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Mannigfaltiges. Berlin, 23. Dezember 1910.
In der gestrigen Sitzung der Stadtverordneten nahm vor Eintritt in die Tagesordnung der Oberbürgermeister Dr. Kirschner das Wort zu einer Erklärung, die die Angelegenheit des Stadtrats Dr. Münsterberg betraf. Feine Ausführungen zu dieser Sache in der vorigen Sitzung seien, wie Dr. Kirschner meinte, vielfach dahin verstanden worden, daß er gesagt habe, Dr. Münsterberg hätte wider besseres Wissen verschwiegen, daß in den dieszjährigen
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dagegen ist es der Feuerwehr gelungen, das olzlager zu retten. Der Brand war um 9 Uhr Abends noch nicht gelöscht. 8
über den Kanal, den er kurz zuvor in umgekehrter Richtung glücklich überquert hatte, aufgestiegen war und von dem man seitdem nichts gehört hat. Wie ein hiesiges Blatt meldet, haben Küsten⸗ wächter bei Ramsgate gestern nachmittag um 3 Uhr, als der Nebel sich einen Augenblick verzogen hatte, 6 Meilen seewärts einen folgte in der Fabrik von Johannes Haag bei Reparaturarbeiten Aeroplan in der Nähe der Goodwin⸗Sandbänke gesehen, an einem Dieselmotor eine Explosion. Ein Werkmeister wurde der die Richtung nach Norden hatte. “ auf der Stelle getötet, ein Maschinenmeister erlag im 1 8
Krankenhause seinen Verletzungen, ein Arbeiter wurde er⸗ heblich und drei andere wurden leichter verletzt. Bbolton, 22. Dezember. (W. T. B.) Die Nachforschungen in der Kohlengrube wurden die ganze Nacht hindurch fortgesetzt,
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Augsburg, 23. Dezember. (W. T. B.) Heute morgen er⸗
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Reichsangeiger und Königlich Preußisch en
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den 23. Dezember
Etat eingestellte Summen für Zwecke der Entsendung kranker Kinder in Heilstatten zur Deckung restierender Ausgaben aus dem vorigen Dies beruhe auf einem⸗Irrtum. Er. sei vielmehr überzeugt, daß der Stadtrat Dr. W t ntwur
Jahre verwendet worden seien.
habe. — Es folgte der über Einschränkung der Sonntags⸗ Verkaufsstellen. Nach dem dürfen in offenen Verkaufsstellen des Handelsgewerbes Ge⸗ hilfen, Lehrlinge und Arbeiter — abgesehen vom ersten Weihnachts⸗, Oster⸗ und Pfingsttage, an welchem ihre Beschäftigung überhaupt untersagt ist — an Sonn⸗ und Festtagen nur von 7—10 Uhr Vormittags beschäaftigt werden, soweit nicht Ausnahmen durch die hierfür zuständigen Behörden festgesetzt werden. Diese Einschränkung soll auf den Handel mit Nahrungs⸗ und Genußmitteln sowie auf den Handel mit Blumen keine Anwendung finden. Die Vorlage wurde nach längerer Debatte, in der starke Meinungs⸗ verschiedenheiten hervortraten, einem Ausschuß zur Vorberatung über⸗ wiesen. — Ebenso wie in der vorigen Frage gingen auch in der Frage einer Erhöhung der Hundesteuer die Meinungen weit auseinander. Eine Magistratsvorlage sah eine Erhöhung der Hundesteuer von 20 ℳ auf 30 ℳ vor. Wie der Stadtrat Ledermann darlegte, beabsichtigt der Magistrat weder eine Luxus⸗, noch eine Finanzsteuer, sondern lediglich eine polizeiliche Maßnahme zur Verminderung der Hunde. Auch diese Vorlage ging an einen Ausschuß. — Eine große Reihe anderer Vorlagen wurde ohne Crörterung verabschiedet. Für die Beschaffung weiteren Wagenmaterials für die städtischen Straßen bahnen wurden die benötigten Summen bewilligt, ebenso die Kosten für die Anlage einer weiteren Haltestelle der Untergrundbahn Nord — Süd am Bahnhof Wedding der Stadt⸗ und Ringbahn. — Die Vorlage, betreffend die Ausgestaltung des Geländes des ehe⸗ maligen Botanischen Gartens an der Potsdamer Straße und die Errichtung der Königskolonnaden auf diesem Gelände, erregte in der Versammlung einige Bedenken, deren Beseitigung einem Aus⸗ schusse vorbehalten wurde. Die Vorlage wegen Neuverp achtung des öffentlichen Anschlagwesens wurde wegen der vorgerückten Zeit von der Tagesordnung abgesetzt. — Auf die öffentliche folgte eine geheime Sitzung.
gutem Glauben gehandelt eines Ortsstatuts arbeit in offenen
Im neuen Hörsaal der Treptower Sternwarte hält der Direktor Dr. F. S. Archenhold am ersten Weihnachtsfeiertag, Nach⸗ mittags 5 Uhr, einen mit zahlreichen Lichtbildern ausgestatteten Vor⸗ trag über das Thema: „Ein Ausflug in die Sternenwelten“, am zweiten Weihnachtsfeiertag, Nachmittags 5 Uhr, lautet das Thema: „Wanderungen durch das Weltall“, um 7 Uhr: „Der Stern von Bethlehem“. Auch findet am Dienstag, Nachmittags 5 Uhr, ein Vor⸗ trag statt: „Einführung in die Astronomie“. — Da der Mond die Beobachtung nicht stört, so werden mit dem großen Fernrohr schon sofort vom Eintritt der Dunkelheit an der „Saturn“ und interessante kosmische Nebel gezeigt.
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Eickel bei Herne, 22. Dezember. (W. T. B.) Auf dem Ge⸗ lände der Westdeutschen Holzindustrie G. m. b. H. ist heute a bend Feuer ausgebrochen, das großen Umfang angenommen hat Das Hauptgebäude mit Möbellager und Maschinen ist abgebrannt,
Statut
Regensburg, 23. Dezember. (W. T. B.) In der Zelluloid⸗ fabrik in Kelheim erfolgte, wie der „Regensburger Anzeiger“ meldet, in voriger Nacht gegen 12 Uhr aus noch unbekannter Ursache eine furchtbare Explosion. Zwei Arbeiter wurden auf der Stelle getötet, zwei sind heute früh ihren Verletzungen er⸗ legen, zwei andere wurden lebensgefährlich verletzt, ein
Arbeiter wird vermißt.
Kaiserslautern, 23. Dezember. (W. T. B.) Wie die „Pfälzische Presse“ meldet, hat das Staatsministerium den Winzern, die sich freiwillig den Arbeiten zur Bekämpfung der Rebschädlinge im Sinne der oberpolizeilichen Vorschriften unter⸗ ziehen, ein unverzinsliches Darlehen von 300 000 ℳ bewilligt.
Leipzig, 22. Dezember. (W. T. B.) vereinigten 2. und 3. Strafsenat des Reichsgerichts der Spionageprozeß gegen den englischen Kapitän der Marine⸗ infanterie Trench und den Leutnant der Marine Brandon statt, die beschuldigt waren, im August dieses Jahres an ver⸗ schiedenen Orten des Deutschen Reichs Zeichnungen und andere Gegenstände, deren Geheimhaltung im Interesse der Landes⸗ verteidigung erforderlich ist, in den Besitz von Angestellten des englischen Nachrichtendienstes bezw. von deren Vertretern gebracht zu haben. Nachmittags 4 ½ Uhr verkündete der Präsident das Urteil nach eineinhalbstündiger Beratung. Kapitän Trench und Leutnant Brandon wurden wegen Spionage zu je vier Jahren Festung bei An⸗ rechnung von je zwei Monaten Untersuchungshaft verurteilt. In der Urteilsbegründung heißt es: „Das Gericht hat ein vollendetes Ver⸗ brechen nicht für vorliegend erachtet, es hat angenommen, daß der Versuch des Verbrechens gegen § 1 des Spionagegesetzes gemacht worden ist. Die vom Oberreichsanwalt genannten mildernden Umstände sind in Anrechnung gebracht, ebenso die straferschwerenden Umstände. Nicht verkannt wurde die große Gefährlichkeit der Handlungsweise der An⸗ geklagten und der große Schaden, der hätte entstehen können oder vielleicht schon entstanden ist.“
Gestern fand vor dem
Hamburg, 22. Dezember. (W. T. B.) Nach einem bei der Reederei des gesunkenen Slomandampfers „Palermo“ ein⸗ gegangenen Telegramm des an die Unglücksstätte entsandten Beamten ist von dem Wrack nichts zu sehen. Viele Rettungsringe und Boote werden noch immer an Land geschwemmt. Die Küste wird heute, soweit ihre Unwegsamkeit dies überhaupt zuläßt, bis zum Kap Finisterre sorgfältig abgesucht. (Vgl. Nr. 297 d. Bl.)
Troppau, 22. Dezember. (W. T. B.) In der vorigen Nacht brannte das Unterkunftshaus am Altvater nieder. Die sechs Touristen konnten sich retten, der Wirt wird vermißt.
Lon don, 23. Dezember. (W. T. B.) Hier herrscht ernste Besorgnis über das Schicksal des Aviatikers Grace, der gestern nachmittag 2 Uhr 10 Minuten in Calais zum Rückflug
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Nr. 294 d. Bl.)
aber man bemerkte kein Lebenszeichen. Die Rettungsmannschaften sahen etwa 150 Leichen. Die Grube ist mit Gasen angefüllt. (Vgl. Nr. 300 d. Bl.)
Stt. Fons, 23. Dezember. (W. T. B.) Auf dem hiesigen Bahnhof stieß infolge dichten Nebels ein Personenzug mit einem Güterzug zusammen. Etwa 20 Reisende wurden ver⸗ wundet.
Lissabon, 22. Dezember. (W. T. B) Die brieflich aus Madeira hier eingetroffenen Nachrichten, die bis zum 17. d. M. reichen, bestätigen, daß die durch die Maßnahmen der Regierung gegen die Cholera hervorgerufenen Unruhen ohne Bedeutung waren. Der Ministerrat hat festgestellt, daß die Cholera abnimmt und daß auf der Insel jetzt Ruhe herrscht. Wegen Wider⸗ standes gegen die Maßnahmen gegen die Cholera seien 29 Ver⸗ haftungen vorgenommen, aber nicht aufrecht erhalten worden. (Vgl⸗
Chicago, 22. Dezember. (W. T. B.) Bei einem Brande er Gebäude der Fleischwarenfirma Morris u. Company auf dem Unionsviehhof wurden neunundzwanzig Mann der Feuerwehr, unter ihnen der Branddirektor und zwei seiner Assistenten, von dem niederstürzenden Metalldach erschlagen. Das Feuer brach infolge einer Explosion aus und verbreitete sich mit rasender Geschwindigkeit. Die Feuerwehrleute standen unter einem Metalldache am Ostende des Lagerhauses. Sie ahnten nichts von der Gefahr, in der sie schwebten, bis dieses Dach plötzlich zusammen⸗ stürzte, und den Führer der Wehr und mehr als zwanzig Leute unter sich begrub. Das Feuer breitete sich trotz heldenmütiger Anstrengungen der Feuerwehr und der im Lager beschäftigten Leute, die gerade zur Arbeit kamen, immer weiter aus. Die Löschversuche wurden durch den Mangel an Wasser aufs äußerste erschwert. Man glaubt, daß einige von den Leuten, denen durch das Feuer der Ausgang abgeschnitten ist, noch am Leben sind, doch ist unter den obwaltenden Umständen vorläufig an keine Rettung der Eingeschlossenen zu denken. Am späten Nachmittag war das Feuer soweit eingedämmt, daß das bedrobte Viertel außer Gefahr zu sein scheint. — Der Schaden beläuft sich auf etwa 1 ¼ Millionen Dollars. Engeäschert sind zwei Lagerhäuser mit Fleischvorräten, das Talghaus und einige andere Gebäude der Firma Morris u. Co.
Philadelphia, 22. Dezember. (W. T. B.) Bei dem Brande einer Lederfabrik wurde durch den Einsturz von zwei Mauern ein schwerer Verlust an Menschenleben ver⸗ ursacht. Die zweite Mauer stürzte auf die Rettungsmannschaften nieder und begrub unter ihren Trümmern 30 Menschen, von denen über 15 getötet wurden. Im ganzen sind bisher 23 Tote unter den Trümmern gefunden worden.
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Königliche Schauspiele. Sonnabend: Opern⸗
haus. Geschlossen.
Schauspielhaus. Geschlossen.
Sonntag: Opernhaus. 147. Abonnementsvor⸗ stellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Der Prophet. Große Oper in 5 Akten (9 Bildern) nach dem Französischen des Eugone Secribe. Musik von Giacomo Meyerbeer. Anfang 7 ½ Uhr.
Schauspielhaus. Nachmittags 2 ½ Uhr: 51. Billett⸗ reserpesatz. Das Abonnement, die ständigen Reservate somie die Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Wallensteins Lager. Schauspiel in einem Aufzug von Schiller. Die Piccolomini. Schauspiel in 5 Aufzügen von Schiller. — Abends 7 ½ Uhr: 287. Abonnementsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Der Krampus. Lustspiel in drei Aufzuügen von Hermann Bahr.
Montag: Opernhaus. Nachmittags 2 ½ Uhr: 74. Billettreservesatz. Das Abonnement, die ständigen Reservate sowie die Dienst⸗ und Freiplätze sind auf⸗ gehoben. Hänsel und Gretel. Märchenspiel in drei Bildern von Engelbert Humperdinck. Text von Adelheid Wette. Die Puppenfee. Pantomimisches Ballettdivertissement von Haßreiter und Gaul. Musik von Joseph Bagyer. Abends 7 ½ Uhr: 148. Abonnementsvorstellung. (Gewöhnliche Preise.) Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Mignon. Over in drei Akten von Ambroise Thomas. Text mit Benutzung des Goetheschen Romans „Wilhelm Meisters tehrjahre“ von Michel Carré und Jules Barbier, deutsch von Ferdinand Gumbert.
Schauspielhaus. Nachmittags 2 ½ Uhr: 52. Billett⸗ reservesatz Das Abonnement, die ständigen Reservate sowie die Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Wallensteins Tod. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Friedrich Schiller. — Abends 7 ½ Uhr: 288. Abonnementsvorstellung. Dienst⸗ und Frei⸗ lätze sind aufgehoben. Der Störenfried. Lust⸗ spin in vier Aufzügen von Roderich Benedix.
Die Ausgabe der Abonnementsbillette für den Monat Januar 1911 zu 29 Opern⸗ und 31 Schau⸗ spielvorstellungen findet am 28. und 29. Dezember d. J. Vormittags von 10 ½ —1 Uhr in der König⸗ lichen Theaterhauptkasse im Königlichen Schauspiel⸗ hause, Eingang Jägerstraße, und zwar nur gegen Vorlegung des Abonnementsvertrags statt. Es werden am 28. Dezember d. J. nur die Billette zum 1. Rang und Parkett und am 29. Dezember d. J. diejenigen zum 2. Rang bezw. Balkon und 3. Rang bezw. 2. Balkon verabfolgt. Gleichzeitig wird ersucht, den Geldbetrag abgezählt bereit zu halten.
Deutsches Theater. Sonnabend: Geschlossen. Sonntag, Abends 7 ½ Uhr: Othello. Montag: Othello.
Montag:
8 Uhr:
schlossen.
Bredow.
Montag,
1 Kammerspiele. Sonnabend;: Geschlossen. Sonntag, Abends 8 Uhr: Irrungen. Die Heirat wider Willen. ie Vorher: Die Heirat wider Willen.
Berliner Theater. Sonnabend: Geschlossen.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Taifun. spiel in vier Akten von Melchior Lengvel. — Abends Der Talisman. in vier Aufzügen von Ludwig Fulda.
Montag, Nachmittags 3 Uhr: Einer von unsere Leut. — Abends 8 Uhr: Der scharfe Junker.
Lessingtheater. Sonnabend: Geschlossen. Die Kasse ist von 10 bis 1 Uhr geöffnet.
Sonntag, Abende 8 Uhr: Anatol.
Montag, Nachmittags 3 Uhr: Die versunkene Glocke. — Abends 8 Uhr: Anatol.
Dienstag: Wenn der junge Wein blüht.
Reues Schauspielhaus. Sonnabend, Nach⸗ mittags 2 Uhr: Frau Holle. — Abends: Ge⸗
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Alt⸗Heidelberg. — Abends 8 Uhr: Die Hosen des Herrn von
Montag, Nachmittags 3 Uhr: Frau Holle. — Abends: Die Hosen des Herrn von Bredow.
Komische Oper. Sonnabend: Geschlossen. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zigeunerliebe. — Abends 8 Uhr: Die Boheème. Nachmittags Abends: Das vergessene Ich.
Schillertheater. o. Sonnabend: Geschlossen. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Ehre. Schau⸗ spiel in vier Akten von Hermann Sudermann. — Abends 8 Uhr: Der Dummkopf. 5 Aufzügen von Ludwig Fulda.
Montag, Nachmittags 3 Uhr: Die Ehre. — Abends 8 Uhr: Prinz Friedrich von Homburg.
Charlottenburg.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zapfenstreich. Drama in 4 Aufzügen von Franz Adam Beverlein. — Abends 8 Ubr: Das Käthchen von Heilbronn. Großes historisches Ritterschauspiel in 5 Akten von Heinrich von Kleist.
Montag, Nachmittags 3 Uhr: Sodoms Ende. — Abends 8 Uhr: Das Urbild des Tartüff.
Garten.
Die Komödie der
Die geschiedene Frau.
Komödie der von Victor Léon.
Irrungen.
von Leo Fall. Schau⸗
Dramatisches Märchen
Geschlossen.
““ Sonnabend: Geschlossen. Amelie.
Deutsch von Max Schönau.
— Abends: Der Unterpräfekt.
Sonnabend: Geschlossen.
Onkel. — Abends 8 Uhr
3 Uhr: Tiefland. —
Gesangsterte J. Gilbert. Montag,
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Nachmittaas 3 Uhr:
(Wallnertheater.)
Lustspiel in
Friedrichstraße.) Sonntag, Nachmittags Sonnabend: Geschlossen.
G. A de Caillavet.
Dienstag: Der heilige Hain.
Theater des Westens. (Station: Zoologischer Kantstraße 12.) Sonnabend: Geschlossen. Sonntag, Nachmittags 3 ½ Uhr (halbe Preise): Operette Musik von Leo Fall. — Abends 8 Uhr: Das Puppenmädel. Vaudeville in 3 Akten von Leo Stein und Dr. A. M. Willner.
Montag, Nachmittags 3 ¼ Uhr: Ein Walzer⸗ traum. — Abends: Das Puppenmädel.
Lustspielhaus. (Friedrichstr. 236.) Sonnabend:
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der Herr Senator. — Abends 8 Uhr: Der Feldherrnhügel. Schnurre in 3 Akten von Karl Rößler und Roda Roda.
Montag, Nachmittags 3 Uhr: Das Leutnauts⸗ mündel. — Abends: Der Feldherrnhügel.
Residenztheater. (Direktion: Richard Alexander.)
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Kümmere dich um Schwank in drei Akten (4 Bildern) von Georges Feydeau. — Abends 8 Uhr präfekt. Schwank in drei Akten von Leon Gandillot.
Montag, Nachmittags 3 Uhr: Noblesse oblige.
Thaliathenter. (Direktion: Kren und Schönfeld.)
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Ihr Sechs Uhr⸗ Polnische Wrrtschaft. Schwank mit Gesang und Tanz in drei Akten von Kraatz und Okonkowskv, bearbeitet von J. Kren. Alfred Schönfeld,
Eine
Doppelehe. — Abends: Polnische Wirtschaft. Dienstag, Nachmittags 3 ½ Uhr: Charleys Tante.
— Abends: Polnische Wirtschaft. u
3 8 Trianontheater. (Georgenstraße, nahe Bahnhof Sonnabend: Geschlossen.
3 Ubr: Toupinel. — Abends 8 Uhr: Der heilige Hain. Lustspiel in drei Akten von Robert de Flers und Musik von Emile Lassaillv. Montag, Nachmittags 3 Uhr: Fräulein Josette — meine Frau. — Abends: Der heilige Hain.
Sonnabend: Geschlossen.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr (halbe Preise): Sherlock Holmes. Detektivkomödie in vier Auf⸗ zügen von Ferdinand Bonn. — Abends 8 ¼ Uhr: Der Doppelmensch. Schwank in drei Akten von Wilhelm Jacobi und Arthur Lippschitz.
Montag, Nachmittags 3 Uhr: Goldmarie und Pechmarie. — Abends: Der Doppelmensch.
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Musik
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Zirkus Schumunn. Sonnabend: Geschlossen.
An allen drei Weihnachtsfeiertagen. Nachmittags 3 ½ Uhr und Abends 7 ½ Uhr Je 2 große Vor⸗ stellungen. Nachmittags hat jeder Erwachsene ein Kind unter 10 Jahren frei auf allen Sitzplätzen, außer Galerie, jedes weitere Kind halber Preis. In beiden Vorstellungen: Der große Coup der Schmuggler. Romantische Pantomime in 4 Akten. In beiden Vorstellungen: Auftreten sämtlicher Attraktionen.
Birkus Busch. Sonnabend: Geschlossen.
An allen drei Feiertagen, Nachmittags 4 Uhr und Abende 7 ½ Uhr Je 2 große Galavorstellungen. Nachmittags hat jeder Besucher ein angehöriges Kind unter 10 Jahren auf allen Sitzplätzen frei, weitere Kinder halbe Preise. Galerie volle Preise. — Nachmittags: „Venezia“ (Marino Falieri). Besonders hervorzuheben Colini⸗Clairon⸗Truppe, akrobatische Tänzer. — Abends Das neue Original⸗ manegeschaustück „Armin“ (Die Hermanns⸗ schlacht). Vorher: das große Galaprogramm.
Der Unter⸗
Familiennachrichten.
Musik von Geboren: Ein Sohn: Hrn. Kaiserl. Gouverneus mann Erhard Sommerbrodt (Neustadt O.⸗S.. Gestorben: Hr. Amtsrat von Dietze⸗Barby
(Magdeburg). — Hr. Oberamtmann Karl Burgurd
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8 von Schöning (Kerzdorf bei Lauban).
Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg.
Verlaa der Expedition (Heidrich) in Berlin.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags- Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Acht Beilagen
(einschließlich Börsenbeilage und Waren e]]
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Modernes Thenter. (Königgrätzer Str. 57,/58.)
Dr. Solf (z. Zt. Bournemouth). — Hrn Haupt⸗ 1838
(Urbanowitz). — Fr. Anna von Bornstedt, geb.
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Stralsund
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8 Statistik und Volkswirtschaft.
Preise für Fleisch im Kleinhandel betrugen im Woch 1. Hälfte des Monats Dezember 1910
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teurere Backenfleisch mitberücksichtigt worden ist.
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155,9,136,5 156,71182,9,166,7176,41173,2 154,5165,7 *) Der Preisrückgang gegen den vorigen Halbmonat ist teilweise darauf
150 140 148 150 150 150 145 160 160 160 180 168 180 160 150 160 175 175 160
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160 170 180 160 170 140 155 160 160 160 160 160 140 160 160 160 170 160 155 200 220 170 200 180 160 175 180 185 175 170 180 17
179,4 180,5
164,3 165,6
168,5
*91,3 162,6 162, 92,7465,1 163,
93,2 164,9 164,
186,2 172,5 zurückzuführen, daß bisher
95,4 175,7 170,
190 180 198 200 170 180 180 180 180 200 200 195 190 180 180 180 200 310 190 320 190 335 200 400 200 320 180 320 200 320 180 410 y190 413 180 360 180 380 180 360 180 360 190 360 200 350 180 340 160 370 170 320 190 360 180 320 190 375 180 400 240 400 240 440 220 400% 200 420 190 340 180 300 180 300 200 409 189 400 180 480 180 280 200
280 300
300 310 280 260 320 320 300 340 320 330 280 280 340 320 320
230 — 5 240
4¹ 76,8 258,3,8197 188,2 ’ 9 258,9 845,0 188,8
7 258,1 344,4 189,2 8 75,11 279,3 1191,1. vereinzelt irrtümlich das (Stat. Korr.)
1 Hesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.
Das Kaiserliche Gesundheitsamt meldet den Ausbruch der Maul⸗ und Klauenseuche aus Frauwalde, Kreis Lieben⸗ werda, Regierungsbezirk Merseburg, Brake, Kreis Herford, Regierungs⸗ bezirk Minden, bei Händlervieh, Stendorf, Kreis Blumenthal, Re⸗ gierungsbezirk Stade, und Drohe, Kreis Uelzen, Regierungsbezirk Lüneburg, am 21. Dezember 1910. 1114“X“
KNiederlande. G4“
Durch gemeinschaftliche Verfügung der Königlich niederländischen Minister des Innern und der Finanzen vom 15.716. d. M., veröffent⸗ licht im Niederländischen Staatscourant Nr. 295 vom 17. d. M., ist die Ein⸗ und Durchfuhr von Lumpen, gebrauchten Klei⸗ dungsstücken und Sungewaschener Leib⸗ und Bettwäsche aus Smyrna verboten. 8 B 1
Reisegepäck, das Reisende mit sich führen, fällt unter dieses Verbot, soweit es ungewaschene Leib⸗ und Bettwäsche betrifft.
Jedoch findet das Verbot keine Anwendung
1) was die Ein⸗ oder Durchfuhr betrifft: auf Waren, die zwar von Smyrna eingeführt worden sind, von denen aber hinreichend er⸗ wiesen ist, daß sie von anderswo herstammen und die dergestalt be⸗ fördert und verpackt sind, daß sie mit verseuchten Gegenständen nicht in Berührung gekommen sein können;
2) was die Durchfuhr betrifft: auf Waren, die dergestalt verpackt sind, daß sie unterwegs keinerlei Bearbeitung oder Behandlung er⸗
Bulgarien.
SDie bulgarische Regierung hat die Stadt Smyrna für cholera⸗
verseucht erklärt und angeordnet, daß für die Herkünfte von dort die
bei Choleragefahr festgesetzten gesundheitspolizeilichen Maßnahmen
Anwendung zu finden haben. I“ “
Aegypten. 18 8
Der Internationale Gesundheitsrat in Alexandrien hat beschlossen,
gegen Herkünfte aus Salonit das Ch areglement an⸗
uwenden. “ 1
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Verkehrswesen. “ “ öi“ Laut Telegramm aus Cöln ist die heute nachmittag 6 Uhr in
Berlin fällige Post aus Frankreich infolge von
ausgeblieben.
Verdingungen.
(Die näheren Angaben über Verdingungen, die beim „Reichs⸗
Zugverspätung
und
Staatsanzeiger“ ausliegen, können in den Wochentagen in dessen rxpedition während der Dienststunden von 9 bis 3 Uhr eingesehen
werden.)
Aegypten. Aegyptischen Sta Februar 1911, 12
Generaldirektor der graphen in Kairo. 17. - von Bürsten und Besen. Lastenheft in er Sprache beim „Reichsanzeiger“.
1 Konzerte. 8 Blüthnersaal fand am
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Theater und Musik.
Montag ein
atseisenbahnen und Tele⸗ Uhr Mittags: Lieferung
glischer und französischer
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Konzert von
Paul Schramm (Klavier) und Uta Hahn (Sopran) statt, das
einen befriedigenden Verlauf nahm. Der weichen, angenehmen Anschlag und verfügt läufigkeit.
auf 1 musikalische Natur sänge des Fräuleins Uta Hahn,
offenbarte sich auch be deren leich
ein Programm gesetzt hatte, gelangen ihm besonders gut.
junge Pianist hat einen über eine achtbare Ge⸗
Kleinere zierliche Stücke, von denen er eine ganze Anzahl⸗
Seine i der Begleitung der Ge⸗ tbeweglicher Sopran noch
der Stetigkeit des Tong ermangelt und deren Vortrag noch der Ver
tiefung bedarf. —
Beethovensaal einen Märchenliederabend. veite Sinne standen auf dem Programm, das Balladen von Loewe, “ von Schumann und eine Reihe von Werken neuerer 1
Herrn Guras hochentwickelte
z. B. Zumpe und Hausegger enthielt.
Gleichzeitig veranstaltete Hermann Gura im
Märchen im weiteren
Tondichter, wie
Kunst, den Vortrag charakteristisch zu beleben, dem Hörer Sinn und
Stimmung des Gesungenen eindringlich zum Bewußtsein zu bringen,
verlieh dem Abend einen ganz besonderen Reiz und trug dem Konzert⸗ geber reichsten Beifall 1 der Fuch seinem vortrefflichen Begleiter am Klavier, Eduard Behm, galt. . u““ 1 ihrem V. Symphonieabend brachte die Königliche Kapelleam Dienstag unter der Leitung von Dr. Richard Strauß dessen Op. 23, „Macbeth“, in diesen Konzerten zum ersten Male vorge⸗ tragen, zu Gehör: ein Stück, das in bezug auf seine orchestrale Eigenart blendend wirkt, aber zu jenen Schöpfungen des Meisters gehört, die nicht besonders erwärmen. Wie anders strömten die Klänge von H. Berlioz' Symphonie phantastique, die in Berlin seit mehreren Jahren nicht mehr aufgeführt worden ist, durch den Raum! Ein sunger Musiker hat sich in Liebesverzweiflung vergiftet, jedoch nicht tödlich, sondern so, daß ihn das Gift, Opium, in einen todesähnlichen Schlaf versetzt. In diesem Zustande geben sich seine Empfindungen durch musikalische Gedanken in seinem Hirn kund, in denen die an allen Stellen wieder⸗
er die Geliebte wieder.
Geliebte selbst „Melodie“ wird, be empfindet und hört. Auf einem Balle sieht elie In der Natur glaubt er Genesung zu finden, doch plötzlich erschein sie ihm auch da, und schmerzliche Ahnungen durchfahren seine Ge danken: Wenn sie ihn hinterginge. Da träumt er, er habe seine Geliebte ermordet, und wird wegen dieser Tat hingerichtet Im fünften Abschnitte glaubt er einem Hexensabbath. b zuwohnen, inmitten grausiger Gespenster und Ungeheuer, die si
Die geliebte Melodie taucht
seinem Leichenzuge angesch ossen haben. 1 zu einer grotesken Sie
vbieder auf, aber zu einem Spottlied verzerrt, - ne ets ge gewanden, Freudiges Gebrüll begrüßt ihre Ankunft. Sie mischt sich unter die höllische Orgie. Sterbegeläute — burleske Parodie des Dies irae, beides zu gleicher Zeit. Eine wahrhaft köstliche Musik, wie sie dramatischer nicht gestaltet werden kann! schöne und die
Den Schluß des Abends bildete Beethovens ewig
VIII. Symphonie. Das Orchester spielte berauschend, un
neue Einrichtung, es amphitheatralisch aufzubauen, zeigte, welche Klang⸗ wirkungen trotz der ungünstigen Akustik des Raumes erreicht werden können. — Am Dienstag gab im Blüthnersaal der amerikanische Orchesterdirigent Sam Franko an der Spitze des Blüthner⸗ prchesters ein erfolgreiches Konzert. Er hatte den fruchtbaren Ge⸗ danken gehabt, alte Orchesterwerke aus dem 18. Jahrhundert hervor⸗ zusuchen und zum Teil in eigener Bearbeitung vorzuführen, und er hat eine glückliche Hand bewiesen bei der Auswahl geesgneter Ton⸗ dichtungen; fast alle sprachen durch Form und Inhalt gleich leb Haft an. Die Natürlichkeit des Gefühls und Einfachheit der Ausdrucksmittel wirkten überraschend liebenswürdig und belebend. Von den alten Italienern und Franzosen siegte Grétry mit einer reizenden Ballett Suite in vier Sätzen; eine bestrickende Anmut lag in dieser zierlichen und doch caraktervollen Musik, die der Konzertgeber aus verschiedenen Opern Grétrys zusammengetragen hatte. Haydns Es⸗Dur⸗Symphonie machte den fröhlichen Beschluß und kam unter der ge⸗ wandten Leitung Sam Frankos prächtig zur Geltung. Für seinen IV. Klavierabend, der gleichfalls am Dienstag im Beethovensaal stattfand, hatte Otto Voß lediglich Chopinsche Kompositionen auf das Progranum gestelt Der junge Künstler, dem in den vorangegangenen Konzerten schon vieles ausgezeichnet gelang „ er⸗ reichte diesmal nicht immer sein vorgestecktes Ziel; er fand in der B⸗Moll⸗ Sonate noch nicht die rechte Fühlung mit der Eigenart Chopins. Es fehlte der musikalischen Darstellung au Einheitlichkeit und Groß⸗ zügigkeit, wenn sich auch in der Auffassung im einzelnen stets ein gut gebildeter Geschmack und ein warmes Gefühl kundgab. — Alfredo Oswald zeigte sich an seinem gl chzeitig im Saal Bechstein gegebenen Klavierabend als ein Pianfit von guter Bean⸗ lagung. Seine Technik ist entwickelt, der Vortrag zeigt rhythmische Bestimmtheit, bedarf aber noch der Vertiefung.
Letzteres trat nament⸗ Uch bei der Sonate Op. 109
von Beethoven in die Erscheinung. Hingegen wurde er dem Inhalt der Schumannschen Romanze (Nr. 2) voll gerecht, auch die kleine Komposition „Il neige“ von H. Oswald fand eine charakteristische Wiedergabe. 1 88
Mit dem Philharmonischen Orchester gab am Mitt⸗ woch der Dirigent Heinrich Schulz aus Rostock in der Phil⸗ harmonie ein Konzert, das nicht weniger als vier neue Orchester⸗ kompositionen enthielt. Ausschließlich mit neuen Tondichtungen ein Konzert zu bestreiten, ist ein schwieriges Unterfangen, das selten viel Erfolge einbringt; das war auch hier der Fall. Den Be⸗ ginn machte Heinrich Stamers „Zug des Todes“; der Komponist nennt das Werk ein symphonisches Gemälde in freier Rondoform und deutet den Gedankengang in einer Reihe kurzer programmatischer Bemerkungen an: der Tod naht allen Lebensaltern vom Kinde bis zum Greise, und zum Schluß er⸗ klingt das Dankgebet der Erlösten an den Sieger Tod. Trotz dieses Leitfadens wollte der musikalische Gedankengang nicht immer klar umrissen hervortreten; mindestens ging von ihm keine sichere Wir⸗ kung aus, ebensowenig wie von der Instrumentation, welche wohl eigenartig, aber kaum klangschön oder interessant genannt werden konnte; in überaus seltsamen Harmonien wurde der Sieger Tod und sein Wirken gemalt. Ueberhaupt fiel in der ganzen Reihe moderner Tonwerke, welche zu Gehör gebracht wurden, immer wieder — mehr oder minder — die Gesuchtheit der Gefühle und Stimmungen und die Verzwicktheit der musikalischen Ausdrucksmittel auf. So war es in G. Piernés Podme Symphonique (für Klavier und Orchester) und in der Aubade von Arm ande de Polignac; Will Junkers Legende für Klavier und Orchester traf zwar einigermaßen den legenden⸗ haften Ton, aber von einem tiefen Eindruck konnte auch hier keine Rede sein. Eigene Gedanken und frische Gefühle fanden sich noch eher in Désirs Pägues Symphonie in G⸗Moll (La Parisienne); der Komponist arbeitet auch verschiedentlich recht wirkungsvoll mit lebhaften realisti⸗ schen Klangnuancen, aber eine Vertiefung des musikalischen Gedankens wurde nicht erzielt. Das Orchester gab sich redlich Mühe mit all den Neuheiten, und Heinrich Schulz dirigierte geschickt und verständig, aber nicht mit sonderlich viel Temperament. Die ausgezeichnete Pianistin Marie Dubois, welche Neuheiten gern den Weg bahnt, betätigte auch diesmal erfolgreich ihre Kunst. — Der Klavierabend von Elementina Velho im Saal Bechstein (Mittwoch) zeigte die Dame als eine tüchtige Pianistin, die mit einer annehmbaren Technik einen geschmackvollen Vortrag verbindet.
Mitteilungen des Königlichen Abronautischen Observatoriums, . veröffentlicht vom Berliner Wetterbureau. Drachenaufstieg vom 22. Dezember 1910, 81 — 10 ½ Uhr Vormittags:
— 7 Station
Seehöhe .. 122 m 500 m 1000 m 1500m [12000 m² 2560 m
Temperatur (a) — 2,4 ]
Rel. Fchtgk. (%) 98 606
Wind⸗Richtung. 880 8SW „Geschw. mps. 5 8
Himmel etwa zur Hälfte leicht bewölkt, Reif.
an bis zu 1330 m Höhe Temperaturzunahme bis 4,
3,8 l 43 37 36 39 sswW sw sWw SW
38 8 Vom Erdboden
29 29.
8
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