1910 / 165 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 16 Jul 1910 18:00:01 GMT) scan diff

bau der Lagerstätten: Grubenausbau) mit Uebungen. Aufbereitungs⸗ kunde einschl. ö1“ Uebungen im Laboratorium für Aufbereitung und verwandte Gebiete des Bergbaus. Professor, Bergrat Dr. Tübben: Bergbaukunde III. (Kraftwirtschaft, Gewinnung, mit Uebungen. Einführung in die Bergbaukunde.

ergingenieir Krahmann: Berg⸗ und Hüttenwirtschaftslehre einschl. Montanstatistik mit Uebungen. Professor Fuhrmann: Markscheidekunde und Geodäsie I und III mit Uebungen. Mark⸗ scheiderisches Zeichnen. Profesier Dr. Pufahl: Allgemeine Hütten⸗ kunde. Metallurgische Probierkunst einschl. technischer Gasanalyse. Lötrohrprobierkunst. Chemische Technologie. Professor Dr. Peters: Elektrochemie. Elektrometallurgie I. Laboratoriumsübungen in Elektro⸗ chemie und Elektrometallurgie für Anfänger. Arbeiten im Elektrometallurgischen Laboratorium für Geübtere. Professor Eichhoff: isenhüttenkunde I und III. Entwerfen von Eisenhüttenwerken und Einzelanlagen. Dr. Krug: Einführung in die Eisenhüttenkunde. Eisenprobierkunst einschl. Gasana⸗ lyse. Arbeiten im Laboratorium für Eisenprobierkunst. Dr. Loebe: I. Metallographische Uebungen I. Arbeiten im Labo⸗ ratorium für Kleingefüge und Eisenmetallurgie. Regierungsrat Schlenker: Formgebung und Bearbeitung der Metalle II. Ge⸗ Bergrat Voelkel: Einführung in die Rechtswissenschaft und 8 1 e des öffentlichen Rechts I. Bergrecht. Geheimer Ober⸗ ergra

Berlin, den 13. Juli 1910. v11

Königliche Bergakademie. Bornhardt.

Bekanntmachung.

Aus der Karl Haase⸗Stiftung ist durch Beschluß des uratoriums genannter Stiftung dem Studierenden der Königlichen akademischen Hochschule für die bildenden Künste, Bildhauer Gustav Wallat aus Rostock ein Stipendium von 1050 für das Jahr 1. Oktober liehen worden. Charlottenburg, den 16. Juli 1910

1 Der Vorsitzende 8 des Kuratoriums der Karl Haase⸗Stiftung. A. von Werner, Direktor

1

Abgereist:

Seine Exzellenz der Staatsminister und Minister der öffent⸗ üchen Arbeiten von Breitenbach mit Urlaub nach der weiz. 3

Eö““

Personalveränderungen.

Königlich Preußische Armee.

Offiziere, Fähnriche usw. Odde, an Bord S. M. Jacht „Hohenzollern“, 9. Juli. Zimmerle (Friedrich), Königl. württem⸗ berg. Oberlt. im 3. Württemberg. Feldart. Regt. Nr. 49, komman⸗ diert zur Militärtechnischen Akademie, während der diesjährigen Unter⸗ richtepause der Militärtechnischen Akademie zur IV. Matrosenart. Abteil. kommandiert.

Beamte der Militärjustizverwaltung.

Durch Allerhöchsten Abschied. 27. Juni. Keyl, Ober⸗ kriegsgerichtsrat beim Generalkommando XVIII. Armeekorps, auf seinen Antrag mit der gesetzlichen Pension in den Ruhestand versetzt.

Beamte der Militärverwaltung. 1

Im aktiven Heere. Durch Allerhöchste Bestallungen. 30. Juni. Krüger, Obermilitärintend. Rat, beauftragt mit Wahr⸗ nehmung der Mllitärintendantenstelle des VIII. Armeekorps, zum Geheimen Kriegsrat und Militärintendanten, Nachstaedt, Pieszezek, Militärintend. Räte von den Intendanturen des Gardekorps und des X. Armeekorps, zu Obermilitärintend. Räten, ernannt.

Durch Verfügung des Kriegsministeriums. 18. Juni. Werner, Rechnungsrat, Garn. Verwalt. Direktor in Trier,

Sommer, Garn. Verwalt. Oberinsp. in Halle a. S., auf ihren

ee mit Pension in den Ruhestand versetzt.

20. Juni. Gerhardt, Militärbauinsp., technischer Hilfsarbeiter bei der Intend. IX. Armeekorps, nach Karlsruhe versetzt und mit der Leitung usw. der Neubauten auf dem Truppenübungsplatz für das XIV. Armeekorps beauftragt.

27. Juni. Frhr. v. Buttler, Garn. Verwalt. Insp. in Graudenz, auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhestand versetzt.

29. Juni. Adam, Kanzleidiätar auf Probe bei der Intend. des IV. Armeekorps, angestellt.

30. Juni. Skibowski in Danzig, Gottschling in Breslau, Garn. Verwalt. Inspektoren auf Probe, zu Garn. Verwalt. In⸗ spektoren ernannt. Holsing, Oberzahlmstr. vom I. Bat. Inf. Regts. Vogel von Falckenstein (7. Westfäl.) Nr. 56, auf seinen An⸗ trag mit Pension in den Ruhestand 1

1. Juli. Scheffler, Lampe, egener (Otto), Ober⸗ intend. Sekretäre von den Intendanturen des Gardekorps bzw. der militärischen Institute und des Gardekorps, zu Geheimen expedierenden Sekretären und Kalkulatoren im Kriegsministerium, chichan, Intend. Registrator von der Intend. des III. Armeekorps, zum Geheimen Registrator im Kriegsministerium, ernannt. Wolters, Starratscheck, Intend. Sekretäre von den Intendanturen des II. bzw. des XV. Armeekorps, zum 1. Oktober 1910 gegenseitig versetzt. Rehfeldt, Rechnungsrat, Garn. Verwalt. Direktor in Gumbinnen, auf seinen nhetec mit Pension in den Ruhestand versetzt.

2. Ins. antzert, Stellenanwärter, zum Buchhalter bei der Babeeacsbene des XIV. Armeekorps, die Unterzahlmeister: Will

eim VI. Armeekorps, Straßmann beim IV. Armeekorps, Abel beim VI. Armeekorps, Schliemann beim XVI. Armeekorps, zu Zahlmeistern, ernannt.

4. Juli. Kriegshammer, Wulff, Intend. Diätare von den Intendanturen des II. Armeekorps und der 35. Div., zu Militär⸗ intend. Sekretären, Ulrich, Intend. Diätar von der Intend. der Verkehrstruppen, zum Militärintend. Registrator, ernannt.

Versetzt: Anger, Proviantamtsdirektor in Cöln nach Königsberg i. Pr., Linden, Frnplentmeiser in Brandenburg a. H. als Proviant⸗ amtsdirektor auf Probe nach Cöln, Schwartzkopff, Proviantmeister in Gnesen nach Brandenburg a. H., Orinsky, Proviantamtsinsp. und Amtsvorstand in Landsberg a. W. nach Gnesen, 1 Proviantamtsinsp. und Kontrolleführer in Torgau als Amtsvorstand nach Landsberg a. W., Dehnke, Proviantamtsinsp. in Berlin als Kontrolleführer nach Torgau.

Im Beurlaubtenstande. Durch Vetfügung des Kriegs⸗ ministeriums. 1. Juli. Dexheimer, Oberveterinär der Landw. 2. Aufgebots (Marburg), Graulich, Oberveterinär 1. Aufgebots (Heidelberg), der Abschied bewilligt.

Königlich Sächsische Armeer.

9 Beamte der Militärverwaltung.- Durch Verfügung des Kriegsministeriums. 30. Juni. Wolf, Garn. Verwalt. Insp. in Leipzig, unterm 1. Oktober 1910 nach Bautzen versetzt.

3 8. Juli. Fischer (II Dresden), Grimm (II Leipzig), Unter⸗ 8 Feheker der Res., zu Oberapothekern des Beurlaub 1 ördert. .““ 8

euß: Zivilrecht I. Dr. Schacht: Volkswirtschaftslehre I.

910 11 ver⸗ 1

Durch Verfügung des Generalkommandos. Rositzka, Oberzahlmstr. vom Karab. Regt. zum III. Bat. 11. Inf. Regts. Nr. 139, Taeschner, Zahlmstr., vom III. Bat. 11. Ins. Regts. Nr. 129 zum Karab. Regk., unterm 1. Oktober d. J. versetzt.

Kaiserliche Marine.

9. Juli. Befördert: Witt, Kapitänlt., Admiralstabsoffizier beim Kommando der Marinestation der Nordsee, zum Korv. Kapitän; die Oberlts. zur See: Peile gen. Clare, Erster Offizier S. M. Schulschiffes „Grille“, Matthiae, Adjutant bei der Werft zu Wilhelmshaven, Koch (Georg), Assist. beim Torpedoversuchs⸗ kommando, zu Kapitänkts.; die Marineingenieure: Wolf (Felix) vom Stabe S. M. kleinen Kreuzers „Seeadler“, Bodeck vom Stabe S. M. großen Kreuzers „Hansa“, zu Marineoberingenieuren; Luedtke, Marineunterarzt von der Marinestation der Ostsee, zum Marineassist. Arzt. 7

Der Abschied bewilligt: mit der gesetzlichen Pension und der Er⸗ laubnis zum Tragen der bisherigen Uniform: Schoenfeld, Korv. Kapitän, Abteil. Kommandeur bei der II. Matrosendiv., Niemeyer (Herbert), Kapitänlt. von der 1. Marineinsp.; mit der gesetzlichen

ension, der Erlaubnis zum Tragen der bisherigen Uniform und der zussicht auf Anstellung im Zivildienst: Mulsow, Marineoberingen. von der I. Werftdiv., Meyer (Emil), Marineoberingen. von der II. Werftdiv., beiden unter Verleihung des Charakters als Marine⸗

stabsingen. Kaiserliche Schutztruppen.

Offiziere usw. Schutztruppe für Deutsch⸗Ostafrika. 4. Juli. Seyfried, Hauptin. in der Schutztruppe, der Abschied mit der gegeen Pension bewilligt.

Schutztruppe für Südwestafrika. 4. Juli. Hoelscher, Hrupthn. omp. Chef im Magdeburg. Pion. Bat. Nr. 4, scheidet am „Juli aus dem Heere aus und wird mit dem 9. Juli 1910 in der Schutztruppe angestellt; zugleich wird derselbe zur Dienstleistung beim Gouvernement kommandiert.

Nichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 16. Juli.

Der hanseatische Gesandte Dr. Klügmann hat Berlin verlassen. Während seiner v1. werden die Geschäfte der Gesandtschaft vo der Königlich bayerischen Gesandtschaft geführt.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist vorgestern S. M. S. „Leipzig“ in Hankau, S. M. Flußkbt. „Otter“ in Pschorth a und S. M. S. „Eber“ in Duala (Kamerun) ein⸗ getroffen.

.M. S. „Tiger“ ist vorgestern von Hankau in See gegangen.

vormittag ist der Landtag durch den Staats⸗ minister Freiherrn von Dusch geschlossen worden. Der Minister 5 eine Ansprache, in der er, „W. T. B.“ zufolge, einen Rückblick auf die geleistete Arbeit warf und betonte, daß der Weiterentwicklung der Staatsfinanzen nicht ohne Sorge entgegengesehen werden könne.

Die wenig befriedigenden Betriebsergebnisse der badischen Staats⸗ eisenbahnen und die hohen Anfordexungen des Eisenbahnbaues der letzten Jahre hätten, so führte der Minister aus, ein rasches Steigen der Eisenbahnschuld zur Folge gehabt. Es bleibe die Aufgabe der Regierung, dieser unerfreulichen Entwicklung nachträglich ent⸗ gegenzuwirken. Der Versuch, im Hinblick auf die Erhöhung der Ausgaben eine Steigerung der Einnahmen aus dem Personen⸗ verkehr durch eine Aenderung der bestehenden Tarife herbeizuführen, sei leider zunächst von keinem Erfolg begleitet gewesen, werde aber zu geeigneter Zeit wiederholt werden.

Die Versammlung brachte sodann ein Hoch auf Seine Hoheit den Großherzog aus, wobei auch ein Teil der Sozialdemokraten anwesend war, die sich ebenfalls während des Hochs von ihren Sitzen erhoben.

Belgien.

Der König und die Königin sind, „W. T. B. zufolge,

gestern abend von Paris wieder in Brüssel eingetroffen.

Türkei.

Die beiden Ratskörper des ökumenischen Patri⸗ archats haben nach einer Meldung des „W. T. B.“ beschlossen, wegen des Kirchengesetzes eine Nationalversammlung einzuberufen, der das weitere Vorgehen überlassen werden soll, ferner den Großmächten auf Grund des Artikels 62 des Berliner Vertrags ein Memorandum zu überreichen, worin sowohl wegen der Frage des Kirchengesetzes, wie auch wegen der fortwährenden Verfolgungen der griechischen Kirche und der griechischen Nation Beschwerde erhoben wird. Das Patriarchat wird die Pforte von der Ueberreichung des Memorandums verständigen. 88 68 Asien. 88

Wie die „St. Petersburger Telegraphenagentur“ meldet, hat sich in der Astrabadbucht bei Gümisch⸗tepe ein Zwischenfan ereignet. Einige Kosaken waren nach Fent seh e abgesandt worden, um Diebe, die russischen Uger ihre Netze geraubt hatten, ausfindig zu 58 Ein Turkmene von dem Kelpe⸗ geschlecht beschoß die Kosaken, tötete einen und verwundete einen anderen. Zum Zweck der Herausgabe des Mörders ließ der russische Konsul das Dorf des Kelpegeschlechts besetzen und einige Stammeshäuptlinge verhaften, die nach der Herausgabe des Mörders alle wieder freigelassen wurden. Der Mörder ist dem Gerichte übergeben worden.

Nach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ aus Peking hat der Große Rat beschlossen, über das in der russisch⸗japanischen Konvention ausgesprochene Fest⸗ halten an dem status quo in der Mandschurei seiner Be⸗ ei Ausdruck zu geben. Ein Mitglied des Rats schlug vor, weitere Erklärungen über die Konvention zu verlangen;

*

Heute

dies wurde jedoch abgelehnt. 8 Afrika.

Einer Meldung des „W. T. B.“ fufolge sind am 12. d. Mts.

bei Mul⸗el⸗bacha, einer Furt des Mulujaflusses, französische Truppen unter dem Colonel Ferand durch ein starkes Kon⸗ tingent der Ben Bugahia, Anwohner des linken Flußufers, angegriffen worden. Die Marokkaner wurden nach leb⸗ haftem Kampfe zurückgeworfen und verloren 53 Tote. Auf ftunzösischer Seite sind elf Mann getötet und 43 verwundet worden. 3 8

2

Statistik und Volkswirtschaft. Der Besitzwechsel e“ Grundstücke in Preußen 1903 07.

In Preußen besteht bereits seit 1896 auf der Grundlage gericht⸗ licher Nachweisungen eine Statistik des 11 land⸗ und forst⸗ wirtschaftlicher Grundstücke von mindestens 2 ha Größe, sei es, daß sie bei Lebzeiten der Eigentümer Cühe Kauf, Tausch, Enteignung, 1Ä1. usw.) oder von Todes wegen in andere Hand übergehen; letzterer Uebergangsart (Erbgang, Vermächtnis und Schenkung von Todes wegen) wird bei der Bearbeitung auch der Eigentums⸗ wechsel infolge von Gutsüberlassung bei Lebzeiten der Eigen⸗ tümer an Abkömmlinge, Stief⸗ oder Schwiegerkinder hinzugezählt, da vom wirtschaftlichen und sozialen Standpunkte zu unterscheiden ist, ob der in andere Hand gelangende Grundbesitz sich innerhalb derselben Familie erhält oder aber auf Fesnh übergeht. Seit 1903 werden zwecks besserer Erfassung der Zersplitterung des länd⸗ lichen Grundbesitzes Trennstücke von weniger als 2 ha Fläche mitberücksichtigt, falls sie von einem Grundstücke herrühren, das bei der Abzweigung 2 ha Mindestumfang hatte.

Im Jahresdurchnitt 1903 07 wechselten mindestens 2 ha große oder von mindestens 2 ha großen Besitzungen herrührende ländliche Grundstücke den Eigentümer

vom Hundert durch Kauf usw. über⸗ und zwar

im usw. über⸗ und zwar

unge⸗ abge⸗ unge⸗ abge⸗ haupt teilt zweigt haupt teilt zweigt 23,7 23,1 0,6 76,3 39,8 36,4 19,9 18,9 80,1 45,1 35,0 21,3 20,3 78,7 20,1 58,5 22,8 20,9 77,2 25,9 51,4 24,8 21,6 75,2 39,6 22,8 21,1 77,2 26,3 18,6 73,7

10,9 89,1 21,4 78,6 25,0 75,0 33,1 21,0

28,8 22,4 22,2 20,4 22,4

gesamt

10 346 7 197 10 904 6 201 8 705 . 14 610 Sachs 8 952

Schleswig⸗ Holstein. 11 473 annover. 14 391 tlen 27 307 Hessen⸗Nassau 10 443 Rheinprovinz .. 25 812 E]

im Staate . 137 964 1 1907 148 952 1906 145 131 1905 141 923 1904 131 087 23,5 ,3 58,2 1903 122 733 24,0 18, 76, 19,9 56,1.

„Die Gesamtzahl der jährlich vom Besitzwechsel betroffenen ländlichen Grundstücke ist hiernach im Zeitraume 1903—07 beträcht⸗ lich in die Höhe gegangen; in zunehmendem Maße überwiegen bei weitem die Cegertncergeng⸗ durch Kauf usw. Im einzelnen zeigt sich sowohl bei der Vererbung wie beim Verkauf eine rück⸗ läufige Bewegung des Eigentumswechsels ohne gleichzeitige Grund⸗ stücksteilung; im Gegensatz zum Verkauf ist aber bei der Vererbung der geschls gene Uebergang noch und zwar recht erheblich häufiger als der mit einer Teilung verbundene. 1b „Provinzweise waren im Jahresdurchschnitte 1903 07 die Erb⸗ fälle in Fellen eossan am stärksten, in Schleswig⸗Holstein weitaus am schwächsten vertreten. In der Provinz Hessen⸗Nassau (Reg.⸗Bez. Wiesbaden), im Rheinland (mit Ausnahme des Reg.⸗Bez. Düsseldorf) sowie in Hohenzollern Ffohst der Erbgang der srünkischen Erbsitte gemäß viel mehr unter Realteilung als geschlossen; im übrigen tritt nur noch in der Provinz Sachsen (mit dem „Realteilungsgebiete“ Reg.⸗Bez. Erfurt) ein bemerkenswerter Anteil abgezweigt vererbter Grundstücke hervor.

In den westlichen Landesteilen (einschließlich der Provinz Sachsen) kommt der Verkauf von Teilgrundstücken verhältnismäßig häufiger vor als in den östlichen; in Ost⸗ und Westpreußen überwiegt sogar die Veräußerung ohne Grundstücksabzweigung, wogegen letztere im Westen nur bei Schleswig⸗Holstein und Sachsen in einigermaßen erheblichem Umfange auftritt.

Aufs Tausend der überhaupt vorhandenen ländlichen Besitzungen 8 2 ha an“) wechselten im Jahresdurchschnitte 1903 07 den Eigen⸗ ümer

Ostpreußen .. Westpreußen .. Brandenburg .. Pommern.... Posen

2

ndoS=S 00⸗

SS8 SdoS⸗

59,7

68,4 69,5 67,2 63,2 76,7

69,7 59,0 60,1 61,0 59,0

89 8280S H

S

Sbodo.J—- —Sgg

d05,— bo0 o0 8SF do d0do

882288,902A& SSSebodon

—O—BB SSSnSe DOUdbo g⸗ d̃SUmco⸗ d0 .12,.— —φ —OO—

22ö2ͤö2ͤö2nͤöSNͤISS 0 ₰0 0beUeUUcehn db00ö”=

S”. &Ꝙr 87

8 und zwar

im Erbgange usw. durch Kauf usw.

über⸗ unge⸗ abge⸗ über⸗ unge⸗ abge⸗ haupt teilt zweigt haupt teilt zweigt 29,3 29,0 0,3 70,8 49,9 20,9 28,7 27,9 90,8 66,5 24,3 27,8 27,3 46,6 2 19,4 28,0 26,5 56,7 23,8 31,0 28,9 68,9

209,3 19,7 39,1

27,0 36,6

21,5 90,7 25,6 25,0 21,9 16,2 24,9 11,8

19,3 23,5 23,0 22,4 23,9 24,0

in der ins⸗ Provinz gesamt

Ostpreußen ... Westpreußen .. Brandenburg ..

ommern . . . .

SS SNgFSS ☛☛

Schleswig⸗ 13.S. estfalen .. .. Hessen⸗Nassau Rheinprovinz .. Hohenzollernsche Lande im Staate

1

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S E& 8S8 50

S. b0

Seonen SCdo Sodo .D

1907 1906 8 8 1905 8 1904 8 4 1903 24,0 p

Während in ganz Preußen im Jahresdurchschnitte 1903 07 noch nicht ein Fünfzehntel des Gesamtbestandes an Grundstücken von 2 ha an dem Eigentumswechsel unterworfen war, stellte sich in allen östlichen Provinzen mit Ausnahme von Schlesien der be⸗ treffende Bruchteil höher, in allen westlichen Landesteilen, ausgenommen Schleswig⸗Holstein, dagegen niedriger. Selbst erbgangsweise wechselte im Osten im allgemeinen ein noch größerer Teil der vorhandenen Grundstücke als im Westen den Besitzer. Namentlich bedeutend war der Anteil der durch Kauf in andere Hände gelangten Besitzungen mit einem Elftel in Westpreußen und Schleswig⸗Holstein; während aber in Westpreußen wie in den übrigen östlichen Provinzen der Verkauf ungeteilten Grundbesitzes überwog, war 8s. im Westen nur bei Hessen⸗Nassau in geringem Maße der Fall. Auch in vor⸗ stehender Uebersicht findet man bei den erwähnten Realteilungs⸗ gebieten“ die bedeutendsten Verhältnisziffern der mit Grundstücks⸗ zerstückelung verbundenen Vererbung; bei der Rheinprovinz und den Hohenzollernschen Landen waren diese sogar höher als diejenigen des geschlossenen Erbganges. (Stat. Korr.)

05005S=o0ceo

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Zur Arbeiterbewegung.

„Auf einer Zusammenkunft der Arbeitgeber und der Arbeiter der

Baumwollenindustrie, die gestern abend in Manchester statt⸗ fand, hat man, „W. T. B.“ zufolge, einstimmig den Beschluß gefaßt, dadurch eine Regelung der Lohnfrage anzuempfehlen, daß die Arbeit⸗ geber die Forderung einer Ermäßigung um fünf Prozent unter der Bedingung zurückziehen sollen, daß innerhalb der nächsten fünf Jahre bs Fentnang einer Erhöhung oder einer Verminderung erhoben werden soll.

*) Die von mindestens 2 ha großen Besitzungen herrührenden Grundstücke von weniger als 2 ha können hierbei nicht mitberücksichtigt werden, weil sie nur einen Teil der vom Eigentumswechsel berührten Grundstücke dieser Erößenklasse bilden.

44,0 witter herbeiführenden Luftströmungen in ihrem

ganz,

seiöeig erkannt hat.

Das Nationalsyndikat der Eisenbahner in Paris ver⸗ öffentlichte einen Aufruf, in dem es nach derselben Quelle heißt: Unsere Maßnahmen sind bereits getroffen, und ein umfassender Kriegsplan, wo jeder seinen bestimmten Platz hat ist von uns sorgfältig aus⸗ earbeitet worden. Wir werden den Kriegsplan unerschütterlich durch⸗ ühren. Auf ein vom Streikausschuß gegebenes Zeichen wird jede Arbeit, jeder gewöhnliche Verkehr auf allen Bahnlinien eingestellt werden. Wenn die Eisenbahnzüge nicht verkehren, dann ist alles lahmgelegt, es gibt keinen Handel, keine Industrie mehr. Der b wird nicht mehr versehen werden können, man wird sich der Brief⸗ tauben bedienen müssen. Der Dienst der überseeischen Postdampfer wird gleichfalls aufhören, da die Passagiere nicht mehr eintreffen können. In den Hallen, auf allen großen Märkten verderben die Waren. Wie wird man das Schlachtvieh transportieren, vielleicht mittels Lenkballons oder Flugmaschinen? Dann wird zweifellos der allgemeine Arbeitsverband an dem Spiel teilnehmen wollen. Die Gelegenheit für alle anderen Syndikate, die eine Verbesserung ihrer Lage erreichen wollen, wäre zu günstig. Es wird dann, ob man will oder nicht, zu dem großen wahren Gesamtausstand kommen.

(Weitere „Statistische Nachrichten“ s. i. d. Ersten Beilage.)

Kunst und Wissenschaft.

Frage nach der Bedeutung der Se die Ge⸗ witterbildung wird von W. Halbfaß in der „Zeitschr. f. Bal⸗ neologie, Klimatologie und Kurorthygiene“ besprochen. Der „Globus“ Verlag von F. Vieweg u. S. in Braunschweig) teilt aus der Ab⸗ Haegr c folgendes mit: Unser Wissen ist in dieser Be⸗ ziehung noch sehr gering, weil es an systematischen Beob⸗ achtungen und Experimenten über den Zusammenhang zwischen Seen und Gewittern fehlt. Die über Seen entstehenden besonderen Luftströmungen haben bei bereits gebildeten Gewittern zwei Er⸗ scheinungen im Gefolge. Einmal kann ein See die das Ge⸗ Fortgang ver⸗ wirkt daher auf manche

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indern oder ablenken; der See 3 zewitter verzögernd oder vernichtet schwächere auch wohl während stärkere sich erst durch längeres Verweilen an dem zuerst erreichten Ufer Kraft sämmeln müssen, um die Wasser⸗ fläche überschreiten zu können, wenn sie sich nicht schon vorher ge⸗ teilt haben, um in zwei Hälften den See zu umkreisen. Eine solche starke Gewitterscheide soll nach Breu der Chiemsee sein. Die andere Erscheinung ist folgende: Liegt ein See zwischen hohen Ufern, so fällt die über ihn treibende Gewitterwolke um so viel tiefer, als der Unterschied zwischen See⸗ und Uferniveau beträgt; sie erwärmt sich, verliert ihren Regen und damit auch ihre Spannungs⸗ fähigkeit. Auf den Zug stärkerer Gewitter aber, z. B. der Wirbel⸗ gewitter, scheinen weder die Höhenunterschiede zwischen See und Ufer, noch die besonderen e über den Seen Einfluß zu haben. Dann ist der Einfluß von Seen auf die Gewitterbildung selbst be⸗ hauptet worden, so von Breu; Halbfaß meint indessen, zur Ausbildung von Gewittern seien die atmosphärischen Störungen über den Seen nicht bedeutungsvoll genug, zumal sie do

immer nur zeitweilig auftreten und fehn leicht verwisch würden. Dagegen habe Breu mit der Anschauung recht, daß die Disposition für ein Gewitter durch das Vorhandensein von Seen unter sonst gleichen Umständen begünstigt werde. Gegenüber der Volksmeinung, die geneigt sei, den Seen eine be⸗ sondere Kraft zur Verteilung, Ableitung, ja Erzeugung von Gewittern zuzuschreiben, müsse nachdrücklich betont werden, daß diese Kraft, falls überhaupt, sich doch nur kleineren und Lokalgewittern gegenüber geltend mache, daß sie aber bei schweren Wirbelgewittern und bei denen, die in den Grenzgebieten zwischen breiteren kalten und warmen 8.. entstehen und mit plötzlichen Feiesenedeheon. keinen engen Zusammenhang haben, fast immer versage. Die beiden zuletzt genannten Gewitterarten sind aber gerade die am meisten ge⸗ fürchteten, weil sie große Länderstrecken mit bedeutender Geschwindig⸗ keit überziehen und daher weit größeren Schaden anrichten als die lauten Lokalgewitter.

Edward Jacobson in Batavia beobachtete nach der „Natur⸗ wissensch. Rundschau“, 1910, Nr. 24, ein eigentümliches Ver⸗ halten einer Moskitoart gegenüber gewissen kleinen, swaßzen Baumameisen, die A. Forel als der in Ostindien sehr verbreiteten Spezies Cremastogaster difformis Smith zu⸗ Die Ameisen, die ihr Nest in toten Ast⸗ tummeln anlegen, klettern in langen Züßen an den Bäumen auf und ab und besuchen die in ausgehöhlten Markkanälen kleiner Zweige festsitzenden Schildläuse, ihr „Milchvieh“'. Werden die Ameisen ereizt, so scheiden sie keine Ameisensäure, sondern eine dunkelbraune, seelattebrge Substanz von eigentümlichem Geruch aus der Hinter⸗ eibspitze ab. An den Ameisenstraßen sitzen nun die Moskitos, mit dem Kopf b oben, und wiegen sich in einem fort hin und her. Kommt eine Ameise den Baum herab (die hinaufgehenden Ameisen werden nicht beachtet), so wird sie sofort indem der Moskito in schnellem Tempo mit Vorder⸗ beinen und Fühlern Kopf und Stirn der Ameise betastet. Die meisten Ameisen bleiben dann sogleich stehen, drücken den Leib fest gegen den Baum, schlagen den Hinterleib nach vorn um und sperren die Kiefer weit auf, indem sie die Fühler einziehen. Der

oskito stellt sogleich das Hin⸗ und Hermiegen ein und bringt die lügel in schnelle Schwingungen. Während die Ameise beßt einen ropfen Futtersaft erbricht, leckt ihn der Moskito hastig auf und die Ameise geht ihren Weg weiter. Der Moskito fängt wieder an, sich hin und her zu wiegen, bis sich eine andere Ameise von ihm ausplündern läßt. Viele Ameisen eilen jedoch rasch vorüber; der Moskito sucht sie dann oft zum Still⸗ stand zu bewegen, indem er sie fliegend mit Vorderbeinen und Fühlern betastet, und häufig erreicht er sein Ziel. Um den Beweis zu liefern, daß die Moskitos wirklich durch die Ameisen gefüttert werden, reichte Jacobson Ameisen, die in einem Beobachtungskasten gehalten wurden, etwas mit Karminrot gefärbten Honig und stellte die Futterschüssel so auf, daß die Moskitos nicht an 8 heran konnten. ach einigen Stunden war der Leib aller Moskitos im Beobachtungs⸗ kasten mit rotem Honig gefüllt. Da die Moskitos nie beim Wasser oder beim Futter gesehen wurden, so vermutet der Beobachter, daß sie für ihre Nahrung ganz von den Ameisen abhängig geworden seien.

Sven von Hedin ist, wie Füemehnefe⸗ Wochenschrift „Umschau“ mitteilt, damit beschäftigt, die Ergebnisse seiner großen Tibet⸗ expedition zu veröffentlichen. Die neue Arbeit soll in drei Textbänden von zusammen 1500 Seiten und zwei Bänden Atlas erscheinen. Der weite Atlasband wird eine Neuheit aufnehmen und zwar die anoramen, die Sven Hedin von den allermeisten Lagerplätzen und dominierenden Pässen aus zeichnete, um von der wechselnden Ge⸗ staltung der Landschaft und dem Aussehen der Gebirgsformationen der verschiedenen Gegenden einen Begriff zu geben. 8

aufgehalten,

Land⸗ und Forstwirtschaft.

Der Stand der Reblauskrankheit im Deutschen Reiche

1908 und 1909 und die Kosten ihrer Bekämpfung.

Die Kaiserliche Biologische Anstalt für Land⸗ und Forstwirtschaft hat 9 die 31. Denkschrift über die Bekämpfung der Reblaus⸗ krankheit veröffentlicht, die sich auf die Jahre 1908 und 1909, soweit bis Ende November 1909 Material dazu vorgelegen hat, bezieht und von den einschlägigen amtlichen Erlassen die bis Ende März 1910 ergangenen berücksichtigt. Sie behandelt zunächst die Organisation eblausbekämpfung im Deutschen Reiche, sodann den Stand der

c 1

1 krankheit in Deutschland und im Auslande. dieser Denkschrift die folgenden Mitteilungen über den Stand der Reblauskrankheit im Deutschen Reiche.

In der preußischen Rheinprovinz wurden im Jahre 1908 in den Niederhammersteiner Herden aus dem Jahre 1906 54 Stock⸗ ausschläge bezw. Nottriebe an den so eenannten Einlegern, in dem Herde 50 N aus dem Jahre 1906 4 kleine Stockausschläge und in einigen anderen Herden aus demselben Jahre vereinzelte Stock⸗ ausschläge und sogenannte Nottriebe aufge unden. Die Nachunter⸗ suchung des Herdes 50 N nach erfolgter Na desinfektion der 4 Stock⸗ ergab die Vernichtung aller Stockteile und Wurzeln. In den Herden aus dem Jahre 1907 wurden in Nr. 269 R, Rhein⸗ breitbach, 1 Stockausschlag, in den Herden 57 N. 2 Stock⸗ ö 58 N 19 Stockausschläage und 60 N eine große Zahl von Stockausschlägen vorgefunden. Zu Ackerkulturen mit Ausnahme der Reben wurden freigegeben: die Herde 10 4% bis 17 4 in der Gemarkung Lohrsdorf, die Herde 45 N, 48 N, 51 N, 53 N bis 55 N in der Gemarkung Laubenheim, die Herde 46 N in der Gemarkung Langenlonsheim, 47 N in der Gemarkung Sarms⸗ heim, 49 N in der Gemarkung Münster bei Bingen, sämtlich aus dem Jahre 1906. Die im Jahre 1907 vorläufig in die Herde Nr. 60 N, 61 N und 62 N einbe ogenen Kleestücke wurden ebenfalls zu Ackerkulturen freigegeben. Nachträglich wurden noch freigegeben die Herde 50 N in der Gemarkung Laubenheim und 52 N in der Ge⸗ markung Münster bei Bingen aus dem Jahre 1906 sowie ausnahms⸗ wess 56 N in der Gemarkung Münster bei Bingen aus dem

ahre 3

Die unter der Oberleitung des Gartenbaudirektors Ritter, des Oberleiters Ew. H. Rübsaamen und des Landrats von Nasse ausge⸗ führten engeren Untersuchungen und Begehungen führten zur Auf⸗ findung von 28 Reblausherden mit 880 verseuchten Stöcken. Ver⸗ E“ im ganzen 103 337 Rebstöcke auf einer Fläche von

1 la.

Im Jahre 1909 sind bei den Rebpflanzenuntersuchungen 18 Reb⸗ lausherde in der Rheinprovinz aufgefunden worden. Davon entfallen 7 Reblausherde mit 132 verseuchten Stöcken auf die Gemarkung Damscheid, 3 mit 41 kranken Reben auf Laubenheim, 2 mit 58 kranken Reben auf Lohrsdorf, je 1 auf Oberdiebach (115 kranke Reben), E“ (94 kranke Reben), bei Bingen (20 kranke Sarmsheim (17 kranke Reben), Bodendorf (6 kranke Reben) und Niederlützingen (5 kranke Reben).

In der Provinz 84 sen⸗Nassau wurden bei der ersten, im Sommer 1908 ausgeführten Revision in den S aus dem Jahre 1905 2 oberirdische Stockausschläge, in den Herden aus dem Jahre 1906 Nr. 363 bis 381 32 oberirdische und in den Herden aus dem Jahre 1907 Nr. 382 bis 391 2438 oberirdische und 31 unterirdische Stockausschläge aufgefunden. Bei der zweiten, im Herbst 1908 vorgenommenen Revision wurden auf den Herden aus dem Jahre 1907 456 vber 8 Stockausschläge gefunden. Auf Grund des Ergebnisses der wiederholten Revisionen wurden die Herde Nr. 363 bis 381 aus dem Jahre 1906 im Dezember 1908 für die Bebauung mit oberirdisch abzuerntenden Früchten mit Ausnahme der Rebe freigegeben.

I. die Untersuchungen im Jahre 1908 sind 14 neue Reblaus⸗ herde aufgefunden worden. Hiervon entfallen 1 mit 52 kranken Stöcken auf die Gemarkung Caub, 2 mit 17 kranken Stöcken auf die Gemarkung Hochheim und 11 mit 817 kranken Stöcken auf die Ge⸗ markung Lorch. Es wurden im ganzen 72 519 Rebstöcke auf einer Gesamtfläche von 5,4109 ha vernichtet.

Bei den im Jahre 1909 ausgeführten Untersuchungen wurden 6 neue Reblausherde aufgefunden, und zwar 4 mit 281 kranken Reben in Lorch und 2 mit 92 kranken Reben in Geisenheim.

Die in Bayern vorgenommenen Revisionen der älteren Herde

hatten folgendes Ergebnis: In dem großen Herde des Jahres 1905 am „Berg“ und „Rechenberg“ in der Gemeinde Iphofen wurden, mit Ausnahme der Seuchenstellen, fast in jedem Grundstück noch gut er⸗ haltene Wurzeln, in 2 Parzellen Stockausschläge und in einer Plan⸗ nummer auch ein Sämling aus dem Jahre 1907 gefunden. Rebläuse wurden dabei nicht beobachtet. Es wurde die bedingte Freigabe des Herdes beantragt und durch die Regierung von Mittelfranken auch verfügt. In den Lagen „Frohnthal“ und „Buchen“ derselben Ge⸗ markung war alles Wurzelleben erloschen; die befürwortete Frei⸗ abe wurde verfügt. Auf Grund der Revisionen der Herd⸗ ächen aus dem Jahre 1906 erfolgte die Freigabe der Herde Iphofen (die Lagen Buchen, Hündlein, Kalb, Flaschen und Frohnthal), Sickershausen (die Lagen Gaisberg und pea stch und Mainbernheim (die Lage ic6 Durch die Revision der Herde aus dem Jahre 1907 wurden ermittelt: in Sickers⸗ hausen einige frische Wurzeln, in Mainbernheim 1 Austrieb und 2 Etockausschläge, in Rödelsee 4 Stockausschläge, mehrere frische Wurzeln und 1 Sämling und in Iphofen in der Lage Kalb 2 Stock⸗ ausschläge und frische Wurzeln, in der Lage Buchen ungewöhnlich viele Stockausschläge, in der Lage Berg 3 Stockausschläge nnd in der Lage Rechenberg 5 Stockausschläge und an mehreren Stellen lebende Wurzeln.

Bei den Untersuchungen der Weinberge im Jahre 1908 wurden 3 neue Reblausherde entdeckt, davon 2 in der Gemarkung Sulzfeld und 1 in der Gemarkung Mainbernheim. Es wurden im ganzen 3692 Rebstöcke auf einer See von 0,463 ha vernichtet. Bei den im Jahre 1909 ausgeführten Untersuchungen ist in der Pfalz in der Gemarkung Gönnheim die Reblaus entdeckt worden.

Bei den Revisionsarbeiten in Württemberg wurden im s. 1908 durch sorgfältige Begehung der alten Herdflächen aus dem Jahre 1905 und den Vorjahren wenige an den ee liegende, aber reblausfreie Stockausschläge ermittelt. Beim Begehen und gleich⸗ zeitigen Auswerfen von Gräben und bei der Untersuchung der dabei zutage geförderten Wurzeln wurden auf den Herden aus dem Jahre 1907 wenige reblausfreie o wiederum vor⸗ zugsweise an den Herdgrenzen, an Mauern oder Gräben, aufgefunden. Sämtliche Stockausschläge erhielten eine Nachdesinfektion mit 350 g Schwefelkohlenstoff für den Quadratmeter. Auf Grund des Ergebnisses der Revisionsarbeiten konnten im Herbst 1908 sämtliche Herdflächen aus dem Jahre 1902 der Markungen Neckarsulm, Oedheim, Kochen⸗ dorf und Niedernhall zum Rebenanbau wieder freigegeben werden. Das für die Herde von 1906 der Markungen Reckarsulm, Neckar⸗ weihingen, Großheppach, Kleinheppach, Uhlbach und Korb FGaehes erlassene Betretverbot wurde im Herbst 1908 aufgehoben und gle 88 vitis der Anbau von oberirdisch abzuerntenden Feldgewächsen mit

usnahme der Reben auf diesen Flächen gestattet.

Durch die Untersuchungsarbeiten im Jahre 1908 wurden 33 neue Reblausherde mit insgesamt 215 verseuchten Rebstöcken auf einer Fläche von 2,21 a aufgefunden, und zwar 4 Herde mit 26 kranken Stöcken in der Markung Neckarsulm, 7 mit 59 kranken Stöcken in der Markung Neckarweihingen, 12 mit 82 kranken Stöcken in der Markung C roßbeppach und 10 mit 48 kranken Stöcken in der Markung Kleinheppach. Vernichtet wurden im ganzen 14 670 Reb⸗ stöcke auf einer Fläche von 1,7218 ha. . 1b

Durch die Revisionsarbeiten in Elsaß⸗Lothringen sind in den Herden aus den Jahren 1906 und 1907 insgesamt 1232 Stock⸗ ausschläge auf einer Fläche von fast 30 ha ermittelt und alsbald ver⸗ nichtet worden. Rebläuse konnten nicht mehr nachgewiesen werden.

Durch die Untersuchungen im Jahre 1908 wurden in den Reichs⸗ landen in 27 Gemarkungen insgesamt 143 neue Reblausherde mit 27 714 verseuchten Reben ermittelt. Vernichtet wurden im ganzen 172, 978 Stöcke auf einer Gesamtfläche von 17,2692 ha. Hiervon entfielen auf: 1) Bezirk Lothringen: 3 Gemarkungen mit 13 Herden und insgesamt 1988 kranken Reben; vernichtet wurden 23268 Reben auf einer Gefamtfläche von 1,3914 ha; 2) Bezirk Oberelsaß: 16 evezigge

in den Gemarkungen

mit 59 Herden und insgesamt 14 354 kranken Reben; vernichtet wurden 85 578 Reben auf einer Gesamtfläche von 7,5244 ha; 3) Be⸗ zirk Unterelsaß: 8 Gemarkungen mit 71 Herden und insgesamt 11 372 kranken Reben; vernichtet wurden 64 132 Reben au einer Gesamtfläche von 8,3534 ha.

Wir entnehmen

Ueber die Bekämpfung der Reblaus in Elsaß⸗Lothringen im Jahre 1909 gibt der folgende, vom Landesaufsichtskommissar in A. Wanner erstattete Bericht 2 efschluf „Der bewährten rganisationent prechend,sind diediessähri en Naochforschungen über die Ausbreitung der Reblaus in der schon mehrfach dargestellten Weise durch Ortskommissionen, Lokalbeobachter und Kolonnen fort⸗ geführt worden. Nachdem diese Arbeiten abgeschlossen sind, wird es angebracht sein, über deren kurz zu berichten und hierbei vorerst auf den Sachstand zurückzugreifen, wie er sich vor Beginn der diesjährigen Untersuchungen darbot. Mit Abschluß des Jahres 1908 waren seit 1876 in 90 elsaß⸗lothringischen Gemarkungen im ganzen 2595 Reblausherde mit zusammen 312 667 infizierten Stöcken nach⸗ gewiesen worden. Dem Vernichtungsverfahren fielen die Reben auf einer Fläche von rund 234 ha anheim. Die Gesamtkosten be⸗ liefen sich auf über 4 Millionen Mark. Ueber die dies⸗ jährigen Befunde gibt nachfolgende vorläufige Einzelnachweisung Auf⸗ schluß⸗ wobei zu bemerken ist, daß sich die den Ortsnamen beigefügten

ahlen auf die Zahl der Herde und der infizierten Stöcke beziehen.

s sind im Sommer 1909 Reblausinfektionen in nachbezeichneten She gessen ermittelt worden: 1) Oberelsaß: Egisheim (1 Herd mit 86 verseuchten Stöcken), Gewenheim (1 942), Hattstatt (4 56), Serlisheim (2 89) Leimbach (1 20), Dbermor weier (1 247),

rschweier (3 98), Sennheim (1 18), Steinbach (11 773), Sulz (Oberels.) (1 89), Thann (1 424), Vöklinshofen (9 918), West⸗ halten 716). 2) Unterelsaß: Bergbieten (17 3472), Bischofsheim (2 20), Börsch (2 9), Epfig (2, 61), Gert⸗ weiler (1 109), Irmstett (1 25), Ittersweiler (1 1), Rosen⸗ weiler (2 182), Rosheim (11 5096), St. Peter (1 67), Wangen (1 19), Zellweiler (5 253). 3) Lot ringen: Brittendorf (1 29), Chaͤteau⸗Salins (1 13), Morville Saareinsmingen (1 4) allingen (1 124),

eckringen (1— 6). Demnach sind in Hafagb pro 1909

neu hinzugekommen: ““ Infizierte Stöck 1) W 1 2) Unterelsaß . 3) Lothringen.

im ganzen pro 1909 105 Es betrug die Zahl der verseuchten Gemarkungen

Bis im im einschließlich Unterelsaß Oberelsaß 11“ 18838 3 1888 1893 1898 1903 1904 1905 1906 1907 1908 1909

Zu den bis 1908 als infiziert schon erkannten Gemarkungen tra 1909 neu hinzu: 6 eg 88

im Unterelsaß im Oberelsaß in Lothringen 1) Bergbieten, 9) Herlisheim 8 ; Brittendorf, 2) Bischofsheim, 2) Leimbach, 2) Chateau⸗Salins 3) Gertweiler, 8 Orschweier, Morville, 3 8 Irmstett, 4) Sennheim, 4) Wallingen, Ittersweiler, 5) Sulz, O.⸗Els. 1“ 6) Wangen. 1“ 7) Zellweiler. 3

In den Jahren 1907 und 1908 sind je 7 Gemarkungen zu den vor⸗ dem als verseucht schon ermittelten hinzugekommen, allein im Jahre 1909 stieg diese Zahl aber auf 16, wobei der starke Anteil von Ge⸗ Fereen n dem sete eeß besonders auffallen muß. Für die Beurteiluns der Sachlage wird besonders schwer ins Gewicht fallen eine Nachweisung derjenigen Weinbauflächen, welche in als insiziert schon erkannten Gemarkungen noch vorhanden sind, denn solche Reb⸗ gebiete dürfen erfahrungsgemäß als zum Teil schon durchseucht be⸗ ziehungsweise als zum mindesten in ihrem S Bestande schwer bedroht betrachtet werden. Letzteres gilt selbstverständlich auch für die jeweilig benachbarten Gebiete. In den beiden elsässischen Bezirken weisen die Infektionsgebiete ungefähr folgende Rebflächen auf:

Weinbaufläche in Hektar IFnfektionsgebiet bis Ende 8 1908 1909 Zunahme

9) Herkbenn. Hesthg⸗n ab11 27 2) Mühlhausen und Umgebung . 555 555 3) Thann und Umgebung . . . 427 486 59 4) Gebweiler⸗Rufach⸗Winzenheim. 2672 3125 453 5) Bennwhwcaca ““ 192 6 Cefigs Mutig. .6“ 2657 3074 417 7) Bergbieten⸗Wangen 80. 485 405 zusammen fürs Elsaß. 6610 7944 1334.

Die nunmehr als verseucht beziehungsweise verdächti Fläche macht ungefähr den dritten Teil des elsäsischen eblandes aus. Zu besonderen Bedenken muß die ö starke Zunahme Anlaß geben. Die neu hinzugekommenen 1334 ha Reben liegen fast ausschließlich in Gemarkungen, welche durch Kolonnen bis anhin noch nicht untersucht worden sind. a diese allein einigermaßen zuverlässigen Untersuchungen erst in einigen Jahren zu vorläufigem Abschlusse gebracht werden können, ist unter Zugrundelegung der seit Einführung des Kolonnen⸗ dienstes gemachten Erfahrungen unschwer vorauszusehen, daß in ab⸗ sehbarer Zeit mit einem in sich geschlossenen elsässischen Infektions⸗ gebiet gerechnet werden muß, welches günstigstenfalls mit geringen Unterbrechungen von der Schweizer Grenze bis gegen Zabern scch hin⸗ ziehen wird. Schon jetzt kommen als solche Unterbrechungen nur noch die Gegend zwischen dem Mühlhauser efesteene und der Schweizer Grenze und die Strecke Reichenweier —-Rappoltsweiler St. Pilt Dambach in Betracht.“ Die den Regierungen der deutschen Einzelstaaten ein⸗ schließlich Elsaß⸗Lothringens in Reblausangelegenheiten bis zum Schluß des Haushaltsjahres 1907 beziehungsweise des Kalender⸗ jahres 1907 entstandenen Kosten beliefen sich nach der letzten (30.) Denkschrift auf 17 730 969,84 ℳ. Im Rechnungs⸗ beziehungs⸗ weise Kalenderjahre 1908 haben die Kosten 1 312 491,41 betragen. Insgesamt sind somit von den Regierungen der Einzelstaaten 19 043 461,25 ausgegeben worden. Seitens des Reichs sind außerdem seit dem Jahre 1879/80 bis zum u“ echnungs⸗ jahres 1908 105 425,17 aufgewendet wordben. 8

8

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Die Peronospora in den Egerer Weingärten.

Aus Eger wird berichtet: In den berühmten Egerer Weingärten ist die Peronospora in so starkem Maße aufgetreten, daß sozusagen diese ganze Weingegend infiziert wird. Der Schaden wird ein um so größerer sein, als die Peronospora sich bereits an den Trauben anzu⸗ setzen beginnt. 8 (Pester Lloyd, 8. Juli 1910.)

——

Berichtigung. (W. T. B.) In der gestrigen Meldung über ru

die Schätzung der te nach der „Handels⸗ und Industriezeitung“

8. h des „R. u. St.⸗A.“) muß es laut Meldung C. d. fürthe Feummer Petersburg in der v Zeile statt

Gerste Sommerweizen heißen, sodaß die Reibenfolge lautet: Winterweizen, Roggen, Sommerweizen, Hafer, Gerste.

8 ;