1909 / 228 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 27 Sep 1909 18:00:01 GMT) scan diff

also auf gutem Wege und hätten Leistungen hinter uns, die uns be⸗ rechtigten, auf dem Gebiete der Denkmalpflege mitzuwirken. Man solle deshalb den modern empfindenden 98 ern auch die Gelegen⸗ heit geben, ihre Kräfte zu erproben und zu betätigen. An beide Vorträge schloß sich eine lebhafte Besprechung. Es wurde dann folgender Antrag einstimmig angenommen: „Der Denkmalstag wolle erklären, es sei notwendig, daß in umfassendster Weise an Bauten und Kunstwerken aus neuerer und

8 6 8 2

und Monatslöhner innerhalb jeder Stad fü⸗ jeden einzelnen Betrieb angegeben; dies ermöglicht ein Eingehen gzf Einzelheiten insbesondere auch darauf, wie die Verschiedenheit der Betriebe die Lohnhöhe beein⸗ flußt. Neben den Lohnsätzen der Akkordarbeiter ist die Art der in Akkord ausgeführten Arbeit angegeben. Die Akkordarbeit Hat in den städtischen Betrieben ein sehr beschränktes Anwendungsgebiet.

Neben der Gliederung der Löhne nach gelernten und ungelernten Arbeitern in den einzelnen staͤdtischen Betrieben finden sich schließlich

unter 3,75 ℳ. Bei den Gelernten war 1902 wie 1907 die Gruppe von 4 bis unter 4,50 am stärkßten besetzt. Die Ceeverfh⸗ der Löhne ist bei vhladnigelergten größer gewesen als bei den Ge⸗ lernten. Ein überschlägli er Vergleich der einzelnen Städte unter⸗ einander ergibt, daß in 28 Städten die am stärksten besetzte Lohn⸗ gruppe um oder mehrere Stufen von 1902 bis 1907 gestiegen ist; in 4 Städten (Braunschweig, Freiburg i. B., Hannover, Nürnberg) war ie in beiden Jahren die gleiche, und in 1 Stadt (Essen) war sie

Gemeindearbeiter in deutschen Städten“ Aiegt seit einiger Zeit der erste Teil vor, der die Ergebnisse von Erhebungen über den Arbeits⸗ lohn und die Arbeitszeit in den Jahren 1902 und 1907 enthält (Beiträge zur Arbeiterstatistik“ Band- 9; Karl Heymanns Verlag, Berlin). Der noch ausstehende zweite Teil soll eine Darstellung des Arbeitsverhültnisses auf Grund der Arbeitsordnungen und son⸗ stigen Verordnungen der Städte für ihre Arbeiter, wie z. B. über und ““ Hrengec. Diese Arbeiten phg 9 8 . 9 9 5 Szobj 5 5̃8ti * 7 Hr; EE feene se Darste Richt gen,d bööö Ther 1909. der Lohnsz 1 8 noch besondere Auszählungen für vier wichiige Gruppen von gelernten neuester Zeit Herstellungsinschriften, besonders Jahreszahlen ange⸗ hübtitsfarte über die Regelung der Notstandsarbeiten in deutschen Städten sstt 1 v1“ ö v 5 Seern Fubeitern 8 18 Fb Aufsich eper onal. 82 88 Arbeitergruppen bracht werden

2 b K. n ezn 89 der Bekriebe bei jeder sind: ie Maschinisten aschinenwärter, Kesselwärter, ier. . und er -voslle den -Mes⸗huß. bi in diesem Si ie ei 2 Städten (Band 2 der zur Arbeiterstatistik“) und über die Stadt und auch in den zwei. Crhabangejtaen--verschieden ⸗sind Uns dergl. Nasch 8 üten, Maschhenmmen E tesdee 8 Fias H e *. 2eer i dessge Sensedt essas

ihrer Stellung, die sich im Kapitel 7 des Public Service and ensions Act der Transvaalkolonie von 1908 finden, sind durch ein Ergänzungsgesetz Public Service and Pensions Act Amendment Ket, 1909, erweitert worden.

Hiernach kommen für die Zahlung einer Entschädigung nicht nur Witwen und Waisen, sondern auch andere Verwandte verstorbener Beamten der ehemaligen Süd⸗ afrikanischen Republik in Betracht, die von dem Verstorbenen abhängig waren, e. dieser nicht etwa eine Witwe oder minderjährige Kinder hinterlassen hat. Nach einer Bekanntmachung der zur Prüfung dieser An⸗ sprüche einesttzten.-Bansnissiore⸗haben- dieferigeen Poersdrien; welche auf Grund der erwähnten Bestimmung Entschädigungs⸗ ansprüche erheben zu können glauben, ihre Anträge dem Secretary to the South African Republic Officials Pensions Commission, Herrn H. R. Sloan in Pretoria, P. O. Box 515, einzureichen.

Antragsformulare gibt der bezeichnete Beamte aus, bei dem auch alle weiteren Auskünfte einzuholen sind.

Bekanntmachung, betreffend Erweiterung des Fernsprechverkehrs.

Der Fernsprechverkehr zwischen Berlin und A. dem österreichischen Orte? v. B. den im Reichstelegraphengebiet belegenen Orten Catlenburg, lifkde, Kr. Kalbe Saale, Grabow bei Blumenthal, Krögis, ünstereifel und Prödel ist eröffnet worden. Die Gebühr für x. gewöhnliches Gespräch bis zur Dauer von „3 Minuten eträgt: 8 1). im Verkehr mit Pars 3 ℳ, N2)- im⸗ 8 mit Münstexeifcl. 1. 50. 3) im Verkehr mit Grabow bei Blumenthal 50 ₰, 8”8 im Verkehr mit den übrigen Orten je 1 ℳ. erlin C., den 25. September 1909. aiserliche .““

egeluug de. Arhaitszerhaältnises-ber Vergebür öffentlichet Arbaten wodꝛtoc Lie · Loh̃ahöͤꝛse beeinftimßt wird. Im Tabellenwerke 3 1b 1 82 *“ 1 8 1 1 1 enwerke der amt⸗ arbeiter, 4) die Straßenba nfahrer und ⸗schaffner. Für diese 8 preußi 1 inisteri g ehen.“ Chensiden . ae hhe asee nrt dea . ist. lichen Veröffentlichung sind daher die Lohngruppen für die ungelernten und das vnichcSrerchenb häxsa sich die Besetzung der decaee ““ die en, nans eh 88 deutschen Bürger 1 zeit städtischer Arbeiter und die gelernten Zeitlohnarbeiter sowie die Zahl der Tage⸗, Wochen⸗ genbernne as. h 8 töst erkr. der Verband d 8 2 wurde auf Beschluß der Fehsge deutscher Städtestatistiker für das —-—-—-— auses wurde für jaufgelöst er ärt, nachdem der Verband deutsche „Statistische Jahrbuch deut cher Städte nach dem Stande vom Ingenieur⸗ und Ar⸗ itektenvereine die Aufgabe übernommen hat. 8 egen der erheblichen Schwierigkeiten, ie arbeitun 8 I11“ 8 bot, wurde auf Anerbieten des Kaiserlichen Statistischen Amtes Maschinisten, Schlosser I Dr. von Oechelhäuser geschlossen. . diefem durch Beschluß der Konferenz deutscher Städtestatiftite Heizer usw. I Schafneg en Alle Ansprüche, die bisher zurückgewiesen worden sind, 9 hai 907 1 M . dcean. beg, 1ur, ehenmakt und 8 b“ I1“ ber jetzt unter die erweiterte Bestimmung fallen, werden von Zeröffentlichung übertragen. Das Kaiserliche Statistische Amt ver⸗ 1 aber jetzt unt 8 ng . anstaltete eine Nacherhebung über den Stand am 1. Juli 1907, die 3 1 der Kommission von Amts wegen geprüft werden, odaß es si jedoch nur auf 34 Städte mit eigenen Statistischen Aemtern fabrik Dreibrunnen Hirsh und Hammel Aktien⸗ einer weiteren Eingabe seitens der abschlägig beschiedenen erstrelkte. Der Vergleichbarkeit wegen wurden 1907, abgesehen von gesellschaft zu Dreibrunnen bei Saarburg i. Lothr. Personen nicht mehr bedarf. unbedeutenden Aenderungen, dieselben Fragebogen wie 1902 benutzt. ist auf Grund des § 795 B. G.⸗B. die staatliche Genehmigung Es waren für jede einzelne Betriebsabteilung getrennte Fragebogen erteilt worden zur Ausgabe von Schuldverschreibungen auf den— kec essct. für ungelernte und für gelernte Zeitlohnarbeiter und für? kkordlohn⸗ Inhaber im Gesamtbetrage von 1 500 000 ℳ, eingeteilt 8i 0)8 Anlage C zur Eisenbah nverkehrsordnung. arbeiter auszufüllen; im allgemeinen sollten nur städtische gewerbliche

2 G 58p. - d Unternehmungen, die eine Mehrzahl von Arbeitern beschäftigen, ehö 8 88 8 sind verzinslich zu 4 ½ vom Auf Grund der Schlußbestimmung in der Anlage C. zur sichtigt werden. Nicht in die Erhebung einbezogen werden wers lbe vgen halb 8 8 5 29 Eisenbahnverkehrsordnung hat das Neichseigonbahnamg unterm sollten die jugendlichen (unter 16 Jahre alten) Arbeiter und die Hundert und rückzahl ar uf 913 1 Gs re Faxahre 10. d. M. zwei Ergänzungen dieser Anlage verfügt: 8 Lehrlinge sowie sämtliche weibliche Arbeitskräfte, ferner die mit 1913 ab, erstmalig am 1. Juli 1913, auf Grund von g osung. Unter die Ammoniaksalpetersprengstoffe der Nr. I a. A. 1. Notstandsarbeiten beschäftigten Personen; dagegen waren die nicht Vom Jahre 1918 ab ist raschere Tilgung und Kündigung Gruppe a ist „Gelatine⸗Donarit“ nachgetragen mehr voll leistungsfähigen Arbeiker, die aus Gründen vorbeugender des Gesamtbetrags der Anleihe zulässig. ““ pp 8 IE. Armenpflege beschäftigt werden, aufzunehmen. Den gelernten Arbeitern Straßburg den 23 September 19099. 18 8 3 In der⸗Nr. 1d. hat die Ziffer 6 der Eingangsbestimmungen sollten die angelernten zugezählt werden. Ministerium für Elsaß⸗Lothringen 8 eine erweiterte Fassung erhalten, wonach auch parfümiertes In den (33) Städten mit eigenen Statistischen Aemtern ohne 1 en9g; n, Handel und D Chlormethyl (Lance-parfum) unter den für reines Chlormethyl E“ 1 vorgesehenen Bedingungen befördert werden darf.

88 55 sich van 1902 88 hat, vn eding 1 wurden in den bei der Erhebung berücksichtigten Betrieben am vW“ Näheres ist aus Nr. 52 des Reichsgesetzbl. vom 22. d. M.

1. März 1902 37 663, am 1. Juli 1907 52 529 männliche Arbeiter 1 gezählt; einschließlich von Magdeburg waren es 1907 53 965. Läßt man Magdeburg unberücksichtigt, so ist die Arbeiterzahl von 1902 bis J 8 ü88 8 1907 um 39,5 % gestiegen. Die Zahl der ungelernten Zeitlöhner er⸗

Laut Meldung des „W. T. B.“ sind S. M. SS. Luise“, „Hertha“, „Dres den“ und „Bremen“ 24. September in New Hork eingetroffen.

höhte sich in dieser Zeit von 25 165 auf 30 088 (einschließlich von Magdeburg waren es 1907 31 004), die der gelernten Zeitlöhner von 10 114 auf 19 . (20 2607die Zahl 5 ee sank dagegen 8 8 8 4 1 8* 8 8 8 337 786 soinschs⸗ nr oro s 1907: Juli 1883 (Gesetzsamml. S. 195) den Verwaltungsgerichts⸗ getroffen. öeeeeee shtcg des direktor Dr. Sarre in Marienwerder zum Mitglied des S. M. S. „Freya“ ist am 24. September in Tanger 1. Za lerhaltni et . is vüc h. - d Stellvertreter d m „Z2. Das Zahlverhältnis der gelernten zu, den ungelernten G Bezirksausschusses in Breslau und zum Stellvertreter des angekommen und geht am 30. September nach Cagliari (auf Arbeitern wechselt von Stadt zu Stadt; es hängt dies hauptsächlich Stadt. Im allgemeinen liegt der Schwerpunkt in beiden Erhebungs⸗ künstlerisches Feingefühl vermissen, und wenn man aus alten Kirchen Regierungspräsidenten im Vorsitze dieser Behörde auf Lebens⸗ Sardinien) in S ““ sddavon ab, welcher Art die städtischen Betriebe sind; bei Gas⸗, jahren bei der zehnstündigen Arbeitszeit; während aber 1902 da⸗ spätere Einbauten ihler usw. entferne, die im Maßstab völlig ver⸗ zeit sowie b 1 1 8 Wasser⸗, Elektrizitätswerken usw. finden sich viel gelernte, bei Straßen⸗ neben die zehn⸗ bis Aedg. Arbeitszeit am stärksten vertreten ist, griffen seien, so sei dies eine künstlerische Tat. Jeder Stil sei ein

den Regierungsrat Dr. Schlutius in Düsseldorf zum vemnigung Fuhrpark, Kanalisation überwiegen die ungelernten Arbeiter. ist es 1907 die neun⸗ bis zehnstündige. Es läßt sich also Organismus, den man durch fremdartige Zutaten nicht stören Mitglied des Bezirksausschusses in Marienwerder und zum Die Zahl der gelernten Arbeiter hat von 1902 bis 1907 stärker zu⸗ eine Verk ürzung der Arbeitszeit von 1902 28 1907 dürfe. Unter den vielgeschmähten Restaurierungsarbeiten des Stellvertreter des Regierungspräsidenten im Vorsitze dieser genommen als die Zahl der ungelernten; während 1902 die ungelernten erkennen. Bemerkenswert ist die Zunahme der achtstündigen 19. Jahrhunderts seien auch Glanzleistungen wie solche von Essen⸗ Behörde mit dem Titel Verwaltungsgerichtsdirektor auf Lebens⸗ Arbeiter 71,3 %, die gelernten 28,7 % aller Zeitlohnarbeiter aus⸗ und kürzeren Arbeitszeit; während 1902 nur in 9 Städten wein, Tornow und Schäfer. Bezeichneten die Gegner die historisch zeit und ferner 1

den Pfarrer und Dechanten Nikolaus Sellen in Rhein⸗ böllen zum Ehrendomherrn bei der Kathedralkirche in Trier zu ernennen.

1 Von den Personen des

—, 8.

Von den gelernten Arbeitern, und zwar

ungelernten gelernten

In München ist, wie „W. T. B.“ meldet, der Begründer und Leiter der Zoologischen Station in Neapel, Professor Dr. A nton Dohrn nach kurzer Krankheit im 69. Lebensjahre gestorben. Der Verstorbene war in Stettin geboren, studierte in Königsberg, Bonn

V und Jena, wo er sich 1868 als eFesen habilitzerte. Im Jahre 1870 begründete er die Zoologische Station in Neapel, die er mit Unterstützung des Reichs zu dem größten heel e. Laboratorium ausbildete.é Seine wissenschaftliche Arbeit galt vornehmlich den Insekten und Krebsen.

Aufsichtspersonals entfallen entfallen auf die Lohngruppen 6 1907 1902 1907] 1902 1907 1902]111907] 1902 1907

66866 .“ Der Vereinigten Fenner Glashütte und Glas⸗

Lohnsätze in Pfennigen 1907 1902 1907 1902

1 hg

3 gün

31 17 1 24 110 1 75 53 37 49 191 63 186 168 55 491 224 348 440 565 424 105 488 141

unter 200 .B bis unter 250 . 350 70 400 194 450 571 500 408 . 88 294 1 6 22 210 4 2 5 8 700 51 4 2 1 1 1 8 4 4 I“

zusammen 1853 1329 1647 927 1304 1296 V 1432 1030 199 168 510 362.

Bei den Schlossern und bei dem gelernten Aufsichtspersonale sind die Heinrichs⸗ Heidelb am stärksten besetzten Büsegeet ben in beiden Jahren dieselben, shn den ge.svogm nan unter Dach und anderen sind sie 1907 in höheren Stufen als 1902. Weiter wird sehr gewonnen, ebenso diee .. . ärd die Hohtonftsbrhen über Lohnzuf chläge für Nachtarbeit, Sonntagsarbeit und besonders Lebende Bauten, die heute noch ihrem Zwecke dienen, sollen gemäß EeaG Arbeit sowie über die Bezahlung der Wochenfeiertage shkem biterisches Stil restauriert werden und auch nötig werdende Zu⸗ erichtet. 1 3 89 aten und Anbauten sollen in di Stil geha sein. Denn wir könne Die A Se. war in den Fragebogen getrennt für Sommer nicht veg 1 111““; nen und Winter unter Abzug der Pausen erfragt, außerdem die Bemessung modernen Stil haben. Die Ansicht, die alten Architekten hätten der Pausen. Das Tabellenwerk gibt auch diese Angaben getrennt für stets im Geiste ihrer Zeit an⸗ und weitergebaut, sei nicht durchweg die ungelernten und gelernten Arbeiter der einzelnen Betriebe für jede zutreffend, auch ließen die Zu⸗ und Anbauten aus alter Zeit voft

40

227 119 280

55

200 250 300 325 350 375 400 450 500 550 600

154 62 193 1 187 1 24 285 20 40 91 13 13 57 73 1 23 25 17 6 4 16 9

3 4 2 41

49 206

4 3 1 1 2

Verdingungen im Auslande.

Die näheren Angaben über Verdingungen, die beim „Reichs⸗ und taatsanzeiger“ ausliegen, können in den Wochentagen in dessen Expedition während der Dienststunden von 9 bis 3 Uhr eingesehen werden.)

Kriegsministerium in Konstantinopel: D Vergebung der Lieferung von Munitionswagen, Feldschnellfeuergeschützen sowie Ge⸗ schossen für Festungsgeschütze und Granaten wird von neuem amtlich bekannt gemacht. Die Frist für vorläufige Angebote wird bis zum 5 28 1909, die für endgültige bis zum 19. Jee 1909 ver⸗

ängert.

ing

Bulgarien.

Bezirksfinanzverwaltung in Sofia. 14. Oktober 1909: Lieferung nahtloser Stahlröhren nebst Zubehör. Anschlag 11 000 Fr., Kaution 550 Fr. Nähere Bedingungen sind bei der Generaldirektion der bulgarischen Staatsbahnen einzusehen. v“

Theater und Musik.

MNeues Königliches Operntheater. Die Schlierseer führten am Sonnabend die Bauernposse „Der verkehrte Hof“ von Karl Frey und Konrad Dreher auf, die sie schon gelegentlich früherer Gastspiele hier gegeben haben. Es ist das auf der Buͤhne schon viel verwendete Prinzgemahlthema, auf bäuerliche Verhältnisse übertragen und mit Reminiszenzen aus Shakespeares „Bezähmten Widerspenstigen“ und Anzengrubers „Kreuzel⸗ schreibern“ durchsetzt. Terofal spielte, gewandt und humorvoll wie immer, den Bauern, der auf dem seiner Frau gehörigen Hofe „nichts zu sagen“ hat, der allmählich in die Rolle des Petrucchio hinein⸗ wächst und sich zuletzt ausquartiert, bis die Liebessehnsucht die Frau wieder zu ihm führt. In Fräulein Erhardt hatte er eine aus⸗ gezeichnete Partnerin. Herr Vogelsang, das Ehepaar Dirnberger, die Herren 2 „Schuller und andere ergänzten das flotte Zusammen⸗ spiel vortreff ic.. Gesang, Tanz und Zithervorträge sorgten im übrigen dafür, daß die zahlreichen Zuschauer sich gut unterhielten

Viktoria

Königreich Preußen. am

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

30.

Nach amtlicher Meldung ist der Zusammentritt des n. gewählten Landtags für den 9. November, die Feier der Eröffnung für den 11. November in Aussicht genommen.

Bremen.

Die in Bremen tagende Internationale Seerechts⸗ konferenz hat ihre Beratungen vorgestern beendet. 8

machten, waren diese Zahlen 1907 60,2 % bezw. 39,8 %. Die diese kurze Arbeitszeit für einen Teil der städtischen Arbeiter, Schaffenden als Fälsche erke täuschen könne ie ungelernten Arbeiter sind aber unter der städtischen Arbeiterschaft meist für die Feuerhausarbeiter der Gaswerke, in Betracht kam, war Sochif R-her, Jeres Ee E“ immer noch sehr viel stärker vertreten als in der Arbeiterschaft der sie 1907 in 19 Städten zu finden. Diese Arbeitszeit galt 1902 für Dagegen sei ein moderner Stil unmöglich, weil er nur aus einer Privatindustrie; bei einem Vergleiche der Lohnverhältnisse der Arbeiter 0,6 %, 1907 für 2,4 % der gesamten Zeitlohnarbeiter. In der Ver⸗ einheitlichen Geisteskultur und Weltanschauung entstehen könne und wir in städtischen und in privaten Betrieben darf dies nicht außer acht öͤffentlichung des Kaiserlichen Statistischen Amts finden sich noch eine solche nicht hätten. Die Versuche moderner Stilbildung kennzeichneten elassen werden. Die Zahl der Akkordlöhner ist für die städtischen Mitteilungen über die Arbeitszeit der verschiedenen Betriebe, die Acht⸗ sich durch Willkürlichkeiten, durch absolute Nacktheit oder durch Ver⸗ Betriebe von ganz geringer Bedeutung; 1902 machte sie 4,9 %, 1907 stundenschicht der Gasofenarbeiter und die Verschiedenheit der Sommer⸗ gewaltigung der Tektonik. Ansätze zu einem neuen Stil seien nur nur 3,4 % der gesamten erfaßten Arbeiterschaft aus. An Zeich⸗ und Winterarbeitszeit, die von 1902 auf 1907 teilweise beseitigt ist. vorhanden in Beleuchtungskörpern und in Versuchen zu neuer Orna⸗ personal kamen 1902 wie 1907 auf 100 städtische Arbeiter 1,55 Personen. Das Tabellenwerk enthält näheres auch über die Pausen. mmmentik. Doch handle es sich dabei um Experimente. Mit alten Personen mit Beamteneigenschaft sind von der Erhebung nicht erfaßt. 8 Bauten aber dürfe man nicht experimentieren. Der Redner bekämpfte

In den Erhebungsbogen für die Zeitlohnarbeiter war nach weiter solche Versuche moderner Architektur an alten Bauten, rühmte den einzelnen Tagelohn⸗ bezw. Wochen⸗ und Monatslohn⸗ die Taten Schäfers (Meißner Dom) und schloß mit den Worten: sätzen gefragt, nicht auch nach der Zahl der Arbeitstage während Alte Kunstwerke dürfen nicht der Spielball künstlerischer Launen sein. eines bestimmten Zeitraums, sodaß die Statistik nicht eine solche des Zu demselben Thema sprach dann der Landesbaurat a. D. Arbeitsverdienstes, sondern lediglich eine solche der Lohnsätze ist. Rehorst⸗Cöln. Er vertrat zunächst die Ansicht, daß man dann im Von sämtlichen Zeitlohnarbeitern waren alten Stil restaurieren solle, wenn man einzelne Teile eines alten

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den in der Königlichen Hausfideikommißforstverwaltung an⸗ 8 8 . estellten Oberförstern Ludwig Junike zu Bischdorf und e Schroeder zu Klein⸗Wasserburg den Charakter als Forstmeister mit dem Range der Räte vierter Klasse zu verleihen.

Hesterrelch⸗Ungarn.

Der ungarische Ministerpräsident Dr. Wekerle ist vor⸗ gestern vom König Frans Joseph in Audienz empfangen worden und hat, „W. T. B.“ zufolge, die Demission des Kabinetts überreicht.

Das ungarische Amtsblatt veröffentlicht die Ernennung des Justizministers Dr. Günther zum Präsidenten des Obersten Gerichtshofes. Der Ministerpräsident Dr. Wekerle hat das Portefeuille des Justizministers provisorisch übernommen.

Serbien.

Der König Peter hat nach einer Meldung des „W. T. B.“ im Einvernehmen mit der Regierung und ent⸗

ag, eine 5 mit Herrn Berger in der Titelrolle, statt. Die Elsa singt Fräulein Rose, die Ortrud Frau Plaichinger, 8 e b en den Telramund Herr Hoffmann, den König Herr Knüpfer, den Heer⸗ Bauwerks wiederherzustellen hat, deren alte Form unzweifelhaft rufer Herr Bachmann. (Anfang 7 Uhr.) Die bereits angekündigte bekannt ist (z. B. am Cölner oder Wetzlarer Dom). Es handle sich Nachmittagsvorstellung („Hänsel und Gretel“ und „Die Puppenfee“) 8 solchen Fnn um bewdattve . .x die gensadhinften shse eh 1. M 3 vgr zu ermäßigten Preisen 5, I ür Handwerker und Arbeiter, ausschließlich Pause 8 en. Geschmack erfordere. Dagegen sollten Erneuerungen selbständiger statt. Die Damen Dietrich, Parbs, Ober, von Sücgeehe Müllere solut d dnacenszealüchen ersebensschlteg 1-ee de. 2dSbmnden Bauteile, galle Vergrößernngen, An⸗ und Aufbauten nicht 8 Gates, Wichgraf sowie Herr Bachmann sind in der Oper, die Damen 7907 1583 sostem). Anfangslohn für Badewärter monatlich 115 ℳ, jährli ch um Stile des 2 auwerks, sondern in freier moderner Stilgebung aus⸗ Peter, Urbanska, Lucia, Kierschner, die Herren Zorn, Quaritsch, 7 15,8 1 - geführt werden, und stets, wenn ein Baudenkmal mit bisher nicht vor⸗ Müller, Mangelsdorf u. A. in dem Ballett beschäftigt.⸗

52 —7 . ₰ℳ⸗ rao 18 6 stlo 4 4 z0 2 . . Rrs 2 709 7,7. ℳ. steigend bis zum Höchstlohn von 140 ℳ, 8 8- anden gewesenen Wandmalereien oder mit gemalten Fenstern oder Das diesjährige Gastspiel Carusos findet statt: am

Zur Arbeiterbewegung.

Die Badeangestellten und Handwerker bei den städtischen Badeanstalten Berlins haben, wie die „Voss. Ztg.“ berichtet, den Arbeiterausschuß beauftragt, die nachstehenden Wünsche der Ver⸗ wäaltung zur Bewilligung zu unterbreiten: „Verkürzung der Arbeits⸗ zeit für das Badepersonal auf 10 Stunden täglich, bezw. auf ein Maximum von 60 Stunden die Woche. Eine drei⸗ ab⸗ 0, stündige Mittagspause. In jeder Woche ein freier Tag. Arbeitszeit

5 ge Im Königlichen Opernhause findet morgen, Diens Finanzministerium. Wiederholung von „Lohengrin“,

Dem bisherigen Bureauvorsteher bei der Etats⸗ und Kassenabteilung des Finanzministeriums, Geheimen Rechnungs⸗ rat Mischek ist die Zentralbureauvorsteherstelle beim Finanz⸗ ministerium und

dem bisherigen Geheimen expedierenden Sekretär und Kalkulator, Geheimen Rechnungsrat Hendrich ist die Bureau⸗ vorsteherstelle bei der Etats⸗ und Kassenabteilung des Finanz⸗

Wochenlöhner Monatslöhner

ab-⸗ 62 0 solut 70

Tagelöhner

ab⸗ 0/ solut

2 620 5,3 1761 5,0

39 436 30 809

78,9 87,3

1907 1902

ohne Magdeburg

ministeriums verliehen worden. Die Rentmeisterstelle bei der Königlichen Kreiskasse in Fritzlar, Regierungsbezirk Cassel, ist zu besetzen.

Ministerium des Innern.

Deurch Allerhöchsten Erlaß vom 17. September cr. ist der Regierungspräsident von Schwerin in Frankfurt a. O. zum

Mitgliede der Immediatkommission zur Vorbereitung der Ver⸗ waltungsreform berufen worden.

8 Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und 8 8 Medizinalangelegenheiten.

Der bisherige Oberlehrer an dem in der Entwicklung be⸗ griffenen Progymnasium zu Werl Dr. Theodor Brandt aus Werl ist zum Kreisschulinspektor in St. Wendel ernannt

worden.

Das Diphtherieheilserum mit der Kontrollnummer 137, er „Einhundertsiebenunddreißig“, aus dem Serum⸗ laboratorium Ruete⸗Enoch in Hamburg ist wegen Abschwächung zur Einziehung bestimmt. ““

Evangelischer Oberkirchenrat. Zum Pfarrer der deutschen evangelischen Gemeinde zu orto in Portugal ist der Pastor Fritz Olbricht aus Coes⸗ eeld in Westfalen berufen worden.

8 8 Angekommen: 8

Seine 3 Erzellenz der Staatsminister und Minister der öffentlichen Arheiten von Breitenbach, von Dienstreisen.

Nichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 27. September.

Die in Nr. 265 des „Reichsanzeigers“ vom 9. November v. J. veröffentlichten gesetzlichen Bestimmungen der britischen Transvaalkolonie, betreffend die Entschädigung von Beamten der ehemaligen Südafrikanischen Republik, für den durch die Einverleibung der Rexublik bewirkten Verlust

sprechend den bezüglichen Bestimmungen der Verfassung ein Hausgesetz erlassen, das eine Hausordnung für das König⸗ liche Haus festsetzt und die Rechte und Pflichten des Königs gegen die Mitglieder seines Hauses regelt.

Asien.

Nach Meldungen des „W. T. B.“ ist es bei Akiar zu einem Zusammenstoß zwischen Christen und maghrebinischen Arabern gekommen, wobei viele Personen getötet und ver⸗ wundet worden sind. Unter den Getöteten befindet sich auch ein christlicher Priester. Der Wali von Beirut ist nach Akiar abgereist.

Wie der Mutessarif von Assyr meldet, haben die türkischen Truppen im Yemen einen heftigen Angriff der Aufständischen zurückgeschlagen. Die Araber erlitten große Verluste.

Afrika.

8

In der Antwortnote des Sultans Muley Hafid

auf die Einsprüche der Mächte gegen die über die gefangenen nifftendischen verhängten Strafen, die den Mitgliedern des diplomatischen Korps gestern zugestellt worden ist, gibt der Sultan, „W. T. B.“ zufolge, seinen schon in früheren Briefen ausgesprochenen Gesinnungen Ausdruck und erklärt dann, er habe Milde walten lassen, soweit das religiöse Gesetz, das habe ur Anwendung kommen müssen, es gestattete. Weiter erklärt er Sultan, er hoffe, daß die Wiederkehr normaler Zustände in Marokko ihm gestatten werde, nicht wieder zu aͤhnlichen Maßregeln greifen zu müssen.

Nach Meldungen des „W. T. B.“ aus Melilla haben die spanischen Truppen vorgestern nach leichtem Feuergefecht und einem Kavallerieangriff die Position Tanina genommen, die südlich von Mar Chica am linken Ufer des Ued Seluan und nahe dessen Mündung liegt. Die Verluste der Spanier waren gering, die des Feindes bedeutend. Die vichtige Position Tanina wurde verstärkt und wird künftigen Operationen zur Basis dienen. Wie ferner amtlich gemeldet wird, haben die Spanier Nador und die umliegenden Anhöhen besetzt. Zahl⸗ reiche Mauren haben sich unterworfen und 60 Gewehre aus⸗ geliefert.

8

8 Statistik und Volkswirtschaft. ““

Arbeitslohn und Arbeitszeit der Gemeindearbeiter deutschen Städten. Von

einer umfangreichen SFere des Kaiserlichen Amts über „die Regelung des

in

rbeitsverhältnisses der

11u1“

Straßenbahnen,

möglichst kurze Frist haben.

sich zu

sie entfallenden nicht ermittelt, nur sum ist der Durchschnittslo

Steigerun Die Abelten au daß einige davon

Wenn die Zahl der Tagelöhner, zu

streben, ein möglichst dauerndes,

ier wiedergege

Straßenbeleuchtung, den Badeanstalten usw. waltungen und in weiten Kreisen der Arbeiter findet sich das Be⸗ gesichertes, dem Beamtentum sich näherndes Dienstverhältnis heranzubilden, wie es besonders durch lange s. Ne. erreicht wird; andererseits wollen viele Arbeiter

binden,

auf 3,28 ℳ, für 1907 auf 3,76 berechnet.

in dem fünfjährigen Zeitraum 0,48 oder 14,6 v. H. die EEö1 sind zu umfangreich, als

een werden könnten.

zentuale Verteilung der ungelernten und der gelernten Arbeiter auf

denen auch die Stundenlöhner ge⸗ rechnet sind, von 1902 bis 1907 auch im Verhältnis zurückgegangen ist, so überwiegt sie doch bei weitem die übrigen. ist nur ganz schwach vertreten.

Der Wochenlohn

Die längeren Löhnungsfristen, denen wohl auch längere Kündigungsfristen entsprechen, finden sich meist in den Betrieben mit gleichbleibendem Arbeiterbedarf, z. B. bei den der Straßenreinigung und den Marställen, bei der

Bei vielen Stadtver⸗

Wum größte Bewegungsfreiheit

Um die Lohnsätze miteinander vergleichen zu können, sind in der Veröffentlichung des Kaiserlichen Statistischen Amts die Wochen⸗ und Monatslöhne in Tagelöhne umgerechnet. Zur Darstellung in den Tabellen sind Tagelohngruppen gebildet, die in den mittleren Lagen Stufen von 25 ₰, in den unteren und oberen solche von 50 89 1 umfassen; für jede dieser Lohngruppen ist die Zahl der auf Arbeiter an

urchschnittslöhne sind

igegeben. 1gges eines allgemeinsten Vergleiches hn sämtlicher städtischen Arbeiter für 1902

Danach betrug die

Nur die pro⸗

8 Lohngruppen

Lohnsätze in Pfennigen

u ngelernte Arbeiter

1907

die wichtigsten Lohngruppen in der Gesamtheit der Städte folge hier:

gelernte Arbeiter

1902 1907 1902

unter 200

bis unter 250 275 300 325 350 375 400 450 500

500 550 550 2169 600 und mehr. .

von: 200 250 275 300 325 350 375 400 450

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Ueberhaupt.

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Bei den Ungelernten war hiernach 1902 die am stärksten FFes Gruppe die von 3 bis unter 3,25 ℳ, 1907 die von 3,50 bis

Schlosser, Anfangslohn monatlich 135 ℳ, jährlich steigend bis zum Höchstlohn von 160 ℳ. Badewärterinnen, Anfangslohn monatlich 70 ℳ, jährlich steigend um 4 bis zum Höchstlohn von 110 ℳ, Ueberstunden 50 ₰, Nacht⸗, Sonn⸗ und Feiertagsarbeit 100 v. H. Zuschlag. Im Dreischichtsystem der konti⸗ hterliche Betriebszweige zählt, wenn sieben Schichten in eine Woche fallen, die siebente Schicht als Sonntagsarbeit. Sommerurlaub nach einjähriger Dienstzeit 7 Tage, nach fünfjähriger Dienstzeit 14 Tage usw.

.“ dem kürzlich gefaßten Beschluß der organisierten Gold⸗ und Silberarbeiter von Hanau und Umgegend ist, der „Prkf. Ztg.“ zufolge, am Sonnabend bei Arbeitsschluß in sämtlichen Gold⸗ und Silberwarenfabriken von Hanau und Kesselstadt die Arbeit aufgekündigt worden. Aus Triest wird dem „W. T. B.“ telegraphiert: Die Hand⸗ nieter der dem Stabilimento Tecnico Triestino gehörigen Werft für Handelsschiffbau in San Rocco hatten vor ungefähr 14 Tagen die Arbeit niedergelegt. Da die Bemühungen der Werft⸗ leitung, Ersatz zu finden, erfolglos geblieben sind und infolgedessen die Arbeit für die übrigen Kategorien der Werfthandwerker ausgegangen ist, ist die gesamte Arbeiterschaft, 880 an Zahl, entlassen und der Betrieb eingestellt woren.

Kunst und Wissenschaft.

In der ersten Sitzung des zehnten Tages für Denkmal⸗ pflege in Trier (vergl. Nr. 227 d. Bl.) sprachen noch der Geheime Oberbaurat Hofmann⸗Darmstadt und der Profesor Högg⸗Bremen über den Wiederaufbau der St. Michaelskirche in Ham⸗ burg. Ueber die Erhaltung des römischen Kaiserpalastes in Trier sprachen der Professor Gary⸗Berlin und der Geheime Regierungsrat, Professor Dr. Löschke⸗Bonn. Am Abend des ersten Sitzungstages (am 23.) fand im großen Saale der Treviris eine gemeinsame öffentliche Sitzung des 5 es für Henege h he und des Bundes Heimatschutz statt, in der der Stadtbaurat Schilling über Trier und seine Bauten und der Oberbaurat Schmidt⸗Dresden über die Formgebu ng der heimatlichen Bauweise in wirt⸗ schaftlicher Beleuchtung sprachen. 8 1

In der zweiten Sitzung des Tages für Denkmalpflege am 24. d. M. wurde als Ort für die nächste Faaung Danzig gewählt. Dann sielt der Geheime Oberbaurat Hofmann⸗ Darmstadt einen Vortrag ücber die Ausgestaltung des Platzes an der Südseite des Wormser Domes. Einen zweiten v der Professor Weber⸗Dan ig über die Stilfrage bei Wiederherstellung alter Bau lichtkesten Der Redner steht auf dem historischen Ftandpunkt und vertrat in der Hauptsache folgende Ansichten: Tote Hauwerke, die weder ihrem ursprünglichen noch einem anderen Zweck dienen, soll man, wenn sie wertvolle Denkmäler vergangener Zeiten sind, als solche in ihrem Bestande erhalten. Ruinen, die einen in der Landschaft malerischen Wert besitzen, läßt man als solche be⸗ stehen. Tote Bauwerke, die noch unter Dach und Fach sind, beschützt

Einrichtungsstücken ausgestattet wird, sollten diese gleichfalls nicht in dem Stile des Bauwerks oder betreffenden Bauteils, sondern gleich⸗ falls in modernem Stil ausgeführt werden. Dies sei der Standpunkt des weitaus größten Teils der jüngeren nicht bloß der jüngsten deutschen Architekten. Gerade die Ehrfurcht vor unseren alten Baudenkmälern solle uns von dem Versuch abhalten, ihnen Bauteile anzufügen, die im besten Falle mehr oder minder gelungene Nachahmungen und geeignet seien, den ur⸗ sprünglichen Baugedanken zu verwischen. So verhältnismäßig wenige Künstler es noch gebe, die fähig seien, größere Bau⸗ und Wieder⸗ herstellungsarbeiten in moderner Formengebung gut zu lösen, so wenige Architekten gebe es, die die Formensprache früherer Jahrhunderte so beherrschen, daß sie wirklich künstlerische Leistungen damit zustande brächten. Die Mehrzahl der in altem Stile restaurierten Bauten könne man nur mit dem Ausdruck des Bedauerns betrachten; die Nachahmung neben dem Alten habe eine ungewollte Dissonanz ergeben (z. B. an der Marienkirche in Mühlhausen und bei der Restaurierung des Braunschweiger Gewandhauses). Es sei kein Unglück, daß die Marienburg und die Hohkönigsburg hergestellt worden sind, aber es sei lebhaft zu bedauern, wenn jetzt mehr und mehr rheinische Burgen stilrein restauriert würden. Verkehrt sei es, alle Restaurierungsarbeiten des 19. Jahrhunderts in Bausch und Bogen zu verdammen, einzelne solcher Bauten von Schmidt, Un⸗ gewitter, Heideloff, Essenwein, Schäfer verdienten Anerkennung, aber im ganzen sei uns die alte Formensprache zu wenig vertraut, als daß da künstlerisch einwandfreie Leistungen möglich wären. Der Kernpunkt sei die Frage: was ist Stil. Sei Stil nach Semper die Uebereinstimmung einer Kunsterscheinung mit ihrer Entstehungsgeschichte, mit allen Vorbedingungen und Umständen ihrer Werdens, so dürften wir von einem modernen Stil sprechen. Es sei keine Phrase, wenn wir sagen: unsere Bauten sollen das Kunstempfinden unserer Zeit widerspiegeln, als Dokumente der schöpferischen Kraft unserer Zeit auf die Nachwelt kommen. Möge auch das Kunstempfinden unserer Tage etwas schnell wechseln, so fehle unserer modernen Kunst⸗ entwicklung doch nicht die Kontinuität. Wir wollen genaues Studium des Alten, wollen aber frei werden vom Stil; wir wollen uͤber dem Stil stehen und ihn nach dem Empfinden unserer Zeit umgestalten, weiterbilden. Solche Werke besäßen wir; den archaistischen Werken Schäfers dem Universitätsbau zu Marburg und der Kirche zu Karlsruhe —, ständen als moderne Bauten in Formen unserer Zeit Theodor Fischers Universität zu Jena und Kirche zu Schwabing gegenüber, glänzende Beispiele von Werken eines Meisters, der über den Stilen stehe. Und noch könnte man eine ganze Reihe f hätzens⸗ werter Leistungen moderner Architekten nennen, die das Jahrhundert überdauern würden, wie Martin Dülfers Theater zu Dortmund, die protestantische Kirche Fritz Schumachers in der 3. deutschen Kunst⸗ Dresden, Olbrichs Warenhaus Tietz in Düssel⸗ dorf, Werke von Billing, Hoffmann u. a Hinse Bauten seien Vertreter der Richtung, die wir modern nennen. Wie in der Architektur gehe auch durch die moderne Plastik und Malerei ein frischer lebendiger Zug. Männer wie Otto Gußmann in Dresden

man, damit sie keine Ruinen werden. Bauwerke, wie den Otto⸗

seien den Aufgaben der Denkmalpflege durchaus gewachsen. Wir seien

19. Oktober in „Carmen“, am 21. Oktober in „Bohdme“ und am 23. Oktober in „Bajazzi“. Das Abonnement, die ständigen Reservate sowie die Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. ie Abonnenten können gelegentlich der Abhebung der Abonnements⸗ billette für Oktober gegen Vorzeigung des A onnementsvertrages die Karten zu ihren lätzen zum Kassenpreise (ein⸗ schließlich Vorverkaufsgebühr) in der Königlichen Theaterhau tkasse (Schauspielhaus) in Empfang nehmen. Die Reservatinhaber haben das Recht, am 3. Oktober, Vormittags zwischen 9 und 10 Uhr, an der Kasse des Königlichen Opernhauses, ebenfalls gegen Zahlung des Kassenpreises ꝛc., auf ihre Legitimationskarte die Billette abzuheben. Falls die Abhebung seitens der Abonnenten oder Reservatinhaber zu den gedachten Zeitpunkten unterbleibt, wird über die Billette sofort anderweit verfügt. Die b der Plätze sind folgende: Fremdenloge 40 ℳ, Orchesterloge 30 ℳ, I. Rang und Parkett 25 ℳ, II. Rang 18 ℳ, III. Rang 12 ℳ, IV. Ran Sühe 6 ℳ, IV. Rang Stehplatz 3 ℳ. Vorbestellungen au Billette werden nicht angenommen und bleiben unbeantwortet. Der öffentliche Verkauf der Billette erfolgt am 11. Oktober 1909 am Schalter III des Königlichen Opernhauses für sämtliche Platz⸗ gattungen von 10 ¼ Vormittags ab bis 1 Uhr Mittags, an den weiteren Tagen in der gewöhnlichen Weise.

Im Königlichen Schauspielhause wird morgen Molidres „Eingebildeter Kranker“, bearbeitet von Paul Lindau, in der bekannten Besetzung wiederholt.

In der Komischen Oper wird als erste Neuheit in dieser Spielzeit die vieraktige Oper uferstebang⸗ von Fr. Alfano auf⸗ geführt. Der Text ist nach dem gleichnamigen Roman von Leo

olstoi bearbeitet.

Die für Sonnabend in der Volksoper angesetzte Erst⸗ aufführung von Verdis „Maskenball“ mußte wegen plötzlich ein⸗ etretener Hindernisse auf den morgigen Dienstag verschoben werden.

as Wochenrepertoire bringt außer dem „Maskenball“ noch die neu einstudierte Dper „Martha“ von Flotow und Wiederholungen von „Traviata und „Zar und Zimmermann“. In Vorbereitung be⸗ inden sich Meyerbeers „Hugenotten“, Verdis „Rigoletto“ und ossinis „Tell“.

Emmy Destinn wird vor ihrer Abreise nach Amerika am 29. Oktober im Saal der Philharmonie ein einziges Konzert veranstalten— 8 11“

Berlin, 27. September 1909.

Zum zweiten Male hatte die preußische Regierung hundert Turn⸗ warte und Vorturner aus Vereinen der Deutschen Turnerschaft an die Landesturnanstalt Berlin zu Fort⸗ bildungskursen zusammenberufen. Diesem Lehrgang liegt zu Grunde, die Teilnehmer in allen Zweigen des deutschen Turnens zu seFchen vor allen Dingen aber sie für den Unterricht der

chulentlassenen Jugend zu befähigen. Während der anzen Zeit 888 die Mitgneber der Kurfe sowohl dbeocctisch wie

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