Die Namen der bei der Blitzkatastrophe in der Jungfern⸗
heide am Sonntag Umgekommenen sind jetzt alle festgestellt. Außer
den schon gestern Genannten, dem Gardefüsilier Scherr und dem Friedrich
Gehrmann, sind, hiesigen Blättern zufolge, getötet: der Schneider Alexander Liedtke, Turmstraße 54; Karl Dreßler, Kottbufer Ufer 35; der Richtmeister Michael Hübner, Elberfelderstraße 9, und die Kontoristin Ella Kruschat, Turmstraße 54. Von den Verletzten befanden sich gestern abend noch 12 im Virchow⸗Kranken⸗ haus; die Mehrzahl dürfte in kurzer Zeit entlassen werden können. Ernst ist nur der Zustand einer Arbeiterin, die schwere Brandwunden erlitten hat und die noch gelähmt ist.
Cöln, 13. Juni. Amtliche Meldung. Am Sonntagabend um 7 Uhr 30 Minuten entgleisten bei der Einfahrt des Personen⸗ zuges 786 in den Bahnhof Kreuzau wahrscheinlich infolge vor⸗ zeitigen Umlegens einer Weiche die zwei letzten Personenwagen und der Packwagen. Sechs Reisende wurden unbedeutend verletzt. Der Betrieb konnte mit einigen Zugverspätungen aufrecht erhalten werden. Der Materialschaden ist unerheblich.
Mülheim a. d. Ruhr, 13. Juni. (W. T. B.) Auf den Thyssen⸗Werken explodierte in Abteilung 2 (Blechwerk) ein Karbonitkessel. Einem Arbeiter wurde von den umherfliegenden Eisenstücken die Schädeldecke weggerissen; der Tod trat sofort ein; ein
zweiter Arbeiter, der ebenfalls Verletzungen erlitt, wurde infolge der
8 heftigen Erschütterung irrsinnig.
Saarbrücken, 13. Juni. (W. T. B.) Heute mittag erfolgte auf dem Mannesmann⸗Röhrenwerke im Stadtteil Burbach beim Aufstechen einer Charge eine schwere Explosion, durch die drei Arbeiter und ein Hüttenmeister schwere Verletzungen davontrugen. Ein Arbeiter ist seinen Verletzungen erlegen; die anderen hofft man am Leben zu erhalten. Vierzehn Arbeiter sollen has verletzt sein.
Gelsenkirchen, 13. Juni. (W. T. B.) Heute nachmittag wurden infolge eines Pfeilerbruches auf Zeche Konsolidation Schacht I wieder vier Bergleute abgeschnitten. Die Rettungs⸗ arbeiten unter Leitung des Generaldirektors Bergrats Müller wurden sofort aufgenommen. Vertreter der Bergbehörde sind gleichfalls an⸗ wesend. Um 5 Uhr gelang es, einen Arbeiter, der eine leichte Ver⸗ letzung erlitten hatte, zu bergen. Ein zweiter wurde Abends tot hervorgezegen. Die Aufräumungsarbeiten werden fortgesetzt.
Ahrweiler, 13. Juni. (W. T. B.) Das Hochwasser im Ahrtal nimmt eine ungeheure Ausdehnung an. Die Verwüstungen sind sehr bedeutend. Elf Steinbrücken für Fußgänger sind ein⸗ gestürzt. Zwischen Remagen und Neuenahr gleicht das Tal einem ungeheuren See. In Schuld sind mehrere Binser fortgeschwemmt. Der Kurpark in Neuenahr ist überschwemmt. Telephon und Telegraph oberhalb Walporzheim sind zerstört. Die Provinzialstraße des Ahrtals steht unter Wasser. An der oberen Ahr sind alle Bahndämme fortgerissen. Schwere Regengüsse gehen noch beständig nieder. Der Regierungspräsident von Koblenz von Hoevel weilt im Ueberschwemmungsgebiet. Das Militär ist in Automobilen unterwegs. Telegraph und Telephon werden über die Eifel geführt, um Nachrichten von den ahgeschnittenen Ortschaften zu erhalten. Auch eine große Anzahl Menschen sind bei dem Unglück im Ahrtal ums Leben gekommen. Eine Kantine mit italienischen Arbeitern wurde weggeschwemmt. Ueber den Verbleib der Leute hat man keinen festen Anhaltspunkt. Etwa 15 von ihnen sind als Leichen gelandet worden. Weiter sind eine Anzahl Leichen von Kindern und Erwachsenen, im ganzen bisher 34, aus der Gegend des Unwetters angeschwemmt worden. Es werden vermißt 87 Personen, doch ist nicht ausgeschlossen, daß sich verschiedene wiederfinden werden. Die angetriebenen Leichen sind ganz nackt, da sie im Schlaf von dem Un⸗ wetter überrascht wurden, auch wiesen sie starke Wunden auf. Das Wasser ist gestern gegen Abend um 2 m gefallen. Seine Gewalt war so stark, daß im Tunnel von Altenahr, durch den das Wasser sich einen Weg bahnte, eine Schlucht von etwa 20 m Tiefe in den Boden gerissen wurde. Pioniere und Infanterie sind bereits tätig, um die ein⸗ gesturzten Brücken, etwa 20, durch Notbrücken zu ersetzen. Mit einiger Gefahr ist der Wagenverkehr bis Rech möglich. Nach einer amtlichen Meldung ist die Ahrbahnstrecke Walporzheim und Dümpelfeld an mehreren Stellen infolge Hochwassers und Zer⸗ störung einiger Bauwerke unfahrbar. Die Aufrechterhaltung des Betriebes ist zurzeit zwischen Remagen und Walporzheim möglich. Die voraussichtliche Dauer der Sperre ist unbestimmt.
Garmisch, 14. Juni. (W. T. B.) In vergangener Nacht ging über Garmisch Partenkirchen ein schweres Unwetter mit wolkenbruchartigem Regen nieder. Die S; und Partnach sind über die Ufer getreten. Die niedrig gelegenen Teile beider Orte sind überschwemmt. Der Bahnhof steht unter Wasser. Der Gesamt⸗ verkehr auf der Strecke Murnau — Garmisch mußte heute früh einoestellt werden, die Strecke ist auch bei der Station Oberau unterbrochen.
Wien, 13. Juni. (W. T. B.) Gegen 1 Uhr Nachmittags traf der Kaiser Franz Joseph in der Jagdausstellung ein und fuhr zunächst vor dem deutschen Jagdschloß vor, an dessen Freitreppe er vom Fürsten von Fürstenberg, dem Herzog von Ratibor, dem deutschen Botschafter von Tschirschky mit den Herren der Bot⸗ schaft, dem Legationsrat Freiherrn von Biedermann von der sächsischen Gesandtschaft, vom Grafen Münster und Anderen empfangen wurde. Nachdem der Kaiser den ihm vom Herzog von Ratibor überreichten Ehrentrunk entgegengenommen hatte, trug er sich in das Fürstenbuch des Jagdschlosses ein und begann dann einen Rundgang. Der Kaiser besichtigte die Räumlichkeiten und aus⸗ gestellten Gegenstände eingehend und folgte den Erläuterungen des Hernhag⸗ von Ratibor mit großem Interesse. Seine ganz besondere
nerkennung sprach der Kaiser dem Erbauer des Jagdschlosses, Bau⸗ meister Hans Alfred Richter aus Berlin, für die geschmackvolle Gruppierung der Säle aus. Nach einem halbstündigen Aufenthalt verabschiedete sich der Kaiser vom Herzog von Ratibor und begab sich
zu Fuß unter dem lebhaften Jubel des Publikums z Mürzsteg, wo er mit dem von Jägern geblasenen empfangen wurde.
Großwardein, 13. Juni. (W. T. 85 Heute mittag stießen zwischen den Stationen Bratka und Buesa zwei Lastzüge zu⸗ sammen. Vier Bahnbeamte wurden getötet, sechs mehr oder weniger verletzt; 15 Wagen wurden zertrümmert.
Ssokolow (Goupernement Sjedlce), 13. Juni. (W. T. B.) Gegen 200 Häuser der Stadt sind durch eine Feuersbrunst eingeäschert worden.
Helsingfors, 13. Juni. (W. T. B.) Auf der Station Sokkenbakka stieß ein Güterzug mit einem überfüllten Personenzuge zusammen. Drei Pessehn wurden getötet, vierzehn schwer und viele leicht verletzt. ie Schuld an dem Unfall trifft den Führer des Güterzuges.
Bukarest, 14. Juni. (W. T. B.) Als der rumänische Post⸗ dampfer „Imperatul Trajan“, von Alexandrien kommend, gestern im Hafen von Piräus anlegte, bemächtigte sich eine Menge von 3000 Personen des Schiffes, plünderte es und führte den
apitän mi Gewalt nach dem Hafenkommissariat. Auf 1 dem Dampfer befanden sich der Prinz Nikolaus und die Prinzessin⸗
Maria von Rumänien, die von Aegypten kamen.
Montreal, 13. Juni. (W. T. B.) Die Bureaus des „Daily
Herald“ sind durch Feuer zerstört worden. Der Turm des Gebäudes türzte durch das brennende Dach. Vierzig Personen, zumeist weibliche Angestellte, sind in den Flammen umgekommen.
New York, 14. Juni. (W. T. B.) Der F. stieg um 6 Uhr 10 Minuten gestern abend von Perth Amboy wieder auf und landete um 6 Uhr 41 Minuten auf Governors⸗ Island. Er hat damit den Preis von 10 000 Dollars gewonnen, der von dem „Publie Ledger“ in Philadelphia und der „New York Times“ ausgesetzt worden war.
Indianapolis, 14. Juni. (W. T. B.) Der Aviatiker
Walter Brookins stieg gestern hier mit einem Wrightschen Zwei⸗
decker auf; er hat eine Höhe von 4384 ½ Fuß erreicht und damit einem
neuen Welthöhenrekord geschaffen.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
Wetterbericht vom 14. Juni 1910, Vormittags 9 ¼ Uhr.
Witterungs⸗ verlauf der letzten 24 Stunden
Wind⸗ richtung, Wetter
ind⸗
stärke
Name der Beobachtungs⸗ station
eratur elsius
24 Stunten
Barometerstand auf 0° Mexres⸗ 26
niveau u. Schwer⸗ in 45° Breite Barometerstand
in
Te
s⸗ Nederschlag in
E
Borkum V bedeckt V 15 ziemlich heiter Keitum W 3 Nebel 16/ Gewitter Hamburg 759,9 WN7W bedeckt — 18 Gewitter Swinemünde Windst. halb bev. 23. Gewitter Neufahrwasser Windst. woltig 22 Gewitter Memel SO Z halb bed. 33 Gewitter 10761 Aachen 761,7 W9W halb bed. 13 Nachm Niederschl. 7758 Hannover 760,0 W l wolkig 18 ziemlich heiter —0756 Berlin — 758,0 NO. 2 bedeckt 21 ziemlich heiter —0756 Dresden 7 SSWlswolkig 19 Nachts Niederschl. 2756 SSO 2 halb bed. 23 ziemlich heiter —0757 Bromberg 759,0 O 2 balb bed 23 meist bewölkt 0758 Metz 760,0 NNW Jbedeckt 16 Vorm. Niederschl. 2758 Frankfurt, M. NO 4 Dunst 19 ziemlich heiter 0756 Karlsruhe, B.] 758,5 NNO 2 bedeckt 18 Nachts Niederschl. 9757 München NW 3 bedeckt 14 Nachts Niederschl. 11756 Zugspitze NNO 6 Nebel [— 2 Nachts Niederschl. b8. (Wilhelmshav.) Stornowavy NW. 3 bedeckt 9 meist bewölkt 1 b (Kiel)
WNWs halb bed. 11 vorwiegend heiter (Wustrow i. M.) Gewitter Königsbg., Pr. Gewitker 1
(Cassel) ziemlich heiter (Magdeburg) meist bewölkt (Grünberg Schl.) Gewitter (Mülhaus., Els.) Nachm. Niederschl. 1 (Friedrichshaf.) St. Mathieu 769,9/ NW Zbeiter 12 Nä;chm. Niederschl.
(Bamberg)
Nachts Niederschl V
Malin Head Valentia Seilly 769,1 NNW 2 heiter 12
768,1 [Windst. halb bed. 13
Aberdeen 763,5 NNW Zbedeckt
Shields 764,0 W Zbwolkig
Holyhead 767,3 WNW 4 halb bed.
Isle dAix 768,4 NW Z shalb bed.
Grisnez 764,6 NNW qübedeckt 11 Paris 764,3 NNW 3 bedeckt 13 — Vlissingen 703,3 NNW 3bedeckt 13 — Helder 761,4 NNW 4 wolkig 14 — Bodoe 761,0 WNWlI wolkig 12 Christiansund 757,7 SO 1wolkig 20
Skudesnes 757,1 Windst. bedeckt 18 Vardo 766,8 N 2 halb bed. 9 Skagen 758,0 [SSW 2wolkig 19 Vestervig 758,1 SSW Awolkig —19
— 2
Kopenhagen 759,2 SSWIDunst 17 8 762,4/ O Zbbedeckt 19 Hernösand —764,6 Windst. balbbed. —17 Wisbv 761,3 SSO 2heiter 23 Karlstad 760,4 OSO 4wolkig Archangel 767,3 WNWl wolkenl. 21 Petersburg 769,0 SO I balb bed. 21 Riga 764,8 OSO Iswolkig 20
Stockholm
52
chwere
Witterungs⸗ verlauf der letzten 24 Stunden
Name der Beobachtungs⸗ station
S
richtung, Wind⸗ stärke
iederschlag in 24 Stunden
N
—
Barometerstand auf 0° Meeres in 45 ° Breite Temperatur in Celsiu Barometerstand
niveau u.
8 8
9 wolkig 2 1
Wilna Pinsk Warschau Kiew — 76* Wien Prag Rom Floren — 756 Serndisfiord— Cherbourg 763,3 WNWA wolkenl. Clermont NW. A bedeckt Nizza 755,0 Windst. shalb bed. Krakau 757,3 OSO 1 wolkenl. Lemberg 759,6 SO. 2 heiter Hermanstadt. 759,8 SO. halb bed. Triest 755,6 ONO 2 heiter Brindisi 758,5 S halb bed. Perpignan 763,8 NW wolkig Belgrad 759,9 ONO A heiter Helsingfors 766,8 O 2 bedeckt Kuopio 768,3 SSO 1 halb bed.
0
2
1
5
wol kenl. 0765 1Regen 1 43756 bedeckt
5S9 56
8
98
bedeckt 5755 WNWö bedeckt 1758 Windst. halb bed. — 763
Windst. wolkig
—
Ss
v
38 (SW I bedeckt
NO 2Nebel Dunroßneß 759,7 NW 5 bedeckt Moskau 771,8 SSO I wolkenl. Reykjavik 756,5 S 3 wolkig (5Uhr Abends) Portland Bill 767,1 NW beiter Rügenwalder⸗ 8 münde 759,0 Windst. wolkig Gewitter Skegneß 764,5 NW 4 wolkenl. 12 — ₰ Horta 756,3 SW 4bedeckt 17 — — Coruna 770,5 WNWI halb bed. 15 — —
minnnnan
Nordmeer, und zwar mit Minima von 755 mm über dem Mittel⸗
meer und von 757 mm über Südnorwegen und Deutschland. — In⸗ Deutschland ist das Wetter ruhig und ziemlich trübe; im Nordwesten kühler, im Osten etwas wärmer; der Nordwesten und Osten hatten Deutsche Seewarte.
88
verbreitete Gewitter.
Mitteilungen des Königlichen Aöronautischen Observatoriums Lindenberg bei Beeskow, veröffentlicht vom Berliner Wetterbureau. 8 Ballonaufstieg vom 12. Juni 1910, 6— 6 ¾ Uhr Vormittags:
“ Cts en Seehöhe . 122 m] 500 m 1000 m] 1500 m 1730 m
Temperatur (C0) 18,6 22,7 20,6 16,6 14,1 Rel. Fchtgk. () 79 69 68 68 68 Wind⸗Richtung. 0 0NO 0 O0 bis 080 „Geschw. mps 4 5 6 E1161 Heiter. Vom Erdboden an bis zu 500 m Höhe Temperatur⸗ zunahme.
Donnerstag: Die zärtlichen Verwandten. Geboren: Ein Sohn: Hrn. Landrat von Kleist⸗
Aviatiker
113““
nutsch
u“
9 Erste Beilage
Qualität
gering
mittel Verkaufte
Gezahlter Preis für ˖1 Doppelzentner
Menge
niedrigster ℳ
höchster
niedrigster
ℳ ℳ ℳ ℳ ℳ
höchster niedrigster höchster Doppelzentner 1’
üichsangiger und Königlich Preußischen
Berlin, Dienstag, den 14. Juni
Am vorigen preis Markttage in Marettzpe für 8 nach überschläglicher 3 Dhsig 1. Fufche n 8 ätzun veriaist oppelzentner (Preis unbekannt)
Durchschnitts⸗
vom Abend
2 halb bed 0759
wolkig —18 10753.
1-
uuaunaauau au 2
Goldapg.. .“ 2 — EEo 8 18,50 Le6“* 8. 17,30 Strehlen i. Schl.. . 3 17,00 Löwenberg i. Schl. 8 18,50 ““ 8 19,70 ienbeenö“ — 1“ 1 1 —
Babenhausen Illertissen. Aslen. .. Geislingen. Meßkir 1
Ae““ Ostrowo. . EE Strehlen i. Schl. Grünberg i. Schl. Löwenberg i. Schl. OSren I“] EIiew8 Aalen...
Goldaßg 1“] Ostroo.. 16 Breslau..
Strehlen 88 Schl. Oppelnln.. “ Riedlingen... 8
Braugers te
2. .
Goldap. . Ostrowo. . Brealuu.. Strehlen i. S Grünberg i. S⸗ Löwenberg i. Schl. Illertissen . Aalen.. . Riedlingen 18 Meßkirch. 1 .
Bemerkungen. Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der Ein liegender Strich (—) in den Spalten für Preise hat die B
Berlin, den 14. Juni 1910. 8
Weizen.
— 18,50 18,50 — — 18,70 18,90 19,10 4 19,30 19,50 18,30 19,30 19,40 19,40 20,30 17,00 18,50 18,50 20,00 20,00 18,90 18,90 19,30 19,30 19,70 19,70 20,00 20,00 20,50 20,50
— 17,80 17,80 18,80 18,80 — 19,00 19,00 — —
Kernen (enthülster Spelz, Dinkel, Fesen). — — — 18,79 18,79 — 18,50 18,50
— 19,60 19,82 20,40 20,40 18,40 18,60 18,80 19,80 19,80 18,50 19,00 20,00 fas 8*
Roggen. 11,80 12,00 12,00 — — 12,60 12,80 13,00 13,20 13,40 12,40 12,50 13,40 13,50 14,00 12,80 13,35 13,35 13,90 13,90 — 12,00 12,00 13 20 13,20 12,70 12,90 13,10 13,30 13,50 13,40 14,00 14,00 14,30 14,30
— 13,60 13,60 14,60 14,60 — 15,20 15,20 — — — 15,40 15,74 16,00 16,00
Gerste.
— 12,50 13,00 — — 11,20 11,40 11,60 11,80 12,00 12,40 12,50 13,20 13,30 13,50 — 14,00 14,40 14,50 15,00 13,40 13,80 13,80 14,20 14,20 13,00 13,40 13,60 — — — — — 15,60 15,60
Hafer.
12,60 13,00 13,20 — — 13,20 13,40 13,60 13,80 14,00 13,60 13,70 14,20 14,30 14,80 12,80 13,35 13,35 13,90 13,90 — 15,00 15,00 15,60 15,60 13,00 13,20 13,40 13,60 13,80 13,40 14,00 14,00 14,20 14,20 — 14,20 14,20 15,20 15,20 — 14,50 14,50 14,60 14,60 — 14,00 14,34 14,60 14,60 14,00 14,20 14,60 — — — 14,80 15,00 — —
Kaiserliches Statistisches Amt. J. V.: Dr. Zacher.
14,90 15,09 “
Verkaufswert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt. Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet. edeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den letzten sechs Spalten, daß entsprechender Bericht fehlt.
Hochdruckgebiete von 770 mm haben sich ostwärts über Rußland verlagert. Eine Depression erstreckt sich vom Mittelmeer bis zum
85. Sitzung vom 13. Juni 1910, Vormittags 11 Uhr.
(Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.)
Ueber den deee 9 Sitzung ist in der gestrigen Nummer d. Bl. berichtet worden. folgt die Beratung des Antrages der Abgg. Linz
und Graf von Spee (Zentr.): 88 Staatsregierung um baldige Vorlage eines Gesetzentwurfs
uchen, wonach ö“ lucha Bestimmungen Titel IV §§ 128 bis 138 der Land⸗
gemeindeordnung für die sieben östlichen Provinzen vom 3. Juli 1891, betreffk)nd Verbindung nachbarlich belegener Gemeinden und. E1“ Gutsbezirke behufs gemeinsamer Wahr⸗ nehmung kommunaler Angelegenheiten, auf alle Provinzen der Monarchie entsprechend aus⸗ edehnt werden,
ng Verbindung von nachbarlich belegenen Stadtgemeinden unter sich behufs gemein⸗ samer Wahrnehmung kommunaler An⸗ gelegenheiten zulässig ist“,
nicht imstande sind, ihre erweiterten Aufgaben zu erfüllen, wenn sie 19. nicht zu einem Zweckverbande zusammenschließen. Durch die Eingemeindung ist das Problem auf diesem Gebiete nicht zu lösen, aber auch für die Städte des Westens ist die Gründung von Zweck⸗ verbänden notwendig. Man hat nun die Frage aufgeworfen, ob nicht bei einer neuen gesetzlichen Regelung Kautelen geschaffen werden sollen, die es verhindern, daß bei der Errichtung von Zweckverbänden in das Selbstverwaltungsrecht eingegriffen wird, dadurch, daß die Aufgaben, die die Kommunen zu erfüllen haben, in dem Gesetz festgestellt werden. Ich meine nun, daf diese Festlegung in einem Gesetz, das für die ganze Monarchie bestimmt ist, nicht gut möglich ist. Die Aufgaben der einzelnen Kommunen sind in den einzelnen Landesteilen verschieden. Nur eins ist allen Gemeinden gemein, daß ihre Aufgaben fortgesetzt wachsen. Eine andere Frage ist es, ob nach dem Antrage Zedlitz ein Zweckverband Groß⸗Berlin errichtet werden soll. Für viele kommunale Gebilde ist das, was unser Antrag will, geradezu eine Lebensfrage. 1 Abg. Freiherr von Zedlitz und Neukirch (freikons.): Die Bestimmungen der Landgemeindeordnung für die östlichen Provinzen wegen der Zweckverbände haben bisher eine allzu großs praktische Bedeutung nicht gewonnen. Solche Zweck⸗ verbände sind auf dem Wege der Freiwilligkeit selten ent⸗ standen. Die Form der Zweckverbände besitzt den Vorzug der größten Elastizität, der größeren Anschmiegungsfähigkeit an das Be⸗ dürfnis. Nur eine Kategorie von Zweckverbänden hat eine größere Zahl aufzuweisen, das sind die Schulverbände, die aber auf Grund
konstruieren haben, wie das Preußens im Bundesrat. Preußen, obwohl zwei Drittel des Reichs repräsentierend, hat im Bundesrat nur 17 Stimmen von 61 und hat sich damit doch leidlich behauptet. Auch Berlin wird nicht die Mͤehrheit der Stimmen erhalten dürfen, sondern nur so viele, daß es einer Vergewaltigung durch die Vororte wirksam entgegentreten kann. Wenn auch Herr Cassel schon eifrig auf und ab geht, die Berliner städtischen Organe müssen für diesen Gedanken erwärmt werden. Es geht also mit der Freiwillig⸗ keit nicht, wir müssen die Sache anders machen, es muß ein Zhhn ausgeübt werden. Soll dieser Zwang den Staatsbehörden eingeräum werden oder gesetzlich fixiert werden? Ueberließe man es den Staats⸗ behörden, diesen Druck auszuüben, so möchte es doch sehr lange dauern, bis das Ministerium des Innern sich dazu entschlösse; wir würden die Sacheauf den Weg der Vielschreiberei und des bureaukratischen Schlendrians bringen, während doch die Sache drängt, und Jahr um Jahr ver⸗ loren geht. Nur auf dem Wege der Gesetzgebung kommen wir vorwärts. Dann können auch alle beteiligten Gemeinden ihre Interessen voll vertreten, und in aller Oeffentlichkeit kann die Nachprüfung erfolgen. Es ist dabei das Schreckgespenst des Spreepräfekten wieder aufgetaucht. Auch vom Berliner Standpunkt aus wird man bald erkennen, daß in dieser Richtung im Interesse der Gleichheit und der sachlichen Er⸗ ledigung der Geschäfte die weitere Reform gehen muß, da Berlin jetzt eines Bezirksausschusses entbehrt, der auch für Berlin kommunale Aufsichtsfunktion hat, also ein Privilegium odiosum Berlins be⸗ seitigt werden würde. Das große Problem Groß⸗Berlin kann hier seiner Lösung sehr bedeutsam nähergeführt werden, wenn Sie unseren Antrag annehmen. Verweisen Sie ihn an eine Kommission, so dürfte
des Vek ehancs,. e 888 8. Fcgfehe den Antrag Linz zur Annahme, obwohl ich mir darüber nicht im Zweife “ 1 mtrag; vene 8 keineswegs dee Hauptsache erledigt ist. Cs 1 Geheimer Oberregierungsrat Dr. Freund: Die Situation wäre für unterliegt keinem Zweifel, daß es für Berlin eine Reihe von Auf⸗ die Regierung sehr einfach, wenn nur der Aatrag Linz vorläge. Eine gaben gibt, die nur efihestlih mit den Vororten gelöst werden können. Schwierigkeit aber wird durch den Antvan Zedlit ge chaffen, der ns geoh Seit langem schweben Verhandlungen über Bildung eines Verkehrs⸗ Problem Groß⸗Berlin hineinzieht. Nach der? lichtung des Antrags zweckverbandes Groß⸗Berlin; es schwebt die Frage des einheitlichen ein Gesetzentwurf bereits ausgearbeitet, dieser liegt mir vor und ge⸗
Bebauungsplanes für Groß⸗Berlin. Die Frage der Eingemeindung wahrscheinlich heute an die Oberpräsidenten zur Feet hang ng. erörtere ich hier nicht mehr; die Zeit, in der man hätte eingemeinden Er ist aufgebaut auf dem Prinzip der e ig eit. .
können, liegt längst hinter uns. Die einheitliche Regelung kann nur einem erzwungenen Verbande wird man nicht F-s ommen; 8 noch auf dem Wege des Zweckverbandes erreicht werden. Der Weg der Zwang werden wir nur in dem Umfange beibeha ten, wie er in d er. Freiwilligkeit führ er hier Zie 2 ü 8 Landgemeindeordnung vorliegt. Für Berlin wird die Möglichkeit Freiwilligkeit führt aber hier absolut nicht zum Ziel. Die überaus andgemeindeordnung vorliegt. Für Berlin 5
großen Mißstände im Verkehrswesen liegen seit langem klar zu Tage; gegeben, auch mit anderen Städten Gn . 59 dn. 1 deg. jahrelang schon wird verhandelt, aber nichts ist bisher herausgekommen. Was die Eigenart der Verhältnisse Berlins 2 rift. 8 8 es sehr Es liegen eben zahlreiche Interessengegensätze vor, und dazu kommt gch daß die Regelung der ““ großhs S.. en das psychologische Moment, daß man von Berlin selbst eine wirksame Durchbrechung dieses Rahmens durch ei e 1ns ’ on 8 pezial⸗ Initiative nicht erwarten kann. Die Berliner Stadtverwaltung hängt geseßen führt. Den Vorwurf der 58 hen Herr von mit allen Fasern an dem Postulat, daß niemand in den Berliner Zedlitz implicite gegen die Fee“ muß ich kommunalen Angelegenheiten mitzusprechen habe als das Gesetz, zurückweisen. Es handelt sich für C e. in nichte 8 um 8. während bei der Bildung von Zweckverbänden etwas von dieser Waldschutz, dieser ist einer von den vielen in 2 etra 9 kommenden kommunalen Selbstherrlichkeit abgegeben werden muß. Der Faktoren; es gehört dahin 88 Z 8 7SS. preußische Partikularismus bedurfte zur Ueberwindung bei der liche Bebauungsplan usw. Das erfordert bine garg andere 88 ber Bildung des Reichs eines Bismarck; von einem kommunalen Bearbeitung; die sich hier bietenden Pro füena noch von Bismarck ist bis jetzt nichts zu entdecken. Wenn die Vorort⸗ einem höheren Gesichtspunkt angegriffen wer en. Ich vee g. üer gemeinden nicht willenlos der Uebermacht Berlins ausgeliefert sein ein großes Unglück halten, wenn man von vornherein die Meszlich⸗ sollen, wird man das Stimmenverhältnis im Zweckverbande so zu eit der freiwilligen Verständigung unter den Beteiligten ausschließen
in Verbindung mit der Beratung des Antrags der Abgg. Freiherr von Zedlitz und Neukirch und Vorster (freikons.), dem Antrage der Abgg. Linz und Graf von Spee olgendes hinzuzufügen: . 1 folg g nusufügen der nächsten Tagung einen Gesetzentwurf vorzulegen, durch welchen zum Zwecke einheitlicher Regelung des Verkehrs, des Bebauungsplanes, der bau⸗ polizeilichen Vorschriften und der Waldfrage ein Zweckverband Groß⸗Berlin und aus diesem ein besonderer Verwaltungsbezirk nach Art der Re⸗ gierungsbezirke gebildet wird“.
Theater. Neues Schauspielhaus. Mittwoch, Abends
Deutsches Theater. (Sommerspielzeit Dr. Emil Buhn Dens Arißger. osse in 3 Atten von Hans. Freitag, Die Katakomben. -- Mittwoch, Abends 8 Uhr: Ueber unsere Donnerstag und folgende Tage: Der Flieger. E1 d,eö. ce s 89 Nh c liehten. Judith und Holofernes. Donnerstag: Zum ersten Male: Der Negiments⸗ mündel. 1uA4X“X“
Sonntag und folgende Tage: Laune des Ver⸗ papa — . . MATEMIxHxAEESrTaHveexxnFxemnTmxacx
liebten. Judith und Holofernes. Freitag und folgende Tage: Der Regiments⸗ AX“X*“ phag 6 ee papa. “ Familiennachrichten. ommerspielzeit Dr. Emil Geyer. 1 — 1 Verlobt: Frl. Margarete Plinzner mit Hrn. Verantwortlicher Redakteur: Abg. Linz: Die Uebertragung der Bestimmungen der Land⸗ Mittwoch, Abends 8 Uhr: Zum ersten Male: Thaliathenter. (Direktion: Kren und Schönfeld.) Missionar und dan erger egd inuncs von B den Direktor Dr. veonache Charlottenburg. gemeindeordnung für die sieben östlichen Frevihaen. betreffend Ver⸗ Mittwoch, Abends 8 Uhr: Charleys Tante. (Zehlendorf⸗Berlin —Marasch, Wilajet Aleppo, Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin. Frdung⸗ nachbarlich belegener Gemeinden, auf die Rheinprovinz und
Liebeswalzer. n Donnerstag und folgende Tage: Liebeswalzer. Schwank in 3 Akten von Brandon Thomas. asiat. Türkei, z. Zt. Zehlendorf⸗Berlin). — Frl. . Westfalen hat sich mehr und mehr als ein dringendes Bedürfnis Sh Aürstas ksteg Elisabeth von Bcei;s eble mit Hrn. I Pruch den lrod utschen Pechprceret,ugd Berlaos. herausgestellt. Nach § 128 der Landgemeindeordnung können Land⸗
Donnerstag und folgende Tage: Charleys Tante. d 1 For Heeren an Fegacae Fanswolf von Knoblauch (Cöln — Potsdam). gemeinden und Gutsbezirke mit nachbarlich belegenen WII Neun Beilagen
8 8 8 Een. . einzelner k er Angelegen⸗ Frl. Hildegard von Stempel mit Hrn. Ritterguts⸗ oder Gutsbezirken zur Wahrnehmung einzelner kommunaler Angelegen⸗ 8 besitzer Iängschun von Roebern (Banners bei inschließlich B belt . heiten nach Anhörung der beteiligten Gemeinden und Gutsbesitzer engyel. neha es. 8 1 einschließli örsenbei ichen⸗ 8 in vier Aufzügen von Franz Adam Beyerlein. 1 (einsch hi,e 16 46 I
Liebstadt, Osspr.). — Gertrud Gräfin von Holck durch Beschluß des Kreisausschusses verbunden werden, wenn die Be⸗ Donnerstag und folgende Tage: Taifun. 8 Donnerstag: Der Bibliothekar müt. Hrn. eneen Ehd Kanaf von Mejer keinöten 868 1 Wenn ein Heteettsag eh h ff 1Seee.sSEa eat 8 EE“ . 1 38 thmarschen—Altona). sowie die Inhaltsangabe zu Nr. 5 des öffent⸗ eiligten nicht zu erzielen ist, 11. Eeg, 1. .. An Ie eos⸗ Die zärtlichen Verwandten. Hierauf: Verehelicht: Hr. Amtsgerichtsrat a. D. Maximilian lichen Anzeigers (einschlieftlich der Uass dies erheischt, die Bildung eines solchen Verbandes durch den Ober⸗
Lessingtheater. Mittwoch, Abends 8 Uhr: In Zivil. Wiesand mit verw. Fr. Oberst Agnes Armstrong, Nr. 2 veröffentlichten Bekanntmachungen) Kasernenluft. Militärisches Volksstück in 4 Akten. Charlottenburg. v.h Abends 8 Uhr: geb. Freeman (z. Zt. London — Ilkley, Yorkshire). — en Kommanditgesellschaften auf Aktien
Hierauf: In Zivil. trag e einstweilen überhaupt dabei nichts herauskommen.
Retzow (Belgard).
Gestorben: Hr. Generalmajor z. D. Ludwig Arnold Rocholl (Hannover). — Hr. Major a. D. Friedrich Wilhelm Adalbert Krause (Berlin). — Hr. Leutnant Wilhelm Jakob (Straßburg i. Els.). — Verw. Fr. Amtsrat Emilie Chales de Beaulieu, geb. Hertell (Scheroiopaß, Kr. Kulm a. W.). — Fr. Sophie Kuhlwein von Rathenow, geb. Bendler (Charlottenburg). — Fr. Isidore von Breitenbuch, geb. von Wurmb (Burg Ranis).
Berliner Theater. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Taifun. Schauspiel in vier Akten von Melchior öö. v“
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räsidenten erfolgen, nachdem die Zustimmung der “ im
Beschlußver ahren durch den Kreisausschuß erzielt worden ist. Im
von Herm. Martin Stein und Ernst Söhngen. Der Bibliothekar. Schwank in 4 Akten von Hr. Kammerjunker Heinrich von Eichel⸗Streiber mit und ktiengesellschaften, für die Woche vom Westen gibt es eine ganze Reihe von sehr kleinen Landgemeinden, die Donnerstag und folgende Tage: Kasernenluft. Gustav von Moser. Hildegard Freiin von der Leyen⸗Bloemersheim (Mur). 6. bis 11. Juni 1910.