1909 / 158 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 08 Jul 1909 18:00:01 GMT) scan diff

würden, und ich nicht wissen konnte, wann die verbündeten Regierungen überhaupt zu diesen Steuern zu Worte kommen würden. (Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Ich habe mich inzwischen davon

genau dasselbe zu leisten in der Lage ist wie eine Mühle mit 3000 Sack Tagesdroduktion. Es ergibt sich also ganz klar, daß, ganz abgesehen

277. Sitzung vom 7. Juli 1909, Mittags 12 Uhr. davon, daß es überall notleidende Mühlen gibt, die technische Voll⸗

(Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.)

von welchen verkaufte Menge und Verkaufswert im Juni berichtet

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An vorbenannten 46 Marktorten.. 54 Marktorten*) im Mai 1909 5 8 April 8 60 . März 6 8 8 anuar 8 Dezember 1908 November Oktober 8 September August

21,00 18,40 19,00 16,80 18,00 17,00 16,00 16,50 15,50 16,00 16,40

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27 086 34 951 54 974 67 289 79 351

77 574

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An vorbenannten 66 Marktorten ... 88 Marktorten“*) im Mai 1909

82 r 70

Im Reich..

März 2

48 628 64 928 73 108 92 723 98 295

1 157 050 1 245 546 1 540 135 1 586 141

917 008

Nach Erledigung der beiden ersten Punkte der Tages⸗ ordnung, worüber in der gestrigen Nummer d. Bl. berichtet worden ist, trat das Haus in die erste Beratung des Freund⸗ schafts⸗, Handels⸗ und Schiffahrtsvertrags zwischen 17 1“ Reich und dem Freistaat Vene⸗

Nach dem Abg. Stadthagen (Soz.), dessen Rede im Aus⸗ zuge bereits gestern stzenetnserhen 92 dener 8 Werehe⸗

Staatssekretär des Innern von Bethmann Hollweg:

Meine Herren! Ich habe mich bei den Etatsberatungen wieder⸗ holt über die Frage der Legitimationskarten und über das Aus⸗ weisungsrecht im Verhältnis zu unseren Handelsverträgen ausgesprochen. Genau das, was ich damals ausgeführt habe, findet auch auf den venezolanischen Handelsvertrag Anwendung, und ich denke, die Herren werden mich davon dispensieren, jetzt bei diesem Vertrag die Erörte⸗ rungen, die ich damals gemacht habe, zu wiederholen. (Sehr richtig! rechts) Es versteht sich ganz von selbst, daß, wenn in einem Han⸗ delsvertrag das Recht der Meistbegünstigung den Angehörigen eines anderen Staats zugesprochen wird, die Meistbegünstigung sich auf jedes Mitglied des anderen Staats grundsätzlich bezieht.

Im übrigen muß ich aber Veranlassung nehmen, die Angriffe, die der Herr Vorredner gegen einzelne Bundesstaaten, insbesondere gegen den preußischen Staat, dahin gerichtet hat, daß er behauptete, dieser Staat breche die Verträge, die das Reich abgeschlossen hat, hiermit auf das entschiedenste zurückzuweisen. (Bravo! rechts.)

Abg. Stadthagen bleibt bei seiner Behauptung stehen. 8

Der Vertrag wird hierauf in zweiter Lesung angenommen.

Das Haus setzt hierauf die Spezialberatung der Finanz⸗ reformgesetzentwuͤrfe fort bei dem von der Finanz⸗ kommission gemachten Vorschlag einer Mühlenumsatzsteuer (Neuer Artikel VII des Gesetzentwurfs, betreffend Aenderungen im Finanzwesen).

Die Kommission schlägt einen Gesetzentwurf vor, wonach das im Inlande vermahlene Getreide einer in die Reichskasse fließenden Mühlenumsatzsteuer unterliegen soll 1). Nach §7 sollen die Mühlenbetriebe mit bis zu 500 t Getreide⸗ vermahlung im Betriebsjahre steuerfrei bleiben; im übrigen soll die Steuer betragen 1 für die Tonne von den ersten 600 t, 2,5 von den folgenden 300 t, 4,5 von den

überzeugt, daß es zweckmäßig war, daß die damalige Erörterung statt⸗ fand; venn die Herren Antragsteller selbst sind zu der Auffassung ge⸗ kommen, daß die von mir damals geübte Kritlk nicht ganz unbegründet war, und haben versucht, ihre Staffelung dementsprechend abzuändern. (Sehr richtig! links.)

Was nun die Sache selbst betrifft, so haben die beiden Herren Vorredner sich so eingehend mit meinen Ausführungen und mit dem Standpunkt der verbündeten Regierungen beschäftigt, daß ich, so sehr ich es mit Rücksicht auf die Geschäftslage bedaure, doch nicht umhin kann, mit einigen Worten auf die Ausführungen der Herren Vor⸗ redner einzugehen.

Meine Herren, wenn man die Ausführungen der Herren Vor⸗ redner hört, so könnte man, wenn sie unwiderlegt blieben, meinen, daß die verbündeten Regierungen und speziell der preußische Handels⸗ minister mit einem gewissen Eigensinn an der Ablehnung dieser Steur festhielten, ohne daß sie in der Lage wären, diesen ihren ablehnenden Standpunkt zu vertreten. Ich habe demgegenüber zu erklären, daß die verbündeten Regierungen wiederholt und erneut diese Frage ge⸗ prüft haben und zu dem Ergebnis gelangt sind, daß diese Steuer für sie unannehmbar ist (hört! hört! links), mit welchen Sätzen es auch sei (hört! hört!), und ich bemerke dazu ausdrücklich, daß dieser Be⸗ schluß der verbündeten Regierungen ein einhelliger gewesen ist (bravo! und hört! hört! links), daß alle Bundesregierungen hinter dieser meiner Erklärung stehen. (Hört! hört!)

Was nun im einzelnen die Ausführungen der Herren Vorredner zu meinen Ausführungen betrifft, so ist man zunächst der Ansicht ge⸗ wesen, es sei eigentlich ein Trugschluß, wenn ich gesagt hätte, man dürfe nicht steuerpolitische Ziele mit wirtschaftspolitischen Zielen ver⸗ quicken; jedes steuerpolitische Gesetz sei auch ein wirtschaftspolitisches Gesetz. Nun, meine Herren, das ist ja ganz richtig. Es fragt sich bloß, unter welchem Gesichtspunkte man die steuerpolitischen und die wirt⸗ schaftspolitischen Fragen behandelt. Jede Steuer greift ein in die wirt⸗ schaftlichen Verhältnisse des Unternehmers und des Arbeiters und greift verschieden ein in die Verhältnisse verschiedener Unternehmungen, und dementsprechend ist man selbstverständlich verpflichtet, zu versuchen, bei der Steuer ungerechtfertigte Belastungen zu vermeiden und Erdrosse⸗ lungen der einzelnen Betriebe durch eine steuerpolitisch notwendige Steuer zu verhindern. Das heißt also, meine Herren: die wirtschafts⸗ politischen Erörterungen sind die natürliche Konsequenz des Versuchs

kommenheit mit der Größe nicht ohne weiteres wächst. Mir haben sachverständige Müller versichert, es sei auch möglich, noch kleinere Betriebe so auszustatten, daß sie technisch mit den größeren Betrieben vollständig Schritt zu halten in der Lage seien.

Meine Herren, was sind denn nun die Gründe, die diese ganz verschiedenartige Rentabilität in unseren Mühlenbetrieben innerhalb der verschiedenen Kategorien, in den verschiedenen Teilen unseres deutschen Vaterlandes zur Folge haben? Zunächst möchte ich noch einmal an eins erinnern: wir müssen absolut trennen die Lohn⸗ und die Handelsmühlen. (Sehr richtig! bei den Nationalliberalen.) Die Lohnmühlen machen heutzutage noch etwa 90 % aller Betriebe aus; es gibt einen Bundesstaat, wo sie sogar 98 % aller Betriebe aus⸗ machen. (Hört, hört! links.) Die Lohnmühle unterscheidet sich von der Handelsmühle dadurch, daß sie weder Getreide kauft noch Mehl verkauft. Sie ist also völlig unabhängig von dem Preise des Roh⸗ materials und unabhängig vom Preise des Produkts; ihre Leistungs⸗ fähigkeit hängt ab von dem Quantum Wasser oder Wind, das ihr zur Verfügung steht, von dem Quantum Mahlgut, das ihr ihre Kundschaft zuführt. Damit ist die Sache erledigt. Diese Lohn⸗ mühlen sind ein Kind der Naturalwirtschaft. Wo günstige Bedingungen für diese bestehen, haben sie sich erhalten; wo die Naturalwirtschaft verschwindet, werden wir die Lohnmühlen durch keine gestaffelte Umsatzsteuer vor dem allmählichen Verschwinden schützen können. Ich glaube, ich brauche auf diese Mühlen hier nicht näher einzugehen. Sie sollen ja auch steuerfrei bleiben, darüber besteht absolute Einigkeit.

Im Gegensatz zur Lohnmühle steht aber die Handelsmühle. Die Handelsmühle kauft das Rohmaterial und verkauft das Fabrikat; sie ist also in erster Linie abhängig von dem Preis und der Beschaffenheit des Rohmaterials und von der Möglichkeit der Verwertung ihres Produkts. Nun muß man sich eins gegenwärtig halten, meine Herren. Es gibt vielleicht wenige Fabrikationsbetriebe und zu denen gehört die Handels⸗ mühle, mag sie groß oder klein sein, unbedingt —, bei denen der Fabrikationsgewinn im Verhältnis zum Werte des Rohstoffs so gering ist wie bei der Müllerei. Wenn Sie annehmen, daß unter normalen Verhältnissen der Sack Weizen 20 kostet und der Durchschnitts⸗ reingewinn des Müllers 30 beträgt, so liegt es klar auf der Hand, daß das Hauptmoment für ein günstiges oder ungünstiges Arbeiten

1 020 681 963 055

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23,00 48 847

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Dezember 1908 Novbr. 8 Oktober Septbr. August

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folgenden 300 t, 6 von den folgenden 500 t, 8 von den folgenden 1000 t usw. usw. bis zu 12,50 für die Tonne von dem über 90 000 t vermahlenen Getreide.

Von den Abgg. Speck (Zentr.) und Dr. Roesicke (bkons.) ist eine andere Skala vorgeschlagen; danach soll die

1 982 653 1 821 557 2 621 908 2 601 186 2 436 244 2 652 726

der Mühle in der Möglichkeit liegt, billig viel geeignete Qualitäten Getreide zu bekommen und mit möglichster Kostenersparnis an geeignete Konsumtionszentren abzusetzen. Das Gewerbe ist infolgedessen ein sehr spekulatives, und die Frage der technischen Leistungsfähigkeit steh im Hintergrunde gegenüber einer ganzen Reihe anderer Momente.

einer gleichmäßigen und gerechten der Leistungsfähigkeit angepaßten steuerlichen Belastung.

Hier liegen die Dinge aber umgekehrt. Hier will man wirt⸗ schaftspolitische Zwecke erreichen, die nebenbei auch noch steuerpolitisch einen, allerdings verhältnismäßig sehr geringen Erfolg haben sollen.

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197 405 298 395 187 019

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570 570

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An vorbenannten 30 Marktorten ... 53 Marktorten*) im Mai 1909 58

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181 074 288 831 426 750 408 626 466 846 711 569 785 965 1 142 528 1 310 936 854 755 392 705 227 609 158 612

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*) Ab⸗ bezw. Zunahme der Zahl der Marktorte rührt betreffenden Getreideart her.

Berlin, den 8. Juli 1909. Lsenxg Amt

Dr. 3 acher.

Sondershausen Elsaß⸗Lothringen . Im Reich An vorbenannten 84 Marktorten... 84 Marktorten*) im Mai 1909 85 April 86 März 8 83 „E„ 83 Januar 8 Dezember 1908 November Oktober September

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38 377 51 967 57 020 79 565 86 008

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18,76 18,03 17,21 16,19 15,77 15,63 15,75 15,90 15,61 15,79 16,27 16,01

schläge Ihrer Kom

Steuer betragen:

von den ersten 900 t ür die Ton folgenden 300 (— 1200) t 9 8 300 (— 1500) b 5 500 (— 2000) 8 8 1000 (— 3000) 1000 (— 4000) 3 8 1000 (— 5000) 5 5 1000 (— 6000) 3 usw. bis dem Reste über 130 000 t 11““

Abg. Speck (Zentr.): Gegenwärtig kann es nicht meine Aufgabe sein, alle Gründe für die Mühlenumsatzsteuer zu wiederholen. Der preußische Handelsminister hat uns am 18. Juni wenig Hoffnung auf Verwirklichung dieser Steuer gelassen. Trotzdem meinen meine Freunde, daß man dem Gedanken wird nähertreten müssen, wenn auch finanziell nur 3 Millionen damit zu erzielen sind, weil er eine große volkswirtschaftliche Bedeutung hat. Der Minister erklärte, daß die verbündeten Regierungen einmütig die Mühlenumsatzsteuer ab⸗ gelehnt hätten; das hat mich überrascht, denn der Vertreter der bayerischen Regierung hat sich früher prinzipiell freundlich dazu ausgesprochen, und das läßt mich hoffen, daß unser Antrag schließlich doch im Bundesrat Zustimmung finden wird. Dem agitatorischen Vorwurf, daß durch die Steuer das Mehl verteuert würde, ist dadurch begegnet, daß in unserem Antrag Vermahlungen bis zu 500 kB jährlich frei bleiben sollen. Es ergibt sich daraus eine Menge von 12 Mill. Tonnen, sodaß also bei dem Gesamtbedarf von 15 Mill. Tonnen fast das gesamte Brotgetreide steuerfrei bleibt. Die Mühlenumsatzsteuer soll nur die Wirkung haben, viele hundert Betriebe, die jetzt schon ruhen oder ihre Produktion eingeschränkt haben, wieder aufleben zu lassen. Der Handelsminister sah es als eine Ursache für das Fortschreiten der Großbetriebe an, daß es nicht mehr üblich sei, daß Brot aus eigenem Mehl hergestellt werde. Ich meine umgekehrt, daß die Groß⸗ betriebe erst die Gewohnheit der Vermahlung des eigenen Korns be⸗ seitigt haben. Die Großmühlen verkaufen das Mehl teilweise zu Schleuderpreisen, um die Konkurrenz zu bekämpfen. Der Mißerfolg der Mühlenumsatzsteuer in Bayern ist gerade ein Beweis, daß das Reich eintreten muß; eine solche Steuer kann nur in einem ge⸗ schlossenen Zollgebiet wirksam werden. Der Handelsminister wies darauf hin, daß das ausländische Kapital Großmühlen im Inlande errichten könnte, wie schon französische und amerikanische Großmühlen in Hamburg Konkurrenz machten; aber diese ausländische Konkurrenz hätte doch auch die Mühlen⸗ umsatzsteuer zu bezahlen. Die von uns jetzt beantragte Skala kommt den Wünschen von verschiedenen Seiten entgegen und beseitigt auch die Bedenken des Ministers. Hoffentlich nehmen die verbündeten Regierungen zu diesem abschwächenden Antrag eine wohlwollende Haltung ein, sonst müßten wir die ganze Verantwortung für die Folgen den verbündeten Regierungen zuschieben.

Abg. Roesicke (kons.): Wenn der Handelsminister meinte, man solle nicht eine rein finanzpolitische Steuer mit wirtschaftlichen Zwecken verknüpfen, so übt schließlich jede Steuer, auch wenn sie nur eine Finanztendenz hat, Einfluß auf die woefschaßt⸗ lichen Verhältnisse. Eine Verteuerung des Mehls wird in⸗ folge der Freilassung von 500 t lährlich nicht eintreten. Die Tonne wird höchstens mit 50 belastet, und das wird keine Belastung des Konsums herbeiführen. Der Zweck ist nur, die Kon⸗ kurrenz der Großbetriebe einzuschränken, die Steuer soll also nur eine prephylaktische Wirkung haben. Der Direktor des Reichsschatzamts Kühn hat die Mühlen jedenfalls nicht richtig gruppiert, wenn er eine Mühle, die jährlich 30 000 t produziert, noch unter die mittleren Mühlen rechnet. Das ist keine mittlere Mühle mehr, und wir wollen nur die kleinen und mittleren Mühlen schützen. Es ist Zeit, einzugreifen, wenn das Barometer der wirtschaftlichen Entwicklung zeigt, daß ein Rückgang stattfinden wird; man soll nicht erst warten, bis er sich vollzogen hat. Ich hoffe, daß die Regierung unseren An⸗ trag einer Nachprüfung unterzieht.

Preußischer Minister für Handel und Gewerbe Delbrück:

Meine Herren! Die beiden Herren Vorredner haben zunächst ihre Verwunderung darüber auszesprochen, daß ich bei der General⸗ debatte zum Stempelgesetz das Wort auch zu diesen Ersatzsteuern Ihrer Kommission genommen habe. Ich möchte dazu nur bemerken: ich habe es getan, well nicht recht zu übersehen war, wie diese Vor⸗ geschäftsordnungsmäßig zu behandeln sein

mission 8

11I 8—

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(Sehr richtig! links.) Nur dagegen, meine Herren, habe ich mich ge⸗ wandt.

Nun möchte ich noch einmal auf die Frage der Steuer selbst eingehen. Die Freunde dieser Steuer gehen von der Auffassung aus: es herrsche innerhalb der Müllerei ein bedenkliches Streben nach Kon⸗ zentration, zum Großbetriebe. Daß diese Tatsache vorliegt, daß unsere Mühlen an bestimmten Stellen unseres Vaterlandes immer größer geworden sind, ist richtig. Die Freunde des Antrags sind ferner der Ansicht, daß es den mittleren Mühlen schlecht geht, und daß es den vkleinen Mühlen noch schlechter geht. Meine Herren, daß in diesen mittleren Kategorien eine große Anzahl von notleidenden Betrieben vorhanden ist, hat niemand bestritten, und es kann ziemlich gleichgültig sein, ob man nun die Grenze der Mittelmühlen bei 600 oder 800 Sack Tagesleistung sucht, ob man die Grenze vom Mittel⸗ betriebe zum Kleinbetriebe bei 20 oder 30 Sack Tagesleistung ucht; das sind zweifellos schwimmende Begriffe. Die Tatsache, daß die ganz kleinen Mühlen rapide zurückgehen, daß in den mittleren Mühlen die unteren Kategorien zurückgehen, ist für uns alle unbestritten, und niemand würde so rasch bereit sein, hier helfend einzutreten, als die verbündeten Regie⸗ rungen, wenn der von Ihnen gemachte Vorschlag überhaupt einen gangbaren Weg böte.

Nun meine Herren, habe ich bei meinen Ausführungen vor zehn

Tagen hier dargetan, daß die von Ihnen vorgeschlagene Steuer ob das beabsichtigt ist oder nicht, kann hier unerörtert hleiben

zu einer Erdrosselung einzelner großen Betriebe führen würde. (Sehr richtig! links.) Das habe ich mit Zahlen dargetan; das ist nicht zu bestreiten. Es wird auch von den Herren Roesicke und Speck aus⸗ drücklich dadurch anerkannt, daß sie jetzt eine veränderte Staffelung vorgeschlagen haben.

Aber, meine Herren, ich habe noch ein weiteres dargetan. Ich habe nachgewiesen, daß die kleinen Mittelmühlen, d. h. die kleinen Handelsmühlen, nach den Vorschlägen Ihrer Kommission einen ganz unzureichenden Schutz gegenüber den größeren Mittelmühlen genießen würden, daß also der Zweck des Schutzes der Kleinen und Schwachen in der großen Kategorie der Mittelmühlen gar nicht erreicht werden würde. (Hört! hört! und sehr richtig! links.) Die Hauptvertreter der Umsatzsteuer in Südwestdeutschland haben in ihrem Organ aus⸗ drücklich erklärt, diese Ausführungen des preußischen Handelsministers wären zutreffend. Also, meine Herren, ich habe dargetan, daß Ihre Staffel zweifellos nicht geeignet ist, den Zweck zu erreichen, die kleineren Handelsmühlen gegen die größeren Handelsmühlen zu schützen. Nun, meine Herren, ich habe mich im wesentlichen auf Zahlen beschränkt, ich bin auf die grundsätzliche Seite der Frage nicht ein⸗ gegangen. Ich habe aber immerhin auch an einer Reihe von Zahlen dargetan, daß sich notleidende Betriebe unter den großen, unter den kleinen und unter den mittleren Mühlen finden, und daran die Bemerkung geknüpft, daß doch andere Dinge als die Größe des Betriebs die Ursache für die schwankende Rentabilität der Mühlen seien. Wenn das der Fall ist, und wenn es der Zweck der Steuer ist, die Konzentrationsbewegung einzuschränken, den größeren Mühlen den Betrieb derart zu verteuern, daß sie ihre Produkte zu Preisen verkaufen müssen, die den unter ungünstigeren Bedingungen produzierenden kleineren Mühlen einen auskömmlichen Verdienst sichern, dann beruht eben die Steuer, wie sie vorgeschlagen ist, auf irrigen wirtschaftlichen Voraussetzungen. Die Herren setzen eben stillschweigend voraus, daß mit der Größe des Betriebs und mit der Größe des investierten Kapitals die technische Ueberlegenheit und die Rentabilität steigt. Das ist aber nicht richtig. Ich möchte zunächst darauf aufmerksam machen, daß unter uns allen schon darüber Einigkeit besteht, daß eine Mühle mit 800 Sack Tagesproduktion,

Meine Herren, wie haben sich nun unsere Handelsmühlen ent wickelt Der Tyvp unserer alten Mühlen, solange wir keine Eisenbahn hatten, solange wir die Dampfkraft in der Mühle nicht verwandten, war die Binnenmühle, die an den Wasserläufen lag, abhängig von der Wasserkraft, die ihr zur Verfügung stand, abhängig von dem Getreide, das man ihr zuführte, und von der Kundschaft, die ihr das Mehl abnahm. So eine Mühle hatte einen ganz bestimmten Aktionsradius, und es ging ihr selbstverständlich gut, solange niemand in ihr Produktionsgebiet eindrang und ihr das Rohmaterial entzog solange ihr niemand in den Weg kam, der auf der Eisenbahn Pro⸗ dukte zu billigeren Preisen heranführte, als sie sie herzustellen ver⸗ mochte. Solche Binnenmühlen haben wir heute noch in allen Teilen, unseres deutschen Vaterlandes. Eine derartige Mühle, die an einem mittelgroßen Fluß mit einer ausreichenden Wasserkraft liegt, inmitten eines geeigneten Produktionsgebiets, die ihr Mehl ohne Zwischen⸗ handel an die Bäckerkundschaft absetzt, wird heute existieren können ebenso, wie sie vor 100 und 150 Jahren existiert hat.

Nun hat sich neben der Binnenmühle, wenn ich historisch vor⸗ gehen darf, eine andere Mühle entwickelt, das ist die sogenannte Exportmühle, d. h. diejenige Mühle, deren Geschäftsbetrieb darauf basiert ist, daß sie statt des Getreides, das man bisher ausgeführt hat, das Mehl ausführt. Das sind die Mühlen, wie wir sie an unseren großen Hafenplätzen der Ostsee haben. Diese Mühlen haben glänzende Zeiten gehabt bis zum Einsetzen der Zollpolitik des Jahres 1879. Diese Mühlen sind ein Segen für die umliegende Landwirt⸗ schaft gewesen, weil sie einen vorteilhaften Export des über⸗ schießenden Getreides vermittelten. Diese Mühlen hatten ihren Markt in England und hatten ihren Markt, soweit Weizen⸗ mehl in Betracht kam, zum Teil auch in Westdeutschland, soweit Roggenmehl in Frage kam, in Skandinavien. In dem Augenblick, wo diese Mühlen nicht mehr in der Lage waren, inländischen mit ausländischem Weizen gemischt zu vermahlen, verloren sie den west⸗ lichen Markt, und sie waren darauf angewiesen, ihr Weizenmehl zurückzudrängen in das Binnenland, das sie bis dahin ganz un⸗ geschoren gelassen hatten. Sie sind allmählich zurückgegangen und sind noch mehr zurückgegangen, seit ihre großen auswärtigen Zufuhr⸗ länder, nämlich in erster Linie Russisch⸗Polen, anfangen, den größten Teil ihres Weizens selbst zu konsumieren und in⸗ folgedessen nicht mehr hinreichend ausführen, und seit man dieses Getreide nicht mehr dem für seine Qualität sehr nachteiligen Wassertransport auf der Weichsel und der Memel aussetzt, sondern mit der Eisenbahn nach Deutschland bringt. Diese Mühlen sind jetzt große Mühlen mit allen technischen Vervollkomm⸗ nungen, denen es trotz ihrer Größe und technischen Ueberlegenheit schlecht geht, weil sie ihr Absatzgebiet verloren haben und weil die Produktionsgebiete, auf denen früher ihre Leistungsfähigkeit beruhte, nicht mehr das liefern, was sie brauchen, zumal in neuester Zeit auch unsere östlichen Provinzen einen großen Teil ihres Getreides aus⸗ führen, statt es den heimischen Mühlen zuzuführen.

Das Gegenbild im Westen unseres Vaterlandes: Mit der zu⸗ nehmenden Industrie, der zunehmenden Kaufkraft und besonders mit der zunehmenden Neigung zum Genuß von Weizenmehl kamen wir immer mehr in die Lage, daß wir den Bedarf an Weizenmehl mit unserer eigenen Produktion nicht decken konnten. Der Weizen strömte aus dem Auslande, aus Nord⸗ und Südamerika herein und war natürlich da am billigsten verwertbar, wo er am billigsten hinkam. Das ist in erster Linie der große Rhein. Die Leistunge⸗ fähigkeit der großen Mühlen am Rhein beruht nicht darauf, daß diese Mühlen so groß und technisch vollkommen eingerichtet sind, sondern darauf, daß man soviel Weizen, als diese Mühlen brauchen,

vielleicht auch eine Mühle mit 600 Sack Tagesprodukti 1“ G

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mit billigen Kosten an sie heranfahren kann und daß sie