1910 / 204 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 31 Aug 1910 18:00:01 GMT) scan diff

Landespolizeiliche Anordnung, 3 1 betreffend Maßregeln gegen die Rinderpest. 8 Nichlamtliches.

8 8 Abänderung 8g öe Anordnun vom Dentsches Reich. 30. Juli 1905, betreffen aßregeln gegen die Rinderpest 9 SI Amtsblatt Seite 233), ordne ich mit Genehmigung des Herrn Preußzen. Berlin, 31. August Seine Majestät der Kaiser und König empfingen

Ministers für Landwirtschaft, Domänen und Forsten folgendes an: gestern nachmittag im hiesigen Königlichen Schlosse den Reichs⸗

Einziger Paragraph. b 8 888 Ziffer 5 des § 2 der vorgenannten dendin elcfälichen An⸗ beaglen, Dr. San seesche ehc böa anidschalbst 8 0* 8 1 1

ordnung wird aufgehoben. An ihre Stelle tritt folgende Ihre Majestät die Kaiserin und Königin empfingen

Bestimmung: Vorstehendes Einfuhrverbot bezleßt sich nicht auf das heute mittag im hiesigen Königlichen Ssß den abberufenen argentinischen Gesandten Dr. Indalecio Gomez nebst

um eiseverbrauche mitgeführte frische oder zubereitete

Fleisch. Den auf dem Weichselstrom bei Schillno die Gemahlin, die neuernannten Gesandten von Columbien und

Landesgrenze überschreitenden Schiffern und Flößern ist die Bolivien Dr. Michelsen und Luis Salinas Vega nebst Gemahlinnen und den neuernannten Ministerresidenten von

Heee von Fleischwaren und frischem Fleisch zum Reiseverbrauche in einer Felzmtmenge von 4 kg auf den Venezuela Dr. Santos A. Dominici in Audienz.

Kopf der Schiffs⸗ und Floßmannschaften dann gestattet, wenn ein Wechsel der Mannschaft an der Grenze nicht stattfindet. Führen diese Fleischwaren oder frisches Fleisch von anderen Tieren mit sich, dann ist die Einfuhr von Rind⸗, Ziegen⸗ und S- waren oder frischem Fleisch nur insoweit gestattet, als die Gesamtmenge des überhaupt eingeführten Fleisches oder der Fleischwaren nicht über 4 kg beträgt. Die Rind⸗, Ziegen⸗ und Schaffleischmengen dürfen im Inlande nicht an Land gebracht werden. Auf Dampfer findet vorstehende Aus⸗ nahmebestimmung keine Anwendung. Marienwerder, den 8. August 1910. Der Regierungspräsident. von Steinrück.

Die Minister der öffentlichen Arbeiten und für Handel und Gewerbe haben im Interesse der Vereinfachung des Geschäfts⸗ ganges bei der Wasserbauverwaltung den Provinzial⸗ behörden empfohlen, die Befugnis zur Genehmigung von solchen Anlagen an Wasserstraßen, die nur vorübergehenden Zwecken dienen und nach bestimmter Zeit wieder beseitigt werden, auch nicht außergenaöhn Einwirkungen auf den Wasserlauf und die von den Behörden zu wahrenden öffentlichen und privaten Interessen mit sich bringen, auf die Ortsbaubeamten zu über⸗ tragen. In gleicher Weise kann bei dauernden Anlagen ver⸗ fahren werden, sofern ihre Einwirkung sich nur auf die örtlichen Verhältnisse beschränkt.

Landespolizeiliche Anordnung, betreffend Maßregeln gegen die Schweineseuchen.

In Abänderung meiner landespolizeilichen Anordnung zur Verhuͤtung der Fa leppung von ansteckenden Krankheiren der Schweine aus Rußland vom 23. Oktober 1906 (Amtsblatt Seite 373) ordne ich mit Genehmigung des Herrn Ministers für Landwirtschaft, Domänen und Forsten folgendes an: Einziger Paragraph. § 1 Absatz 3⸗der vorerwähnten landespolizeilichen An⸗ ordnung erhält folgenden Zusatz:

Führen die genannten Schiffer und Flößer außer frischem Schweinefleisch noch anderes Fleisch oder Fleisch⸗ waren mit sich, dann ist die Einfuhr frischen Schweine⸗ fleisches nur insoweit gestattet, als die Gesamtmenge des überhaupt eingeführten Fleisches oder der Fleischwaren nicht mehr als 4 kg auf den Kopf der Schiffs⸗ oder Flößmann⸗

4

Zur Herbeiführung einer einheitlichen Rechtschreibung der Vornamen hat der Allgemeine deutsche Sprachverein neuerdings ein auf wissenschaftlicher Grundlage beruhendes, der amtlichen deutschen Rechtschreibung folgendes Ver⸗ eichnis der in Deutschland gebräuchlichen Vornamen auf⸗ selen lassen. Dieses Verzeichnis erscheint als geeignet, ie wünschenswerte Durchführung der amtlichen Recht⸗ schreibung auch hinsichtlich der Schreibung der Vornamen wirksam zu fördern. Ein Rundschreiben des Ministers des Innern empfiehlt infolgedessen den Standesbeamten das Verzeichnis als Grundlage für die Praxis. Wenn auch ein Zwang zur Annahme der in dem Verzeichnis angegebenen Schreibweise bei etwaigem Widerspruch der Beteiligten seitens der Standesbeamten nicht ausgeübt werden kann, so ist doch anzunehmen, daß bei richtiger Behandlung es den Standes⸗ beamten allmählich gelingen wird, eine einheitliche und nach wissenschaftlichen Grundsätzen richtige Schreibweise der Vor⸗ 3 1 9 namen auf Grund dieser Arbeit des Allgemeinen deutschen Marienwerder, den 8. August 1910. Sprachvereins herbeizuführen und in der Bevölkerung durch⸗

Der Regierungspräsident. 8 zusetzen .

von Steinrück. 8

schaft beträgt.

6“ Der braunschweigische Bevpollmächtigte zum Bundesrat, Geheime Legationsrat Boden ist von Urlaub zurückgekehrt und

hat seine Geschäfte wieder übernommen.

Der Königlich dänische Gesandte von egermann⸗ Lindencrone ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Leitung der Gesandtschaft wieder übernommen.

Bekanntmachung,

usgabe von Schuldverschreibungen auf den Inhaber betreffend.

Der Pfälzischen Hypothekenbank in Ludwigs⸗ 1— b wurde die Genehmigung erteilt, innerhalb der gesetz⸗ lichen und satzungsmäßigen Umlaufsgrenze nachstehende auf den Pßehe lautende, in Stücke zu 5000, 2000, 1000, 500, 200 und 100 eingeteilte Schuldverschreibungen in den Ver⸗

Der Regierungsassessor von Kotze in Bromberg ist der Königlichen Regierung in Cassel zur weiteren dienstlichen Ver⸗ wendung überwiesen, der neuernannte Regierungsassessor Frei⸗ herr Schoultz von Ascheraden aus Danzig dem Landrat des Kreises Tost⸗Gleiwitz, der neuernannte Regierungsassessor Dr. von Winterfeld aus Potsdam dem Landrat des Kreises Pinneberg und der neuernannte Regierungsassessor von Born⸗ allois aus Posen dem Landrat des Kreises Steinburg in Itzehoe zur Hilfeleistung in den landrätlichen Geschäften zu⸗ geteilt worden.

Die Regierungsreferendare Müser, Dr. jur. Moessinger aus Cöln und Bartmann aus Schleswig haben die zweite Staatsprüfung für den höheren Verwaltungsdienst bestanden.

Dem Archivhilfsarbeiter Dr. Erich Zechlin in Danzig 8 ist der Amtstitel „Archivassistent“ beigelegt worden. Königreich Preußen. 1A1XA6“

kehr L. bringen: Serie 60 4prozentiger bis zum 1. Januar 1920 nicht rück⸗ zahlbarer Hypothekenpfandbriefe im Betrage von 10 Millionen 9

Mark den 26. Augast 1910.

München 8 Königlich bayerisches S seehr des

.“ Staatsrat von Krazeisen.

nnern.

8

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Iltis“ zu Taplacken im Regierungsbezirk Königsberg, Oberamtmann gestern in Hankau (NYangtse) eingetroffen und geht am 9. Sep⸗ Max Eisleben zu Kaselow im Regierungsbezirk Potsdam tember wieder von dort ab. und Oberamtmann Wilhelm Goedicke zu Strohwalde lim 8

Regierungsbezirk Merseburg den Charakter als Amtsrat zu9u verleihen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Domänenpächtern, Oberamtmann Walther Schmidtke

Hessen. 88

Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin von Rußland sind, „W. T. B.“ zufolge, gestern mit ihren Kindern in Friedberg eingetroffen und am Bahnhof von Ihren Königlichen Hoheiten dem Großherzog und der Großherzogin empfangen und nach dem Schlosse ge⸗

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Kaufmann Adolf Friderichs in Elberfeld den Charakter als Kommerzienrat zu verleihen. g

Die Konferenz der Interparlamentarischen Union

dessen Vorschlag der Staatsminister Beernaertzum Vorsitzenden der Tagung ernannt wurde. In seiner Eröffnungsrede stellte der Staatsminister Beernaert, „W. T. B.“ zufolge, fest, daß die Inte rparlamentarische Union sich immer mehr durchsetze, sodaß ihr schon offizielle budgetäre Staatsunterstützungen zuteil würden. Der Union gehörten jetzt 3000 Mitglieder von 21 Staaten an. Der Minister Davignon begrüßte im Namen der belgischen Regierung die Versammlung, worauf verschiedene Vertreter ausländischer Gruppen ihre Sympathien für Belgien und das belgische Volk zum Ausdruck brachten. Auf Antrag des Eng⸗ länders Lord Weardale wurde sodann ein Begrüßungs⸗ telegramm an den König Albert abgesandt.

In der Nachmittagssitzung erstattete Dr. Pachnicke Bericht über die Neuticlisation der Meerengen und der interozeanischen Kanäle. Es wurde eine Resolution angenommen, in der verlangt wird, daß im Interesse der Allge⸗ meinheit und des Handels alle Meerengen und interozeanischen Kanäle nach Möglichkeit unter das gleiche Regimeder Neutralisation gestellt werden, wie der Suezkanal, der Panamakanal und die Magellanstraße. Sodann wurde eine Kommission eingesetzt, die diese Frage prüfen, Vorschläge ausarbeiten und der nächsten 1 darüber Bericht erstatten soll.

8 Färkeatkt. In Konstantinopel und in der Uhr nmn zeigt sich, einer Meldung des „W. T. B.“ zufolge, seit einigen Tagen eine Verschärfung des antigriechischen Boykotts. Das Preßbureau der Pforte bezeichnet die aus Athen stammende Nachricht, daß eine Beteiligung der türkischen Behörden des Wilajets Janina an der Boykottbewegung erwiesen sei, als

unrichtig. Griechenland.

Nach einer Meldung der „Agence Havas“ wird in Athen die konservative Tendenz der Sb herporgebaben. ie Kandidaten der Volkspartei und die Unabhängigen, die sich noch keiner der alten Parteien angeschlossen haben, halten trotzdem fest an den Grundgedanken der Verfassung, der Achtung der Rechte der Dynastie und der Volksfreiheiten. Die Wahl von Kandidaten, wie des Ministerpräsidenten Dragumis und des Ministers des Aeußern Callergis dient als Beweis hierfür. Es ist noch unbestimmt, ob die Nationalversammlung in eine gesetzgebende Versammlung umgewandelt werden wird. In diesem Fall würde es sich nur darum handeln, das Autoritätsprinzip zu verstärken durch Schaffung eines Senats oder Staatsrats und die politische Lage auf der Bahn des Fortschritts zu festigen.

Montenegro.

Der König von Serbien hat an den König Nikolaus ein Telegramm gesandt, in dem er, „W. T. B.“ zufolge, als wahrer Dolmetsch der Gefühle seines Volkes die innigsten Glückwünsche aus Anlaß der Proklamation Montenegros zum Königneiche übermittelt.

Anlaß der goldenen Hochzeit des Königs⸗ paarell fand vorgestern in Anwesenheit des Königs und der Könagim ein Festgottesdienst statt. Das Herrscherpaar wurde Se. von den Mitgliedern der Königlichen Familie, des

iplomatischen Korps, der Regierung, der Geistlichkeit und der

Skupschtina beglückwünscht und nahm die Huldigung der Depu⸗ tationen der montenegrinischen Stämme und von allen Teilen des Landes entgegen.

Amerika.

In Gegenwart des Präsidenten Saenz Pena, mehrerer

ister und zahlreicher angesehener Persönlichkeiten ist gestern der in Buenos Aires tagende panamerikanische Kongreß geschlossen worden. Der Minister des Aeußern sprach sich in einer Rede für Aufrechterhaltung des Friedens und Beilegung von Streitigkeiten durch Schiedsgerichte aus und betonte, man müsse die Rechte aller Republiken achten und dürfe nur Waffengewalt anwenden JI“

88

Parlamentarische Nachrichten.

Nach vorläufiger Feststellung erhielten bei der Reichs⸗ tagsersatzwahl im Wahlkreise Warburg⸗Höxter, „W. T. B.“ zufolge, der Professor Dr. Spahn (Zentr.) rund 11 000 Stimmen, Schäfer⸗Meyer

Spahn ist gewählt.

34. Wettbewerbprüfung für Marinechronometer.

Die Deutsche Seewarte in Hamburg erläßt die folgende Aufforderung zur Beteiligung an der 34. Chronometer⸗Wettbewerb⸗ prüfung. Zeitpunkt der Prüfung. Die 34. Wettbewerbprüfung für Marinechronometer wird in der Zeit vom 7. November 1910 bis zum 26. April 1911 in der Abteilung IV der Deutschen Seewarte abgehalten werden. Als letzter Tag für die Anmeldung von Chrono⸗

1““

leitet worden. Ministerium b

8f ür Landwirtschaft, Domänen “““ und Forsten.

Den Domänenpächtern George Caspari zu Kobbelbude 8 . 1 im Regierungsbezirk Königsberg, Otto von Kries zu Trank⸗ De 1 A thal witz, Heinrich Wunderlich zu Sssenhecg Tchente or Wittge Seeee r EFE Behuch 1een 09 zu Adl. Lissau, Ludolf Löding zu Chri tinenfelde, Theodor 2;, ktali ssche Mi iss 38 8 2 n— von Beringe zu Zeland, Roderich von Fournier zu 9 rvoff eGi Ulern 8 8 b b es Auswärtigen Marquis Jagowshöhe und Bruno Fleck zu Samplau im Regierungs⸗ i San Giuliano, den er bald darauf erwiderte. bezirk Marienwerder ist der Charakter als Königlicher Ober⸗ amtmann verliehen worden.

Oesterreich⸗Ungarn. Minister des Aeußern Graf

Portugal.

8 Mit 2 n n. 1 8 raga und Sabugal sind die Wahlen laut Meldung des

8 Finanzministerium. „W. T. B.“ im allgemeinen ruhig verlaufen. In Sabugal Die Rentmeisterstelle bei der Königlichen K wurde ein Geistlicher, der Wähler beeinflussen wollte, verhaftet. Brieg, Regierungsbezirk Breslau, ist zu besetzen. Die Gerichtsbehörden werden noch die Gesetzmäßigkeit gewisser Wahlen zu prüfen haben. Die amtliche Stimmenzählung ist noch nicht abgeschlossen; nach den bisher vorliegenden Resultaten sind 90 Ministerielle, 40 konservative Monarchisten und

metern zum Wettb werb ist der 28. Oktober 1910, und für die Ein⸗ lieferung der Instrumente der 4. November 1910 festgesetzt worden. Instrumente, die später angemeldet oder eingeliefert werden, können zur Wettbewerbprüfung nicht mehr zugelassen werden.

2) Bedingungen für die Zulassung zur Prüfung. Es steht jedem im Gebiete des Deutschen Reichs ansässigen und selb⸗ ständigen Uhrmacher, der sich als solcher durch Lehrbriefe oder Zeugnisse von Uhrmacherschulen ausweist, bis auf weiteres frei, bis 20 Chrono⸗ meter zur Prüfung einzuliefern, mit der Maßgabe indes, daß von den eingelieferten Chronometern bis zu 7 fremdländische sein dürfen, die übrigen deutschen Ursprungs sein müssen. Es dürfen von ein und derselben fremdländischen Werkstatt im ganzen höchstens 7 Chrono⸗ meter an der Prüfung teilnehmen. Die mehr eingelieferten werden von der Deutschen Seewarte zurückgewiesen. Bei Einlieferung von eeen Chronometern ist der Name der Bezugsfirma bezw. er Werkstatt, aus der das Instrument stammt, anzugeben. Die Annahme dieser Instrumente erfolgt jedoch nur soweit, als die vorhandenen gven seinrichtungen in der Ab⸗ teilung IV der Deutschen Seewarte es gestatten. Reicht der Prüfungsraum für die Gesamtzahl der angemeldeten Chronometer nicht aus, so tritt eine Verminderung der von jedem Einlieferer an⸗ zunehmenden Instrümente ein.

14 Republikaner gewählt worden. 8

„Von jedem Einlieferer ist bei der Anmeldung ausdrücklich zu er⸗ klären, daß er mit den unter 6 genannten Verkaufsbedingungen sowie

11“

ist gestern vormittag in Brüssel im Sitzungssaal der Deputierten⸗ kammer durch den Professor Eickhoff eröffnet worden, auf

Frauen aus

um der Gerechtigkeit zum Sieg zu

(Soz.) 600 Stimmen.

ir Vornahme der weiter unten erwähnten Prüfung der tech⸗ en Ausführung einverstanden ist, und daß er die von ihm ein⸗ sichten Instrumente der Deutschen Seewarte so lange zur Ver⸗ ug stellt, bis die Entscheidung des Reichsmarineamts über den fau getroffen worden ist. Ferner ist bei der Anmeldung anzu⸗ msin welchem Jahr und Monat die einzelnen Chronometer iagestellt worden sind. Das Zifferblatt und der Innenkasten ham Hauptdeckel und im Innern des Schutzdeckels) mit dem nen des, Einlieferers und der laufenden Nummer sowie das meinggehäuse wenigstens mit der Nummer zu versehen. Auf der nerwelle ist ein Vierkant zum Stellen anzubringen. Der Aufzieh⸗ sel muß zu diesem Vierkant passend hergestellt werden. Es wird wiohlen, anstatt der „Stellungsfeder“ einen „Stellungshebel“ zu ingen sowie an dem metallenen Deckelhalter (am Unterkasten) an alle der Schraube mit Kopf eine solche ohne Kopf zu verwenden. wonometer ohne Schnecke werden zu der Wettbewerbprüfung nicht ir zugelassen. Die Deutsche Seewarte behält sich vor, Chrono⸗ ter, die nicht innerhalb des letzten Jahres gereinigt und mit neuem hersehen worden sind, und solche, die älter als 3 Jahre sind, von

vgrüfung auszuschließen.

Heüsctliche geleimten Teile, mit Ausschluß der durch Falze inander gefügten Seitenteile, sowohl der Innenkasten als auch der berkasten, sind durch Messingschrauben bezw. stifte (je drei) zu be⸗ iigen. Bei den Bodenplatten der Innenkasten sind diese Schrauben taußen sichtbar durch die Stoffbekleidung hindurch zu ziehen. rAnfertigung der Kasten darf nur vollständig trockenes Holz ver⸗ udet werden. Der Schutzdeckel und der Hauptdeckel der Innen⸗ ien sind in der Weise zu befestigen, daß sie durch ben eines durch sämtliche Oesen des Scharniers hindurchführenden thontalen Metallftiftes abzunehmen sind. b Vor Beginn der Temperaturuntersu ung werden sämtliche ein⸗ jeferten Chronometer auf ihre technische? usführung hin geprüft. sese Prüfung wird durch Sachverständige, welche von der Deutschen vwarte vor Beginn der Präfung, einberufen werden, ausgeführt. ie Beratungen finden unter dem Vorsitz des Direktors und unter ilnahme des Vorstandes der Abteilung IV der Deutschen Seewarte itt; das Ergebnis der Prüfung wird in einer Verhandlungs⸗ fnahme niedergelegt. Chronometer, welche von den Sachver⸗ neigen als minderwertig in der technischen Ausführung bezeichnet neen, bleiben von der Teilnahme an der Wettbewerbprüfung aus⸗

lossen. 8 Prüfungsordn ung. Die zugelassenen Chronometer werden nichst auf ihren Gangunterschied zwischen dem ersten und zweiten ungtage einer zehntägigen Prüfung bei Zimmertemperatur unter⸗ nen. Instrumente, die rößeren Gangunterschied als 1 * 00 zeigen, ten von der Wettbewerbprüfung ausgeschlossen und den Einlieferern ücggegeben.

228 Chronometer werden alsdann im Prüfungsraum der Ab⸗ lung IV der Deutschen Seewarte allmählich auf 30° Cels. er⸗ irmt; hierauf werden je 10 Tage lang die Mitteltemperaturen negehalten, und zwar werden beim Uebergange von Dekade zu kkade stets allmähliche Temperaturveränderungen vorgenommen. schließlich wird die Temperatur wieder bis auf Zimmertemperatur mindert.

Die während der erte werden bei der echnung gezogen.

4) Einteilung in Klassen. Nach beendigter Prüfung werden imtliche Chronometer, soweit sie sich überhaupt als brauchbar für die chiffahrt erweisen, in vier Klassen eingeordnet, für die die Höchst⸗ träge der weiter unten erklärten Gütezahlen folgendermaßen fest⸗ setzt worden sind:

2 e 50 1. 00 4 2B g 1

8* 8 0,75 1,20 1,60 2,50

3 90010 0,015 0,025 0,050 jese Größen A, B und C werden berechnet aus den mittleren ie Gängen, die während der einzelnen Dekaden beobachtet orden sind. Zur Bestimmung der Größe A werden die bei eichen Temperaturen erhaltenen Gänge paarweise zu einem Mittel⸗ erte vereinigt; es wird dann der größte Unterschied dieser Mittel⸗ erte gleich A gesetzt. Bezeichnet ferner B’ den größten Unter⸗ vied der täglichen Gänge von zwei aufeinander folgenden Dekaden, den Unterschied der Temperatur während dieser beiden Zeitabschnitte nd den Unterschied der höchsten und niedrigsten während der rüfung überhaupt vorgekommenen mittleren Dekadentemperatur, so ist

B = B A.

In dieser Formel sind die algebraischen Vorzeichen von B’' und K zu üae sod di erhält man den Wert der täglichen Be⸗ chleunigung (Akzeleration) C des täglichen Ganges, indem man den Anterschied der Gänge bildet, die während zweier zur Mitte der ntersuchungszeit symmetrisch gelegener Dekaden beobachtet worden ind und diesen Unterschied durch die Anzahl der zwischen der Mitte seider Dekaden liegenden Tage dividiert. Nachdem man in dieser Geise die tägliche Beschleunigung aus den beiden äußersten Dekaden⸗ aaren der Prüfung 2 hat, ist der Mittelwert beider Be⸗ timmungen gleich C zu setzen.

Ingerhalb * einzelnen Klassen werden die Chronometer nach em Wert der Summe A4+ 238C geordnet, wobei die Vorzeichen der Summanden nicht zu berücksichtigen sind.

5) Preiserteilung. Vom Reichsmarineamt sind für die sechs esten deutscher Arbeit, die die Bedingungen der Klasse cfüllt haben, Preise im Betrage von 1200 ℳ, 1100 ℳ, 1000 ℳ, h00 ℳ, 800 und 700 ausgesetzt worden. Ein Chronometer, das bereits in einer früheren Wettbewerbprüfung einen Preis erhalten hat, kann nicht nochmals durch einen Preis ausgezeichnet werden. Ünter „Chronometer deutscher Arbeit“ werden solche Chronometer verstanden, die nicht nur von deutschen Chronometer⸗ oder Uhrmachern euisammengesetzt und feingestellt (reguliert) sind, sondern deren se. amte Teile in Deutschland angefertigt sind. Ausnahmsweise sollen bei der diesjährigen Prüfung auch solche Chronometer zugelassen verden, bei denen im Auslande angefertigte Halladunnspfralen 65 Nickelstahlunruhen verwendet worden, im übrigen wcbenerwähnten Bedingun en erfüllt sind. Es wird besonders darauf aufmerksam gemacht, daß ausländische Ketten und Zugfederm ei Instrumenten deutscher Arbeit nicht mehr Verwendung finden dürfen. Bei den Chronometern, die am Preisbewerb te Unehmen sollen, ist dies bei der Anmeldung zum Ausdruck zu bringen und zu erklären, daß die Instrumente die edingung des deutschen Ursprungs rfüllen. Ueber näbere Einzelheiten, welche sich auf den Feits sen Ursprung beziehen, ist in einem unmittelbar nach der Anmeldung ü er. sandten Fragebogen Auskunft zu geben. Der Nachweis, daß 1 ie mit der Anwartschaft auf Preiserteilung eingelieferten eepen er deutschen Ursprungs sind, ist auf Verlangen durch Veefs⸗ von Arbeitsbüchern, Begleitschreiben, Rechnungen und durch an 5 geeignete Beweismittel zu erbringen. Auch müssen 8 g die Einlieferer damit einverstanden erklären, daß ihre Werkstä 88 und Arbeitsmittel ohne besondere vorherige Benachrichtigung, dune Beamte des Reichsmarineamts besichtigt werden. Das ’1 marineamt behält sich ferner als Bedingung für die Zu assung vor, von dem Einlieferer erforderlichenfalls den Nachweis einer 6 b männischen Ausbildung, insbesondere bezüglich der nfertighang s einstellung von Chronometern, zu verlangen. Dieser Na durch Vorlage von Leh rbriefen, Zeu nissen von Uhrmacherschulen anerkannt tüchtigen Fachleuten zu erbringen. 1 8

Die he oen ob die obenerwähnten Bedingungen für lassung zur Anwartschaft auf Preisecltan erfüllt sind, Br * ie in Nr. 2 erwähnten Sachverständigen auggeführt. Die Sa

Anfangs⸗ und Schlußperiode erhaltenen Gang⸗ Einteilung der Chronometer in Klassen nicht in

III-

I 50 8

6) Ankauf. Das Reichsmarineamt behält sich das Recht des ufs bei freier Wahl zu folgenden Preisen vor: Für ein Chronometer der Klasse I. . vr.

111“ *

1“ 1 1 EII 6000 Dieser Betrag wird außer dem etwa zuerkannten Preise gezahlt. Die Fabrikanten sind verpflichtet, sämtliche angekauften Chrono⸗ meter sofort nach erhaltener Mitteilung mit neuem Oel zu versehen und, soweit es notwendig erscheint, zu reinigen, sowie die Kosten für die Hin⸗ und Rückbeförderung zur Deutschen Seewarte (bezw. zu einer zu bestimmenden Werft) zu tragen. 7) Zeugnisse für die untersuchten Chronometer und Veröffentlichung der Prüfungeergebnisse. Nach Beendigung der Wettbewerbprüfung wird über jedes zur Prüfung eingelieferte Chronometer, dessen Gütezahlen dieoben für die Klasse 1V an⸗ gegebenen Höchstbeträge nicht überschreiten, ein amtliches Zeugnis ausgestellt. Darin werden die mittleren Gangwerte während der einzelnen Dekaden, die daraus abgeleiteten Gütezahlen sowie die Nummer Klasse angegeben. Ueber die Anordnung und die Ergebnisse der Prüfung wird ein ein⸗ gehender Bericht in den „Annalen der Hydrographie usw.“ ver⸗ oͤffentlicht werden; durch Verteilung von Sonderabdrücken dieses Berichts (auch an Uhrmacherzeitungen) wird dafür Sorge getragen, daß diese Ergebnisse in Fachkreisen Verbreitung finden. 8) Prüfung neben Wettbewerb. Es wird jedem Fabri⸗

der

kanten freigestellt, noch einige Chronometer, soweit der vorhandene Prüfungsraum rer neben der Wettbewerbprüfung einzureichen. Auch fur diese Chronometer behalten alle weiteren Bedhnstenge⸗ Gültigkeit, welche 85 die technische Untersuchung, die Rücklieferung, den Ankaufspreis usw. für die Wettbewerbchronometer fefigeeh sind. Es wird beabsichtigt, beim Ankauf für die Kaiserliche Marine auf diese Instrumente zurückzugreifen, falls der Bestand der Wettbewerb⸗ prüfung an guten Chronometern nicht ausreichend sein sollte. 9) Einlieferung der Chronometer und allgemeine Bestimmungen. Die Deutsche Seewarte richtet an die Einlieferer das Ersuchen, die zur Prüfung bestimmten Chronometer, wenn irgend möglich, persönlich zu überbringen. Bei Sendungen durch die Post ist die Adresse; „Deutsche Seewarte, Ab⸗ teilung IV, Hamburg 9, Se1ng. zu benutzen. Es empfieblt sich bei Postsendungen, die ufgabepostanstalt von der Auflieferung bereits 48 Stunden vorher in Kenntnis zu setzen und unter Angabe der Adreffe sowie des Inhalts und des Zwecks der Sendung um möglichste Sorgfalt während der Beförderung zu bitten. Falls der Zug, mit dem die Chronometer in Hamburg ein⸗ treffen, der Abteilung IV der Deutschen Seewarte mit Bestimmtheit angegeben werden kann, wird ein Beamter die Sendung am Bahnhof in Empfang nehmen. In diesem Falle ist die Sendung mit der Be⸗ zeichnung „postlagernd“ zu versehen. 8

Auf Grund der bisherigen Erfahrungen mögen noch die folgenden Vorsichtsmaßregeln für die Versendung der Chronometer in Vorschlag gebracht werden: 1 8

a. Man setze die Unruhe durch Unterschieben von Korkstückchen oder Papierstreifen fest, sodaß jede Bewegung verhindert wird.

b. Man nehme das Chronometer aus der Kardanischen Auf⸗ bängung heraus und lege es nach vorheriger Umhüllung mit dem Zifferblatt nach unten auf den Boden des Innenkastens.

c. Man stelle den Kardanischen Ring durch Einschieben des Fest⸗ stellhebels und scharfes Anziehen der Klemmschraube fest.

d. Man fülle den ganzen freibleibenden Raum im Innenkasten mit trockenem, staubfreiem Werg oder Masierschnigen (Holzwolle ist ungeeignet), um jede Bewegung des Ge äuses zu verhindern.

22 Das im Ueberkasten befindliche Chronometer ist in einem Weidenkorbe mit Hilfe von elastischem und möglichst staubfreiem Füllmaterial (Seegras, Holzwolle usw.) festzusetzen.

f. Zwei Chronometer können in einem Korbe untergebracht werden, doch so, daß jede unmittelbare Berührung zwischen ihnen durch das Füllmaterial verhindert wird 8 18

Ueber den Empfang der Chronometer wird jedem Einlieferer eine amtliche Bescheinigung zugestellt; die Aushändigun der Chrono⸗ meter erfolgt nach öu Prüfung gegen Rückgabe dieser Be⸗ scheinigung. Auswärtigen Uͤhrmachern werden die Cbronometer auf UFeinsa in obiger Wege verpackt mit der Post zurückgeschickt, doch übernimmt die Deutsche Seewarte keine Verantwortung für etwaige Beschädigung der Instrumente infolge der Beförderung oder der Ver⸗ packung. Die Auslagen für die Verpackung und für die Beförderung zur Post sind der Abteilung IV. zurückzuerstatten.

Alle auf die n bezüglichen Anfragen sind an die sche Seewarte zu richten. 1]

ITb- schließlich ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht, daß

eine Versicherung der Chronometer gegen jede Beschädigung durch

höhere Gewalt (Feuer, Wasser usw.) sowie gegen Einbruchsdiebstahl

durch die Deutsche Seewarte nicht stattfindet. 8 10) Benachrichtigung. Es ist in Aussicht genommen, da

einer noch zu bestimmenden Wettbewerbprüfung ab nur no

da- Nickelstahlunruhen Verwendung finden sollen. Ueber den

deutsche

geben werden.

8

Statistit und Volkswirtschaft.

Zlur Arbeiterbeweguag.

nkfurt a. M. ist, der Frkf. Ztg.“ zufolge, zwischen dem ern der Kunst⸗ und Bauschlos ereien und den in diesen Werkstätten beschäftigten Arbeitern unter Mitwirkung des Ver⸗ bandes der Merallarbeiter ein neuer Tarifvertrag abgeschlossen worden. Die Durchschnittslöhne des alten Tarifvertrags sind in Mindestlöhne umgewandelt worden und erhöhen sich im neuen Vertrag um 3 am 1. September d. J., um weitere 2 am 1. Juli 1911 und um 1 am 1. April 1912. Die wöchentliche Arbeitszeit wird jetzt von 57 auf 56 und am 1. September 1911 auf 55 Stunden bcrabgeset⸗. Der neue Tarif läuft vom 1. September 1910 bis 31. August 1913. u“ 1 1 8 In begannen gestern, wie die „Rh.⸗Westf. Ztg. berichtet, die zentralen Verhandlungen des Boykottschuß.⸗ verbandes rheinisch⸗westfälischer Brauereien (vgl. Nr. 203 d. Bl.) mit den Vertretern des Bundes deutscher, österreichischer und Schweizer Brauergesellen, des Zentralverbandes deutscher Brauereiarbeiter, des Zentralverbandes der Böttcher, Wein⸗ küfer und Hilfsarbeiter Deutschlands und des Zentralverbandes der Nahrungs⸗ und Genußmittelindustriearbeiter Deutschlands zum Abschluß eines Generallohntarifs für den ganzen Bezirk des Hegtet chagperbonden Den Arbeitern wurde eine generelle Erhöhung sowohl der Anfangs⸗ wie der End⸗ löhne für alle Kategorien bewilligt. Danach sollen die Brauer⸗ löhne in Zukunft auf 27 bis 33,50 wöchentlich stellen. In Orten, in denen der erst im Laufe des letzten Jahres erfolgte Tarifabschluß bereits eine Lohnerhöhung gebracht hat, sind die Zulagen geringer bemessen als in den übrigen Orten mit alten ve Die Arbeitszeit soll im Winter um eine halbe Stunde, nämlich auf 9 ½ Stunden verkürzt werden, und zwar ohne Lohnabzug. Die Verhandlungen wurden auf Ende dieser Woche vertagt, da die Arbeitervertreter grundsätzlich auf einer Verkürzung der Arbeitszeit auf 9 ½ Stunden im Sommer und 9 Stunden im Winter bestanden. n Hamburg befaßte sich, wie der „Rh.⸗Westf. Ztg. tele⸗ graphiert wird, der Deutsche Metallarbeiterverband in einer von mehr als 3000 Arbeitern besuchten Versammlung mit dem Werft⸗ arbeiterausstand. Er stellte fest, daß die großen Werften ihre Aufträge den kleinen Werften übertragen hätten. Dadurch wurden im ganzen 21 Werften vom Ausstand betroffen. Es wurde .

1 ö äßi Besichtigung ta 2 Uls es zweckmäßig erscheint, zur Be deagdigeg tönen 68 Wettbewerb eteiligten Chronometermacher

erangezogen werden.

Berliner Metallarbeiterversammlung 250 000 Ausstands⸗ daß de Mülchedae Die Versammlung beschloß einstimmig, nicht

Zeitpunkt wird s. Z. das Nähere in der „Aufforderung“ bekannt ge⸗

organisierten Arbeitern, die sich dem Ausstand anschlossen, 7 Aus⸗ standsgeld die Woche zu bewilligen. 1 In Bilbao haben, wie „W. T. B.“ meldet, die Arbeiterverbände für den 11. Oktober d. J. den Generalstreik beschlossen.

Kunst und Wissenschaft.

Paris, 31. August. (W. T. B.), Der Historfker Professor Albert Vandal, Mitglied der Akademie, ist gestern abend gestorlen.

Land⸗ und Forstwirtschaft. Ernteergebnisse und Getreidehandel in Rußland.

Das Kaiserliche Generalkonsulat in Odessa berichtet unterm 25. d. M.: Häufige starke Gewitterregen am Anfang des abgelaufenen Berichtsmonats haben die Exntearbeiten erheblich in die Länge ge⸗ zogen. Erst seit einigen Tagen ist heißes Wetter vorherrschend und trägt zur Beelch,f gang der Arbeit außerordentlich bei. Das Dreschen und Einfahren des Getreides ist überall in vollem Gange. Das Getreide ber durch die starken Regengüsse zwar elitten, aber nur teilweise. Die Nachrichten vom Süden auten nicht günstig. Es wird über schlechte Qualität, ausgewachsenes Korn und beschädigtes Getreide geklagt. Das Ge⸗ samtergebnis dürfte, was die Menge anbetrifft, wenig hinter der Ernte des Vorjahres zurückbleiben, jedoch läßt sie an Güte viel zu wünschen übrig und erreicht die letztjährige Ernte nicht annähernd. Besonders merklich ist dies bei den Sommersaaten, die stark gelitten haben. Jedenfalls entsprechen die Ergebnisse bei weitem nicht den Ppeßte⸗ Frwartungen. Das Geschäft ist in den Häfen ein ziemlich lebhaftes, da die Nachfrage Südeuropas bedeutend ist. Ulka gibt es wenig und dieser ist geschrumpft. Immerhin dürfte das Ergebnis etwas mehr als die Hälfte einer guten Mittelernte be⸗ tragen. Dagegen ist Winterweizen, besonders Osima, gut, jedoch nicht so voll im Korn wie im vergangenen Jahre. Die Qualität hat erst durch große Dürre im Monat Juni, dann durch vielen Regen bedeutend gelitten. Die jetzt vorherrschend heißen Tage werden viel zur Besserung des Korns beitragen. Roggen wird eine gute Mittel⸗ ernte ergeben. Bessarabien hat darin sogar eine ziemlich gute Ernte und ist mit einem großen Angebot auf dem Markte. Nur das katuralgewicht ist etwas leichter wie im Vorjahre. Roggen wurde anfangs lebha efragt, ist aber bei dringenderem Angebo vernachlässigt, weshalb die 8 erte erheblich nachgeben mußten. Die Gerstenernte kann der Menge nach eine gute genannt werden, wenn auch das Gewich etwas 2 und die Farbe nicht so schön ist wie im letzten Nahe Ware ist sehr gesucht und erzielte gute Preise lebhaft, besonders regten die hohen an. In den letzten agen setzte das starke russische Angebot die Preise erheblich herunter. Ab⸗ geber für entfernte Termine zeigten sich sehr zurückhaltend, und es mußten die Käufer dafür höhere Preise anlegen. Bedeutende Abschlüsse sind mit Deutschland für Januar/Juli 1911 für große Posten zu 100 bei monatlichen Lieferungen gemacht worden. Mais leibt fest. Die Zufuhren alter Ernte sind sehr gering. Die Aus⸗ ichten für die neue Ernte sind glänzend, da der viele Regen das achstum außerordentlich begünstigt hat und die jetzt eingetretene Hitze die Reife vorzüglich beeinflußt. Das Wetter für Mais ge⸗ hastete sich bisher wie auf Bestellung. Besonders für Bessarabien sind die großen von weittragender Bedeutung. Hafer wird im Süden fast garnicht angebaut und in Odessa nur wenig angeboten. In Nikolajew, wo auch nur nordrussischer Hafer auf den Markt gebracht wird, ist der Handel darin bedeutender. Die Lein öchewe nte ist mittelmäßig. Die hiesigen Oelmühlen verhalten ich abwartend. Ein großer Teil der hiesigen Ernte ist zu anhaltend v Preisen vorzugsweise nach Deutschland verkauft worden. Die russischen Mühlen ziehen es vor, ihren Bedarf in Sonnen⸗ blumenöl anstatt Leinöl zu decken. Die Preise sind von 300 au 350 gestiegen. Die Käufer fürchten, daß die Gutsbesitzer, die si durch Vorabschlüsse gebunden haben, bei der jetzigen Preissteigerung ihren Verpflichtungen nicht nachkommen werden. In Kols 1— kleine Bestände vorhanden. Die Besitzer warten aber noch höhere reise ab. gas 82 Markt war die letzte Woche teilweise stark schwankend und die Umsätze an festen Tagen bedeutend. DSDdie gegenwärtigen Preise sind: 388 ima * . 100 - 117 Kop. 6X“ 96 115 Roggen. . 70 —77 Gerste 62 70 Mais 74 82 Hafer 72 82 Kolsa . 210 Peinfaat. . . 1668 Hederich . 117 2 Weizen war anfangs namentlich infolge großer Nachfrage seitens Frankreichs lebhaft gestiegen, aber mit dem Eintritt beständigen Wetters erlahmte die Kauflust bedeutend, und es gewinnt immer mehr den Anschein, als ob der Ausfall der S s weit unterschätzt 18 Odessa ist seit vielen Jahren endlich einma wieder

Jahre. Der Absatz war sehr Maispreise zum Kau

mit großen Zufuhren bedacht, während Nikolajew und Cherson sich nite geih no fubrerh cgens zeigen. Mit dem Eintritt befriedigenden Wetters haben wir auch weitere regelmäßige rößere Zufuhren zu er⸗ warten. Da aber die schlechte Qualität des Weizens nicht zum Ein⸗ lagern ermuntert, so geht dieses Jahr fast nichts aufs Lager, sondern wird alles sofort abgestoßen, wodurch sich unter Umständen ein Preis⸗ rückgang entwickeln kann. Außerdem sind die hiesigen Banken mit Vorschüssen sehr zurückhaltend. 8 Die Vorräte betrugen am 14. August d. J.: ““ We1I“4“ HV. 9 828 8 Sandomirka Arnautka 11“ verschiedene Weizensorten Weizen zusammen .. Roggen 3 Gerste

8

2 392 22 054 d- 11 147 15 238 19 312 4 331 245 3 276 Linsen. 8 2457 Die Verladungen betrugen im Berichtsmonat aus Odessa ein⸗ ließlich Cherson: 1“ ic bas Weizen 4 000 000 Pud Roggen. 1 000 000 ‧„ Gerste 1 3 000 000 8 500 000 „.

1111““ 1 k kt bewegen sich die Geschäfte in engen Auf dem Oelkuchenmar eweg sch e Hescheste me

Hafer. Kolsa Leinsaat.

Grenzen. Käufer und Verkäufer verhalten ie Preise betrugen frei an Bord für: 1111114A4*“*“ R 2 ““ Kokoskuchen gn in Säcken. Ceylon

umsatzlos. 61 Kop. 0 1n 8 e1“ Ravisonkuchen, hydraulisch, lose. . . 54 Ravisonbauernkuchen . ..

Mit Beginn der neuen Ernte sind zahlreiche Dampfer ange⸗ kommen. Da die größten Zufuhren vorder and hierher gerichtet sind, so warten auch die meisten Dampfer hier auf Blat. Die Ver⸗ schiffungen der letzten Woche waren bedeutend. In Nikolajew be⸗ ginnen bereits größere Zufuhren, jedoch sind die Frachten no niedriger wie in

immer achten

dessa, während in Cherson verfügbare egen kleiner ren noch immer vernachlässigt sind.