1909 / 146 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 24 Jun 1909 18:00:01 GMT) scan diff

hinsichtlich der Menge die letzjährige Ernte nicht erreichbar ist, dürfte immerhin eine günstige Weinernte in Aussicht sein. Voraus⸗ sichtlich wird der falsche Mehltau bei dieser günstigen Witterun nicht verheerend auftreten, umsoweniger, da man sich au sorgfältigste bemüht, die erste Bespritzung nach Vorschrift aus⸗ zuführen. Man macht die eigentümliche Sene e. die Spalier⸗ reben an den Häusern, Mauern und Anlagen vom Winterfrost vieler⸗ orts mehr gelitten haben, als die Stoͤcke in den offenen Weinbergen; besonders das alte Holz und die Tragreben haben empfindlich gelitten, und es ist ein großer Teil davon gänzlich erfroren. Da man im Füüblahr im Zweifel war, ob die Augen gesund oder durch die älte abgestorben waren, mußte das Gruben fast gänzlich unter⸗

bleiben. Man machte die Beobachtung, daß in einzelnen Rebbergen trotz der für die ec, die so vorteilhaften Witterung die Gelbsucht auftritt. Wie wir uns überzeugen konnten, ist jedoch diese Krankheit auf Grundwasser oder eine G Ernährung der Rebstöcke zurückzuführen. Die erfrorenen Reben haben meistens wieder 5 trieben, jedoch ohne Frastanset⸗ Die Aussichten für die Obst⸗ ernte werden mancherorts durch das starke Fallen der Früchte infolge der anhaltenden Trockenperiode und zahlreicher lierischer Schädlinge immer ungünstiger. Besonders bei den Apfelbäumen kann man trotz der reichen Blütenzahl nur wenige entwickelte Früchte beobachten. Etwas besser steht es mit den Birnen und die Teilersbirnen stellen da und dort eine gute Ernte in Aussicht. Das Steinobst hat infolge der Trockenheit etwas weniger gelitten als das Kernobst; die Kirschen liefern durchweg ganz reichliche Erträge.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.

St. Petersburg, 23. Juni. (W. T. B.) Seeit gestern sind an der Cholera 75 Personen erkrankt und 19 gestorben. Die Zahl der hhitee Kranken beträgt 313. hM“

8

8 8 Handel und Gewerbe.

Die von dem Reichskanzler berufene außero rdentliche Generalversammlung der Reichsbankanteilseigner 8 heute vormittag 11 ½ Uhr im Reichsbankgebäude statt.

er Vorsitzende, Praäsident des Reichsbankdirektoriums, Wirk⸗ liche Geheime Rat Havenstein erläuterte den Gegenstand der Tagesordnung, die Beschlußfassung über den von dem Reichstage in dritter Beratung beschlossenen Gesetzentwurf, betreffend die Abänderung des Bankgesetzes vom 14. März 1875. Nachdem in der Diskussion die auch vom Zentral⸗ ausschuß empfohlene Annahme von mehreren Seiten be⸗ fürwortet worden war, wurde zur Abstimmung durch verdeckte Stimmzettel geschritten. Es ergab sich, daß die Abänderung der in Benacht kommenden Vorschriften des Bankgesetzes ein⸗ stimmig angenommen und einer dem Artikel 7 des Gesetz⸗ entwurfs entsprechenden Abänderung des Statuts der Reichs⸗ bank ebenfalls mit Stimmeneinheit zugestimmt wurde.

Weitere Nachrichten über „Handel und Gewerbe“ s. 1. d MDNeitten Beilage.) 8

111“

8 Verkehrsanstalten.

Vor einiger Zeit sind im „Zentralblatt für das Deutsche Reich“, im „Reichs⸗ und Staatsanzeiger“ und im „Amtsblatt des Reichspostamts“ die Aenderungen der Telegraphenordnung veröffentlicht worden, die auf den im vorigen Jahre von der internationalen Telegraphen⸗ konferenz in Lissabon gefaßten Beschlüssen beruhen. Da die Aenderungen am 1. Juli in Kraft treten, seien an dieser Stelle nochmals die wichtigsten hervorgehoben. Für den internationalen Telegraphenverkehr, bei dem die verabredete Sprache immer mehr Verwendung findet, sind einige ergänzende Vorschriften hinzugetreten. Bekanntli hatte die Telegraphenkonferenz in London 1903 für die Code⸗Sprache auch die Verwendung von künstlichen Wörtern freigegeben, während bis dahin nur wirkliche Wörter aus den acht Sprachen: Deutsch, Englisch, Spanisch, Französisch, Holländisch, Italienisch, Portugiesisch und Lateinisch benutzt werden durften. Es wurde aber zur Bedingung gemacht, daß die künstlichen Wörter aus Silben be⸗ stehen sollen, die sich nach dem Gebrauche der acht Sprachen aus⸗ sprechen lassen. Von dieser Erleichterung ist vielfach in einer Weise Gebrauch gemacht worden, die den Telegraphenbetrieb mit schwer telegraphlerbaren Wörtern belastet und dadurch die glatte Abwicklung des allgemeinen Verkehrs beeinträchtigt. Um diesen Mißbräuchen und damit einer weiteren Komplizierung der künstlichen Wörter vorzubeugen, soll die Beurteilung der Aussprechbarkeit der Silben künftig nach dem gewöhnlichen Gebrauch der genannten acht Sprachen, nicht nach dem Vorkommen einzelner abnormer Wörter erfolgen. Die akzentuierten Buchstaben ü, A, à, 6, n, ö und ü dürfen zur Bildung künstlicher Wörter nicht mehr verwendet werden; die Doppelvokale ae, aa, ao, oe und ue werden in der verabredeten Sprache als je zwei Buchstaben gezählt, ebenso ch, letzteres jedoch nur in den künstlichen Wörtern. Um den Telegrammabsendern die Gewißheit zu geben, daß die Wörter in den von ihnen benutzten Codebüchern den Vorschriften entsprechen und bei allen Anstalten angenommen werden, ist eine aus den Telegraphenverwaltungen Deutschlands, Frankreichs und Englands bestehende Kommission gebildet worden, der die Codes zur Prüfung unterbreitet werden können. Wie wir hören, sind die Ver⸗ abredungen dieser Kommission so weit vorgeschritten, daß in nächster Felt das Verfahren und der Termin der Einreichung des Codes be⸗ anntgegeben werden wird. Eine Verpflichtung zur Einreichung der Codes ist, worauf wir ausdrücklich hinweisen möchten, in Lissabon nicht festgesetzt worden; die Codes können, auch wenn sie noch nicht geprüft sind oder wenn ihre Prüfung nicht beantragt wird, verwendet werden, soweit die darin enthaltenen Wörter den Bestimmungen des Telegraphenreglements entsprechen. Wieviel Codes zur Vorlegung gelangen werden, lißt sich auch nicht annähernd übersehen; jedenfalls dürfte aber die Prüfung der Codes geraume Zeit beanspruchen. „Dem mehrfach geäußerten Wunsche, deutscherseits der Vorschrift über die Zählung des ch als zwei Buchstaben in den künstlichen Wörtern die Genehmigung zu versagen oder die Vorschrift erst vom 1. Januar 1910 ab in Kraft zu setzen, hat sich nicht entsprechen lassen,

Theater

Neues Operntheater. Gura⸗Oper. Freitag: Butterfly.

Sonnabend: Fidelio.

Sonntag: Die Meistersinger von Nürnberg.

Montag: Lohengrin. (Premiere.)

manöver.

Deutsches Theater. Sommerspielzeit Held⸗

da Deutschland sich dann allein von dem Welttelegraphenverein hätte Besgsegen busse was natüelich zu unübersehbarer Schädigung von andel und Verkehr geführt hätte.

Die durch Fasadch G sonstige optische Signale zwischen Schiffen und Küstensignalstationen ausgewechselten und bisher „See⸗ telegramme“ benannten Telegramme haben zur Unterscheidung von den durch drahtlose Telegraphie beförderten Telegrammen Funken⸗ telegrammen die Bezeichnung Semaphortelegramme erhalten. Soviel als tunlich sind die Bestimmungen für beide Arten von Tele⸗ grammen der Uebersichtlichkeit wegen gleichmäßig gestaltet und Seengs t worden; eine Aenderung ist aber weder in den o. Ihn den für die Adressierung usw. bestehenden Vor⸗

riften eingetreten.

Bei Handelsmarken waren bisher Buchstaben und Ziffern in der⸗ selben Gruppe zwar zulässig, sie wurden aber getrennt taxiert; z. B. zählte 197a/199 b als 4 Wörter, 3/M oder Uh 23 als 2 Wörter. Hhle Zählweise ist nunmehr fallen gelassen; alle zu einer Handels⸗ marke verwendeten Zahlen, Buchstaben und Zeichen werden 9—— als ein Ganzes (je 5 als 1 Wort) gerechnet. In Zukunft zählt also E“ 197a/199 b als 2 Wörter, 3/M und Ch 23 als e ort.

Künftig können Hausnummer und Stockwerk in eine Gruppe, wie folgt, eeos e. werden: 15 3, d. h. drittes Stockwerk in Haus Nummer 15.

Die Bestellung der Telegramme während der Nacht stieß bisher vielfach auf Schwierigkeiten, teils weil die Empfänger die Störung ihrer Nachtruhe ungern sehen, teils weil die Boten überhaupt keinen Zutritt zu den Häusern erlangen. Telegramme die Nachts am Bestimmungsort eingehen, sollen daher künftig nur dann noch sofort bestellt werden, wenn sie den Vermerk „Nuit’ „Nachts“— tragen oder wenn die Ankunftsanstalt aus dem Inhalte zu erkennen ver⸗ mag. daß ein Fall wirklicher Dringlichkeit vorliegt. Besonderen Wünschen auf Zustellung aller oder bestimmter Klassen von Telegrammen während der Nacht wird nach wie vor Rechnung getragen werden. Telegrammempfänger, die 185- früher beantragt haben, daß die für sie in der Nacht eingehenden Telegramme bis zum nächsten Morgen liegen bleiben sollen, werden noch befragt werden, ob sie vom 1. Juli ab auch die mit „Nachts“ bezeichneten oder als dringlich erkenndaren Telegramme von der Nachtbestellung ausgeschlossen wissen wollen.

Eine wesentliche Vereinfachung haben die Vorschriften über die Erhebung und Erstattung der Gebühren für Berichtigungstelegramme erfahren, die auf Verlangen der Empfänger abgelassen werden. Während früher die volle Gebühr für das Berichtigungstelegramm und außerdem die Gebühr für das Antwortstelegramm zu entrichten war, wird künftig nur noch die reglementsmäßige Wortgebühr für jedes zu wiederholende Wort erhoben. Im europaͤischen Verkehr ist dabei eine Mindestgebühr von 80 für das Telegramm festgesetzt. In dieser Gebühr 18 die Kosten für die Antwort einbegriffen. Im inneren deutschen Verkehr beträgt die Mindestgebühr auch für solche Berichtigungstelegramme 50 ₰. 4 ““

Theater und Mufik.

Komische Oper.

Die Schauspielgesellschaft des Direktors Paul Linsemann setzte ihr Gastspiel in der Komischen Oper gestern mit dem Lustspiel O diese Leutnants!“ von Kurt Kraatz fort. Das Stück, das die Besucher der Wiesbadener Festspiele bereits gut unterhalten hat, gehört zur Gattung der Militärschwänke und fand auch hier eine sehr bei⸗ fällige Aufnahme. Es handelt sch in ihm um die amerikanische Millionenbraut eines flotten Kavallerieoffiziers, die um ihrer selbst geliebt und geheiratet werden will. Beinahe gelingt es aber einem mißgünstigen Vetter aus Amerika, ihr den Beweis zu liefern, daß ihr Verlobter Hans Joachim Graf von Crossen nur deshalb um sie wirbt, um das verschuldete väterliche Gut zu retten. Bald überzeugt sie sich indessen davon, daß Hans Joachim sie rfücchtig weant und alles nimmt ein gutes Ende. Viel Neues bringt der Schwank nicht, und wer mit seinen Vorbildern vertraut ist, wird unter den handelnden Personen manchen alten Bekannten finden. Aber dieses Wiedersehen machte den Besuchern der im übrigen recht flotten Auf⸗ führung offenbar Freude. Als Darsteller schoß Carl Schön⸗ feld als alter Graf von Crossen den Vogel ab. Der Künstler, dessen frühere Tätigkeit in Berlin noch unvergessen ist, stellte den Typus eines leichtlebigen, sympathischen Edelmannes älterer Schule sehr glaubhaft auf die Bühne. Elegant und liebens⸗ würdig war Tilly Hesse als Amerikanerin, und von belustigender Un⸗ verfrorenheit Theodor du Don als deren spekulierender Vetter. Die anderen Hauptrollen fanden in den Damen Karoly, Donato, Brunow, Spielmann, den Herren Ehrle, Eisolt, Laube u. a. angemessene Ver⸗ treter. Walter Blencke, ein Sohn des verstorbenen Königlichen Schauspielers, fiel durch die frische und humorvolle Gestaltung der Episodenrolle eines Wachtmeisters auf.

Das schicksalsreiche Belle⸗Alliance⸗Theater soll nun wieder zur Opernbühne werden. Der bekannte Gesangspädagoge und Musik⸗ schriftsteller Dr. M. Alfieri hat das Haus für mehrere Jahre ge⸗ pachtet und gedenkt es am 1. September d. J. unter dem Namen „Volksoper“ mit Verdis „Ernani“ zu eröffnen. Der Spielplan oll in erster Linie einige wenig bekannte Meisterwerke der äͤlteren nternationale Opernliteratur beruͤcksichtigen. * 1

Mannigfaltiges.

Berlin, 24. Juni 1909.

Der Landwehrverein zu Berlin, der über 700 Mitglieder zählt und Sterbegeld bis zu 225 zahlt, feiert sein diesjähriges Sommerfest am Sonnabend, den 26. d. M., in der „Neuen Welt“, Hasenhaide 108/114. Es finden eine Spezialitätenvorstellun Konzert, Ball und Kinderfackelzug statt; von 2 Uhr ab ist die Kaffeeküche eröffnet, um 4 Uhr fängt das Konzert an. Der Ueberschuß ist zu Unter⸗ stützungszwecken bestimmt. Billette sind beim Kam. Jeratsch, Kopen⸗ hagenerstraße 27, zu haben. Sitzung ist an jedem Freitag nach dem 1. Gäste sind willkommen.

Kaiser Wilhelmstraße 18m. 8 5 6“ 8

Berliner Theater. Freitag, Abends 8 Uhr:

Ein Herbstmanöver. Sonnabend und folgende Tage:

Hebbeltheater. (AKöniggrätzer Straße 57/58.) Gastspiel des Wiener Raimund⸗Theater. Freitag: Die Welt ohne Männer.

Sonnabend: Die Strecke. .

Sonnabend Bonivard.

Charlottenburg. Der Biberpelz. Akten von Gerhart Hauptmann.

Sonnabend und folgende Tage:

Komische Oper.

und folgende

Ein Herbst⸗ Freitag

Tage:

Abends Eine Diebeskomödie in vier

(Direktion:

Freitag: O diese Leutnants. Anfang 8 Uhr⸗ Sonnabend: O diese e..E 88

Die gewaltigen Erdbeben, die im Dezember vorigen Jahr Sizilien und in jüngster Zeit in Südfrankreich große Vedetes an anrichteten, haben von neuem die Aufmerksamkeit auf jene Gebiete ge⸗ lenkt, welche von diesen Katastrophen besonders häufig heimgesucht werden. In der Treptower Sternwarte hält am Sonntag⸗ nachmittag 5 Uhr Direktor Dr. 5 S. Archenhold einen gemeig⸗ verständlichen, mit zahlreichen Licht, und Drehbildern ausge tatteten

Vortrag über das Thema: „Eine Reise in die Bebengebiete

und Feuerherde der Erde“, und an demselben Tage, A 7 1 über: „Vulkanismus auf dem Monde“. Am Mbende den 28. cr., Abends 9 Uhr, spricht Dr. Archenhold über: „Ds⸗ Vielheit der Welten“. Im Anschluß an die Vorträge wirß den Besuchern Gelegenheit geboten werden, im großen Fernrohr den Mond u beobachten, während tagsüber die Sonne gezeigt wird. An kleineren ernrohren kann der Planet Jupiter, ferner Doppelsterne und beliebige andere Himmelskörper beobachtet werden. ““

Kiel, 24. Juni. (W. T. B.) Seine Majestät der Kaiser und König ist gestern nachmittag um 2 ½ Uhr an Bord der Kaiser⸗ jacht „Hohenzollern“ im hiesigen Hafen eingetroffen. Seine Majestät tattete im Laufe des Nachmittags dem an Bord seiner Jacht „Alice“ hier angelangten Fürsten von Monako einen Besuch ab und besuchte das englische Schulschiff „Cornwall“.

Die gestrige Wettfahrt des Kaiserlichen Jachtklubs im Kieler Hafer hatte folgendes Ergebnis: 8 Meterklasse: Erster Preis; „Toni VI“. Zweiter Preis: „Argentina II“. Dritter Preis: „Novena“. Nicht gestartet: „Windekind“. Aufgegeben: „Asagao II, „Vesta“, „Senta“.

7 Meterklasse: Erster Preis: „Kismet“. Zweiter Preis: Florrie“. Aufgegeben: „Hay V“, „Mien Jung“, „Marga“.

6 Meterklasse: Erster Preis (Ehrenpreis des Ingenieurs Lange): „Schelm“. Zweiter Preis: „Trilby“. Dritter Preis: „Albatros’“, Vierter Preis: Windspiel XII“. Fünfter Preis: „Harald III“.

5 Meterklasse: Erster Preis: „Mungo“. Zweiter Preis: „Heinzel⸗ männchen“. Dritter Preis: „Wum“. Aufgegeben: „Tufi“, „Nire“, „Vivat Sequens“, „Skonna“. 1““ 1

Adenau, 23. Juni. (W. T. B.) Heute mittag wurde in An⸗ wesenheit des Oberpräsidenten der Rheinprovinz Freiherrn von Schorlemer und des Regierungspräsidenten von Koblenz Freiherrn von Hövel auf der Hohen Acht, dem höchsten Punkt der Eifel, ein Kaiser WilhelmDenkmal in Gestalt eines 15 m hohen Aus chtsturms mit dem Reliefbild Kaiser Wilhelms I. feierlich enthüllt. Der Aussichtsturm wurde aus Anlaß der Silbernen Hochzeit der Kaiser⸗ lichen Majestäten im Jahre 1906 vom Kreise Adenau gestiftet. Der Landrat Scherer hielt die Weiherede. 8

St. Petersburg, 23. Juni. (W. T. B.) Der Ministerrat hat beschlossen, baß die Regierung die Kanalisation und den Umbau der Wasserleitung St. Petersburgs in die Hand nehme. Die Verwirklichung dieses Beschlusses wird einer besonderen Kommission übertragen, deren Vorsitzenden der Kaiser ernennt. Das Baukapital in Höhe von 100 Millionen Rubel wird durch eine An⸗ leihe beschafft werden. Die zu den Arbeiten benötigte Zeit wird auf 15 Jahre veranschlagt. 1u“ 8

(W. T. B.) In Messina wurde heute ziemlich heftiges Erdbeben von zehn

Rom, 23. Juni. abend um 10 ½ Uhr ein Sekunden Dauer verspürt.

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New York, 23. Juni. (W. T. B.) Bei dem gestrigen Kaiser⸗ preissingen, an dem zahlreiche deutsch⸗amerikanische Gesangvereine teilnahmen, errangen das „Kreutzerquartett“ und der „Jungmänner⸗ chor“ den Kaiserpreis, da sie beide die areih. Punktzahl erhielten. Als Preislied war Matthieu Neumanns Festchor „Warnung vor dem Rhein“ gewählt worden. 88

New York, 23. Juni. (W. T. B.) Wie aus Pittsbur 5 meldet wird, hat in der Kohlenmine der Lackawanas⸗Geje l⸗ schaft eine Explosion stattgefunden, durch die etwa 150 Bergleute von der Außenwelt abgeschnitten worden 8 Es sind bereits mehrere furchtbar verstümmelte Leichen aufgefunden worden. 1 New York, 23. Juni. (W. T. B.) In Gegenwart einer länzenden Festversammlung von Amerikanern und Deutschen erfolgte eute auf dem neuen Dampfer des Norddeutschen Lloyd „George Washington“ in Hoboken die feierliche Enthüllung einer von den „Daughters of the American Revolution“, einer patriotischen Vereinigung weiblicher Nachkommen von Teilnehmern an dem amerikanischen Fenc teers⸗ gestifteten George Washington⸗ Votivtafel. Die Tafel, durch deren Stiftung die Ver⸗ einigung die Anerkennung Amerikas für die ihm durch die Benennung des Dampfers nach Washington erwiesene Ehre zum Aus⸗ druck bringt, schmücken ein Medaillon George Washingtons, der deutsche Reichsadler und der amerikanische Adler und das Emblem der Vereinigung, ein Spinnrad. Frau William Cummings Storp, die Präsidentin der Vereinigung, leitete die äußerst eindrucksvolle eier. In den verschiedenen Reden wurden die Deutschland und merika verknüpfenden Bande der Freundschaft betont.

Graß Valley (Kalifornien), 23. Juni. (W. T. B.) Hier und in einer Anzahl Ortschaften der Umgegend sind heute zwei sehr heftige Erdbeben berspürt worden. .“

8 8 8

(Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten Zweiten und Dritten Beilage.)

8 8

Madame Familiennachrichten. Geboren: Ein Sohn: Hrn. Leutnant Dr. jur. Manfred Grafen von Lehndorff (Hannover). Leutnant Arno Frhrn. von Steinaecker

8 Uhr:

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von Alt⸗Stutterheim (Schwerin). Gestorben: Verw. Fr. 8, Luise von Cosel⸗ geb. Se 2 8 Frl. Adolfine von Vor⸗ ad Ems).

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8

iger und Königlich Preußischen

Berlin, Donnerstag, den 24. Juni 8

Qualität

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Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner Menge bhert Hurs. nittg⸗

höchster niedrigster höchster niedrigster höchster Doppelzentner jentner preis

Am vorigen

Staatsanzeiger.

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1909.

Außerdem wurde am Markttage (Spalte 1) nach überschläglicher Schätzung verkauft Doppelzentner (Preis unbekannt)

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Bemerkungen. Ein liegender Strich (—) in den S 8

Die verkaufte Menge wird auf volle 4— und der Verkaufswert auf volle Mark abgerundet 2% 2 een für Preise hat die Be

Weizen.

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Neues Schanspielhans. Freitag: Mahs. 8 (Titelrolle: Harry Walden.) Anfang 8 Uhr. Ende Thaliatheater. (Direktion: Kren und Schönfeld.)

gegen 11 Uhr. eit Abends 8 Uhr: Sonnabend und folgende Tage: Mahé. (Titelrolle: Treitag, Aben Uhr: Im Cafs Noblesse. Harry Walden.) Anfang 8 Uhr. Ende gegen 11 Uhr Beügbnrentmade 8 Aüagäen von Carl Schüler.

Tage: 3 Noblesse. g Im Café Schillertheater. 0. (Wallnertheater.) Freitag, Abends 8 Uhr: Madame Bonivard. Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Freitag, Schwank in 3 Akten von Alexandre Bisson und Abends 8 Uhr: Der fesche Rubi. Antony Mars. Ende 10 Uhr. 1 Sonnabend: Der fesche Rudi. M““

Runge. Freitag: Zum ersten Male: Zu ebener Erde und im ersten Stock. Posse mit Gesang in drei Akten von Johann Nestroyv. Anfang 8 Uhr.

Sonnabend: Zu ebener Erde und im ersten Stock. Anfang 8 Uhr. b

Kammerspiele.

Sommerspielzeit Held⸗Nunge. Freitag: Ein Skandal in Maͤnte Carlo. leans 8 lübr. S. Ein Ekandal in Monte Carlo.

Uhr.

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg.

Verlag der Expedition (Heldrich) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagt⸗ Anstalt Berlin 82 Wilhelmstraße Nr. 32.

Zehn Beilagen (einschließlich Böͤrsen⸗Beilage)

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