1909 / 226 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 24 Sep 1909 18:00:01 GMT) scan diff

Wohlfahrtspflege. Die Einfuhr von Lumpen, altem Papier, alten Säcken,

1 1.““ hlfah ir g 11““ Särgen mit Lühr sowie von trockener und feuchter Erde aus eIreif von Lilieneron, deren Liebestätigkeit für die. südwest⸗ ongkong, Canton und Amoy ist, soweit nicht gemäß Harbour

afrikanischen Krieger wohl noch in aller Gedächtnis ist, erläßt in der Konsfton, Nr. 6 vom Jahre 1906 ausdrücklich zugelassen, auch

Zeitschrift „Kolonie und Heimat“ einen Aufruf, der Beachtung fernerhin verboten. 8

verdient. Sie weist auf Grund von za lreichen Zeitschriften aus 5

Südwest darauf hin, wie notwendig unsere Kologialkrieger der geistigen

wert erwiesen sich die Damen Dirnberger (Frau Forstwart), Reil (Bettelfrau), Erhardt (Loni) als Vertreterinnen der weiblachen Haupt⸗

rolleuͤ. 1 G

Im Königlichen Opernhause findet morgen eine Auf⸗ ürung der „Götterdämmerungd“ unter der musikalischen Leitung von. Dr. Muck statt. Herr Kraus singt den Siegfried, Frau Plaichinger

8

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8 89

en Staatsanzei

W1“

Wie die „Ostsfeezeitung“ meldet, ist am Dienstag in Skolzen⸗

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8 Feremonse einer burlesken Doktorpromotion) für die

Nahrung bedürfen. Sie hat es, unterstützt vom

ommando der Schutz⸗

die Brünnhilde.

In den übrigen Hauptrollen sind die Herren Gris⸗

truppen und verschiedenen Kolonialoffizieren, in die Hand genommen, im Verein mit etlichen Kolonialkriegervereinen diese Bibliotheken zu gründen. Die Vereine werden koloniale Aufführungen zum Besten der Sache veranstalten: Bereits dafür gemeldet haben sich Berlin, Düsseldorf, Bromberg, Posen, Neuwied, Kiel, Mannheim, Bumberg, Stuttgart, Hannover und andere werden ihnen folgen. Berlin und Düsseldorf wollen im Oktober damit beginnen. Frau von Liliencron richtet nun an alle, denen das Wohl unserer Truppen in Südwest am Herzen liegt, die Bitte, die Sache durch Besuch der Vorstellungen durch Geldmittel und Bücher zu unterstützen. Eine Bitte, die hoffentli nicht ungehört verhollen wird.

Kunst und Wissenschaft.

Ueber Peary und Cook und die Entdeckung des Nordpols spricht sich der bekannte schwedische Polarforscher Otto 1“ im Oktoberheft der von Dr. Richard Fleischer herausgegebenen „Deutschen Revue“ (Stuttgart und Leipzig, Deutsche Verlags⸗ Anstalt) folgendermaßen aus: Daß das Erreichen des Pols zur Wirklichkeit geworden ist, halte ich für vnge baft. Freilich ist es nicht ganz angenehm, über diese Frage zu schreiben, während jeder Tag neue Taksachen bringt und die Sachlage, wenn dieser Brief ge⸗ lesen wird, vielleicht eine ganz andere geworden ist als jetzt. Aber sowohl Peary wie Cook sind ernst zu nehimende Leute, an deren Ehrenwort man gar nicht zweifeln darf ich kenne

sie beide gut genug, um dies sagen zu können —, und ein größerer

Irrtum in der Bestimmung dürfte auch ausgeschlossen sein. Daß diesmal den Pol erreicht hat, kann sogar eigentlich gar nicht esonders überraschen: Während seiner ganzen Lebenszeit hat er seine übermenschliche Energie, alle seine Kräfte auf dies S Ziel ein⸗ estellt; auf seinen Polarreisen war er viel weiter ge⸗ ommen als alle seine Vorgänger, und er hatte dabei eine Methode ausgearbeitet, die allem Anschein nach die richtige war. Nur wenige werden ihm seinen Erfolg mißgönnen; wenn wirklich jemand verdient hat, der erste am Nordpol zu sein, so ist es Peary.

Nicht ganz so sicher ist die Position von Dr. Cook. Er ist mit einem Plane, der in allen Hauptzügen mit dem Pearys übereingestimmt

at, ausgezogen, und das zu einer Zeit, als Peary zufällig an seine gebunden war, aber schon seine neue Expedition vorbereitete.

chon dies hat ühm in den Angen vieler Leute geschadet; dazu kommt, daß er für das schwierige Unternehmen viel weniger gut vorbereitet war als Peary. Wenn er trotzdem zum Ziele gekommen ist, so hat er das neben seiner persönlichen Energie o enbar den besonders ünstigen Eisverhältnissen zu verdanken, die er angetroffen hat.

abei war es für ihn wahrscheinlich ein Glück, daß er, da er kein Schiff besaß, sich dafür entschloß, die Eismeerfahrt bedeutend westlicher zu beginnen als Peary. Da hat er nun auf der Reise zuerst Land gesichtet, das nördlichste bis jetzt auf der Erde be⸗ kannte, und dann jenes merkwürdige, von ihm vorläufig nur unvoll⸗ ständig be cheievin⸗ „Landeis“ getroffen, das ihm sein Vorwärts⸗ kommen sehr erleichtert hat, während Peary sowohl 1906 als 1909 häufig von offenem Wasser aufgehalten worden ist. Gerade darin, daß er seine Reise auf ein bis jetzt unbekanntes Gebiet verlegt hat, liegt für ihn die Hoffnung, beweisen zu können, daß er wirklich bis zum Pol gekommen ist. Andere Expeditionen werden nun sicherlich auch dieses Gebiet für ihre Route wählen, und sie müssen dann fest⸗ stellen können, ob seine Beobachtungen richtig sind.

Wen soll man nun aber in Zukunft als den eigentlichen „Ent⸗ decker des Nordpols“ betrachten? Nach meiner Meinung unbedingt die beiden Männer Peary und Cook zusammen. Cook ist offenbar der erste, der den Pol betreten hat; Peary stand ihm zeitlich nicht lange nach, und er ist 8 der eigentliche seine Plane und Vorbereitungsarbeiten sind es, die sich ei beiden Ex⸗ peditionen als richtig erwiesen haben. Beiden Männern müssen wir unsere Bewunderung für ihre Leistungen zollen; die Forschung und die Menschheit schulden beiden die größte Dankbarkeit. Und die Ehre ist groß genug, um auf zwei Personen verteilt werden zu können.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maftregell.

Der Kaiserliche Generalkonsul in Schanghai hat die Ver⸗ ordnungen vom 6. und 7. Juli d. J., betreffend die gesundheits⸗ volizeiliche Kontrolle der aus Hongkong, Canton und den c kommenden und die Häfen von Woosung und Schanghai anlaufenden deutschen Seeschiffe wieder auf⸗ gehoben.

1“

hagen bei Kratzwieck in Pommern der dreißigjährige Arbeiter Zunker

unter choleraverdächtigen Erscheinungen erkrankt und am folgenden

Tage gestorben. Die amtkiche bakteriologische Untersuchung hat mit Besmantheit as tatische⸗ Cholera als Todesursache Lrgeben. Die Erkrankung ist wahrscheinlich auf Genuß von Oderwasser zurück⸗ zuführen. Alle Vorsichtsmaßregeln sind gekroffen, sodaß kein Grund zur Beunruhigung vorliegt. -

.“

Theater und Musik.

8 Königliches Opernhaus. Su

Mozarts „Don Juan“, der früher seinen ständigen Platz im Spielplan der Königlichen Oper behauptete, erscheint in neuerer Zeit so selten im Opernhause, daf fast jedesmal eine Neueinstudierung not⸗ wendig wird. Der alte, allen vertraute Rochlitzsche Text, der uns mit allen seinen Schwächen lieb und vertraut geworden war, hat der prätentiösen Levischen Bearbeitung weichen müssen, die sich trotz aller angewandten Mühe nicht einbürgern will und die vor allem bei näherem Zusehen selbst stark revisionsbedürftig ist. So hätte man bei dieser Neueinstudierung lieber gleich ganze Arbeit tun und sich die unleug⸗ baren Vorzüge neuerer Bearbeitungen zu eigen machen sollen. Wie dem auch sei, der Don Juan, der sich früher so frei und ungezwungen Fmnf und trotz der Lächerlichkeiten des alten Textes doch Mozartschen Geist atmete, der muntere Leporello, der mit schletternden Knien sein „Herr Gouverneur, zu Pferde“ sang, der Don Octavto mit seiner „Buchbinderarie“ sind nicht mehr, sie haben mit dem Streben nach Korrektheit des Ausdrucks die Unbefangenheit ihres Bühnenlebens eingebüßt, sind gespreizte und gezierte Herren geworden, und man kann keiner Vorstellung des Don Juan mehr beiwohnen, ohne an alle die gelehrten Abhandlungen zu denken, die über ihn geschrieben worden sind. Auch die gestrige Aufführung unter der Leitung des Kapelme,. Blech hatte etwas Schwerfälliges. An Mühe und orgfalt hatte es bei den Proben gewiß nicht

efehlt, aber man spürte das auch allzudeutlich. Wo sind die früheren glänzenden Vertreter der Titelrolle hin, deren letzter der ritterliche und elegante Buloß war? Herr Bronsgeest machte ja keine üble Figur, fand sich auch gesanglich mit seiner Aufgabe einigermaßen ab, aber der Don Juan war er nicht. Den Leporello, eine Baßbuffopartie, hatte man unserem meister⸗ lichen Tenorbuffo Herrn Lieban aufgedrängt, und es gibt wohl außer ihm keinen anderen Vertreter seines Faches, der diese Herkulesarbeit hätte vollbringen können. Sein sicheres Stilgefühl und seine künstlerische Intelligenz kamen ihm dabei sehr zustatten, und der Beifall nach der Froßsn Arie war wohlverdient. Mustergültig behandelte er auch die

ezitative. Daß aber der Stimme, obwohl sie mühelos auch die Tiefe hergab, das Sonore des Basses fehlte, braucht kaum erst gesagt zu werden. Darum bleibt die Leistung aber nicht minder bewunderungs⸗ würdig. In Frau Melanie Kurt lernte man eine sehr stimmbegabte Vertreterin der Donna Anna kennen; über das gesangliche Können, das der Mozartstil erfordert, verfügt sie aber zurzeit 1n. nicht. Eine liebliche Zerline sowohl gesanglich wie dar⸗ stellerssch war Fräulein Artôt de Padilla; allerdings gemahnte sie mehr an eine verkleidete Edeldame als an ein Landmädchen. Der Don Octavio des Herrn Kirchhoff hatte ritterliche Allüren, die Stimme fügte sich aber etwas spröde in den kolorierten Gesang, der hier von ihr verlangt wird. Ein imposanter Komtur war Herr Knüpfer, ein guter, wenn auch sehr undeutlich sesee Masetto Herr Griswold und zuverlässig, wie immer, Fräulein Rothauser als Elvira.

Neues Königliches Operntheater.

Das diesjährige Gastspiel des Schlierseer Bauerntheaters

brachte gestern das Raucheneggersche Volksstück „Jägerblut“. Von allen ähnlichen Bühnenwerken aus dem Spielplan diejes Ensembles ist wohl „Jägerblut“ eines der interessantesten, in seiner liebenswürdigen, humorvollen Anlage, dem Mindestmaß von Rühr⸗ seligkeit und der Lebensfrische, welche die Handlung vom ersten bis zum fünften Akte durchweht. Mit welcher Frische war aber auch die Darftellung an ihre Aufgabe herangetreten und wie liebevoll wurde selbst die Keinste Rolle ausgestaltet! Da konnte es nicht wunder⸗ nehmen, daß die Zuschauer immer mehr und mehr in den Bann dieses urwüchsigen Jägerlebens des oberbayerischen Hochlandes hineingezogen wurden und bei Schluß der Vorstellung wie von alten, lieben Be⸗ kannten nur ungern schieden. Xaver Terofal war als Dorfbarbier Zangerl wieder in seinem besten Fahrwasser. Seine natürliche Komik war so zündend, daß er stets die Lacher auf seiner Seite hatte. Die Herren Pleithner (Forstwart), Wengg (Forstgehilfe Learl), Schuller (Wilderer Hias) waren ihm tüchtige Partner. Ebenso anerkennens⸗

wold (Hagen), Bachmann (Gunther), Krasa (Alberich), die Damen Ekeblad Gltrung, Götze .etcsst⸗ Herzog, Rothauser, von Scheace, Mäiler arbs (Nornen und Rheintochter) beschäftigt. (An⸗ fang 8.

Im Königlichen Schauspielhause wird morgen, Sonnabend, „Der eingebildete Kranke“ von Molidre, bearbeitet von Paul Lindau, in der bekannten Besetzung wiederholt. b

Mannigfaltiges. Berlin, 24. September 1909.

Die Gesellschaft zur Bekämpfung der Säuglings⸗ sterblichkeit in Berlin beabsichtigt einen Arbeitsnachweis gür stillende Mütter und eine Fürsorge für schwangere Frauen anzugliedern. Diese neugeplanten Einrichtungen erweisen sich als dringend notwendig für die oft in traurigsten Verhältnissen lebenden Familienmütter. Um die zum Teil noch fehlenden Mittel für diese 1212 zu schaffen, bereitet die Gesellschaft in den Räumen des Mozartsaales (Schauspielhaus am Nollendorfplatz) für den 23. Oktober ein „Oktoberfest auf der Maria Theresia⸗Wiese“ vor. Diese für Berlin ganz neue Veranstaltung, die ein echt Münchener Bild von urwüchsiger Gemütlichkeit in den Ballsaal zaubern soll, dürfte bei den Berlinern großen Anklang finden und viel originelle Ueberraschungen bieten. Die künstlerische Leitung liegt in den Händen der Herren Professoͤr Julius Kraut, Baumeister Biberfeld, Architekt Froelich und des Herrn Frey vom Residenztheater. Billette zu 5 sind schon jetzt in dem Bureau der Gesellschaft, Froben⸗ straße 26 I, erhältlich. 16

Im Wissenschaftlichen Theater der „Urania“ wird morgen, Abends 8 Uhr, der neue Vortrag des Direktors Franz Goerke, „In den Dolomiten, eine Wanderung auf der neuen Dolomitenstraße von Bozen über Toblach ins Pustertal“, zum ersten Male gehalten werden. Der Verfasser schildert in Wort und Bild, insbesondere an der Hand zahlreicher Panoramen, die außergewöhnlich schönen Dolomit⸗ landschaften, durch die diese großartigste Kunststraße der Neuzeit führt.

8

„Der Planet „Mars“ steht in diesen Tagen in der größten Erd⸗ nähe. Am Sonntag, den 26. September, Nachmittags 5 Uhr, wird der Direktor Dr. F. S. Archenhold in der Treptower Stern⸗ warte über das Thema: „Mars, eine zweite Erde“ und Abends 7 Uhr über: „Der Himmel des Mondes“, gemeinverständliche Vor⸗ träge halten, die an der Hand zahlreicher Lichtbilder anschaulich erläutert werden. Da jetzt allabendlich im großen Refraktor der Mond beobachtet wird, so wird auch am Montag, Abends 9 Uhr, Dr. Archenhold über „Eine Nacht auf dem Monde“ sprechen. Am Tage werden im großen Fernrohr die Sonne und der Planet „Venus“ gezeigt, während Abends außer dem Monde der „Mars“ beobachtet wird. Außerdem stehen auf der. Plattform den Besuchern kleinere

Fernrohre zur beliebigen Benutzung zur Verfügung. 1

Bremen, 23. September. (W. T. B.) Dampfer „Norderney“, nach Kuba bestimmt, ist mit Feuer in der Ladung in Ferrol eingetroffen. Das Feuer ift unter Kontrolle. Die Reisenden sind gerettet. Paris, 23. September. (W. T. B.) die in ganz Südfrankreich gestern abend und während der Nacht niedergegangen sind, haben bedeutenden Schaden, namentlich an Erntevorräten und Weinbergen, angerichtet. Mehrere Personen sind vom Blitz erschlagen, andere von den Fluten der über ihre Ufer getretenen Flüsse fortgeschwemmt worden. So sind allein im Departement Gard fünf Frauen ertrunken.

Auch im Pas⸗de⸗Calais haben Unwetter gewütet.

Brüssel, 23. September. (W. T. B.) Auf dem Bahnhof Verviers⸗Ost stießen heute vormittag gegen 11 Uhr bei der Aus⸗ fahrt zwei Güterzüge in dem Augenblick zusammen, als gerade der Schnellzug Cöln Paris vorbeikam. Der Schnellzug fuhr gegen den letzten Wagen eines der beiden Güterzüge, konnte aber noch rechtzeitig bremsen, sodaß größeres Unglück verhütet wurde. Infolge des Anpralls sind trotzdem fünf Reisende des Schnellzuges schwer und viele leicht verletzt worden.

Die heftigen Gewitter,

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Der deutsche

Theater.

Königliche Schauspiele. Sonnabend: Opern⸗ haus. 193. Abonnementsvorstellung. Dienst⸗ und Frei⸗

lätze sind aufgehoben. Götterdämmerung in drei Nülen und einem Vorspiel von Richard Wagner. Musikalische Leitung: Herr Generalmusikdirektor Dr. Muck. Regie: Herr Regisseur Braunschweig. Anfang 6 ½ Uhr.

Schauspielhaus. 194. Abonnementsvorstellung. Der eingebildete Kranke. Faschingskomödie in drei Akten von J. B. P. Molidre. In der Uebersetzung von Wolf Grafen Baudissin, mit einem Vorspiel (unter Benutzun Molidrescher Motive) und mit dem Originals lu

ühne bearbeitet von Paul Lindau. Die zur gehörige Musik nach zeitgenössischen

riginalen von B. Lully und M. A. Char⸗ pentier und Gounodscher Kompositionen zum „Arzt wider Willen“, eingerichtet und für Streichorchester instrumentiert von Ferdinand Hummel. In Szene gesetzt von Herrn Dr. Lindau. Anfang 7 ½ Uhr.

Neues Operntheater. Gastspiel des „Schlierseer Bauerntheaters“ Direktor Xaver Terofal). Der verkehrte Hof. Bauernposse mit Gesang und Tanz in 3 Akten von Karl Frey und Konrad Dreher. Anfang 8 Uhr. 2

Sonntag: Opernhaus. 194. Abonnementsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind Vnssgebohen⸗ Margarete. Oper in finf Akten von Charles Gounod. Text nach Goethes Faust, von Jules Barbier und Michel Carré. Anfang 7 ½ Uhr.

Schauspielhaus. 195. Abonnementsvorstellung⸗ Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Die Jung⸗ frau von Orleans. Eine romantische Tragödie in einem Vorspiel und 5 Akten von Friedrich Schiller. Anfang 7 ½ Uhr.

eues Operntheater. Nachmittags 3 Uhr: Bei ermäßigten Preisen: s Dorfgehoamnis. Bauern⸗ komödie mit Gesang und Tanz in 3 Akten von has Werner. Abends 8 Uhr: Der verkehrte Hof.

Die Ausgabe der Abonnementsbillette für den Monat Oktober 1909 zu 26 Opern⸗ und 30 Schau⸗

d. J. von 10 ¼ 1 Uhr Vormittags in der König⸗ lichen Theaterhauptkasse im Königlichen Schauspiel⸗ hause, Eingang Jägerstraße, gegen Vorlegung des Abonnementsvertrags statt, und zwar werden am 28. September d. J. nur die Billette zum 1. Rang und Parkett und am 29. September d. J. diejenigen zum 2. Rang bezw. Balkon und 3. Rang bezw. 2. Balkon verabfolgt. Gleichzeitig wird ersucht, den Geldbetrag abgezählt bereit zu halten.

Deutsches Theater. Sonnabend: Der Kauf⸗

mann von Venedig. Anfang 7 ½ Uhr. *

Sonntag: Ein Sommernachtstraum. Kammerspiele.

Sonnabend: Gyges und sein Ring.

8 Uhr. Sonntag: Der Arzt am Scheideweg.

Berliner Theater. Sonnabend: Einer von

unsere Leut. Anfang 8 Uhr. Sonntag und folgende Tage: Einer von unsere

Leut. *

Hebbeltheater. (Königgrätzer Straße 57/58.)

Sonnabend: Hanna Jagert. Sonntag und folgende Tage: Hanna Jagert.

Neues Schauspielhaus. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Miß Dudelsack. (Operettengastspiel.)

Lessingtheater. Sonnabend, Abends 8 Uhr:

Des Pfarrers Tochter von Streladorf. Sonntag, Abends 8 Uhr: Des Pfarrers Tochter

von Streladorf. Montag, Abends 8 Uhr: Zwischenspiel.

Schillertheater. 0. (Wallnertheater.)

Sonnabend, Abends 8 Uhr: Die von Hochsattel. Lustspiel in 3 Aufzügen von Leo Walter Stein und

84

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Macbeth. Abends 8 Uhr: Die Ehre. Montag, Abends 8 Uhr: Die Ehre.

Sonnabend, Abends 8 Uhr:

Charlottenburg. nd, Komödie in 3 Akten von

Feensfer Obrigkeit. Davis.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Welt, in der man sich langweilt. Abends 8 Uhr: Das Käthchen von Heilbronn.

Montag, Abends 8 Uhr: Die von Hochsattel.

Komische Oper. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Der Wildschütz.

Residenztheater. (Direktion: Richard Alexander.) Sonnabend: Gretchen. Groteske in 3 Akten von Davis und Lipschütz.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Kümmere Dich um Amelie. Schwank in drei Akten (4 Bildern) von Georges Feydeau. Abends: Gretchen.

Montag und folgende Tage: Gretchen.

Theater des Westens. (Station: Zoologischer Garten. Kantstraße 12.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Der fidele Bauer. Operette von Leo Fall.

Sonntag und folgende Tage: Der fidele Bauer.

Thaliatheater. (Direktion: Kren und Schönfeld.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Prinz Bussi. Schwank mit Gesang und Tanz in drei Akten von Kren und Schönfeld, Musik von Victor Hollaender.

Sonntag und folgende Tage: Prinz Bussi.

Trianontheater. (Georgenstraße, nahe Bahnhof riedrichstraße.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Pariser itwen. Lustspiel in 3 Akten von A. Sylvane und F. Carré. Deutsch von Max Schoenau.

Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Sonn⸗ abend, Abends 8 Uhr: Man soll keine Briefe schreiben.

Sonntag und folgende Tage: Man soll keine Briefe schreiben.

Zirkus Schumann. Sonnabend, Abends 7 Uhr Galaabend. Frl. Dora Schumann mit ihrem Hannoveraner Hengst Dewett und trischen Springpferd. 4 Poncherrys in ihren her⸗ vorragenden Leistungen. Mme. de Bain⸗ ville aus Paris mit ihren Freiheitspferden.

Pferd und Ballerina, Originalschulakt des Ritter v. Renroff. 15 schottische Hoch⸗ länder und das hervorragende Programm. Sonntag: 2 Vorstellungen. Nachmittags ein Kind frei, weitere Kinder halbe Preise.

Familiennachrichten.

Verlobt: Frl. Elise von Wedel mit Hrn. Georges Lebioda (Stargard i. Pomm. Paris).

Verehelicht: Hr. Rittmeister a. D. Frhr. von Eckhardtstein⸗Reichwalde mit Frl. von Stockhausen (Kunnersdorf, Kr. Görlitz).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Professor Dr. Her mann Küttner (Breslau).

Gestorben: Hr. Kommerzienrat Hermann Krumb⸗ haar (Liegnitz). Fr. Pastor Klara Fromm, geb. Tarnow (Tekerow). Hrn. Oberleutnant Wil⸗ helm von Stoschs vochterhen Ruth (z. Zt. Streesen bei Klützow).

1 Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg. Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Sieben Beilagen (einschließlich Börsenbeilage und Warenzeichen⸗

spielvorstellungen findet am 28. und 29. September

1.“ 89

Ludwig Heller.

Sonntag und folgende Tage: Pariser Witwen.

beilage Nr. 50).

u

Septembr. Tag

n Reichsanzeiger und Königlich Preuß

Berlin, Freitag, den 24. September

ger. 1909.

Berichte von deutschen Fruchtmärkten.

Qualität

mittel gut Verkaufte

Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner

Menge

niedrigster

höchster

niedrigster höchster niedrigster höchster Doppelzentner

Am vorigen Außerdem wurden Markttage en enrk se Durch⸗ nach überschläglicher urehe Söazun verkauft preis dem Doppelzentner (Preis unbekannt)

Verkaufs⸗

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I“ Göttingen. 1 Geldern . . 1 8EEEE1111““ St. Wendel.. E1““ LIIö

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Landsberg a. W. Kottbus 1“ Ostromo . . . Wongrowitz. Breslau.. Striegau Hirs berg i. Schl. 13,.nʒ—h“ Göttingen .. Gelderrn. ET1ö1“ St. Wendel. Kaufbeuren . . WEIöö riedland i. Mecklb. Chateau⸗Salins.

Landsberg a. W.. Ostrowo.. . Wongrowitz. Breslau. Striegau. Hirschberg i. Schl. Matibor . . . Göttingen... bbö“ St. Wendel .. Gsbelst.. .. Läangenau . Friedland i. Mecklb. hateau⸗Salins.

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St. Wendel Kaufbeuren . Döbeln .. 1 Winnenden . . . Langenau riedland i. hateau⸗Salins.

Bemerkungen.

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Die verkaufte Menge

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21,00 19,00 19,20 21,00 19,00

21,90

14,40

wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt.

Weizen. ¹1 21,50 21,40 21,00 21,30 22,00 22,30 22,00 20,30 22,50 21,60 20,00 21,20 2¼,00 20,00

21,50 21,50 21,20 22,20 22,40 22,30 22,20 20,30 22,80 21,60 20,00 21,30 21,20 20,00

21,30 21,00 21,20 21,80 20,70

20,00 22,50 20,60

21,00

21,20 20,00 20,30 21,60 20,70

20,00 22 20 20,60

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Kernen (enthülster Spelz, Dinkel, Fes⸗ 24,00 24,00

21,10 20,00 20,20 21,20 19,00

21,60 21,80 22,00

Roggen. 16,40 16,90 16,10 15,80 16,40 16,80 16,90 16,50 16,10 16,50 16,60 15,00

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16,00

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Hafer. 16,60 16,40 14,30 18,60 19,30 14,80 15,40 15,00 13,40 15,35 15,50 18,00 15,50 14,80 17,00

16,60 16,40 14,40 18,80 19,80 15,30 15,80 1b 15,00 35 14,40 830 15,35 . 16,00 50 18,00 30 15,50 150 14,80 15 17,00 18 15,80 16,00 16,20 15,10 15,20 15,40 19 1

16,20 14,20 18,40 19,20 14,70 15,30 14,60

14,60 15,50 17,00 14,50

16,20 14,10 16,50 18,70 14,20 14,90 14,60

14,60 15,00 17,00 14,50

15,40 14,80 15,40

16,40 15,50 15,50 500

14,00 15,00 .

Der Durchschnittspreis wird aus den

unabgerundeten Zahlen berechnet.

Ein liegender Strich (—) in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den letzten sechs Spalten, daß entsprechender Bericht fehlt. Berllin, den 24. September 1909. 8 1 8 8

8 8 Kaiserliches Statistisches Amt.

3 J. V.: Fuhry.

1.“

Nr. 38 der

Maßregeln gegen Desgl. gegen 8

weiz.

Italien, der Schweiz.

Desgl. in seu 8 in Zeitweilige Vermischtes.

1907. (

ärzte ꝛc.).

2. Vierteljahr. Tierseuchen in Maßregeln gegen Tierseuchen. Bevölkerungsvorgänge in deutschen Orten mit 15 000 und mehr Einwohnern, 1908. (Bayern.) Genickstarre, 1. Halbjahr. ze- 5 Staaten von Amerika. Ohio.) 907. Mexiko.) Flecktyphus. Wochentabelle über die Sterbe⸗ fälle in deutschen Orten mit 40 000 und mehr Einwohnern. Desgleichen in größeren Städten des Auslandes. Erkrankungen in Krankenhäusern deutscher Großstädte. Desgleichen in deutschen Stadt⸗ und Landbezirken. Witterung. Beilage: Gerichtliche Ent⸗ scheidungen auf dem Gebiete der öffentlichen Gesundheitspflege (Zahn⸗

„Veröffentlichungen Gesundheitsamts“ vom 22. September 1909 hat folgenden Inhalt: Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten. Zeitweilige ansteckende Krankheiten. Desgl. gegen Pest. / Cholera. Gesetzgebung usw. (Bayern.) Bauarbeiter⸗ schu .— (Württemberg). Hebammen. Tuberkulose. Luyus. (S Desinfektion der Eisenbahnwagen ec. äni

Kinderarbeit ꝛc. Avizol. (Paraguay.) Heilmittel. (Britisch⸗ Neu⸗Guinea. Papua.) Quarantäne. Pest. Tierseuchen im Deutschen Reiche, 15. September.

Desgl. im Auslande. und Klauen⸗

Maul⸗

Norwegen, (Kapkolonie.)

des Kaiserlichen

(Rumänien.)

1907.

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Fischerei.

Eine reizvolle Sonderausstellung innerhalb der noch bis zum 26. d. M. in den Ausstellungshallen am Zoologischen Garten geöffneten Jubiläums⸗Kochkunstausstellung veranschaulicht die 8 in Cuxhaven. Mit einem Kostenaufwand von 5 Millionen Mark hat der Hamburger Staat in bevorzugter Lage, nämlich in Cuxhaven unmittelbar an der offenen See, einen großartigen, mit den modernsten Einrichtungen versehenen Fischmarkt erbaut, dessen günstige Ent⸗ wicklung die Ausstellung in Bild und Gestalt erkennen läßt. Zu⸗ nächst veranschaulichen die ausgestellten Gegenstände den Fang der Seefische. Wir sehen in einem zierlichen, naturgetreuen Modell einen Dampfer der Cuvrhavener Hochseefischerei⸗Aktien⸗ gesellschaft neben einem Wurfnetzfischerboot; daneben das Modell und ein Originalstück des gewaltigen Grundschleppnetzes sowie eines Heringsnetzes. Wir beobachten den Betrieb 85 dem Hochseedampfer, der bis nach der isländischen Küste seine Fangreisen ausdehnt, die Ankunft der Fischdampferflottille und den lebhaften, vom Großhandel schon vollständig mit Heschta belegten Markt in den staatlichen Cuxhavener Fischhallen, die ungeachtet ihrer großen Ausdehnung doch schon wieder eine Erweiterung er⸗ fahren müssen, um den Bedürfnissen des Handels e; zu

werden. Daß auch die Bedürfnisse der Krabben⸗ und sonstigen Kleinfischerei nicht zu kurz kommen, zeigen die Bilder 85 Fischerkolonie in Cuxhaven, deren Errichtung ebenfalls der Hambur⸗ gische Staat in Angriff genommen hat. Eine zweite Gruppe der Sonderausstellung bilden die Produkte des Meeres, eine dritte die mannigfachen Fheirereneriffe für die eine ganze Industrie, die so⸗ enannte Fischkonservenindustrie, in Cuxhaven tätig ist. Ueberraschend ist der Reichtum des Meeres an eßbaren Fischen, Krusten⸗ und Schal⸗ tieren. Dutzende von Arten präsentieren sich appetitlich dem Beschauer. Daß sich aus Seefischen mit Finfacssten Mitteln eine soßf Auswahl von Gerichten herstellen läßt, lehren die von der Kochschule des Lettevereins außer Wettbewerb ausgestellten Fischgerichte. Ein weiterer Teil der Ausstellung veranschaulicht die Mitkel, um die Sktende , ene 5 in 8 u“ . bei uns zum Volks⸗ nahrungsmittel zu erheben, und zeigt in plastischem und graphi⸗

Material die Bekömmlichkeit und den Röbastisch der 88 Fhischem dieser Krustentiere. Endlich sei auf den von der Firma u. Halske ausgestellten Ozonisator hingewiesen, dem es mit zu verdanken ist, daß die in der Ausstellung zentnerweise lagernden Frischen See⸗ fische nicht den allergeringsten unangenehmen Geruch verbreiten.