montenegrinische Geschäftsträger versicherte gestern, “¹ meldet, auf der Pforte dem Großwesir, Montenegro hege keinerlei Angriffspläne gegen den Sandschak Novibazar. 1 — Die Deputiertenkammer hat das gestern ein⸗ gegangene Budget der Budgetkommission überwiesen.
Schweden. 8
Der König hat das vorgestern eingereichte Abschieds⸗ esuch der Minister von Trolle, Petersson und oos, „W. T. B.“ zufolge, bewilligt und zum Landwirt⸗ schaftsminister das Mitglied der Zweiten Kammer des Reichs⸗ tages Ingenieur Nylander und zum Minister ohne Porte⸗ feuille den Abteilungschef im Kultusministerium Lindström ernannt. Der Staaisminister Lindman übernimmt vorläufig die Leitung des Ministeriums des Aeußern. 8 Dem amerikanischen Kongreß ist gestern vom Tarif⸗ Tarifvorlage unterbreitet worden. Der Vor⸗ erläuterte die einzelnen neuen W. T. B. zufolge, aus, daß Artikel von der Freiliste entfernt Zollerhöhung gelegt habe, lediglich Diese Artikel
des Ausschusses Positionen und führte, der Ausschuß einige und auf andere eine zu dem Zweck, die Einnahmen zu erhöhen. — seien meist Luxusartikel, wie Parfümerien, Toilettenartikel, Kakes, Federn und Gewürze. Wegen ungenügenden Zollschutzes sei. eine Zollerhöhung erfolgt auf Kohlenteerfarben, apierfabrikate und Erzeugnisse der Lithographie. Zum Teil sehr wesentliche Zollerniedrigungen seien erfolgt bei Chemi⸗ kalien, Oelen, Farben, Schwämmen, Töpferwaren, Eisen, Stahl⸗ waren, Maschinen jeder Art, Baumwolle, Farmprodukten, Fleisch⸗
fitzende
wirtschaftlichen Geräten. Sodann werden auf die Freiliste gesetzt Häute, Kunstwerke, die mindestens 20 Jahre alt sind. Der Zoll auf Roheisen und Spiegeleisen wird von 4 auf 2 ½ Doll. für die Tonne herabgesetzt. Die Zollreduktionen überwiegen die Erhöhungen bedeutend. Die Schutzzölle sind um 40 Proz., die Zölle auf andere Waren wie 5. auf Leder⸗ waren entsprechend reduziert. Der Zoll arf raffinierten Zucker ist auf ein zwanzigstel Cent für das Pfund erabgesetzt, der für chlorsaures Kali auf zwei Cents fur das Pfund. Der Zoll auf Wolle für Kleidungsstücke ist ziemlich unverändert, der auf Wolle geringeren Grades ist reduziert. Pelze sind mit einem Zoll belegt, der 27 ½ Prozent ihres Wertes beträgt. Die Tarif⸗ vorlage sieht Minimal⸗ sowie Maximalzölle vor, die durch⸗ schnittlich 20 Prozent höher sind. Der Minimaltarif soll allen Ländern zugute kommen, die Amerika die Meistbegünstigung einräumen. Die bestehenden Handelsabkommen sind nach Maß⸗ gabe ihrer Bestimmungen zu kündigen.
Der Sultan Mulay Hafid hat, einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ zufolge, durch den Minister des Aus⸗ wärtigen den Doyen des diplomatischen Korps in Tanger be⸗ nachrichtigt, daß er eine Kommission ernannt habe, die alle Ansprüche gegen den Machsen entgegennehmen und prüfen soll. Die Gesandtschaften raten ihren Staatsange⸗ hörigen, alle Ansprüche sofort anzumelden, da die Kommission in Tanger zusammentrete. v“ 8
Parlamentarische Nachrichten.
Die Berichte über die gestrigen Sitzungen des Reichs⸗ tags und des H errenhauses sowie der Schlußbericht über die gestrige Sitzung des Hauses der Abgeordneten be⸗ finden sich in der Ersten, Zweiten und Dritten Beilage.
— Das Haus der Abgeordneten setzte in der heutigen (56.) 8. welcher der Minister der öffentlichen Arbeiten von Breitenbach beiwohnte, die zweite Beratung des Etats der Bauverwaltung bei den dauernden Ausgaben fort.
Bei den Ausgaben zur der Binnen⸗
d Binnengewässer usw. len haäfes ag von Aetensleben⸗Rogäsen (kons.) die Aufmerk⸗ samkeit des Ministers darauf, daß die Eisenbahnbrücke über die Ver⸗ bindung zwischen dem Groß⸗Wusterwitzer See und dem Plauer See, die
Fahrt genannt, bei Hochwasser nicht passierbar sei, weil sie nicht boch genug sei. Ferner bittet er um die Regulierung des Stremme⸗ llüßchine. aldirektor von Dömming sagt wohlwollende Er⸗
8 ser 2 ünsche zu. 1 8 wöanag dieger ünscartengleben⸗Rosösen führt als einen
4 depunkt der Interessenten an, daß die Stremme⸗ . äerhindung mit dem Plauer Kanal zum Gebiete der Provinz Sachsen gehöre, daß sie aber trotzdem dem Regierungs⸗
präsidenten von Potsdam unterstellt sei. ur Abwendung der Hochwasser⸗ und Eisgefahr sind
144 ℳ ausgeworfen.
Fürstenau, Kreis Elbing, vebande zu Einlage, Kreis Elbing, um gegen sgang weisung der Petition an die Regierung als Material.
daß noch in dieser Session eine Vorlage über die Nogatabschließung eingebracht werde.
von Breitenbach das Wort, Wortlaut wiedergegeben werden wird.
eichamts des Einlager Deich⸗ Abschließung der Nogat Die Kommission beantrage Ueber⸗
und des
und Hochwasser.
Abg. Dr. Krüger⸗Marienburg (kons.) spricht die Hoffnung aus,
nimmt der Minister der öffentlichen Arbeiten
Hierau K dessen Erklrung morgen im
(Schluß des Blattes.)
im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 16. d. M. hat folgenden
stellung einer vom 17. März 1908. —
Nr. 9 des „Eisenbahnverordnungsblatte⸗, herausgegeben
nhalt: Staatsvertrag zwischen Preußen und Oldenburg wegen Her⸗ 8 Eisenbahn von Heimbach a. d. Nahe nach Baumholder, Nachrichten.
schreitenden Verelendung der
Statistik und Volkswirtschaft.
Die steigende Tendenz der gewerblichen Löhne und die steigende Lebenshaltung der Arbeiter.
Im Auftrage des Reichssch atzamtes ist von dem Direktor des Statisti⸗ schen Amts der Stadt Schöneberg, Dr. Kuczynski, ein Gutachten über
die Entwicklung der gewerblichen Löhne in Deutschland seit der Begrün⸗
dung des Reiches erstattet und veröffentlicht worden. Im Hinblick auf die
von der Sozialdemokratie oft wiederholte Behauptung von der fort⸗
Massen der Lohnarbeiter, die in jenen
als ein geheiligtes Dogma, ja, als eine not⸗
wendige Vorbedingung für die Verwirklichung des kollektivistischen
Gesellschaftsideals galt, sprechen die von Kuczynski zusammengestellten
Zahlen eine bedeutungsvolle Sprache. Die Verelendungstheorie ist
eine der Thesen, auf denen sich der sogenannte wissenschaftliche
Sozialismus aufbant. Marx behauptete, es sei Gesetz der ökonomischen
Entwicklung unter der pr watkapitalistischen Wirtschaftsweise, daß, während das Kapital sich immer mehr in wenigen Händen konzentriere, die von den Produktionsmitteln getrennten Lohnarbeiter eciner fort⸗
schreitenden Verarmung und Verelendung anheimfielen. „Die Akku⸗ mulation von Reichtum auf dem einen Pol⸗, so führte er im „Kapital“
1 S. 611 aus, „ist also zugleich Akkumulation von Elend, Arbeits⸗ qual — auf dem Gegenpol“. Derselbe Gedankengang kehrt in dem Erfurter Parteiprogramm der Sozialdemokratie wieder, wo von der ‚wachsenden Zunahme des Elends des Proletariats und der versinkenden Mittelschichten“ die Rede ist. Obwohl diese auf rein spekulativer Be⸗ trachtungsweise des volkswirtschaftlichen Gesamtprozesses beruhende Be⸗ hauptung jeden Beweises entbehrt und der Erfahrung und wissenschaft⸗ lichen Forschungen nicht stand gehalten hat, was auch von einigen Sozialdemokraten zugegeben worden ist, wird die Theorie doch immer wieder zu agitatorischen Zwecken verwendet. Ihre Richtigkeit wird im letzten Heft der „Mitteilungen der Hauptstelle deutscher Arbeit⸗ geberverbände“ an der Hand des Zahlenmaterials von Kuczynskt unter gleichzeitiger Berücksichtigung der Untersuchungen, die Richard Calwer und der preußische Gewerbeaufsichtsbeamte Dr. Rehe angestellt haben, noch einmal einer eingehenden Prüfung unterzogen, deren Ergebnisse allgemeineres Interesse beanspruchen dürften.
Der durchschnittliche Jahresverdienst der Bergarbeiter nahm in folgender Weise zu, wobei behufs Feststellung des prozentualen Anwachsens der Löhne die letzten Lohnsätze vergleichsweise immer mit 100 eingestellt sind und berechnet ist, wieviel Prozent hiervon die früheren Löhne betragen haben:
1 1) Steinkohlenbergbau. Oberschlesien: 490 ℳ = 49 %; 1907: 1003 ℳ = 100 % = 51 % Zunahme. Niederschlesien: —: 586 ℳ = 59 %; 1907: Ruhrgebiet: : 772 ℳ = 49 %; 1907: 1562 ℳ = Saargebiet: . 809 ℳ = 68 %; 1907: 1185 ℳ = 100 % Aachener Bezirk: —: 817 ℳ = 56 %; 1907: 1455 ℳ = 100 % 2) Braunkohlenbergbau. Oberbergamtsbezirk Halle: 676 ℳ = 62 %; 1907: 1094 ℳ = 100 % 3) Salzbergbau. Oberbergamtsbezirk Halle: 937 ℳ = 79 %; 1907: 1185 ℳ = 1000 4) Erzbergbau. Mansfeldscher Bezirk: 827 ℳ = 77 % ; 1907: 1078 ℳ = 100 % Oberharz: 585 ℳ = 70 %; 1907: Siegen⸗Nassau: 1889: 658 ℳ = 57 %; 1907: 1151 ℳ = 100 % Rechts des Rbeins: 1889: 597 ℳ = 57 %; 1907: 1049 ℳ = 100 % = 43 % Zunahme. Links des Rheins: 1889: 626 ℳ = 73 %; 1907: 860 ℳ = 100 % = 27 % Zunahme. Die mittleren Stundenlöhne der Maurer und Putzer ergeben in den Jahren 1885 — 1905 folgende Steigerung in den einzelnen Städten:
Berlin, Maurer . . . 61 % (Der Stundenlohn stieg von 27 ½ ₰ im Jahre 1871 auf 75 ₰
im Jahre 1908.) 82 %
Berlin, Putzer . amburg, Maurer. 50 % Rostock. . 47 % 1 63 % Quedlinburg. 85 %.
[tona, Maurer b Der mittlere Sommertagelohn der Maler (a) und In“
stallateure (b) betrug: Berlin: b a. 1873: 4,50 ℳ = 77 %; 1908:5,85 ℳ b. 1880: 3,62 ℳ = 62 %; 1908:5,85 Hamburg: 1 a. 1871: 3,00 ℳ = 51 %; 1908: 5,85 b. 1873: 3,00 ℳ = 48 %; 1908: 6,30 Nürnberg: 1 a. 1871: 2,33 ℳ = 290 1908: 4,59 ℳ = 100 % = 51 % Zunahme. b. 1886: 3,20 ℳ = 67 %; 1908: 4,75 ℳ = 100 % = 33 % Junahme.
Die Steinmetze verdienten an üblichem Tagelohn: Berlin:
1886: 4,50 ℳ = 66 %;
Hamburg:
1885: 4,95 ℳ = 65 %;
Nürnberg:
Kreisen bisher
990 ℳ = 100 % = 41 % Zunahme.
100 % = 51 % Zunahme.
= 44 % Zunahme.
1886: = 38 % Zunahme.
1884: 21 % Zunahme.
1884: 23 % Zunahme.
1884: 834 ℳ = 100 % = 30 % Zunahme.
43 % Zunahme.
67 % 65 % 60 % 57 % 68 %
Wandsbeck, Maurer Dresden, Maurer Nürnberg, Maurer. Nürnberg, Stukkateure Elberfeld.
= 100 % = 23 % Zunahme, = 100 % = 38 % Junahme.
= 100 % = 49 % Zunahme = 100 % = 52 % Junahme.
ℳ ℳ ℳ
1908: 6,80 ℳ = 100 % = 34 % Zunahme.
1908: 7,60 ℳ = 100 % =— 35 % Zunahme.
Abg. ütt berichtet bei diesem Titel über die b Sgsns des Marienburger Kreisverbandes zu
Tagesverdienst der Arbeiterschaft, wie 871:
1896: 4,20 ℳ = 87 %;
1886: 24,60 ℳ = 79 %; 1909: 31,25 ℳ = 100 %
1886: 22,55 ℳ = 77 %;
Ber 1871: 16,50 ℳ = 1893: 15,00 ℳ = 63 %;
Betriebe der preußischen und verwaltung gezahlte durchs 1895: 2,39 ℳ = 75 %;
auch das Hauptorgan der - zugeben müssen, daß „die Höhe der achtziger recht
es sei
Der mittlere Tagelohn der Tischler betrug: Berlin:
1879: 3,00 ℳ = 60 %; 1905: 5,00 ℳ = 100 % = 40 % Zunahme. Hamburg:
1871: 2,70 ℳ = 55 %; 1907: 4,95 ℳ = 100 % = 45 % Zunahme. Leipzig:
1887: 3,00 ℳ = 64 %; 1908: 4,68 ℳ = 100 % = 36 % Zunahme.
Nürnberg:
1882: 2,67 ℳ = 69 %; 1907: 3,87 ℳ = 100 % = 31 % Zunahme.
In den Kruppschen Werken zu Essen stert⸗ sich der durch⸗ olgt: 3,03 ℳ = 57 %; 1906: 5,35 ℳ = 100 0% = 43 % Zunahme.
Derselbe machte in einer Münchener Lokomotivfabrik aus: 1906: 4,84 ℳ = 100 % = 13 % Zunahme.
Die über 24 Jahre alten Buchdruckergehilfen verdienten an
tariflichem Mindestwochenlohn: b
Berlin: 1 21 % Zunahme. München:
1909: 29,37 ℳ = 100 % = 23 % Zunahme.
Leipzig: 1886: 23,06 ℳ = 77 %; 1909: 30,00 ℳ = 100 % = 23 % Zunahme.
An üblichem Wochenlohn für Rollkutscher wurden gezahlt: lin: 59 %; 1908: 28,00 ℳ = 100 % = 41 % Zunahme
Nürnberg: 11“ 1908: 24,00 ℳ = 100 % = 37 % Zunahme.
Der an die Bediensteten, Handwerker und Arbeiter im hessischen Staatseisenbahn⸗ nittliche Tagelohn war:
1907: 3,18 ℳ = 100 % = 25 % Zunahme.
Die durchschnittliche Monatsheuer der Vollmatrosen betrug
im Deutschen Reiche bei freier Beköstigung: 1874: 59,44 ℳ = 93 %;
1906: 63,78 ℳ = 100 % = 7 % Zunahme.
Angesichts dieser Feststellungen in dem Kuchynskischen Buche hat gegch deutschen Sozialdemokratie, der „Vorwärts“, Löhne seit den siebziger und sich gehoben hat, in manchen Fällen sogar jedoch daran die Bemerkung geknüpft, den Schluß zu ziehen, daß sich auch der Arbeiter Lehoben habe; aus dann ein Schluß -. die Lebenshaltung der Arbeiter gezogen werden, wenn man die Kosten des notwendigen Lebens⸗ unterhaltes mit der Lohnhöhe vergleiche. Ueber diese Frage hat nun Calwer eingehende Unters uchungen angestellt, auf die schon einmal im „Reichs⸗ und Staatsanzeiger“ hingewiesen wurde. Als Ergebnis seiner Berechnungen führt er in den „Sozialistischen Monatsheften“ (8. Heft 1908 S. 479) an: „Der Nominallohn der in berufsgenossenschaftlichen Betrieben beschäftigten Vollarbeiter ist seit 1895 um rund 37 bis 38 %, das Warenpreisniveau in der nämlichen Zeit um rund 25 % gestiegen. Die Differenz zwischen beiden Steigerungsziffern gibt di Bewegung des Reallohns an, der seit 1895 bis einschließlich 1906 um etwa 12 bis 13 % oder im Durchschnitt jährlich um 1 % zu “ Iiaes Car e4 s Pe u einem ähnlichen Ergebnis gelangt der 1— Dr. Ferne in seinem Buche über die Schuhgroßindustrie (Verlag von Gustav Fischer, Jena) betreffs der Entwicklung des Reallohnes, d. h. des Lohnes nach Abzug der Kosten des notwendigen Lebensunterhalts einschließlich des Aufwands für Wohnung. Nach seinen Ermittlungen mußten für Lebenshaltung und Miete durch⸗
schnittlich von ihrem Lohn aufwenden: 8 1890 1907
Handwerksgehilfen . 79,6 % 82.7 % 3 Iber 16 Jahre alte Fabrikarbeiter 90,6 %0 2339. Zuschneider I“ 452 0. Für Kleidung, Besmügamgen und. Kulturzwecke verblieben also de 2 rchschnittlich:
ihre ohn durchsch 88
Jahren beträchtlich“, falsch, daraus die Lebenshaltung der Lohnhöhe könne nur
den Handwerksgehilfen „ den über 16 Jahre alten Fabrik⸗ arbeitern ö
1 9,4 % den Zuschneidern.
44,7 9% 54,8 8
Man könnte den Beweis dafür, daß die gewerblichen Löhne in höherem Maße gewachsen sind, als die Lebensmittel sich vertrvert haben, auch indirekt erbringen: der Mitgliederbeitrag ju den son⸗ demokratischen freien Gewerkschaften betrug im Gesamtd arch Kopf im Jahre 1891 6,68 ℳ, 1900 13,69 ℳ, 190 27,55 ℳ. Den Gewerkschaften würde es wohl nich gewesen sein, in dieser Weise die Genossen „inzaschen der Verdienst 1907 noch der gleiche gewesen wäre mwie 188 die Arbeitelöhne nicht gestiegen, so bätten die Ardeiter steuerung, die in 16 Jahren um das Dreifache gewas ⸗ unter bedeutender Einschränkung ihres Lebensunterdaltes für d werkschaften aufbringen können. Da die G. cafte⸗ lich die wirtschaftliche Hehung ihrer Mitglieder m werden sie sicherlich keine Opfer verlangen, die sich die Munde absparen müßten.
Munge en olls beweisen die Untersuchungen Kueguskes Calwerk und Rehes, daß, wenn man als Aufgabe der Vollerxert chaft im allgr die Hebung und Entwicklung der äußeren Kultar und die steigende Bedürfnisbefriedigung aller ihrer Mitslieder aneueden hat, die deutsche Volkswirtschaft auf diesem Wegt errrenlude Fper schritte macht.
8
Zur Arbeiterbdemegung.
der Kohlenardeiter m Kielz det. berichtrt, dert ein sehr Fülhuee Kohlen ein. Wiele grödere Betrieche und vrmd leiden seht darunter. Dee Fruen . sfoönnen im Hasen nicht Fgenügend Löschen der Dampfer sich langsam de t. v Kohlen aus Nachbardäfen dezogen. ürteide Socse ne trizitätswerk teilte größeren Betrieben mit dach er anmaege . P standes voraussichtlich nicht der dlektr der Steem mn dellem see werde liefern köͤnnen. Eine Grundlagt n Wrdenungen mischer den Parteien ist noch nicht geschafrn merden.
87 aan des Ausstands
Infolge de 1 „Köln. Ztg.
wie die Mangel an Haushaltungen
Wohlfuhrter Aege-
Dem Ersten deutschen Inzend 18kergs S Abhaltung die mit der Fagerdeernh. n netta Wact⸗ Staatsanwälte Deutschlande und der emül'rrh, eeme
nacd Beeühhn
für den 15. und 16. Maän
waren, ist dalt soeden zut Arnkoede ritr
schrift für Jugendwo lfahrt“ G.
sectzung englöchen Kmderngent 84¼ K vüreans X ANil ee n..
Iin warmer und — — ₰ 8b —
itiltede trexeuner 22& Dauen 2
2 Ner „Jraendren hez., hst de 2
2.
90 ℳ = 62 %; 1908: 6,30 ℳ = 100 % = 38 ℳ Zunahme.
elden er ch heeree Haäff “ A 8Nn