1910 / 234 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 05 Oct 1910 18:00:01 GMT) scan diff

Fxeewhern

genügt.

lands in Berlin von neuem die Bescheinigung erteilt worden, daß sie, vorbehaltlich der Höhe des Krankengeldes, den Anforderungen des § 75 des Krankenversicherungsgesetzes

Berlin, den 30. September 1910. Der Reichskanzler. Im Auftrage: Caspar.

Bekanntmachung.

Der Herr Reichskanzler hat durch Erlaß vom 19. Sep⸗ 1910 die in der Generalversammlung der Aktionäre der Wiener Lebens⸗ und Renten⸗Versicherungs⸗Anstalt in Wien vom 9. April 1910 beschlossenen Aenderungen der Gesellschaftsstatuten genehmigt.

Die Aenderungen betreffen die Form der Gesellschaftsfirma in der ungarischen, böhmischen, polnischen, ital lienischen und französischen Sprache sowie die Zeichnung der Firma und die Ausstellung der Versicherungsscheine.

Berlin, den 1. Oktober 1910. Das Kaiserliche Aufsichtsamt für Privatversicherung. Klehmet.

Am 24. Oktober d. J. wird in Haspe eine von der Assib epegel. in Hagen (Westf.) abhängige Reichsbank⸗ nebenstelle mit Kasseneinrichtung und beschränktem Giroverkehr eröffnet werden.

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

den Verwaltungsgerichtsdirektor Bartels in Minden, den Heeexn srat Schiffer, den Regierungsrat Kirstaedter in Berlin und den Regierungs rat Dr. Büttner in Potsdam zu Oberverwaltungsgerichtsräten und

den Oberregierungsrat Waldemar Laury, Mitglied der Königlichen Eisenbahndirektion in Berlin, zum Geheimen Regierungsrat und vortragenden Rat im Ministerium der öffentlichen Arbeiten zu ernennen sowie

dem Direktor der Schantungeisenbahngesellschaft und Ge⸗ schäftsführer der deutsch⸗chinesischen Eisenbahngesellschaft, Eisen⸗ bahn⸗Bau⸗ und Betriebsinspektor a. D. Kloke in Grunewald den Charakter als Baurat zu verleihen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Gerichtsassessor Semler zum Kriegsgerichtsrat zu ernennen und den Oberzahlmeistern Reinkober vom Füsilierregiment General⸗ Feldmarschall Prinz Albrecht von Preußen (Hannov.) Nr. 73. und H Herwig vom 1. Nassauischen Fel dartilleriereg giment Nr. 27 Oranien bei ihrem Ausscheiden aus dem Dienst mit Pension den Charakter als Rechnungsrat zu verleihen.

Kriegsministerium

Der Kriegsgerichtsrat Semler ist der 35 geordnet worden.

Abgereist:

Seene Erzellenz der Präsident des Reichsbankdirektoriums, Wirkliche Geheime Rat Havenstein, in Dienstangelegenheiten nach Suddeutschland:

Seine Erzellenz der Präsident des Ev angelischen Ober⸗ kirchenrats, Wirkliche Geheime Rat D. Voigts und

Seine Exzellenz der geistliche Vigepräsident des Evangelischen Oberkirchenrats, Oberhofprediger D. Dryander, in dienstlicher Angelegenheit.

Nichlamtliches. Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 5. Oktober.

Am 30. September verstarb in Stockholm, wo er seit längerer Zeit bei seinem Sohne zum Besuch weilte, im 79. Lebensjahre der General der Infanterie z. D. und Chef des Infanterieregiments Graf Schwerin 3. Pommerschen) Nr. 14 Julius von Verdy du Vernois.

Der Verewigte hat in den Jahren 1889 und 1890 an der Spise des Kriegsministeriums gestanden und sich in dieser

Stellung durch seine mit hoher Begabung und unermüdlicher Arbeitsfreudigkeit gepaarte Schaffenskraft leeerüe e Ver⸗ dienste um das Heer erworben.

Das Kriegsministerium wird das Andenken an seinen früheren Chef allzeit in hohen Ehren halten. 8

Der Wirkliche Oberkonsistorialrat Moeller ist vom Urlaub nach Berlin zurückgekehrt.

Der Großherzoglich badische Gesandte Graf von Berck⸗ hein ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Leitung der Gesandtschaft wieder übernommen.

Der Großherzoglich mecklenburgische Gesandte Freiherr von Brandenstein ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Leitung der Gesandtschaft wieder übernommen.

Der Königlich italienische Botschafter Pansa ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Leitung der Botschaft wieder über⸗ nommen.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Bremen“ vorgestern in Callao (Peru) eingetroffen und geht am 21. Ok⸗ tober von dort nach Guayaquil (Equador) in See.

S. M. Flußkot. „Vaterland“ ist vorgestern in Wuhu (Pangtse) eingetroffen und geht heute von dort nach Tschingkiang (Jangtse) ab.

5 Oesterreich⸗Ungarn. 8 Bei 8. gestern zu Ehren des Königs und der Königin der Belgier in der Hofburg gegebenen Festmahl brachte der Kaiser Franz Joseph laut Meldung des „W. T. B.“ in französischer Sprache folgenden Trinkspruch aus:

Gluͤcklich, Eure Majestäten als meine erlauchten Gäste und meine teueren Verwandten d gesgene liegt es mir am Herzen, Ihnen für

Ihren liebenswürdigen Besuch aufrichtig und herzlich zu danken. Die liebenswürdige Gegenwart Ibrer Majestät der Königin bereitet mir eine ganz besondere Freude, für die ich ihr huldigend meinen auf⸗ richtigen Dank darbringe. Ich schätze, Sire, diesen Besuch hoch als einen Freundschaftsbeweis, der nicht ermangeln wird, dazu beizutragen, die ausgezeichneten Beziehungen, die seit langem zwischen Belgien und Oesterreich⸗Ungarn stehen, noch inniger zu gestalten. Indem ich Eurer Majestät das Regiment, dessen ver⸗ ehrte Inhaber weiland König Leopold II. und dessen Vater König I. waren, S vur⸗ 1 diese elunun⸗ meiner

ichtigen S einen Beweis der Wertschätzung ent⸗ gegenzunehmen, d 88” der Beständigkeit unserer Bez⸗ ziehungen bei⸗ messe. Möge schaft, die Eure Majestät soeben angetreten haben, von langer Dauer glücklich und glorreich sein! Ich trinke auf die Gesundheit Eurer Majestäten!

Der König der aler erwiderte darauf mit folgenden Worten in französischer Sprache:

Die herzlichen Worte des Willkomms, die Eure Majestät soeben an mich gerichtet haben, haben die Königin und mich tief gerührt, und wir bitten Eure Majestät von ganzem Herzen, unseren Dank entgegenzunehmen. Eure Majestät wissen wobl, wie sehr dieser Besuch, der uns heute zu Ihnen geführt hat, von ersehnt war. Wir hegten den hs Wunsch, in dieser schöͤnen Hauptstadt den erlauchten Monarchen begrüßen zu können, dem alle Volker seiner Staaten eine seltene Liebe ermkemnten. Denn sie wissen, daß durch mehr als 60 Jahre all sein Denken und jede Regung seines Herzens von der Sorge für ihr Glück und Wohlergehen zbeseelt war. Ebenso lebhaft

wünschten wir, Eurer Majestät persönlich unsere Glückwünsche zu dem freudigen Fest, das vor einigen Wochen unter den jubelnden Kund⸗ gebungen Ibrer gefeiert wurde, und dem sich alle auswärtigen Fürsten angeschlossen haben, deren Blicke auf den Doyen der Herrscher Europas mit Bewun nderung gerichtet sind, als ein edles Vorbild aller Herrschertugenden, darzubringen. Noch andere Gefühle haben uns bie erhergefübrt: Unsere v. Liebe für den verehrten Oheim und die Verehrung, die die König und ich für die so tief betrauerte Kaiserin pietätvoll bewahren, 2— Herz von Mitgefühl für alles menschliche Leid so sehr erfüllt war. Das belgische Volk wird ebenso wie ich für die huldvollen Wo Eurer Mare stät sehr dankbar sein. Es besteben die freundschaftlichsten Beziehungen zwischen ihm und den Völkern der österreichisch⸗ ungarischen Monarchie, deren Geschichte eine Zeitlang mit der 55 verknüpft war. Ich brauche Eurer Majestät nicht die Versicheru zu geben, daß ich meine ganze Kraft darauf verwenden werde, diese Bande der gegenseitigen Sympathie und Freundschaft noch enger zu gestalten. In Uebereinstimmung mit den Gefühlen aller Belgier und voll Dank für den liebenswürdigen Empfang, der uns bereitet wurde, hbege ich heiße Wünsche für das Glück Eurer Majestät. Möge die Vorsehung Eurer Majestät noch lange die Liebe Ihrer Untertanen erhalten. Ich trinke auf das Wohl 98 r Majestät und der Mit⸗ glieder der Kaiserlichen Familie sowie auf das Gedeihen der Staaten der Monarchie!

Nach dem Festmahl wurde Cercle abgehalten, worauf der König und die Königin der Belgier zur Hofoper fuhren.

Die vom böhmischen Landtag gewählte nationale Ausgleichskommission hat gestern mit ihren Beratungen begonnen. Wie das „W. T. B.“ meldet, kamen in der Ge⸗ neraldebatte die nationale Teilung des Landesausschusses und die 88 nationaler Kurien im Ssbh zur

58 ..

Der Agence Fabra“ wird aus Santander gemeldet, der Dampfer „Paranagua“ habe soeben ein Markoni⸗ telegramm von dem in Lissabon ankernden Dampfer „Cap Blanco⸗ derselben Gesellschaft erhalten mit der Mitteilumg, daß in Lissabon die Revolution ausgebrochen sei und daß das Königliche Palais 1e1..AArhn worden sei. Die Revolutionäre hätten die Königliche Fahne vom Schlosse heruntergeholt und die republikanische Flagge gehißt. „W. T. B.“ zufolge wird ferner gemeldet, daß der König Manuel gefangen genommen sei, 8ne. Pariser Blätter die Nachricht verbreiten, daß er Lissabon verlassen habe. Eine Bestätigung dieser Meldungen ist noch nicht ein⸗ getroffen.

Dänemark.

In der gestrigen Sitzung des Felkethings legte der Finanzminister Neergaard den Budgetvoranschl ag für 1911,12 vor. Dieser weist, „W. T. B.“ zufolge, eine Gesamt⸗ einnahme von 95 ¾¼ Millionen Kronen und eine Gesamtausgabe von 116 ¼½ M hillionen Kronen auf, mithin ein Defizit von 20 ½ M sillionen. Von den Einn ahmen entfallen etwa 19 Millionen auf direkte S Steuern und ungefähr 581 ½ Millionen Kronen auf in⸗ direkte Steuern. Für das Kriegsministerium sind an ordentlichen Ausgaben rund 15 Millionen Kronen, an außerordentlichen Aus⸗ gaben rund 71 ¼ Millionen Kronen vorgesehen, für das Marine⸗ ministerium rund 9 resp. 1 ½ Millionen Kronen. Die vor⸗ geschlagenen Einnahmen und Ausgaben bewegen sich ungefähr in denselben Grenzen wie die des laufenden Finanzjahres, das Defizit des kommenden Finanzjahres weist daher ungefähr die

gleiche Höhe auf wie das des laufenden Jahres. Der Bestand des Schatzes beläuft sich auf rund 34 M Ullionen Kronen. Die

Staatsschuld beträgt etwa 2841 2 Millionen Kronen; zu ihrer Verzinsung werd hes 9 ½ Millionen Kronen aufgeführt.

Amerika.

amerikanische Marinedepartement hat,

B.“ zufolge, beschlossen, den Kongreß um die proviso⸗

rische Ermächtigung zu ersuchen, außer den zwei Kriegsschiffen

und den zwei Kohlenschiffen, die bereits gefordert wurden, zwei

neue Kanonenboote, von denen das eine die Flüsse Chinas be⸗

fahren soll, und zwei Schlepper zu erbauen.

Die diplomatischen Beziehungen zwischen Venezuela und

Columbien sind nach einer Meldung des „W. T. B.“ wieder hergestellt. ““

Wie das „W. T. B.“ aus Kapstadt meldet, haben der Premierminister Botha und der bisherige Finanzminister Hull, die bei den Wahlen zum Unionsparlament unterlegen waren, die Mandate angenommen, die ihnen in Losberg bezw. in Baberton ange boten worden sind

Parlamentarische Nachrichten.

8 Mitglied des Hauses der Abgeordnete . in Obornik (Pole), Vertreter der Kreise Sch Schroda und Wreschen im Regierungsbezirk Posen, he „W. T. B.“ berichtet, sein Mandat niedergelegt.

Dus Mitglied des Hauses der Abgeordneten Woe (Fortschr. Volksp.), Amtsgerichtsrat in Schmiedeberg treter der Kreise Hirschberg und Schönau im Regierung Liegnitz, ist nach einer Meldung desselben Bureaus am! tober in Hirschberg gestorben.

Statistik und Volkswirtschaft

Ein⸗ und Ausfuhr einiger wichtiger Waren im Soe

handel in der Zeit vom 21. bis 30. September 191

im Monat September der beiden letzten Jahre = 100 kg.

Einfuhr Ausfuhr

Monat 1““ Monat Seat Sept.

910 1910 09 1910 1910

67132 n 169647

7241 14794 13777

Z“ 4992 1239 15774 Jute und 1 Jutewerg. 10671 32600 99346 erinowolle im Schweiß 18893 27481 17089 Kreuzzucht⸗ wolle im Schweiß 11793 34207 16691 1583 2440 Eisenerze .910277 9427641 6068507] 661294 2303793 2M. Steinkohlen 4760481 11473866 1181397617453767 20566203 19 Braunkohl⸗ en [2527645 6667159 6656806 46165 Erdöl, ge⸗ 1 1 Ekilesalpeter 75950 3297 72 9276 Roheisen 66152 150427 992 86 634101 Rohluppen Rohs⸗ bienen,

Rohblöcke ““ 1194 10096

38 56 Eisenbahn⸗, 1 Za ahnrad⸗

Flach⸗ Plan⸗ 2) schienen.. Eisenbahn⸗

schwellen aus Eisen.. n,82 8 44489 142685 Feingo e⸗ V

giertes Gold- 82,28 150,91 86,55 6,98 711

9 191,97 6,93 Oktober 1910. Kaiserliches Statistisches

V.

Dr. Zacher.

Beutsche

Goldmünzen 1,99 de

Goldmünzen: 52,7 Berlin, den 5.

Zur Frbei edeweßnhes

Ausstand der Kohlenarbeiter bei der Firma ( Kupfer u. Co. in Mocbit ist, wie die „Voss. Zts. n. beendet. Zahlreiche Arbeitswillige haben sich gemeldet, sodaß liche Stellen besetzt werden konnten. In einer Versammlumng Kohlenarbeiter, die Sonntagabend stattgefunden hat, wurde besche⸗ bei all den Firmen die Arbeit niederzuleg gen, die für die 8

Kupfer u. Co. liefern usw. Die Arbeiter der betreffenden F

sind aber diesem Beschluß nicht nachgekommen. Bei allen wird weiter gearbeitet. Die Zahl der Arbe itswilligen ist so groß⸗ sie nicht alle beschäftigt werden können. Die Ho 11bees Berlins der Umgegend, soweit sie im Zentralveren Bildhauer Deutschlands organisiert sind, waren nach demselben 8 am Sonntag in großer Zabhl versammelt, um zu dem Angebet Arbeitge ber Ste Ulung zu nehmen. Die im Anfang so friedlich schen Bewegung ist jetzt in das Gegenteil umgeschlagen. Wie seitens ders missionb berichtet wurde, baben die Vertreter des Arbeitgeberschutzvene für die deutsche Holzindustrie“ und die „Freie Vereinigung der! hauermeister“ die Hauptfe kor derungen, eine Lohnerhöhung von 101 sowie die obligatorische Stellenvermittlung, entschieden abgeleknt Erledigung der Zwischem meisterfrage soll eine Kommission eig. werden. Bewilligt ist eine Lohnzulage von 5 v.

der Einschränkung, daß, wo seit dem Frübjahr d. J. erhöhungen stattgefunden, diese bei der jetzt bewilligten Anrechnung gebracht werden sollen. In der nun erf kolgender⸗ sprache erklärten sich alle Redner ganz entschieden gegen di nahme dieser Bewilligungen. Einstimmig wurde nunmehr beschg das Angebot der Arbeitgeber als zu gering abzulehnen, auf der F rung von 10 v. 9. zu bestehen, und die Kommission beauftragt. d Beschluß bei den am Donnerstag stattüindenden erneuten Ven

lungen mit 8 Arbeitgebern mit Entschiedenheit zu F.

Nichtbewilligung dieser Forderung ist damit zu rechnen, daß tag in der Arbeitnehmerversammlung die Arbeitsnie derg schlossen wird.

In Cöln ist es, wie die Blätter melden, am Montag imi streikenden Erdarbeitern und einigen Arbeitswilligen, von Poli zeibeamten begleitet waren, zu Ausschreitungen wobei die Streikenden mit Pflastersteinen warfen. Die An hielten Verstärkung durch andere Arbeiter, sodaß die in eine schwierige Lage geriet, bis Hilfe ankam. Kampf, der sich nun entwickelte, wurden mehrere schwer verletzt. Eine große Anzahl trug leichtere Ve davon. An dem Postneubau, wo die Ausschreitungen fanden, wurden, wie die Voss. Ztg.“ erfährt, um weiteren Zr stoßen vorzubeugen, die üusschatungsarbeiten eingestellt. Die S.

Bei

war gestern in den ersten Abendstunden von zahlreichen Neuges

und Streikenden besetzt. Schutzmannsverstärkungen wurden

ezogen. Zwischen den Ausständigen und dem Bauarbeitgeberda nden gegenwärtig Verhandlungen statt, die zur Einigung ül

dürften. Damit ist der Zündstoff für weitere Ausschreitung⸗ nommen. Die an der Baustelle gestern abend angesammelte Mer masse zerstreute sich ruhig, sodaß weitere Unruhen nicht 1 fürchten sind.

Die am 3. d. M. ve rhandlungen 8

gewerbe, haben, wie di

rauereien nicht zufrieden, stellten vielmehr weitergehende Fese⸗

rungen, die indeh von den des Bovykottse eräg wurden. (Vgl. Nr. 228 d. Bl.)

Lohnbewegung der Heizungsmonteure und

eiter 9e Rheinland und Westfalen ist, wie der

Ztg.“ Düsseldorf berichtet wird, nach 2 Aufstellung

en Lohetarse beendet. Der Tarif tritt am 1. Januar 1911

Er bis zum 30. Juni 1913. Die 9 stündige

t sowie Mindestlöhne von 60 und 65 für Monteure und

für Helfer sind im Tarif festgelegt. [Vgl. Nr. 230 d. Bl.)

88 Neuß sind nach demselben Blatte die Stukkateure und Pliesterer von elf Geschäften wegen Lohnstreits in den Ausstand getreten. Drei Geschäfte bewilligten die Forderungen.

Aus Crefeld wird der „Köln. Ztg.⸗ geme eldet: Auf eine An⸗ regung aus Arbeiterkreisen hin hat der O erbürgermeister die Ver⸗ mittlung bei dem Ausstand und in der Angelegenbe⸗ eit der zum 15. d. M. beschlossenen allgemeinen Aussperrung in der rheinischen Seiden⸗ industrie (vergl. Nr. 231 d. Bl.) übernommen.

In Forst ist, „W. T. B.“ zufolge, gestern die Arbeit in den vom Streik betroffenen Tuchfabriken zu den bisherigen Bedingungen wieder 2- Ae. und der über dicfe Betriebe verhängte Boykott aufgehoben worden. (Vgl. Nr. 229 d. Bl.)

In Görlitz haben, wie tie „Rh.⸗Westf. Ztg.“ erfährt, sämtliche Dachdecker wegen Lohnstrei tigkeiten am Montag die Arbeit eingestellt.

Sämtliche Brauereiarbeiter der ersten Erlanger Aktien⸗ brauerei, vorm. Niklas, sind, wie der „Köln. Ztg. telegraphiert wird, gestern wegen der verweigerten Verkürzung der Arbeitszeit in den Ausstand eingetreten. Die übrigen Brauereien erwarten die Er⸗ hebung derselber Forderung von ber Arbeitern. Die Brauereien haben sich einig erklärt.

Bei der badischen Papierindu trie Kahn & Co. in Mann⸗ heim sind, wie die. Köln. kerfähr, die Arbeiter und Arbeiterinnen in den Ausstand getreten, 222 die Firma auf den eingereichten Lohn⸗ tarif keine die Arbeiter befriedigende Antwort erteilt hat.

In Hamburg wurden, wi eg „W. T. B.“ berichtet, gestern vor⸗ mittag trotz des gestrigen Beschlusses des Metallarbeiterverbandes die Einigungsver andlungen zwischen der Kommission des Gesamtverbandes deu tscher Metallindustrieller und den Vertretern der Arbeiterorganisationen weitergeführt. (Vgl. Nr. 233 d. Bl.) Von seiten der Arbeitgeber wurden einige Fesrtärcaf gemacht. Von der Annahme oder Ablehnung der Finigungsvorschläge durch die Arbeiter hängt es nunmehr ab, ob am Sonnabend die e in der gesamten Metallindustrie erfolgt oder nicht. D Irbellerverkreter habe erklärt, eine endgültige Antwort kis heute (Mittwoch)

abend 8 Uhr erteilen zu wollen. Zum Ausstand der Hamburger Kaffee hauskellner (vgl. Nr. 229 d. Bl.) meldet die „Köln.

tg.“, daß der „Verein der Cafskellner“ als Zweigverein dem Ver⸗

dand deutscher Gastwirtsgehilfen beigetreten ist und dieser nunmehr die Forderungen der Ausständigen vertritt. „Neugefordert . der Anerkennung des Arbeitsnachw eises ein e dreitägige Kündi 2 unter Angabe von Grü güae. Die Arbeitgeber baben die abgelehnt, weshalb in zwei Kaffeek aufern dreißig Kellner, die no tätig waren, die Arbeit p veagen

Im Theater Rejane zu Ee ist, „W. T. B. gestern abend während der Vorstellung ein Ausstand der nisten ausgebrochen, doch konnte die Vorstellung zu Ende gefi werden, da die Maschinisten von Künstlern ersetzt wurden.

In der ge-r . Industriestadt S abadell- wurden, wie der „Vof. Ztg.“ aus Madrid telegraphiert wird, 29 Webereien und Spinnereien geschlosse n, 12 000 Arbeiter sind dadurch ohne Beschäftigung.

Die Arbeitervertreter gaben sich mit den Zugeständnissen der

(Weitere Kettthlch⸗ ensentcre s. i. d. Ersten Beilage.)

. çn der Septemberversammlung der aft für Heimatkunde, teilte der Vor iedel das Programm für das bevorstebe ende V erfreulich Reschhalti gkeit verheiß Es sei daraus ben, daß im Monat Oktober 858 Schloß 8e. Park Friedrichs⸗ 8 e besucht und auf Einladung der Firma Rudolph Hertzog die wirt⸗ schaftlichen Einrichtungen dieses großen Geschäfts in Augenschein ge⸗ nommen werden sollen. Den Vortrag des Abends hielt Dr. Albert Kiekebusch über ie neuesten Ergebnisse und Probleme der Vor⸗ schi :tsforschung und ihre Bedeutung für die Mark randenburg“. Die Frage nach dem ersten Erscheinen des Menschen auf der Erde stebt von jeher im Vordergrunde des Interesses. Geologen, Anthropologen, Prähistoriker geben hierauf Antworten, ge⸗ stützt auf vielseitige Forschungsergebnisse, deren Deutung jedoch nicht selten großen Meinungsverf biedenbeiten un nterliegt. Bis vor 60 Jahren waren die untrüglichen Zeichen des Daseins des Menschen in der Diluvialzeit, nämlich Skelette oder Skeletteteile, noch an keiner Stelle gefunden worden, die zweifellos als unberührte diluviale Fundstücke gelten durften. Da wurden im Jahre 1856 in einer mit Lehm aus⸗ gefüllten Spalte eines Kalksteinbruches im Neandertal bei Dusseldorf menschliche Knochenreste, besonders ein Schädeldach mit stark aus⸗ gepräg gten Ueberaugenwulsten, gefunden, die heute allgemein als Reste eines diluvialzeitlichen 2 Menschen anerkannt werden, es aber lange Zeit, nicht waren. Daß sie es heute sind, ist Entdeckungen der letzten 20 Jahre zu danken, welche unzweifelhaft in seit der Diluvialzeit unberührt gebliebenen Stätten Knoch enfunde derselben Eigenart mie jener Neandertaler erbracht haben, und zwar so charakteristisch in ihren übereinstimmenden Merkmalen, daß man beute von einer Neandertaler Rasse spricht. Gleichze eitig haben sich die Funde von Artefakten, von durch Menschenhand dem Gebrauch an⸗ gepaßtem Steingerät, von bearbeiteten und durch eingekratzte Bilder geschmückten Hirsch⸗ und Renntiergeweihen, Knochen und Hörnern sowie von Höhlenwandzeichnungen und Tierbäldern an unfraglich diluvialen Fundstätten so gehäuft, daß nicht nur kein Zweifel mehr an der Eristenz des Menschen zur Diluvialz eit auffo minen, sondern auch eine eitbesti immung für das Alter der einzelnen Fun nde aufgestellt werden ann. Die wichtigsten solche Schlü sse gestattenden Entdeckung gehören dem letzten Jahrzehnt an. Da ist zunächst der in ältesten Oülerialschichten. 24,5 m tief in der Kiesgrube von Mauer bei Heid el. berg am 24. Okto her 1907 durch Dr. Schötensack aufgefund Unterkiefer des rme schen der vor etwa 1 ½ Millionen Jahren ge⸗ lebt haben mag, sind ferner neben mehreren ähnlichen, in Paris verwahrten b die beiden menschlichen Schädel und Skelett⸗ teile, die seit kurzem einen wertvollen Besitz unseres Museums für Völkerkunde bilden. Der älteste derselben wurde am 7. März 1908 durch den Schweizer Forscher O. Hauser in der Grotte von Le Moustier im Vézeretal im südlichen Frankreich gefunden, aber erst am 12. Au zgust 1908 in Gegenwart von neun namhaften deutschen Gelehrten gehoben. Professor Klaatsch hat diesen etwa 16 Jahre alt gewesenen Menschen Homo mousteriensis benannt, er g gehört seinen anatomischen Merkmalen nach der Neandertalrasse an und dürfte vor etwa 400 000 Jabren gelebt haben. Sehr viel jünger und, wie auf den ersten Blick ersichtlich, einer ganz anderen Rasse entstammend ist der zweite der in unserm Museum beündlichen Schädel, an Hauser am 12. September 1909 in Gemeinschaft mit dem schon genannten Breslauer Anatomen Klaatsch in der Näbe der alten Stadt Montferrand, 40 km westlich von Le Moustier ausgegraben hat. Er ist nach einer andern Fund⸗ stelle von Kulturresten dieser Russe bei Aurignac „Homo aurigna- Censis“ benannt worden und scheint einem Mann angehört zu haben, der vielleicht 50 Jahre alt war, als ihn der Tod, etwa 180 000 Jahre vor der Gegenwart ereilte. Skelett des Aurignaciengägers trug ein 8 Schmuck von durchboh en Meeresmuscheln um den Kopf, Grabbe eigaben fanden sich Feuerste einwerkzeuge, während dem

Mon térienjäger ein Feuersteinfaustkeil und ein desgleichen Rundschabe

beigelegt waren und um ihn herum Büffelknochen lagen. Mit der im Voranstehenden wiedergegebenen n]b dieser drei S.egenn überreste aber hat es folgende dtnis: Die meisten Geolog nehmen gegenwärtig an, daß es vier Eiszeiten gegeben hat, die ü-r. enck (in Anknüpfung an Flußnamen des Alpengebiets) Wurm, Riß, Mindel und Günz heißen. Zwischen Günz als der zeitlich von der Gegenwart am entferntesten Eiszeit und Mindel hat es eine Zwischeneiszeit g. heben, die erste, älteste und jedenfalls sehr lange währende. Aus i sowie aus der ältesten und zweiten Eiszeit sind uns bisher keinerlei menschliche Ueberreste außer vielleicht jenem Funde bei Heidelberg bekannt geworden, dagegen wohl Feuer⸗ steinwerkzeuge, die indessen sämtlich zu der Klasse der „Eolithe“, d. i. Steine der Morgenröte der nenschlichen Kultur“ gehören, dber welche die Meinungen, ob sie als von Menschenhand benutzt anzusprechen sind, weit auseinandergeben. Ganz anders und un⸗ bestimmter weiß die zweite, im Vergleich zur dritten und ten Zwischeneiszeit, sehr viel au is-gede vete uns vom Menschen zu erzählen. Hier unterscheidet die Wissens sie nach den Fund⸗ orten der charakteristischen Merkzeichen von der rCörüten des Menschen benennend, chiedene Zeitabschnitte: das Strepvien, (wie Rutot die Ueb bergangsstufe vom Eolithon zum deutlich als Arleführ erkannten aläoltthon bez zeichnet), das Chelléen, das Acheulcen. dem die ältesten enschenüberreste angehören, und das Moustérien als die jüngste Sen der zweiten Zwischeneiszeit. bene mousteriensis oder, was gleichbedeutend, die Neandertalrasse hat dann offenbar die dritte oder vor⸗ letzte Eiszeit überdauert und in der ihr folgenden, letzten, wesentlich kürzeren Zwi scheneiszeit Kämpfe geführt gegen eine andere wahrscheinlich von Asien eingewanderte Menschenrasse, deren Vertreter wir im Homo vor uns sehen und deren verschiedene Merk⸗ zeichen wir in Schichten des Aurignacien finden, das etwa der Mitte der let tzten e fa ch eit als die Waldphase scho n der Steppenphase Platz gemacht hatte. Die jüngsten Uebergangs⸗ zeiten sind dann das Solutrien und das Magdalinien, das letztere die vierte Eiszeit überdauernd und sich 8 mit in die Nacheiszeit er⸗ frreckend. Es ist die Zeit der Höhlenbewohner und der Höhlenwand⸗ zeichnungen, und die höher entwickelten Menschen des Magdalinien sind es, die wahrscheinlich die Riesentiere, deren Zeitgenossen sie noch lange waren, Mammut und Nashorn, in Nordeuropa ausgerottet haben. Es gebht aus dem Vorstehenden bervor, daß diese Spr uren von Menschen 2 den ältesten Zeiten des Diluviums mindestens recht fraglicher Natur sind. Um so überraschender war es, als vor einigen Jahren der be⸗ deutende belgische Forscher Rutot kundgab und geologischen F Fachleuten bewies, daß er in oberoligocänen Sanden in 10— 18 m Tiefe Boncelles auf einem 270 m über dem Meere liegenden H und später auch noch auf dem Plateau von Hautes in Belgien von gleichem geologischen Alter funden be. Nur 15 das Oligocän nicht die der zeit vorang gehende letzte Stufe des Tertiärs, sondern letzte; ihm ist in der Entwicklung des Miocän und diesem das gefolgt, und in beiden zeitlich sehr ausgedehnten jüngeren c ichten dat man bisher keine Spuren vom Menschen gefunden. igocän annähernd ein Alter von 8 Millionen Se haben „so erscheint es doch dst fragwärdig, daß Millionen Jah hre ver⸗ nsein sollten, in denen die Menschen keinen Fortschritt gemacht bätten. er Erwägung! und Ueberlegung entsprechen nd ha ben namhafte Forscher egen die Eolithe erklärt, in denen sie nicht die Merkmal Benutzung durch Menschenhand, sondern nur zufällige, natürl üche

8s 7 gen erblicken. Das ist der augenblickliche Stand der

iten Frage nach dem Alter des Menschen auf der Erde. Ob sie je wird beantwortet werden können, steht dahin. Der Vor tragende verbreitete sich hierauf über die Entwicklung, welche die Menschheit während des seit der Diluvialzeit vergangenen, ungeheuer langen Zeitraums genommen hat, der zum weit⸗ aus größten Teil ausgefüllt ist durch die neoolithische, d. i. die jüngere, auch die Tonverarbeitung schon kennende Steinzeit, die sich in den Ländern um das Mittelmeer bis etwa 3500 und 3000 im Norden des Erdteiles bis etwa 2000 vor unserer Zei itrechnung erstreckte und abgelöft wurde durch den unmeßbar großen Fortschritt zur Metallverarbeitung und verwendung, 88 des Kupfers und der Bronze und etwa 1000 Jahre später auch des Eisens. Von Aegypten und Babplon abgesehen, gehen die ältesten Kultur⸗ stätten am Mittelmeer, Mpkene, Kreta, Troja u. a., wie die Aus⸗ erweisen, in ihren tiefsten Schichten war bis in ahrhunderte der Steinzeit zurück; aber ersichtlich daßs erst durch die Bekanntschaft mit den Metallen neues Leben eingeflößt worden ist. Erst von z. B. erkennen, daß der Mensch der Frage und des Wohnens seiner Gottheiten Auf be.ꝗNe e im Grunde genommen, kann erst hier die vorgeschichtli Forschung mit Erfolg einsetzen. Was Mpkene im Punkt der Haus anlagen lehrt, ist höchst bedeutsam, weil es Zusammenhänge mit und Beziehungen zu dem Norden des Erdteils enthüllt, die zu gestatten scheinen, von einem „arischen“ Hause zu sprechen, dessen Grundplan und innere Einrichtungen am Mittelmeer und im Norden ziemlich übereinstimmend waren. Der Redner erläut dies noch durch büͤbsche Lichtbilder an den von ibm in Buch frrei⸗ gelegten bezw. durch die Lage der erkennbaren Pfostenlöcher markierten Hausfundamenten aus der Bronzezeit, etwa aus der Mitte des zweiten Jahrtausends vor Christus. Mit der Vorzeigung von Bildern einiger neuer interessanter Funde von der bezeichneten Stelle, u. a tönerne Idole oder Amulette, und mit einem Hinweis auf die bisber spärlichen und in jedem Fal lle schwer sicher zu bestimmenden Funde in der Provinz, die man als Spuren des eiszeitlichen Menf Ln zu deuten vermöchte, schloß der mit große m Beifall aufgenommene Vortrag. Ir der sich anschließenden Diskussion wurde u. a. durch Mielke geltend gemacht, daß von einem um die genannte Zeit ganzen Erdteil verbreitete n „arischen“ Hause nicht wohl ge⸗ n werden könne nach den jüngsten englischen Ausgr * in aus denen bervorgehe, daß die Menschen no ch um e des zweiten Jahrtausends in der Steinzeit gelebt haben.

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um Hundertjahrjubiläum der Universität Berlin hat, wie die Rundschau’ meldet, der bekannte Geograph und Kolonial⸗ Beheime Rat, Professor Dr. Hans Meyer in Leipzig von 150 000 zur Gründung einer Professur für e Geographie an der Berliner Universität ge⸗ Damtt erhält Deutschland die erste selbständige Universitäts⸗ für koloniale Landeskunde, während England und Frankreich 3 . solche für die Verbreitung und Pflege kolonialer Wissen⸗ aft überaus wichtige Lehrstühle an ihren Universitäten besitzen. Außerdem hat Gehei imrat Meyer dem Geographischen

Institut der Universität Berlin 10 000 zur weiteren Aus⸗ der kolonial⸗ geographischen Abteilung dieses Instituts

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gemeldet wurde, hat die Knappschafts⸗

t in Schkeuditz am letzten Sonntag eine fallnervenkranke der Benutzung n.

zu Errichtung einer solchen Anstalt ging aus der z nicht selten Bergleute infolge von Unfällen eine er Ie2 erfuhren, welche die Arbeitsfähigkeit Reiatrachecot. Diese wieder zu erre ichen oder wenigstens zu bessern, hat es sich als ncgwendig erwiesen, die Erkrankten einer besonderen Heilanstalt zu überweisen, in der sie zweckentsprechende Behand⸗ erfahren, reichliche Ernährung und gesunde Luft ge⸗

und sich allmählich wieder an Arbeit gewöhnen

önnen. Auf einem 12 ha großen Gelände, 1 km nördlich Bahnhof Schkeuditz, erbeht sich die mächtige bauliche Anlage, zu deren richtung eine Million Mark zur Verfügung stand. Sie ist zunächst für hundert Kranke eingerichtet, ist aber in allen Teilen zur Er⸗ weiterung für 200 Kranke vorgesehen. In einer großen, allerdings

noch jungen Park anlage liegt it der nach Nordwe

-e Hauptgehäude, das in seinem Erdgeschoß die Tages⸗ ume der Kranken, im ersten Sto kwerk die Färztlichen Räume (Untersuchungszimmer, Röntgenzimmer, Laboratorium), Bureau und 1“ im zweiten Stockwerk Beamten⸗ wohnungen birgt. In Erdgeschoßhöhe schließen sich nach rück⸗ wärts zu 2 je 80 m lange Flügelbauten mit den Schlafräumen der Kranken an, an deren Enden Lie gehallen angelegt sind. Seitlich vor dem Hauptgebäu nde, mit diesem vund den Flügeln durch breite Flure verbunden, liegt das Badehaus und das Wirts chafts sgebände Besonder vielseitig und weckrnäßh ig ist die Büd ereinrichtang: außer einem ge⸗ tren⸗ üten Aufnahmebad, das mit der Desinfektionsanlage verbunden ist, finden wir ein 10 m langes Fußbad für fließendes Wasser, einfache medizinische und elektrische Wannenbäder elektrisches 8 Weerzellenbed. elektrisches Lichtbad, Duschen verschiedensster Art, Kopfkühler und Massageraum, außerdem ist im Park für ein Luft⸗ und So enbad ge sorgt. Die Anstalt wird mittels Niederdruckdampf und Warmm asser ge heizt; sie kommte an die Wasserleitung, Kanalisation und elektriscke Beleuchtung der Stadt Schkeudi angeschlossen werden Um die Kranken nach Möglichkeit durch allm äblich che Gewöhnung wieder regel⸗ mãß iger agpe zuzuführen, werden sie in dem 7000 qm großen An zwischen den Gebäuden in der Landwirtschaft und, in Aerr tätten, in Holzzerkleinerung, Tischlerei, Schlosserei

und Klempnerei usw. Beschäftigung finden. Die Anlage ist

unter Mitwirkung des in der Unfall⸗ Nerpenbeilanstalt bedeutenden, leider im Februar 1910 verstorbenen Professors D Dr. Windscheid in Leipzig geschaffen nach dessen Tode Privatdozent Dr. Quensel in Leipzig als leitender Ar zt für die Ans stalt gewonnen wurde. Di Anstalt hat am 1. Oktober ihre Pforten für Kran öff

3. Oktober erschienen von nah und

der Knaxpschaftsberufsgenossenschaft, Ehrengäfte

und Schkeuditz, um an der feierlichen Einweihun

zunehmen. Der Name „Bergmannswobl“ schaftsberufsgenossenschaft jederzeit das

Herzen liegt.

Die erste der diesjährigen Koniglighen neae rer⸗ jagden findet Freitag, den 7. d. M. statt. Stelldichein ttags 12 Uhr 30 am Gasthof zum „Gardestern“ am Döberitzer Lager. 1“ 6

Land⸗ und Forftwirtschaft. Weizenernte in Australien.

Das Kaiserliche Generalkonsulat in Sydney

August d. J.: Nach einer Veröffentlichung des w Benagust, Amts bat die letzte Weizenernte des S australien 5 602 368 Bushel von 448 918 Aeres 2 460 823 Bushel von 285 011 Acres im Vorjahre, Ertrag um I als verdoppelt hat.

an Weizen in den australischen Staaten

8 Iene⸗ hat daher 89 619 937 Busbhel betragen gegen 61 890 219 Bushe Jahre 1909.

ussichten Weizenernte s und Safan ndite den en weizen⸗ Australien, sind Zeitungsna Sens ten zufolge

Stat ltische Ermittelungen über die Weizenbaufläche sind bis jetzt nur in Viktoria angestellt worden, für die übrigen Staaten liegen noch keine Mitteilungen darüber vor. In Viktoria sind nach einer amtlichen Veröffentlichung im laufenden Jahre 2 345 600 Acres gegen 2 097 162 im Vorjahre mit Weizen bestellt worden.

Schäßung gen uͤber die Ernteergebnisse lassen sich noch in keinem der australischen Staaten machen, da das Wachstum des Getreides noch nicht weit genug fortgeschritten ist.

Von dem Erträgnisse der letzten Ernte sollen noch beträchtliche Mengen Weizen bei den Farmern lagern,

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.

Das Kaiserliche Gesundheitsamt meldet den Maul⸗ und Klauen iseuche aus Krempa, Kreis ierungsbezirk Posen, und Nordhausen, Kreis Nordhen⸗ en, Regie⸗ rungs zbezi rk Erfurt, bei Händlervieh, am 3. Oktober 1910. Der am 30. September d. J. gemeldeke Ausbruch der Maul⸗ und Klauenseu icbe 14 1t 8 K.2 . utsch⸗Krone, Regierungsbezi n er,

nzösische Regierung hat verf fügt, daß Konstantinopel he-;ezb des Präsidenten der Republik vom 1. August J. als Soleraver geuchg anzusehen ist.

d. J. und 3. d. M., Nr. 190 und

Marseille, 4. Oktober. (W. T. B.) Drei Reisende, die vor kurzem an Bord des Dampfers „Bosphore“ hier eingetroffen waren, sind unter verd üchtigen Erf cheinungen erkrankt. Alle Vorsichts⸗ maßregeln sind in strengster Weise durchgeführt worden, um die Aasg Pernalfhchr zu beseitigen.

Rom, 4. Oktober. (W. T. B.) In den letzten 24 Stunden sind in der Stadt Neapel zehn und drei Todesfälle an Cholera festgestellt worden, in der Provinz Neapel siebzehn Erkrankungen und sechs Todesfälle, in Apu 7 ein To desfall.

Konstantinope I, 5. Oktober. (W. T. B.) In den Le 24 St ötunden sind hier eine Erkrankung an Cholera Und fälle vorgekommen. Im ganzen sind bisher 68 Personen an Ebolen 1v. und 36 gestorben.

New York, 4. Oktober. (W. T. B.) Ein Zwischendecks⸗ passagier des Dampfers Sant Anna“, der von Neapel kam, ist unterw egs gestorben. Der Schi ffsarzt glaubt, es liege Cholera vor. Zwei andere Zwischendeckspassagiere der „Sant. Anna“ leiden an Darmkatarrh. Sie blieben unter ärztlicher Kontrolle.

(Weitere Nachrichten über Gesundheitswesen ꝛc. s. i. d. Ersten Beilage.)

Theater und Mufik.

Im Neuen Königlichen Operntheater geht morgen, Donnerstag, Büzets „Carmen“ zum 450. Male in Szene. Die Erst⸗ aufführung fand sta tt am 12. März 1880 (mit den Damen Tagliana und Bettaque, den Herren Ernst und Krolop) in den Hauptrollen. Bei der morgigen Wied erholr ung singt Frau Monxad die Carmen, die Micasla Frau Böhm van Endert, den Don Joss Herr H. Jadlowker, Großherzoglich badischer 1““ als Gast, den Esc zmillo Herr Griswold. Im Ballett des vierten Aktes tanzt Fräulein Peter. Dirigent ist der Kapellmeister Blech.

Im Königlichen Schau pielbause wird morgen Schillers „Wilhelm Tell“, mit Herrn Sommerstorff in der Titelrolle, auf⸗ geführt. Im übrigen lzutet die Besetzung: Geßler: Herr Zimmerer; Attinghausen: Herr Pohl; Rudenz: Herr Boettcher: Stauffacher: Herr Franfneck. T Walter Fürst: Herr Mannstädt; Melchthal⸗ Herr Geisendörfer; Gertrud: Frau Mever: Hedwig: Frau Butze; Berta von Brnmef⸗ Fräulein Steinsieck: Armgart: Fräulein von Arnauld;

Herr Vollmer. 1