1910 / 237 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 08 Oct 1910 18:00:01 GMT) scan diff

Marktverkehr mit Vieh ¹) auf den 40 bedeutendsten Schlachtviehmärkten Deutschlands im Monat September 1910.

Rinder leinschl. Jungrinder) Lebend

ausgeführt

Qualität mittel

Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner

höchster niedrigster niedrigster 8 8 9 b t e

Außeh.n wurden

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Doppelzentner (Preis unbekann

Kälber

Schweine

gut Lebend

ausgeführt

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Bemerkungen. Ein liegender Strich (—) in den

Allenstein I. Sorau N.⸗L. 5 . issa i. Pos. Krotoschin ... Schneidemühl. Breslau. . Strehlen i. Schl. Schweidnitz.. Glogau . Liegnitz. ildesheim mden. Mayen . Crefeld. Neuß.. Saarlouis Landshut. Augsburg Mainz. Schwerin i. e i. t. Avold

Bopfingen

Thorn. Sorau N.⸗L. Posen. . Lissa i. Krotoschin. Schneidemühl Breslau Strehlen i. Schl. Schweidnitz.. Glogau . Liegnitz’. ildesheim mden. Mayen. Crefeld

t. Avold.

Allenstein. Thorn. Sorau N.⸗L. vfsen. Pos. issa os. Krotoschin. E8 8 8 68 Sn. Braugerste viass nitz 8 . 1. Flogen ö 8 egnitz. Creseld. Landshut Augsburg pfingen Mainz

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Allenstein vnmmn... Sorau N.⸗L.

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Trier. Saarlouis

Landshut. Augsburg Ur

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Bopfingen

EI1“ . Schwerin i. Mecklb.. . Friedland i. Mecklb.... 15 Gr. Aberh. . ..

Berlin, den 8. Oktober 1910.

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18,00 18,20

17,50

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verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der See L Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende

18,70 18,50

18,60 18,50 18,50 17,50 18,25 18,50

18,50 18,60 18,65

19,20 19,20 22,70 22,00 21,80 20,75 18,40

19,00 20,00

14,00 13,60 14,50 14,00 14,20 14,40 14,30 13,40 13,75 14,20 14,50 13,70 14,00

14,50 13,60 17,30 15,36 16,40 16,40 15,25 13,00

15,00

13,40 12,40 14,40 14,80 14,50 15,00 13,70 12,50 14,00 15,00 12,00 15,40 16,30 16,00 14,00

16,15 16,60 17,60 16,20

16,00

15,50 14,70 14,50 15,20 14,80 14,30 14,00 14,40 13,70 14,00 14,00

14,50 14,80 14,50

14,80 14,60 13,80 17,20

16,20 16,67 16,20 16,00 14,40 15,40

16,50

SSE

eSexS 888

8

19,10 19,00 19.20

20,00

20,00

20,40

ngSgeB Eebsss 888888

8888 8888

55. 881888

Roggen.

14,00 13,80 14,50 14,00 14,30 14,40

—₰

—28 8888

—- CSINöN2Sg 888888

14,50 14,10

1420 1490

14,40 14,50 14,60 14,70 14,70

15,60 14/,66 15,00 14,60 17,60 16,07 16,80

15,80 14,00 14,00

14,80 18,20 18,00 16,80 17,74 17,20 17,80 15,00 15,75 14,20 14,20

17,00

15,80 15,60 14,80 18,40 18,40 17,60 17,74 17,90 18,20 15,00 16,00 14,50 14

Verkaufswert auf volle Mark abgerundet Preis nicht vorgekommen

Kaiserliches Statistisches Amt. J. V.: Dr. Zacher.

ist,

Kernen (enthülster Spelz, Dinkel, Fesen).

5. 10. 30. 9. 30. 9. 4. 10.

3. 10 30. 9.

4. 10. 30. 9.

6. 10. 6. 10.

30. 9. 30. 9. 30. 9. 30. 9. 1.10. 30. 9.

22. 9.

mitgeteilt. Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten 5

ein Punkt (.) in den letzten sechz Spalten, daß entsprechender

ahlen berechnet. ericht fehlt.

Spalte 8*

9s

11.

77.

10 630 1 993 15 777 779 1 420 3 500 2 907 2 841 1 486 1 302 1 619 608 3 8 . 10 484

Fürnbe 5 877 lauen i. V. . .687 Straßburg i. Els. 1 820 Wüärzburg.. 859 —261“ .1.11 049

IIIILIIIII 8

S8 2

319 4 330 3 471 1 127

232 720 5 268 1 626

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9

900

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Summe Sphesbe 1910 . 28 egen im Augu Fa.⸗ 2 Ja . .121848

Juni 1v1I September 1909 139712

ugsburg. . ortmund tesden. üsseldorf iberfeld.

Summe September 1910 . Dagegen im n Li. 8 5 u

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2

Juni . September 1909 .] 6 766

. Außer Schlachtvieh gegebenenfalls auch Nutzvieh. aaa-⸗ Halbe und viertel Tiere sind, in ganze Tiere umgerechnet, in den na

Berlin, den 8. Oktober 1910..

10312 2 2708 122210 7 8 2 312 125400 73 1142 2 186 124705 560 V 1 3 417 [102727 4 1381127859 1111 819 2 495128108

Davon aus dem Auslande (auch aus Seequarantäneanstalten):

29 52

Kaiserliches Statistisches Am 8. B. Dr. Zacher.

2 842 3 625 4 256 103229

9 814 15 298

1 842

16 507 15 444 60 297 9 069

3661 5 1 398

IIIIH‚E

852 8 720 17 401 1 481 10 571 4 024 15 840 1 656 4 086 21 434 14 278 2 550

2 575 46] 8 850 8 2 097 32 4489

1 055

8 633

130

1 557 1 492 19 624 2 551 11 722 125 2 451 81 2 494 1 904 7 041 724 3 600

3 2014 2 729 1 812

328 626 334 646 295 711 313 206 312 518 *

1 714 459436 1 789 472862 1 540 402456 814 419757 1 9471426783

111114442

1

466 38

441 605

ü9 8 IIIII18

Land⸗ und Forstwirtschaft. Wie man einen goldenen Boden schafft. Unter dieser Ueberschrift veröffentlicht die „Sozialkorrespondenz“ folgenden Bericht aus den Vereinigten Staaten von Amerika: ie nordamerikanischen Landwirte dnd in den letzten Jahrzehnten 8 Männer der Wissenschaft und tüchtige Geschäftsleute geworden; mentlich ist dies im Westen der Fall, wo sie ihre Farmen durch lei technische Behelfe ertra sfähig machen müssen. Es ist geradezu echenhaft, wie sie in verhältnismäßig kurzer Zeit aus Sandwüsten total unfruchtbarem Boden wahre Paradiese hervorzaubern. Dies geschah auch mit dem Landstrich Utah, der mehr als ein zehntel der Gesamtfläche der Vereinigten Staaten ausmacht. e war die Landwirtschaft, wie man sie unter gewöhnlichen Um⸗ den treibt, einfach unmöglich, da es fast Regen gab. en mußte man vor allem künstlich mit Spaten erzeugen, man führte ein permanentes Berieselungssystem ein. Die sultate waren überraschend. Die Berieselungsgräben machten den emonenstaat reich. Tausende von Farmen bedecken jetzt den Land⸗ nden man früher die „amerikanische Wüste“ nannte. Vor kaum 60 Jahren gedieh in Südkalifornien nichts anderes Kaktus u. dgl., und beute ist es ein fruchtbares, herrliches Land, dem jährlich 30 000 Waggonladungen Zikronen und Orangen der 2 Sorten verschifft werden. Ein Acker Landes, den man damals 1 Dollar erstehen konnte, ist jetzt Tausende von Dollars wert. „In Rockey Ford (im Arkansastal, Kolorado), wo Männer, die . noch nicht alt nennen kann, noch nach Büffeln jagten, 8 sich eine der größten Zuckerfabriken, die meilenweit von be⸗ ben Rübenfeldern umgeben ist. Aus jener Gegend werden all⸗ Wagenladungen Warzenmelonen verschifft. Im letzten gelangten von dort 300 000 Schafe zur Versendung, die sich dr infolge der Berieselung in der Wüste reichlich wachsenden ne (Alfalfa) ernährt hatten. 1 8. gen Osten zu, in der Nähe der Kansas⸗Staatslinie, besteht das 1 I eselungssystem Amerikas, ja eines der größten der Welt.

ri tete über eine Million Dollars und vermag 200 000 Acker

8

Landes zu berieseln. Seine fünfstöckigen Reservoirs bedecken 13 000 Acker und speisen sieben Kanäle in der Länge von 311 englischen Meilen, die Hilfsgräben noch 200 englische Meilen dazu. Dieses Berieselungs⸗ werk wurde im Jahre 1902 einer Rübenzuckerfabrik⸗Gesellschaft über⸗ s die überdies 100 000 Acker erstand, diese mit Rübenbauern be⸗ völkerte und eine Fabrik großen Stils an einem günstigen Punkte der Atchison⸗Topeka⸗ und Santa Fé⸗Eisenbahn errichtete.

Wenn man bedenkt, daß dieses Arkansastal mit seinen Tausenden von wohlhabenden Farmern, seinen ungeheuren Obstkulturen, seinen nach Hunderttausenden zählenden Schafherden und seiner riesigen Zuckerfabrik vor sehr wenigen Jahrzehnten eine unfruchtbare Wüste war, so muß man vor den ruͤhrigen landwirtschaftlichen Pionieren den Hut ziehen. Außer Südkalifornien ergibt kein anderer Teil Nord⸗ amerikas bei so geringem Risiko einen so hohen Duschschnittsertrag wie das Arkansastal. 1

Nach allem Gesagten ist es nicht zu verwundern, daß die Re⸗ 5— immer seltener werden; aber jene Gegend hat noch 00 Millionen Acker dürren Landes, das der Berieselung harrt, und es heißt, daß dort 40 Acker berieselten Bodens ein größeres Erträgnis abwerfen als das Vierfache im Osten. Selbstverständlich kann die Urbarmachung einer so ungeheuren Strecke nicht von heute auf morgen erfolgen; aber die Regierung bemüht sich, diese nach und nach eben⸗ falls in ein Paradies verwandeln zu helfen.

Saatenstand, Ernteergebnisse und Getreidehandel in Rußland. Der Kaiserliche Generalkonsul in Odessa berichtet unterm 27. v. M.: Während des ganzen Berichtsmonats herrschte warmes, sonniges und trocknes Wetter. Dieses wirkte zunächst günstig auf das Einbringen der Getreideernte ein, sodann aber auch auf die Dresch⸗ arbeiten. Jedenfalls hat die Qualität des Getreides während des Einbringens und Dreschens keine Einbuße erlitten. Die Trockenheit erleichtert auch das Zuführen des Getreides zu den Märkten; es wird

von überall gemeldet, daß die Zufuhren sehr lebhaft von statten gehen.

Sehr günstig hat das heiße Wetter auf die Entwicklung des noch im Felde stehenden Mais eingewirkt. In Weizen finden die schweren Qualitäten allgemein gute Nach⸗ frage, während geringere Qualitäten nur zu weichenden Preisen unter⸗ üng werden können. Ein lebhaftes Geschäft fand nach England tatt, aber auch mit Belgien kamen größere Abschlüsse zustande. In 52 Zeit bewirkt die Nachricht von großen Verschiffungen auf dem eltmarkt, 8. sich die Käufer mehr zurückhalten. Trotz erheblicher Verschiffungen haben sich die Lager von Weizen in Odessa infolg der großen Zufuhren bedeutend vergrößert. In Roggen zeigte sich anhaltend gute Nachfrage für Deutschland. ie bedeutende Mengen, die von Odessa nach Deutschland verschifft sind, finden dort zu stetigen Preisen gute Aufnahme. Die Klagen über den ungünstigen Ausfall der Kartoffelernte in Deutschland lassen es erklärlich erscheinen, daß Deutschland einen größeren Bedarf an Roggen zu verzeichnen hat. Auch die Umsätze in Gerste bleiben anhaltend sehr be⸗ deutend. Da die Zufuhren fortgesetzt einen großen Umfang auf⸗ weisen, müssen die Verkäufer zurzeit mit ihren Forderungen etwas heruntergehen. Dagegen zeigt sich für entferntere Termine, namentlich für Januar⸗April sehr lebhafte Kauflust, die für diese Termine eine Heraufsetzung der Preise veranlaßt hat. Das Geschäft in Mais alter Ernte bewegt sich in den engsten Grenzen. Die günstigen Aussichten für die neue Maisernte scheinen sich verwirklichen zu sollen. Der Menge nach dürfte die Ernte ungewöhnlich groß werden, und infolge der günstigen Witterung ist zu erwarten, daß auch die Beschaffenheit sehr efriedigend ausfallen wird. Jedenfalls scheint für den Winter eine große Kampagne in Mais bevorzustehen. Bei den ungewöhnlich gestiegenen Preisen für Leinsaat hat die Kauflust erheblich F* elassen. ie russischen DOelmühlen verhalten sich fortdauernd ab⸗ ehnend und benutzen Sonnenblumenkerne, sodaß fast die ganze russische Leinsaat nach dem Auslande verladen wird. In Colza sind größere Bestände vorhanden, aber die Inhaber können sich nicht entschließen, zu den jetzigen Ee abzugeben. In Hederich ist die Ernte leidlich ausgefallen. Einige Abschlüsse fanden nach England und Belgien statt. 8— 1u“ v 66“

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