1910 / 26 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 31 Jan 1910 18:00:01 GMT) scan diff

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sei im Rheinland wenigstens ebenso notleidend wie in Schleswig⸗Holstein. Die Lage der Rheinprovinz wäre nicht so günstig, wenn nicht die industriellen Regierungsbezirke Düsseldorf und Cöln den drei länd⸗ lichen Bezirken Aachen, Koblenz und Trier zu Hilfe kämen. Er möchte den Minister bitten, die Erhöhung sicher für das nächste Jahr vor⸗ zunehmen, wenn irgendwie möglich aber schon jetzt der Rheinprovinz die 30 000 zuzuwenden. t .

Abg. Gantert (fr. Volksp.) bittet die Mitglieder aller Parteien, den Antrag möglichst einstimmig anzunehmen.

Abg. Kesternich (Zentr.) 81g. auch den Antrag und hebt be⸗ sonders die Tätigkeit des Eifelvereins hervor, der viel für die Er⸗ haltung der romantischen Schönheiten der Eifel getan habe. Von der Regierung sei die Eifel zu lange als Stiefkind behandelt worden. Der Zeitpunkt für die Streichung der 30 000 sei sehr schlecht

gewählt, da durch die schlechte Futterernte und durch andauernde Stockung im Viehhandel die rheinische Landwirtschaft sich geradezu in einer Notlage befinde. 1 E“ 1“

Abg. von Gescher (kons.): Mit dem Westfonds sind mit verhältnis⸗ mäßig bescheidenen Mitteln ganz außerordentlich roße Erfolge erzielt worden. Der Anteil für den Regierungsbezirk Münster beträgt nur 37 500 ℳ, und damit werden jährlich Hunderte von Hektaren urbar gemacht. Der Staat könnte ein sehr gutes Geschäft machen, wenn er diese Kulturaufgaben mit erhöhten Mitteln unterstützte, denn er würde durch die Produktionsverbesserung erhöhte Einnahmen aus der Einkommensteuer und dem Transportwesen erzielen. Sollte die Re⸗ ierung glauben, den Anteil für Westfalen nicht erhöhen zu können, so möchte ich vorschlagen, Darlehen zu gewähren, die etwa drei Jahre lang unverzinst bleiben, dann vielleicht mit 1 %, später mit 2 % usw. verzinst werden könnten.

Minister für Landwirtschaft ꝛc. von Arnim:

Meine Herren! Ich will es kurz machen. Zunächst gestatten Sie mir, die tatsächlichen Verhältnisse einmal kurz festzustellen. Es sind bisher in den Eifel⸗ und Westfonds zusammen 11,1 Millionen geflossen. Davon sind nach der Rheinvprovinz 6,7, nach den übrigen Provinzen, Sachsen, Schleswig⸗Holstein, Hannover, Westfalen, Hessen⸗ Nassau, und Hohenzollern 4,4 Millionen geflossen. Im letzten Jahre sind in die Rheinprovinz 420 000 geflossen, während der ganze Westfonds 985 000 betrug. Es ist also in die Rheinprovinz im letzten Jahre fast die Hälfte und, wenn man die ganzen Fonds zu⸗ sammenzieht, weit über die Hälfte geflossen.

Nun ist der Zustand eingetreten, daß der Westfonds nicht mehr reichte. Schon seit Jahren liegen Anträge anderer Provinzen vor, ihre Anteile zu erhöhen. Eine Erhöhung des Westfonds war aber bei der Finanzlage gänzlich ausgeschlossen. Es sind alle diese Fonds nicht erhöht worden, und der Herr Vertreter des Finanzministeriums hat ja schon in der Kommission erklärt, daß selbst die notwendigen Fonds der staatlichen Betriebsverwaltungen nicht einmal erhöht worden sind. Aus diesen Gründen konnte also auch eine Erhöhung des Westfonds nicht eintreten, und ich stand vor der Frage, was ich machen sollte. Sollte ich es einfach bei der bis⸗ berigen Verteilung lassen und die dringenden Anträge anderer Pro⸗ vinzen unberücksichtigt lassen es lagen Anträge vor von Sachsen, Schleswig⸗Holstein, Hannover, Westfalen und Hessen⸗Nassau —, oder sollte ich genau die Bedürfnisse prüfen und die Verteilung des Fonds nach den Bedürfnissen vornehmen? Meine Herren, es wäre für mich sehr viel bequemer gewesen, es beim alten zu lassen. Ich wußte ganz genau, was kommen würde. Mein Herr Referent hat mich sogar darauf aufmerksam gemacht und gesagt: Sie greifen da in ein Wespennest, vom Rheinland wird ein fürchterliches Geschrei ent⸗ stehen, und die anderen, die etwas bekommen, werden kaum dafür danken. Ich habe mir aber gesagt: Ich kann solche Rücksichten nicht gelten lassen, sondern ich muß nach sachlichen Rücksichten entscheiden⸗

Nun ist hier von einem der Herren Vorredner ich glaube, es war der Herr Abg. Engelsmann bebauptet worden, daß den Provinzen für alle Zeiten ein verbrieftes Recht zustände, die ihnen einmal gegebenen Summen auch zu behalten. (Widerspruch des Abg. Engelsmann.) Meine Herren, das widerspricht durchaus dem ganzen Charakter des Westfonds; er soll zur Hebung der Kultur zurück⸗ gebliebener Landesteile dienen. So wenig ich einem einzelnen Kreise die ihm im Vorjahre bewilligten Mittel das nächste Jahr wieder bewilligen kann, so wenig können auch die Ansprüche und Bedürfnisse einer einzelnen Provinz als dauernd gleichbleibend angesehen werden, und da nun, wie ich schon ausgeführt habe, der

8“ . 8 1 .“ 8 8 8 6“ 8 8 nd im rheinischen Bauernverein. Die landwirtschaftliche Bevölkerung

Fonds keineswegs ausreicht, um alle Bedürfnisse zu befriedigen, so blieb mir nichts anderes übrig, als nach eingehender sachlicher Prüfung aller vorliegenden Aufgaben den Fonds so zu verteilen, daß die dringendsten Bedürfnisse zuerst kommen. Ich glaube, mit diesem Grundsatz werden Sie wohl alle einverstanden sein. Ich habe dabei natürlich daran festgehalten, daß die den einzelnen Provinzen zugeteilten Fonds möglichst wenig schwanken dürfen, um nicht Unordnung in die Finanzen der einzelnen Provinzen zu bringen. Aber an dem Grundsatz, den ich eben ausgeführt habe, und dessen Richtigkeit, glaube ich, auch von dem Herren aus dem Rheinlande nicht bestritten werden wird (Widerspruch), muß ich festhalten. Daß diejenige Provinz, der von ihrem Fonds etwas abgestrichen wird, damit nicht zufrieden ist, ist ja erklärlich; aber das kann doch das hohe Haus nicht veranlassen, von den Grundsätzen⸗ die ich eben angeführt habe und die, wie ich glaube, doch wohl die einzig ver⸗ nünftigen sind, nach denen ich verfahren kann, abzugehen und mich zu zwingen⸗ eine Aenderung dieser wohl erwogenen Maßregel vorzunehmen.

Wohin sollte das führen? Das würde zu einem Kampf der einzelnen Provinzen gegeneinander führen (Widerspruch), und zwar nicht nur hei diesem Fonds, sondern schließlich bei allen übrigen Dis⸗ positionsfonds, bei dem Flußregulierungsfonds, bei den Vorarbeiten⸗ kostenfonds, bei allen Fonds, die den Landwirtschaftskammern über⸗ wiesen werden, überall kann jede Provinz sich beklagen, sie bekäme zu wenig. Daß es nicht wünschenswert ist, daß nun ein Kampf inner⸗ halb des hohen Hauses zwischen den einzelnen Provinzen ausgefochten wird, werden Sie mir wohl zugeben. Es würde damit die Ent⸗ scheidung von der sachlichen auf das politische Gebiet hinübergespielt werden, und das wäre unserer ganzen Verwaltung in keiner Weise dienlich. Ich bitte Sie also, aus diesen Gründen nicht in Ver⸗ waltungsmaßregeln einzugreifen, die wohl erwogen sind, und deren Begründung nur der beurteilen kann, dem all die hunderte von einzelnen Projekten vorgelegen haben, wie dem Landwirtschafts⸗ ministerium.

Was nun den Antrag Wallenborn und Genossen anlangt, so muß ich zu dem Punkt 1 namens der Königlichen Staatsregierung er⸗ klären, daß ein derartiges Vorgehen sich im Gegensatz befindet zu allen Gepflogenheiten bei der Etatberatung. Es ist ausgeschlossen, daß das hohe Haus ohne Zustimmung der Regierung einen Titel er⸗ höht, ohne Deckung dafür zu schaffen, was hier nicht geschehen ist. Was den Punkt 22 anlangt, so muß ich darauf erklären, daß der Königlichen Staatsregierung bereite Mittel nicht zur Verfügung stehen, und was den Punkt 2b anlangt, so kann es mir persönlich ja nur an⸗ genehm sein, wenn meine Dispositionsfonds erhöht werden. Es ist keine angenehme Lage, in der der Landwirtschaftsminister sich in den letzten Jahren befindet, und in die gerade ich bei meinem Amtsantritt gekommen bin, überall notwendigen und nützlichen Bestrebungen ab⸗ lehnend gegenübertreten zu müssen aus Mangel an Mitteln. Ich kann natürlich keine Zusicherung geben, daß dieser Antrag im nächsten

Jahre Berücksichtigung finden kann; das wird davon abhängen, wie

die Staatsfinanzen sich gestalten. Darauf wird ein Schlußantrag angenommen.

Die Abgg. Dr. Heß (Zentr.), Freiherr von Eynatten (Zentr.), Krawinkel inl.) und Tourneau (Zentr.) bedauern, daß sie durch den Schluß der Debatte verhindert seien, das Wort zu nehmen, um namentlich dem Minister zu widersprechen.

Berichterstatter Abg. von Arnim (kons.) hebt im Namen der Kommission hervor, daß es nicht richtig erscheine, die Regierung zu einer Ausgabe zu zwingen, br welche Deckung nicht vorhanden sei; er bitte deshalb nur um Annahme des Kommissionsantrages auf Erhöhung des Fonds im nächsten Etat.

Der Prinzipalantrag Wallenborn wird gegen die Stimmen der beiden konservativen Parteien angenommen und demgemäß der Westfonds in der Höhe von 1 015 000 bewilligt. Das Resultat wird von der Mehrheit mit lebhaftem Beifall auf⸗ genommen.

Um 5 ½ Uhr vertagt das Haus die weitere Beratung des landwirtschaftlichen Etats auf Montag 11 Uhr (außerdem Etats der Gestüt⸗, Forst⸗ und Domänenverwaltung).

Vizepräsident Dr. Porsch kündigt an, daß, wenn diese Tagesordnung am Montag nicht erledigt würde, eine Abend⸗ sitzung stattfinden müsse.

ft. Der Weizenmarkt in den Vereinigten Staaten von Amerika um die Jahreswende.

Da die Ernteergebnisse auf der südlichen Halbkugel, namentlich in Argentinien, hinter den gehegten Erwartungen zurückzubleiben scheinen, so beginnen die Länder mit Weizeneinfuhr den nordamerikani⸗ schen Märkten eine größere Aufmerksamkeit zu widmen. Die Lage am Weizenmarkt ist in dem Erntejahr 1909/10 aus zwei Gründen wenig übersichtlich. Einmal soll die heurige Weizenernte die gänzlich erschöpften Vorräte des Zwischenhandels wieder auffüllen. Und dann ist der Brotverbrauch dank den Teuerungspreisen nahezu aller anderen Nahrungsmittel erheblich gestiegen. Die Ermittlung, wieviel Weizen

dieser doppelten Mehrnachfrage zu genügen hat, ist der dunkle Punkt

in der Weizenweltstatistik.

Die Vereinigten Staaten von Amerika haben nach der amtlichen

Schätzung des Bundesamts für Landwirtschaft in Washington, D. C., die, wie des Oefteren gemeldet, allgemein als zu hoch angesehen wird, 72,6 Millionen Bushel Weizen jeder Art mehr geerntet als im Vor⸗ jahre. In der mit dem Jahresschluß abgelaufenen ersten Hälfte der Kampagne haben sie aber ungefähr 20 Millionen Weizen weniger ausgeführt als im Vorjahre. Darauf gründet die Baisse ihre Meinung für eine kommende Schwäche des Marktes. 1

Es wurde in der ersten Hälfte der Kampagne auf den westlichen primary markets (erste Hedd) ungefähr die gleiche Menge Weizen abgeladen, wie im Vorjahre. Aber die Mühlen im ganzen Lande haben viele Millionen Bushel Frucht mehr vermahlen. So hat Minneapolis rund 1 200 000 Faß Mehl mehr erzeugt, als in dem entsprechenden Zeitraum der drei vorhergehenden Jahre, deren Mehl⸗ erzeugung im großen und ganzen die gleiche gewesen war; dagegen führte Minneapolis rund 500 000 Faß Mehl weniger aus als 1908, rund 700 000 weniger als 1907 und rund 800 000 weniger als 1906. Aehnliche Verhältnisse haben in der übrigen Müllerei der Union, namentlich auch von St. Louis und in seinem landwirtschaftlichen Hinterlande obgewaltet. Man kann sagen, daß die Mehlausfuhr in der genannten Zeit nahezu ganz versiegt ist. Die sichtbaren Bestände oder Vorräte (visible supply) an Weizen und Mehl betrugen am 1. Januar 1910 rund 27 Millionen Bushel gegen rund 51,48 und 46 am Jahresbeginn 1909, 1908 beziehungsweise 1907. Auf diese Tatsachen stützt die Hausse ihre Voraussage andauernd hoher Weizenpreise.

Der berufsmäßige Börsenspieler wagt es nicht, Weizen in Massen zu verkaufen, so lange die sichtbaren Vorräte so gering sind und so lange Kasseweizen hohe Prämien behauptet, wie fast ununterbrochen bisberan. Auch sind die Spielerkreise durch die wenig durchsichtigen

Schiebungen und Manipulationen, die an der Weizenbörse namentlich

von Chicago dauernd vorgekommen sind, kopfscheu geworden und aus ihrem Konzept gebracht. Die Folge ist, daß bis zur Gegenwart so gut wie keine ernstlichen Börsenverpflichtungen auf der verkaufenden oder auf der kaufenden Seite eingegangen sind. Bis⸗ heran spielte man mebr mit der Börse, als auf der Börse. Es unterliegt keinem Zweifel, daß die 27 Millionen Visible supply in festen Händen gehalten werden. Wie die nächste Zukunft sich ge⸗ stalten wird, hängt von den weiteren Ablieferungen der Farmer und von dem Umfang der Nachfrage namentlich aus Europa ab.

Trotz der flotten Mühlensaison ist eine Ueberladung des Mehl⸗ marktes nicht festzustellen. Der Handel ist gut versorgt, ohne sich an⸗ scheinend überkauft zu haben.

Zweifellos hält der Farmer noch große Vorräte in Händen, jedoch gewiß nicht in solcher Menge, daß aus ihr die amtlichen Ernte⸗ schätzungen mit dem Tiefstande der sichtbaren Vorräte in Einklang gebracht werden könnten.

Je mehr man die Marktlage analysiert, desto mehr bekräftigt sich das Uteil dahin, daß die Ergänzung der Handelsvorräte und der gesteigerte Brotverbrauch so große Ansprüche gestellt haben und noch stellen, daß die Ernteergebnisse auf einer durchaus neuen Basis ein⸗ geschätzt werden müssen. Was für Amerika gilt, findet auch An⸗ wendung auf Europa und die übrige Kulturwelt. Ueberall waren die Vorräte auf einen gefährlichen Tiefstand gesunken und überall ist der Brotverbrauch in dem gleichen Maße gestiegen, wie der Verbrauch von Fleisch und anderen teueren Nahrungsmitteln abgenommen hat.

Unter diesen Umständen werden die Vereinigten Staaten ihren Weizen so lange hoch im Preise halten, bis die kommenden Ernten eine neue Konjunktur geschaffen haben.

Die Weizensaaten in den Vereinigten Staaten, auch in den süd⸗ licheren Gebieten, gehen zurzeit durch eine kritische Periode hindurch. Dem vielversprechenden Anfang mit vergrößerter Anbaufläche, mildem Spätherbst und schneereichem Winterbeginn folgte Tauwetter, Regen und unvermittelt starker Frost, sodaß die Weizenfelder seit über einer Woche mit einer dicken Eiskruste überzogen sind. Schmilzt sie nicht bald, so werden die Saaten gefährdet. (Bericht des Kaiserlichen Konsuls in St. Louis, Missouri, vom 10. Januar 1910.)

Gb

1910.

(Nach den neuesten

Tierseuchen im Aunuslande.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungsmaßregeln. J16

im Kaiserlichen Gesundheitsamt eingegangenen amtlichen Nachweisungen.)

Vorbemerkungen: 1) Ein Punkt in einer Spalte der Uebersicht bedeutet, daß in der betreffenden Nachweisung eine Angabe für diese Spalte nicht enthalten ist; ein Strich bedeutet, daß Fälle der betreffenden Art

nach den vorliegenden Angaben nicht vorgekommen sind. 8 2) Die Bezeichnung „Gehöfte“ schließt ein: Ausbrüche (Großbritannien), Ställe, Weiden, Herden (Schweiz und Frankreich), Besitzer (Luxemburg und Niederlande), Ställe

(Norwegen), Bestände (Dänemark).

3) Die in der Uebersicht nicht aufgeführten wichtigeren Seuchen, wie Rinderpest, Rauschbrand, Wild⸗ und Rinderseuche, Tollwut, Lungenseuche, Schafpocken, Geflügelcholera, Hühnerpest, Büffel⸗

seuche. Hämoglobinurie usw., sind in der Fußnote nachgewiesen.

8 8 Milzbrand

Maul⸗ und Klauenseuche

Schweineseuche*²) Rotlauf der Schweine“(einschließlich Schweinepest)

„Departe

ements,

te ꝛc.)

Ge⸗

meinden

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meinden meinden

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meinden meinden

Sperrgeb

über⸗ haupt über⸗- haupt

Zahl der vorhandenen⸗

ments, Gouvern

Zezirke (Prov

2 82

Wöchentliche, bezw. viermal

im Monat erscheinende Nachweisungen.

dorf, am 29. J

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.

„Das Kaiserliche Gesundheitsamt meldet den Ausbruch der Maul⸗ und Klauenseuche aus Neuf anuar 1910. Der Viehbestand ist abgeschlachtet.

Nachweisung über den Stand von Viehseuchen in Oestern Ungarn

8

(Auszug aus den amtlichen Wochenausweisen.)

ontag, den 31. Januar

Regierungsbezirk Düssel⸗

Nr. des Sperrgebiets

Köni reiche und änder

8

8 * 8

Komitate (K.) Stuhlbezirke (St.) Munizipalstädte (M.)

8 91

er verseuchten

Gemeinden Höfe Gemeinden Gemeinden Höfe

2

0 Gemeinden

* U.

2

2 2oU¶☛h. 00 d.—

a. Oesterreich. 1 Niederösterreich 2

2 Oberösterreich. 25 8 85 1 Steiermark.

3 .

1 Kärnte

2

Küstenland... 3ꝗ tol

4 ö“” 1 Böhmen.

Mähren

Galizien

O-oE Co bog eeICA bo

Buköswina Dalmatien

b. Ungarn. K. Abauj⸗Torna, M. Kaschau (Kassa) ... K. Unterweißenburg (Alsö⸗ 11“ St. Arad, Borosjenö, Elek, Kisjenö, Pécska, Vilägos, St. Borossebes, Nagyhal⸗ mägy, Radna, Ternova. St. Bäcsalmäs, Baja, Topolya, Fente. Zombor, Städte Magyarkanizsa, Fee M. Baja, Maria Theresiopel (Szabadka), Jeamnbor . . .. . ... St. Apatin, Hödsaäg, Kula, Obeese, Titel, Neusatz (Ujvidék), Zsa⸗ blva, M. Ujvidk... K. Baranya, M. Fünfkirchen

cs) 3 K. Bars, Hont, M. Schemnitz

(Selmecz⸗ és Bélabänya) 8——

& Betseh.. ...

K. Bereg, Ugoesäa...

K. Bistritz (Besztercze)⸗ Naszöd

St. Berettyoͤujfalu, De⸗ recske, Ermihälyfalva, Margitta, Szekelyhid,

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Gömör és Kishont, Sohl (Z6lvom) .. . .. jdu, M. Debreczin DDJ11“

Jäsz⸗Nagykun⸗Szolnok Kleinkokel (Kis⸗Küküllö), Großkokel (Nagy⸗Küküllö) K. Klausenburg (Kolozs), M. Klausenburg (Kolozsvär) St. Béga, Bogsän, Faeset, Karänsebes, Lugos, Maros, Temes, Städte Karänsebes, Lugos ... St. Bozovics, Jaͤm, Mol⸗ dova, Oravicza, Orsova, Resicza, Teregova... K. Märamaros.... K. Wieselburg (Moson), Oedenburg (Sopron), M. b““ K. Neograd (Nögräd)... K. Neutra (Nyitra).. St. Bia, Gödöllö, Pomäz, Waitzen (Väͤcz), Städte St. Andrä (Szent Endre), Väͤcz, Ujpest, M. Budapest St. Alsödabas, Monor, Nagykäta, Raäczkeve, Städte Nagykörös, Cze⸗ gléd, M. Kecskemét St. Abony, Dunaveese, Kalocsa, Kiskörös, Kis⸗ kunfélegyhäza, Kunszent⸗ miklös, Städte Kiskun⸗ halas, Kiskunfélegyhäza K. Preßburg (Pozsonp), M. Pozsony 11hmp St. Igal, Lengvyeltöt, Met Tab .... St. Barcs, Csurgõ, Ka⸗ posvär, Nagyatäd, Sziget⸗ vär, Stadt Kaposvär.. K. Szabolcs .* K. Szatmär, M. Szatmär⸗ K. Szilägy .. K. Szolnok⸗Doboka... St. Buziäsfürdö, Központ, Lippa, Temesrékäs, Uja⸗ rad. Vinga, M. Temesvär St. Csaͤkova, Detta, Weiß⸗ kirchen (Fehértemplom), Kubin, Werschetz (Ver⸗ secz), Stadt Fehértem⸗ plom, M. Versecz... EIIö K. Thorenburg (Torda⸗ I St. Csene, Großkikinda (Nagykikinda), Nagyszent⸗ miklös, Pärdäny, Per⸗ jämos, Törökbecse, Török⸗ kanizsa, Hatzfeld (Zsom⸗ bolya), Stadt Nagy⸗ St. Alibunär, Antalfalva, Bänlak, Mödos, Groß⸗ becskerek (Nagybeecskerek), , Stadt Nagy⸗ becskerek, M. Pancsova K. Ung, St. Homonna, Mezölaborcz, Szinna, FEEö St. Bodrogköz, Gälszécs, Nagymihäly, Särospatak, Saͤtoraljaujhely, Sze⸗ renecs, Tokaj, Varannô, Stadt Sätoraljaujhely. St. Czelldömölk, Felsöör, Güns (Köszeg), Néme⸗ tujvär, Säͤrvär, Stein⸗ amanger (Szombathely), Städte Köszeg, Szom⸗ bbvb. St. Körmend, Olsnitz (Mu⸗ raszombat), Szentgott⸗ härd, Eisenburg (Vasvär) K. Weszprim (Veszprém). St. Balatonfüred, Kesz⸗ thely, Pacsa, Sümeg, Tapolcza, Zalaegerszeg, Zalaszentgröt, Stadt Zaleegerszeg ... . .. St. Alsölendva, Csäktor⸗ nya, Nagykanizsa, Letenye, Nova, Perlak, Stadt Groß⸗

S

f.

kanizsa (Nagykanizsa)

Außerdem Pockenseuche der Schafe in den Sperrgebieten Nr. 2, 12, 22, 28, 29, 31, 47, 48, 50, 52, zusammen in 68 Ge⸗ meinden und 162 Gehöften.

Kroatien⸗Slavonien: Rotz 3 (4), Schweinepest (Schweineseuche) 52 (287), Rotlauf

der Schweine 11 (31). Pockenseuche der Schafe Oesterreich, Beschälseuche der Pferde und Lungenseuche des Ri in Oesterreich und Ungarn

nicht aufgetreten.

1 Die italienische Regierung hat durch seesanitätspolizeiliche Ver⸗ ordnung vom 19. d. M. die gegen Herkünfte aus Rio de Janeiro (vergl. „R.⸗Anz.“ vom 29. Januar 1903, Nr. 25) und aus den Häfen der Insel Java angeordneten Quarantä maßregeln wieder aufgehoben

andel und Gewerbe. (Aus den im Reichsamt des Innern zusammengestellten „Nachrichten für Handel und Iulnaeee.

Oesterreich⸗Ungarn. Aenderung einiger Bestimmungen der Durchführungs⸗

vorschrift zum Zolltarifgesetz und der Erläuterungen zum Eine Verordnung der österreichischen Ministerien der

inanzen, des Handels und des Ackerbaues vom 29. Dezember v. J. ergänzt und ändert einige Bestimmungen der Durchführungsvorschrift zum Zolltarifgesetz und der Erläuterungen zum Zolltarif (Deutsches Handelsarchiv 1906 I S. 1350). b 8

Die Ergänzungen und Aenderungen betreffen: die Tara für

Teerfarbstoffe in Holzfässern und die Zollbehandlung von Puppen und Puppenköpfen aus Zelluloid, Malzextrakten, Pausleinwand Handschuhen aus ganz⸗ und halbseidenen Wirkstoffen mit gerad⸗ inigen Zwickeln, Bürstenbinderwaren, Reklamebilderbüchern und Kinderbilderbüchern, Bierglasuntersetzern aus Holzstoffpappe, Maß⸗ bändern, hölzernen Kindermöbeln, Stiefelstreckern, hourdiähnlichen Lochsteinen, Hohlziegeln (Spaltvierteln), Eisenwaren, vergoldet oder versilbert usw. feinst bearbeitet, Spiralschläuchen mit Dichtung von Kautschukfäden, emailliertem Eisenblechgeschirr mit einem einzelnen Zierstreifen aus Goldfarbe, eisernen kleineren Werkzeugen für den Handfertigkeitsunterricht oder den Hausgebrauch, feinen eisernen Taschenwerkzeugen, eisernen Laubsägeboden, Winkelhaken (Winkelmaßen) und Linealen ohne Maßeinteilung, sonst rohen eisernen Schrauben Schraubenmuttern und Bolzen, deren Preßgrate abgedreht oder abge⸗ fräst sind, Ziehharmonikas, Kunstdrucken und graphischen Darstellungen zu Unterrichtszwecken.

Die Verordnung ist im I. Stücke des „Reichsgesetzblatts“ für die im Reichsrat vertretenen Königreiche und Länder vom 1. Januar d. J. veröffentlicht. 8 8

Goldgewinnung in Rußland.

Ueber die Entwicklung der Goldindustrie Rußla bt

S chfolgende Uebersicht einigen Aufschluß: u““ diß

Schllichtgold, an Reines Gold, in Abgeliefert die Laboratorien den Laboratorien an den Pabgelisfert, g Fwegren, Münzhof u fun u fun ud f

1899 .2368 11“ Pr 8

1900 . 2363 8 1847 31

1901 11I1I 2099

1902 . 2069 34

1903 (88 7 2262 26

1904. 2668 2262 2278 14

1905 WI . . 1732 3

19DV66 11 22 4 1790 28

190 7 86885 22 1742 17

VLVJ6o111“ 55 1875 11.

In der ersten Rubrik der vorstehenden Tabelle sind die Men Gold verzeichnet, die jährlich an die Gold E torien, sowohl staatlichen als auch privaten, abgeliefert werden. Diese Ziffern zeigen, daß die Goldindustrie merklich vorwärts schreitet. Im Jahre 1908 erreichte die Ausbeute die noch bisher nicht dagewesene Ziffer von 3045 Schlichtgold. Das Jahr 1905 ist als ein Ausnahme⸗ jahr anzusehen und darf hierbei nicht in Betracht gezogen werden, [da die Goldindustriellen Ostsibiriens infolge des Krieges mit Japan der ücir i. u n 9 arbeiten. .

Das Gold wird in Rußland in drei Bergbezirken gewonnen: i Ural, in Westsibirien und Ostsibirien. F 8.2 sei hier nicht berück⸗ sichtigt, da seine Goldausbeute im Jahre sich nur auf einige Pfund beläuft. Im Kaukasus ist man bisher über Schürfungen nach Gold noch San 1

In den Laboratorien der drei Bergbezirke wurden die stehenden Mengen ausgeschmolzen: h.

MAral⸗Berg. Wesstsibirischer Ostsibirischer

8 Pergkgfirn. Pndecobostr du fun dud Pfund

1899 295 1ELP] Pi

1900 x 15 1311

1901 8 8 13 1303

E“] 2 33 1304

1903 1 8 1567

19014 N .““ 1520

95 1329

ET““ 218 15 1420

31 1602

1906 „S 2—; 11 1889 36.

8 3

Nach dieser Tabelle nimmt die Goldindustrie im Ural allmählie ab. In Westsibirien hat sich die Produktion nicht verändert; 885 hier nicht neuere vervollkommnete Maschinen und Vorrichtungen zur

Oesterreich .. . 28. 1 10 U 892 EEEE . 1 1 1 b Saret ; 26. 1. 5„ 2 I . . 18 2 b 2 2 . nngarin, Slnbonien 19. 1. 10 13 12 . 2 LAA1“; . 8. b 1 . b. . 287 St. Cssffa, Elesd, Központ, Kroatien⸗Slavonien. Serbien... 1.,1.— 7./1. 10 82 8 b V 1 b 1 1 1 Neregtet ne han K. Belovaͤr⸗Körös, Va⸗ . 8I 5 V j 8 430 . 259 20 . värad) 5 . 8 8 (Varasd), M. Va Ausbeutung der Lagerstätten eingeführt worden wären, so würde hier Feang. N1ö1“ 8 2 . öö“ 2 V I6 1 St. Bel, Belenves, Ma⸗ Z“ V bestimmt ein Rückgang eingetreten sein. Ostsibirien dagegen hat einen Fehpetgt nien 884 18 V b 1 1 12 20 . L1“ 1 3 gyarcséke, Nagyszalonta, E11.“ offenbaren ortschritt in der Goldgewinnung aufzuweisen; die Menge 5 /1.— 22./1. . . ö11“”“ . 1“ 8 3 Pnke Vaskob .... V 83 bee. öh. V des ausges molzenen Goldes Eööb3 und der Einfluß des Halbmonatliche und monatliche Nachweisung 111 Semlin (Zimony).... : V schemischen Irieges ußerte seine teßtung nur auf zwei Jahre, da Belgien . . . .]. 9 H6./12. 31./12. 09 . 23 EIIIIII1131““ 1““ b ni-een vt Maseren K. Veröcze, M. Esseg e“

Bosnien u. Herze⸗ V V V V V V vefanar Csonz uee-“.“ Die letzte Rubrik in der zu Anfang dieses Artikels . 53 Dezember 1909]/ 13 18. 22 —₰ V 1 . ISbkö K. Esanéd, Csongräd, M. K. Agram (Zägräb), M. ““ rhels, geh 8a

gowina . 8 . b 1. 1 1“ Ea 8 8 w Hödmezövaäͤsärhely, Sze⸗ ““ 1 1 b jof Oios 2 Gem., 3 Geh. überhaupt verseucht; Ungarn 22 Bez., 47 Gem., 48 Geh. überhaupt verseucht; Kroatien⸗Slavonien 2 Bez., 3 Gem., 3 Geh. über⸗ C11“ 1 v11“ liefert wurde. Diese Menge nimmt von Jahr zu Jahr ab und er⸗

Außerdem: Rauschbrand: Oesterreich 2 Bez., sedin (Szeged) . . Ieah haupt verseucht; Italien 2 Bez., 2 Gem. überhaupt, 1 Geh. neu verseucht; Schweiz 4 Bez., 5 Gem. neu verseucht; Belgien 2 Bez., 3 Gem. neu verseucht. geüne ( hb 3 ö—— Zusammen Gemeinden (Gehöfte) reichte im Jahre 1908 nur 1875 Pud, d. h. nur 73,3 % des ge⸗ K Gran (Esztergom), 2. in Oesterreich: wonnenen Reingoldes, während vor Einführung des freien Goldver⸗

vLVollwut: Oesterreich 16 Bez., 31 Gem., 32 Geh. überhaupt verseucht; Ungarn 53 Bez., 208 Gem., 215 Geh. überhaupt verseucht; Kroatien⸗Slavonien 3 Bez., 4 Gem., 5 Geh. über⸗ kehrge⸗ we b . hgup vennsct 1 9. 8 E“ Bulgarien 4 Bez., 4 Gem. neu verseucht; Italien 8 Bez., 11 Gem. überhaupt, 1 Geh. neu verseucht; Bosnien u. Herzegowina Raab (G. 51),) 192 1 Rotz 16 (17), Maul⸗ und Klauenseuche (—), Schw de gesanne arsgescmolgene. 1 66. 5 Bez., 2 m. pot verf . ö11““ -ma M. ör, 111.““] 4 2 a; 8 2 2 e. Ohne Zwe i¶in deute e Schafpocken: FHaass- 10 Bez., 68 Gem., 162 Geh. überhaupt verseucht; Bulgarien 1 Gem. neu verseucht. u“ 8 s (Schweineseuche) 148 (775), Rotlauf der Schweine 26 (28). Goldes gegenwärtig ins Ausland; wenigstens beschäftigen sich die Geflügelcholera: Oesterreich 1 Geh. verseucht; Ungarn 5 Bez., 5 Gem., 20 Geh. überhaupt verseucht; Kroatien⸗Slavonien 1 Geh. verseucht. 8 8 K. Stuhlweißenburg (Fejeér), b. in Ungarn (ausschl. Kroatien⸗Slavonien): Privatbanken sehr energisch mit dieser Operation. (Nach Porg. Prom. Beschälseuche: Bosnien u. Herzegowina 1 Geh. verseucht. .“ 1 M. Stuhlweißenburgs) Rotz 25 (29), Maul⸗ und Klauenseuche (—), Schweinepest Gazeta.) b E 1“ 4 8 (Szoͤkes⸗Fejérvär).. . (Schweineseuche) 318 (794), Rotlauf der Schweine 60 (115).

¹) Schw eiz: Stäbchenrotlauf und Schweineseuche. ²¹) Großbritannien: Schweinefieber; Italien: Schweineseuchen (allgemein).

1