1910 / 294 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 15 Dec 1910 18:00:01 GMT) scan diff

an einem Tage brieflich sowohl an uns wie die Fortschrittspartei um gewandt hat. Daß die Vorwürfe egen die sozialdemokratischen Ortskrankenkassen unbegründet sind, ist auf der Konferenz, die im Jahre 1908 im Reichsamt des Innern stattgefunden hat, anerkannt worden. Von ca. 400. Angestellten der Leipziger Ortskrankenkasse sind ungefähr ¼ keine Sozialdemokraten. Ueber die Haltung, die das Zentrum zu neuen Ausnahmegesetzen egen uns einnehmen will, hat uns der Abg. Gröber keine präzise ntwort gegeben. Wer bürgt uns denn dafür, daß Umsturz⸗ paragraphen, die sich zugleich, wie es das Zentrum 1895 forderte, gegen Professoren 1ten die religiöse Einrichtungen be⸗ ämpfen, diesmal nicht von der E acceptiert werden würden? Wir befürchten, daß das Verfahren bei Vergehen gegen die öffentliche Ordnung, von dem der Reichskanzler sprach, gegen Gewerkschaften und Sozialdemokraten angewendet werden wird. Die nächsten Wahlen werden, wenn auch nicht eine Götterdämmerung, so vielleicht eine Götzendämmerung bringen. Von konservativer Seite hat man dem Kaiser zugerufen: Landgraf werde hart! Wir rufen keinen Land⸗ Peassen auf, uns ist es gleichgültig, ob er hart oder weich ist, der schmied, der heute den Hammer schwingt. schmiedet Waffen für den eigenen Gebrauch. Niemand kann heute mehr die Demokratisierung Deutschlands aufhalten. Was dem System von Blut und Eisen nicht Vlungen ist, wird auch nicht gelingen dem heutigen System aus

ummi und Blech.

Stellvertreter des Reichskanzlers, Staatssekretär des Innern Dr. Delbrück:

Meine Herren! Ich möchte mir einige wenige tatsächliche Fest⸗ stellungen im Anschluß an die Ausführungen des Herrn Vorredners gestatten.

Wenn ich den Herrn Vorredner richtig verstanden habe, so gipfelten seine Ausführungen zu der Rede des Herrn Reichskanzlers darin, daß der Herr Reichskanzler ein Ausnahmegesetz in Aussicht gestellt habe. Er nahm dabei Bezug auf den Gesetzentwurf von 1895, er nahm Bezug auf den Gesetzentwurf von 1898 und wies darauf hin, daß diese Gesetzentwürfe durch besondere Ereignisse ausgelöst worden seien, aber nachher in diesem Hause eine Majoriät nicht gefunden hätten. Er wies auch darauf hin, daß diese Gesetze damals einer hinreichenden tatsächlichen Begründung ent⸗ behrt hätten, und er sagte dann: so wird es auch mit dem Gesetz⸗ entwurf sein, der uns jetzt vom Herrn Reichskanzler angekündigt ist. Auch hier hätten besondere Anlässe wahrscheinlich die Absichten der verbündeten Regierungen ausgelöst, diesen Gesetzentwurf einzubringen. Aber auch hier sei der Herr Reichskanzler die Angabe von Tatsachen schuldig geblieben, die das Einbringen oder die Ankündigung eines derartigen Gesetzentwurfs rechtfertigen könnten. Ich glaube, ich bin dem Gedankengang des Herrn Abg. Frank richtig gefolgt. Dem⸗ gegenüber möchte ich feststellen, daß der Herr Reichskanzler am Schluß seiner Ausführungen ausdrücklich gesagt hat:

Fürst Bülow hat mehrfach in diesem hohen Hause erklärt, daß Reich und Staat, Monarchie und Geseellschaft bei furchtloser An⸗ wendung der gesetzlichen Mittel in der Lage seien, jeden Versuch des Umsturzes niederzuhalten. Derselben Ansicht bin auch ich. Vorschläge für Ausnahmegesetze mache ich Ihnen nicht. Und in vollem Einklang mit diesen Schlußausführungen des Herrn Reichskanzlers befinden sich auch die Ausführungen im ersten Teil seiner Rede. Der Herr Reichskanzler hat zweierlei hervorgehoben. Er hat einmal gesagt, es erscheine wünschenswert, daß bei bestimmten Delikten nach dem Vorbilde anderer Länder ein rascheres Verfahren eintreten könnte, als das bei uns zurzeit der Fall sei. Um dieses Ziel zu erreichen, hat aber der Herr Reichskanzler überhaupt keine Vorlage in Aussicht gestellt, sondern lediglich daran erinnert, daß diesem hohen Hause bereits seit längerer Zeit der Entwurf einer neuen Strafprozeßordnung vorliegt, in dem für bestimmte Fälle ein schleuniges Verfahren bereits vorgesehen ist, und er hat daran lediglich die Hoffnung geknüpft, daß es gelingen möge, diesen be⸗ sonderen Vorschlägen eine zweckmäßige Ausgestaltung zu geben, und dazu die Mitarbeit des Hauses angerufen.

Weiterhin hat der Herr Reichskanzler ganz allgemein und ohne besonderen Hinweis auf den Schutz der Arbeitswilligen die Frage aufgeworfen, ob sich nicht die Verhältnisse seit dem Erlaß des jetzt geltenden Strafgesetzbuches so geändert hätten, daß wirksamere all⸗ gemeine Strafbestimmungen zum Schutze des Selbstbestimmungs⸗ rechts des Bürgers, zum Schutze der persönlichen Freiheit,

um Schutze des persönlichen Friedens erlassen werden müßten, und er hat dann im Anschluß daran auf die allen Herren bekannte Tatsache hingewiesen, daß ein Vorentwurf zu einem neuen Strafgesetzbuch ausgearbeitet und bereits durch den Druck der Oeffentlichkeit übergeben sei. Dieser Entwurf liegt schon seit geraumer Zeit vor, ist also nicht die Folge von Ereignissen der jüngsten Zeit und, soweit ich mich erinnere, habe ich gerade in Ihrer Presse schon eine eingehende Würdigung dieses Entwurfs gelesen. Also, meine Herren, es handelt sich nicht um ein neues Ausnahmegesetz, das angekündigt ist, sondern der Herr Reichskanzler hat lediglich erklärt, daß es bei der bevor⸗ stehenden Beratung eines neuen Strafgesetzbuchs zweckmäßig sein würde, auch zu prüfen, ob in den vorhin von mir näher bezeichneten Materien eine Verschärfung der Strafvorschriften notwendig sei. Nun, meine Herren, die verbündeten Regierungen werden die Kritik, die von verschiedenen Seiten an diesem der Oeffentlichkeit über⸗ gebenen Entwurf geübt wird, zu prüfen und demnächst einen Entwurf ihrerseits aufzustellen haben, und wenn der Entwurf in Ihre Hände gelangen wird, dann wird es auch erst möglich und an der Zeit sein, die tatsächlichen Anführungen zu machen, die zur Begründung der dem⸗ nächstigen Vorlage der verbündeten Regierungen notwendig sein werden.

Abg. Everling (nl.): Ich muß bekennen, daß mir das Auftreten des Abg. Gröber gegen den fast 80 jährigen, alten ehrwürdigen Parlamentarier Schrader einen peinlichen Eindruck gemacht hat. Es wäre ja eine Ungeheuerlichkeit, wenn der Abg. Schrader wirklich gesagt hätte, Katholiken dürften kein Staatsamt bekleiden; das kann er ja

ar nicht gesagt haben, höchstens daß er sich mißverständlich ausgedrückt at. Der Abg. Erzberger hat dem Abg. Bassermann vorgeworfen,

er hätte von den beiden Enzykliken keinen blauen Dunst und keine Ahnung. Diese Ausdrucksweise einem Manne wie Bassermann gegenüber ch denn doch eine eigene Art zu sprechen; aber es scheint mir, als ob uch der Abg. Erzberger von der Enzyklika „Pascendi“ keine rechte Ahnung hat. Er behauptete, gegen den Protestantismus stehe kein Wort darin. Tatsächlich steht darin, daß der E der Anfang des Atheismus sei. Hat der Abg. Erzberger also die Enzpklika wirklich gelesen? Wenn ja, so hat er jene Behauptun wider besseres Msen aufgestellt. Durch diese Enzyklika so auch nach seiner Behauptung die freie Forschung gar nicht verboten, ja die Wissenschaft noch ganz besonders gefördert werden; aber es steht darin auch, daß die Zeitungen und Zeitschriften, die von Katholiken veröffentlicht werden, soweit möglich, ihren bestimmten Zensor haben sollen. Also „Germania“, „Kölnische Volkszeitung“ usw. haben einen

vom Bischof abbänfigen Zensor! Darüber muß doch auch im Deutschen eichstage ein Wort gesagt werden können. Wenn der Abg.

wenden, der sich

Erzberger eine Korrespondenz herausgibt, wird diese also auch einen geist⸗ lichen Zensor haben; möge er sich recht freundlich zu ihm stellent“ Es handelt sich hier eben nicht um Dinge, sondern um solche, die auf dem Grenzgebiete zwischen Kirche und Staat liegen. Wer reguliert hier die Grenzstreitigkeiten? Der Papst nimmt bekanntlich für sich dieses Recht in Anspruch; gerade deshalb gehen uns diese Dinge an. Wer den Modernisteneid liest wixd mir zugeben, da eine wissen⸗ schaftliche Forschung für einen Mann, der ihn geschworen hat, nicht möglich ist; deshalb wünschen auch die Professoren an den Universitäten, davon befreit zu sein. In Straßburg und auf den preußischen Universitäten sollte die Verwaltung darauf achten, ob der Eid ver⸗ langt und geschworen wird. In der Borromäus Enzyklika wird der Protestantismus geschmäht und beleidigt in der schlimmsten Form. Die deutschen Katholikentage nehmen für sich in Anspruch, daß ihre Verhandlungen niemals Andersgläubige verletzen; warum gehen, wenn das zutrifft, die Herren nicht hin und stellen in aller Ehrfurcht der betreffenden Stelle vor, daß eine solche Verletzung und Beleidigung Andersgläubiger sich nicht gebührt? Der Papst aber hat nichts zurückgenommen, er hat sich beschränkt auf ein Bedauern über die entstandene Erregung. Jesuiten haben wir ja jetzt in er⸗ heblicher Zahl in Deutschland. Jüngst gin en ihre Namen urch die Zeitungen; es scheint also, daß § 1 des Jesuitengesetzes nicht mehr so recht gehandhabt wird. Bei uns will das aeen mit aller Gewalt dasjenige zurückführen, was das katholische Spanien sich mit dem letzten Rest seiner Kraft loszuwerden anstrengt. In dem jetzigen Reichstag ist ja keine Mehrheit für die Aufhebung des § ˖1 vorhanden; das Zentrum hofft aber auf die Neuwahlen. ir brauchen eine genaue Statistik über die vorhandenen Klöster und das Vermögen der toten Hand. Ich fürchte für den religiösen Frieden des Volks und des Vaterlandes, wenn die Jesuiten wieder nach Deutschland hereingelassen werden. Der Abg. Gröber hat sich eben so sehr über das „systematisch“ des Kollegen Müller⸗Meiningen aufgeregt; aber sein Parteigenosse Erzberger hat ganz dasselbe uns Nationalliberalen vorgeworfen! Will das Zentrum den wirklichen Frieden, so mag es sich in seine politischen Bestandteile auflösen, dann wird es auch am besten die Interessen der katholischen Kirche zur Geltung bringen.

Abg. Kreth (dkons.): Wer die letzten vier Stunden unserer Ver⸗ handlung verfolgt hat, wird zu der kees igte kommen, bdaß es weckmã iser gewesen wäre, wenn wir damals Schluß gemacht hätten.

eligionsstreitigkeiten gehören nicht auf die Tribüne des Reichstages. Wir müssen als ebrliche evangelische Christen dagegen auf das nach⸗ drücklichste protestieren, daß der evangelische Glaube zur Waffe im Wahlkampf herabgewürdigt wird. Der Kampf zwischen beiden christ⸗ lichen Konfessionen wird nicht durch Reden ausgefochten, sondern dadurch, daß vor aller Welt offenbar kwird, welche Konfession in Glaubenstreue und werktätiger christlicher Liebe die andere übertrifft, nicht dadurch, daß die eine Konfession die andere nieder⸗ zuringen versucht, daß man die konfessionellen Gegensätze verschärft und hier herumschauspielert. (Vizepräsident Schultz: Herr Abgeordneter, Sie dürfen nicht sagen, daß der Abg. Dr. Everling herumschauspielert.) Der Abg. Everling ging sogar so weit, den hs- edebour, der keiner der beiden Konfessionen angehört, aufzufordern, die Tribüne zu besteigen und seine Ansichten über beide Konfessionen auszusprechen. Es wäre viel besser, das Einigende hervorzuheben und sich gegenseitig nicht zu zerfleischen. Wir fürchten die Wahlen nicht, wenn auch noch so viele Bünde gegen uns vorgeführt werden. Das ist ein ganz lächerlicher Vorwurf. Die Vorwürfe, die uns wegen angeblicher Wahlbeeinflussung Freeht werden, sind unhaltbar. Wer war es denn, der im Wahlkreis Oletzko⸗Lyck in einem Automobil herumfuhr mit einer schönen e worauf stand: Wählet Kochan! Es war der Staatsanwalt. Wir haben niemals den Bürgermeister Wagner angegriffen, sondern die Sache lag auf einem ganz anderen Gebiet. Es handelte sich um einen lebhaften Meinungsaustausch zwischen zwei Personen, bei der die schlagenden Gründe zu handgreifliche Formen annahmen. Ich halte es nicht für richtig, daß der Abg. Müller⸗Meiningen auf dem dunklen Punkt des Abg. Wagner herumreitet. (Heiterkeit und Unterbrechungen. Glocke des Präsidenten. Vizepräsident Schultz: Ich bitte Herrn Wiemer, wenn der Präsident redet, Ruhe zu halten. Es geht so nicht weiter. Wenn hier das Zeichen zur Ruhe gegeben wird, verlange ich vom Hause, daß man sich fügt; sonst kann kein Präsident die Ruhe auf⸗ recht erhalten.) Ich will nicht untersuchen, mit welchen Mitteln im Osten der Wahlkampf geführt ist. Ich meine nicht Geldmittel, die hat der Hansabund gegeben. (Zuruf links: Woher wissen Sie das ⁰) Ich verlange nur, daß Sie hervortreten und schwören, der Hansabund hat nichts gegeben. Man hat im Wahlkreis behauptet, der konser⸗ vative Kandidat wäre gegen die Freizügiäkeit. Die „Masurische Zeitung“ schrieb: Wenn es g fortgeht, werden wir schließlich alle von den Domänenpächtern als Sklaven für einen Groschen verkauft. Sie berufen sich auf den berühmten konservativen Verein in Elbing; dessen Vorsitzender, Justizrat Stroh, ist zugleich Leiter eines nationalliberalen Vereins. Sie kümmern sich nur darum, wieviel Stimmen die Konservativen verlieren, aber wenn Ihnen ganze Wahlkreise verloren gehen, so ist es Ihnen egal. Aber man sieht daraus, daß Schadenfreude die reinste Freude ist, sogar wenn man sich selbst dabei die Finger verbrennt. Wie kann die nationalliberale Paftes die nach der Erklärung Basser⸗ manns an den bewährten Prinzipien der Schutzzollpolitik fest⸗ halten will, in Baden die Gegner des Zolltarifs unterstützen! Es ist doch gleichgültig, ob ich jemanden vor den Kopf schlage oder einen anderen anstifte, es zu tun. In der inneren Kolonisation arbeiten wir. Ich werde den preußischen Landwirtschaftsminister ersuchen, eine Liste aller Vereine auf gemeinnütziger Grundlage und ihrer Vor⸗ stände aufzustellen, und werde daraus den Nachweis liefern, daß die reaktionänen Konservativen und die Bündler in diesen Vereinen die Führung haben. Man verschweigt immer, welche mittelstands⸗ S Vorschläge wir gemacht haben, die uns aber von den

iberalen aus der Hand geschlagen worden sind; den Kohlenausfuhr⸗ zoll, die Mühlenumsatzsteuer, die Kotierungssteuer. Mit dem Abg. Raab bin ich der Meinung, daß wir, was das Börsengesetz betrifft, doch noch einmal auf Rückgabe der EET aus der Blockzeit klagen müssen. Der hohe Bankdiskont belastet die Mittelstandsschichten viel schwerer als die ganze Finanzreform. Wenn Sie mit konservativer Flagge Ihre liberale Kriegskonterbande decken wollen, so werden Sie sehen, wie Sie mit blutigen Köpfen aus dem Osten zurückkehren. Ihre Tiraden; unser ist der Sieg! werden in die Winde zerflattern wie Seifenblasen.

Abg. Raab (Wirtsch. Vgg.) wendet sich gegen die Ausführungen des Abg. Müller⸗Meiningen wegen der Haltung der Wirtschaftlichen Vereinigung bei den Wahlen.

Abg. Schrader sfortschr. Volksp.) weist darauf hin, daß er gestern bemüht gewesen sei, sich jeder Schärfe bei der Erörterung der Modernistenfrage zu enthalten, während heute der Abg. Gröber in un⸗ ziemlicher Weise die konfessionellen Gegensätze verschärft habe.

Gegen 9 ³ Uhr wird ein Schlußantrag gegen Freisinnige,

Sozialdemokraten und den größten Teil der Nationalliberalen angenommen.

Nach persönlichen Bemerkungen der Abgg. Everling, Schrader und Gröber und nachdem die Abgg. Dove und Gyßling (fortschr. Volksp.) zur Geschäftsordnung ihr Bedauern ausgesprochen hatten, daß ihnen durch Schluß der Diskussion die Möglichkeit ent⸗ zogen sei, auf Angriffe aus dem Hause zu antworten, wird ein großer Teil des Ordinariums und das gesamte Extraordinarium des Etats sowie die Heeresvorlage an die Budgetkommission verwiesen.

Der Präsident schlägt vor, die nächste Sitzung abzuhalten Dienstag, den 10. Januar 1911, 2 Uhr, mit der Tagesordnung: Freisinnige Interpellation wegen Aufhebung des Zündwarensteuer⸗ gesetzes und Rechnungsvorlagen (Zustimmung) und schließt die Sitzung mit den Worten: Ich wünsche Ihnen allen ein fröh⸗ liches b- glückliches Weihnachtsfest und ein frohes Wiedersehen im neuen Jahr.

Großhandelspreise von Getreide au deutschen und fremden

Börsenplätzen

für die Woche vom 5. bis 10. Dezember 1910

mebst entsprechenden Angaben für die Vorwoche.

1000 kg in Mark.

(Preise für greifbare Ware, soweit nicht etwas anderes bemerkt.)

Berlin. 1

Roggen, guter, gesunder, mindestens 712 g

Weizen, 8 86 755

Hafer, 5 8 . Mannheim. 1

Foggen, Pfälzer, russischer, mittl. .

Weizen, Pfälzer, russischer, amerik., rumän., mittel

Hafer, badischer, russischer, mittel..

1 älzer, mittel .. 8

utter⸗, mittel .. 1

Wien.

Roggen, Pester Boden. Weizen, Theißeß.. Hefer ungarischer .... erste, slovakische.... Mais, ungarischer ... Budapest.

Roggen, Mittelware... Weizen,

Hafr, erste, Futter⸗ Mais,

Gerste baßische

Obefsa.

Roggen, 71 bis 72 kg das hlhl... Weizen Ulka 75 bis 76 kg das hl.

Riga. Roggen, 71 bis 72 kg das hl.. Welben, ESee1ö“*“ Paris. Fosgen lieferbare Ware des laufenden Monats

Antwerpen. Donau⸗, mittel O

Kalkutta Nr. 2 „. Amsterdam. R rsbu 2. 9 2 9 . ersburger. St. s e““ der Winter⸗ amerikanischer, bunt . Eö111“”“;

London.

E1“

Weizen ( engl. 8 (Mark Lane) * 1 8

Weizen englisches Getreide, fer Mittelpreis aus 196 Marktorten erste (cdazette averages)

Liverpool.

““ roter Winter⸗ Nr. 2. Manitoba Nr. 2... bbeTeeöö““; böö6 Jbebebbeee11“¹”“; Hafer, englischer, weißer, neuer. Gerste, Futter⸗, Schwarze Meer⸗

Sdesg. .n . .. Mais amerlkan., bunt . . .

Chicago.

Dezember Weizen, Lieferungsware e 1 Mais zember

Neu York. roter Winter Nr.

Weizen

5* 8 Weizen

Mais

Buenos Aires. Metzen] Durchschnittewarer....

¹) Angaben liegen nicht vor.

Bemerkunge

157,22 159,33 109,98

98,14

152,22 147,74

143,37 119,93 138,67

157,01 161,24 163,59 154,19 157,48 171,47 119,09 104,98

1222

139,92 148,94 144,90

74,51

1 Imperial Quarter ist für die Weizennotiz an der Londontt roduktenbörse = 504 Pfund engl. gerechnet; die aus den Un⸗

ätzen an 196 Marktorten des Königreichs erm

eb für einheimisches Getreide (Gazette averages) ist 1 uarter Weizen = 480, Haf⸗

angesetzt; 1 Bushel Weizen = 60, 1 Bushel

englisch, 1 Pfund englisch = 453,6 g; 1

Weizen = 2400, Mais = 2000 kg.

ttelten Durchschnitts⸗ mpe 312, Gerste = 400 Pfund emel Mais = 56 Pfun st Roggen = 21¹00,

Bei der baergeahh der Preise in Reichswährung sind die aul e

den einzelnen Tagesan

lichen Durchschnittswechselkurse an der Berliner Börse zugrunde und zwar für Wien und Budapest die Kurse auf ben;. für

und Liverpool die Kurse auf London, für n und Kurse auf Neu York, für Odessa und Riga die Kurse a

bvur Preif rlin, den 14. Dezember 1910. ssajiserliches Statistisches Amt. van der Borght.

n im „Reichsanzeiger“ ermittelten wöchen!⸗

gelegl

London

eu York de 1 4 uf St. Petert⸗ für Paris, Antwerpen und Amsterdam die Kurse auf diese Pläte⸗

e in Buenos Aires unter Berücksichtigung der Goldprämie.

Berichte von deutschen Fruchtmärkten. 8 Qualität Fa

age

eutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

Berlin, Donnerstag, den 15. Dezember

gering

mittel

gut. Verkaufte

Gezahlter Preis für 1 Dopp

elzentner

Menge

niedrigster höchster niedrigster

höchster

niedrigster

höchster

Doppelzentner

Verkaufs⸗

wert

Durchschnitts⸗ preis

1 Dür 1 oppel⸗ tn

9—

1910.

Außerdem wurden am Markttage (Spalte 1) nach überschläglicher Schätzung verkauft Doppelzentner (Preis unbekannt)

nsterburg tettin. Pyritz.. osen.. reslau.

ilenburg Marne. Goslar. aderborn WV Biberach. Ueberlingen Rostock. Waren. Altenburg

tettin. vritz .

14

klansch. ilitsch. Breslau.

alberstadt ilenburg Marne . Goslar Paderborn Penß, b Wei

Biberach. Rostock. Waren. Altenburg

Insterburg Stettin.

Posen. Breslau.

Eilenburg Marne . Goslar. Biberach Waren . Altenburg

Frfs ben lbing. Luckenwalde Stettin.

Phris . targard i. Schivelbein

Posen . Militsch. Breslau.

Halberstadt Eilenburg Marne . Goslar.. Paderborn Neuß.. Weißenhorn Biberach. Ueberlingen Rostock. Waren .

Altenburg

Weißenhorn Ueberlingen.

nsterburg.

enhorn.

Frankenstein i. Lüben i. Schl.

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targard i. Pom 8 .“ Stolp i. Pomm... Lauenburg i. Pomm.

Schl.

Pörit. 6 1“ targard i. Pomm.

Frankenstein i. Schl. Lüben i. Schl. Halberstadt

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f. üben i. Schl.

2

Stolp i. Pomm... Lauenburg i. Pomm.

Schl.

18,60 17,20 18,50 18,25

18,70 19,25 19,00 18,50 18,70 19,00

18,60

20,30 20,50

Braugerste Braugerste

Weizen.

18,60 18,10 18,50 18,50

19,00 19,25 19,30 18,50 18,70 19,20

18,80

Kernen (enthülster Spelz,

19,00 19,20 18,40

18,20 18,80 18,75 19,50 19,20 19,50 19,30 19,00 19,70

20,00 18,60 18,70

20,40

14,00 14,40 14,00 14,20 13,50 14,20 14,00 13,70 14,00 13,80 14,40 13,85

15,00 14,00 14,80 15,00 14,80 16,40

13,80 13,80 14,50

er st e. 14,00

15,20 14,00 15,20 13,30 15,50 16,40 16,25

20,00 17,50 17,00 19,20 15,20 16,50

aser.

14,40 15,20

15,30 14,20 14,40 13,20 15,60 14,00

14,90 14,40 14,40 14,75 16,50 17,00 14,60 16,50 15,30 14,80 15,60 15,80 15,60 15,20 14,80 14,60

19,00 19,20 19,00

19,10 18,80 19,00 19,50 19,30 19,50 19,80 19,00 19,70

20,30 18,80 18,70

Dinkel, Fesen). 20,40

14,00 14,50 14,00 14,20 13,50 14,20 14,00 13,80 14,00 14,30 14,40 14,10

15,20 14,00 15,20 15,30 14,80 16,40

14,25 13,80 14,80

14,00

15,40 14,00 15,40 13,50 17,00 16,40 16,50

20,00 18,00

18,00 19,40 15,20 17,20

14,40 15,20

15,40 15,00 14,40 13,20 15,60 14,00

14,90 14,90 14,40 15,00 16,50 17,00 14,60 17,00 15,30 14,80 15,60 15,

16,00 15,50 15,10 15,00

15,40

16,00

wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt. Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet. betreffende Preis nicht vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den letzten sechs Spalten, daß entsprechend 8 8

8

.

8

eer Bericht fehlt.