1910 / 5 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 07 Jan 1910 18:00:01 GMT) scan diff

Ministerium für Landwirtschaft, Domäne und Forsten.

Dem Regierungs⸗ und Forstrat Freiherrn von Wangen⸗

heim ist die Forstinspektion Potsdam⸗Joachimsthal übertragen

worden.

Der Oberförster Kunz in Schirpitz ist nach Poggendorf und der Oberförster Wannow in Wodek nach Liebenwalde versetzt worden.

Dem Oberförster Huber in Stralsund ist die Oberförster⸗ stelle Wodek, dem Oberförster Kniehase in Schneidemühl die

Ooberförsterstelle Schirpitz und dem Oberförster Rudolf Schulz in Koblenz die Oberförsterstelle Wadern übertragen worden.

Zu Oberförstern, zunächst ohne Uebertragung eines Reviers, sind ernannt worden die Forstassessoren Albrecht in Siegburg, Fischer in Harburg, Hooß in Eberswalde, Loycke in Neu⸗ stettin, Radtke in Gumbinnen, Schmitz in Arnsberg, Frei⸗ herr Spiegel von und zu Peckelsheim in Haigerloch und Weißenborn in Nienburg. .

Der Förster Müller in Gräfendorf, Oberförsterei Sitzen⸗ roda, Regierungsbezirk Merseburg, und der Hegemeister Urtel in Warsin, Oberförsterei Jägerhof, Regierungsbezirk Stralsund, sind endgültig zu Revierförstern ernannt worden.

Der Titel „Hegemeister“ wurde verliehen den Förstern:

Bartels in Schmöckwitz, Oberförsterei Grünau⸗Dahme, Regierungsbezirk Potsdam,

Gülzow in Chorin, Oberförsterei Chorin, Regierungs⸗ bezirk Potsdam,

Hartmann in Sonnenburg, Oberförsterei Freienwalde, Regierungsbezirk Potsdam,

Montag in Rauen, Oberförsterei Kolpin, Regierungs⸗ bezirk Potsdam,

Nieckandt in Gadow, Oberförsterei Neuendorf, Re⸗ gierungsbezirk Potsdam,

Regling in Sternschanze, Oberförsterei Potsdam, Re⸗ gierungsbezirk Potsdam,

Schulz in Michendorf, Oberförsterei Kunersdorf, Re⸗ gierungsbezirk Potsdam,

Straßburg in Kanne, Oberförsterei Grünau⸗Dahme, Regierungsbezirk Potsdam,

Wenzke in Rehberge, Oberförsterei Tegel, Regierungs⸗ bezirk Potsdam.

Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinalangelegenheiten.

Der bisherige Privatdozent in der theologischen Fakultät der Friedrich Wilhelms⸗Universität zu Berlin, Professor D. Dr. Carl Schmidt, wissenschaftlicher Beamter bei der Akademie der Wissenschaften daselbst, und

der bisherige Privatdozent in der philosophischen Fakultät der Universität zu Breslau Dr. Konrat Ziegler sind zu außerordentlichen Professoren in denselben Fakultäten ernannt worden.

Der bisherige Kreisschulinspektor im Nebenamte, Pfarrer Heinrich Gonnermann aus Kruspis, Kreis Hersfeld, ist

zzum Kreisschulinspektor für Cassel Land,

der bisherige Rektor Otto Pape aus Hoya zum Kreis⸗ schulinspektor für Hannover und Linden Land ernannt worden.

Die Kreisarztstelle des Kreises Rawitsch, Re⸗ Posen, mit dem Amtssitz in Rawitsch, ist zu esetzen.

Königliche Akademie der Künste.

Siegfried Ochs⸗Stiftung. Ddie Stiftung gewährt im Bedarfsfalle Beihilfen an ausgebildete, selbständig wirkende deutsche Musiker (Komponisten, Dirigenten, Sänger und Instrumentalisten). Zu diesem sen. wird ein Teil der Zinseinkünfte der Stiftung verwendet, der für das Jahr 1910 auf 400 festgesetzt ist.

Dieser Betrag kann sowohl einem einzigen Bewerber bewilligt, als auch an mehrere Künstler, keinesfalls aber an mehr als 10, ver⸗ teilt werden.

Ausführlich begründete Bewerbungsgesuche nebst einem Nachweis

über die deutsche Reichsangehörigkeit sind bis zum 1. März 1910 an die Königliche Akademie der Künste, Berlin W. 64, Pariser Platz 4, einzureichen.

Verheiratete, welche für ihre Familie zu sorgen haben, werden vert Uhihbetreßeten⸗ Erwerbsunfähige vor Erwerbsfähigen berück⸗ sichtigt.

8 GEöbe nach Geschlecht, Alter und Konfession bleiben außer Betracht. Stipendien zu Studienzwecken werden nicht verliehen. Berlin, den 7. Januar 1910. Der Präsident. Arthur Kampf.

11““

Hauptverwaltung der Staatsschulden.

Bekanntmachung.

Bei der heute Bsenchch in Gegenwart eines Notars be⸗ wirkten Verlosung der 4 ½ prozentigen Prioritäts⸗ obligationen (I. Emission) der früheren Braun⸗ schweigischen Eisenbahngesellschaft sind folgende Nummern gezogen worden:

Nr. 607 bis 611, 614, 615, 621, 622, 625, 726, 732 bis 735, 740, 742, 744, 746, 747, 807, 810 bis 812, 815, 816, 818 bis 821, 923, 927, 928, 930, 933, 935, 937, 940, 942,

943 =

40 Stück à 3000 = 120 000 ℳ;

Nr. 1967, 1969, 1972, 1974, 1976, 1981, 1989 bis 1991, 1993, 1996, 1998, 1999, 2000, 2001, 2005, 2007, 2010, 2014, 2016, 2121, 2126, 2129 bis 2131, 2138, 2140, 2143, 2147, 2152, 2154, 2155, 2160, 2162, 2163, 2165 bis 2167, 2169, 2172, 2449 bis 2451, 2456, 2457, 2461, 2465, 2466, 2468, M2469, 2476, 2478, 2481, 2483, 2485, 2488, 2489, 2495, 2500,

2503, 2932 bis 2936, 2939, 2942, 2944 bis 2946, 2949, 2952, 2953, 2955, 2957, 2961 bis 2964, 2966 =

80 Stück à 1500 = 120 000 ℳ:

Nr. 4977, 4978, 4982, 4984, 4986 bis 4988, 4991 bis 4993, 4996, 5001, 5002, 5007, 5009, 5013 bis 5015, 5021, 5023 bis 5025, 5027 bis 5030, 5033, 5039 bis 5041, 5359 bis 5361, 5371, 5375, 5377, 5386 bis 5391, 5393, 5395, 5400, 5403, 5404, 5410, 5412 bis 5415, 5418, 5421 bis 5424, 5427, 5428, 5430, 5623, 5624, 5626, 5627, 5629 bis 5633, 5636, 5639, 5640, 5642, 5644, 5646, 5653, 5657 bis 5659, 5663, 5665, 5670, 5673, 5676, 5677, 5679, 5683, 5684, 5686, 5687, 6536 bis 6538, 6544, 6546, 6553, 6554, 6557, 6563, 6565 bis 6572, 6574, 6578, 6581, 6585 bis 6588, 6591, 6592, 6600, 6601, 6605,

6796, 7305, 7327, 7367,

7743,

10688, 10710,

2

8

6606, 6743, 6750, 6751, 6754, 6758, 6762, 6763, 67. 6770, 6772, 6774 bis 6776, 6784, 6788, 6790 bis 6793, 6797, 6799, 6801, 6802, 6810 bis 6812, 6817, 6819, 7307 bis 7309, 7312 bis 7314, 7316, 7319 bis 7324, 7326, 7329 bis 7331, 7334, 7339, 7341, 7345, 7350, 7364 bis 7370, 7371, 7733, 7734, 7736, 7737, 7739 bis 7741, 7745, 7753, 7756, 7758 bis 7764, 7768, 7769, 7771 bis 7774, 7779, 7780, 7782, 7783, 7785, 7789, 8399, 8404, 8406 bis 8408, 8412, 8413, 8415, 8416, 8418, 8420, 8422, 8425, 8427, 8431, 8434, 8436, 8437, 8442, 8444, 8445, 8450, 8452, 8456, 8457, 8464, 8466 bis 8469, 8592, 8593, 8595, 8598 bis 8600, 8602, 8604 bis 8606, 8611, 8613 bis 8615, 8617, 8618, 8624 bis 8626, 8628, 8634 bis 8639, 8641, 8647, 8648, 8651, 10650, 10651, 10655, 10657, 10659, 10663, 10664, 10668, 10669, 10671 bis 10675, 10678, 10680, 10685 bis 10690 bis 10693, 10696, 10699, 10700, 10704, 10705, 11149, 11150, 11152 bis 11154, 11156 bis 11158, 11160, 11163, 11166 bis 11168, 11171, 11174, 11175, 11179, 11182, 11184, 11185, 11187 bis 11189, 11191, 11193, 11195, 11197, 11199, 11201, 11203, 11474, 11475, 11477, 11478, 11482, 11483, 11485, 11489, 11491, 11493, 11494, 11498, 11501, 11504, 11505, 11507 bis 11509, 11511, 11513 bis 11515, 11517, 11520 bis 11523, 11525, 11526, 11530, 11531, 11536, 11540, 11542, 11543, 11545 11548, 11554, 11665, 11560, 11565 bis 11567, 11573, 11576, 11578, 11582, 11585, 11586, 11595, 11598, 11600, 11604, 11792 bis 11797, 11799 11805 =

399 Stück à 300 = 119 700 ℳ, zusammen 519 Stück über 359 700 ℳ.

Dieselben werden den Besitzern zum 1. April 1910 mit der Aufforderung gekündigt, die in den ausgelosten Nummern verschriebenen Kapitalbeträge nebst den Stückzinsen für die Zeit vom 1. Januar bis 31. März 1910 gegen Quittung und Rückgabe der Obligationen und der nach dem Kündigungs⸗ termine zahlbar werdenden Zinsscheine Serie IV Nr. 12 bis 20 nebst Erneuerungsschein (Talon) für die nächste Zinsscheinreihe bei der Staatsschuldentilgungskasse in Berlin W. 8, Tauben⸗ straße 29, zu erheben. Die Zahlung erfolgt werktäglich von 9 Uhr Vormittags bis 1 Uhr Nachmittags mit Ausschluß der letzten beiden Geschäftstage jedes Monats. Die Einlösung geschieht auch bei den Regierungshauptkassen und in Frankfurt a. M. bei der Kreiskasse und ferner bei den Bankhäusern Lehmann, Oppenheimer u. Sohn in Braunschweig, Mendelssohn u. Co. in Berlin und der Berliner Handels⸗ gesellschaft in Berlin. Die Effekten können einer dieser Stellen schon vom 1. März 1910 ab eingereicht werden, welche sie der Staatsschuldentilgungskasse zur Prüfung vorzulegen hat und 8b 8 Feststellung die Auszahlung vom 1. April 1910 ab ewirkt. Der Betrag der etwa fehlenden Zinsscheine wird vom Kapital zurückbehalten. Mit dem 31. März 1910 hört die Verzinsung der verlosten Obligationen auf. Gleichzeitig werden die bereits früher ausgelosten, nach⸗ stehend aufgeführten, noch rückständigen Obligationen wieder⸗ holt und mit dem Bemerken aufgerufen, daß deren Verzinsung mit dem 31. März des Jahres ihrer Verlosung aufgehört hat und jeder Anspeich aus ihnen erlischt, wenn sie 10 Jahre lang alljährlich einnkaͤl öffentlich Kusgerusßn und dessenungeachtet nicht spätestens binnen Jahresfri

Aufrufe zur Einlösung vorgelegt sein werden.

Auus der Kündigung zum 1. April 1 905.

zu 300 ℳ. Nr. 10054.

Aus der Kündigung zum 1. April 1906

Nr. 1455. 1 zu 300 ℳ. Nr. 7174, 8022, 8150, 8760, 10191.

Aus der Kündigung zum 1. April 1907.

1 zu 300 ℳ. Nr. 4345, 8808. Aus der Kündigung zum 1. April 1 zu 3000 ℳ.

8 zu 1500 Nr. 1450, 2030, 2052, 2191. 328 800 ℳuℳLh-x.x..,,

Nr. 5407, 8731, 8905, 8917, 8941, 9427, 9428, 10807. Aus der Kündigung zum 1. April 1909.

zu 1500 ℳ. 1510, 3065, 3066. zu 300 ℳ.

Fpormulare zu den Quittungen werden von sämtlichen Ein⸗ lösungsstellen unentgeltlich verabfolgt.

Berlin, den 3. Januar 1910.

Hauptverwaltung der Staatsschulden. von Bischoffshausen.

Antrag der Landesversicherungsanstalt Elsaß⸗Lothringen, b treffend die Genehmigung von Mehrleistungen gemäß § 8 des Invalidenversicherungsgesetzes, und über mehrere Einga⸗

Beschluß gefaßt.

11ö1u“ 8 38 Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Vic Luise“ vorgestern in Caimanera (Südküste von Cuba) ei getroffen und gestern von dort nach Port au Prince (Haij in See gegangen. 4 Arcona“ ist vorgestern in Itsu⸗Kushimg (Japan) eingetroffen und gestern von dort wieder in Sp gegangen.

Großbritannien und Irland.

Der Premierminister Asquith hat gestern abend in B eine Rede gehalten, in der er, „W. T. B.“ zufolge, auf d vorgestern mitgeteilten Ausführungen Balfours über Englanze Seemachtstellung einging und sagte:

Alle Anstrengungen, die gemacht worden seien, um Schrecken wa Deutschland und dessen Marine heraufzubeschwören, seien recht mat Balfour habe in Hanley mit gewohnter Naivität die Ze⸗ nahme dieser Furcht geschildert, ohne jedoch selbst eine Verantwortun zu übernehmen. Was die Behauptungen Balfours über die Meinung dall Diplomaten der kleineren Mächte über die Unvermeidlichkeit eines Krieg betreffe, so sei es sehr vorsichtig von Balfour gewe daß er diesen Ansichten nicht zustimme. Er (Asquith) versichere ohne Bedenken, daß, soweit er unterrichtet se⸗ keine solche übereinstimmende Meinung unter den europäischen Staatz männern und Diplomaten herrsche. eine große noch eine kleine, rechne in ihrer Politik mit der Annahm⸗ daß ein Krieg zwischen Großbritannien und Deutschland unvermeidlch

wahrscheinlich sei.

einem Streite großen befreundeten Nation Anlaß geben könnte. auf Balfours Behauptung zu sprechen, Deutsche nicht Mänm der Regierung, aber Leute an der Spitze bedeutender Unternehmunga hätten gesagt: „Glaubt Ihr, daß wir je zulassen werden, daß Em. land eine Tarifreform annimmt?“ und führte aus: „Wenn wirklich solc Unterhaltungen mit Balfour selbst stattgefunden haben, so ist es sel sam, daß sein Sinn für Humor so völlig eingeschlafen sein sollte, di er nicht bemerkt haͤtte, daß seine deutschen Freur Bären aufgebunden haben. s in beiden Ländern, die eifrig und aufrichtig bestrebt ist, ein bessen gegenseitiges Verstehen zustande zu bringen, dadurch erregt werde daß ein hervorragender Staatsmann öffentlich aller Welt Kenn von albernen Drohungen gegeben hat, die, ob im Scherz oder Eng einen Augenblick beachtet ffenbar wird Furcht vor Deutschland erregt zu Wal zwecken. Die Regierung hat aber wirksame Schritte getan, ums d neuen Lage zu begegnen, nicht in irgend einem Sinne von Fi. seligkeit, sondern zur Aufrechterhaltung unserer eigenen, tatsäch Ueberlegenheit.“

Der Staatssekretär für die Kolonien Earl of C führte gestern, obiger Quelle zufolge, Rede aus:

Die Eigenschaften, bei unseren Taten, Gr nicht Monopol irgend wäre nicht vernünfti Ehrgeiz betrachten,

ausgefallen.

en, hinzuzufüga, Varum habe er dies betont,

Nicht eine einzige Macht, weie oder auch

Asquith kam dam

Warum sollte di tliche Meinm

wert sind,

in Portsmouth in einme

auf die wir stolz sind, Patriotismus, Km. öße unserer Mission in der Welt, alles de Nation sein. (. das, was wir bei uns selbst als ehrenhafte 1— brutale Gier zu nennen, we sie tun, was wir tun. Es gibt viele Leute in Europa, die uns ft die habsüchtigste Nation auch in Deutschland, wie bei uns, furchtsame Menschen, die glaube lotte sei bereit, einen Angriff auf die deutsche Kis 8 ie beiden Völker wünschen in Freundschaft zu lebe Wir stellen aber die Tatsache fest, daß die Ideale zweier guf Nationen sich einander widersprechen und in Konflikt Deshalb ist es für uns nötig, vpölli aber nicht uns

t nach dem letzten öffentlichen

der Welt ansehen. olglich gibt⸗ die britische zu machen.

eraten könm vorbereitet zu selbst zum Gegenstande des Spottes der Was das Budget für das kommende kann ich nur sagen, daß es schwere Lasten bringen wird. Was Schiffbau betrifft, so hat die Eile Nachteile gehabt; denn jedes der Dreadnoughtklasse war besser als sein Vorgänger. Verbrechen gegen die Steuerzahler sein, über das nötige Maß h Sicherheit hinaus zu bauen; denn es müssen nicht nur die Kosten ff den Bau, sondern auch die für den Unterhalt der Mannschaften Betracht gezogen werden.

Jahr betri

Frankreich. 1 „Agence Havas“ hat

einer Meldun * 34*½ 82 - 2 e ein Zwi

tunesisch⸗tripolitanischen Grenz In der Nähe des Forts Dehibat sind regul⸗ türkische Soldaten aus Tripolis in ein Gebiet eingerückt, d Tunis als ihm gehörig betrachtet. tunesischen Soldaten wurden Schüsse gewechselt, do Da die Grenze zwischen

Zwischen den türkischenn

jemand verletzt wurde. 1 Tripolis nicht genau bestimmt ist, sind ähnliche Zwischenf türkischen und mals vorgekommen. Die französische Regierung hat nunme ihren Botschafter in Konstantinopel beauftragt, an die türki zu richten, sie möge den tripolitanisch iie notwendigen Anweisungen zugeln lassen, um die Bewegung der türkischen Soldaten zum t stand zu bringen. Auch der türkische Botschafter in Paris! n diesem Sinne gehaltenes Schreiben an seine Regiem Die türkische Regierung hat wissen lassen, daß

tunesischen

Regierung das Ersuchen Behörden unverzüglich

Nichtamtliches. Deutsches eich. Preußen. Berlin, 7. Januar.

Seine Majestät der Kaiser und König beg Sich, „W. T. B.“ zufolge, heute, am Todestage weiland Ihrer Majestät der Kaiserin Augusta, nach Charlottenburg und

m dortigen Mausoleum einen Kranz nieder. v

1“ 20

In der am 6. d. M. unter dem Vorsitz des Staats⸗ ministers, Staatssekretärs des Innern Delbrück abgehaltenen Plenarsitzung des Bundesrats wurde über die Besetzung einer Ratsstelle beim Reichsgericht Beschluß gefaßt. Dem Antrage wegen zollfreier Einlassung der von der nationalen Eisenbahn⸗ und Verkehrsmittelausstellun Buenos Aires zurückkommenden deutschen Ausstellungs⸗ güter wurde zugestimmt. Mit der Ueberweisung des Ent⸗ wurfs eines Hausarbeitgesetzes und des Entwurfs Gesetzes, betreffend die Abänderung der §§ 114 a, 120 usw. der Gewerbeordnung, an die zuständigen Ausschüsse erklärte die Versammlung sich einverstanden. Schließlich wurde über den

im Prinzip mit Verhandlungen über eine endgültige Feststel⸗

der tunesisch⸗tripolitanischen Grenze einverstan

Griechenland.

In der Deputiertenkammer brachte der Fina minister, „W. T. B.“ zufolge, gestern eine Gesetzesvort⸗ ein, durch welche die Regierung zur leihen ermächtigt wird. Die eine Anleihe, 150 Millionen Drachmen, ist für Eisenbahnbauten be⸗ zur Beseitigung des

Aufnahme von zwei! im Betrage

die andere Anle

haben sich die Eingeborenen von Bokoya an der Gt des Tagnidis on der spanischen He

worfen. Die baldige e weiterer

schaft un⸗

Statistik und Volkswirtschaft.

Zur Arbeiterbewegung. 1n Eine außerordentlich zahlreich besuchte Versammlung der Flies leger und Hilfsarbeiter Groß⸗Berlins, Vofs. Ztg. Tarifvorlage,

die gestern ah⸗

einer neuen

beraten war und folgende Hauptpunkte enthält: noan durc Arbeitszit: bei, Wiedereinführung der Frübsüch. lchtst⸗ beneget Beseitigung des Zwischenmei

8 echennaeistevene. . n für Fliesenleger 1 ℳ, Ueberstunden bis 9Uhr Abends 1,25 ℳ, Gundemann uns esttagsarbeit 2 die Stunde. Hilfsarbeiter 65 75

1 Nach unde, Ueberstunden 25 v. H. Zuschlag, Nacht⸗, Sonn⸗ und EI.

arbeit den doppelten Stundenlohr ifdauer bis 30. Juni Verhandlungen mit den Arbeitgebern sind ergebnislos ver⸗ en. Einstimmig wurde ein G angenommen, in dem die laneifkommission beauftragt wird, der Arbeitgeberkommission mit⸗ Fürlen da eine Verlängerung des am 31. Dezember 1909 ab⸗ elaufenen arifvertrags uüͤber den 15. Januar d. J. hinaus auf 2 all stattfinden solle. Komme bis dahin kein Vertrag zu⸗

n S . 5. 4 * 8 solle eine sofort einzuberufende neue Versammlung weitere 7

Beschlüsse fassen. 1u“ (Weitere „Statistische Nachrichten“ s. i. d. Ersten Beilage.)

Kunst und Wissenschaft.

Die Königliche Akademie der Wissenschaften hielt am 9 unter dem Vorsitz ihres Sekretars Herrn Vahlen eine Gesamtsitzung, in der Herr Hirschfeld über „Vermutungen

ur antrhmischen Geschichte“ las. Sie betrafen 1) die Ge⸗ scichte des Decemvirats; 2) die Ueberlieferung des ersten Gallier⸗ krieges; 3) die Wahl der Volkstribunen vor dem Publilischen Gesetz. Herr Harnack berichtete, daß Herr Harris eine ürchristliche Liedersammlung in syrischer Ueber⸗ setzung entdeckt und veröffentlicht hat. Es sind die „42 Oden Salomo's“, von denen bisher fünf in der Pistis Sophia und ein Zitat aus Lactantius) bekannt waren. Herr Harnack sunaelt sich nähere Mitteilungen in einer späteren Sitzung vor. Vorgelegt wurden Bd. 33 der Politischen Korrespondenz Friedrichs des Großen. Berlin 1909; von dem Unternehmen der Ausgabe der griechischen christlichen Schriftsteller der ersten drei Jahrhunderte d. 3 des Clemens Alexandrinus. Hrsg. von O. Strählin. Leipzig 1909: Abt. 1 des von der Akademie unterstützten Werkes O. Mann, Kurdisch⸗persische Forschungen: Die Tajik⸗Mundarten der Provinz Fars. Verlin 1909; von Hrn. Hertwig sein Werk Allgemeine Frtogie 3. Aufl. Jena 1909; endlich das von dem korrespon dierenden Mitglied Hrn. Heinrich Rosenbusch in Heidelberg eingesandte Werk Elemente der Gesteinslehre. 3. Aufl. Stuttgart 1910.

In der am 16. Dezember unter dem Vorsitz ihres Sekretars Herrn Waldeyer abgehaltenen Peam der phyf ikalisch⸗mathema⸗ tischen Klasse las Herr Engler über die Bedeutung der Araceen für die pflanzengeographische Gliederung des tropischen und extratropischen Ostasiens. Die Arten fast aller Gattungen der Araceen zeigen gleichartiges physiologisches Ver⸗ halten; man kann daher die Verbreitung der einzelnen Gattungen bei der Begrenzung der Florengebiete sehr gut verwerten, so auch bei der⸗ jenigen der ostasiatischen. Es wird dier Bedeutung der Araceen für die Charakterisierung der Provinzen des Monsungebietes geleigt ferner dargetan, wie auch durch ihre Verbreitung ein oft inesisch⸗ Uebergangsgebiet begründet ist, welches zwischen dem Monsungebiet und dem extratropischen Ostasien einen Teil des östlichen Chinas und

tags

des südlichen Japans umfaßt.

An demselben Tage hielt die philosophisch-⸗historische Klasse unter dem Vorsitz ihres Sekretars Herrn Vahlen eine Sitzung. In ihr berichtete Herr Sachau über den Abschluß der Zusammensetzung und Ordnung der zurzeit im König⸗ lichen Museum befindlichen Papyrusurkunden, die bei den deutschen Ausgrabungen auf der Nilinsel Elephantine gefunden worden sind. Er erklärte des näheren die Papyri 61 und 62, die Bruchstücke einer aramäischen Uebersetzung der Behistün⸗Inschrift des Königs Darius I. enthalten. Von den drei Versionen, die in die Felswand von Behistan eingemeißelt sind, der altpersischen, elamischen und assyrisch⸗babylonischen, steht die letzte dieser neu gefundenen Aus⸗ gabe am nächsten, indem sie wie jene die Zahlen der in den Kriegen des Königs getöteten und gefangenen Feinde angibt, die in den anderen Versionen fehlen. Diese Papyri geben wahrscheinlich ein Zeugnis von der offiziellen Verbreitung der öniglichen Inschrift im ganzen Umfange des Achämenidenreiches.

Von Shackletons Südpolarexpeditionon.

Einen großen Tag, wie Berlin ihn im letzten Jahrzehnt wieder⸗ holt gefeiert, als u. a. Nansen, Amundsen, Sven Hedin von ihren Forschungsreisen Resbalche gaben, brachte gestern auch der Besuch von Ernest Shackleton und sein Bericht über die erfolgreiche britische Südpolarexpedition unter seiner Leitung, die sich bis auf 25 geographische Meilen dem Südpol nähern konnte. Die Gesell⸗ schaft für Erdkunde hatte in richtiger Voraussicht, daß ganz Berlin die Gelegenheit wahrnehmen werde, den kühnen Reisenden zu sehen und zu Hüen nach dem großen Krollschen Theatersaal am Königsplatz eingeladen. In Wahrheit langte dieser Saal nur eben zu, um allen, die erschienen, wenn auch nicht immer Sitz⸗, so doch Hörgelegenheit zu geben. Auch Ihre Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Frau Heonpren ze e Seine Hoheit der Herzog Adolf Friedrich von Mecklenburg, der Minister der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten von Trott zu Solz, der Staatssekretär Kraetke. und so ziem⸗ lich die gesamte wissenschaftliche, genauer die liche Welt von Berlin, ja, Gäste von mehreren deutschen Uni⸗ versitäten waren erschienen. Nachdem Shackleton, ein breitschultriger Mann von Mittelgröße und sympathischer Erscheinung, dem man die Fähigkeit, große Strapazen zu ertragen, wohl an⸗ sieht, den hohen Herrschaften vorgestellt war seine Gattin und deren Schwester hatten in zweiter Reihe Platz genommen —, richtete der Vorsitzende der Gesellschaft für Erdkunde, Geheimrat Professor Dr. Penck einige herzliche Worte der Begrüßung sowohl an den Redner des Abends als an die so zahlreich erschienene Becöe ft, worauf Herr Shackleton die Rednertribüne bestieg. ine ersten Worte brachten e vielen eine Enttäuschung; denn nicht allen war inzwischen bekannt geworden, daß der Vortragende statt, wie verheißen, deutsch englisch sprechen werde. Shackleton entschuldigte die Programmabweichung in launiger Weise, behauptend, sein Deutsch sei nicht in dem Grade tadellos, daß er hoffen dürfe, deutsch redend besser verstanden zu werden, als englisch redend. In dem Punkte hat er sich wohl zu bescheiden über seine linguistischen Fähigkeiten ausgedrückt, da er ja am Freitag in der Kolonialgesellschaft deutsch zu sprechen sich vorgesetzt haben soll; jedenfalls vermochte der Redner sogleich aus dem beifälligen Lachen der Versammlung sn er⸗ kennen, daß er vFerjtntn worden war, mithin die Kenntnis der englischen Sprache bei seiner Korona in genügendem Grade vorhanden zu sein schien, um seinem dankenswert laut und in allen Teilen des Saales vernehmbar gehaltenen Vortrage zu folgen. Dieser fand in seiner ganzen Ausdehnung bei verdunkeltem Saale statt; denn der Redner begleitete seinen Bericht mit einer ununterbrochenen Reihe vorzüglicher Lichtbilder. Mit 37 Mann an Bord verließ das Schiff der „Nimrod“ am 1. Januar 1908 Neuseeland, dem Südpolarhoch⸗ sommer entgegenfahrend. Die ersten beiden Wochen brachten schlechtes Wetter, Wellen in der ungewöhnlichen Höhe von 14 m. Besser wurde die Witterung erst, als das Eis erreicht war, aber welche schwierige Schiffahrt im Eise! An den Lichtbildern erscheint das schiff manchmal wie zwischen den Schollen eingekeilt. Auch mächtigen Eisbergen wurde begegnet, die nur zu ihrer Höhe aus dem Wasser aufragten und daher an Gefährlichkeit sich von Felsen in nichts unter⸗ schieden. An der Eisbarre, so gut als es anging, entlang fahrend, die 60 bis 80 Fuß hohe Wand immer zur Seite, wurde am 4. Februar erst das feste Land gesehen und betreten, am 22. Februar der 5050 m hohe mächtige Vulkan Erebus zum ersten Male ge⸗ sichtet. Die nächsten Monate galten der Untersuchung dieses Teils des antarktischen Festlandes, nachdem Beobachtungs⸗ stationen am Lande angelegt und für die verschiedensten wissenschaft⸗ lichen Zwecke organisiert waren. W arbeitete hier so fleißig, daß

Tag und Nacht alle 2 Stunden Beobachtungen gemacht wurden. die Expedition zum Erebus hatte wiederholt Gelegenheit, den Vulkan in Tätigkeit zu sehen ein Lichtbild zeigt ihn weißen Dampf in gewaltigen Schwaden ausstoßend. Der Krater ist 300 m. tief, die hier waltenden Gegensätze vulkanischer Tätig⸗ keit und ungeheurer Kälte schaffen Eisbildungen von im⸗ posanter Großartigkeit. Die Lichtbilder von dieser Erebus⸗ Besteigung sind von außerordentlicher Schönheit, vor allem die an den kurzen Wintertagen des 14. und 22. Juni aufgenommenen. Am 28. Ok⸗ tober trennte sich die von Shackleton persönlich geleitete Expedition, an der außer ihm drei Gefährten teilnahmen, von der anderen Gesellschaft, der in weiterer Folge bekanntlich die genaue Feststellung des magnetischen Südpols gelang. Shackletons Absicht war auf die Erreichung des Südpols gerichtet. Daß sie nicht gelang, weil furchthare Erschöpfung und aus⸗ gehender Proviant die Umkehr gebieterisch erheischten, ändert wenig an dem hochbedeutsamen Erfolge. Man befand sich jetzt wieder im antarktischen Hochsommer und nutzte das Figt gebörig zur Aufnahme von Photographien aus. Es ist erklärlich, daß sich diesen Lichtbilkdern die Aufmerksamkeit besonders zuwandte. Sie zeigen fast immer eine unendlich ausgedehnte Schneelandschaft, im Vordergrunde die Spuren der Wanderer, ihrer Schlitten und solange es nicht durch den Sturz in eine Gletscherspalte verendete, auch des mitgeführten Pferdes, im Hintergrunde häufig beschnfstes hohes Gebirge, aber auch schwarz erscheinende, unbedeckte kahle Felsen. Gerade jetzt vor einem Jahre wurde, in der Erwägung, daß zu weiterer Ersteigung von voraussichtlich 500 m man war bereits 3000 m über Meereshöhe, immersteigend, gelangt die Kraft nicht mehr ausreichen würde, die Rückkehr beschlossen. Auf den eigenen Spuren zurückzufinden, war nicht allzu schwer, schwerer war es jedoch, die auf dem Hinwege angelegten Depots wieder zu erreichen, ehe der Proviant der wandernden Kolonne ausgegangen war. Manchmal hatte man schwer mit Entbehrungen zu kämpfen. Doch nach 126 tägiger Abwesenheit war man wieder am Schiff, die Gefährten begrüßend, und hörte erfreut von deren Erfolgen. Im Anschluß an diesen Bericht gab der Vortragende auch einige Bilder von der Tierwelt der Antarktis, die auf die Küsten beschränkt ist, vor allem von den Riesenrobben des Südpolarmeers und den in Scharen die Küsten bevölkernden Pinguinen. Das Interessanteste und Staunenswerteste, wenn man an die Schwierigkeiten der Herstellung denkt, brachten am Schluß kinematographische Aufnahmen von ausgezeichneter Vollendung. Sie begannen mit der Abfahrt des „Nimrod“ von Neuseeland, begleiteten dann das Schiff auf seiner Fahrt durch das Treibeis, zeigten Tier⸗ bilder in großer Zahl, unter denen die Darstellungen der drolligen Pinguine, z. B. ihr bewunderndes Anstaunen eines Grammophons, ihr schaukelnder Gang bei menschenähnlich aufrechter Haltung, häufig allgemeine Heiterkeit entfesselten. Selbst die Wanderung der 4 Männer gegen den Südpol war von Zeit zu Zeit kinematographisch aufgenommen worden, mit der Wirkung auf die Zuschauer, daß sie sich noch ungleich lebendiger die furchtbaren Anstrengungen dieser, schwere Schlitten in tiefem Schnee stets bergan ziehenden Männer vorzustellen vermochten. Was der Vortragende bei Gelegenheit von der strengen Zeiteinteilung der täglich zehnstündigen Wanderung oder Arbeit aller sagte, wurde auch durch die schönen Worte erläutert, die er am Schluß sprach, nämlich, daß jeder der 37 Teilnehmer, von denen 322 zum Schiff, 15 den eigentlichen Arbeiten der Expedition angehörten, allezeit erfüllt gewesen seien von der Größe und Wichtigkeit des Unternehmens im Interesse der Vermehrung unserer Kenntnis von unserem Planeten und vieler großer wissenschaft⸗ licher Aufgaben. Dem Redner wurde der lebhafteste Beifall ge⸗ spendet. u längerer Anrede an ihn ergriff nunmehr Geheimrat Penck das Wort. „Wir wissen“, so führte er aus, „dank Ihnen nun einiges vom Innern der Antarktis. Wir wissen etwas über die Höhen⸗ lage des gewaltigen Inlandeises, das sich dort ausbreitet und das sich in mäßigeren Höhen hält, als vielfach angenommen wurde, ein Ergebnis von ganz hervorragender Bedeutung. Ist Ihnen auch nicht geglückt, den Südpol selbst zu erreichen, haben Sie 25. deutsche Meilen davon entfernt sich zur Umkehr entschließen müssen, so gebührt Ihnen doch das Verdienst, durch Ihre Expedition die Erreichung des magnetischen Südpols ermöglicht zu haben. Was das größte Hindernis Ihrer Expedition war, die 85 südlichen Winde, erweist sich zugleich als eine wichtige neue Erfahrung. Sie zerstört unsere Vorstellung, da sich rings um den Südpol ein Luftdruckmaximum ausbreite. Alle diese ründe haben den Vorstand der Gesellschaft für Erdkunde bewogen, Sie der höchsten Auszeichnung würdig zu erachten, welche die Gesellschaft. bewährten Forschern zu erweisen in der Lage ist.“ Mit diesen Worten überreichte Geheimrat Penck dem Gefeierten die große goldene Nachtigal⸗ Medaille, die von ihm mit verbindlichen Dankesworten, in denen er der Hilfe der deutschen Wissenschaft in allen großen Unter⸗ nehmungen ehrend gedachte, entgegengenommen wurde.

Wie das „Reutersche Bureau“ erfährt, hat die englische Regierung 20 000 Pfund Sterling für die antarktische Ex⸗ pedition Ecott zur Verfügung gestellt. 8 .

Wohlfahrtspflege.

Die Wohlfahrtseinrichtungen der Badischen Anilin⸗ und Sodafabrik in Ludwi Sha a. Rh. sind nach dem Be⸗ richte des Gewerberats auch im Jahre 1908 nicht unerheblich erweitert worden. So ist das innerhalb der Fabrik ö und mit Instrumenten, Apparaten, Bädern usw. beich ausgestattete Ambulatorium, in dem die ärztlichen Sprechstunden abgehalten werden, Untersuchungen der sich krank meldenden Arbeiter stattfinden, ärztliche Behandlungen vorgenommen werden und erste Hilfeleistung bei ÜUnglücksfällen gcle⸗ tet wird, auch im Berichtsjahre wieder mit verschiedenen, den 5 chritten der Heilkunde entsprechenden Zuwendungen bedacht worden. In der Lungenheilstätte ge⸗ nannter Fabrik in Dammenfels gelangten im Berichtsjahre über 70 Pfleg⸗ linge, im Erholungshaus Kirchheim olanden während des 11859 eit⸗ raums 247 Pfleglinge und im Wöchnerinnenasyl 153 Wöchnerinnen zur Aufnahme. Der freiwillige Krankengeldzuschuß der Fabrik belief sich für die Zeit vom 1. Januar bis 30. November 1908 auf rund 71 000 ℳ. Freie ärztliche Behandlung wurde dort im Berichtsjahre ungefähr 3200 Arbeiterfamilien gewährt. An freiwilligen Unter⸗ stützungen zahlte die Firma an 400 invalide Arbeiter sowie an Witwen und Waisen der Arbeiter rund 86 000 aus. Aus der zu Beginn des Jahres 1908 mit einem Stiftungs⸗ kapital von 100 000 und jährlichen Fabrikbeiträgen von derselben Höhe ins Leben getretenen ö stiftung sind den Arbeitern mit mindestens fünfjähriger ienstzeit Unterstützungen in der Höhe der staatlichen Invalidenversicherungen esichert. Weiträge hierfür werden von den Arbeitern nicht erhoben. Hes ferneren wurde von der Fabrie n 1. Januar 1908 eine Für⸗ sorgeeinricheun für diejenigen Angestellten (Techniker, Bureaugehilfen,

eister, Aufseher, Bureaudiener usw.) getroffen, die weder der Beamtenpensionskasse, noch der vun ang hören. Diese Angestellten erhalten im Invaliditätsfalle eine statutarisch fest⸗ gelegte Pension. Erholungsurlaub erhielten im Jahre 1908 1812 Arbeiter von je 1 Woche mit voller Lohnvergütung und einer Zulage von 7 ℳ.

Die Betriebskrankenkasse der Hamburg⸗Amerika⸗ Linie blickte am 1. Dezember auf ein 25 jähriges Bestehen zurück. Bei ihrer Eröffnung zählte die Kasse 291 Mitglieder. Durch die fortschreitende Vergrößerung der Betriebsverhältnisse der Gesellschaft und durch Ausdehnung des Versicherungszwanges auf immer weitere Kreise der Arbeiter und Angestellten im Jahre 1904 wurden durch die Novelle zum Krankenversicherungsgesetz auch die kaufmännischen Angestellten bis zu einer bestimm en Gehaltsgrenze Mitglieder der Kasse erhöhte sich die Mitgliedsziffer erst langsam, dann in immer schnellerer Progression. Im Jahre 1888 betrug sie 393, im

Jahre 1890 bereits 922, im Jahre 1907 wurde mit 5256 Mitgliedern

11“ 8

chnitt erreicht. Entsprechende Steigerun in den Ausgaben und Einnahmen der Ka Im Jahre 1888 stellten sich die Jahresausgaben auf rund 8700 im Jahre 1908 auf rund 205 600 ℳ. Die Beiträge der Mitglieder, die im Jahre 1888 insgesamt 6900 betrugen, beliefen sich im Jahre 1907 auf 167 400 ℳ. Von der Gesellschaft wurde 1888 ein Zuschuß 00 ℳ, 1907 ein solcher von 83 200 geleistet.

der höchste Jahresdur ch natürlich au

Land⸗ und Forstwirtschaft.

Landwirtschaftliche Lehrlingsprüfungen. grundlegende Bedeutung der praktischen Lehrjahre für die berufliche Tüchtigkeit des Landwirts zu würdigen weiß, muß es mit Freuden begrüßen, daß die Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft Lehrlings⸗ prüfungen für ganz Deutschland eingeführt hat, deren Zweck es ist, allen jungen Landwirten den wertvollen Erwerb eines praktischen Befähigungsnachweises zu ermöglichen. Die auf dem Hof, in den Ställen, auf dem Speicher und im Feld abge⸗ ich in der Hauptsache auf die Feststellung chen Kenntnisse und Fertigkeiten, deren ch einer ordnungsmäßig verbrachten zweijähri werden muß. Daneben soll ein gewisses Ver deutung der einzelnen Betriebsmittel und Betriebszweige und ihres Zusammenwirkens (Organisation), in Anlehnung an die besonderen Verhältnisse der Lehrwirtschaft,

haltenen Prüfungen erstrecken

derjenigen prakti eren Beherrschung en Lehrzeit gefordert

ändnis für die Be⸗

nachgewiesen werden. erbst (September) t Einwilligung ihres Lehrherrn eendigung einer ordnungsmäßigen

können mi scholtenen jungen Landwirte nach (meist zweijährigen) praktischen Lehrzeit schaftsbeamte bis zum Ablauf des zweiten Jahres nach beendeter Lehrzeit teilnehmen. Für den letztgenannten ist eine Einwilligung des Lehrherrn nicht erforderlich. Die erfolgreich geprüften Lehrlinge er⸗ halten als urkundlichen Befähigungsnachweis einen von dem 8 Anmeldungen zur prüfung, denen ein selbstgeschriebener Lebenslauf und die Einwilligungs⸗ erklärung des Lehrherrn, bei Beamten inzipals beizufügen sind, wolle man an die Betriebsabteilung der Landwirtschaftsgesellschaft, Straße 14, richten.

unterzeichneten

Führungszeugnis des

Saatenstand in Rußland.

Kaiserliche Konsul in Kiew berichtet unterm 27. November Südwestgebiete Gouvernements waren die Witterungsverhältnisse jm allgemeinen für die Aussaat des Wintergetreides und dessen weitere Entwicklung wenig günstig. Infolge der anhaltenden Dürre im Heröste glaubten viele Bauern mit dem Säen bis zum Eintritt von Regen warten zu sollen und bestellten ihre Felder erst Ende Oktober oder auch gar nicht, was eine Verkleinerung der üblichen Anbaufläche zur Folge be. Nur im Gouvernement Wolhynien konnten die Feldarbeiten rechtzeitig ausgeführt werden; die Saaten stehen dort im allgemeinen gut und haben sich vielfach so kräftig entwickelt, daß sie gemäht oder abgeweidet werden mußten.

Im Gouvernement Podolien ist gegenwärtig der Stand der Saaten nicht ganz befriedigend; gut stehen stellenweise die früh be⸗ stellten Felder in den Kreisen Kamenez⸗Podolsk und Gaissin, nicht befriedigend hingegen die große Masse, der spät bestellten. Im hat die Dürre die Aussaat so ungünstig be⸗ einflußt, daß die Bauern in den Kreisen Swenigorodka, Taraschtscha und Skwira es vorgezogen haben, einen großen Teil ihrer Felder die Saaten reichlichen Niederschlägen im November und dem sehr sp inn des Winters verhältnismä üh bestellten Felder die spät b nisse im Gouvernement Tscherni Poltawa nur wenige Felder mit geradezu schlechtem Saatenstand aufzuweisen ho⸗ Wintersaaten im Gouvernement Mohilew ist durchweg gut, weil hier bei genügend durchfeuchtetem Boden die Felder rechtzeitig bestellt werden konnten, und die Witterung auch der weiteren Entwicklung der Saaten günstig war.

Verkehrsanstalten.

Eisenbahnbetrieb Schweden. Auf der nördlichsten Eisenbahn Schweder vom Eisenerzbezirke Kiruna bis zur norwegischen demnächst elektrischer Betrieb eingerichtet werden. Staatsbahnverwaltung hat, wie der „Export“ mitteilt, mit zwei Firmen, die ein gemeinsames Angebot eingereicht meinen schwedischen elektrischen Gesellschaft in W svenska elektriska bolaget) und den Siemens⸗Schuckert⸗Werken in Berlin, einen Vertra abgeschlossen. Mit. eine höhere Leistungsfähigkeit der in erster förderung von Eisenerz

kleinrussischen

Gouvernement Kiew

ig gut; auch hier übertreffen die Aehnlich liegen die Verhält⸗ ow, während das Gouvernement aber sehr viele mit

efriedigendem, Der Stand der

as, der Strecke renze wird Die schwedische

atten, der Allge⸗ esteräs (Allmänna

der neuen Ein⸗ setriebe will man Liniüe für die Be⸗ Ausfuhrhafen irung —Reichsgrenze erzielen, da die Bahn mit den jetzigen Betriebsmitteln den immer größer werdenden Verkehr nicht mehr zu bewältigen vermag. erforderliche Genehmigu u erwarten.

über die Aus norwegischen

Die für den Vertrag des schwedischen Reichstags ist mit Sicher⸗ irmen erstreckt sich auf f Güterzugslokomotiven, Tornaträsk, Abisko und

ngebot der beiden alle Leitungen, zwei Schnellzugs⸗ und zwö Umformeranlagen auf den Bahnhöfen Kiruna, Die Kosten sind auf 5 120 000 Kr. (1 Kr. = 1,125 ℳ) Die Kraftanlagen werden vom Staate gebaut. Nach den wird der Ausbau der im ki und Vakkokoski, die als ollen, 7 500 000 Kr. erfordern, sodaß sich rung des elektrischen Betriebs auf etwa beteiligten Gesellschaften Der Staat

Vassijaure.

Vorschlägen der Staatsbahnverwaltun Torne⸗Elf liegenden Wasse Kraftquellen benutzt werden die Gesamtkosten der Einfü 13 000 000 Kr. die Anlagen 1 1 bezahlt Zinsen und Tilgungsbeträge

rfälle Tara

stellen werden. mit eigenem Kapital und hat das

25 Jahren Entsprechen neuen An⸗ müssen die Ge⸗ aat entfernen und die Bahn Wenn die Betriebsk⸗

ohne weitere nicht den ge⸗ 1 sie ohne Kosten für den S den früheren Zustand versetzen. b einen vereinbarten Betrag übersteigen, so bezahlen die Gesellse dem Staate den Mehraufwand; bleiben die Betriebskosten nem Betrage zurück, so erhalten die Gesellschaften zwei Drittel und Sobald die Direktion des asserfallwesens ihre Vorschläge über die als Kraftquellen at, wird die Regierung eine mmentretenden Reichstag aus⸗

sellschaften

——

er Staat ein Drittel der Ersparnisse. schwedischen W 9 1 benutzenden Wasserfälle abgegeben

rlage für den im Januar 1910 zusa

estaltung des

eden plant schon seit längerer Zeit die Um chen Betrieb.

südlichen Staatsbahnnetzes für den elektri Ausführung dieses Plans werden die Erfahrungen nicht ohne die man bei dem bevorstehenden elektrischen betrieb im Norden machen wird.

Theater und Musik.

Im Königlichen Opernhause geht, morgen Verdis Oper „Ein Maskenball“, in der durch die Damen Kurt, 1 ronsgeest, Bachmann, von Schwind u. a. und unter der des Kapellmeisters Blech in Szene. n Schauspielhause findet morgen, vi eine Aufführung von I „Die Quitzows“, mit den Die Preise

Einfluß sein, Eisenbahn⸗

Sonnabend, ekannten Besetzun die Herren irchhoff, B musikalischen Leitun

Im Köni Wünschen zufo ach Wildenbruchs Vaterländischem S⸗ endörfer und Gode in den igt. Abends gehen „Die Journalisten⸗ em Lustspiel die Herren Keßler, Boettch

e, Nachmittags Herren Gei itelrollen, statt. ind erma ytag in Szene, in 1