gEgrrahsgee
— 2— 8 8
Dampfmasch. Rotierende Kraft⸗ u. Arbeitsmasch. Berbtunnungs⸗
masch. — Nieten: Baukonstruktionslehre f. Maschineningen. Gund f. Berg. u. Hüttenleute. — Rasch: Ausgewählte Kap. d. prakt. Elektrotechn. Einleitg. i. d. Elcktrotechn. Konstruktionslehre d. Elektrotechn. Elektr. Konstruktionsübg. — Rötscher: Einleitg. i. d. Maschinenbau. Mechan. Technologie. Uebg. im Labor. f. mechan. Technologie. Maschinenelemente einschl. Kinematik. — Wallichs: Arbeitsmasch. Werkzeugmasch. u. Fabrik⸗ betriebe. Bergwerksmaschinen. — Dozenten: Finzi: Elektr. Leitungs⸗ anlagen. — Hamacher: Praktische Telegraphie u. Telephonie. — Lutz: Heizung u. Lüftung. Abriß der Masch.⸗Elemente (f. Abt. II, Bergbaubefliss. u. Chemiker). — Privatdozenten: Folkerts: Dampf⸗ kesselbau u. Kesselfeuerungen. — Grunewald: Berg⸗ u. Hütten⸗ werksmaschinen.
Abteilung f. Bergbau⸗ u. Hüttenkunde, für Chemie u. Elektrochemie: Professoren: Borchers: Hüttenkunde d. Metalle außer Eisen u. Elektrometallurgie. Kl. metallurg. Praktik, umfass. Lötrohr⸗ u. hüttenmänn. Probierkunst u. elektr. Schmelzverfahren. Großes metallurg. u. elektrometallurg. Praktikum. — Bredt: Organ. Experimentalchemie II. Organisches Praktikum. Anleitg. z. selbst. Arb. auf d. Geb. der organ. Chemie. — Classen: Allgem. u. anorgan. Experimentalchemie. Experimental⸗ chemie, enc. Kurs. Anorgan. Praktik. Praktikum f. qual. u. quan⸗ titative Analyse. Spez. analyt. Methoden. Quant. Analyse durch Elektrolyse; Maß⸗, Gas⸗, Spektralanalyse. Darst. anorgan. Prä⸗ parate. Ausführ. selbständ. wissenschaftl. Arb. auf d. Geb. d. analyt. u. anorgan. Chemie. Elektrochem. Praktikum. Darstell. v. Chemikalien mittels Elektrolyse. Galvanoplastik usw. Aus⸗ führ. selbständ. wissenschaftl. Arbeiten auf d. Geb. d. Elektrochemie. — Dannenberg: Allgem. Eeologie. Elem. d. Mineralogie u. Geologie (f. Bauingen) — Haußmann: Mark⸗ scheiden u. Feldmessen u. Uebungen. Markscheid. Zeichen⸗ u. Rechenübg. Ausgleichungsrechnung. Abriß d. Markscheide- u. Feldmeßkunde. Sphärische Trigonometrie. Trigonometrische Uebungen. — Herbst: Aufbereitungskunde. Brikettierung u. Kokerei. Entwerf. v. Aufbereitungs⸗, Brikettierungs⸗ u. Kokereianlagen. — Klockmann: Mineralogie. E Praktik. Kristallographie, verb. mit Uebg. Anleitg. z. selbst. Arb. auf d. Geb. d. Kristallographie, Mine⸗ jalogie u. Petrographie. Lagerstättenlehre — Mayer: Energie⸗ gewinnung u. „Verteilung. Hüttenmaschinenkunde. — Rau: Chemische Technologie I u. III. Entwurf v. chem. Apparaten u. Fabrikanlagen. Chem.⸗techn. Praktikum. — Schenck: Phvsikal. Chemie I. Ausgewählte Kap. d. physik. Cbemie. Uebg. in pbysikal. Chemie f. Hüttenleute u. f. Chemiker u. f. Fortgeschritt. — Schwemann: Bergbaukunde I. Entwerf. bergmänn. u. Tiefbohr⸗ anlagen. Bergrecht u. Bergverwaltung. — Wüst: Eisenhüttenkunde. Kleines eisenhüttenmänn. Praktikum. Großes eisenh. Prakt. — Honorarprofessor Stegemann: Grubenbrände u. Schlagwetter⸗ explosionen. — Dozenten: Cloeren: Analptische Chemie. — Goerens: Materialkunde — N. N.: Hüttenmännische Kon⸗ struktionen. Verarbeitung d. schmiedbaren Eisens. — v. Kapff: Chemische Technologie d. Gespinstfasern (Färberei, Bleicherei usw.). — Wieler: Allgemeine Botanik. Robstofflehre d. Pflanzenreichs I und II. Mikroskopische botanische Uebg. II. Anleitg. z. selbst. botan. Arb. aus d. Geb. d reinen u. techn. Botanik. — Privatdozenten: Bornemann: Die metallhüttenmänn. wichtigen binären Systeme vom Standpunkte des heterogenen Gleichgewichtzs. — Fischer: Elektrochemie. — Ruer: Eisenprobierkunde. — Semper: Ver⸗ steinerungskunde. Uebg. in Versteinerungskunde.
Abteilung für allgemeine Wissenschaften, insbesondere für Mathematik und Naturwissenschaften: Professoren: Blumenthal: Höhere Mathematik II. „Ausgewählte Kapitel d. Mathematik (Hydrodynamik). — Furtwängler: Höhere Mathe⸗ matik I. — Kähler: Soziale Gesetzgebung. Verkehrswesen. Nationalökonomische Uebg. — Kötter: Dazistellende Geometrie. Graphische Statik. Ausgewählte Kap. aus der graphischen Statik. — Passow: Nationalökonomie I. Organisation u. Betrieb industrieller u. kommerzieller Unternehmungen. Einführung in d. Verständnis geschäftlicher Bilanzen mit bes. Berücksichtig. industrieller Unternehmungen. — Reißner: Mechanik I u. II. Ausgewählte Teile d. techn. Mechanik. — Stark: Experimentalphysik I. Teil. Uebg. im physik. Labor. a. Praktikum f. Stud. d. Maschinenfaches, d. Elektrotechnik, d. Hüttenfaches u. d. Chemie u. sonstigen Jater⸗ essenten, b. Photogr. Praktikum, c. Anleitg. zu selbständ. physikal. Untersuchungen. — Dozenten: Eckert: Länderkunde v. Afrika, Australien und Asien mit bes. Berücksicht. d. wirtschaftl. Verhältnisse. Allgem. Verkehrsgeographie. Die deutschen Kolonien. Geographisches Peaktikum. Geograph. Uebg. u. Exkursionen. — Gemünd: Allgem. Hygiene. Bau⸗ u. Wohnungshygiene. Hvyvgiene u. Bakteriologie d. Wassers. — Henne: Feuerversicherungs⸗ technik — Kayser: Rechtsenzyklopädie nebst Grundzügen d. Zivilrechts. Wechselrecht. — Lehmann: Unternehmer⸗ u. Arbeitgeberverbändt. — Schatz: Bluchführungssysteme. — Seitz: Mechanische Wärmetheorie. Theoretische Phylik. Experi⸗ mentalphysik ernc. Kurs. — Storp: Gewerbehygiene u. Unfallver⸗ hütung, verb. mit Fabrikbesicht. — Wilden: Grundzüge d. Zivil⸗ prozeßrechts. Handelsrecht. — Lektoren: Brussow: Russisch I. Rußland, Land u. Leute. Russische Sprechübg. — Scharff: vüs⸗ zösisch I. Französische Korrespondenz. Frankreich, Land u. Leute. Fran⸗ zösische Sprechübg. — Ward: Englisch I. England, Land u. Leute. Englische Sprechübg. — N. N.: Italienisch I. — Vogel: Spanisch I. — Privatdozenten: Bernoulli: Optische und elektrische Eigenschaften der Metalle. Strahlungstheorie und optische Temperaturmessung. — Meyer: Radioaktivität. — Polis: Allgemeine Meteorologie. Ausgew. Kap. d. Meteorologie f. Stud. d. Wasserbauingenieurfachs. Meteoro⸗ logische Technik, verb. mit Uebg. im meteorol. Observatorium. — Marwedel: Unterrichtskursus über erste Hilfe bei plötzl. Unglücks⸗ fällen. — Quadflieg: Ueber die Gefahren im Bergbau u. Hütten⸗ betrieb u. deren Verhütung.
Programm wird nach Einsendung von 60 ₰ im Inland, von 80 ₰ nach dem Ausland vom Sekretariat übersand
Aachen, den 31. Juli 1909. ““
1 ga Rektor.
Borchers.
Bekanntmachung. 8
rift des Gesetzes vom 10. April 1872 (Gesetzsamml. S. 357) sind bekannt gemacht: 1) der Allerhöchste Erlaß vom 29. März 1909, betreffend die Verleihung des Enteignungsrechts an die Gemeinde Mechernich zur Erweiterung des Schutzgebiets für die Wassergewinnungsstelle des Gruppenwasserwerkes der Gemeinden Mechernich, Roggendorf, Strempt und Vussem⸗Bergheim, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Aachen Nr. 22 S. 147, ausgegeben am 3. Juni 1909;
2) das am 7. April 1909 Allerhöchst vollzogene Statut für die Wupper⸗Fischereiaufsichtsgenossenschaft im Kreise Lennep durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Düsseldorf Nr. 23 S. 203, ausgegeben am 12. Juni 1909;
3) der Allerhöchste Erlaß vom 1. Juni 1909, betreffend die Verleihung des Enteignungsrechts an die Gemeinde Petershofen im Kreise Ratibor zur Herstellung einer zentralen Wasserleitung, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Oppeln Nr. 29 S. 283, ausgegeben am 16. Juli 1909;
4) der Allerhöchste Erlaß vom 2. Juni 1909, betreffend die Verleihung des Enteignungsrechts an die Stadtgemeinde Saarbrücken zur Erweiterung des Rathauses im Stadtteil Saarbrücken, St. Johann, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Trier Nr. 25 S. 239, ausgegeben am 19. Junk 1909. 1“
Personalveränderungen. Königlich Preußische Urmeer. Katholische Militärgeistliche.
28. Juli. Dr. Holtzmann, Div. Pfarrer der 28. Div, zum 15. August d. J. von Rastatt nach Karlsruhe versetzt. “
ANichlamtliches. Deutsches Reich. 8 Preußen. Berlin, 3. August.
Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Cormoran“ am 31. Juli in Colombo auf Ceylon eingetroffen und setzt am 9. August die Reise nach Batavia fort.
S. M. S. „Planet“ ist vorgestern in Yap (West⸗ korolinen) eingetroffen und geht morgen von dort nach der Palau⸗ insel öu in See. .
S. M. S. „Panther“ ist vorgestern in Duala (Kamerun) eingetroffen.
S. M. Flußkbt. „Vorwärts“ ist gestern von Hankau (Nangtse) nach Tschenglin abgegangen. 11u“
GSroßbritannien und Irland. 8
Die Jacht „Standart“ mit dem Kaiser und der Kaiserin von Rußland an Bord ist, geleitet von englischen und russischen Kreuzern, gestern mittag unter dem Salut der Geschütze von Portsmouth in G eingetroffen. Sobald die russischen Schiffe Anker geworfen hatten, begaben sich, „W. T. B.“ zufolge, der König und die Königin von vac and von Bord der „Victoria and Albert“ zur Be⸗ willkommnung ihrer Kaiserlichen Gäste an Bord des „Standart“. Nachdem dann die Kaiserlichen und Königlichen Majestäten auf der englischen Jacht das Frühstück eingenommen hatten, wurde eine Flottenschau über die auf dem Wege nach Cowes in Parade liegende Flotte, die in einer Stärke von über 150 Kriegsschiffen zusammengezogen war, abgenommen, worauf der „Standart“ und die „Victoria and Albert“ bei Cowes vor Anker gingen. Am Abend fand zu Ehren des russischen Kaiser⸗ paares an Bord der englischen Königsjacht ein Festmahl statt, hs demn der König Eduard folgenden Trinkspruch aus⸗
rachte:
Sire! Der berzliche und freundliche Empfang, den Eure Majestäten der Königin und mir letztes Jahr in Reval bereitet haben, ist von uns nicht vergessen worden. Ich bin stolz darauf, Sie beide in den britischen Gewässern willkommen zu heißen. Eure Majestät sowohl als meine teure Nichte sind nicht fremd in England, besonders auf der Insel Wight, und ich bin überzeugt, daß Ihre Erinnerung Sie zurückversetzen wird in die vergangenen Jahre, wo die Gastfreundschaft meiner geliebten Mutter auf Sie beide sich erstreckte. Ich bin erfreut, Sire, daß Sie Gelegenheit haben sollten, die mächtigste und größte Flotte zu sehen die vielleicht je versammelt gewesen ist, aber ich bin überzeugt, daß Eure Majestat diese Schiffe niemals als ein Symbol des Krieges be⸗ trachten werden, sondern im Gegenteil als ein Mittel zum Schutze unserer Küsten und unseres Handels und vor alltm zur Wahrung der Inter⸗ essen des Friedens. Ich hatte Gelegenheit, dieses Jahr einige Vertreter der Duma zu empfangen, und ich brauche kaum zu sagen, welches Vergnügen es mir und der Königin bereitet hat, sie zu sehen. Ich bin überzeugt, daß ihr Aufenthalt hier angenehm war; sie hatten jede Gelegenheit, Menschen und Einrichtungen dieses Landes kennen zu lernen, und ich hoffe, daß das, was sie gesehen haben, die gute Stimmung, die zwischen unseren beiden Ländern herrscht, steigern wird. Nun möchte ich Euren Majestäten nur noch danken für den Besuch, den Sie uns abstatten, und Ihnen versichern, daß es der Königin und mir großes Vergnügen bereitet, Sie zu empfangen.
Der Kaiser Nikolaus erwiderte mit folgendem Toͤast: Es ist mir ein großes Vergnügen, den herzlichsten Dank aus⸗ zudrücken für die freundlichen Worte, mit welchen Eure Majestät die Kaiserin und mich in den britischen Gewäͤssern willkommen geheißen haben. Die prächtige Parade, die ich heute seben durfte, legt volles Weene ab für Englands Größe. Der großartige Anblick der
eimats⸗ und der atlentischen Flotte hat einen tiefen Eindruck auf mich gemacht. Fünfzehn Jahre sind vergangen, seitdem ich zum letzten Male nach Cowes gekommen bin. Ich werde immer der glücklichen Tage gedenken, die ich bei Ihrer geliebten und verehrten Mutter, der Königin Victoria verlebt habe, und der Zu⸗ neigung, die sie mir wie der Kaiserin, ihrer Enkelin, erwiesen dat. Möge der freundliche Empfang, den Eure Majestät, die Königin und das englische Volk den Mitgliedern der Duma und im Winter meinem Geschwader bereitet haben, ein Zeichen des Wachstums der herzlichen Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern sein, die sich auf gemein⸗ same Interessen und gegenseitige Achtung gründen. Im festen Ver⸗ trauen auf die Erfüllung dieser Wünsche trinke ich auf die Gesundheit Eurer Majestät, Ihrer Majestät der Königin und der Königlichen Familie sowie auf die Wohlfahrt der britischen Nation.
— In der gestrigen Sitzung des Unterhauses kamen die Etatsforderungen für Luftschiffahrt zur Ver⸗ handlung.
Nach dem Berscht des „W. T. B.“ äußerte sich der Kriegs⸗ minister Haldane über die in dieser Angelegenheit von der Re⸗ gierung unternommenen Schritte und sagte, eine wirkliche Kriegs⸗ brauchbarkeit der Luftschiffe sei noch nicht erreicht worden. Für die Zwecke der Marine sei beim gegenwärtigen Stand dieser Wissen⸗ schaft wohl nur das starre Luftschiff von wirklichem Wert, für das Landheer dagegen das unstarre das beste. Der Aeroplan könne für die Armee wertvoll werden, doch müsse er zu Rekognoszierungszwecken viel höher aufsteigen und auch mehr in der Hand des Luftschiffers sein. Ein starres Luftschiff von sehr großen Abmessungen, mindestens von der Größe des Zeppelinschen, werde in den Werken von Vickers⸗Barrow gebaut und zur Aufnahme von zwanzig Mann eingerichtet, der Bau eines Luftsche ffes des unstarren Systems sei militärischersetts in Anariff genommen. Auch hoffe die Regierung, bald im Besitz zweier Aeroplane zu sein, mit denen Versuche angestellt werden sollen. Schlieplich erklärte Haldane, die Regierung habe 78 000 Pfd. Sterl. zum Studium der Luftschiffahrt in duesem, Jahre ausgeworfen, und es bestehe gar keine Gefahr, da
Nationen zurückstehen werde. Das Kriegsamt werde das Luftschiff
übernehmen, zu dem die Mittel von einer Londoner Zeitung auf dem Wege einer öffentlichen Subskription aufgebracht worden seien, und ein drittes Luftschiff solle angeschafft werden, wenn die Versuche mit den anderen befriedigend ausfallen. “
Hierauf wurden die Kreditforderungen angenommen
Frankreich. Der Falliêres ist gestern von Cherbourg wieder in Paris eingetroffen.
Spanien.
Nach einer offiziösen Note über die Ereignisse in Barce⸗
lona hatten die Truppen seit dem 26. v. M. 3 Tote, 27 Ver⸗
England in dieser Frage hinter anderen
8
ist es ja, daß die tolle Menschenfresserei der Maka sich aus der Fle
von Sombu vereinigen, werden gleichmäßig Longe⸗Mapfok genannt.
wundete und die Aufständischen 32 Tote und 126 Verwundete. Die Ruhe ist, „W. T. B.“ zufolge, in Barcelona, Mar⸗ torell und Horta tellt. In San Feliu de Guixols, Palamos und Casa de la Selva sind die Auf⸗ 1. noch Herren der Lage; der Kampf gegen sie wird fortge etzt. Der Eisenbahnverkehr wischen Barcelona und Cerbère, Saragossa und Valencia sol heute wieder eröffnet werden. Der Nahverkehr um Barcelona war bereits 8 wieder in Betrieb. Türkei.
Die Deputiertenkammer hat gestern die Budget⸗ verhandlungen begonnen. Wie das „W. T. B.“ meldet, belaufen sich die Gesamtausgaben auf 29 971 106 fund. Das Defizit beträgt ungefähr 4 ½ Millionen Pfund un dürfte sich mit Rücksicht auf die Aufhebung der Militärbefreiungstaxe auf 5 Millionen erhöhen.
— Die vom Kriegsgericht vorgeschlagene Verlängerung des Belagerungszustandes für Konstantinopel bis zum März 1911 ist vom Ministerrat genehmigt und durch Kaiserliches Irade angeordnet worden.
— Nach einer Depesche des Wali von Saloniki ist am Sonnabend eine türkische Patrouille aus dem Wachhause Kadihan von bulgarischen Truppen beschossen worden; die Türken erwiderten das Feuer. Die bulgarischen Truppen, die durch die Bevölkerung aus der Umgebung verstärkt wurden, nahmen Abends das Feuer wieder auf.
Wie ferner vom „W. T. B.“ gemeldet wird, belagerten an der tüͤrkisch⸗montenegrinischen Grenze 300 Montene⸗ griner eine türkische Grenzstation, von der aus ein Montenegriner wegen Ueberschreitung der Grenze erschossen worden war. Die Montenegriner zogen erst ab, als die türkische Station Verstärkung erhielt. 1b
86 8 Afrikͤa. .“
Nach einer Meldung der „Agence Havas“ aus Fes werden drei Kaids mit einer kleinen Mahalla nach dem Rif gehen, um die Bewohner zur Einstellung der Feindselig⸗ keiten W“ Aus der Umgebung von Sefru wird gleichfalls der Abmarsch von Eingeborenen in das Rif⸗ gebiet gemeldet.
Die Mauren haben ein leichtes Gewehrfeuer gegen Alhucenas eröffnet und sind, wie das „W. T. B.“ aus Melilla meldet, bei einem Angriff auf einen Proviantzug in der Nähe der ersten Station der Bergbahn in die Flucht geschlagen worden.
ern
Koloniales.
Nach einem weiteren Telegramm über die aus dem deutsch⸗
südwestafrikanischen Bergwerkszebiete der South African Territories gemeldeten Diamantfunde (s. Nr. 179 d. Bl.) glaubt, wie „W. T. B.“ berichtet, der Gouverneur auf Grund der in der Zwischenzeit angestellten weiteren Ermiltlungen, daß die An⸗ gaben der Prospektoren über die Funde mit größter Vorsicht auf⸗ zunehmen sind. Der Gouverneur ist angewiesen worden, die An⸗ gelegenheit durch die Bergbehörde untersuchen zu lassen; bis zu Berscht kann das Vorkommen als sicher festgestellt nicht gelten.
5
Einem Bericht des Hauptmanns Dominik über eine im März
d. J. gegen die südlichen Maka im Schutzgebiet Kamerun ver⸗ anstaltete Strafexpedition entnimmt das Deutsche Kolonialblatt“ die folgenden Ausführungen:
Im Interesse der fortschreitenden Kultur der Kolonie ist es als
eine Notwendigkeit zu bezeichnen, daß der bei den Maka so ver⸗
breiteten Menschenfresserei ein Ende gemacht und ein Stam der Weiterentwicklung ungfag⸗ wird, welcher in hervorragende Maße bildungsfähig ist. Die Maka sind den verkältnismäßig intelli⸗
genten Ngumba ebenso nahe verwandt wie die scheuen Nijem den Mabea. Die nördlichen Maka, die im Dumebezirk Arbeiter stellen und Straßen
bauen, haben sich in den Strafarbeitern, welche ich nach ihrer Unter⸗ werfung im Januar 1907 dem Eisenbahnamt und der ZJaundestation
zugeführt habe, als so brauchbar erwiesen, daß die Eisenbahn dringend
um weitere Maka bat, und in Jaunde arbeitet eine Anzahl derselben
Maka jetzt gut bezahlt als Maurer. Die Hauptförderung für die Stammeskultivierung und die Abschaffung der barbarischen Gebräuche bietet aber zweifellos möglichst reger Verkehr mit Europäern und fort⸗ Bald werden bei zunehmendem, fort⸗
geschritteneren Stämmen. 1 schreitendem Verkehr die Makz sich des Menschenfressens schämen,
wie dies auch bei den übrigen Stämmen der Fall gewesen ist, die dieser Unsitte frönten. Die Maka fressen Menschen⸗
fleisch als Nahrungsmittel, verschonen auch ihre eigenen Toten nicht, kaufen Menschen und machen sie zum Schlachten fett. Darin unterscheiden sie sich wesentlich von den übrigen Stämmen Kameruns, die i
Bäumen festgebunden bestatten, angeblich, damit sie sich um so schneller in Sregn verwandeln können. Die ärmeren Volksklassen, welche nicht immer frisches Fleisch haben konnten, leisteten sich auch bei den Jekabba, Wute und Esum früher Menschenfleisch, aber das rührte von erschlagenen Feinden her, und es verband sich mit dem Genuß die Idee des Triumphes und der Stärkung des eigenen Mutes, der per⸗ sönlichen Kraft, die von dem Erschlagenen auf den Sieger überging. Ganz etwas anderes als diese rein pbysische Anthropophagie der Maka sind die religlösen Gebräuche des Essens der Leber oder sonstiger Teile
des menschlichen Körpers, wie ich sie bei den Ngi⸗Zaubereien der Fan⸗
Stämme, ebenso wie auch bei den Duala fand. Und etwas anderes sind auch die dlo.Richan Perversitätsgelüste, die mit Menschenfresserei verbunden sind, wie ich sie bei den „Mantigers oder „Aligators“ in früheren Zeiten in Jaunde und Duala antraf. v 9
armut ihres Landes erklärt, in dessen Sümpfen man zurzeit keinem Stück Wild auf Läufen begegnet; dafür sind die zahlreichen Wasser ungemein fischreich, und in die Sümpfe sind die Maka 88% erst in den letzten zwanzig Jahren von den vorrückenden Fan⸗Stämmen Jebekolle) und den Jekabba gedrängt worden. Früher saßen fie un⸗ gestört zu beiden Seiten des Njong von Akonolinga aufwärts.
Das südliche Makagebiet, soweit es von der Expedition befriedet wurde,zuist absolut flach, und ein Teil seiner stagnierenden Sümpfe bat einet Abfluß zum Njong, ein anderer zum Djah, sodaß
die verschiedenen Flußsysteme hier in der Tat, jedenfalls in der Hoch⸗ de,eelg in Verbindung stehen, ebenso wie im nörd. lichen Makalande die Njong⸗ und Sanagazuflüsse durch
Sumpfstrecken zusammenhängen. Drei von Osten nach Wefic fließende Hauptnjongzuflüsse, die sich in der Gegend
Si d auf weiten Strecken auch in der Trockenzeit ciffbar. Die Pd cagsann des Landes besteht größtenteils aus Raphia⸗
wäldern. Nur wo hohes Land ist, finden sich Urwaldlaub⸗
die Bevölkerung, und der Anbau von Pisang und Kassada v ist 4½ Das erklärt ch daraus, daß viele 82 1 Lande, welches die Jebekolle und Jengone innehaben, in die Sümpfe
bäume. Oelpalmen kommen nur ganz vereinzelt vor, und
auch die Kickrien sind wenig jahlreich. Verhältnismäßig stark ist
zurückgewichen sind, die ihnen einen natürlichen Schutz boten. Ziegen
habe ich überhaupt nicht, Schafe nur in wenigen Exemplaren
.““ v
im Urzustand noch menschenfressend ange⸗ troffen habe. Am nächsten stehen ihnen wohl die Njem, die aber ihre eigenen Toten verschonen und sie im Walde aufrecht an
sch
engone,
a aus dem besseren
orf gefunden. Trotzdem man überall auf die E 12 mit denen die Eingeborenen aus der Grasasche Salz gewinnen, so war doch die Gier der Bekelle nach Salz auffallend; mit dem Europäer schien sich für sie der Begriff dieses Würzmittels zu verbinden, denn selbst die Weiher der Ge⸗ fangenen leckten, sobald sie einen von uns zu Gesicht bekamen, ostentativ an der linken erhobenen Handfläche, um anzudeuten, daß si
Salz wollten. .
Deutschlands Ein⸗ und Ausfuhr von Pferden, Rin eh, weinen und Geflügel im 2. Vierteljahr Slen, Scwe z nr da sf h9ezos.
„Monatlichen Nachweisen über den auswärtigen Handel Deutsciönde⸗ war die Einfuhr von Pferden im 2. Vierteljahr
1909 im ganzen um 1949 Stück kleiner als im vorausgegangenen 1. Vierteljahr, und zwar ist es besonders die Einfuhr schwerer Arbeits⸗ pferde die in dieser Zeit beträchtlich geringer war, während die Etnfuhr von leichten Arbeitspferden und von Kutsch⸗ und Reitpferden noch zugenommen hat. Trotzdem ist die Einfuhr noch um 548 Stück größer res als im 2. Vierteljahr 190 8 und die im
I. Vierteljahr 1909 gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres ein⸗ getretene Abnahme der Einfuhr im 2. Vierteljahr wieder ausgeglichen worden, sodaß die Gesamteinfuhr von Pferden im I. Halbjahr 1909 noch um 13 Sltück stärker war als im I. Halbjahr 1908. Wie die nachstehende Zusammenstellung der Einfuhr erkennen läßt, ist aber die Zufuhr der Arbeitspferde erheblich stärker gestiegen, während die Einfuhr der Pferde unter 1,40 Stockmaß im Werte bis 300 ℳ zurückgegangen ist. Es wurden eingeführt:
1909 gegen
April / Juni Jan./ Juni Jan./ Juni
3 190 “
Stück ück
Arbeitspferde, leichte, Stuten 3 052 s leichte, Hengste, Wallache 9 186
8 schwere, Stuten . . . 5 242
8 schwere, Hengste, Wallache 9 295 Zuchthengste, leichee.... 8 „ V167676768 17 Sa,a. var2 Rennpferde usw. 1 794 c—V— Pferde unter 1,40 m Stockmaß . 4 437 hhzzzzt 18 88 73 42 33 299 13.
Diese Verschiebung der Einfuhr hat es auch bewirkt, daß na
X14+½α44+4⸗
1225 186
(1
der vorläufigen Wertberechnung im I. Halbjahr 1909 eine Steigerung
des Wertes der eingeführten Pferde um 719 000 ℳ auf 51 447 000 ℳ gegenüber dem endgültig festoestellten Werte der Ein⸗ fuhr im I. Halbjahr 1908 eingetreten ist.
Die Ausfuhr von Pferden ist im 2. Vierteljahr 1909 eben⸗ falls schwächer gewesen als im vorausgegangenen 1. Vierteljahr, doch ist auch hier eine Steigerung gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres eingetreten. Für das I. Halbjahr 1909 beträgt die Gesamtsteigerung der Ausfuhr 203 Stück, die aber hauptsächlich auf eine vermehrte Ausfuhr von Schlachtpferden entfällt. Im ganzen
1909 gegen
April/Juni Jan./Juni Jan / Juni 1 1909 1909 1908 1.X“ Stück Stück Stück Arbeitspferde, leichte, Stuten . 137 211 22 „ leichte, Hengste, Wallache 145 22 45 5 “ 30 8 schwere, Hengste, Wallach 10 Zuchthengte. eh. 2 8 abT““] 6 Kutsch⸗, Reit⸗, Rennpferde usw.. 4 ͤlee- 150 ferde unter 1,40 Stockmaß.. . 77 58 Eeee — 21 Saugfohlen 111“ . 1 3 — 1 468 203. Dca eine Zunahme der Ausfuhr nur bei den billigen Pferden ein⸗ etreten ist, während die Ausfuhr der teueren Pferde abgenommen at, berechnet sich der Wert der Ausfuhr um 120 000 ℳ niedriger,
IIIII
als er für das I. Halbjahr 1908 festgestellt worden ist; er beträgt nur
1 122 000 ℳ.
Die Einfuhr von Rindvieh ist im 2. Vierteljahr 1909 gegen⸗ über dem vorausgegangenen 1. Vierteljahr um 6720 Stück, gegenüber dem 2. Vierteljahr 1908 um 2884 Stück gestiegen. Den Haupt⸗ anteil an dieser Steigerung der Einfuhr, die für das I. Halbjahr eine Me hreinfuhr von 9412 Stück gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres ergibt, hat wiederum Dänemark gehabt. Nur die Steigerung der Kälbereinfuhr entfällt auf Oesterreich⸗Ungarn und die Schweiz je etwa zur Hälfte, und von der Mehreinfuhr an Kühen stammen reichlich 900 Stück aus Oesterreich, die ganze übrige Mehr⸗ einfuhr kam aus Dänemark. Im einzelnen gestaltete sich die Einfuhr
folgendermaßen: 8 1909 gegen
April/Juni Jan./Juni Jan./Juni 1909 1909 1908
Kälber unter 6 Wochen 2 371 3 536 + 1 423 Jungvieh bis zu 1 ½ Jahr 3 334 5 693 + 792 Männl. Jungvieh bis zu 2 ½ J. 12 864 28 255 + 302 Weibl. — „ I 88858 6492 — 333 1Iq“ 39 537 + 6 601 S111]“ 5 428 + 523 18ö] 24 525 + 104
505958 35 275 + 972.
Der Wert der Einfuhr im I. Halbjahr berechnet sich auf 40 325 000 ℳ und übertrifft den Wert der Einfuhr in der gleichen Zeit des Vorjahrs um 2 328 000 ℳ.
Die Ausfuhr von Rindvieh, die bisher ganz unbedeutend gewesen war, zeigt in diesem Jahre eine ganz außerordentliche Steigerung. Im 2. Vierteljahr ist sie gegen das 1. Vierteljahr dieses Jahres um 1136 Stück gestiegen, gegenüber dem 2. Vierteljahr 1908 beträgt die Steigerung sogar 1907 Stück, sodaß im I. Halbjahr
909 im ganzen 2763 Stück mehr ausgeführt worden sind als im I. Halbjahr 1908. Es hat sich danach die Ausfuhr der Stückzahl nach um 333 v. H. gesteigert, wobei es, wie die nachstehende Auf⸗ stellung zeigt, noch von besonderer Bedeutung ist, daß es in erster Linte Ochsen, überhaupt fast nur voll ausgewachsene Tiere sind, die ausgeführt wurden. Fast die gesamte Ausfuhr richtete sich nach der Schweiz. Es wurden ausgeführt:
1909 gegen
April / Juni Jan./ Juni 1909 8. 8 1909 1909 eG
Stüůck Stück 51 1³ 71 132 486 465 140 456
1 2 763.
Kälber unter 6 Wochen .. . Jungvieh bis zu Lchenc. Männl. Jungvieh bis zu 2 ½ J. Weibl. 1 8. vht ö111A16AX“X“
See
Der Wert der Ausfuhr beläuft sich nach vorläufiger Be⸗
rechnung auf 1 766 000 ℳ und stellt sich um 1 332 000 ℳ höher als der endgültig festgestellte Wert der Ausfuhr im I. Halbjahr 1908. Die Einfuhr von Schafen und Ziegen ist stets unbedeutend ewesen, diejenige von Lämmern und Schafen hat aber in diesem Jahre noch einen beträchtlichen Rückgang erfahren, und nur einige 885 sind mehr eingeführt worden. Der größte Teil der eingeführten chafe stammte aus Oesterreich⸗Ungarn, doch sind auch von dort im I. Halbjahr 296 Lämmer und 1858 Schafe weniger eingeführt worden als in der gleichen Zeit des Vorjahrs. Es wurden ee 1909 April / Juni Jan./ Juni geg. Jan./ Juni 1909 1908 I 636 8 6 — 297 68685 8 E’e’. IV11550 + 16.
Der Wert der Einfuhr im I. Halbjahr berechnet sich im ganzen auf 2000 ℳ bei Lämmern (— 10 000 ℳ), 71 000 ℳ bei Schafen (— 94 000 ℳ) und 5000 ℳ bei Ziegen.
Die Ausfuhr zeigte im 2. Vierteljahr 1909 die gleiche Ent⸗ wicklung wie im vorausgegangenen 1. Vierteljahr: einen Rückgang bei Lämmern, eine Zunahme bei Schafen und Ziegen, und zwar ist es wiederum eine beträchtliche Steigerung der Ausfuhr von Schafen nach der Schweiz, durch die nicht nur der andauernde Rückgang in der Ausfuhr nach Großbritannien ausgeglichen, sondern auch die Zunahme der Gesamtausfuhr bewirkt wird. Es wurden “ 8
April/Juni IJan. / Juni geg. Jan./ Juni 1909 1909 1908
8 Stück Setück Stück Lämmer 1 036 3 909 — 1 685 Schafe 17 480 28 837 + 3 616 EEA1ö1111“X“ 161 275 + 19.
Der Wert der Ausfuhr im I. Halbjahr berechnet sich auf 147 000 ℳ bei Lämmern (— 65 000 ℳ), 975 000 ℳ bei Schafen (+ 102 000 ℳ) und 10 000 ℳ bei Ziegen (— 2000 ℳ).
Die Einfuhr von Schweinen war im 2. Vierteljahr 1909 um 659 Stück kleiner als im vorangegangenen 1. Vierteljahr. Zwar sind aus Oesterreich⸗Ungarn etwas mehr Schweine als vorher besogen, dagegen ist aus Rußland das im Handelsvertrog zugelassene Kontingent nicht voll eingeführt worden. Im I. Halbjahr 1909 sind von dem russischen Kontingent rund 8500 Schweine nicht geliefert und aus Oesterreich⸗Ungarn statt der zugelassenen 40 000 Schweine nur 874 eingeführt worden. Gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres ist allerdings die Steigerung der Einfuhr aus beiden Ländern beträchtlich. Die Einfuhr der Spanferkel erfolgt ausschließlich aus den badischen Zollausschlüssen. Es wurden eingeführt:
1909 gegen
an./Juni Jan. / Juni 1908 *“ . + 303 *¹”]; 57 580 + 18 705. Der Wert der Einfuhr im I. Halbjahr ist um 3 184 000 ℳ auf 9 799 000 ℳ gestiegen. 8 Die Ausfuhr von Schweinen ist meist unbedeutend. Im 2. Vierteljahr 1909 war sie zwar um 287 Ferkel und 171 Schweine größer als im vorausgegangenen 1. Vierteljahr, aber erheblich kleiner als im 2. Vierteljahr 1908. Der Gesamtwert der Schweineaus⸗ fuhr im I. Halbjahr belief sich auch nur auf 40 000 ℳ und hat um 768 000 ℳ gegenüber dem I. Halbjahr 1908 sich verringert. Es
w ausgeführt: 8 1909 gegen
April/ Juni Jan./ Juni Jan. Juni I1qmp“*“ 1908 Spanferkel.. vö133”“ 463 — 521 Schweine hnn“ 301 — 7239. Wasz den deutschen Außenhandel mit Geflügel betrifft, so ist die Einfuhr von Gänsen im 2. Vierteljahr 1909 wieder hinter der⸗ jenigen der gleichen Zeit des Vorjahres zurückgeblieben; ebenso sind in diesen dr i Monaten weniger Enten als im Vorjahre eingeführt worden. Dagegen hat infolge stärkerer Einfuhr im 2. Vierteljahr die Mindereinfuhr von Tauben gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres sich etwas vermindert und die Hühnereinfuhr weiter zugenommen. Durch eine starke Zunahme der Hühnereinfuhr ist diese wieder auf den Stand von 1907 gebracht worden. Im einzelnen wurden Tö.Tiers April / Juni geg. Jan./ Juni 190⁰09 1908 Gänse Z387 161 Stck. 495 377 Stck. — 64 090 Stck. Hühner aller Art. 22 476 dz 47 230 dz + 2712 dz 11121212121 — 2 560 „ Tauben 8 v öö“ Der Wert der Geflügeleinfuhr ist auf 8 286 000 ℳ be⸗ rechnet worden; er weist eine Abnahme rm 253 000 ℳ gegenüber dem I. Halbjahr 1908 auf. An Geflügel wurden ausgeführt: . April / Juni Jan./Juni geg. Jan./ Juni 1909 1909 1908 Gänse 3173 Stück 3 728 Stück — 2 713 Stück Hühner aller Art. 103 da- 164 d. + EEö““ “ e. 1ö11.““ 1968 584 „ Die Ausfuhr ist dauernd unbedeutend; ihr Wert berechnet sich auf 158 990 ℳ und weist eine Zunahme vo * 000 ℳ auf.
Jan./ Juni 1909
Zur Arbeiterbewegung.
Zum Lohnkampf der Berliner Schlosser (val. Nr. 179 d. Bl.) berichtet die „Voss. Ztg.“: Einen stürmischen Verlauf nahm
am Sonntag eine Massenversammlung der im Deutschen Metall⸗
arbeiterverband organisierten Schlosser Groß⸗Berlins. Die Ein⸗ berufung dieser Versammlung war notwendig geworden, weil die am Mittwoch abgehaltene öffentliche Schlosserversammlung zu keinem Beschluß gelangt war. In der vorgestrigen Versammlung warnte der zweite Berliner Bevollmächtigte Handke dringend vor dem Ein⸗ tritt in den allgemeinen Streik, der keinen Erfolg verspreche. Die meisten Redner verlangten aber, daß am Montag die Arbeit nieder⸗ gelegt werde. Als über eine Resolution ahgestimmt war, erklärte der Vorsitzende das Abstimmungsergebnis für zweifelhaft, was lärmende Protestkundgebungen auslöste. Wiederum erklärten die Kommissionsmitglieder, daß sie bei ihren Vorschlägen beharren und den Eintritt in den Streik nicht empfehlen. Sie legten ihre Aemter in die Hände der Versammlung zurück und stellten die Vertrauens⸗ frage. Die Abstimmung hierüber ergab eine Mehrheit für die Kom⸗ mission. Der Vorsitzende erklärte hierauf, daß die Versammlung durch diese Abstimmung sich mit den Vorschlägen der Kommission ein⸗ verstanden erklärt habe, und schloß die Versammlung. Damit haben die Bauschlosser von einem allgemeinen Streik Abstand ge⸗ nommen.
In Hamburg sollten die Bauarbeiter und die Arbeitgeber am heutigen Dienstag vor dem Gewerbegericht über die Beilegung des seit dem 5. Juni herrschenden Ausstandes beraten. 1
Zum Allgemeinen Ausstand in Schweden (vgagl. Nr. 180 d. Bl.) meldet „W. T. B.“ aus Stockholm, daß dreißig Fach⸗ vereine am Sonntag Niederlegung der Arbeit beschlossen haben. Zur Leitung des Streiks wurde ein Komitee von 25 Mit⸗ gliedern ernannt. Das Landessekretariat hat an die nicht organisierten Arbeiter eine Aufforderung zum Anschluß an die Organisation gerichtet. Jeder, der sich bis zum 15. August in die Organisation aufnehmen läßt, soll alle moralischen und Fkonomischen
Unterstützungen erhalten, die die alten Mitglieder zu beanspruchen haben und die den Folgen vorbeugen sollen, die diese große Kraft⸗ probe mit sich führen dürfte. — Die von der Arbeitgeber⸗
vereinigung ins Werk gesetzte Aussperrung, die bisher
50 000 Mann umfaßte, ist gestern auch auf etwa 30 000 Eisen⸗ hüttenarbeiter ausgedehnt worden.
Land⸗ und Forstwirtschaft. 8 Verzeichnis der Verhandlungsgegenstände der I. bis X. Sitzungs⸗
periode des reorganisierten Landesökonomiekollegiums 1879 — 1907.
Nachdem bereits in dem Edikt vom 14. September 1811 auf das landwirtschaftliche Vereinswesen als ein geeignetes Mittel, den Sinn für Kulturfortschritte anzuregen und nützliche Kenntnisse zu ver⸗ breiten, hingewiesen und die Errichtung eines Zentralbureaus zu dessen
örderung in Aussicht genommen war, wurde im Verfolg dieses
lanes durch Allerhöchste Order vom 16. Januar 1842 das
andesökonomiekollegium eingesetzt mit der Aufgabe: a. dem vorgeordneten Ministerium zu dienen, teils als technische Deputation in landwirtschaftlichen Angelegenheiten, teils als Organ zur Ausführung der ihm erteilten Aufträge, b) die landwirt⸗ schaftlichen Vereine in den Provinzen in ihrer gemeinnützigen Tätig⸗ keit zu unterstützen, ihre Wirksamkeit zu fördern und ihre Verbindung untereinander und mit den Staatsbehörden zu vermitteln. Im Laufe der Jahrzehnte hat mehrfach eine Umgestaltung des Landesökonomie⸗ kollegiums stattgefunden, bis mit Rücksicht auf die Errichtung der Landwirtschafskammern auf Grund des Gesetzes vom 30. Juni 1894 im Jahre 1898 die noch jetzt in Kraft befindlichen neuen Satzungen erlassen worden sind. Danach hat das Landesökonomie⸗ kollegtum jetzt die Bestimmung: a. dem Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten als dessen regelmäßiger Beirat in der Förde⸗ rung der Land⸗ und Forstwirtschaft, b. den Landwirtschaftskammern für die Bearbeitung gemeinschaftlicher Angelegenheiten als Geschäfts⸗ stelle zu dienen. Es ist befugt, die Interessen der Land⸗ und Forst⸗ wirtschaft durch selbständige Anträge an den Minister wahrzunehmen.
Während der langjährigen Tätigkeit des Kollegiums hat sich in seinen „Verhandlungen“ eine große Menge wertvollen Materials angesammelt, das um so größeres Interesse beanspruchen kann, als sich in ihm alle die Geistesströmungen und Bewegungen widerspiegeln, die die Zeitepoche des Ueberganges von der alten, rein empirischen Wirt⸗ schaftsweise zum heutigen, modernen Landwirtschaftsbetriebe ausfüllten. Da jedoch bisher kein übersichtliches Register über die Verhandlungs⸗ gegenstände vorhanden gewesen ist, war ein Zurückgreifen auf frühere Verhandlungen und überhaupt jegliche vee, e. des Stoffes mit großen Schwierigkeiten verknüpft. Um diesem Uebelstande abzuhelfen, ist seitens des Bureaus des Landesökonomiekollegiums ein „Ver⸗ zeichnis der Verhandlungsgegenstände der I. bis X. Sitzungs⸗ periode des reorganisierten Königlich preußischen Landesökonomie⸗ kollegiums 1879 bis 1907 und der ständigen Kommission desselben 1899 bis 1907“ nebst einem Stichwortregister zusammengestellt und vor kurzem der Oeffentlichkeit übergeben worden. Das Verzeichnis berück⸗ sichtigt einstweilen nur die letzten 30 Jahre der Tätigkeit des Kollegiums, während die vorhergehenden Jahre infolge von Mangel an Zeit und Mitteln noch unberücksichtigt geblieben sind. Doch dürfte das Ver⸗ zeichnis auch in diesem beschränkten Umfange für die interessierten Kreise wertvoll sein, da es ein rasches Zurechtfinden in dem umfang⸗ reichen Stoffe der Verhandlungsberichte ermöglicht. Die stenographischen Verhandlungsberichte des Landesökonomiekollegiums erscheinen seit dessen Reorganisation im Jahre 1879 in Ergänzungsbänden zu den vom Ministerialdirektor Dr. Thiel herausgegebenen „Landwirt⸗ schaftlichen Jahrbüchern“ und seit 1890 auch in kbesonderer Ausgabe bei P. arey in Berlin (Hedemannstraße 10). Die Berichte über die Verhandlungen der I. — XVII. Sitzungsperiode des alten Landeszökonomiekollegiums, seit dessen Begründung im Jahre 1842, finden sich in den „Annalen der Landwirtschaft in den Kal. Preußischen Stagaten“, diejenigen über die Verhandlungen der XVIII. und XIX. Sitzungsperiode (1872 — 1873) in den „Landwirt⸗ schaftlichen Jahrbüchern“, I. und II. Jahrgang, die Berichte über die Verhandlungen der XX.XXIV. Sitzungsperiode (1874 — 1878) in Ergänzungsbänden zu den „Landwirtschaftlichen Jahrbüchern“.
Das erwähnte, 96 Druckseiten starke Verzeichnis der Ver⸗ handlungsgegenstände kann von dem Bureau des Landesökonomie⸗ kollegiums in Berlin (W. 9, Königgrätzer Straße 19) zum Preise von 2 ℳ bezogen werden. Es enthält außer der Wiedergabe der Ver⸗ handlungsgegenstände in zeitlicher und sachlicher Zusammenstellung nebst Stichwortregister auch einen Ueberblick über die geschichtliche Entwicklung des Kollegiums sowie einen Abdruck von dessen jetzt gültigen Satzungen.
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Verdingungen im Auslande.
(Die näheren Angaben über Verdingungen, die beim „Reichs⸗ und
Staatsanzeiger“ ausliegen, können in den Wochentagen in dehe 88
Expedition während der Hꝛensistunden von 9 bis 3 Uhr eingeser 8 werden.
Türkei.
Erstes türkisches Armeekorps in Konstantinopel. 9. August 1909. Vergebung der Lieferung von 200 000 m Tuch für Soldaten⸗ mäntel nach dem zur Verfügung der Interessenten gehaltenen Muster. Angebote sind unter verschlossenem Umschlag einzureichen und müssen von einer Sicherheitsleistung in bar von 10 % begleitet sein. Die Stoffprobe, von der ein Stück entnommen werden darf, liegt aus in der Intendantur des genannten Korps, Kommission für Ankäufe, wo auch die näheren Bedingungen zu erfragen sind. Interessenten können sich, mit Ausnahme des Freitags, täglich dorthin wenden.
Norwegen.
31. August 1909, 2 Uhr. Waffenfabrik Kongsberg: Lieferung von 150 000 kg Feuerungskohlen und 300 hl Koks. Versiegelte An⸗ gebote mit Preisangabe für das Kilogramm und Hektoliter franko Eisenbahnstation Kongsberg und mit der Aufschrift „Anbud paa Kul og Koks“ werden im Bureau der Waffenfabrik Kongsberg ent⸗
egengenommen. Proben der angebotenen Waren müssen beigefügt 8 ebenso muß auch die Lieferungsfrist in bindender Weise angegeben N34242983
Verkehrsanstalten. Die Handelsflotte der Erde. 8 Das englische Klassifikationsbureau von Lloyds hat sein neues Schiffsregister für 1909/10 herausgegeben und darin auch die Statistik der Handelsflotte, die am 30. Juni d. J. abgeschlossen ist, veröffentlicht. Trotz der unerfreulichen geschäftlichen Lage der Schiffahrt, die nun⸗ mehr schon zwei Jabre andauert, zeigt der Bestand der Welthandel flotte doch wieder eine Zunahme von rund 40,9 Mill. Brutto⸗Reg.⸗Tons auf 41,4 Mill., also um rund ½¼ Million Tons. Gegenüder der Zunahme in früheren Jahren fällt diese allerdings gewaltig ad, so hatte die Steigerung im Vorjahre 1,9 Mill., dor zwei Jadren 1,6 Mill., vor drei Jahren 1,2 Mill. Tons betragen, und man muß bis zum Jahre 1898 zurückgehen, um eine Steigerung von 1 als 1 Mill. Tons zu finden. Die schlechte Geschäftslage 8— augenscheinlich gewirkt, aber die Schiffahrtskreise sind x in der Ansicht, daß der Zuwachs der Handelsflotte noch für längere ü”
in bescheidenen Grenzen halten muß, damit eine Gefundung der Ver⸗ hältnisse eintritt.
Die deutsche Schiffahrt trägt diesem p Rechamg, dee der Bestand der deutschen Handelsflotte dat dem Vrzader nur vdon 4 232 145 auf 4 286 713 Tons d Sckrkxe zuge⸗ nommen haben die englische Handelksotte, dem 18 508 drd m 18 826 442 Tons, n die ., Axwrns rößten Teil aus Fahrzengen heht, die auf den eesege
innenseen derkehren, den 4 884 787 auf 4 888 812 Tonk.