1910 / 205 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 01 Sep 1910 18:00:01 GMT) scan diff

8

2 2 - 2* 889 99 Regierungsbezirk Magdeburg, mit dem Imn sitz

8 8*

eises Serichom I, em; in Genthm des Kreises Garbelegen,

Magdeburg, mit dem Ar. 8 9

8

Die Kre tstelle des 8 und die Kreisarztstelle Regierungsbezirk

sind zu besetzen.

Finanzministerium

Der Katasterkontrolleur, Steuerin pektoer Wegmer in Hildesheim ist zum Katasterinspektor vi der Keulalichen Regierung in Merseburg ernannt worde

Versetzt sind: die Katasterkontre e Hintze von Stendal nach Magdeburg, 5 von Wittlich nach Trier Münsterberg nach Stendal (Kat.⸗Amt

Bestellt sind: die Katasterland esser Moashaufon, Schuh und Wittwer zu Kataster trollemren n weehich (Kat.⸗Amt 2) bezw. Manderscheid und rinser ecg. Dem Katasterkontrolleur, Steuerin ektor = he⸗

¹, K&. -gr2 8

Piro

hmitz in Trier (bisher Kat.⸗Amt 2) ist die Verwal ing de⸗ Fatasteramts 1 daselbst und dem Katasterkontrolleur cnetlessel in Sieode. (bisher Kat.⸗Amt 2) die Verwalung der Kaiasteramtts ¹ daselbst übertragen worden. 1

EE“

1 Bekanntmchung.

Gemäß § 46 des Kommunalab bengesehes⸗

1893 (G. V. V. 152) wird hiermu zur Bfeern

gebracht, daß der im laufenden Ste erechre der Fdemmeee abgaben einschätzbare Reinertrag aus bei den Kreis Altenaer 6

chmalspurbahnen auf

84 500 ℳ. festgestellt worden ist.

vom bisherigen Ostasiat. Detachemen in der Preuß. Heeresverwalt., Pe⸗

auf seinen

Wöhning (II Cöln), Hofsme

8

Korpsstabsapotheker des XI. Armeeferd aopotheker in der Schutztruppe fu’11 beim Garn. La arett Frankfurt a Nh ernoumt,

(Holstein.

. Unterm 25. August 1910 ist

d

Kaifer, König von Seiner Kere grächen H29

mäßiges

des V. Armeekorps ernannt.

Elberfeld, den 27. August 191 er Königliche Eisenl Stündee

Königlich Preußif

Breamte der Milite Durch Allerhöchsten Abschie

erwaltang.

29. Mat. Peterg, Intend.

dem Dienst mit Pension der Charakk. e Webeirier erienenhe dee liehen.

Durch Verfügung des Kriee66 Nugust Schulze (Max), Pber Intend. Sekeetär veou der Intend. Gardekorps, mit Pension in den Rua

17. August. Rösinger, Gar Kermalt. Oberinsp. zum Garn. Verwalt. Direktor, W3I3 r, Garn. Verw. Insp. und 2. Vorstand der Garn. Verwalt. Fetz 1, zum Garn. Verwalt. Oberinsp. ernannt. 1 1

18. August. Die Garn. V walt. Jaspektoren auf Probe: Blümel in Breslau, Herhold n Neisse, Sasper ien Koblenz, zu Garn. Verwalt. Inspektoren erräu 82 1

20. August. Wichmann, ae tiinsp. in Koniatzberg j. Pt.,

ntrag mit Pension i . Müuhestand versetzt. Fink

(St. Wendel), Favobs (I1 Han rg,, Cyheistan (Schweihnitz q8 16166216 [tlam), Schoenewaf (Coestelr), Anterapolheker res eurlaubtenstandes, zu Ohbera e keferhdert. Freytn (Muskau), Dr. Trost (Oberlahnteẽ * standes, der Abschied bewilligt . Obermilitärprüfungskommission, z

22. August. Boersch, La Straßburg i. E., mit Pension irn meier, Stabsapotheker beim Gan

linspo Pg Ssorr ünsp, beim Garn, Ruhestand versetzt. kcr, zum Stabvapotheke;

Durch erfülung der Generalkommandos. Zahl⸗ meister. a. Versetzt: Noech von 11. Bat. Ink. Regls. von Manstein (Schleswig.) Nr. 84 zum 1. Bat. Inf. Regte. Herzog von Holstein 85, Körtje vom 1 zum II. Bat. 2. Oberrhein. Inf.

r. 99; b. infolge Ernennung zugeteilt: Regts. von Manstei (Schseswig. Ne. ch Verfügung der Feldzeugmeislerei. er Betriebsassist. Ewalv be jeister ernannt worden. 1

84. 92 12 8 4 ½ 25. August.

Geschützgießerei zum Militärbe

Königlich Payerische WMrmerer.

München, 27. August. Seine Majestät der Deutsche Preußen, haben entsprechend dem Vorschlage Königreichs ayern Verweser, durch Alerhöchste Kabinetts order dom 13. d. M.: den berstlt. Weber vor der Stellung als Mitglied der Reichsrayvonko eeimflbinden und den Mator Kleemann, Kommandeur des 2. Pion. Bats, zum Mitglied dieser Kommission zu ernennen ger 1

München, 27. August. Im Namen Seiner Majestät des

Königs. Seine Königliche Hoheit Prinz Lnitpold, des Fenreichs Bayern Verweser, baben Sich unterm 26. d. M.

Allerhöchst bewogen gefun irerte Personalberünderungen bei den Offizieren und Fährn hen Allergnevigh zu verfügen: mit der gfetzlichen Pension zur Dis zu stellen: die Mapsre und Bats. Fhimehede Engelbrei 16. Inf. Regts. Großherzog Ferd Schmiobe. Dobmayr des 20. In Regts. Prinz Rupprecht, sämtlich mit der 2.— bnis zum Forttra⸗ en der bisherigen Uniform mit den bestunmenn. zeichen; den Abschied mit der gesetzlichen bewilligen: rayonkommission unter Enthebung von der Stellung als außeretats⸗ militärisches Mitglied des Bayer. Senats beim Reichs⸗ militärgericht mit der Erlaubnis zum Forttragen der bisherigen Uniform mit den für Verabschiedete vorgeschriebenen Abzeichen; den Abschied aus dem aktiven Heere mit der gesetzlichen Pension zu be⸗ illigen: dem Oberlt. Horn des 1. Inf. Regts. König unter Ueber⸗ hrung zu den Res. Offizieren dieses Regts.; zu ernennen: zu Bats.

nand von Toskana,

Pensivn

Kommandeuren die Majore Britzelmayr beim Stabe des 16. Inf.

leistung dem 3. Pion. Bat.,

meister,

Regt. Prinz Ludwig, zum Stabe des 20. Inf.

Regts. erdinand von Toskana und Oberniedermayrbeim Stabe des 20. Inf. Regts. Prinz Rupprecht, beide in ihren Truppen⸗ teilen und Engelhardt des 1. Pion. Bats., zugeteilt zur Dienst⸗ t, sm 7. Nüeg b Fnin 8 Ehg 5 Hauptm. Bauer des 10. Inf. Regts. Prinz Ludwig in diesem Regt.; 88 e dem Major Kleemann, Mitglied der Reichsrayon⸗ kom mission, als außeretatsmäßiges militärisches Mitglied des Bayer. Senats beim Reichsmilitärgericht; zu versetzen: die Majore Her. Komp. Chef im 3. Inf. Regt. Prinz Karl von Bayern,

zum Stabe dieses Regts. und Steichele, Komp. Chef im 10. Inf. t, dem Hauptm. Dörr, kommandiert zum Bekleidungsamt 5 Aönhennr Hanr als Mitglied zu diesem Bekleidungsamt, den Lt. Seeger des 6. Feldart. Regts. zu den Res. Offizieren dieses Regts.

züglichen

anmes Aft dem Betriehsjahre 1909/10

in Cöln,

E11““”“ 5 .

Kamzleisekretär von der

Hänne⸗

vorstand nach Königsbeeht, unterm 1. Oktober d. J., Feustel auf

Kontg Wilhelm“I. Nr. 124, unter Enthebung von der Stellung als Konw. Chef zum Staße des Füf. Megts. Kaiser Franz Joseph von

Ungarn Nr. 122, 1kkerich, Oberlt. im?

dem Oberstlt. Weber, bisher Mitglied der Reichs⸗

Regts. Prinz Rupp⸗

Scnd Hes 20. en. Regtz. Prinz Rupprecht, dann zum 1, Ok⸗ - d. S. die Oberlre Langenmentel, Gmeinwiser der Luft⸗ schifferabte b, ersteren zunt . nf. Regt. Prinz Karl von Bayern, ketteren an 1. Fnßart Regt. vakant Bothme, Wirth des 14. Inf. Regts. Kertmanm m Frledrich des 17. f. Regts. Orff, beide zuer Luftschifferabteitk, die Lis. Zottmann vom 4. Inf. Regt. König Wilhelm o9. Würrtemberg zum., 1. Inf. Regt. König, Stritzl vom [2. Inf Regt, Pein, Arnulf zum 2. Inf. Regt. Kronprinz und Nüßlein des . Teainbats. zur Bespannungsabteil. für das Telegraphendekachtcent usm. zu charakterisieren: als Oberstlt. den Major z. D. Rht. Kammandeur des Landw. Bezirks Augsburg. Mänchen Im Namen Setner Majestät Hobeit Prinz Luitpold, Fvvern Verweker, haben Sich Allerhöchst ftehende Personalberanderungen bei den Beamten Allergnätigst zu verfügen: am 17. d. M. den i Ensdorf, Hauptm. Landw. Inf. 1. Auf⸗ er Wirksomteit vom 1. April d. J. zum Vor⸗ düm. tsmäßiger . zu ernennen; aiu M. der eheimen Oberkriegsrat Ritter v. Schu rtragenden Ral im Kriegsministerium, Ansmchen auf des 7 der fur die BMeamte Milnärberwaltu in den dauernden Ruhestand zu ihm in rkennung seiner vor⸗ Diente Siern zum Miiliärverdienstorden zweiter 1 eeGeheimen Kriegsrat Heiden 2 9. 5e8 I. Armeekorps, auf sein Ansuchen wegen Kachgewiesenertstansühigkeit in den dauernden Ruhestand zu ver⸗ setzen und 10 t. Nnertennung seine hen Dienstleistung das Oftizierkreus der Wecktärverdienstordens eihen, dann dem Topo⸗ graphen Stuitssf des Tspogtaphischen Bureaus des Generalstabes ants Anlaß der Bersetgng in den Ruhestand in Anerkennung seiner nee.

nungen, Beförde⸗

Fersetzungen. Im Beurlaubtenstande. Fsrtert: Neichmann, Overlt. der Landw. Inf. auns w. Bezirks I Leipzig, Härtel, Oberlt. der Aihebots des Landn. Bezirts Annaberg, zu Haupt⸗ a vray. Hberlt. der Landw. Kav. 1. Aufgebots i weßenhain, zum Rittm. Reiche, Lt. der Res. Rempel, Lt. der Landw. Inf. 1. Aufgebots Sr den, Reeclam, Lt. der Landw. Kap. Bezicks I Leipzig: Meister zum Lt. der des 5. Int. Kegts. Nr 109 König Wilhelm II. von Württem⸗ , Wn he i züm Ll. der Res. des 8. Inf. Regts. Prinz Johann 10 Fhler zum Lt. s. des 13. Inf. Regts.

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hes Nänsgrei

Pensionsverordnung

nund

11* EE6 88 1 Aufgebots, des Landwr SStasör rage veewvvr., 2 Fefeismehen 8 Faadmw.

8..

F* v. Georg Nr. NMr. 178. 22

Ihh aͤun 07, wegen dauernd l[d⸗ und Garnisondienst⸗ nfühigkeit der Brschieh, bewilligt. B un, Rittm. der Landw. Kay. 1. Anfasbohts des Landw. Bezirts zig, mit der Erlaubnis zum Tiager Lanhw. Armeeunisorm, Käst ner, Oberlt. der Landw. IFuf des Landw. Bezirks Plauen, Dietze, Lt. der 1 dott des Landw. Bezir. Großenhatb, behufs Ueberfübrung uam Lemndsturm 2. Aufgebots der Abschied bewilligt. 4 Saftftalz korps. 24. Augüust. Die Oberärzte: Dr. eimn 5. Inf. Regt, Kromprinz Nr. 104, zum 15. Inf. nslaus eizer bein 15. Inf. Regt. Nr. 181,

t. erinz, Nr. 104, versetzt. üSaent der Fandw. 1. Aufgebots a. D. im ls. Oberarzt seinem Patente vom Iuni 1908 F .he, dmn Sanitätsoffieren der Landw. 1. Auf⸗ ebgte wer. egeßt Fr, astkom hi, Stabsarzt der Landw. 1. Ngeete ZSe gg, wegen dauernder Feld⸗ und enm Nidier tunschiakeit ausgeschieden. Bramte erwaltung. 8 Durch Nersügung des Kriegsministeriums. 18. August. MeizerkzkRechnungsret Militärnberbuchhalter beim Kriegszahlamt, auf seinen Antroc unferm 1 Dezember d. F. mit Pension in den Ruhe⸗ stand versett 78 19. August. Neunübel, Garmn. Berwalt. Insp. in Königsbrüͤck, auf einen Antrag unteren 1. Dezember d. J. mit Pension in den Die Garn. Verwalt. Iispeltoren: Güttler in Pirna, als Amts⸗

11½ 27.

4 ILIvI 2 de r Miri aAr b

dem Truppenühnugsplate Zeithnin, als Kontrolleführer nach Pirna, bemnit, uch dvem Drappenübungsplatze Zeithain, 24. Auagss Emnint, Intend. Sekretär bei der Intend. der 2. Div. Nr. 24, der Littil Obermilitsrintend. Sekretär verliehen. XIII Koniglich Whettembergisches) Armeekorps. Offiziere, Fähnriche usw. Schloß Friedrichshafen, 24. August. v. Jepelin, Königl. preuß Major beim Stabe des Füs. Regts. Kaiter Fraß Joseph von Oesterreich, König von Ungarn Nr. 122, zum Bait. Kommandeur im Bren. Regt. König Karl 123 ernannt. Strack, Königl. wreuß. Hauptm. im Inf. Regt.

Nr.

Oesterreich, Konig von Ungarn Ne. 122 übergetreten. utt⸗ mann, Haur mnann und Komß. Chef. im 10. Inf. Regt. Nr. 180, mit ver gesetzlicher Pensson zur Disposition gestellt und zum Bez ksoffizier beim Laudmw. Bezirk Hall ernannt. Geigle, Paunp n., und Komp. Chef im Füs. Regt. Kaiser Franz Foscph. von Hesterreich. Konig von Ungarn Nr. 122, in gleicher

Zu KHomp hefs ernaunt: Zimmer nann, überzähl. Hauptm. anser hean, Joseh von Oesterreich, König von 3 f. Regt. König Wilhelm I. Nr. 124, unter Weförderung zum Hauvtm., vorläufig ohne Patent.

Schloß Friedrichshafen, 26. Angust. Befördert: zu Lts. mit Patent vom 22 kuguf⸗ 1905: die Fahnriche: Gunzenhauser im Fus. Regt. Kaffer Franz Joseph von Oesterreich, König von Ungarn Nr. 122. Scheerbarth, Schall im Gren. Regt. König Karl Nr. 123, Westhoff im 8. Inf. Regt. Nr. 126 Großherzoßg 1 rich EüL11 Gleis im 10. J Regt. Nr. 180, Ltreder im Drag. Neg 2 Mr. 25, Frech im 2. Feldart. Regt. Nr. 29 Prinz⸗Regent Luitpold von Bayern; zu Lts. mit Patent vom 22. August 1910: die Fähnriche: Müller im 9. Inf. Regt. Nr. 127, Cleß im Drag. Regt. Königin Olga Nr. 25, Boehringer im Pion. Bat. Nr. 13; zu Fügürchen mit Patent vom 22. August 1910: die Unteroffiziere: Wolf, Bollinger im Füs. Regt. Kaiser Franz Joseph von Oesterreich, König von Ungarn Nr. 122, v. Kapff im Gren. Regt. König Karl Nr. 123, Landgraf im Inf. Regt. König Wilhelm I. Nr. 124, v. Schmeling im Ulan. Regt. König Wil⸗ helm I. Nr. 20, Engelhorn im Trainbat. Nr. 13.

Schloß Friedrichshafen, 31. Juli. König, Oberveterinär, bis 31. Juli d. J. in der Schutztruppe für Südwestafrika, mit dem 1. August d. J. unter Ueberführung zu den Veterinäroffizieren des Armeekorps als Oberveterinär mit Patent vom 25. Februar 1906 beim 3. Feldart. Regt. Nr. 49 wieder angestellt.

Schloß Friedrichs hafen, 20. August. Pentz, Garn. Ver⸗ walt. Insp. in Stuttgart, seinem Ansuchen entsprechend mit der ge⸗ setzlichen Pension in den Ruhestand versetzt.

Kaiserliche Marine. 1*

29. August. Seine Königliche Hoheit Herzog Albrecht von Würktemberg, à la suite des II. Seebats.

Kaisers

gestellt.

Königs und Chef des Meinekabinetts, unter Ernennung zum vortragenden Gen. Adjutanten Sezer Majestät des Kaisers und Königs, zum Admiral befördert. Paschn, Vizeadmiral z. D., zuletzt Chef der Merinestation der Nordsee, er Charakter als Admiral, Fa. Kapitän zur See a. D., zuletzt zu Verfügung des Chefs der

arinestation der Ostsee, der Charakte! als Konteradmiral,

verliehen. Kaiserliche Schutztrupen.

Verfügung des Staatssekretärs es Reichskolonial⸗ amts. 10. August. Dr. Hentschel, Sabsapotheker, scheidet am 31. August 1910 aus der Schutztruppe für Südwestafrika behufs Anstellung bei der preuß. Heeresverwalt. aus.

Angekommen: 8

Seine Erzellenz der Staatsminister und Minisör der öffent⸗ lichen Arbeiten von Breitenbach, von Urlaub ind Dienst⸗ reisen;

Seine Erzellenz der Ch der Oberrehnungs⸗ kammer und des RNeh anc sase es Deutschen Reichs, Airkliche Geheime Rat von Magdeburg, vom Urlaub in Potsdam.

AMNiicchlamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 1. September.

Heute vormittag hielt Seine Majestät der Kaiser auf dem Tempelhofer Felde über das gesamte Gardekorps Parade ab, die der kommandierende General, General der Infanterie von Loewenfeld befehligte. Nach Beendigung der Truppenschau, der, „W. T. B.“ zufolge, Ihre Majestät die Kaiserin, Ihre Kaiserliche und Königliche Hoheit die Kronprinzessin und Ihre Königlichen Hoheiten die Prinzessinnen Victoria Luise und Eitel⸗Friedrich beiwohnten, setzte sich Seine Majestät der Kaiser an die Spitze der Fahnen⸗ kompagnie und Standarteneskadron und führte die Feldzeichen nach dem Königlichen Schlosse zurück.

Der Vizepräsident der Oberrechnungskammer, Wirkliche Geheime Oberregierungsrat von François ist vom Urlaub

nach Potsdam zurückgekehrt. 11“

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Loreley“ am 27. August von Konstantinopel nach den Dardanellen gegangen und am 29. August nach Konstantinopel zurückgekehrt.

S. M. Flußkbt. „Otter“ ist vorgestern in Nanking eingetroffen.

S. M. Flußkbt. „Tsingtau“ ist gestern von Wutscha (Westfluß) abgegangen. .

S. M. Tpdbte. „S 90“ und „Taku“ sind vorgestern in Port Arthur eingetroffen und gestern von dort nach Peikaiho in See gegangen.

1

Sachsen⸗Altenburg. Seine Hoheit der Herzog Ernst hat gestern sei

39. Lebensjahr vollendet. Der Geburtstag des Landesherr wurde in Stadt und Land in der üblichen Weise gefeiert.

Oesterreich⸗Ungarn.

Der italienische Minister des Aeußern Marquis di Sar Giuliano und der Graf von Aehrenthal sind gestern abend von Salzburg in Bad Ischl eingetroffen.

Wie das „W. T. B.“ aus Laibach meldet, hat die Landesregierung den dortigen Gemeinderat aufgelöst u mit der einstweiligen Leitung der Gemeindegeschäfte einen Beamten der Landesstelle betraut. .

Türkei. u“ 8

Der griechische Gesandte Gryparis hatte gestern, wi das „W. T. B.“ meldet, eine längere Unterredung mit der Minister des Aeußern Rifaat Pascha, in der er sich über verschiedene im Verlaufe des Boykotts vorgekommen Zwischenfälle beschwerte.

Montenegro.

Das griechische Geschwader mit dem Kronprinze und der Kronprinzessin an Bord ist, „W. T. B.“ zufolgt gestern in Antivari eingetroffen.

Nach einer Meldung der „St. Petersburger Telegraphe Agentur“ aus Teheran wächst die Unzufriedenheit de Bachtiaren mit Serdar Assad, der augenscheinlich d. Regentschaft oder eine Diktatur anstrebt. Jefrem und Serde Assad haben eine Versammlung der Mullahs und Kaufleu einberufen und von dieser schriftliche Gutheißung der Handlung weise der Regierung verlangt. b

Die Hinesische Regierung und die gegenwärtig in Pekin befindlichen Vizekönige verhandeln, dem „Reuterschen Bureac ufolge, eifrig über die geplante Wiedereinsetzun Huanrfchikais in das Amt eines Vizekönigs. Der Genern gouverneur der drei Ostprovinzen Hsiliang empfiehlt furchtle gründliche Wandlung in der Haltung des Regenten gegenübe den öffentlichen Angelegenheiten und in der inneren und d. äußeren Politik. Es werden bedeutende Personalveränderunge erwartet. In den amtlichen Geschäften herrscht völliger Stillstan

Den Konsuln der auswärtigen Mächte in Soeul laut Meldung des „W. T. B.“ amtlich mitgeteilt worden, doe soweit die Fremdenniederlassung in Betracht kommt, den Verwaltungsangelegenheiten, mit Ausnahme des Pol wesens, vorläufig keine Aenderung eintreten wird,

Nr. 27 des „Eisenbahnverordnungsblattes“, hern gegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 26. Augp hat folgenden Inhalt: Gesetz, betreffend die Relsekosten der Stact

beamten, vom 26. Juli 1910. Nachrichten.

v. Müller, Vizeadmiral, Gen. Adjutant Seiner Majestät des

Statistik ud Volkswirtschaft.

Die Fürsorgeerziehug in dem Regierungsbezirk Cassel

im Reckungsjahre 1909/10.

ie Fürsorgeerziehug in dem Regierungsbezirk Cassel, über die hereif 8 Fegeigh süeh 48 Rechnungsjahr 1909/10 vorliegt, entwickelt ch ziemlich gleichmäsg. Es sind seit dem Inkrafttreten des Für⸗ orgeerziehungsgesetzes insgesamt 1855 Zöglinge überwiesen worden. In dem letzten Beritsjahre vom 1. April 1909 bis 31. März 1910 wurden 213 Zögmnge neu in Fürsorgeerziehung gebracht, von denen 139 schulwichtig und 74 schulentlassen waren. Die Be⸗ teiligung an den seuüberweisungen war in den einzelnen Teilen des Bezirks sehr verhieden. Während die Stadt Cassel 90, Stadt und Land Hanau 2) Marburg 16 Minderjährige lieferte, waren die Ueber⸗ weisungen au, den anderen Kreisen sehr viel geringer; 4 Kreise lieferten nu; je einen Zögling und 2 Kreise gar keinen. Da die sozialen uw die moralischen Verhältnisse in den einzelnen Kreisen nicht so sg verschieden sind, werden die erwähnten Tatsachen wohl darauf zuückzuführen sein, daß man in den verschiedenen Teilen des Bezirks „ver Fürsorgeerziehung nicht das gleiche Interesse entgegenbringt. In Füsorgeerziehung waren am 1. April 1910 noch 1392 Zöglinge, von dnen in Dienst, Lehre und Familienerziehung 978 = 69,86 %, in Amstalten 414 = 30,14 % untergebracht sind. Dieses Ver⸗ hälnis ist recht günstig, und es wird großes Gewicht darauf ge⸗ lest, daß immer mehr Zöglinge in Fee tterpfteg untergebracht verden. Die damit erzielten Erfolge sind so günstig, daß man auf diesem Wege immer weiter fortschreiten wird. Zur Unterbringung in Anstalten stehen etwa 40 Anstalten zur Verfügung, größtenteils außer⸗ halb des Bezirks gelegen. Durch diese große Anzahl von Unter⸗ bringungsstätten wird eine größere Individualisierung der Erziehung und die Unterbringung des Zöglings in der Anstalt, die besonders für ihn paßt, ermöglicht. 8 Sorbohl die in Anstalten wie die in Familien untergebrachten

. Bögküinge werden, soweit es irgend möglich ist, von dem Dezernenten

in Fürsorgeangelegenheiten alljährlich besucht, wodurch sich Dezernent und Söglinge kennen lernen; es wird hier ein besonderes Vertrauens⸗ verhe nis zwischen beiden hergestellt und dem Leiter der Fürsorge⸗ erziehuͤng ermöglicht, etwa vorhandene Mißstände und Unstimmigkeiten

sowie falsche Erziehungsanschauungen, von denen er, wenn er nicht

etwas erfahren würde, abzuändern.

verflossenen Jahre 833 Zöglinge, die in Familienpflege an 384 verschiedenen Orten untergebracht waren, und 412 Zöglinge in 29 Anstalten, insgesamt also 1245 Zöglinge an Ort und Stelle aufgesucht und ihre Unterbringung geprüft werden. Zu bemerken ist noch, daß im Frühjahr 1910 in der Landesheilanstalt zu Marburg für Leiter und Erzieher an Für⸗ sorgeerziehungsanstalten ein besonderer, eine Woche dauernder psychiatrischer Informationskursus abgehalten wurde, an dem sich über 50 Teilnehmer beteiligten. Dieser Kursus war mit Vorführung von geeigneten Persönlichkeiten aus den Kreisen der hüesgrge sgking. ver⸗ bunden und wurde mit so großem Interesse aufgenommen, daß eine Wiederholung desselben in den folgenden Jahren beabsichtigt wird.

Was die erzielten Erfolge betrift, so ist bei 70 % der im Be⸗ richtsjahre entlassenen Fürsorgezs singe der Zweck der Fürsorge⸗ erziehung vollständig erreicht worden. Es entspricht diese Ziffer den in den Vorjahren erreichten Prozentfätzen, deren Richtigkeit die kürzlich aufgenommene Statistik über Verhalten und Nachleben der seit dem 1. April 1904 aus der Fürsorgeerziehung endgültig Entlassenen voll bestätigt hat. Die aufgewendeten Kosten bezifferten sich im Berichtsjahre auf durchschnittlich 174,0e9 für den Zögling. Die Kosten der in Anstalten untergebrachten schul⸗ pflichtigen und schulentlassenen Zöglinge beliefen sich auf durch⸗ schnittlich 273 und 557 ℳ, die der in Familien untergebrachten schul⸗ pflichtigen und schulentlassenen auf 120 und 70 ℳ. Die erreichten Erfolge sind so günstig, daß man das bisher eingeschlagene Verfahren beibehalten wird, d. h. der Familienerziehung der Zöglinge den Vor⸗ rang einräumen, weiter die persönliche Verbindung mit den Zöglingen pflegen und nach Möglichkeit für eine individualisierte Erziehung sorgen wird. 5 8

Möge der Bericht dazu beitragen, die sich in letzter 8 breit machenden abfälligen und ungerechtfertigten Urteile über die Fürsorge⸗ erziehung und ihre Erfolge zu widerlegen, und der richtigeren An⸗ schauung Raum schaffen, daß das Fürsorgeerziehungsgesetz, wenn es ja auch natürlich in mancher Richtung weitergehend 88 könnte, doch dem Lande zu großem Segen gereicht. Nur wenn dies eingesehen und die richtige Kenntnis von diesem stillen, aber außerordentlich wichtigen Wirken im Lande verbreitet ist, wird die Mitarbeit und Mithilfe der ganzen Bevölkerung sich immer mehr verstärken und ver⸗ tiefen, was in hohem Grade zu wünschen ist.

selbst kommt, wohl nie Es konnten in dem

Die Blitzschläge in Preußen und der durch sie ver⸗ ursachte Schaden 1885 1908.

Die Blitzschläge und der durch sie verursachte Schaden stellen einen Nfünß der „höheren Gewalt“ im eigentlichsten Sinne des Wortes vor. Wenngleich wir seit Franklins Zeit das Mittel besitzen, den elektrischen Funken oder wenig schädlich zur Erde ge⸗ langen zu lassen, so gebrauchen wir doch dieses Mittel nur wenig. Das Risiko wird als 2 unerheblich angesehen, daß alle Feuerversiche⸗

rungsanstalten Gebäude in Versicherung nehmen, ganz glkich, ob sie

durch Blitzableiter geschützt sind oder nicht. Gleichwohl haben Ver⸗ sicherungsgesellschaften und Sozietäten dieser Frage seit längerer Zeit bereits ihr Augenmerk zugewendet. Sie bewilligen zum Teil den Versicherten ermäßigte Versicherungsprämien für die Anlegung von Blitzableitern und überwachen auch die Anlegung selbst, da bekannt⸗ lich durch mangelhaft Fengehegt Blitzableiter die Blitzgefahr für das betreffende Gebäude nicht beseitigt, sondern sogar echöht wird.

Der durch Blitzschläge angerichtete Schaden erreicht im Laufe eines längeren Zeitraumes sehr ansehnliche Beträge: 1885 1907 hat der Blitz in Preußen für 117,31 Millionen Mark Schaden angerichtet, somit für 5,1 Millionen Mark im Jahresdurchschnitt. Es kommen dabei erhebliche Schwankungen von 2,75 Millionen Mark im Jahre 1887 bis zu 9,218 Millionen Mark im Jahre 1905 ver. Untersuchungen über zündende Blitze, die bis zu siebzig [Jahren und weiter zurückreichen, von W. von Bezold (München), W. Holtz (Greifswald), A. Kaßner (Merseburg), E. Blenck (Berlin) u. a. kommen zu dem Ergebnisse, daß die Häufigkeit der zündenden Blitze, reduziert auf die gleiche Zahl ver⸗ sicherter Gebäude, abgesehen von kleinen Schwankungen, eine beinahe stetige Zunahme erfahren hat. Nach der bis in die achtziger Jahre

des 19. Jahrhunderts reichenden Statistik des Verbandsausschusses

öffentlicher Feuerversicherungsanstalten Deutschlands beträgt die mittlere Zunahme mehr als das 3 9fache.

In der „Stat. Korr.“ gibt das preußische Statistische Landesamt die folgende ih über die Blitzschläge, die sich in den Jahren 1885 bis 1908 im Gebiete des preußischen Staates ereignet haben, getrennt nach Stadt⸗ und Landgemeinden:

Anzahl der Blitzschläge zündende kalte Stadt⸗ Land⸗ Stadt⸗ Land⸗ gemeinden gemeinden gemeinden gemeinden

155 1 172 1II1“ 128 1ö61“ 180 127 689 50 105 831 66 165 086 125 121 122 163 148 125 144 221 180 215 157 248 145 112

Jahre

absoluten Zahl der zündenden Blitzschläge als ein Auf⸗ und Abwallen

der Blitzgefahr in den einzelnen Jahren zu erkennen. Auch eine deutlich erkennbare Periodizität ist nicht wahrzunehmen. Außer⸗ ordentlich zugenommen hat freilich die Anzahl der sog. „kalten Blitz⸗ schläge“, aber dies ist an⸗ zweifellos einer im Lauße der Zeit voll⸗ ständiger gewordenen Berichterstattung zu danken: man hat eben früher auf Blibschläge, durch die kein erheblicher Schaden entstanden, wenig geachtet.

Eigentümliche Umstände bei der Wolkenbildung sind es, welche den Wolken die freie Elektrizität mitteilen, die sie zu Gewitterwolken macht. Wo und wie diese Elektrizität entwickelt wird, ist ebenso unbekannt wie die Ursache der blitzreichen und der Perioden. Den blitzreichen Jahren 1884, 1885 und 1886 mit je 1456, 1327, 1131 zündenden Blitzschlägen 5 die Jahre 1887 und 1888, in denen die Zahl der zündenden Blitzschläge auf 766 und 936 sank; es folgte 1889 1891 ein neues Ansteigen auf 1251, 1019 und 1202 zündende Blitzschläge. Maxima an zündenden Blitzschlägen weisen die Jahre 1895 und 1905 mit 1620 und 1642 Bli schlägen auf; im Jahre 1904 ist ein Minimum mit 714 derartigen Fällen erreicht.

Die Schadenbeträge, über die eine weitere vom Statistischen Landesamt gegebene, auszugsweise hier angeschlossene Uebersicht unter⸗ richtet, zeigen allerdings die Neigung zum Anwachsen, aber es ist da auch der im Laufe der Zeit gestiegene Gebäudewert und überhaupt der Wert der hinzugekommenen Baulichkeiten zu berücksichtigen. Betrachtet man die Schädenziffern getrennt nach Stadt und Land, so bemerkt man, daß das flache Land einer ganz bedeutend höheren Blitzgefahr unterliegt, was sich übrigens ganz ungezwungen aus der verhältnis⸗ maͤßiß geringeren Fläche der Städte erklärt, wobei die Blitzgefahr auf derselben Fläche sogar größer sein kann.

auf Grund der Todesursachenstatistik eine periodisch zu⸗ nehmende Gefährdung menschlishen Lebens durch Blitzschlag, die be⸗ sonders in diesem Jahre stark hervortritt, nachzuweisen , bleibt weiterer Untersuchung vorbehalten.

In Preußen 1885 bis 1907 durch Blitzschläge verursachter Schaden an Immobilien und Mobilien in Tausenden von Mark.

—.—

Große Städte

y S. 8 dende Kalte

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Zur Arbeiterbewegung. Die Sich erheitsmännerwahlen auf den Gruben des

rheinigh: westhälischen Industriebezirks hatten, wie die

meldet, folgendes Gesamtergebnis: Es sind gewählt

1041 Kandidaten des alten Bergarbeiterverbandes, 278 Kandidaten des

Gewerkverens christlicher Bergarbeiter, 108 Polen, 52 Unorganisierte und 7 Kanddaten des Hirsch⸗Dunckerschen Gewerkvereins.

Die im Zentralverband christlicher Holzarbeiter organisierten

Schreiner Buisburgs wollen in eine Lohnbewegung eintreten.

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3 433 25 3 226 16 1 807 4 2 310 9 2 726 13 2 688 19 3 782 31 3 088 11 3 414 17 2 532 19 4 432 31 3 696 27 2 618 18 2 121 23 4 031 35 3 823 67 3 705 97 2 483 106 2 762 95 2 787 78 5 683 207 4 990 176 4 222 167

1 310 1 125 696 832 1 337 1 263. 1 130 1 905 1 563 1 411 1 658 1 546 1 030 855 1 335 1 889 1 086 1 054 764 866 1 904 2,211 1 450

1 312 1 151

697

837 1 343 1 264 1 135 1 906 1 567 1 414 1 663 1 554 1 038

862 1 340 1 897 1 107 1 068

787

873 1 926 2 249 1 463

5 191 4 800 2 748 3 381 4 310 4 163 5 124 5 304 5 195 4 244 6 512 5 634 3 932 3 321 5 895 6 569 5 323 3 925 4 041 4 009 9 218 8 141 6 331 117 311.

3 458 3 242 1 811 2 319 2739 2 707 3 813 3 099 3431 2 551 4 463 3 723 2 636 2 144 4 066 3 890 3 802 2 589 2 857 2 865 5 890 5 166 4 389

339 348 219 220 216 137 143 248 178 231 300 242 175 258 402 411 341 221 272 121 733 549 304

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n „Köln. Ztg.“ berichtet, in dieser Angelegenheit eine Besprechung statt. Die Versammlung beschloß, die Lohnkommission zu beauftragen, einen Tarif auszuarbeiten, in dem für sämtliche Betriebe Duisburgs eine einheitliche Arbeitszeit festgelegt wird und in dem ferner angemessene Lohnerhöhungen vor⸗ esehen sind. Dieser Tarif wird in einer demnächst einzuberufenden Versammlung, zu der auch die Arbeitgeber eingeladen werden sollen, vorgelegt werden.

Die Arbeitgeber der Sandsteinindustrie des sächsischen

Am Dienstag fand dort, wie die

Elbtalgebietes haben, wie die „Frkf. Ztg.“

Steinbrecher und der Hilfsarbeiter ausgesperrt, weil die Steinmetzen seit einiger Zeit streiken. (Vgl. Nr. 202 d. Bl.)

Aus Hamburg wird dem „W. T. B.“ gemeldet: Nachdem die Organisationen der Werftarbeiter sich an die Werftbesitzer zum Zwecke der Gewährun einer Besprechung gewandt hatten, hat der Verein deutscher Seeschiffswerften beschlossen, dem Ersuchen Folge zu geben, und hat die Besprechung für Anfang nächster Woche in Aas genommen.

In Bilbao hat sich, wie „W. T. B.“ meldet, im Laufe des gestrigen Nachmittags der Ausstand (vgl. Nr. 203 d. Bl.) weiter ausgedehnt, mehrere Fabriken haben geschlossen. Es ereigneten sie verschiedene Zwischenfälle. In zahlreichen Straßen mußte di und Gendarmerie einschreiten. Es fand eine größfer

nzahl Verhaftungen wegen Beamtenbeleidigung und tätlicher An⸗ griffe auf die bewaffnete Macht statt. Ein Teil der Unterstadt is militärisch besetzt worden. Die Unruhen dauerten bis zum Aben fort. Gegen Abend erhielten die nach Bilbao kommenden Dampfe Weisung, nach anderen Häfen zu gehen. Die Setzer einer Zeitun sind ebenfalls in den Ausstand getreten.

Die belgischen Glashüttenbesitzer haben, wie der „Köln Ztg.“ aus Brüssel telegraphiert wird, die Ankündigung der Lohn ermäßigung zurückgezogen und wollen die bisherigen Löhne gewähren Die Glasarbeiter halten indessen ihre Kündigung aufrecht und be⸗ stehen auf fünf Prozent Lohnerhöhung. Es ist noch sehr zweifelhaft ob ein Ausstand vermieden werden wird. Auf den Zechen von Bascoup traten 500 Bergarbeiter in den Ausstand. 1 Aus Christiania wird der „Frkf. Ztg.“ gemeldet, daß infolg eines lokalen Ausstands in Drontheim die Unternehmer des Bau⸗ gewerbes die allgemeine Aussperrung im ganzen Lande bei gestern erfolgter vierzehntägiger Kündigung angeordnet haben.

Land⸗ und Forstwirtschaft.

Weizeneinfuhr in Marseille. Nach den 1“ der in Marseille erscheinenden Zeitung „Le Sémaphore“ hat die Weizeneinfuhr nach Marseille auf dem Seewege betragen: in der Zeit vom 31. Juli bis 5. August. davon aus Rußland . . .. in der Zeit vom 7. bis 12. August. in der Zeit vom 14. bis 19. Amaust.. davon aus Nth in der Zeit vom 21. bis 26. August . davon aus Rußland 114“ In den Zollniederlagen in Marseille befanden sich am 24. August 61 670 dz.

106 417 dz

54 920 106 913

26 803 209 713 136 495 134 740

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.

Wie dem „W. T. B.“ von zuständiger amtlicher Stelle unterm 31. August mitgeteilt wird, hat sich bei sämtlichen Ferecetaef hen im Landespolizeibezirk Berlin der Choleraverdacht nicht bestätigt. Auch bei dem Charlottenburger Fall scheint wie fast mit Sicherheit angenommen werden kann keine Choleraerkrankung vorzuliegen. Im übrigen wird jeder Meldung von einer cholera⸗ ähnlichen Erkrankung fort und auf das peinlichste nachgegangen, sodaß zu einer Beunruhigung nicht der geringste Anlaß vorliegt.

Wien, 31. August. (W. T. B.) Wie das Stadtphysikat mit⸗ teilt, haben sich die Erkrankungen der gestern in das Franz Josephs⸗ Hospital Kingereeferten Personen mit Magen⸗ und Darmkatarrhen als vollständig unbedenklich erwiesen; heute wurden wieder zwei an Magen und Darm erkrankte Personen eingeliefert. Bei einer heute vormittag in das Allgemeine Krankenhaus zur Behandlung aufgenommenen Frau Anna Chalupski aus Tulln stellte sich bald nach der Einlieferung heftiger Brechdurchfall ein; es wurden deshalb zur Beobachtung der verdächtigen Krankheits⸗ erscheinungen sofort alle entsprechenden Vorkehrungen getroffen. Untersuchung ergab, daß es sich nicht um Cholera andelt.

St. Petersburg, 31. August. (W. T. B.) In den letzten 24 Stunden sind 59 Personen an Cholera erkrankt und 19 ge⸗ storben. Die Zahl der Erkrankten beträgt nunmehr 651.

Rom, 31. August. 2. T. B.) In den letzten 24 Stunden ind in Barletta fünf Erkrankungen und fünf Todesfälle an

holera festgestellt worden, in Trani ein Todesfall, in Mol⸗

fetta zwei Erkrankungen und ein Todesfall, in Spinazzola eine Erkrankung und ein Todesfall, in Bitonto eine Erkrankung, in Margherita di Savoia eine Erkrankung und vier Todesfälle, in Trinitapoli zwei Erkrankungen und ein Todesfall und in Cerignola zwei verdächtige Erkrankungen und zwei Todesfälle.

Konstantinopel, 31. August. (W. T., B.) Aus dem Wilajet Wan werden Cholerafälle gemeldet, von denen einer tödlich verlaufen i

““ v114“4“ In Malta ist durch eine Regierungsverfügung vom 22. August 1910 die Provinz Foggia in Italien für choleraverseucht erklärt

worden. Von dort kommende Schiffe unterliegen nebst ihren Passagieren den vorgeschriebenen gesundheitspolizeilichen Maßnahmen.

Italien.

Die italienische Regierung hat durch seesanitätspolizeiliche Ver⸗ ordnung vom 26. August d. J. Batum für choleraverseucht

erklärt. Niederlande.

Die Königlich niederländische Regierung hat durch Verfügung vom 29. August d. J., veröffentlicht im „Niederländischen Staats⸗ courant“ vom 28./29. August Nr. 201, alle in den italienischen Pro⸗ vinzen Bari und Foggia gelegenen; eeafle. für choleraver⸗ seucht erklärt; die Quarantänefrist ist auf ünf Tage festgesetzt worden.

8 Belgien.

Zur Verhütung der Einschleppung der Cholera in Belgien ist 88 eine in Nr. 239 des nnglenpun HBge vom 27. August d. J. veröffentlichte Verfügung des belgischen Ministers des Innern vom 26. August die Verordnung vom 19. Oktober 1908, betreffend die ge⸗ [undheitspolizeiliche Kontrolle von Reisenden, die aus verseuchten Ländern kommen, hinsichtlich der aus Rußland kommenden Reisenden vom 29. August ab in Wirkung gesetzt worden. XX“

8 Indien.

Nach einer Mitteilung der Regierung von Bengalen in Kalkutta vom 1. August d. J. sind die Quarantänemaßregeln in den Häfen von Orissa gegen Schiffe, die von Djeddah ankommen, auf⸗ gehoben worden. (Vergl. „R.⸗Anz.“ vom 6. Mai d. J., Nr. 105.)

Aegypten.

Der internationale Gesundheitsrat in Alexandrien hat beschlossen,

egen Herkünfte von dem Küstenstrich zwischen Margherita di

avoia und Bari einschließlich das Cholerareglement in An⸗ wendung zu bringen.

Ferner ist beschlossen worden, die Einfuhr nachstehend bezeichneter Gegenstände aus allen Ländern, in denen die Cholera herrscht, zu untersagen: Gebrauchte Effekten und Kleidungsstücke, die zum Ver⸗ kauf bestimmt sind oder die in Postpaketen befördert werden, gebrauchte Gerätschaften, Früchte und Gemüse, außer Zwiebeln, Mehl, Kartoffeln, Cerealien, Linsen, Bohnen u. dgl., Reis und Zucker. Andere Lebens⸗ mittel können eingeführt werden, wenn sie in hermetisch verschlossenen Behältnissen oder in Holzkisten verpackt sind. 8