zu Es
„W.
auf dem hiesigen Stettiner Bahnhof eingetroffen.
hofe des Deutschen Reichs Ritter von Leib ist mit Urlaub abgereist.
8
graphie. — Timpe: Dynamische Probleme i. Maschinenwesen. — Lektoren: Brussow Russisch I. Rußland, Land u. be egschinfam Fn F. übungen. — Scharff: Französisch I. Französ. Korrespondenz. Frank⸗ reich Land u. Leute. Französ. Sprechübungen. — Ward: Englisch I. . Engl. Sprechübg. Neuere engl. Literatur⸗ G — N. N.: Italienisch . — N. N.: Spanisch I. — Marw edel: Unterrichtskursus üb. Hilfe bei Unglücksfällen. — ““ Gefahren i. Bergbau u. Hüttenbetr. und deren Ver⸗ ütung. Das Programm wird nach Einsendg. v. 60 i. Inland, v. 80 ₰ nach d. Ausland, vom Sekretariat versandt. 8 2 G Aachen, den 1. August 1910. ““ Der Rektor. 8 Hertwig.
Personalveränderungen.
Königlich Preußische Armee.
Beamte der Militärverwaltung.
111“ S Durch Allerhöchste Bestallungen. 13. Juli. Dr. Krü er, leischmann, Gethh Intend. Assessoren und Vorstende be⸗ der 5., 14. und 12. Div., zu Militärintend. Räten ernannt.
Durch Allerhöchsten Abschied. 30. Juni. Linden⸗ Sasgg Oberzahlmstr. vom Inf. Regt. von Borcke (4. Pomm.) Nr. 21, bei seinem Ausscheiden aus dem Dienst mit Pension der Charakter als Rechnungsrat verliehen.
Durch Verfügung des Kriegsministeriums. Die Garn. Verwalt. Inspektoren Lichtwarth in Wandsbek, S inspektoren ernannt.
12. Juli. Traumann, Garn. Verwalt. Insp. auf Probe in
8 2. Juli. — oren in Flensburg, Joss neider in Bielefeld zu Garn. Verwalt. Ober⸗
Paul), Obermilitärintend. Sekretär von der Intend. des VI. Armee⸗
Geheime Oberregierungsrat Dr. Kaufmann ist vom Urlaub zurückgekehrt.
Farh⸗ a. M., zum Garn. Verwalt. Insp. ernannt. Schumann
orps, auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhestand versetzt.
14. Juli. Wefels, Baurat, Militärbauinsp. in Frankfurt a. M., und Baurats zur „Militärbauinsp. von der technischer Hilfsarbeiter bei der
unter Uebertragung der Geschäfte eines Intend. Intend. des VIII. Armeekorps, Greim, Intend. der militärischen Institute, Bauabteil. des Kriegsministeriums, als Vorstand des Militärbauamts nach Frankfurt a. M. versetzt. Zahn, Unterzahlmstr., zum Zahlmstr. beim XVIII. Armeekorps ernannt.
17. Juli. Teutsch, Lazarettinsp. in Frankfurt a. M., auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhestand versetzt. 189. Juli. Lange, Geheimer Rechnungsrat, Geheimer Registrator im Kriegsministerium, auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhe⸗ stand versetzt.
20. Juli. Zwierzynski, Buchhalter bei der Gen. Militärkasse, auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhestand versetzt.
21. Juli. Schellong, Dr. Schlüter, Gerichtsassessoren, als etatmäß. Militärintend. Assessoren bei den Intendanturen des XIY. und des X. Armeekorps angestellt. Kohlmeyer, Intend. Sekretär von der Intend. des XIV. Armeekorps, der Titel „Ober⸗ militärintend. Sekretär“ verliehen. ilbrecht, Garn. Verwalt. Insp. und Kontrolleführer in Neubreisach, Volmar, Garn. Verwalt. Insp. in Colmar, — gegenseitig versetzt.
Königlich Sächsische Armee.
ähnriche usw. 13. Juli. Reimann, Oberlt. R nf. Regts. König Georg Nr. 106, der Abschied bewilligt.
24. Juli. v. Wilucki, Oberlt. im Schützen⸗(Füs.) Regt. Prin Sen Nr. 108, scheidet mit dem 31. August d F 7 852 82 aus behufs Uebertritts zur Marineinf. mit dem 1. September d. J. Frhr. v. Uslar⸗Gleichen, Oberlt. im Karab. Regt., in dem Kom⸗ mando zur Dienstleistung bei Seiner Königlichen pbeit dem Groß⸗ bersos von Sachsen bis 31. Juli 1911 belassen. onadt, Lt. der Res. des Fußart. Regts. Nr. 12, behufs Uebertritts in Königl. bayer. Militärdienste der Abschied bewilligt.
Im Sanitätskorps. Durch Verfügung des Kriegs⸗ ministeriums. 23. Juli. Dr. Rech, einjährig⸗freiwilliger Arzt im 8. Inf. Regt. Prinz Johann Georg Nr. 107, unter Beauftragung mit Wahrnehmung einer bei dem Regt. offenen Assist. Arztstelle zum Unterarzt des aktiven Dienststandes ernannt.
Beamte der Militärverwaltung.
Durch Allerhöchsten Beschluß. 21. Juli. Ferber, Ge⸗ heimer Kriegsrat und Militärintend. XII. (1. K. S.) Armeekorps, auf seinen Antrag unterm 1. November d. J. mit Pension in den Ruhestand versetzt.
Durch Verfügung des Kriegsministeriums. 15. Juli. Klotzsche, Geheimer Rechnungsrat und Kriegszahlmstr., auf seinen Antrag unterm 1 November d. J. mit Pension in den Ruhestand versetzt. Heppe, Oberveterinär der Landw. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Auerbach, behufs Ueberführung zum Landsturm 2. Aufgebots der Abschied bewilligt.
20. Juli. Die Militärbausekretäre: Mairich vom Millitär⸗ bauamt II Dresden zum Militärbauamt Bautzen, Pölitz vom Militärbauamt III Dresden zum Militärbauamt 11 Leipzig, Jahn vom Militärbauamt Bautzen zum Militärbauamt II Dresden, Zschiesche vom Militärbauamt II Leipzig zum Militärbauamt III Dresden, — unterm 1. August d. J. verfetzt 21. Juli. Rößner, Proviantamtsinsp. und Kontrolleführer in Pirna, als Amtsvorstand nach Freiberg, Hennen, Proviantamts⸗ insp. und Kontrolleführer in Dresden, nach Pirna, — unterm 1. August d. J. versetzt. 8 8
Offiziere, der Res. des 7.
In der Zweiten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staatsanzeigers“ wird eine Geneh migungsurkunde, vetzeffeng eine Anleihe der Emschergenossenschaft en⸗Ruhr, veröffentlicht. h 88
— 8 9
MNichlamtliches.
Seine Majestät der Kaiser und König ist, T. B.“ zufolge, mit Seiner Königlichen Hoheit dem
Prinzen Eitel⸗Friedrich gestern nachmittag um 4 Uhr 25 Minuten
e11“
Der Wirkliche Geheime Oberregierungsrat beim Rechnungs⸗ Der Präsident des Reichsversicherungsamts, Wirkliche
Der Königlich niederländische Gesandte Baron Gevers hat Berlin verlassen. Während seiner Abwesenheit führt der Legationssekretär Dr. Schmolck die Geschäfte der Gesandtschaft.
Aus Anlaß der Tagung
Christentum und religiösen Fortschritt
bergstraße 30 b ein Postamt eingerichtet,
für freies Christentum“ erhält.
elegrammen F Rohrpostsendungen zu befassen.
— 8 u“
am 2. August in 8. August von dort nach Helgoland in See. S. M.
von dort nach Hankau ab. (WT1 eingetroffen.
111““
Großbritannien und Irland. Der König empfing, wie meldet, gestern den deutschen Metternich. Der König zum Besuch der eingetroffen. Frankreich.
Die Budgetkommission der Deputiertenkammer gestern über den Marineetat.
In der Debatte erklärte, „W. T.
minister, wenn das Schiffsbauprogramm
8 1 nicht früh genu werden sollte, würde die Regierung das
zwei neue Panzerschiffe auf Stapel gelegt werden sollen.
“
Wie „W. T. 8.,“ aus Madrid 138 regierungsfreundliche Vereinigungen 80 000 Mitglieder zählen, eine Adresse übersandt, Politik beglückwünschen.
meldet, Andalusiens,
Gegenüber der für den 7.
selben Tag vor. 1 Wie „W. T. B.“ aus Konstantinopel meldet, bestätigt ein amtliches Communiqué die Niedermetzelung Bewohner dreier Dörfer in der Nähe von Damaskus durch Drusen und teilt mit, der Befehlshaber der Expedition General Sami Pascha habe durch ein Irade besondere Voll⸗ machten erhalten, den Belagerungszustand zu verhängen, um in dem Haurangebiet gründliche Reformen durchzuführen. „Wie verlamerh ist mit der Neueinteilung des türkischen Heeres in 14 Armeekorps ein größerer Reorganisationsplan verbunden. Danach soll jedes Korps aus zwei bezw. drei Divisionen, jede Division aus drei Regimentern zu je drei Bataillonen und einem Jägerbataillon bestehen. Die Brigadeformation wird abgeschafft. Die Division erhält eigene Kavallerie, Artillerie und Maschinengewehr⸗ kompagnien. Asien.
Nach einer Meldung des „Wiener K. K. Telegr.⸗Korr.⸗ Bureaus“ hat bei Hauran ein blutiger Kam pf zwischen Arabern und türtischen Truppen stattgefunden, bei dem ungefähr 200 Araber gefallen sind. Die Verluste der türkischen Truppen sind unbekannt. Die Smyrnaer Reservebrigade ist einberufen und nach Beirut entsandt worden.
Steatistik und Volkswirtschaft.
Die Schadenbrände in Preußen von 1881 bis 1908.
Ddie Aufbereitung des Urstoffes der Brandstatistik erfährt noch immer eine erhebliche Verzögerung dadurch, daß die Brandzählkarten beim Statistischen Landesamt vielfach sehr spät eingehen, außerdem aber zahlreiche Rückfragen erfordern, deren Erledigung geraume Zeit beansprucht. So ist namentlich auch im letzten Jahre die Anzahl der Rückfragen sowohl wie die Gesamtzahl der gemeldeten Brandfälle, trotz Heraufsetzung des Mindestbetrages für jeden anzumeldenden Brandfall von 1 auf 3 ℳ, außer⸗ ordentlich gestiegen. Auf Grund der nunmehr für 28 Jahre vorliegenden Ergebnisse der preußischen Brandstatistik gibt das Statistische Landesamt in der „Stat. Korr.“ eine Uebersicht der Brandfälle, getrennt nach Stadt und Land, nebst der Höhe der ent⸗ standenen Schäden in Vergleichung mit der Zahl der Bewohner und der Gebäude des Staates in einem jeden Beobachtungsjahre. Die Einwohnerzahlen sind für die zwischen den Volkszählungen liegenden Jahre in hergebrachter Weise fortgeschrieben, die Zahlen der Gebäude den jährlichen amtlichen Nachweisen über die Zahl der Liegenschaften und Gebäude entnommen.
Betrachtet man zunächst die Zahlen der Brände, so sieht man sie fast stetig, in nur viermal schwach unterbrochener Krümmungslinie um nahezu das Siebenfache, nämlich von 14 623 auf 100 986, an⸗ wachsen. Diese Zunahme ist allerdings ganz überwiegend der im Laufe der Jahre vollständiger gewordenen Anmeldung der kleinen und kleinsten Brände zuzuschreiben. Die Schadenwerte — im Jahre 1881 54,149 Millionen, im Jahre 1908 111,363 Millionen Mark — haben sich gegen⸗ über den Anfangsjahren nur etwa verdoppelt, bei welcher Tatsache un⸗ zweifelhaft der im letzten Menschenalter außerordentlich gestiegene Wert der Gebäude, Vorräte, Wohnungseinrichtungen usw. eine erheble e Rolle spielt. Der Gesamtschaden steigt nicht, wie die Anzahl “ fast Jahr für Jahr mit geringer Unterbrechung an, sondern man be⸗ merkt da nicht unerhebliche Schwankungen, wenn auch die Neigung zum stetigen Anwachsen unverkennbar ist.
Ddie absoluten Ziffern der Schadenbrände und Brandschadenwerte erfahren erst durch die Beziehung auf die Einwohner⸗ und Gebäude⸗ zahl ihre richtige Beleuchtung. Die Zahl der während des gesamten Beobachtungszeitraumes auf 1 Million Einwohner des Gesamtstaates
entfallenden Braͤnde ist in ziemlich gleichmäßig ansteigender Krümmungslinie (mit nur viermaliger Senkung) von 532 auf etwa 2587, d. h. auf nahezu das Fünffache, die Zahl der auf 100 000 Gebäude entfallenden Brände in ähnlich unterbrochener Krümmungs⸗
linie von 190 auf 880 im Jahre 1907, d. h. auf nahezu denselben
Hundertsatz gestiegen; für 1908 ist er freilich wieder auf 719 zurück⸗ gegangen. 85 * 1
des Weltkongresses für freies — . wird vom 5. his einschl. 10. in den Räumen des Landwehroffizierkasinos Harden⸗ G 1b b das dem Postamt 50 unterstellt wird und die Bezeichnung „Berlin Weltkongreß 1— — Es hat sich mit dem Verkauf von Postwertzeichen sowie mit der Annahme und Aus⸗ gabe von Postsendungen jeder Art (ausgenommen Pakete), von
Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Hansa⸗ Leith (Edinburg) eingetroffen und geht am
S. „Jaguar“ ist am 2. August in Hankau eingetroffen und geht heute von dort nach Itschang (Nangtse) ab. S. M. Flußkbt. „Vaterland“ ist am 2. August in Tschingkiang (Yangtse) eingetroffen und geht am 5. August
„Loreley“ ist am 3. August in Konstantinopel
1
„W. T. B.“ aus London otschafter Grafen Wolff⸗
und die Königin von Spanien sind
Zrinzessin Battenberg auf der Insel Wight
beriet
B.“ zufolge, der Marine⸗ beschlossen 1 — Parlament ersuchen, in das Seenm Bestimmung aufzunehmen, wonach im Jahre 1911
haben nig 1 die dem Ministerpräsidenten Canelejas in der sie ihn zu seiner antiklerikalen August geplanten Kundgebung der Katholiken bereitet der Republikaner Soriano eine Gegenkundgebung in San Sebastian für den⸗
der
Etwas anders gestaltet sich das Bild nach der Höhe der Bra⸗ schadenwerte. Der Betrag des auf 1 B. Höhend kreffendi Brandschadens stieg von 197 ₰ im Jahre 1881 auf 285 ₰ im Jahn 1908, d. h. also um rund 45 v. H. Die Krümmungslinie steigt un fällt wiederholt stark. Ihren Tiefstand erreicht sie im Jahre 1888% mit 188 ₰; 1904, 1900, 1899, 1895, 1893 dagegen sind verlustreich Jahre. Die Verhaltniszahlen für die Gebäude entsprechen im al gemeinen denen für die Bevölkerung. Der Mindestbetrag fällt mi den ₰ 868 das Jahr 1Ses. auch 8 Jahre 1882 und mit je 696 ₰ geringe Schäden; für 1904 steigt de 1065 ₰, für 1908 an 1070 ₰. “ Trennt man die Gesamtzahlen nach Stadt und Land, zu ersehen, daß in den ersten Jahren unseres für das Land fast doppelt für die Städte (im Jahre 1881 für das Land 4955), daß aber späterhin die Anzahl der den Städten außerordentlich viel schneller Lande (in den Städten bis auf im Jahre
so it Beobachtungszeitraumez
9668, für die Städte gemeldeten Brandfälle in di zunimmt als auf dem 79 016, auf dem Lande bis auf 21 970
weisen, daß sie auch sog. „Bagatellschäden“ vergüten. Die Schaden⸗ beträge, auf die der Hauptnachdruck bei statistischen Schluß⸗ folgerungen gelegt werden kann, erfahren allerdings ebenfalls in den Städten eine stärkere Zunahme als auf dem Lande. Die Schadenbeträge steigen von dem Anfangswerte von 12,97 Millionen Mark in den Städten im Jahre 1881 erst allmähl ch, dann aber geradezu sprunghaft; in den Jahren 1892 und 1893 ist eine Steigerung auf 28,1 und 33,4 Millionen Mark eingetreten, alsdann für 1894 eine Senkung auf 18,96 Millionen, für 1900 ein Anschwellen auf 36,3, für 1908 gar auf 40,34 Mill. Mk. Während des Jahrfünfts 1881/85 sind in den Städten für 75,4 Mill. Mk. Werte vernichtet worden, in den darauf folgenden Jahrfünften für 92,1, 124,6, 146,4 und 158,4 Mill.. Mark, 1906/1908 endlich für 114,20 Millionen. Das Land hatte demgegenüber in den ersten Jahren der Beobachtungszeit Schaden⸗ beträge von 41,2 und 40,2 Millionen Mark; in den Jahren 1888 und 1889 sinken die Schäden auf 37,4 und 38,9 Millionen Mark, um für 1895 auf 64,7 Millionen anzusteigen; das Jahr 1904 weist den Betrag von 69,7 Millionen, 1908 etwa 71 Millionen Mark auf. Im Jahrfünft 1881/85 hat das Land für 222,9 Millionen Mark Schäden erlitten; für 1886/90 ist der Gesamtschaden auf 205,3 Millionen ge⸗ fallen, er steigt 1891/95 auf 271,1, 1896/1900 auf 277,4, 1901/05 auf 296,9 Millionen Mark; für 1906/08 findet man 196,50 Millionen Mark, also einen höheren Jahresdurchschnitt als 1901/05.
Der Gesamtscha den erreicht für 1881 bis 1908 die ungeheure Summe von 2 181,26 Millionen Mark; die Städte sind daran mit 711 09, das Land mit 1 470,17 Millionen Mark beteiligt. Gesamtzahl der Schadenbrände übersteigt die Ziffer von 1,1 Million, davon 0,759 Million für die Städte, 0,342 Million für das Lande.
Von nicht geringerem Interesse sind die Ziffern, welche die Schadenwerte auf den Kopf der Bevölkerung 1 Jahre unseres Beobachtungszeitraumes für Stadt, Land und Gesamt⸗ staat wiederspiegeln. Da findet man für die Perioden in den Städten auf dem Lande im ganzen Staate 148 252 ₰ 163 228 199 286 208 287
1906/08 8 305 265 08. 21 316 269 Durch⸗
sscchnitt 1881/1908. 190 „ 116 NI. Schadenwert auf 1 Bewohner. Das Land ist also in bezug auf die Brandschäden ganz erheblich stärker benachteiligt als die Stadt; der höhere Verdienst der Bevölkerung in der Stadt ist für die letztere ein weiteres Pnstiges Moment.
Der esamtschaden von fast 2 Milliarden Mark während eines nicht einmal vollen Menschenalters gibt bei seiner in den letzten Jahren immer stärker hervortretenden 5 zum Steigen ernstlich zu denken. Er mahnt uns, da drei Viertel bis neun Zehntel aller Ursachen der Brände bei uns auf die Gleichgültigkeit, den Leichtsinn und die Fahr⸗ lässigkeit der Bevölkerung zurückzuführen sind, zur Ein⸗ und Fhr.
1881/85 . 1886/90. 1891/95.. 1896/1900. 1901/05.
203 „ 252 254
Zur Arbeiterbewegung. 86
„Der Ausstand der Schmiede Groß⸗Berlins währt jetzt über 5 ½ Wochen, ohne daß eine wesentliche Aenderung der Lage zu verzeichnen ist. Eine Versammlung der ausständigen Schmiede beschloß, der „Voss. Ztg.“ zufolge, das Einigungsamt des Berliner Gewerbe⸗ gerichts um seine Vermittlung zu ersuchen. Es bleibt abzuwarten, ob die Innungsmeister auf Einigungsverhandlungen eingehen werden. Zu Streitigkeiten in der Stralauer Glasfabrik nahm, wie dasselbe Blatt berichtet, eine Versammlung der Arbeitnehmer in Stralau Stellung. Dem Vorsitzenden der Lohnkommission war gekündigt worden, weil er laut Versammlungsbeschluß der Glas⸗ arbeiter der Firma die Mitteilung gemacht hatte, daß wegen allzu großer Hitze (Montag) die Arbeiter die Arbeit eine Stunde früher einstellen würden. Da alle Verhandlungen mit der Direktion, die Kündigung zurückzunehmen, ergebnislos verlaufen sind (bezw. die Zurücknahme), nahmen die Versammelten in ge⸗ heimer Abstimmung mit allen gegen vier Stimmen folgenden Antrag an: „Die Kommission wird beauftragt, im Fall bis Freitagmittag die Kündigung nicht zurückgenommen ist — es findet inzwischen noch eine Verhandlung zwischen der Direktion und der Berliner Gewerkschafts⸗ kommission zur Beilegung der Streitigkeiten statt — die Künd gung sämtlicher Arbeiter der Glashütte einzureichen.“ Die Lage gestaltet sich dadurch ernst, daß hinter der Firma der „Ring der Flaschen⸗ industriellen Deutschlands“ steht. Aus Enschede wird dem „W. T. B.“ gemeldet: Die am 1. Juli infolge Beschlusses der “ der Unternehmer der Baum⸗ wollindustrie begonnene Arbeiteraussperrung ist jetzt voll⸗ ständig durchgeführt. Sie soll so lange aufrecht erhalten werden bis eine Einigung zwischen den Verbänden der Arbeitgeber und der Arbeit⸗ nehmer erzielt sein wird.
Ein großer Teil des Fahrdienstpersonals der Straßen⸗ bahnen in Posen ist, wie die „Köln. Ztg.“ erfährt, gestern früh in den Ausstand getreten. Der Grund dafür ist in der Hauptsache darin zu suchen, daß sieben Angestellte, die sich in der Lohnerhöhungs⸗ bewegung der Direktion gegenüber in ihren schriftlichen Anträgen fort⸗ gesetzt ungehörig benahmen und dies trotz b5 Verwarnungen nicht unterließen, entlassen worden sind. Die Streikenden verlangen eine allgemeine Zulage von 10 ℳ monatlich. Es streiken bis jetzt g 200 Personen. Der Verkehr wird nur sehr schwach aufrecht er⸗ halten.
Nachdem die Reedereien und der Verein Deutscher Seeschiffswerften die Forderungen der Hamburger . waltungsstelle des Deutschen Metallarbeiterverbandes abgelehnt haben, haben, wie „W. T. B.“ aus Hamburg meldet, die Arbeiter in einer gestern abend abgehaltenen Versammlung mit großer Mehrheit Fessfto en; heute die Arbeit einzustellen. Der Streik umfaßt etwa 7000 bis 8000 Arbeiter. Die Arbeiter der kleineren Reparaturwerften werden dem Streik nicht beitreten, da diese keine Forderungen gestellt haben.
Die Hamburgischen Staatsarbeiter haben, wie die „Post“ berichtet, in einer Versammlung eine Resolution gefaßt, in der es u. a. heißt: Die Versammlung fordert, daß die A nfangslöhne abfolut erböht werden; und zwar für gewöhnliche Tagelohn⸗ arbeiter auf mindestens 4,50 ℳ für den Tag, daß aber alle übrigen Lohnsätze in demselben Verhältnis erhöht werden, wie die Beamten⸗ schon erhöht worden sind und nach der neuen Ge⸗ altsvorlage noch erhöht werden sollen.“ Ferner beschloß die Ver⸗ sammlung mit Rücksicht auf die im kommenden Jahre stattfindenden Neuwahlen der Arbeiterausschüsse Schritte zu tun zur Revidierung der
Arbeiterausschußsatzungen.
1889 bieten
soviel Brände zur Meldung gelangen wie
— 1908). Es mag dies mit der sogenannten „Kulanz“ vieler Versicherungsanstalten zusammenhängen, die Wert darauf legen, nachzu⸗
Die
214 ₰ 8
an das Isergebirge anschließenden Turnauer Bezirk sind, wie der „Voss. Ztg.“ aus Reichenberg in Böhmen telegraphiert wird, viele hundert tschechische, national organisierte Glasschleifer wegen Lohnforderung ausständig. —
Das Exekutivkomitee der englischen Arbeitgeber im Schiffbaugewerbe hielt, wie „W. T. B.“ meldet, gestern in Carlisle eine Sitzung ab, um zu einem auf der Clyde⸗Werft ausgebrochenen Streik Stellung zu nehmen. Es wurde beschlossen, alle Mitglieder der Verbände der Kesselschmiede und der Schiffszimmerleute am 13. August auszusperren, wenn die Ausständigen nicht heute zur Arbeit zurückkehren. 1
Die Lokomotipführer und Heizer der französischen Eisenbahnen haben gestern, wie dem „W. T. B.“ aus Paris ge⸗ meldet wird, G“ abgehalten, in denen sie einen engeren Zusammenschluß ihrer Verbände mit dem der Eisenbahnarbeiter zum Zweck der Durchsetzung ihrer gemeinsamen Forderungen be⸗
schlosen. urcht vor der Cholera haben laut Telegramm des W. T. 8 aus St. Petersburg 4070 Kohlenarbeiter die Kohlengruben im Kreise “ und sich in ihre Heimat beßegfn. Alle Bemühungen, die Bewegung aufzuhalten, sind os geblieben. erfolglas rbeiter der belgischen Glasindustrie (Fensterglas⸗ hütten) im Becken von Charleroi haben, der „Köln. Ztg.“ zufolge, ihre Arbeitsverträge gekündigt, in der Absicht, nach ihrem Ablauf Lohnerhöhungen zu verlangen. Die Glashüttenbesitzer haben ihrer⸗ seits mit der Ankündigung einer 10prozentigen Lohnermäßigung ge⸗ antwortet, sodaß jetzt ein Ausstand in Aussicht steht.
1 In dem
(Weitere „Statistische Nachrichten“ s. i. d. Ersten Beilage.)
Wohlfahrtspflege.
Der im Jahre 1905 von privater Seite zur Ergänzung der Wohlfahrtseinrichtungen des preußischen Heereskontingents ins Leben gerufene „Verein Genesungsheim Idstein für Familien⸗ mitglieder von Angehörigen der Königlich preußischen Armee“ mit dem Sitz in Frankfurt a. M. hat einen Bericht über seine Tätigkeit während der ersten fünf Jahre seines Bestehens (1905 bis 1909) veröffentlicht. Nach seinen Satzungen verfolgt er den Zweck, „solchen kur⸗ oder erholungsbedürft gen Familienmitgliedern von Angehörigen der Königlich preußischen Armee ohne Unterschied des Glaubensbekenntnisses, welche von dem Königlich preußischen Kriegsministerium oder einer von diesem zu bestimmenden Militärbehörde in Vorschlag gebracht werden, nach Maßgabe der verfügbaren Mittel in einem eigenen Heim oder in anderen geeigneten Anstalten zeitweise ganz oder teilweise kostenfreie Aufnahme und Pflege zu gewähren. Auch ohne Unterbringung in eine Anstalt können zu Kur⸗ und Er⸗ holungszwecken Unterstützungen bewilligt werden.“ Zunächst wurde am 16. September 1905 in einem dem Verein mietefrei überlassenen Teile des malerisch auf einem aus dem Tale sich erhebenden Felsen gelegenen Schlosses zu Idstein im Taunus das Genesungsheim mit 12 Betten, deren Zahl in kurzer Zeit 88 25 vermehrt wurde, eröffnet. Bald ergab sich jedoch die Notwendigkeit einer Erweiterung des be⸗ gonnenen Unternehmens, und nachdem durch eine Lotterie die erforder⸗ lichen Mittel beschafft worden waren, wurde der Ausbau der übrigen Teile des Schlosses für die Zwecke des Vereins vor⸗ enommen. Der Gedanke, den genesungsbedürftigen Frauen die Möglichkeit zum Aufenthalt in Idstein dadurch zu geben, daß man auch für die Unterkunft der Kinder Sorge trug, führte zur Angliederung einer besonderen Abteilung für Ingerhflehg. Am 1. April 1909 konnte das Genesungsheim mit 50 Frei tellen dem vergrößerten Betriebe übergeben werden. Die äußeren Anlagen des Schlosses, eine auf hohem Felsen vorgelagerte Terrasse und zwei am Fuße des Schloßfelsens hergerichtete Sblthärtes dienen mit ihrer herrlichen Aussicht auf die hhg ung h bester Weise den erholungs⸗ bedürftigen Frauen und Kindern zum Aufenthalt im Freien. Als Chef⸗ arzt des Genesungsheims fungiert ein von dem Generalkommando des XVIII. Armeekorps kommandierter Sanitätsoffizier; zur Pflege der auf⸗ genommenen Kinder ist eine geprüfte Kindergärtnerin, ünterstgte von einem Kindermädchen, tätig. Die Pfleglinge genießen vollständig freie Station, freien ärztlichen Rat und ie Medikamente. Bei der gesunden, kräftigen Kost mit guter Milch, der anregenden Bewegung in frischer Luft wie überhaupt bei einer vernünftigen Lebensweise sind, wie im Berichte ausgeführt wird, die erzielten Erfolge bei den
fleglingen überraschend günstig und auch von nachhaltiger Wirkung.
erpflegt wurden in der Zeit vom 16. September 1905 bis zum 12. November 1909 im ganzen 764 Personen mit zusammen 27,110 Verpflegungstagen. Die Dauer der Kur betrug im allgemeinen 5 Wochen.
8 Kunst und Wissenschaft.
In Oberägypten ist, wie die „Straßb. Post“ mitteilt, jüngst ein
wertvoller archäologischer Fund gemacht worden, der nichts Geringeres enthält, als eine veirgen bffis e Bestätigung der Angaben von Josephus und den klassischen Historikern über die Belagerung Jernsalems durch Titus. Es handelt sich nach einem Bericht der in Alexandria erscheinenden „Egyptian Gazette“ um ein hölzernes Paneel, das eine lateinische Inschrift von etwa 50 Zeilen Länge trägt. Von diesem Text sind etwa 37 Zeilen noch vollkommen klar lesbar. Abgesehen davon, daß diese lateinische Inschrift neben einigen Funden aus Pompeji wohl das schönste Muster römischer Kalligraphie ist, ist der Text von größter Wichtigkeit. Berichtet wird darin von der In⸗ dienststellung und Entlassung eines alten Kriegers namens M. Valerius Quadratus, eines Veteranen der zehnten fretensischen Legion, der an dem Feldzug in Judaea und an der Belagerung und Plünderung von Jerusalem (die Stadt wird ausdrücklich genannt) beteiligt war. Das neu aufgefundene archäologische Dokument ist das Duplikat eines Er⸗ lasses des Kaisers Domitian, der zugunsten des M. Valerius Quadratus und einiger anderer Soldaten festgestellt wurde. Ausgefertigt war der Erlaß von dem Kaiserlichen Legaten Sextus Hormetius Campanus; als Datum wird der Dezember des Jahres 93 angegeben. Das Original der Urkunde war in Rom in einem Tempel neceedigt. der zur Auf⸗ bewahrung solcher Urkunden diente, während eine Abschrift von Rom an den Statthalter Aegyptens M. Junius Mettius Rufus geschickt und der Kanzlei in Alexandria zur Aufbewahrung übergeben war. Die Kopie des M. Valerius Quadratus ist am 2. Juli des Jahres 94 in Alexandria angefertigt worden. Quadratus war wahrscheinlich in Aegypten angeworben; wenigstens hat dort die fretensische Legion vor dem Feldzuge gegen Judaea gelegen. Als Invalide hat Quadratus sich mit seiner Familie in Aegypten im Distrikt Fayum angesiedelt und dort hat man in den Ruinen seines Wohnhauses das wertvolle Paneel gefunden.
Zwei merkwürdige ausgestorbene Tiere sind jetzt zum ersten Male in der geologischen Abteilung des Britischen Museums in London aufgestellt. Das erste ist, wie der „Rh.⸗Westf. Ztg.“ ge⸗ chrieben wird, ein sogenanntes Diprotodon, ein riesenhaftes Ge⸗ chöpf, das zu der niedrigsten Gruppe der Säugetiere, also den Beuteltieren nach heutiger e gehörte und vor vielen Jahr⸗ tausenden in Australien hauste. Das ehemalige Vorhandensein dieses Tieres ist freilich schon seit langem bekannt, und die erste Beschreibung von Resten stammt von dem berühmten Naturforscher Richard Owen. Jetzt aber ist es zum ersten Male gelungen, ein vollständiges Knochengerüst von diesem Ungeheuer zusammenzubringen, das für die Entwicklung der Säugetiere eines der interessantesten Schaustücke dar⸗ stellt, die ein Museum überhaupt besitzen kann. Besonders auf⸗ fällig sind an einem so mächtigen Tier die geradezu winzig erscheinenden Zähne. Auch der Schädel, den Owen zur Untersuchung vor sich hatte, ist jetzt wieder hervorgeholt worden, und man hat ei seiner genauen Prüfung erkannt, daß bei seiner damaligen Beschreibung Irrtümer untergelaufen sind, die
und entschuld⸗
begreiflich unter den Sachver⸗
jenem Kindesalter der Falzemg. bar sind. Noch größeres Aufsehen den ständigen erregt die Aufstellung der Ueberreste eines ausge⸗ storbenen Tieres auf Madagaskar, das einen gleichfalls riesen⸗ haften Vertreter der Halbaffen vorstellt, die bekanntlich auf diese Insel beschränkt sind. Früher wußte man von diesen Urlemuren nur sehr wenig, während jetzt in den Sümpfen der großen Insel durch Dr. Stauding neue Funde gemacht worden sind, die zur Aufklärung geführt haben. Unter andern hat sich der überraschende Schluß er⸗ geben, daß diese Halbaffen wahrscheinlich zum Teil im Wasser lebten, während die meisten jetzt lebenden Lemurenarten, die zu den leb⸗ haftesten Insassen unserer zoologischen Gärten zu gehören scheinen, fast ausschließlich auf Bäumen hausen, wo sie durch die starke Ent⸗ wicklung ihres Greifschwanzes beneidenswerte Kletterkünste auszuüben vermögen.
“
Einen Wettbewerb für Entwürfe zu einem Be⸗ bauungsplan für das unbebaute Südgelände der Stadt veranstaltet die Stadtgemeinde Schöneberg bei Berlin. Für die besten Lösungen sind drei Preise von 10 000, 6000 und 3000 ℳ festgesetzt; weitere Entwürfe zum Ankauf zu empfehlen behält sich das Preisgericht vor. Dem Preisgericht gehören u. a. an: die Stadtbauräte Gerlach und Egeling sowie der Stadtrat, Geheime Regierungsrat Harder in Schöneberg, Landesbaurat, Professor Theodor Goecke in Berlin, Geheimer Regierungsrat, Professor Dr.⸗Ing. 1 in Aachen und die Geheimen Ober⸗ bauräte Professor Hofmann in Darmstadt und Launer in Berlin. Die Entwürfe sind bis 20. Dezember d. J. bei dem Magistrat der Stadt Schöneberg einzureichen. Die Bedingungen und Planunter⸗ 8 für 30 ℳ vom Magistrat der Stadt Schöneberg bei Berlin zu beziehen.
Ein Preisausschreiben für Entwürfe zum Neubau der Kaiserbrücke über die Weser in Bremen schreibt die Baudeputation in Bremen unter reichsdeutschen Bewerbern aus. Für
reise stehen 15 000 ℳ zur Verfügung, die nach dem Ermessen des auf die fünf besten Entwürfe verteilt werden, wobei der niedrigste Preis mindestens 1500 ℳ betragen soll. Dem Preisgericht gehören u. a. an die Baudirektoren Graepel und Ehrhardt, Baurat Suling, Bauinspektor Zaleski und Architekt E. Gildemeister, sämtlich in Bremen, sowie Professor Hermann Billing in Karlsruhe und nach Bedarf als Ersatzmänner für die technischen Mitglieder Baurat Rudloff in Bremerhaven und Professor Mänz in Bremen. Die Ent⸗ würfe sind bis zum 4. Januar 1911 einzureichen. Die Bedingungen sind von der Tiefbauinspektion 1 in Bremen, Tiefer 36/37, gegen Einsendung von 15 ℳ zu beziehen.
Einen Wettbewerb zur Gewinnung von Vorschlägen für die Umgestaltung des Kleberplatzes und die Verbindung desselben mit dem großen Straßendurchbruch eröffnet die Stadt Straßburg unter den reichsangehörigen Architekten und Ingenieuren. Vier Preise vou 5000, 3000, 2000 und 1000 ℳ sind in Aussicht genommen. Zum Ankauf von weiteren Entwürfen stehen 2000 ℳ zur Verfügung. Einlieferungsfrist ist der 15. November d. J. Be⸗ dingungen und Unterlagen sind gegen Einsendung von 20 ℳ vom Bauamte der Stadt Straßburg, Brandgasse 4, zu beziehen.
Ein Wettbewerb um Entwürfe für eine katholische Kirche der Gemeinde St. Engelbert in Essen a. d. Ruhr wird unter den in Rheinland und Westfalen ansässigen deutschen Architekten bis zum 1. Dezember ausgeschrieben. Drei Preise von 3000, 2000 und 1000 ℳ sind ausgesetzt. Der Ankauf weiterer Ent⸗ würfe für je 500 ℳ bleibt vorbehalten. Dem gericht gehören u. a. an: Architekt, Professor Becker in Mainz, Stadtbaurat Guckuck in Essen und Dombaumeister Knauth in Die Wettbewerbunterlagen sind gegen Einsendung von drei Mark, die bei rechtzeitiger Einsendung eines Entwurfs zurückerstattet werden, durch den Pfarrer Kirberger in Essen a. d. Ruhr zu beziehen.
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Weizeneinfuhr in Marseille.
Nach den Wochenberichten der in Marseille erscheinenden Zeitung „Le Vech,dree hat die Pten den nü nach Marseille auf dem Seewege betragen: in der Zeit vom 3. bis 8. Juni.. . . . davon aus Rußland . . . . . in der Zeit vom 10. bis 15. Juni ; davon aus Rußland .. in der Zeit vom 17. bis 22. Juni . davon aus Rußland. in der Zeit vom 24. bis 29. Juni 1 105 689 davon aus Rußland. . ... . 55 251
In den Zollniederlagen in Marseille befanden sich am
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67 677
79 896
49 835 110 312
63 320
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Der Kaiserliche Konsul in Kiew berichtet unterm 26. v. M.: Die von Ende Mai bis Ende Juni ununterbrochen anhaltende Dürre hat die Ernteaussichten im Amtsbezirk vielfach ganz bedeutend herab⸗
esetzt, und zwar besonders in den Gouvernements Tschernigow und oltawa. Die seit Ende Juni fast täglich niedergehenden Regen aben den Sommerfeldern teilweise wieder aufgeholfen, hindern aber die Erntearbeiten sehr; auch werden schon vielfach Klagen über Aus⸗ wachsen des gemähten Getreides laut.
Ueber die Ernteaussichten in den einzelnen Gouvernements des Amtsbezirks liegen folgende, bis zum 25. Juni/8. Juli reichende Sonderberichte vor: “
Gouvernement Kiew. Im allgemeinen ist trotz der in diesem Gouvernement besonders langen regenlosen Zeit, trotz vieler schwerer Hagelschläge und von Insekten verursachter Schädigungen eine über das Mittel hinausgehende Ernte zu erwarten. In Winterweizen wird die Ernte weit über mittel sein, und zwar in den Kreisen: Swenigorodka, Uman, zum Teil Lipowez, Berditschew und Kiew gut, in den Kreisen: Kanew, Tscherkassy und Tschigirin mittel; an einigen Stellen des letztgenannten und an vielen Stellen des Kreises Radomysl nicht befriedigend. — Mit Winterroggen liegen die Verhältnisse ähnlich, doch insofern etwas schlechter, als im Kreise Kiew nirgends eine gute, sondern durchweg nur eine Mittelernte zu erwarten ist. Sommer⸗ weizen, welcher hier nur wenig gebaut wird, läßt nur eine schwache Mittelernte erhoffen, gut steht er nur im größten Teile des Kreises Uman. — Der Hafer verspricht eine Mittelernte; gut steht er in den Kreisen: Uman und Lipowez und zum Teil in dem Kreise Swenigorodka; teils befriedigend, teils unbefriedigend in den Kreisen Kiew und Tschigirin und durchweg nicht befriedigend in den Kreisen⸗ Kanew, Tscherkassy, Berditschew und Radomysl. 8
Gouvernement Podolien. Die Gesamternte wird im Durchschnitt über mittel sein. Winterweizen verspricht eine fast gute Ernte, in den Kreisen Balta, Jampol und Gaissin steht er sehr gut, in den Kreisen Nowo⸗Uschiza, Winniza und Mohilew teils gut, teils befriedigend, und in den übrigen Kreisen, mit Ausnahme des Kreises Olgopol, wo viele Feder vom Rost befa en sind, gut. — Vom Roggen gilt dasselbe, nur befriedigend steht dieser in dem Kreise Nowo⸗ Uschiza und stellenweise in den Kreisen Letitschew und Winniza, sonst überall gut. — Der Sommerweizen. läßt im Durchschnitt eine Mittel⸗ ernte erwarten; gut bis sehr gut steht er in den Kreisen Balta und Gaissin, nicht befriedigend, selbst schlecht im Kreise Nowo Aschiza. — In Hafer erhofft man eine Uebermittelernte. Gut steht der Hafer in den Kreisen Balta, Olgopol, Gaissin, Brazlaw und zum Teil
freilich in
Kamenez, in allen übrigen Kreisen befriedigend. — In Gerste darf
ma eine Mittelernte erwarten; sie steht gut in den Kreis⸗ Balta und Gaissin und im größten Teile der Kreise Jampol, Olgopol und Kamenez, unbefriedigend bis schlecht in den Kreisen Mohilew und Brazlaw und stellenweise im Kreise Nowo⸗Uschiza.
Gouvernement Wolhynien. Die Ernteaussichten sind im Durchschnitt befriedigend. Der Winterweizen läßt eine über das Mittel hinausgehende Ernte erwarten. In den südlichen Kreisen Starokonstantinow, Shitomir, Nowogradwolynsk steht er gut bis ausgezeichnet, in den Kreisen Ostrog, Luzk, Kowel und Dubno befrie⸗ digend bis gut und in den übrigen Kreisen mittelmäßig. Der Winter⸗ roggen darf in den Kreisen Shitomir, Ostrog, Starokonstan⸗ tinow, Nowogradwolynk und zum Teil auch in den Kreisen Luzk und Rowno als gut bezeichnet werden; in den übrigen Kreisen rechnet man auf eine Mittelernte. — Hafer steht im Durchschnitt unter mittel, befriedigend bis gut ist er nur in den Kreisen Shitomir und Ostrog, sonst zum Teil befriedigend, viel⸗ fach aber nicht befriedigend und selbst schlecht. Von der Gerste gilt dasselbe. 1“ Gouvernement Poltawa. Hier hat die Dürre besonders der Sommerung, aber auch der Winterung geschadet. Das Getreide reift sehr schnell, was der Qualität der Körner nachteilig ist; die Erntearbeiten sind im vollen Gange. Man rechnet im Gouvernement auf eine über das Mittel hinausgehende Durchschnittsernte. — In Winterweizen erwartet man nur eine ittelernte; gut steht er in den Kreisen Kobeljaki, Konstantinograd, Senkow und tellen⸗ weise in den Kreisen Romny, Lochwiza und Mirgorod; in den Kreisen Krementschug, Solotonoscha, Pirjatin, Chorol und Priluki findet man neben befriedigenden auch sehr viele nicht befriedigende Felder. — Für Roggen gilt dasselbe, nur ist die Verteilung der guten und nicht Hesre Felder auf die einzelnen Kreise eine etwas andere. — Der Sommerweizen läßt nicht einmal eine Mittelernte erwarten, denn in den Kreisen Lochwiza, Sr Poltawa, Pirjatin und Krementschug steht er unbefriedigend bis chlecht und befriedigend nur in den Kreisen Senkow, Kobeljaki. Konstantinograd und Mirgorod. — Der Hafer ist gleichfalls unter mittel; in den Kreisen Krementschug, Chorol, Lubny, Pirjatin und Poltawa gibt es nur nicht befriedigende und schlechte Felder, durch⸗ weg befriedigende nur in den Kreisen Senkow, Mirgorod, Kobeljaki und Konstantinograd. — Von der Gerste gilt dasselbe, und Buch⸗ weizen und Hirse werden auch eine nicht befriedigende Ernte ergeben.
Gouvernement Tschernigow. Das Gouvernement Tscher⸗ nigow hat so sehr durch die Dürre gelitten, daß man hier in keiner Getreideart auch nur auf eine Mittelernte hoffen darf, sondern überall nur nicht befriedigende und schlechte Felder sieht.
Gouvernement Mohilew. Die Durchschnittsernte wird hier kaum das Mittel erreichen. Winterweizen, der nur in ganz geringen Mengen gebaut wird, und Winterroggen stehen fast gut und versprechen eine durchaus befriedigende Ernte. — Hafer und Gerste haben dermaßen unter der Dürre gelitten, daß sie nur eine nicht befriedigende Ernte erwarten lassen.
Saatenstand in Italien während des zweiten Drittels des Monats Juli 1910.
In der Berichtsperiode stieg die Temperatur fühlbar, und das Wetter war verhältnismäßig schön und beständig, soha man ohne Unterbrechung mit dem Dreschen des Getreides fortfahren konnte, dessen im allgemeinen mittelmäßiges Ergebnis die früher mitgeteilten Nachrichten bestätigten. In Ober⸗ und Mittelitalien hielt die während der Berichtsperiode herrschende trockene 1* e das schnelle Umsichgreifen der Peronosporainfektion auf den Weinpflanzungen etwas auf; immerhin sind die Aussichten für die diesjährige Weinernte wenig günstig. In Emilia, Toskana und Latium beginnt der Mais etwas unter der Trockenheit zu leiden; in den anderen Landesteilen ver⸗ sprechen Mais, Gemüse, Hanf und Zuckerrüben eine sehr gute Ernte. Der zweite Schnitt des Heues liefert reichliches der Stand der Reisfelder läßt auf einen guten Ertrag hoffen. Die Oliven⸗ pflanzungen befinden sich, mit Ausnahme von Sizilien, wo sie nur wenig Frucht angesetzt haben, in v Zustande; auch die Kastanien 28c allenthalben gute Frucht fe (Bericht des Kaiserlichen Generalkonsulats in Genua vom 1. August d. J.) 8
8 Fheater und Musik.
In der Gura⸗Oper im Neuen Königlichen Opern⸗ theater wird in der Aufführung von „Tannhöuser“ am Sonnabend Herr Urlus als Gast die Titelpartie singen. Die übrigen Rollen sind mit den Damen Gura⸗Hummel, Petzl und Jülich sowie den Herren Wittekopf, Leonhardt und Albert besetzt. In der Sonntagsvorstellung von „Tristan und Isolde“, wird dem Dresdener Gast Dr. von Bary auch die weibliche Hauptrolle von einem Dresdener Gast ge⸗ geben. Frau Schabbel⸗Zoder singt in dieser Vorstellung, die trotz der namhaften Gäste zu einfachen Preisen stattfindet, die Isolde.
Der bekannte Geigenvirtuose und langjährige Leiter des Frank⸗ furter Streichquartetts, Professor Hugo Heermann hat sich in Berlin niedergelassen und mit dem Violoncellisten und Mitglied des Holländischen Trios Jacques van Lier ein Streichquartett begründet, in dem Maximilian Ronis die II. Geige und Ernst Breest die Bratsche übernommen haben. Das Quartett, das zum ersten Male im Winter 1910/1911 vor die Oeffentlichkeit tritt, wird außer sechs Berliner Konzerten eine große Tournée unternehmen und eine Serie von Abenden in Wien, Paris und Madrid veranstalten, die auf Einladungen aus diesen Städten stattfinden.
Französisches Musikfest in München. — Die künstler
Einzelheiten der drei Orchesterkonzerte und zwei Kammermusik⸗ matineen, die von der „Société française des Amis de la Musique“ in der Neuen Musikfesthalle bezw. im Künstler⸗ theater der Münchener Ausstellung vom 18. bis 20. Sep⸗ tember veranstaltet werden, sind nunmehr festgeftellt Von den zeit⸗ enössischen französischen Komponisten werden Saint⸗Saöns, Fauré, idor und Dukas als Interpreten eigener Werke am Dirigenten⸗ pult bezw. auch am Klavier und an der Orgel erscheinen. Den Haupt⸗ anteil an der Leitung der Orchesterkonzerte trägt der französische Dirigent René⸗Baton, während dem Dirigenten der Pariser Bachgesellschaft Gustave Bret die Leitung der Vierten Seligpreisung von César Fran vorbehalten bleibt. In die solistische Ausführung teilen sich mit den Vorgenannten folgende namhafte französische Virtuosen und Gesangs⸗ künstler: Cortot (Klavier), Wanda Landowska (Klavier und Klavecin), Dr. A. Schweitzer (Orgel), Rose Féart von der Großen Oper, Mme. Darlays, M. Huberdeau, Plamondon und Viannene (Ge⸗ fang). Von deutschen bezw. Münchener Künstlern und Ver⸗ einigungen wirken mit: Das Münchener Tonkünstlerorchester (104 Musiker), die Münchener Madrigalvereinigung (Dirigent: Jan Ingen⸗ hoven), Erhard Heyde (Violine), Gérard Maas (Violoncello) und das Quartett Heyde⸗Maas. Die Programme der einzelnen Konzerte enthalten folgende Werke: Sonntag: 18. September, 7 ½ Uhr: Erstes Orchesterkonzert: Chabrier, Ouverture zu „Gwendoline“; César Franck: Vierte Seligpreisung; V. d'Indy: Erste Symphonie für Orchester und Klavier (nach einer französischen Hirtenweise); Bruneau: Vorspiel zu „Messidor“; César Franck: die Prozession; Saint⸗Saöns: 3. Symphonie in C⸗Moll mit Orgel und Klavier. Montag: 19. September, 11 Uhr: Erstes Morgenkonzert: Saint⸗ Saöns: Zweite Sonate für Klavier und Violoncello: Duparc; La Chanson triste; Chausson: La Chanson perpétuelle; Klavierstücke von Rameau: Rigaudon et Tambourin; Fr. Couperin: Le Rossignol en amour; Les Viéleux et les Gueaux; Les Jongleurs, Sauteurs etc.; Saint⸗Saöns: Septett für Klavier, Streichinstrumente und Trompete. — Montag, 19. September, 7 ½ Uhr: Zweites Orchesterkonzert: César Franck: Symphonie D⸗Moll; Fauré: „Pio
Jesud aus dem Requiem; Lalo: Scherzo; Debussy: Zwei Nocturnos;