1910 / 290 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 10 Dec 1910 18:00:01 GMT) scan diff

Branntweinsteuer zu niedrig eingesetzt; jedenfalls muß man das Etatssoll als sehr mäßig bezeichnen. Ob, wir es höher anzusetzen haben, ist eine andere Frage; wenn wir eine gründliche Sanierung des Etats durchführen wollen, sollten wir bei Etatisierung der Einnahmen eher etwas pessimistisch vorgehen. Als selbstverständlich ist auch die Reichszuwachssteuer aufgeführt mit 13 Millionen, obwohl sie noch gar nicht Gesetz geworden ist. Ich den Eindruck, als ob die aus der Zuwachsstosuer zu gewinnenden Beträge nicht reichen werden, um die Mehrkosten der Militär⸗ vorlage zu decken. Die erhöhte Fürsorge für die Kriegsteilnehmer kann uns ja nur erfreulich sein, wenn auch die Verkoppelung mit der Zuwachssteuer und der Erhöhung der Friedenspräsenz diese

reude etwas zu dämpfen geeignet ist. Zum ersten Male seit langer

eit haben wir wieder einen Etat bekommen, dessen Ordinarium so reichlich mit Zuschüssen aus dem Extraordinarium bedacht ist. Die für die Hebung des Kurses unserer Reichsanleihen getroffenen Maß⸗ nahmen können wir ebenfalls nur vorbehaltlos billigen. Im Etat der Schutzgebiete wird wieder die Frage sich aufdrängen, ob man nicht die großen Kolonialgesellschaften mit Beiträgen zur Entlastung heran⸗ ziehen kann. Die von dem früheren Staatssekretär kurz vor seinem Abgang mit den Diamantengesellschaften geschlossenen Verträge haben die Tätigkeit seines Nachfolgers von vornherein un⸗ günstig belastet. Es ist die Frage entstanden, ob diese Ver⸗ träge überhaupt gültig sind, oder ob nicht der Reichstag dabei mitzusprechen hatte; Dernburg hat sich natürlich das⸗ jenige Gutachten zu eigen gemacht, welches die Mitwirkung des Reichstages verneinte. Die Budgetkommission wird sich mit dieser staatsrechtlich sehr bedeutsamen Frage eingehend zu befassen haben. Im ganzen bietet der Etat den Beweis, daß die Finanz⸗ reform die Reichsfinanzen auf eine gesunde Grundlage gestellt hat. Man darf nicht einige Schwächen aus der Finanzreform heraus⸗ greifen und übertreiben. Mit B dauern muß jeder, dem das Wohl des Reiches am Herzen liegt, sehen, wie die bürgerlichen Parteien, in zwei große Gruppen gespalten, sich gegenseitig aufs heftigste be⸗ kämpfen, und wie die Sozialdemokratie als lachender Drikter die Früchte dieser Selbstzerfleischung einheimst. Hat denn wirklich die Finanzreform die soziale Gerechtigkeit so schwer verletzt, daß man ihren Urhebern den Kampf bis aufs Messer ansagen muß? Dieser Vorwurf darf nicht von der Seite erhoben werden, die selbst bereit war, 400 Millionen indirekter Steuern zu bewilligen, sie müßte denn erst nachweisen, daß 315 Millionen indirekter Steuern schlimmer sind als 400 Millionen. Der Sekretär der Handelskammer Saarbrücken, Dr. Tille (Lachen links) er steht Ihnen politisch jedenfalls näher als uns —, hat sich gegen die Erbschaftssteuer ausgesprochen. Ebenso hat die „Süddeutsche Wirtschafts⸗Correspondenz“ die Erbschaftssteuer als die verhängnisvollste aller Kapitalsteuern bezeichnet. Der Landesvorsitzende der nationalliberalen Partei Bayerns, Fabrik⸗ besitzer Hagen in Nürnberg, hat erklärt, daß man nicht alles unter dem Gesichtswinkel der Erbschaftssteuer betrachten dürfe. Ich erinnere weiter an die Aeußerungen der Handelskammern Dort⸗ mund und Bochum. Mit den bewilligten Mitteln muß unbedingt hausgehalten werden. Wie steht es mit der Finanzlage? Der „Vor⸗ wärts“ hat eine Zusammenstellung veröffentlicht über den Kursstand der Reichsanleihen im Mai 1909 und 1910. Danach ist der Kurs gestiegen von 153,9 auf 164,20. Auch der Außenhandel ist ein zuverlässiger Gradmesser für die Entwicklung unserer Pro⸗ duktion. Die Gesamteinfuhr betrug 1909 7281 Millionen, im Jahre 1910 7562 Millionen. Für die Ausfuhr sind die Ziffern 5549 Millionen und 6320 Millionen. Das ist der beste Beweis, daß die ausgezeichnet günstige Entwicklung, deren sich unsere Gesamt⸗ industrie erfreut, durch die Finanzreform in keiner Weise ge⸗ hemmt ist. Wir sind in letzter Zeit sogar als Geldgeber für das Ausland aufgetreten. Bei einem Festessen aus Anlaß des Geburtstags des Kaisers hat der braunschweigische Minister von Otto ein Loblied auf die Blockpolitik singen zu müssen geglaubt. Wenn solche Aeußerungen aus solchem Munde fallen, so darf man sich nicht wundern, daß der Streit um die Reichsfinanzreform unter den Paxteien kein Ende finden will. Die Parteien, die aufbauen, nicht zerstören wollen, sollten sich auf sich selbst besinnen und das Kriegs⸗ beil begraben. Wir wollen an einer Versöhnung der Gegensätze selbstlos mitarbeiten. (Lachen links, ironische Zurufe: Selbstlos!) Sie sind wohl nach Ihrer Erfahrung der Meinung, man kann keine selbstlose Politik treiben. Nur wenn es gelingt, die Ueberzeugung, daß der Streit begraben werden muß, in immer weitere Kreise zu tragen, wird der nächste Reichstag in der Lage sein, die großen wirtschaftspolitischen Aufgaben, die bevorstehen, zum Wohle der Allge⸗ meinheit zu lösen.

Preußischer Kriegsminister, General der Infanterie von Heeringen:

Meine Herren! Ich habe mir nicht das Wort erbeten, um dem Herrn Vorredner auf seine Ausführungen über den Etat, speziell über das Tempelhofer Feld, hier zu antworten. Es wird sich wohl in der Budgetkommission Gelegenheit dazu bieten, in Verbindung mit der Reichsfinanzverwaltung diese Angelegenheit in ausreichender Weise zu erörtern.

Es handelt sich für mich jetzt bloß darum, eine sozusagen vor⸗ läufige Auskunft zu geben betreffs der Frage, die der Herr Vorredner über das ehrengerichtliche Erkenntnis gegen den früheren Oberleutnant d. L. Dammann hier vorgebracht hat. Mir liegen die Akten darüber zurzeit noch nicht vor, obgleich ich unmittelbar, nachdem mir gestern der Herr Vorredner in liebenswürdiger Weise mitteilte, daß er auf diesen Fall zu sprechen kommen würde, telegraphiert habe. Ich muß mir also vorbehalten, spätestens bei der zweiten Lesung nochmals darauf zurückzukommen. Da der Herr Abgeordnete den Fall doch ziemlich eingehend besprochen hat, muß ich, soweit ich das nach dem augenblicklichen Material kann, die Sache richtig stellen.

Der ehrengerichtliche Spruch gegen den Oberleutnant Dammann lautet so, wie er Allerhöchsten Orts bestätigt worden ist: weil er, von einem Kameraden, mit dem er in nicht einwandfreien geschäft⸗ lichen Beziehungen stand, brieflich schwer beleidigt, seine verletzte Ehre nicht hinreichend gewahrt hat, deshalb wird er der Verletzung der Standesehre für schuldig erklärt und mit schlichtem Abschied entlassen. (Zuruf bei den Sozialdemokraten.) Es ist also nicht da drin, wie mir eben zugerufen wird: weil er nicht geschossen hat, sondern weil er seine Ehre nicht hinreichend gewahrt hat. (Lachen bei den Sozial⸗ demokraten und in der Mitte. Lebhafte Zurufe bei den Sozialdemo⸗ kraten und in der Mitte: Was ist denn das anderes?!) Meine Herren, es ist eine merkwürdige Auffassung, daß man seine Ehre lediglich immer mit Pulver und Blei wahren kann. (Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Das ist aber durchaus nicht der Fall. (Doch! doch! in der Mitte und linkz.) Es ist auch in dem Allerhöchst bestätigten Spruch des Ehrengerichts keine Andeutung davon. (Sehr richtig! rechts. Zurufe in der Mitte und bei den Sozialdemokraten.) Der Herr hätte als Möglichkeit gehabt: einmal allerdings die Forderung. Das wäre seine Privatsache (hört, hört! in der Mitte und links), zweitens und das wäre wohl mindestens das Richtige gewesen hätte er inwieweit er das getan hat, kann ich Ihnen, weil ich die Akten mit Bestimmtheit noch nicht kenne, nicht sagen den Ehren⸗ rat benachrichtigen und einen ehrengerichtlichen Spruch gegen seine Person beantragen können, und schließlich hätte er eine gerichtliche Klage gegen den Mann anstrengen können. Das ist aber nicht der Fall gewesen, wenigstens nach dem Material, soweit es mir bis jetzt vorliegt, nicht. Deshalb kann mit Fug und Recht gesagt werden,

111“

habe.

daß der Vorwurf, daß er seine persönliche Ehre nicht genügend wahrte, zutrifft. Irgend welche Andeutung in dem ehrengerichtlichen Spruch, so wie er Allerhöchsten Orts bestätigt worden ist, darüber, daß eine Forderung notwendig gewesen ist, liegt nicht vor. (Lachen in der Mitte und links.) Unsere ehrengerichtlichen Verordnungen kennen das auch gar nicht. Das Wort „Duellzwang“ oder „Zweikampf“ kommt in den ehrengerichtlichen Verordnungen überhaupt nicht vor. (Stür⸗ misches Gelächter in der Mitte und links.) Das einzige, was wir verlangen, und was der Beurteilung der Ehrengerichte unbedingt untersteht, ist, daß beleidigte Leute dem richtigen Ehrgefühl und den Verhältnissen des Offizierkorps entsprechend handeln. Das ist hier anscheinend nicht der Fall gewesen.

Ich muß mir vorbehalten, später auf die Sache zurückzukommen. Jedenfalls liegt die Sache nicht so, daß der Oberleutnannt Dammann

deshalb entlassen worden ist, weil er sich mit einem Betrüger nicht hat schießen wollen.

Abg. Frhr. von Richthofen (dkons.): Ich kann zunächst dem Staatssekretär für seine Tätigkeit und für seine Darlegungen unsere Anerkennung aussprechen. Die fortschreitende Ge⸗ sundung unserer Finanzen zeigt sich sowohl in den steigenden Einnahmen wie in der Minderung des Anleihebedarfs. Aussprechen dürfen wir jedenfalls, daß der gegenwärtige Kolonial⸗ etat für Förderung der allgemeinen Kultur, für Hygiene usw. er⸗ heblich mehr bietet als bisher. Wir wünschen, daß die jetzige Ver⸗ waltung fortfahren möge in den Bemühungen auf Ausdehnung der Selbstverwaltung, auf allmähliche Uebertragung des Besteuerungs⸗ rechts auf die Kommunen usw., und wir hoffen, daß unter dem neuen Staatssekretär, den wir jetzt begrüßen, die Verwaltung der Kolonien dauernd im Aufsteigen begriffen sein wird, und so die deutsche Nation von der Aufgabe der Verbreitung von Kultur in der Welt den Teil auf ihre Schultern nehmen wird, der ihr gebührt. Unter den Reichseinnahmen ist für mich der bedenklichste Posten die Summe von 13 Millionen aus der Reichswertzuwachssteuer, die hier schon eingesetzt ist, obwohl das Gesetz noch gar nicht verab⸗ schiedet ist. Aus ihrem Ertrage sollen die Mittel gewonnen werden für die Dotierung der Kriegsteilnehmer; wir können nur wünschen, daß diese berechtigte Forderung auf diesem Wege Erfüllung findet. Für das neue Quinquennat sind 1911 nur 8 Millionen erfoörderlich. Die geforderten Mehrausgaben gruppieren sich in 2 Kategorien, solche organisatorischer Natur und solche, die mit den Fort⸗ schritten der Technik begründet werden. Auch die Kriegsverwaltung hat sich bemüht, möglichft Sparsamkeit walten zu lassen, und das kann nur unsere Anerkennung finden, vorausgesetzt, daß die Schlagfertigkeit des Heeres dadurch nicht im mindesten leidet. Auch diese Mehrausgaben werden zu ihrer Deckung auf die Zuwachssteuer verwiesen, die hoffentlich in irgend einer Form angenommen wird. Was die Reichsfinanzreform betrifft, so hat erfreulicherweise der Schatzsekretär erklärt, daß dem Reiche mit den neuen Steuern ein wertvoller Besitz zugeführt sei. Ich halte an der Auffassung fest, daß die neuen Steuern im Beharrungszustande wohl im ganzen voll den erwarteten Betrag liefern werden; sollte es nicht der Fall sein, so träfe uns kein Vorwurf, denn wir haben die betreffende Berechnung nicht aufgestellt. Wenn nun also die Reichsfinanzreform ihre Schuldigkeit voll getan hat, wie kommt es dann, daß die Stimmung im Lande eine ganz andere ist? Das kommt von der ganz abseits liegenden Erwägung her, daß die Finanzfrage nicht von der politischen Frage getrennt werden dürfe, daß die Rechte des Reichs⸗ tages erweitert, daß das ganze Land liberalisiert werden müsse. Die Liberalen haben nie einen Zweifel darüber gelassen, daß sie die Regelung der Finanzen nur pari passu mit der Erweiterung der politischen Rechte vornehmen wollten; erst als ihnen das nicht ge⸗ glückt war, nahmen sie einen anderen Standpunkt ein und lehnten die Steuern, die sie vorher bewilligen wollten, ab und verlangten ganz neue Steuern. Die Herren hätten uns klipp und klar sagen sollen, wie sie die Finanzpolitik machen und woher sie die Millionen nehmen wollten. Dem Reich konnte es unmöglich nützen, daß sie nur platonisch mithelfen wollten. Sie haben tat⸗ sächlich zu keinem Zeitpunkt die Möglichkeit gezeigt, die nötigen Steuern zu stande zu bringen. Weil ihnen die Er⸗ weiterung der politischen Rechte nicht geglückt ist, daher der Kampf gegen uns. Deshalb wird das Volk verhetzt. Man verlangte damals eine Auflösung des Reichstags. Hätte denn eine Auflösung Geld geschafft? Sie hätte das Zustandekommen der Finanzreform nicht erleichtert, sondern erschwert. Ich kann nur das Urteil fällen, daß die Finanzreform nicht nur gelungen ist, nicht nur ihren Zweck er⸗ reicht hat, sondern daß sie auch ein großes Werk von nationalem Werte ist, daß sie einen Ruhmestitel für die Parteien bildet, die sie zu stande gebracht haben. Das muß im Lande hinreichend bekannt werden, vielleicht wird es dann gelingen, die Hetze hintanzuhalten. Ich freue mich der gesunden Finanz⸗ lage, erkenne die Tätigkeit des Schatzsekretärs gern an und hoffe, daß er in derselben Weise fortfahren wird; ich ver⸗ sichere auch, daß der Reichstag und vor allem meine Partei ihm in seinem Bestreben nach Sparsamkeit Folge leisten wird. Im allgemeinen weise ich sodann darauf hin, daß der nächste Reichs⸗ tag sich mit unseren handelspolitischen Beziehungen su den anderen Staaten beschäftigen wird. Ich will hoffen, daß unsere Kommissare bei den handelspolitischen Verhandlungen unsere Interessen nach⸗ drücklichst wahrnehmen. Wenn der Reichskanzler in der Lage sein wird, in dieser Weise unsere auswärtigen Beziehungen zu gestalten, so wird er das Wohl des Reiches fördern 1

Abg. Scheidemann (Soz.): Der Reichskanzler hätte heute hier seinen Stuhl nicht leer lassen dürfen, denn er ist der einzige verantwortliche Minister im Reich. Die „Germania“, die man jetzt als freiwillige Nord⸗ deutsche Allgemeine bezeichnen kann, sucht sein Fernbleiben damit zu rechtfertigen, daß der Thronfolger von Oesterreich an der Hofjagd teilnehme, daß dies eine politische Aktion sei, und deshalb die Teil⸗ nahme des Reichskanzlers an dieser Jagd wichtiger sei, als daß er im Reichstag sitze. Wir sind es allerdings schon gewöhnt, daß politische Aktionen von höfischen Saujagden ausgehen, aber es wäre Pllicht des Reichskanzlers gewesen, hier zu sein. Wenn der Abg. Speck auf politische Erörterungen verzichten wollte, warum ließ er dann zum Schluß einen Sammelruf ergehen? Wahrscheinlich sollten mit dem Zentrumspeck liberale Mäuse gefangen werden. Sie erwarten viel⸗ leicht von mir, daß ich eine Rede zum Fenster hinaus halten werde, darin haben Sie sich auch nicht getäuscht. Sie haben Ihre Wähler mindestens enttäuscht, als Sie ihnen vor den Wahlen versprachen, daß Sie das Volk nicht mehr belasten wollten. Der neue Etat ist zwar übersicht⸗ licher als der vorige, aber er gibt auch nur ein frisiertes Bild. Versteht man ihn richtig zu lesen, so ergibt sich aus ihm eine Aus⸗ gabe von 98,3 % für militärische Zwecke. Direkt aufreizend ist die Art, wie die Mittel dafür aufgebracht werden. Nach dem Etat werden 638 Millionen für Zölle vereinnahmt. Brentano hat aber nachgewiesen, daß 1909 die Getreidezölle das deutsche Volk mit 868 Millionen belastet haben, wovon nur 75 Millionen in die Reichs⸗ kasse geflossen sind, %10 in die Taschen der Großgrundbesitzer. Für Schnaps ist eine Mindereinnahme von 16 ½ Millionen festgestellt. Dies ist ein Verdienst der sozialdemokratischen Boykottierung des Schnapses. Eigentümlich ist es nun, daß den Leitern der land⸗ wirtschaftlichen Fortbildungsschulen eine Monatsschrift zugegangen ist, worin es heißt: „Mit Maß genossen ist der Brannt⸗ wein überhaupt nicht nur ein durchaus unschädliches, sondern ein entschieden bekömmliches Getränk.“ Sollte das Landwirt⸗ schaftliche Ministerium diese Schrift wirklich verbreiten, so wäre das geradezu ein Skandal. Wir sollten alle den Ruf in das Land schicken, kein Mensch soll mehr Branntwein trinken, weil dieser ein Gift ist. Sie werden das Volk nicht darüber täuschen können, daß Ihre Wirtschaftspolitik eine Bankrottpolitik ist, und sollten die deutschen Wähler abermals so dumm sein, eine solche Mehrheit in den Reichstag zu schicken, wie bei den Hottentottenwahlen, so können wir

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Millitärvorlage.

uns darauf verlassen, daß sie dem Volke neue Steuerlasten auferlegen wird. Bescheiden soll die neue Militärvorlage sein, sie bedeutet aber im ganzen eine Mehrbelastung von 104 Millionen. Wir sind weit davon entfernt, irgendwie in ’“ Verwicklungen hinein⸗ zugeraten. Nur verlogene, gewissenlose, verächtliche Gegner können uns unterlegen, daß wir gegen die Verteidigung des Vaterlandes sind. Ich will nicht untersuchen, ob wir auf eine Brustwehr gegen Rußland verzichten können. In Frankreich und England haben wir jedenfalls keinen Feind, wir sind mit unseren dortigen Freunden fest ent⸗ schlossen, eine Katastrophe, wie es der Krieg ist, unter allen Um⸗ ständen zu verhindern. Gerade unser Regierungskurs trägt die Hauptschuld, daß dieser Freundschaftsbund nicht vorwärts⸗ geschritten ist. Dem deutsch⸗französischen Völkerbund gehört die Fukunft. Unter diesem Gesichtswinkel betrachten wir auch die neue Wir wollen keine Vermehrung, sondern eine Verminderung der Ausgaben für militaristische Zwecke. Die Ehrenpflicht gegen die Veteranen, denen es der Deutsche Kaiser überhaupt erst verdankt, daß er Kaiser ist, und gegen die Soldaten, die mit dem kümmerlichen Sold von 22 täglich ab⸗ gespeist werden, ist unerfüllt. Wie aufreizend muß es wirken, wenn dem notleidenden König von Preußen in derselben Zeit die Zivilliste um 3 ½ Millionen erhöht worden ist! In der Kunst, viel zu versprechen und nichts zu halten, haben es unsere herrschenden Klassen viel weiter gebracht als Papst Alexander VI. Wo blieb das Versprechen, keine Steuern mehr aufzuerlegen, die die breiten Massen des Volkes belasten? Wo blieb das Versprechen, das Tempelhofer Feld nicht ohne Mitwirkung des Reichstags zu verkaufen? Was wurde im November 1908 verheißen? Jetzt heißt es, es habe sich gar nicht um ein Versprechen gehandelt. Das sind nur einige Proben aus der Scherbenkiste. Von allen diesen Scherben aus der Königlich preußischen Porzellanmanufaktur mit dem Königlich preußischen Wappen sind ganz geblieben bloß die Königlich preußischen Krallen und der Königlich preußische Schnabel. Was ist geworden aus der preußischen Wahl⸗ reform des Herrn von Bethmann Hollweg, die die preußischen Junker zertrümmert haben? Ein Gutes hatte die Sache: eine Erleichterung ging durch die ganze deutsche Bevölkerung, als diese widerliche Wahlrechtskomödie endlich zum Abschluß kam, diese Perfidie (Vizepräsident Schultz: Ich kann nicht zulassen, daß Sie von einer solchen Vorlage als von einer Perfidie sprechen.) Die Vorlage ist doch nicht Gesetz geworden, sondern man hat sie ge⸗ wissermaßen auf dem Schindanger verscharrt. Die Rolle, die das Zentrum dabei in Preußen gespielt hat, wird ihm unvergessen und unverziehen bleiben, ebenso wie die Winkelzüge, die es gemacht hat, um das persönliche Regiment, dem im November 1908 der Weg etwas verrammelt worden war, wieder zu stärken. Die Herren von links, die Liberalen, scheinen jetzt kämpfen zu wollen, weil sie kämpfen müssen: es scheint fast, als ob ihre Stärke in der Schwäche des Gegners liegt. Ist es möglich, daß Deutschland dauernd vom schwarz⸗ blauen Block regiert werden kann? Nur 4 ½ Millionen von 11 ½ Millionen Wählern stehen hinter den Parteien des schwarz⸗ blauen Blocks; fast 7 Millionen sind von der Mitwirkung an der Gesetzgebung ausgeschlossen. Kann die Minorität das, was ihr fehlt an Quantität, durch Qualität ersetzen? Die ganze industrielle Bevölkerung, die ganze Intelligenz verflucht den schwarz⸗blauen Block und will ihn zertrümmert wissen. Steckt in dem Bürgertum überhaupt noch männliche Entschlußkraft, so werden diese Mehr⸗ heitsparteien bei den nächsten Wahlen in einer noch nie da⸗ gewesenen Weise zerschmettert werden. Was wir unserseits tun können, um die Möglichkeit dieser Zertrümmerung zur Wirklich⸗ keit zu machen, das werden wir tun. Wir machen uns keine Illusion über die Liberalen; es könnte uns auch nichts, was von ihnen geschehen möchte, enttäuschen. Wir suchen keine Bundes⸗ enossen und wollen auch keinen Block von Bassermann bis Bebel. Wir gehen unsern Weg und kämpfen unsern Kampf, und wer uns dabei zur Seite tritt, soll uns willkommen sein gegen den Bund der Ritter und Heiligen, gegen die Steuervermehrer und Wahlrechtsverweigerer. Wir werden den Wahlkampf kämpfen im Namen der Kultur und Intelligenz. (Stürmische Heiterkeit rechts und im Zentrum.). Ich war darauf gefaßt, daß Sie darüber lachen würden, weil ich weiß, daß Ihnen Kultur und Intelligenz vollständig böhmische Dörfer sind. Wir werden auch kämpfen für den Arbeiter. Einer der bayerischen Bischöfe hat ja das freche Frevlerwort gesprochen: Wer Knecht ist, soll Knecht bleiben! Wir werden das Unserige tun, dafür zu sorgen, daß die Knechte nicht Knechte bleiben. Der Schutzmann ist sonst eine Person, die altersschwachen Personen über die Straße hilft; bei uns soll er altersschwachen Parteien auf die Beine helfen. Bei uns muß der Schutzmann die Bildungsbestrebungen schika⸗ nieren helfen, wie das Vorgehen gegen die Freie Volksbühne in Berlin beweist. Fast die ganze deutsche Politik ist auf die Furcht vor dem Schutzmann gegründet. Ich erinnere nur an die Ausschlachtung des Attentats des Bombenwerfers und Raubmörders in Friedberg gegen die Sozialdemokraten. Mich wundert nur, daß man nicht die Moabiter Sache zum Ausgangspunkt neuer scharfmacherischer Angriffe gemacht hat. Schon jetzt hat sich herausgestellt, daß 20 dieser sogenannten Revolution auf das Konto der bekannten Achtgroschen⸗ jungen und der berüchtigten Hintzeschen Siebenmonatskinder kommt. Es ist dort in einer Art und Weise gelogen und geschwindelt worden, wie es seinesgleichen sucht. Darüber hat sich auch Professor Delbrück in den „Preußischen Jahrbüchern“ ausgelassen. Welcher Unglücksrabe hat es fertig gebracht, die beiden Bonner Borussen zur Begnadigung zu empfehlen, und welcher, dieses Begnadigungsverfahren noch zu rechtfertigen? Der Abg. von Heydebrand hat neulich die Rede meines Frankfurter Parteigenossen Wendel falsch zitiert, es handelt sich dabei um eine bewußte Fälschung. (Präsident Graf von Schwerin⸗ Löwitz: Siedürfen einen solchen unparlamentarischen Ausdrucknicht an⸗ wenden. Abg. Ledebour ruft: Lesen Sie doch vor!) Der Redner verliest Teile aus der Rede des Stadtverordneten Wendel. Die einzelnen Sätze wer⸗ den von der Rechten mit dem Zuruf „Na also!“ aufgenommen. Er fährt dann fort: Wir nehmen an, daß der Abg. Heydebrand seine Rede berichtigen wird. Wenn nicht, wissen wir, wie wir mit Ihnen zu verfahren haben, wenn Sie offenkundige Fälschungen nicht zugestehen wollen. (eSee Graf v. Schwerin⸗Löwitz ruft den Redner zur rdnung.) Die Kreuzzeitungs⸗Clique arbeitet mit Lug und Trug, mit Fälschungen, mit Aufforderung zum Versassungsbruch und zu Meineiden, wie schon seit Jahrzehnten. Zur Begründung der scharfmacherischen Forderungen wird auf den sozialdemokratischen Terror verwiesen. Das tun die Leute, die mit ihrer ganzen politischen Existenz angewiesen sind auf den rücksichtslosesten Terrorismus. Die Junker sind nur so lange königstreu und monarchisch, als es ihnen in den Kram paßt, und es kann einmal die Zeit kommen, wo sie sagen werden: Willemke hüte Di. Sind nicht die Glaubens genossen des Zentrums, ja zum Teil auch die Jesuiten in Frankreich und Portugal ꝛc. Republikaner? Die Zeit, wo die „Kreuzzeitung“ sich am sittlichsten, frömmsten und königstreuesten gebärdete, war die, wo an ihrer Spitze und der ganzen Partei ein ausgemachter Zuchthäusler stand. Kein Geringerer als Bismarck hat die „Kreuzzeitung“ als ehr⸗ loses, verleumderisches Blatt gebrandmarkt. Sie ist geblieben, was sie war. Unsere ganze Lage wird dadurch gekennzeichnet, daß die größte Errungenschaft der Neuzeit, das lenkbare Luftschiff, im Etat der Unkultur, im Militäretat in die Erscheinung tritt. Wir verlieren aber den Glauben an die Menschheit nicht, und wir rufen den Massen draußen zu: „Verhelft uns zu einem freien deutschen Volk, zu einem freien Menschengeschlecht!“ 3 Hierauf wird um 6 ½ Uhr die weitere Beratung auf Sonnabend 11 Uhr vertagt. 1““

Ernte der wichtigsten Feldfrüchte im Jahre 1910 im Deutschen Reiche.

Staaten und

Landesteile

Weizen

Winter⸗

Sommer⸗

übe

ha.

1910 Erntemenge

vom ha

rhaupt V Tonnen

1910 Erntemenge überhaupt vom

ha. ha. Tonnen

zusammen Erntemer

Tonnen

Winter⸗

Zusammengestellt im Kaiserlichen Statistischen Amt.

1910

überhaupt

la⸗

Erntemenge vom ha.

Tonnen

Sommer⸗

überhaupt I

ha⸗.

1910

Erntemenge vom ha-

Tonnen

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Tonnen

Sommergerste

ö1910

Erntemenge pom ha Tonnen

Provinz Ostpreußen.. Westpreußen.

Brandenburg mit B

Pommern Z“ Schlesien.. Sachsen. . . . Schleswig⸗Holstein Hannoher . .. Westfalen . ..

Hessen⸗Nassau.

Rheinland.

phenzolkem.

Königreich Preußen

Beayern rechts des Rheines

links des Rheines (Pfalz).

Königreich Bay

Königreich Sachsen.. Württemberg 1 Baden .. 113“ Mecklenburg⸗Schwerin. Großherzogtum Sachsen Mecklenburg⸗Strelitz v4“ Braunschweig. Sachsen⸗Meiningen. Sachsen⸗Altenburg . .

8 Sachsen⸗Coburg⸗Gotha XX“ Schwarzburg⸗Sondershausen Schwarzburg⸗Rudolstadt “* Reuß älterer Linie

Reuß jüngerer Linie

Schaumburg⸗Lippe

4ꝙ£ Lübeck 8 Bremen. Ellsaß⸗Lothringen .. ..

ern.

Deutsches Reich. 1908. 1907. 1906. 1905. 1904. 1903 1902. 1901. 1900.

erlin.

81 442 791111ö6 53 349 1 56 361 71 735 1

187 616

137 764 46 074 70 371 74 479 1 64 445 1 89 815 1

2 134

140 693

53 531 26 187

144 999

56 232

383 154 357 394 125 585

48 670 35 975 25 181 82 028

2 483

1,50, 1,79 2,28 1,94 1,85

6 568 14 440 9 162 19 547 45 547 128 517 2,59 2 502 2,20 45 5488 2,38 2870 1,61 4 207 1,82 10 060 2,12 110⁄ 1,17

7 858 3 665 6 904 4 115 10 055 24 601 49 683 1 138 19 109 1 778 2315 4 749 94

152 475 160 099 140 627 154 161 175 779 428 701 485 911 128 087 194 218 138 845 129 388 192 088

2 593

439 243 386 926 621 693 1 435 279 581 544 328 126 140 976 431 645 241 395 146 351 256 059

1 016

734 972 631 746 010 728 784 928 096 119 954 325 606 471. 258 796 734 967 418 335 261 744 480 091 1 451

————

SüS=SAS85SSSSS

10 270 9 878 9 087 7 659 3 500 8 083 2 733 1 060 1 585 1 286 680 556 33

10 455 10 666 11 405 9 232 4 158 10 262 3 669 1 330 2 184 1 661 764

36

745 427 1 022 133

1

642 412

794 160 100 277 964 587 610 140 260 126 737 151 419 996 262 508 480 844

1 487

150 741 141 596 146 300 116 371 218 533 299 471 332 968 123 701 37 929 21 120 37 965 55 324 6 724

96 463 72 3¹9 72 048 54 008 111 288 147 904 140 894 52 506 19 334 12 967 22 629 28 828 5 431

Sö—SqSN œ g

1 010 762 253 544 12 599

2 182 112 367

5929

573 19 324

136 064 300 860 2,21 22 662 28 354 1,25

8 . . 387 752 1,94

2 482 972 395 927 20 076

4 664 361 473 258 55 788

IFIEoemmoe boScdoSISS

974 673 680 913 109 976

56 410

36 123 226

66 575 40 721

352

4

8

041 248

721 634 110 328

1 688 743 472 539 54 489

836 619 329 073 24 972

.266 1 55 433 33 890 41 226 30 052 42 070 1 20 038 11 030 5 180 17 387 8 886 9 092 9 347 10 200 4 545 3 496 4 120 599

2 445

1 740

6 632

758

18

967 138 867 1

386 897 141 210

47 822 60 970 66 064 11 076 42 170 27 355 13 471 39 301 14 138 19 425 15 887 28 670 9 850 6 907 8 349 1 306 5 084 4 191 11 512 1 895 26

1 499 81 499

23 049 29 106 1,26 4 811 9 290 1,93 7 883 9 822 1,25 2 031 3 021 1,49 905 1 882 2,08

2 374 5145 2,17 4 759 11 731 2,46 590 1 215 2,06 42 80 1,90

13 758 35 128 2,55 1 186 948] 1,64 966 WI111

1 418 2 585 1,82 4 638 12 532 2,70 1 743 3 671 2,11 522 946 1,81 161 282 1,75

39 78 2,00 262 553 2,11 29 70 2,40 258 433, 1,68 ö 12 2,30

1 2 1,50, 18 28 1,56 481 652 1,36

416 003

150 500 57 644 63 991 67 946

116 221 53 901 28 570

3 551 74 429 16 086 21 146 18 472 41 202

3521 7 853

3631

1 384

5 637 4 261 11 945

1 907

28

1 527

182 151

529 046 201 399 36 805 48 486 74 553 168 053 27 848 26 318 72 719 32 087 16 789 15 789 9 954 29 811 5 855

6 297 10 821 3 170

6 931

5 385 14 665 3 326

1 424 2 810 54 567

790 889 398 036 51 438 76 069 148 654 326 613 52 182 48 162 111 822 68 917 25 008 31 222

(

—- - —- -— ——-— —- O- O O —ß———

222 1,98 15 797 1,59 1,97 1,88 1,75 2,10 1,87 2,14 1,86 1,73 2,02

12 982 11 510 27 288 5 754

2 878

3 681

81 266 1,49

1,31

36 349

9 831

4 616 3 084 57

2 018 233 473

60 622 1 235 224 433 160 227 510 25 52 496

149 14 3 13 210

41 073 13 376 4 594 3 816 76

2 930 382 591 69

1 116 1 212 349 491 268 285 683 45

86 8 735

246 7 18

276

831 962 411 412 56 032 79 885 148 730 329 543 52 564 48 753 111 894 70 033 26 220 31 571 16 288 58 992 11 308 11 707 19 628 6 742 13 717 11 510 27 534 5 760 2 885 3 699 81 542

354 045

527 028 48 790 123 309 80 982 104 725 44 083 52 334 9 651 13 240 7 909 12 168

22 808 93 827 52 179 50 169 19 529

098 654 2 898 6 153 893 1498 309 609 92 111

74 94

48 747 88 829

1 380 30 91

1734 923 34 1 596 255 31 1 678 432 3 3 1 397 257 26 1 753 760 35 1 785 205 34 1 759 73135 1 552 758 30 1 765 075 36 1 269 702 1 9 1 907 063 36 1

28 686 97 888 49 707 13 826 70 807 44 673 16 864 02 444 36 055 27 994 04 685 28 778

207 9931 432 793 2,08 235 128 557 859 2,37 206 168 418 060 2,03 349 5300 865 498 2,48 182 233 368 756 2,02 141 922* 255 209 1,80 157 782 287 964 1,83 254 717 552 620 2,17 147 140 264 341 1,80 311 718 570 857 1,83 142 097 236 480 1,66

3 861 479 755 47

3 767 767 3 479 324 3 939 563 3 699 882 3 804 828 3 555 064 3 900 396 98 851

3 841 165

2

3 847 447

6 069 269 10 6 008 987,11 5 994 473/10 5 905 208 9 5 972 911 9 6 020 459 9 5 970 461 9 5 866 761 9 6 016 900 9 5 635 827 7 5 819 717 8 5 736 858

371 855 193 997 591 341 585 817 473 479 468 241 919 219 732 409 342 503 983 963 403 256

1,71

1,86 1,77 1,62 1,59

1,57 1,66 1,66 1,55 1,42 1,44 1,49

117 506 121 745 125 460 137 372 128 658 125 124 128 809 146 056 137 645 176 310 135 256 134 210

139 305 154 418 145 533 172 042 152 259 138 586 141 543 172 084 151 647 178 697 147 403 143 997

0=SSSdͤg

2

1S=FSR;

10 11 10 9 9 9 10 9 9 8 8

511 160]1 348 415]1 736 8741 757 859 625 73811 606 8271 060 7621 904 49311 494 150]1 162 660 550 6591 675 792

1 701 707

570 435, 2 ˙902 938 646 354 3 495 616 628 967 3 059 885 3 497,745 3111 309 2 921 953 627 078 2 948 184 700 493 3 323 639 644 025

644 519 633 230

1 859 265 3 32

670 033*

1899.

881 853 3 6

Hafer

134 6377 218 669 1,62

Kartoffeln

1910

Erntemen

über⸗

haupt

ha Tonnen

vom

ge

ha ha

1910

Erntemenge über⸗ vom

haupt ha V Tonnen Tonnen

davon erkrankt

Klee

(He u)

(auch mit Beimischung von Gräsern)

ha

haupt

1910 Erntemenge vom

über⸗ lia Tonnen

Luzerne (Heu)

Wiesen

Bewässerungs⸗

1 640 868 2 983 876

andere

1910

Erntemenge über⸗ haupt

Tonnen

vom ha

Erntemenge

über⸗ haupt Tonner

vom

ha

1

ha

1

zusammen

Ernte⸗ menge

1910

Erntemenge über⸗ vom haupt ha

2

Tonnen Tonnen

Provinz Ostpreußen... Westpreußen. 1 Brandenburg mit Be Pommern. W65 Schlesien. 8 Sachsen .... Schleswig⸗Holstein. Feheeher 2

estfalen.. Hessen⸗Nassau Rheinland Hohenzollern.

Bavern rechts des Rheines.

links des Rheines (Pfalz) Königreich Bayern

Lönigreich Sachsen.. . .

Württemberg.

Baden.. E11“ Mecklenburg⸗Schwerin Großherzogtum Sachsen . Mecklenburg⸗Strelitz. Oldenburg. Braunschweig. Sachsen⸗Meiningen Sachsen⸗Altenburg. . Sachsen⸗Coburg⸗Gotha S1161616“ Schwarzburg⸗Sondershausen Schwarzburg⸗Rudolstadt . . Waldeck. 1“ Reuß älterer Linie. Reuß jüngerer Linie. Schaumburg⸗Lippe. 116“* eeEEee11“1X1“ EEIE1I1I1I1I1I11“; Hamburg . . . Elsaß⸗Lothringen

Deutsches Reich. 1909 . 1908. 1907 1906 1905 1904 1903 . 1902 1901 1900. 1899 .

Berlin, den 10

Königreich Preußen .

rlin

341 604 486 657 160 986 277 570 240 262 449 852 288 437 561 170 153 089 268 806 373 670 708 375 219 045 210 341 239 926 164 318 148 523

493 897 297 163 291 251 255 482 513 182

9 644 15 879

468 247 2 459 570

2,06 1,81 1,96 2,01 1,65

174 967 193 657 308 156 205 362 290 461 334 384 198 846 30 799 135 7191 809 443 13,33 96 33⸗ 86 186 171 460 1 4 922

- 9 2 437 456 13,93 187 551 2 825 252 14,59 204 287 5 267 973 17,10 320 392 3 262 279 15,89 196 415 4 926 149 16,96 276 754 5 040 430/ 15,07 486 851 2 951 431 14,84 207 483 394 223 12,80 36 497 155 021 959 746 9,96, 115 707 953 033,11,06 71 865 867 986 10,89 178 511 5 334 852 7,08 3 021

Sc0SSSIS

œ0bo CO8

n

130 020 89 828 145 640 102 395 194 795 59 543 66 182 56 396 57 010 45 079 102 984 5 360

264 096 1 538 816 5,83

738 328 5,68 494 507] 5,51 729 172 5,01 486 905 4,76

1 140 859 5,86

366 698 6,16 371 969 5,62 357 855 6,35 352 684 6,19 273 507 6,07 629 967 6,12

35 343 6,59

366 2 821 9 082 2126 4 844 4 968 26 64]

2292 20

2 469 2 585 5 231 25 838 491

2 329 19 957 61 601 12 891 29 223 32 421

199 725

1 473 16 390 17 064 33 632

161 689

2 984

6,36 7,07 6,78 6,06 6,03 6,53 7,50 6,32 6,64 6,60 6,43 6,26 6,08

6 383 4 704 6 086 8146 4 334 7 765 3 321 6 140 19 568 15 130 6 249 8 724 325

52 344 25 919 41 124 20 336 31 011 108 370 88 008 33 984 45 340 2 133

33 722 5,28] 403 547

30 540 649

30 050 4,94

6,43 5,98 5,30 6,12 5,05 5,54 5,82 5,44 5,20

166 006 403 055

303 772 219 666 343 436 209 119 200 657 388 315 153 515 175 234 207 009

12 264

4,43 1 821 914 839 249 1 697 336 1 403 336 942 181 1 442 234 954 389 808 401 1 887 425 794 390 882 739

1 788 192 808 709 4,87 1 667 286 4,14 1 350 992 4,45 916 262 4,17 1401 110 4,08 934 053 4,47 777 390 3,87 1 779 055 4,58 706 382 4,60 848 755 4,84 967 935 4,68] 1 013 275 72 636 5,92 74 7699

2 805 327 5 291 619 471 030 653 213 31 992

65 267 2,04

1,89 1,39

2 231 254 32 308 216 2 56 74

730 253/14,67,2 440 355 772 834 9,00 300 160 3 629 731 11,10 60 846

292 2

—, —£Æ

257 704 1 16 262

1 319 328 7

516 610 5,70

929 59

57152925 389 5305,37

98 096 6,03

87 695 34 493 8 731

591 379 218 329 6,33. 58 100 6,65

6,74

542 881 721 282 101 342

96 875 152 171 18 473

5,60 3 185 595/14 018 757. 4,74 1 070 903 5 282 592 5,49

34 680

4,40 14 561 638 4,93 6 003 824

164 356 4,74 265 698

503 022 192 003 150 826 73 835 55 849 128 471

8 0297

22 636 38 029 34 687 21 438 15 189 19 339 16 436 8 246 6 207 12 496 2 763 7 252 2 820 13 294 3 535 1 590 3 609 5 919 114 251 197 842

718 480 404 195 217 657 129 461 120 197 270 863 75 118 45 272 76 680 82 432 35 041

37 717

11 156

32 072 2,

38 146 2,32 17 852 2,16

29 010[ 6 465 2,34 15 327 2,11 6 481 2,30 26 048 1,96 6 893 1,95 2 433 1,53

1,43 2,11 1,44 1,75 2,15 2,11 2,07 2,00 2,02 2,38 1,63 11 1,95

1,80 2,32

1,64 173

364 959 3 125 190 1 101 419 88 200 67,740 59 104 1 24 772 9 622 17 237 19 640 15 446 9 461 13 816 19 718 5 492 6 30

92 597

402 565 9,32 361 006 760 420 14,06 170 937 679 683 6,70] 102 880 543 182 6,16 50 316 798 013,11,78] 61 683 018 369 17,23 51 349 223 637 9,03] 22 373 152 028 15,80% 7601 215 096,12,48 10 992 265 306 13,51] 29 417 123 968 8,03] 11 709 9 105 752 11,17 11 506 106 064 7,68] 12 349 296 055 15,01 21 036 50 569 9,21 4 925 ¹ 48 951 7,76 3372 35 608 8,439 2 570 20 820 9,8332 1 666 56 142 10,32 4 332 18 823 9,95 4 564: 67 444 9,50% 5 350 12 504 11,739 1 143 8 070 7,]1 537 9 811 77 V 719 262 777088598

1—“

282,—

ꝗꝙ—2

10,0 5,0 5,]

11,1 9,4

273 966 104 468 94 501 40 190 25 316 84 863 10 201 14 754 12 294 8 939 7 887 7 029 5 809 5 416 3 658 2 673 3 931 1 311 3 268 996

5 130 1 538 357

1 093 43 318

1 481 639 5,41

578 084 5,53 582 775 6,17 315 298 7,85 178 843 7,06 449 105 5,29 62 276 6,10 64 918 4,40 75 579 6,15 52 520 5,88 6,43

50 688 43 106 6,13 33 471 5,76 33 426 6,17 23 918 6,54 14 721 5,51 37 053 9,43

6 162 4,70 16 395 5,02 5 861 5,88 34 495 6,72 5 676 3,69.

1 748 4,90

4 285 3,92 275 011 6,35

43 224 478 24 179 27 845 9 824 525

7 297 118 106

1 555 2 310 554

3 009 2 453 2 011

502 158

14 581

27 265

276 429 6,40 3 188 6,67. 160 643 6,64 213 637 7,67 69 748 2¹9

58 474 8,01

9 899 6,37 15 547 6,73 2 881 5,20 16 086 5,35 18 050 7,36 13 161 6,54 109 7

5 069 10,0

1 149 3 489 6,01

73 6,62 531 4,50

376 3,55

510 6,88

—5n 7,27

98 7,03

170 644 20 159 15 529 66 570 37 071

9 026

5 012 680

9 134

4 397

8 491 340

1 388

1 505

1 038

1 101 554 605

1 974 278

4 597 v 51 2 233- 17 824 16

53 963

3 107 44 971 25 957

42 286 2 430 7,15 7 144 5,15 5 994 3,98 14 143 4 242 4,09 5 065 4,60 3 815 6,89 2 692 4,450 4 746 8584 4,35 1 362 4,90

30 869 6,72

3,01

7,98 72 4,50 345 195 6,40

822 574 4,82/1 105 583 98 373 4,88 87 426 5,63

414 559 6,23

217 035 5,85 42 187 4,67 31 348 6,25

4,57 4,92

5,90

4,98

150 630 288 636 146 172 56 644 109 070 26 028 20 026 83 824 28 344 18 631 11 069 19 022

2 910 6 289

8 367

11 880 4 304 3 198 2 569 5 743 2 999 135 398

5 446 948 682 285

4,93 ,6 269 522 4,53. 780 658 1 566 609 5,43 1 654 035 818 870 5,60 1 233 429 281 215 4,96 498 250 531 869 4,888 574 056 135 154 5,19 166 502 89 917 4,49 93 024 408 989 4,88 453 960 136 101 4,80 1062 058 93 811 5,04 136 097 57 768 5,22 60 198 95 366 5,01% 102 510 58 865 4,16 64 859 8 758 3,01 13 000 28 445 4,52 33 510 49 151 5,87 52 966 17 418 3,67 20 110 43 874 3,69 52 458 19 322 4,49 20 684 12 676 3,96. 43 545 8 144 3,17 8 195 24 860 4,33 42 684 10 796 3,60 10 868 796 104 5,88ʃ1 1 141 299

4 289 387/7 900 376

4 275 30577 694 833 4 377 115 9 149 138

4 22

4 182 054 6 546 502 % 4 189 681/6 936 003 4 290 398/7 873 385 1 156 290 7 467 250

. Dez

3 999 744 6 882 687 ember 1910.

4 309 967,9 125 816 2,123: V 3 292 647 ,46 342 726,14,0

2,093 297 48.

21 533 8 431 379 2,00

4 411 412 7 050 153 1,60 4 122 81877 091 930 1,72⁄3

3 296 21

259 23

1,84

59 194

1,80

1,57[3 316 59: 1,66 1,84

3 131 46.

1,72

3 302 001 42 936 702 13,00

3 237 558 42 901 530/ 1: 1,803 240 577 [43 462 393/1: 3 318 832 218 777 40 585 317 12,61

1 3 287 861 36 287 192,11 1

0 812177 7 43 468 395/13,19,3 484 743 8,0 46 706 252 14,05 2 338 789 7,1 837 268 345 538 299 13,81/2 919 317 1 669 059 7 3 281 265 4 457 814 3,25 2 590 931 3,41 2 740 929 6,3 248 687 261 14,67, 2 419 951 5,0 918 077 2,3

6,4 48 323 353 14 6,8

6,0

2 2

,5 0 2 4

5,0 2 041 595

1 970 377

1 960 180

1,3¹2 021 676 7

1 884 109 1 924 591 1 804 338 6 1 808 498 6

38 486 202 12,29,1 161 379, 3,0

1 824 532 8

2 082 234,11 943 657 5,74 8 956 696 4,39 4,02 081 833,11 695 945 5,62 9 098 368 4,62 3,92 074 695,11 912 726 5,74 9 505 132 4,85 749 790 3,83 9 727 987 5,16

9 649 063 5,01

763 798 3,75

781 284 3,75

242 797 243 004 238 601 234 465 240 839 235 860 227 896 225 990 226 517] 1 341 222 796 1 171

1 316

1 401

1 459 1 225

277 273 4,54

Kaiserliches Statistisches Amt. van der Borght.

229 435 224 105 1 351

1 698 998 750

1 323 939 5,

896 * 143 368 5,0

192 5,3

623 5,9 4415 104 6

513 197 521 386 527 702 543 394 554 880

754 451 3 802 520 8

1

5,04

8 .

2 808 043 5,47 5 451 820 25 442 072 4,67,28 250 115 2 367 158 4,545 440 150,19 773 769 3,63 22 140 927 2 868 693 5,44 5 439 612 24 207 404 4,45 27 076 097 2 767 222 5,09 5 427 330,22 144 766 4,08 24 911 988 3 039 455 5,485 397 019 ,25 693 475 4,76 28 732 930 5 205 775 22 462 897 4,31/26 265 417

21 507 119 26 355 027 26 017 083 22 370 047 „23 116 276 . 23 767 790