Bekanntmachung, betreffend die Einfuhr von Pflanzen und Gegenständen des Gartenbaues.
Vom 23. März 1910.
Auf Grund der Vorschrift im § 4 Ziffer 1 der Verordnung, Ausfuhr von Pflanzen und sonstigen Gegenständen des Wein⸗ und Garten⸗ (Reichsgesetzbl. S. 153) bestimme
betreffend das Verbot der Einfuhr und der
baues, vom 4. Juli 1883 ich folgendes: — Die Einfuhr aller zur Kategorie der Rebe nicht gehörigen Pflänzlinge, Sträucher und sonstigen Vegetabilien, welche aus Pflanzschulen, Gärten oder Gewächshäusern stammen, über die renzen des Reichs darf fortan auch über das Königlich Preu⸗ ßische Zollamt I Saßnitz erfolgen. Berlin, den 23. März 1910. Der Reichskanzler. Im Auftrage: von Jonquires. 6
Der Herr Reichskanzler hat durch Erlaß vom 2. März 1910 die von der französischen Lebensversicherungsgesellschaft Le Conservateur in Paris vorgenommenen Geschäftsplan änderungen genehmigt.
Die Geschäftsplanänderungen bestehen hauptsächlich in der Umwandlung der bisherigen Gesellschaft: „Le Conservateur
Compagnie pour la formation et la gestion d'associations d'assurances mutuelles sur la vie“ (société anonyme) beziehungsweise der einen Bestandteil dieser Gesellschaft bilden⸗ den associations mutuelles (Genossenschaften auf Gegen⸗ seitigkeit) in die neue Gesellschaft: „Le Conservatenr, société d'assurances sur la vie“; zugleich sind Aenderungen des Geschäftsbetriebs eingeführt, welche vor allem die Anlage der Gelder und die Ausschüttung des Genossenschaftsvermögens betreffen.
Berlin, den 24. März 1910.
Das Kaiserliche Aufsichtsamt für Privatversicherung.
etreffend die Ausgabe von Schuldverschreibungen der Stadtgemeinde Augsburg auf den Inhaber.
Mit Ministerialentschließung von heute ist genehmigt worden, daß die Stadtgemeinde Augsburg 4 prozentige Schuldverschreibungen auf den Inhaber im Gesamtbetrage von 5 000 000 ℳ, und zwar Stücke zu 5000, 2000, 1000, 500 und 200 ℳ in den Verkehr bringe.
München, den 26. März 1910.
Königlich bayerisches Staatsministerium des Innern.
Staatsrat von Kraz “
Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 16 es Reichsgesetzblatts enthält unter Nr. 3739 das Reich Fontrollgesetz, vom 21. März 1910, unter Nr. 3740 die Ergänzung des Besoldungsgesetzes vom 21. März 1910, unter Nr. 3741 das Gesetz, betreffend die Feststellung des Reichs⸗ haushaltsetats für das Rechnungsjahr 1910, vom 21. März 1910, und unter Nr. 3742 das Gesetz, betreffend die Feststellung des Haus⸗ haltsetats für die Schutzgebiete auf das Rechnungsjahr 1910, vom 21. März 1910. Berlin W., den 26. März 1910. Kaiserliches Postzeitungsamt. “ Krüer. Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 17 des Reichsgesetzblatts enthält unter Nr. 3743 die Bekanntmachung, betreffend Aenderung der Postscheckordnung, vom 6. November 1908, vom 20. März 1910, und unter Nr. 3744 die Bekanntmachung, betreffend die Einfuhr von Pflanzen und sonstigen Gegenständen des Gartenbaues, vom 23. März 1910. Berlin W., den 26. März 1910. “ Kaäaiserliches Postzeitungsamt. Krüer. 8
Königreich Preußen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Regierungs⸗ und Baurat Knaut beim Finanz⸗ ministerium zum Geheimen Finanzrat und vortragenden Rat zu ernennen und dem Direktor des Gymnasiums nebst Realschule in Mül⸗ heim a. d. R. Dr. Georg Zietzschmann, dem Direktor der Oberrealschule in Düsseldorf Hugo Viehoff und dem Direktor der Realschule in Cöln, Professor Dr. Wilhelm Thomé anläßlich ihres Uebertritts in den Ruhestand den Charakter als Geheimer Regierungsrat sowie dem Oberlehrer, Professor Andreas Lüders von der Seemaschinistenschule in Flensburg den persönlichen Rang der Räte vierter Klasse der höheren Provinzialbeamten zu ver⸗ leihen.
Auf Ihren Bericht vom 5. März d. J. Kreise Osterode im Regierungsbezirk Allenstein,
will ‚Ich dem — 1 welcher den Bau einer Chaussee von Kl.⸗Grieben über Gr.⸗Grieben und Bahnhof Bergling nach der Chaussee Gilgenburg —Usdau beschlossen hat, zur Ausführung dieses Unternehmens das Enteignungsrecht nach Maßgabe des Gesetzes über die Enteignung von Grundeigentum, vom 11. Juni 1874, hier⸗ durch verleihen. Die eingereichte Karte folgt zurück. Berlin, den 16. März 1910. Wilhelm R.
von Breitenbach. An den Minister der öffentlichen Arbeiten.
sonstigen
vermittlungsstelle in Reinickendorf (Ost)
Justizministerium.
““ 8 8 Dem Lan gerichtsrat Dr. Türcke in Dortmund ist die nachgesuchte Entlassung aus dem Justizdienst, dem Staats⸗ anwaltschaftsrat Kniep in Kiel die nachgesuchte Dienstent⸗ lassung mit Pension erteilt.
ersetzt sind: der Landrichter Dr. Gieser in Frankfurt g. M. als Amtsrichter nach Trier, die Amtsrichter: Dr. Hirschberg in Flatow als Landrichter nach Hannover, Hagen in Wollstein nach Grätz, Hoffmann in Neukirchen nach Hofgeismar, Mag Lean in Soldau nach Tilsit und Otto in Allenburg nach Soldau.
Der Staatsanwalt Wellenkamp in Magdeburg ist an die Staatsanwaltschaft des Landgerichts in Kiel versetzt.
Zu Notaren sind ernannt: die Rechtsanwälte Pü⸗ njer in Heide, Dr. Lignau in Bischofsburg und Plieg in Tremessen.
In der Liste der Rechtsanwälte sind gelöscht: die Rechts anwälte Dr. Paul Levi bei dem Oberlandesgericht in Frank⸗ furt a. M., Büge bei dem Landgericht III in Berlin, Daltrop bei dem Landgericht in Breslau, Dr. Ebert bei dem Landgericht in Cöln, Hollinde bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Essen und Dr. Hoppenrath bei dem Amtsgericht in Pritzwalk.
In die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen: der Rechtsanwalt Daltrop vom Landgericht in Breslau bei dem Oberlandesgericht daselbst, die Gerichtsassessoren Dr. Haendel bei dem Landgericht I in Berlin, Dr. Julius Wolf bei dem Landgericht in Frankfurt a. M., Dr. ten Hompel bei dem Landgericht in Münster, Dr. Böttcher bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Marburg, Max Simon bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Münster, Nehab bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Posen, Viktor Levi bei dem Amtsgericht in Eschwege, Erwin Schröder bei dem Amts gericht in Wilhelmshaven, Bomke bei dem Amtsgericht in Beckum und der frühere Gerichtsassessor Binhold bei dem Amtsgericht in Beckum. b
Ministerium des Inn
“ Bekanntmachung.
Auf Grund des § 4 Abs. 1 und 2 der Kreisordnung vom 13. Dezember 1872/19. März 1881 erkläre ich hierdurch die Stadt Allenstein im Regierungsbezirk Allenstein vom 1. April d. J. ab für ausgeschieden aus dem Verbande des Landkreises Allenstein, sodaß sie von diesem T Stadtkreis bildet. 8
Berlin, den 26. März 1910. 1
8 Der Minister des Innern
In Vertretung: Holtz.
111“*“
Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinalangelegenheiten. 8 Das mit dem Großherzoglich Mecklenburgischen Ministerium, Abteilung für Unterrichtsangelegenheiten, in Schwerin unter dem 11. Juni 1895 — U III D Nr. 2102 — (Zentralblatt S. 628) getroffene Askommen wegen gegenseitiger Anerkennung der Befähigungszeugnisse für Lehrerinnen der weiblichen Hand⸗ arbeiten habe ich zum 11. April dieses Jahres gekündigt. Die Befähigungszeugnisse für Handarbeitslehrerinnen, die nach dem 1. April dieses Jahres auf Grund der in Mecklenburg be⸗ stehenden Bestimmungen ausgestellt werden, erlangen demnach für das preußische Staatsgebiet keine Geltung. Das Königliche Provinzialschulkollegium Die Königliche Regierung Euere Hochwohlgeboren (Durchlaucht, . Hochgeboren) Beachtung in vorkommenden Fällen hiervon in Kenntnis. Berlin, den 16. März 1910. Der Minister
setze ich zur
von Trott zu Solz. An die Königlichen Provinzialschulkollegien und Regierungen, die Herren Regierungspräsidenten und den Herrn Polizeipräsidenten hier.
Evangelischer Oberkirchenrat.
Zum zweiten Geistlichen der deutschen evangelischen Ge⸗ meinde in Windhuk (Deutsch⸗Südwestafrika) ist der Hilfs⸗ prediger Paul Coerper in Leuscheid (Rheinprovinz) berufen
worden.
Preußen. Berlin, 29. März.
Seine Majestät der Kaiser uno König nahmen am Sonnabendvormittag im hiesigen Königlichen Schlosse den Vortrag des Chefs des Marinekabinetts, Vizeadmirals von Müller entgegen. Heute vormittag hörten Seine Majestät wieder den Vortrag des Chefs des Marinekabinetts und dann den des Chefs des Militärkabinetts, Generals der Infanterie Freiherrn von Lyncker. v1““
Vom Abend des 1. April ab wird bei der Fernsprech⸗ Nachtdienst abgehalten werden. Der Nachtdienst erstreckt sich auf den Orts⸗ verkehr, den Nachbarortsverkehr mit Berlin, Charlottenburg, Lichtenberg b. Berlin, Rirdorf, Weißensee b. Berlin und Wilmersdorf b. Berlin sowie auf den Fernverkehr mit den jenigen zum Tagesverkehr mit Reinickendorf zugelassenen Ver⸗ mittlungsstellen, die während der Nachtzeit Dienst abhalten. Für jede während der Nachtzeit hergestellte Verbindung im Orts⸗ und Nachbarortsverkehr wird von dem Inhaber der. Sprechstelle, von der die Verbindung verlangt ist, eine Einzelgebühr von 20 ₰ erhoben (Nr. 12 der Ausführungs⸗ bestimmungen zur Fernsprechgebührenordnung vom 26. März 1900 Zentralblatt f. d. D. R. für 1900 S. 242 und für 1904 S. 391). Auf den Fernverkehr finden die im Erlaß des Reichskanzlers vom 19. September 1901 (Zentralblatt S. 342) nebst Abänderung vom 11. Februar 1905 (Zentralblatt S. 32)
der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinalangelegenheiten:
verbindungsleitungen zur Nachtzeit Anwendung. 85 Verkehr mit Ungarn, Belgien und den “ sind Abonnements⸗ gespräche nicht zulässig. Als Nachtzeit gelten für den Orts⸗ und Nachbarortsverkehr die Stunden von 10 Uhr Nachm. bis 7 Uhr Vorm., für den inländischen Fernverkehr die Stunden von 9 Uhr Nachm. bis 8 Uhr Vorm.
Laut deldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Jaguar“ am 24. März in Tsingtau eingetroffen.
S. M. S. „Panther“ ist am 24. März in Lüderitz⸗ bucht eingetroffen und geht am 1. April nach Kapstadt in See um dort bis Anfang Juni zu bleiben. 6
S. M. S. „Sperber“ ist am 24. März in Benguella eingetroffken und am 26. März von dort nach der Elefanten⸗ bucht in See gegangen. “
M
Oesterreich⸗Ungarn.
gebung der Bürgerschaft wegen der bekannten Ereignisse im Abgeordnetenhause statt. Nach einer Meldung des „W. T. B.“ wurde eine Resolution angenommen, in der jene Vorgänge mißbilligt werden und der Regierung das Ver⸗ trauen ausgesprochen wird. Eine große Menschenmenge zog dann zum Klub der Regierungspartei, wo sie dem Minister⸗ präsidenten Grafen Khuen⸗Hedervary begeisterte Huldigungen darbrachten. Der Ministerpräsident dankte und sagte, die Bürger der Hauptstadt lieferten den Beweis, daß die Ehre und 8 gute Ruf des Landes nicht ungestraft geschädigt werden önne.
8
Frankreich.
Im Senat stand am Sonnabend die Beratung des Budgets auf der Tagesordnung.
Der Berichterstatter Gauthier stellte fest, daß der Reichtum Frankreichs offensichtlich in der Zunahme begriffen sei. sische Rente habe an der Börse den gleichen Kursstand lische Rente erreicht. schnell als diejenige der Nachbarländer. kunft an Frankreich große Ansprüche gestellt, denn die Landesverteidigung und die soziale Gesetzgebung würden in den kommenden Jahren er⸗ höhte Ausgaben erfordern. Frankreich sei wohl in der diese Lasten auf sich zu nehmen, aber nur unter der Bedingung, daß man mit möglichster Sparsamkeit wirtschafte und die Einnahmen auf gleicher Höhe wie die Ausgaben erhalte, damit der Kredit Frankreichs keine Einbuße erleide. — Der Finanzminister Cochery führte aus, daß die Vermehrung der Ausgaben in den letzten vier Jahren auf die soziale Gesetzgebung, die militärischen Aufwendungen und auf die Kosten für den öffentlichen Unterricht zurückzuführen sei. Insgesamt ergebe sich in den letzten vier Finanzjahren ein wirkliches Defizit von nur 31 Millionen Franes. Der Minister erklärte, er sei bemüht ge⸗ wesen, ein ehrliches Budget einzubringen, das nur durch Obligationen im Betrage von 151 Millionen Francs ausgeglichen werden konnte. Aber unter dieser Ziffer befänden sich 80 Millionen, die von der ver späteten Anwendung der neuen Steuern herrührten. Trotz aller Aus⸗ gaben sei die finanzielle Lage Frankreichs gut geblieben. Der öffent⸗ liche Kredit sei stärker denn je, und Frankreich sei heute der Bankier der ganzen Welt.
Darauf wurde die Generaldiskussion geschlossen und der Etat des Ministeriums des Aeußern und des Finanz⸗ ministeriums angenommen. Ferner wurde der von der Deputiertenkammer angenommene Antrag, betreffend die Amts⸗
enthebung der Liquidatoren der Ordensgüter, ge⸗ nehmigt. 1““ 68
Rußland. *
Der König von Serbien ist, „W. T. B.“ zufolge, vorgestern früh in Moskau eingetroffen und am Bahnhof von den Spitzen der Militär⸗ und Zivilbehörden empfangen worden. Bahnhof begab sich der König nach dem Großen Kreml⸗ palast.
Der Kaiser Nikolaus hat vorgestern ein Finnland betreffendes Manifest unterzeichnet, welches, obiger Quelle zufolge, befiehlt, den durch den Ministerrat dem Kaiser unter⸗
reiteten Gesetzentwurf über die Veröffentlichung nur Finnland betreffender Gesetze und der Gesetze allgemein staatlicher Bedeutung in der Reichsduma und im Reichsrat einzubringen und ferner dem finnischen Landtag zu gestatten, über den Inhalt des Gesetz entwurfes ein Gutachten abzugeben, das dann der Beratung der Reichsduma und des Reichsrats unterliegen soll. Das Gut achten ist innerhalb eines Monats, vom Tage des Empfangs des Gesetzentwurfs an gerechnet, abzugeben. Das Manifest vertraut darauf, daß Duma und Reichsrat die ihnen zugewiesene
Aufgabe zur Festigung der Einheit und Integrität des russischen Reichs und zum Wohle aller treuen Untertanen durch führen werden.
Der Reichsduma ist die Gesetzesvorlage zugegangen, die die Vorschriften über die Gesetzgebung für Finnland enthält. Danach werden Gesetze, die nicht nur Finnland allein betreffen, sondern allgemein staatliche Bedeutung haben, durch die reichsgesetzgebenden Körperschaften be⸗ stätigt; nur die innere finnländische Angelegenheiten be⸗ treffenden Gesetze unterliegen der Bestätigung der ge setzgebenden Körperschaften Finnlands. Die Grundlagen der inneren Verwaltung Finnlands werden festgestellt und ver⸗ ändert im Wege der allgemeinen Gesetzgebung auf die Initiative des Kaisers. Die zur ersten Kategorie gehörenden Gesetze und Bestimmungen, die etwa den Bestimmungen des § 4 der Deutschen Reichsverfassung entsprechen, sind in siebzehn Punkten angeführt. Die wichtigsten Fragen, die auf diese Weise geregelt werden, sind:
Teilnahme Finnlands an den Ausgaben des Reichs und dem⸗ entsprechende Festsetzung der Einzahlungen, Abgaben und Gebühren; Wehrpflicht der Bevölkerung Finnlands und andere Verpflichtungen, die mit Kriegszwecken in Zusammenhang stehen; Rechte der in Finn⸗ land lebenden russischen Untertanen, die nicht die finnländische Bürgerschaft angenommen haben: Feststellung der Fragen, die im Reichsinteresse aus der Kompetenz der finnländischen Gerichtshöfe auszuscheiden sind; Bestimmungen, betreffend öffent⸗ liche Versammlungen, Gesellschaften und Vereine: Preßgesetz⸗ gebung für Finnland und Bestimmungen über die Einfuhr ausländi⸗ scher Drucksachen; Zollbeziehungen zwischen Finnland und anderen Teilen Rußlands:; finnländisches Geldsystem; Post⸗ und Telephon⸗ Luftschiffahrt; Eisenbahnwesen; Rechte der Ausländer in Finnland.
Die Gesetzesvorlage sieht ferner die Vertretung der finnischen Bevölkerung im Reichsrat und in der Reichsduma vor: 8 finnische Landtag wählt ein Mitglied des Reichsrats auf neun Jahre und in die Reichsduma fünf Mitglieder, von denen vier
+
finnische Bürger und das fünfte ein in Finnland lebender Russe
enthaltenen Bestimmungen über die B nutzung der Fernsprech
sein sollen
Vorgestern fand in Budapest eine große Protestkund⸗
Die franzöä. 1 wie die eng⸗ Die Staatsschuld Frankreichs wachse weniger Indessen würden in der Zu⸗
Lage,
Türkei. Der König und die Königin der Bulgaren sind vom Sultan und dem Thronfolger nach dem Bahnhof geleitet, gestern deshcts von Konstantinopel abgereist. —— Die Regierung hat in der Kammer eine Gesetz⸗ vorlage eingebracht, in der, „W. T. B.“ zufolge, zum ordentlichen Budget im Kriegsministerium gefordert werden und das ordentliche Budget von 8 200 000 auf 10 300 000 erhöht wird.
— Nach einer amtlichen Meldung aus Mitrowitza wurden zwanzig türkische Soldaten, die einen Munitions⸗ fransport nach Ipek begleiteten, bei⸗ Kallina von einem starken Trupp Arnauten vom Walde aus beschossen. Angesichts der Uebermacht flüchteten die Soldaten. Zur Verfolgung der Arnauten sind Truppen ausgesandt worden.
An der montenegrinischen Grenze ist, obiger Quelle
zufolge, die Ruhe wieder hergestellt. Zur Untersuchung.
der Ursache der Streitigkeiten ist eine Kommission von Gusinje
abgegangen. 1 Griechenland.
Die Deputiertenkammer hielt, wie das „W. T. B.* meldet, am Sonnabend eine Sitzung ab, die bis vorgestern früh 5 Uhr dauerte. Sie stimmte dem Gesetzentwurf, betreffend die Reinigung der Universität, und dem Budget, zu. Der Minister⸗ präsident Dragumis kündigte die Verlesung der Königlichen Botschaft, betreffend die Einberufung der Nationalversamm⸗ lung, für morgen an. Die Kammer wird dann ihre Tätig⸗ feit beschließen.
Schweden.
Die Kronprinzessin Margarete ist, „W. T. B.“ zu⸗ folge, gestern früh von einer Tochter entbunden worden. das Befinden der Kronprinzessin und der neugeborenen Prinzessin, die den Namen Ingrid Victoria Sofia Louise Margareta erhält, ist gut.
Amerika.
Der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika Taft hat eine weitere Proklamation erlassen, durch die, einer Meldung des „W. T. B.“ zufolge, den Erzeugnissen aller deutschen Kolonien und Schutzgebiete der amerikanische Minimaltarif eingeräumt wird.
Asien. 8 Nach einer Meldung der „St. Petersburger Telegraphen⸗ ngentur“ haben der Justizminister, der Finanzminister und der Minister für öffentliche Arbeiten und Unterricht ihre Abschieds⸗ gesuche zurückgezogen. Das Kabinett bleibt unverändert.
Afrika.
Wie die „Frankfurter Zeitung“ aus Addis Abeba meldet, verweigern mehrere Provinzfürsten, in der Annahme, daß der Kaiser Menelik bereits gestorben sei, die Zahlung des Tributs und versagen der Regierung die Anerkennung. der Regent Ras Tassama hat den Gesandtschaften mit⸗ geteilt, daß Lidj Jeassu die Regierung angetreten habe. Die Kaiserin Taitu ist zur öffentlichen Verantwortung gezogen und von den Großen jedes Gutes und jeder Gewalt verlustig erklärt worden; sie darf nur den Kaiser pflegen und wird sändig bewacht; der Telephonverkehr mit den wenigen An⸗ hüängern, die sie noch hat, ist ihr verboten worden. Ihre Soldaten sind fast alle desertiert, ihre Macht ist nach einem mißlungenen Fluchtversuch endgültig gebrochen. .
Parlamentarische Nachrichten. Dem Hause der Abgeordneten ist der 61. Bericht
der Staatsschuldenkommission über die Verwaltung des Staatsschuldenwesens zugegangen.
belief sich der Betrag der preußischen Staats⸗ chuld am 31. März 1908 auf . 8 168 624 781 ℳ 71 ₰. Hierzu treten: 8 an 4 prozentigen Konsols 400 000 000 ℳ — ₰ an 4prozentigen, auf Grund von Anleihe⸗ gesetzen ausgegebenen Schatzanweisungen 345 000 000 „ Ferner treten hinzu: vom 1. April 1908 ab auf den Etat Staatsschulden⸗ rwaltung über⸗ nmenen Schulden Braunschweigi hen Eisenbahn mit 4417 200 749 417 200 ℳ Davon gehen ab: “ rch v von Ft
hulden im Etats 3 178220810 80
hre 1908
Es treten also überhaupt hinzu⸗ ddaß die Staatsschuld am 31. März 11““
sich stellt.
Ferner ist dem Hause der Abgeordneten eine Denkschrift,
ereffend Veränderung der Linienführung der Oder⸗ zeichsel⸗Wasserstraße, vorgelegt worden.
576 146 953 „ 20 „
. 8 744 771 734 ℳ 91 ₰
Zur Arbeiterbewegung.
Der Ausstand der Bäckergehilfen in Frankfurt a. M. darf us erledigt angesehen werden, da der Zuzug auswärtiger Arbeitskräfte do stark i- daß alle Stellen wieder besetzt sind. Die Zahl der Aus⸗ ländigen in Frankfurt a. M. beträgt nach der „Frkf. Ztg.“ 500, in Efenbach 60 Gehilfen (vgl. Nr. 71 d. Bl.). b Die Kohlengrubenbesitzer von Südwales boten, wie „8. T. B.“ meldet, eine wichtige Aenderung ihrer früheren Vor⸗ thläge an. Eine schnelle Beilegung des Streiks ist nunmehr wahr⸗ cheinlich. Die Vertreter der Grubenbesitzer und Bergarbeiter be⸗ kaen nur noch über Einzelheiten. 4
Da in der Sitzung der Pariser Deputiertenkammer vom 25. d. M.
Beratung über die Ouenzavorlage nicht fortgeführt, sondern bis dieser Woche verschoben worden ist, sind, „W. T. B.“ zufolge, die Nock⸗ und Fester in Bona in den Ausstand getreten. fireten. Sie durchziehen mit dem Rufe: „Ouenza!“ die Straßen.
In Bilbao waren, wie „W. T. B.“ meldet, die Dockarbeiter iolge von Streitigkeiten über die Auslegung des Arbeitsvertrags in
werke Manets bezahlt,
den Ausstand getreten. Sie haben heute, nach Bewilligung einer Lohnerhöhung, die Arbeit wieder aufgenommen. 1—
Die Angestellten der New York Central Railroad drohen, wie ⸗W. T. B.“ erfährt, wegen Lohnstreits in den Ausstand zu treten. — Die Lohnstreitigkeiten zwischen den Bahnbediensteten und der New YVork⸗Newhaven⸗Hartford⸗Eisenbahngesell⸗ schaft sind beigelegt worden.
Aus Cincinnati wird dem „W. T. B.“ telegraphiert: Die vereinigten Minenarbeiter haben die g hhn der Minen⸗ besitzer von Ohio, Indiana und Westpennsylvania einstimmig zurückgewiesen. Die Führer erklären, die Stimmung sei jetzt mehr als bisher für den Ausstand. (Vgl. Nr. 62 d. Bl.)
(Weitere „Statistische Nachrichten“ s. i. d. Zweiten Beilage.)
6 Kunst und Wissenschaft.
Kunstsalon Gurlitt.
Während man bei Cassirer Hunderttausende findet Carlo Böcklin bei Gurlitt sein Publikum. Aber der Unterschied im Preis gibt noch keinen Begriff von dem Abstand zwischen diesen beiden Malern (sofern man Carlo einen Maler nennen darf). Zwei Antipoden. Daß in Berlin beide ihre Käufer finden, diese Tatsache dehnt den v dieser Stadt ins Ungeheuere. Es wäre ungerecht gegen Carlo, ihn mit Manet vergleichen zu wollen; bei einem solchen Vergleich würden ganz andere zu Zwergen zusammenschrumpfen. Es ist lediglich Pflicht der Kritik, sich gegen die Propagierung der Kunst Carlos in eutschland aufzulehnen. Erst kürzlich war ein Heft einer jener Zeitschriften „für Kultur“ mit farbigen Nachbildungen seiner billigen italienischen Veduten geschmückt. Man müßte im Namen der Kulturerziehung des Volkes dagegen Ver⸗ wahrung einlegen. Denn nur zu leicht ist das Publikum geneigt, etwas für Kunst zu nehmen, das nichts damit zu tun hat. Mit der Erstausstellung von Carlos Landschaften aus Toskana hat Gurlitt keine Ehre eingelegt. Er ist damit von der recht ansehnlichen Höhe, die er zu halten pflegt, recht tief hinabgestiegen. Auch Kaynach und J. Teichmann gehörten kaum in diesem Raum, obzwar sie hoch über Carlo stehen. Sie bemühen sich, nicht Kitsch zu malen, sind aber doch nicht Maler. Recht amüsant wirkt dagegen die Gruppe der Münchener Künstler. Man genießt sie ab und zu recht gern. Ein Prä haben sie entschieden vor den andern Malern des modernen Deutschland: Temperament. Man wird in ihrer Ge⸗ sellschaft heiter gestimmt. Natuͤrlich ließe sich vom Standpunkt der wahren Kunst viel gegen sie einwenden. Erstens ihre emeinsame Manier. Man hat stets wieder Mühe, sie auseinanderzuhalten, und das spricht nicht zugunsten ihrer Individualität. Mit Ausnahmen natürlich: Münzer erkennt man immer von weitem. Dann aber die Zwei⸗ nein, die Dreideutigkeit ihrer Figurenbilder. Das ist nicht mehr künstlerische Wirkung, 88”n bisweilen eine erheblich andere. Sie wäre auch berechtigt, wenn sie nicht in Riesenformaten daher käme. Es ist merkwürdig, welchen Einfluß die Bierbaumsche Ueberbrettllyrik und Schlangendamenromantik auf die TA ehc Maler gewonnen hat, die sich zur „Scholle“ vereinigt haben. an muß wieder an Manet denken, an seine Nana, wenn man die Riesenleinwand von Putz „Hinter den Kulissen“ betrachtet. Und wie so jeder auf seine Weise zu wirken sucht. Der eine mit Farben, der andere mit Trikots. Was fällt einem nicht alles bei R. M. Eichlers „Aprilschnee“ ein? Wie beziehungsreich doch diese Kunst ist! In reinere Z Erich Erler mit seiner Hochgebirglangschaft „Bei Pontresina“. Fast hätte ich vergessen, daß in dieser Gesellschaft auch das „Wäscher⸗ mädl“ nicht fehlt. Es stammt von Walter Georgi. Sehr fein sind die Zeichnungen on M. Mayrshofer, eines Münchener, der eigene Wege geht. 8 “”
für die Meister⸗
In der am Sonnabend abgehaltenen Versammlung der Geographischen Gesellschaft in Washington der ein zahl⸗ reiches Publikum, darunter Diplomaten und Gelehrte, beiwohnte, überreichte der Präsident Taft Shackleton die goldene Medaille der Gesellschaft.
Literatur.
Theodor Echtermeyers bekannte Auswahl deutscher Gedichte für höhere Schulen ist in 38. Auflage als besondere Ausgabe (B) für die höheren Bildungsanstalten der weiblichen Jugend von Dr. E. Lippelt, zusammen mit W. Falk und E. Künolot, herausgegeben worden (Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses in Halle a. S., geb. 3,20 ℳ). Die Echtermeyersche Sammlung hat unter ähnlichen stets einen Ehrenplatz behauptet, der ihr auch wegen des Taktes und des feinen ästhetischen Gefühls, mit dem ihr Heraus⸗ eber sie zusammengestellt hatte, gebührte. Die vorliegende Neu⸗ verdankt der preußischen Mädchenschulreform ihr Ent⸗ stehen. Es sind in ihr etwa 450 Gedichte gestrichen worden, während etwa 270 neue Aufnahme fanden. In mancher Hinsicht ist, wenn man den besonderen Zweck, der mit dem Buche verfolgt wird, in Anschlag bringt, mit diesem Ausmerzen und Neuaufnehmen wohl das Richtige getroffen; die Verbesserungen in dieser Hinsicht liegen zumeist in der Beruͤcksichtigung, die ältere Dichter gefunden haben. Weniger glücklich erscheint die Auswahl aus den Gedichten der neueren und der zeitgenössischen Dichter. Völlig unzureichend aber ist die aus den Gedichten der zeitgenössischen Dichterinnen getroffene, was umsomehr auffällt, als sic das Buch doch vornehmlich an die Frauenwelt wendet. Bei dem hohen künstlerischen Wert, der der zeit⸗ enössischen Frauenlyrik innewohnt, hätte sie eine viel größere Berück⸗ ichtigung verdient, ganz abgesehen davon, daß die aufgenommenen Gedichte aus diesem Kreise z. T. durchaus nicht zu den wertvollsten Gaben der Frauenlyrik gehören.
Im selben Verlage ist von der von Prof. Dr. K. Kinzel ver⸗ anstalteten Auswahl von Gedichten des achtzehnten Jahr⸗ hunderts die 2. Auflage erschienen (geb. 2,20 ℳ). Auch diese Sammlung ist in Hinblick auf die Neuordnung des höheren Mädchen⸗ schulwesens neubearbeitet. Sie dürfte ihren Zweck erfüllen.
— Im Anschluß an die in einer besonderen Konferenz in Darm⸗ stadt und mehreren Sitzungen von Fachkommissionen sowie des Bei rats der Zentralstelle für Volkswohlfahrt behandelte Frage der „Er nährungsverhältnisse der Volksschulkinder“ sind in einem kleinen Schriftchen die wesentlichsten Ergebnisse der auf den Gegen⸗ stand bezüglichen Erhebungen und die hieraus sich ergebenden Vor⸗ schläge in Leitsätzen zusammengefaßt. Die Schrift ist unter dem Titek: „Die Ernährungsverhältnisse der Volksschulkinder, Tatsachen und Vorschläge“ in Carl Heymanns Verlag, Berlin, Mauer⸗ straße 43/44, erschienen und zu dem Preise von 30 ₰ für das Exemplar, 7,50 ℳ für 50 Exemplare zu beziehen.
Das Aprilheft der von Richard Fleischer herausgegebenen Monatsschrift „Deutsche Revue“ (Verlag der Deutschen Verlags⸗ anstalt in Stuttgart; vierteljährlich 6 ₰ hat folgenden Inhalt: Aufzeichnungen 8en Friedrich Karl von Ferußen aus dem Feldzuge 1870/71; Max Freiherr von Kübeck, 9 eitglied des öster⸗ veichlschen Herrenhauses: Ein europäischer Wirtschaftsbund; Geheimrat, Professor Dr. Rubner (Berlin): as sollen wir essen, womit sollen wir uns kleiden?; Sir Alfred Turner, General⸗ major: Mr. Balfour über die Gefahr einer deutschen Invasion; Ernst von Leyden: Lebenserinnerungen (Fortsetzung); Professor Dr. August Fournier (Wien): Friedrich Gentz und das Geheime Kabinett; Professor Dr. C. A. Ewald, Geh. Medizinalrat (Berlin): Tod und Leben; Dr. Anton Schlossar: Ungedruckte Briefe Erzherzog Johanns aus be.; a. M. von 1848 und 1849 (Schluß); Burg⸗ graf H. zu Dohna (München): Wie soll Weltgeschichte geschrieben werden?;: Richard Assmann (Lindenberg): Der Wind und die Luftschiff⸗ fahrt; Oberstudienrat Dr. Egelhaaf (Stuttgart): Achtzehn Briefe ee. Theodor Vischers aus der Paulskirche (Schluß); Geheimer Regierungsrat, Professor Fritz Kalle: Die Notwendigkeit der all gemeinen Fortbildungsschule in Preußen; Literarische Verichte; Ein⸗ gesandte Neuigkeiten des Büchermarkts.
1“ 8 .“ 8
Eskischehir
8 L“ Land⸗ und Forstwirtschaft. Saatenstand in Anatolien.
Der Kaiserliche Generalkonsul in Konstantinopel berichtet unterm 18. d. M.: Die 1e günstigen Witterungsverhält⸗ nisse, die sowohl im vergangenen Herst als im ganzen Winter in Anatolien geherrscht haben, erlauben überall eine schnelle und gute Bearbeitung des Bodens. Wo es an Saatgut fehlte, kamen die Regierung und die Anatolische Eisenbahn⸗Gesellschaft durch Verteilung von Saatkorn den bedrängten Bauern zu Hilfe. ielfach sind wieder weit größere Flächen als bisher bebaut worden. Dank der milden Witterung und den reichlichen Regenfällen sind die 4 erbst⸗ und Wintersaaten im allgemeinen gut gediehen. Soweit hier bekannt, hat auch die anfangs März vorübergehend eingetretene Kälte keinen Schaden angerichtet, da gleichzeitig Schnee fiel.
Im einzelnen wäre noch zu . en, daß an der Linie Ismidt — Eskischehir—-Angora, abgesehen von einem Strich bei Bey⸗Bazar, wo die Verteilung des Saatkorns durch die Banque Agricole zu spät erfolgte, nicht nur alle alten Felder, sondern außerdem noch große neue Strecken unter guter Saat stehen. Bei Angora glaubt man schon jetzt auf eine so glänzende Ernte wie die von 1897 rechnen zu können. Nicht minder günstig ist der Saatenstand an der Linie Konia, wo besonders die rechtzeitigen Regenfälle dem Ackerbau zustatten gekommen sind. Nur im Bezirk Kadin⸗Han haben die Bauern mangels ausreichenden Saatkorns etwa 10 des Bodens nicht mehr bestellen können. Im übrigen ist auch hier der bebaute Flächenraum größer als bisher. Von einer vorzüglichen Einsaat sprechen auch die Saatenstandsberichte aus dem Gebiete der Bagdadbahn. Hier haben übrigens die Bauern das von der Regierung zum Zweck der Verteilung angebbtene rumänische Ge⸗ treide dielfach nicht angenommen, weil sie es für Saatzwecke für nicht so geeignet hielten, wie das einheimische. Tro dieses allgemein äußerst Bünstlcen Saatenstandes hängt der * der Ernte noch von den Witterungsverhältnissen im April und Mai ab. Andauernde Trockenheit in diesen Monaten könnte großen Schaden anrichten. 1
“
Verdingungen im Auslande.
(Die näheren Angaben über Verdingungen, die beim „Reichs⸗ und Staatsanzeiger“ ausliegen, können in den Wochentagen in dessen Expedition während der Dienststunden von 9 bis 3 Uübr eingesehen werden.) 1“ 11“ OOesterreich⸗Ungarn.
5. April 1910. K. K. Direktion der Güter des Bukowiner gr. or. Religionsfonds in Czernowitz: Verkauf von Fichten⸗ und Tannen⸗ nutzholz. Näheres bei der K. K. Forst⸗ und Domänenverwaltung in Dornawatra, Kirlibaba und Jakobeni sowie bei der K. K. Güter⸗ direktion in Czernowitz.
16. April 1910, 12 Uhr. K. K. Staatsbahndirektion Villach: Erbauung von Wächterhäusern auf der Strecke St. Michael —St. Veit a. d. Glan. Näheres im Bureau der Abteilung 122 Bahnver⸗ waltung und Bau der vorgenannten Direktion und beim „Reichs⸗ anzeiger“.
Italien.
Direktion des 881“ des 8. Armeekorps in Florenz, 7. April 1910, 10 Uhr Vormittags: Ver ebung der Lieferung großer Quantitäten von Knöpfen, Ledergamaschen & kodel Ardito), Ledergamaschen für Artillerie und Train, kleinen Stiefel für Feldartillerie, Train ꝛc. und graugrünen Felddecken. Zeugnisse bis Ge April 1910. 8 1
Die Vergebung ähnlicher Lieferungen hat die Direktion des Militärkommissariats des 10. Armeekorps in Neapel für den gleichen Termin ausgeschrieben. Näheres in italienischer Sprache beim „Reichs⸗
anzeiger“. Königliche Werkstätte für Wertpapiere in Turin. 5. April 1910, 10 Uhr Vormittags: Vergebung der Lieferung von verschiedenen apierkartons in großen Quantitäten für die Zeit vom 1. Juli 191 is 30. Juni 1913. Sicherheitsleistung 6000 Lire. MNäheres i
italienischer Sprache beim „Reichsanzeiger“. 18 8 Belgien. 1
13. April 1910, 12 Uhr. Börse in Brüssel: Verkauf von altem Material durch die Staatsbahn. 73 Lose. Schienen ver “ Art, Abfalleisen, Eisenblech, Gleisapparate verf iedener
rt, eiserne Träger, eiserne Scheiben von Drehbrücken, Zink⸗, upfer⸗, Messing⸗ und Bronzeabfälle, ein eiserner Steg, Umladekranen. Avi⸗ spécial Nr. 137.
20. April 1910, 11 Uhr. Société nationale des chemins fer vicinaux in Brüssel, Rue de la Science 14: Bau der Klein 3 bahnstrecke Tiège —Schonster. 116 285 Fr. Sicherheitaleistung 12 000 Fr., Cahier des charges 1 Fr. Eingeschriebene Angebot zum 19. April. Die Cahiers des charges, Pläne usw. sind zu beziehen durch das Bureau des adjudications in Brüssel, Rue des Augustins 15. 18 1
8. April 1910, 1 ¼ Uhr. Hôtel de ville in Brüssel: Lieferung der Eisenkonstruktion einer Gasanstalt. Sicherheitsleistung: Los 1:600 Fr., Loos 2: 750 Fr. Cahier des charges für 1 Fr. An gebote zum 8. April vor 11 Uhr.
15. April 1910, 12 Uhr. Gouvernement provincial in Mons: Bau der Realschule in Charleroi. 250 000 Fr. Sicherheitsleistung 25 000 Fr. Eingeschriebene Angebote zum 13. April.
20. April 1910, 11 Uhr. Société nationale des chemins de fer vicinaux in Brüssel, 14 Rue de la Science: Bau der Teil⸗ strecke von Tiège bis Jehanster der Vicinalbahn Spa⸗Verviers⸗ 116 285,15 Fr. Sicherheitsleistung 12 000 Fr. Eingeschriebene An⸗ gebote zum 19. April.
27. April 1910, 11 Uhr. Ebenda: Errichtung eines Gebäudes für Warteraum, Magazin und Wohnraum, Herstellung eines Schachtes mit Galerie und der Fundamente für hydraulischen Kran auf der Station Lesves; 24 410,08 Fr. Sicherheitsleistung 2400 Fr. Ein⸗ geschriebene Angebote zum 26. April. Lastenheft, Mläne usw. bei der Gesellschaft und beim Ingenieur Rigot, Rue Lucien⸗Namoͤche 39 in Namur einzusehen, Lastenhefte für 1 Fr. Die Lastenhefte für die Ver⸗ dingungen am 8. und 15. April können durch das Bureau des adjudications in Brüssel, 15 Rue des Augustins, bezogen werden.
Türkei.
Generaldepot der Gendarmerie in Konstantinopel: Vergebung der Lieferung von 2500 Schulterschnüren für berittene Gendarmen, 10 000 Paar Stiefel, 10 000 Gewehrriemen und 10 000 Paar Gamaschen. Angebote an die genannte Behörde im Stadtviertel Gedik Pasch lbst nähere Bedingungen. 11“
Theater und Mufik.
Neues Schauspielhaus.
Agnes Sorma setzte auf der Schauspielbühne am Nollendorf⸗ platz am Sonnabend ihr Gastspiel fort, und zwar in dem hier bisher unbekannten Schauspiel „Die Rampe’ von Henri de Rothschild, einem Mitglied der bekannten Plutokratenfamilie, das den Ehrgeiz hat, sich schriftstellerisch zu betätigen. Die Kunst Agnes Sormas ist für dieses auf grelle theatralische Wirkungen ausgehende und recht unbeholfen in die Handlung einführende Stück eigentlich zu schade; dennoch gewannen die beiden Szenen, auf die es einzig ankommt, durch ihre schlichte, Virtuosenkünsten völlig abholde Darstellung warmes Leben. Sie spielt darin die Rolle einer Dame der ersten Ge⸗ sellschaft, die die Gattin eines berühmten Schauspielers und Theaterleiters geworden ist und sich selbst der Bühnenlaufbahn gewidmet hat. Die Liebe dieses Mannes, an dem sie mit allen Fasern ihrer Seele hängt, erkaltet in dem Augenblick, da er bemerkt, daß der schauspielerische Ruhm seiner Frau den seinigen überstrahlt, und er verläßt sie nach ihrem ersten entscheidenden Bühnenerfolge. Sie aber will nicht von ihm lassen. Noch einmal will sie ihn sehen, angeblich um ihm eine
Szene aus einem neuen Stücke vorzuspielen und seinen künstlerischen Rat einzuholen. Es ist die Sterbeszene einer verlassenen Frau, die