Tierseuchen im Auslande.
Nr. 3.
(Nach den neuesten im Kaiserlichen Gesundheitsamt eingegangenen amtlichen Nachweisungen.)
Vorbemerkungen: nach den vorliegenden Angaben nicht vorgekommen sind. Die Bezeich n SgoghS 1 † gin⸗ Die Bezeichnung „Geböfte schließt ein: (Norwegen), Bestände (Dänemark).
¹) Ein Punkt in ciner Spalte der Uebersicht bedeutet, daß in der betreffenden Nachmeisung eine Angabe für diese Spalte nicht enthalten ist; ein Strich bedeutet, daß Fälle der betreffenden Artz
Ausbrüche (Großbritannien), Ställe, Weiden, Herden (Schweiz und Frankreich), Besitzer (Luxemburg und Niederlande), Staͤlle
Die in der Uebersicht nicht aufgefuhrten wichtigeren Seuchen, wie Rinderpest, Rauschbrand, Wild⸗ und Rinderseuche, Tollwut, Lungenseuche, Schafpocken, Geflügelcholera, Hühnerpest, Büffel⸗
seuche, Hämoglobinurie usw. sind in der Fußnote nachgewiesen.
892
8
Milzbrand “ und Klauenseuche
parte
8
f 2 ine . Schweineseuche) Rotlauf der Schweine ¹) (einschließlich Schweinepest
Ge⸗
meinden
Gehöfte Bezi Ge⸗
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8.
inzen, D
ments, Gouvernement errgebi v t 1
₰
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Zahl der vorhandenen
.
Sp über haupt über haup
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Lerleucht.
8
Ge⸗ Gehöfte Fe⸗
meinden meinden
I
über⸗
haupt
1 — 5 1 44 3338 Ja23197 2
Kroatien⸗Slaponie 11 5 11 8 89 1475 —
Rumänien.. 1 /12.-20./12. 1 1. . 1 [10 86 985 2
Schhhahh . 118 — 1 “ 8 .— b 56 2 “
Großbritannien. . 1 11 3 8 b 1 ,4“ I“ .—
Halbmonatliche und monatliche Nachweisung
Luxemburg . .. 8 8. [12. 31.12. 10 . — — ——ℳ — —8 —6 — I“
Bosnien und Herze⸗
November 1910 “ JI1““ x
Dezember 1910 EAAT1““ 31 61 1 - 11 — — W
November 1910 1 26 „S 48 . “ 1. I 11“ .
Rauschbrand: Oesrerreich 3 Bez., 6 Gem., 6 Geh. überhaupt verseucht: U ngarn 28 Bez., 68 Gem., 77 Geh. üb haupt verseucht: Schweiz 3 Bez., 3 Gem. neu verseucht: Spanien 8 Bez., 18 Gem. überhaupt verseucht.
Tollwut: Oesterreich 11 Bez., 17 Gem., 23 Geb. überhaupt verseucht; verseucht; Rumänien 4 Bez., 4 Gem., 5 Geh. überhaupt verseucht; Bosnien u. Herzegowina 9 Bez., 13 Gem.
Lungenseuche: Spanien 6 Bez., 7 Gem. überhaupt verseucht.
Schafpocken: Oesterreich 1 Bez., 1 Gem., 4 Geh. überhaupt verseucht: Ungarn 16 Bez., 84 Gem., 256 Geh. verseucht; Rumanien 14 Bez., 36 Gem., 299 Geh. überhaupt verseucht: Bosnien u. Herzegowina 1 Bez., überhaupt verseucht.
Geflügelcholera“): Oesterreich 3 Bez., 6 Gem., 11 Geh. überhaupt verseucht; Ungarn verseucht; Schweden 1 Geh. verseucht; Spanien 7 Bez., 10 Gem. überhaupt verseucht.
Hühnerpest: Oesterreich 1 Bez., 2 Gem., 2 Geh. überhaupt perseucht.
Niederlande Schweden 3 Spanien Außerdem:
2
—
Wöchentliche, bezw. viermal im Monat erscheinende Nachweisungen.
erhaupt verseucht; Kroatien⸗Slavonien 2 Bez.,
3 Gem., 4 Geh. über⸗
*
Ungarn 50 Bez., 171 Gem., 184 Geh. überhaupt verseucht; Kroatien⸗Slavonien 4 Bez., 7 Gem., 9 Geh. überhaupt überhaupt verseucht; Spanien 14 Bez.,
26 Gem. überhaupt verseucht.
überhaupt verseucht; Kroatien⸗Slavonien 1 Bez., 4 Gem., 5 Geh. überhaupt 5 Gem., 12 Geh. überhaupt verseucht: Spanien 30 Bez., 143 Gem.
7 Bez., 10 Gem., 39 Geh. überhaupt verseucht; Rumänien 2 Bez., 2 Gem., 15 Geh.
Beschälseuche: Rumänien 1 Bez., 5 Gem., 19 Geh. überhaupt verseucht: Bosnien u. Herzegowina 1 Geh. verseucht: Spanien 7 Bez., 24 Gem. überhaupt verseucht.
¹) Schweiz: Stäbchenrotlauf und Schweineseuche. — ²) Großbritannien: Schweinefieber. — ³) Spanien: Geflügelcholera und diphtherie.
Statistik und Volkswirtschaft.
Ein⸗ und Ausfuhr von Zucker vom 1. bis 10. Januar 1911 beginnend mit 1. September.
Einfuhr
und im Betriebsjahr 1910/11,
. Ausfuhr
im Spezialhandel im Spezialhandel
1. Sept. 1. Sept. 1. Sept. 1. Sept. 1910 1909 bis 1910 1909 bis bis bis bis 10. Jan. 10. Jan. . 10. Jan.
1911 1910 1911 1910
dz rein dz rein
Verbrauchszucker, raffinierter und dem raffinierten qaTLTTDTDZZZ Rohrzucher 1178 3) . 8
davon Veredelungsverkehrlr . Rübenzucker: Kristallzucker (granulierter), (auch Sandzucker) 1*““ 44 95 064 davon Veredelungsverkehr ...... — — Platten⸗, Stangen⸗ und Würfelzucker (176 c).. 1 82 12 882 187 695 gemahlener Melis (176 d) . öXXX““ 8 909 130 134 avon Veredelungsverkehr .. . . .... — — — Stücken⸗ und Krümelzucker (176 2e) .. 2 8 2 819 65 594
6 951 135 830 1 640 348 1 503 649 6 232 — 2 2
722 — “ —
1 114 622 1 036 356 8 337 155 441 132 923 20 748 41 264
1 684 1 684
davon Veredelungsverkehl..... — — — gem bierk** 45927 6 6 839 68 395 56 240 davon Veredelungsverkehr ..... 2 — — 541 Brotzucker (176 ) . . — 7 6 593 53 937 41 234 4““ 1 090 9 374 28 236 davon Veredelungsverkehry. 8 — — 15 732 8“ j 1 634 10 595 12 153 davon Veredelungsverkehr 8 — — 4424*“ 168 738 1 551 703 1 993 904 Rohrzucker, roher, fester und e6—“ 7 6 865 — 2 — Rübenzucker, roher, fester und flussiger (1761) “ 48 A 166 961 1 536 859 1 882 512 davon Veredelungsverkehr ... .. 22 475 — — anderer fester und flüssiger Zucker (flüssige Raffinade einschließlich des Inbertzuckersirups usmw) (178 .)) . ... . ..... 93 I 1 629 . davon Veredelungsverkehr .. .. 8 53 Fullmassen und Zuckerabläufe (Sirup, Melasse), Melassekraft⸗ 8 futter; Rübensaft, Ahornsaft (176n)) „ 9 663 davon Veredelungsverkehhll „ 5 650 rckerhaltige Waren unter steueramtlicher Aufsicht: bbbͤͤͤ114X14X4X“ . G 1 497 24 019 Nenge des darin enthaltenen Inckerd . . . . . .. .... 1 1 7 566 Kaiserliches Statistisches Amt.
Steuerwert der verkauften Zig rettensteuerzeichen
A. für Zigaretten
im Kleinverkaufspreise über 1 ⅛ bis über 2 ⅛ bis über 3 ⅛ bis über 5 bis
5 zusammen 2 ½ 5 ₰ 7 ₰
X
ℳ6 — ℳ
1 394 600 201 787
3 984 179 578 371
84 051
des Rechnungsjahres 1910
1 518 107 2 296 557 1 560 404 ziertel des Rechnungsjahre 65
4 869 704 6 651 609 4 554 358
ntabak — 0 Gesamt⸗ “ steuer⸗ für Ziga⸗
288 wert
retten⸗ † àB- hüllen 8
im Kleinverkaufspreise B rber 3,50 über 5 über 10 über 20 ¼ zu⸗ 82 77 2 8 iber . bis bis bis bis sammen 5 ℳ 10 % 20 90 b0965 8 2
das Kilogramm
17 2 77 ℳ ℳ0
121 034 “
— —
11 574 5 038 31 252 14 887
Fuhry.
33 513 89 271
I.
des Rechnungsjahres 1910 . 31 981 Biertel des Rechnungsjahrts 1910 “ 99 87 787
Amt.
—
1 8 4 Füliint, een 14.
Januar 1911 8
10. Jan.
8 445
SHKandel und Gewerbe. “ Nach der Wochenübersicht der Reichsbank vom 14. 8 nuar 1911 betrugen (+ und — im Vergleich zur Vorwoche): Aktiva: 1911 1909 Metallbestand (Be⸗ L1ö11““ stand an rs⸗ fähigem deutschen Gelde und an Gold in Barren oder aus⸗ send gefen Meücnen. 8 2784 ℳ berechnet) 1 058 796 000 1 039 287 000 1 (+ 70 162 000) (+ 66 832 000) (+ 602 darunter Gold. 779 929 000 787 816 000 (+ 59 550 000) (+‿ 57 154 000)
Bestand an Reichs⸗ 59 316 000 62 136 000
kassenscheinen 4— 8 † 3 944 000) (+ 3 459 000 Bestand an Noten 8 33 886 000
anderer Banken. 6 3 18 — ( 6 438 000) (+ 8 568 000) ( 1183
Bestand an Wechseln w - und Schecks . . 1 019 659 000 870 740 000 8403
(— 86 614 000) (— 139 231 000) (— 143 19
Bestand an Lombard⸗ forderungen... 79 089 000 69 81 000 25 09 000)
1 ( — 40 208 000) ( Bestand an Effekten 300 99 000
80 998 009 — 58 37 — 102 14 Bestand an sonstigen 8 M e e“ 202 100 000 218 430 000 164 82 D00 (— 23 198 000) (+ 762 000) (+ 11 52900) Passiva: I1 Grundkapital.. —. 180 000 000 (unverändert) 64 814 000 (unverändert)
180 000 000 (unverändert) (unverändeh 64 814 000 64 814 0) (unverändert) (unveränder.
1 627 350 000 1 630 341 000 1 574 171 000 (s— 160 708 000) (— 195 254 000) (s— 197 762 000
sonstige täglich fällige Verbindlichkeiten. 598 457 000 671 970 000 678 879 000 1 (+‿ 453 980 000) (— 39 576 000) (+ 12 852 000) sonstige Passiva.. ’ — 56 430 000 59 449 000 67 835 000 82
180 000 00 Reservefonds..
Betrag der um⸗ laufenden Noten.
1 439 000) (+ 2 486 000) (+ 2 352 000)
Die deutschen Emissionen im Jahre 1910. *⅞x Die Emission von deutschen Papieren betrug nach dem „Deutschen Oekonomist“ in den letzten drei Jahren: 1910. Nom.⸗Betrag 2127,61 Mill. ℳ, Kurswert 2446,21 Mill. ℳ bbe11“ „ 2878766 „ 2 8 3241,53 „ 8 190 8 „ .. 3102,30 „ 8 „ 3424,14 „ 128 In demselben Zeitraum wurden an ausländischen Papieren emittiert: 1910. Nom. Betrag 544,19 Mill. ℳ, Kurswert 545,64 Mill. ℳ 150,. .⸗ EENETEö. EE6 . Die im Jahre 1910 auf die einzelnen Gattungen von Effeklen entfallenden Beträge sind bei den deutschen Papieren die folgenden: MNom. Betrag Kurswert Mill. ℳ “ 8183,30 624,90 245,33 247,50 533,61 550⸗⸗
Staatsanleihe Kommunalanleihe . Pfandbriefe. 8 Eisenbahnobligationen Industrieobligationen. Eisenbahnaktien Bankaktien Versicherungsaktien Industrieaktien.
Wagengestellung für Koble, Koks und Briketts 3. Januar 1911: Ruhrrevier Oberschlesisches Revier Anzahl der Wagen Gestellt . 24 212 8 50) Nicht gestelt — (Schluß in der Dritten Beilage.)
überhaupt
Berlin, Dienstag, den 17. Januar
(Schluß aus der Zweiten Beilage.)
Der Deutsche Beton⸗Verein hält am 14. und 15. Februar d. J. seine 14. Hauptversammlung in Berlin in der Philharmonie (Beethovensaal) ab.
— Laut Meldung des „W. T. B.“ betrugen die Einnahmen der Oesterreichischen Südbahn vom 1. bis 10. Januar 1910: 3 119 054 Kronen, gegen die definitiven Einnahmen des entsprechenden Zeitraums des Vorjahrs Mehreinnahme 108 897 Kronen und gegen die provisorischen Einnahmen 207 593 Kronen mehr. — Laut Meldung des „W. T. B.“ betrugen die Einnahmen der Anatolischen Eisenbahnen vom 24. bis 31. Dezember 1910: 425 412 Fr. (+ 159 486 Fr.), seit 1. Januar 1910: 11 497 999 Fr. (+– 3 633 717 Fr.). — Die Einnahmen der Macedonischen Eisenbahn (Salonik— Moneftin betrugen vom 24. bis 31. Dezember 1910: Stammlinie (219 km) 129 334 Fr. (mehr 59 157 Fr.), seit 1. Januar 1910: 3 565 084 Fr. (mehr 432 365 Fr.).
Rostow am Don, 16. Januar. (W. T. B.) Die hiesigen und die Taganroger Getreideexporteure haben beschlossen, vor Durchführung einer Revision der Marfeiller und der italienischen Ver⸗ träge kein Getreidegeschäft nach den neuen, von russischer Seite nicht gebilligten Verträgen abzuschließen. Zur Durchführung der gemein⸗ samen Revision der Verträge wurde beschlossen, die ausländischen Käufer russischen Getreides zu einer Besprechung nach St. Petersburg einzuladen. An die südrussischen Getreideexporteure ist eine Auf⸗ forderung ergangen, dem heutigen Beschlusse beizutreten. 1
Toronto (Ohio), 16. Januar. (W. T. B.) Eine Fusion der United Empire Bank mit der Union Bank ist eingeleitet. Das Stammkapital der neuen Bank wird fünf Millionen Dollars betragen.
Berlin, 16. Januar. Marktpreise nach Ermittlungen des Königlichen Polizeipräsidiums. (Höchste und niedrigste Preise.) Der Doppelzentner für: Weizen, gute Sorte †) 20,20 ℳ, 20,10 ℳ. — Weizen, Mittelsortef†) 20,00 ℳ, 19,90 ℳ. — Weizen, geringe Sorte†) 19,80 ℳ, 19,70 ℳ. — Roggen, gute Sortef) 14,90 ℳ, —,— ℳ. — Roggen, Mittelsortef) —X,— ℳ, —,— ℳ. — Roggen, geringe Sorte†) —,— ℳ, —,— ℳ. — Fnuttergerste, gute Sorte*) 16,40 ℳ, 15,60 ℳ. — Futtergerste, Mittelsorte*) 15,50 ℳ, 14,70 ℳ. — Futtergerste, geringe Sorte *) 14,60 ℳ, 13,80 ℳ. — Hafer, gute Sorte *) 18,20 ℳ, 17,30 ℳ. — Hafer, Mittelsorte*) 17,20 ℳ, 14,40 ℳ. — Hafer, geringe Sorte*) 16,30 ℳ, 15,50 ℳ. — Mais (mixed) gute Sorte 14,20 ℳ, 13,90 ℳ. — Mais (mixed) geringe Sorte —,— ℳ, —,— ℳ. — Mais (runder) gute Sorte 14,00 ℳ, 13,60 ℳ. — Richtstroh —X,— ℳ, —,— ℳ. — Heu (Markthallenpreise) —,— ℳ, —,— ℳ. — Erbsen, gelbe zum Kochen 50,00 ℳ, 30,00 ℳ. — Speisebohnen, weiße 50,00 ℳ, 30,00 ℳ. — Linsen 60,00 ℳ, 20,00 ℳ. — Kartoffeln (Kleinhandel) 8,00 ℳ, 5,00 ℳ. — Rindfleisch von der Keule 1 kg 2,40 ℳ, 1,60 ℳ; do. Bauchfleisch 1 kg 1,80 ℳ, 1,20 ℳ. — Schweinefleisch 1 kg 2,00 ℳ, 1,30 ℳ. — Kalbfleisch 1 kg 2,40 ℳ, 1,40 ℳ. — Hammelfleisch 1 kg 2,20 ℳ, 1,30 ℳ. — Butter 1 kg 2,80 ℳ, 2,20 ℳ. — Eier (Markthallenpreise) 60 Stück 6,40 ℳ, 3,80 ℳ. — Karpfen 1 kg 2,40 ℳ, 1,40 ℳ. — Aale 1 kg 3,00 ℳ, 1,60 ℳ. — Zander 1 kg 3,60 1,40 ℳ. — Hechte 1 kg 2,80 ℳ, 1,40 ℳ. — Barsche 1 kg — 1,00 ℳ. — Schleie 1 kg 3,60 ℳ, 1,60 ℳ. — Bleie 1 kg
0,80 ℳ. — Krebse 60 Stück 24,00 ℳ, 3,00 ℳ. Ab Bahn.
Kursberichte von auswärtigen Fondsmärkten.
Hambhurg, 16. Januar. (W. T. B.) (Schluß.) Gold in Barren das Kilogramm 2790 Br., 2784 Gd., Silber in Barren das Kilogramm 74 00 Br., 73,50 Gd.
ien, 17. Januar, Vormittags 10 Uhr 50 Min. (W. T. B.) Einh. 4 % Rente M. N. pr. ult. 93,25, Einh. 4 % Rente Januar/Juli pr. ult. 93 20, Oesterr. 4 % Rente in Kr.⸗W. pr. ult. 93,15, Ungar. 4 % Goldrente 111,60, Ungar. 4 % Rente in Kr.⸗W. 92,15, Türkische Lose per medio 262,50, Orientbahnaktien pr. ult. —,—, Oesterr. Staatsbahnaktien (Franz.) pr. ult. 751,50, Südbahn⸗ gesellschaft (Lomb.) Akt. pr. ult. 116,00, Wiener Bankvereinaktien 558,50, Oesterr. Kreditanstalt Akt. pr. ult. 682,50, Ungar. allg. Kredithankaktien 870,50, Oesterr. Länderbankaktien 535,50, e aktien 637,50, Deutsche Reichsbanknoten pr. ult. 117,46, Brügxer Kohlenbergb.⸗Gesellsch.⸗Akt. —,—, Oesterr. Alpine Montangesell⸗ schaftsaktien 766,25, Prager Eisenindustrieges.⸗Akt. —,—.
London, 16. Januar. (W. T. B.) (Schluß.) 2 ½ % Eng⸗ lische Konsols 80 ⁄16, Silber prompt 24216, per 2 Monate 25, Privatdiskont 3 ¾.,. — Bankausgang 69 000 Pfd Sterl.
Paris, 16. Januar. (W. T. B.) (Schluß.)
Rente 97,50. 1
Madrid, 16. Januar. (W. T. B.) Wechsel auf Paris 107,65.
Lissabon, 16. Januar. (W. T. B.) Goldagio 9.
New York, 16. Januar. (W. T. B.) (Schluß) Das Geschäft an der heutigen Fondsbörse hielt sich in ziemlich engen Grenzen und, obwohl der Bankenausweis günstig gelautet hatte, war die Tendenz zu Beginn eher willig. Seitens der Baissepartei machte sich ein ziemlich nachhaltiger Abgabedruck bemerkbar, der seine Ursache in der hohen Ziffer der unbenutzten Güterwagen hatte, was zu einer sehr ungünstigen Beurteilung der allgemeinen Geschäftslage Anlaß gab. Ferner verstimmten die Befuͤrchtungen, die man bezüglich der zu erwartenden Entscheidung in dem Prozeß gegen die Harriman⸗ schen Verschmelzungen hegte. Immerhin wurde das an den Markt kommende Material ziemlich leicht und ohne ein besonderes Vorgehen der Haussepartei aufgenommen. Später wurden vereinzelt Rückkäufe vorgenommen. Namentlich Readings und die Aktien des Rock Island Systems wurden von informierten Kreisen gekauft. Die Aktien der Norfolk and Western gewannen 1 % auf die wieder auftauchenden Gerüchte von einer Veischmelzung mit der Pittsburg, Cin⸗ einnati, Chicago and St. Louisbahn sowie auf Dividendengerüchte. Gegen den Schluß flaute das Geschäft ziemlich ab und die Speku⸗ lation nahm eine mehr abwartende Haltung ein. Der Markt schloß in stetiger Haltung. An Aktien wurden 407 000 Stück umgesetzt, wobei für Rechnung des Auslandes 5⸗ bis 10 000 Aktien, namentlich Rock Island⸗Aktien, gekauft wurden. Tendenz für Geld: Stetig. Geld auf 24 Stunden Durchschn.⸗Zinsrate 2 ¼, do. Zinsrate für letztes Darlehn des Tages 2 ⅛, Wechsel auf London 4,8260, Cable Trans⸗ fers 4,8625.
Riio de Janeiro, 16. Januar. (W. T. B.) Wechsel auf Londou 16 /2.
Kursberichte von auswärtigen Warenmärkten.
Essener Börse vom 16. Januar 1911. Amtlicher Kursbericht. Kohlen, Koks und Briketts. (Preisnotierungen des Rheinisch⸗ Westfälischen Kohlensyndikats für die Tonne ab Werk.) I. Gas⸗ und Flammkohle: a. Gasförderkohle 12,00 — 14,00 ℳ, b. Gas⸗ flammförderkohle 11,00 — 12,00 ℳ, c. Flammförderkohle 10,50 bis 11,00 ℳ, d. Stückkohle 13,50 — 14,50 ℳ, e. Halbgesiebte 13,00 bis 14,00 ℳ, f. Nußkohle gew. Korn I und II 13,50 — 14,50 ℳ, do. do. III 12,75 — 13,25 ℳ, do. do. IV 11,75 — 12,25 ℳ, g. Nuß⸗
3 % Franz.
gruskohle 0— 20/‚30 mm 7,50 — 8,50 ℳ, do. 0 — 50/60 mm 8,50 bis 10,00 ℳ, h. Gruskohle 5,75 — 8,50 ℳ; II. Fettkohle: a. Förder⸗ kohle 10,50 — 11,00 ℳ, b. Bestmelierte Kohle 12,35 — 12,85 ℳ, c. Stückkohle 13,50 — 14,00 ℳ, d. Nußkohle gew. Korn I 13,50 bis 14,50 ℳ, do. do. II 13,50 — 14,50 ℳ, do. do. III 12,75 — 13,75 ℳ, do. do. IV 11,75 — 12,50 ℳ, e. Kokskohle 11,25 — 12,00 ℳ; III. Magere Kohle: a. Förderkohle 9,50 — 10,50 ℳ, b. do. melierte 11,25 — 12,25 ℳ, c. do. aufgebesserte, je nach dem Stück⸗ gehalt 12,25 — 14,00 ℳ, d. Stückkohle 13,00 — 15,00 ℳ, e. Nuß⸗ kohle, gew. Korn I und II 14,50 — 17,50 ℳ, do. do. III 16,00 bis 19,00 ℳ, do. do. IV 11,50 — 13,50 ℳ, f. Anthrazit Nuß Korn I. 19,50 — 20,50 ℳ, do. do. II 21,00 — 24,50 ℳ, g. Fördergrus 8,75 bis 9,50 ℳ, h. Gruskohle unter 10 mm 5,50 — 8,00 ℳ; IV. Koks: a. Hochofenkoks 14,50 — 16,50 ℳ, b. Gießereikoks 17,00 — 19,00 ℳ, c. Brechkoks I und II 19,50 — 22,00 ℳ; V. Briketts: Briketts je nach Qualität 10,00 — 13,25 ℳ. Die nächste Börsenversammlung findet am Mittwoch, den 18. Januar 1911, Nachmittags von 3 ½ bis 4 ½ Uhr, im „Stadtgartensaale“ (Eingang Am Stadtgarten) statt.
Magdeburg, 17. Januar. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker 88 Grad o. S. 8,62 ½ — 8,72 ½. Nachprodukte 75 Grad o. S. 6,90 — 7,05. Stimmung: Stetig. Brotraffin. I o. F. 18,75 — 19,00. Kristallzucker Im. S. —,—. Gem. Raffinade m. S. 18,50 — 18,75. Gem. Melis I mit Sack 18,00 — 18,2b. Stimmung: Ruhig. Rohzucker Transit 1. Produkt frei an Bord Hamburg: Januar 9,07 ½ Gd., 9,15 Br., —,— bez., 9,12 ½ Gd., 9,17 ⅞ Br., —,— bez., März 9,20 Gd., 9,25 Br., —,— bez., Mai 9,32 ½ Gd., 9,35 Br., —,— bez., August 9,50 Gd., 9,52 ½ Br., —,— bez. —
Stimmung: Ruhig, stetig. (W. T. B.) Rüböl loko 63,00,
1 G 16. Januar. kai 61,00.
(W. T. B.) (Börsenschlußbericht.) Ruhig. Loko, Tubs und Firkin 55 ¼,
Bremen, 16. Januar. Htsegngte nger Schmalz. 1.
Ruhig. — Offizielle Notierungen Still. Upland loko middling 76 ¼.
Doppeleimer 55 ¾. — Kaffee. Baumwolle.
Haäamburg, 16. Januar. (W. T. B.) Petroleum amerik.
spez. Gewicht 0,800° loko fest, 6,50.
Hamburg, 17. Januar. (W. T. B.) (Vormittagsbericht.) Kaffee. Stetig. Good average Santos März 59 Gd., Mai 58 ¾ Gd., September 58 ½¼ Gd., Dezember 57 ½ Gd. — Zuckermarkt. (Anfangsbericht.) Rübenrohzucker 1. Produkt Basis 88 % Rendement neue Usance, frei an Bord Hamburg Januar 9,12 ½t¼, März 9,20, Mai 9,32 ½, August 9,50, Okto 9,50, Dezember 9,52 ½. Stetig.
Budapest, 16. Januar. (W. T. B.) Raps für
August 13,90.
London, 16. Januar. (W. T. B.) Rübenrohzucker 88 % Januar 8 sh. 11 ⅛ d. Wert, ruhig. Javazucker 96 % prompt 10 sh. 1 ½ d. nominell, ruhig.
London, 16. Januar. (W. T. B.) (Schluß.) Kupfer ruhig, 55 7⁄16, 3 Monat 56 3⁄6.
Liverpool, 16. Januar. (W. T. B.) Baumwolle. Umsatz: 8000 Ballen, davon für Spekulation und Export — Ballen. Tendenz: Ruhig. Amerikanische middling Lieferungen: Ruhig. Januar 7,83, Januar⸗Februar 7,83, Februar ⸗Wlärz 7,84, März⸗April 7,85, April⸗Mai 7,85, Mai⸗Juni 7,85, Juni⸗ Juli 7,84, Juli⸗August 7,81, August⸗September 7,61, September⸗
Oktober 7,26. (W. T. B.) (Schluß.) Roheisen
Glasgow, 16. Januar. ruhig, Middlesbrough warrants 49/10 ½.
Paris, 16. Januar. (W. T. B.) (Schluß.) Rohzucker ruhig, 88 % neue Kondition 27 ½ Weißer Zucker stetig, Nr. 3 für 100 kg Januar 30 ⅝, Februar 30 R, Mai⸗August 31* Oktober⸗Januar 30 ⁄½.
Amsterdam, 16. Januar. (W. T. B.) Java⸗Kaffee good ordinary 46. — Bancazinn 111 ⅛.
Antwerpen, 16. Januar. (W. T. B.) Petroleum. Raffiniertes Type weiß loko 19 bez. Br., do. Januar 19 Br., do. Februar 19 ¼ Br., do. März⸗April 19 ½ Br. Ruhig. — Schmalz Januar 130 ½.
New York, 16. Januar. (W. T. B.) (Schluß.) Baumwolle loko middling 14,80, do. für April 14,84, do. für Juni 14,93, do. in New Orleans loko middl. 15, Petroleum Refined (in Cases) 8,90, do. Standard white in New York 7,40, do. do. in Philadelphia 7,40, do. Credit Balances at Oil City 1,30, Schmalz Western steam 10,65, do. Rohe u. Brothers 11,15, Zucker fair ref. Muscovados 3,05 — 3,11, Getreidefracht nach Liverpool 2, Kaffee Rio Nr. 7 loko 13 ⅜, do. für Februar 11,40, do. für April 11,48, Kupfer, Standard loko 12,00 — 12,10, Zinn 40,60 — 41,10. — Die Visible Supplies betrugen in der vergangenen Woche: an Weizen 43 287 000 Bushels, an Canadaweizen 10 997 000 Bushels, an Mais 6 895 000 Bushels.
der Baumwollbörse.
Standard⸗
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Verdingungen.
(Die näheren Angaben über Verdingungen, die beim Reichs⸗ und Staats⸗ anzeiger“ ausliegen, können in den Wochentagen in dessen Expedition während der Dienststunden von 9 bis 3 Uhr eingesehen werden.) Oesterreich⸗Ungarn.
Längstens 31. Mäcz 1911. K. K. Nordwestbahndirektion Wien: Lieferung von 9 Stück Wasserstationskesseln mit vollständiger Armatur. Näheres bei der Abteilung für den Zugförderungs⸗ und Werkstätten⸗
dienst der vorgenannten Direktion und beim „Reichsanzeiger“.
Italien.
Hospital Santo Spirito und Vereinigte Hospitäler in Rom: Vergebung der Lieferung von absolutem Alkohol und Glyzerin (vergl. „Reichsanzeiger“ Nr. 286 vom 6. Dezember 1910). Der Termin ist auf den 20. Januar 1911 verlegt worden. Näheres in italienischer Sprache beim „Reichsanzeiger“. 8
Generaldirektion des Koniglichen Arsenals in Spezia und gleich⸗ zeitig diejenige in Neapel. 30. Januar 1911, 11 Uhr Vormiltags: Vergebung der Lieferung von Messingröhren im Werte von 40 000 Lire. Sicherheitsleistung 4000 Lire. Näheres in italienischer Sprache beim „Reichsanzeiger“.
Türkei.
Stadtpräfektur in Konstantinopel: Vergebung des Baues der öffentlichen Schlachthäuser und des Viehmarktes. (Vergl. Deutschen Reichsanzeiger vom 2. Januar 1911 Nr. 1). Der Zuschlagstermin ist auf den 13. April 1911 verlegt worden. 1
Kriegsministerium in Konstantinopel: Vergebung der Lieferung von 100 000 Aluminiumfeldflaschen. Endgültiger Zuschlagstermin am 27. Januar 1911. Angebote an das genannte Ministerium, Ankaufs⸗ kommission der Generalintendantur, woselbst Proben, nähere Be⸗ dingungen und Lastenhefte.
Bulgarien. 3
Bürgermeisteramt in Sofia; 2. und 14. Februar 1911: Ver⸗ gebung der Stein, und Asphaltpflasterung einiger Straßen der Stadt Sofia — vergl. Reichsanzeiger Nr. 303 vom 27. Dezember 1910 —. Die Lastenhefte in französischer und bulgarischer Sprache liegen beim „Reichsanzeiger“ aus.
heft
Ministerium des Innern, Generalinspektor der Gefängnisse in Kairo. 6. Februar 1911, Mittags 12 Uhr: Lieferung von Buch⸗ bindereimaschinen für die Besserungsanstalt in Boulac⸗Daꝛcour. Lasten⸗ in englischer und französischer Sprache beim „Reichsanzeiger“
8
Theater und Musik.
Konzerte. 8 ö
Ein Konzert der jungen Geigerin Armida Senatra, das am Donnerstag im Beethovensaal stattfand, war von reichem Er⸗ folge begünstigt. Die Künstlerin spielte mit dem Philharmonischen Orchester unter Dr. Ernst Kunwalds Leitung sowohl Bachs E⸗Dur⸗Konzert wie das D⸗Dur⸗Konzert von Brahms mit kräftiger Tongebung und mit hochentwickeltem musikalischen Ge⸗ fühl; es war entschieden eine künstlerische Vollnatur, die sich da in dem zielbewußten, lebendig gegliederten Spiel verriet. — Gleichzeitig gab im Saal Bechstein Herr Julius Thornberg — der Nachfolger Witeks als Konzertmeister des Philharmonischen Orchesters — mit seiner Gattin Ida Thornberg einen Sonaten⸗ abend. Den Anfang bildete Sindings groß angelegte C⸗Dur⸗Sonate. Beide Künstler sind temperamentvoll, fast zu sehr, wenn sich Nervosität hinzugesellt, wie im ersten Satz des Sindingschen Werkes, dessen modulatorische Unruhe da noch mehr hervor⸗ trat, wo man Ruhe und Ueberlegenheit gewünscht hätte. Sehr schön kamen dagegen die beiden letzten Sätze zur Geltung: das „nordische’ Andante und der dankbare, sehr breite Schlußsatz mit seinem altmodisch⸗eckigen Rondothema, das kunstvoll verarbeitet und mit dem Hauptthema des ersten Satzes verknüpft wird. In Beethovens D⸗Dur⸗Sonate, die darauf folgte, spürte man vielleicht etwas zu sehr ein gewisses Streben nach Stil. Die Wiedergabe war durchsichtig klar, aber auch Beethoven kann reichere Nuancen und mehr Wärme in der Farbengebung ver⸗ tragen. Den Schluß des Abends bildete die herrliche A⸗Dur⸗Sonate César Francks, die einfach meisterlich gespielt wurde. In diesem poetischen Tonstück, das man nach jedem Hören lieber gewinnen muß, vernahm man von der ersten bis zur letzten Note die leidenschaftlich⸗ melancholische Helldunkelstimmung, die diesem Werk des genialen Belgiers innewohnt — wohlgemerkt, wenn es in die richtigen Hände kommt. Das Publikum war zahlreich erschienen und spendete den beiden Künstlern begeisterten Beifall.
Am Freitag spielte der Geiger Johannes Nalbandian in der Singakademie mit gutem Gelingen. Die saubere Technit, der angenehme Ton und S Vortrag wirkten erfreulich. Weniger konnte das Programm zufriedenstellen. Bruchs „Schottische Phantasie“ freilich verfehlt ja nie ihre Wirkung; aber dem Konzert von Vieuxtemps wurde schon geringere entgegengebracht, und die neuen Tonstücke, die den letzten Teil des Konzerts bildeten, konnten auch nicht hoch bewertet werden. Eine Cavatine von C. Cui mit ihren weichen Melodien zeigte sich als ein gefälliges, leicht ins Ohr fallende Violinstück. Die Lettische Phantasie von J. Vihtol erschien dürftig in der gedanklichen Anlage und in der Instrumentation; es waren sicht lich lettische Volksweisen in den drei Sätzen verwendet; sie wirkten wohl des öfteren drollig, aber ein schlichtes volkstümliches Gefühl trat nicht in die Erscheinung, wenigstens nicht in der Art, wie si musikalich verwertet wurden. Der Beifall galt deshalb wohl wenige dem Tonstück selbst als der tüchtigen Leistung des Geigers. — Moriz Rosenthal entwickelte auch am Freitag im Beethoven saal bei seiner letzten dieswinterlichen Veranstaltung die gleichen hervorragenden Eigenschaften wie bei seinem Konzert im vergangenen Jahre. Er spielte diesmal nur Chopinsche Kompositionen und zeichnete sich hierbei wiederum als feinsinniger und empfindungsvoller Musiker einerseits, wie auch andererseits als der unerreichbare Vir tuose aus, der keine Schwierigkeiten kennt und bei dem man immer von neuem staunt, wie es möglich ist, mit zwei Händen derartig die Tasten zu meistern. Die Wieder⸗ gabe der Terzen⸗Etude war in dieser Beziehung ein Bravourstück ersten Ranges, entfesselte wahre Beifallsstürme des aus⸗ verkauften Hauses und mußte wiederholt werden. Im übrigen ver⸗ dienen u. a. noch die Etude in C⸗Dur, eine Berceuse und Mazurka sowie das Scherzo in B⸗Moll noch als Glanzleistungen hervor⸗ gehoben zu werden. — Der Tenorist Walter Zerm hat sich, wie er an seinem gleichzeitig im Saal Bechstein veranstalteten Liederabend bewies, seit dem Vorjahre in jeder Beziehung vervollkommnet. Dem Organ ist die ihm angediehene Pflege anzu⸗ merken, es hat an Wohllaut gewonnen, ist ansprechend und ausdrucks⸗ fähiger geworden. Auch die deutliche Aussprache verdient Anerkennung. Der erstmalige Vortrag des ganzen Zyklus der von Constanz Berneker komponierten Felix Dahnschen „Tannhäuserlieder“, der einen großen Teil des Abends einnahm, stellte den Künstler vor eine teilweise recht schwierige Aufgabe. Diese Gesänge, deren Anlage zwischen tiefem Empfinden und billigen Augenblickswirkungen wechselt, fanden in ihm einen verständnisvollen Interpreten und wurden recht beifällig auf⸗ genommen. Von anderen Tondichtungen hinterließen Beethovens „An die Hoffnung“ sowie „Träume“ von Rich. Wagner, „Nacht⸗ gang“ von Rich. Strauß und zwei Lieder von Rubinstein in ihrer Wiedergabe den besten Eindruck, sodaß der Sänger zum Schluß durch eine Zugabe für den reichen Applaus dankte. — Vera von Lutze, auf dem Programm als Primadonna der Simin⸗ oper in Moskau bezeichnet, bot gleichfalls am Freitag im Theatersaal der Königlichen Hochschule für Musik mit der Darstellung von Opernszenen einen recht anregenden Konzertabend. Eingeleitet wurden die beiden Teile des Programms durch das von Herrn Hofkapell⸗ meister Edmund von Strauß geleitete Blüthner⸗Orchester mit der Ouvertüre zur „Zauberflöte“ von Mozart und der zu „Iphigenie in Aulis“ von Gluck. Auch die sonstige Begleitung, sowohl der Sängerin wie des mitwirkenden ausgezeichneten Cellisten Herrn Otto Urack, führte der Tonkörper mit dem ihm eigenen Anpassungs⸗ vermögen durch. Fräulein von Lutze sang zwei Arien aus der „Zauberflöte“ in deutscher Sprache, die aber unter einer Art von Un⸗ freiheit zu leiden schienen, da die später folgende Wahnsinnsszene aus „Lucia di Lammermoor“ und die Schattentanzarie aus „Dinorah“ ein viel günstigeres Bild des Organs, der künstlerischen Ausbildung und des Vortrags entstehen ließen. Freilich zeigt die Stimme im Forte eine gewisse Schärfe, ebenso ist die flache Tongebung wenig vorteilhaft und auch uͤber ein temperamentvolles Darstellungsvermögen verfügt die Sängerin nicht. Dagegen sind ihr eigen: eine sehr deut⸗ liche Aussprache, ein Pianissimo von seltner Weichheit und großer Klangschönheit, selbst in den höchsten Höhen der Kopfstimme und eine gut entwickelte Koloratur, in der besonders die Staccati glänzen.
Elfriede Goette gab am Sonnabend ihren ersten Lieder⸗ abend im Blüthnersaal. Ihr Programm enthielt Lieder von Schubert, Brahms, Hugo Wolf, Tschaikowsky und Liszt, denen sich einige moderne Komponisten amreihten. Sie löste ihre Aufgabe mit viel Geschmack, und die kraftvolle, hohe Sopranstimme zeigte ihre ganze Schönheit in dem Pianissimo der Kopftöne, während die Tiefe etwas unedel klang. Jedenfalls erforderten die gesungenen Lieder einen intelligenten, künstlerisch empfundenen Vortrag. und einen nicht geringen Aufwand an stimmlichen Fähigkeiten; beidem wußte die Sängerin gerecht zu werden. Am Klavier saß Erich J. Wolff, dessen fein⸗künstlerische Begleitung auf das Gelingen des Konzerts nicht ohne Einfluß blieb. — An demselben