737 169 Pfd. Sterl., im Jahre 1909 1 786 583 t von 633 604 Pfd. Sterl. Der Preisrückgang wird vor allem dem heftigen Wettbewerb der Minengesellschaften uuntereinander zugeschrieben. Eine nicht unwesentliche Rolle Fpielt auch der Umstand, daß eine Reihe von Mineninteressenten ugleich an den dort verkehrenden Schiffahrtsgesellschaften be⸗ letligt sind und zugunsten der letzteren ein Interesse an niedrigen Koblenpreisen haben. Im Jahre 1908 arbeiteten 14 Minengesell⸗ Ichaften mit einem Kapital von zusammen 2 196 011 Pfd. Sterl. und einer Durchschnittsdividende von 3,37 %, im Jahre 1909 die gleiche Anzahl von Gesellschaften mit einem Kapital von zusammen 2² 206 294 Pfd. Sterl. und einer Durchschnittsdividende von 2,67 %0. Eine solche Dividende muß für die Anlage in einem Kohlenbergwerk als völlig ungenügend angesehen werden. Immerhin ist die Lieferung so billiger Kohle für das Land im allgemeinen von un⸗ geheurer Bedeutung. Die Eisenbahn würde nicht mit Ver⸗ dienst arbeiten können, wenn sie wie früher vor Eröffnung der Minen 30 bis 40 Schilling für die Tonne bezahlen müßte. Jetzt (November 1910) entnimmt sie ihren Bedarf am Schacht⸗ eingang für 5 bis 6 Schilling für die Tonne. Auch der jetzt so belebte Hafen würde niemals diese Entwicklung genommen haben. Eine großartige Anlage zur Uebernahme von Kohle ist auf dem der Stadt ee Hafenufer geschaffen worden, mittels deren in einer Stunde durchschnittlich rund 200 t gebunkert und etwa 280 t für den Export verladen werden können. Im Jahre 1909 ist ungefähr die Hälfte der gesamten Kohlenausbeute in Durban als Bunkerkohle verkauft worden. Im Jahre 1910 hat das Bunkergeschäft einen weitenen Aufschwung genommen und läßt, was die Kohlenmenge an⸗ betrifft, ein glänzendes Ergebnis erwarten. Von besonderem Interesse in dem Minenbericht dürfte die Er⸗ wähnung des geplanten deutschen Unternehmens im Vrpheid⸗Distrikt ein (cfr. S. 7 und 52 des Berichts). Das Minengebiet liegt etwa engl. Meilen von der von der Nachbarmine Hlobane gebauten Zweigbahn entfernt und müßte zunächst an diese angeschlossen werden. Die Kohle soll vorzüglicher Qualität sein. Die Mine hat allerdings nur ein Flöz, das die Verlängerung des tiefergelegenen Flözes der Nachbarmine bildet. (Bericht des Kaiserlichen Konsulats in Durban.)
Werte von im Werte
Bedarf an Pumpmaschinen in Mexiko.
Gasolinemaschinen mit Pumpen werden im Bezirk des ameri⸗ kanischen Konsulats in Matamoras (Mexiko) in nicht unerheblichem Umfang gebraucht und gekauft. Kürzlich ist dort eine Maschine von 35 Pferdekräften mit einer Pumpe von 8 Zoll Durchmesser zur Be⸗ rieselung eines Grundstücks von 200 Acres und eine Maschine von 4 Pferdekräften mit Pumpe zur Bewässerung eines großen Frucht⸗ artens verkauft worden. Verschiedene weitere Bestellungen wurden i Aussicht gestellt, und der Agent einer amerikanischen Firma bat behauptet, ein großes Geschäft in solchen Pumpmaschinen machen i können, wenn sein Haus imstande wäre, Kredit zu gewähren. Maschinen von vier und acht Pferdekräften werden mehr begehrt als and Trade
solche von größerer Stärke. (Nach Daily Consular
8 8
Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts am 23. Januar 1911:
Ruhrrevier. Oberschlesisches Revier I der “ 1
— Laut Meldung des „W. T. B.“ betrugen die Einnahmen der Luxemburgischen Prince Henri⸗Eisenbahn in der zweiten Januardekade 1911: 197 690 Fr., gegen das Vorjahr 21 570 Fr. mehr.
Konstantinopel, 23. Januar. (W. T. B.) Die Einnahmen der Türkischen Tabak⸗Regie⸗Gesellschaft betrugen im
Monat Dezember 1910: 21 900 000 Piaster gegen 21 700 000 Piaster⸗
in der gleichen Periode des Vorjahres.
Berlin, 23. Januar. Marktpreise nach Ermittlungen des Königlichen Polizeipräsidiums. (Höchste und niedrigste Preise.) Der Doppelzentner für: Weizen, gute Sorte†) 20,00 ℳ, 19,94. ℳ. — Weizen, Mittelsortet) 19,88 ℳ, 19,82 ℳ. — Weizen, geringe Sorte†) 19,76 ℳ, 19,70 ℳ. — Roggen, gute Sorte†) 14,85 ℳ, 14,84 ℳ. — Roggen, Mittelsorte†) 14,83 ℳ, 14,82 ℳ. — Roggen, geringe Sorte †) 14,81 ℳ, 14,80 ℳ. — Futtergerste, gute Sorte*) 16,40 ℳ, 15,60 ℳ. — Futtergerste, Mittelsorte*) 15,50 ℳ, 14,70 ℳ. — Futtergerste, Ferbage Sorte *) 14,60 ℳ, 13,80 ℳ. — Hafer, gute Sorte *) 18,20 ℳ, 7,30 ℳ. — Hafer, Mittelsorte *) 17,20 ℳ, 16,40 ℳ. — Hefer geringe Sorte*) 16,20 ℳ, 15,50 ℳ. — Mais (mixed) gute Sorte 14,10 ℳ, 13,80 ℳ. — Mais (mixed) geringe Sorte —,— ℳ, —,— ℳ. — Mais (runder) gute Sorte 13,90 ℳ, 13,60 ℳ. — Richtstroh —,— ℳ, —,— ℳ. — Heu —,— ℳ, —,— ℳ. (Markt⸗ hallenpreise.) — Erbsen, gelbe zum Kochen 50,00 ℳ, 30,00 ℳ. — Speisebohnen, weiße 50,00 ℳ, 30,00 ℳ. — Linsen 60,00 ℳ, 20,00 ℳ. — Kartoffeln (Kleinhandel) 8,00 ℳ, 5,00 ℳ. — Rindfleisch von der Keule 1 kg 2,40 ℳ, 1,60 ℳ; do. Bauchfleisch 1 kg 1,80 ℳ, 12. —. — Schweinefleisch kg 2,00 ℳ, 1,30 ℳ. — 2,40 ℳ, 1,40 ℳ. — Hammelfleisch 1 kg 2,20 ℳ . „ 2,20 ℳ. — Eier Markthall . — Karpfen 1 kg
Frei Wagen und ab Bahn.
Kursberichte von auswärtigen Fondsmärkten.
Hamburg, 23. Jonuar. (W. T. B.) (Schluß.) Gold in Barren das Kilogramm 2790 Br., 2784 Gd., Silber 4 Barren das Kilogramm 73,25 Br., 72,75 Gd.
Wien, 24. Januar, Vormittags 10 Uhr 50 Min. (W. T. B.) Einh. 4 % Rente M. N. pr. ult. 93,10, Einh. 4 % Rente Januar Juli pr. ult. 93,10, Oesterr. 4 % Rente in Kr.⸗W. pr. ult. 92,95, Ungar. 4 % Goldrente 111,70, Ungar. 4 % Rente in Kr.⸗W. 91,90, Türkische Lose per medio 260,25, Orientbahnaktien pr. ult. —,—, Oesterr. Staatsbahnaktien (Franz.) pr. ult. 747,50, Südbahn⸗ gesellschaft (Lomb.) Akt. pr. ult. 116,50, Wiener Bantvereinaktien 564,00, Oesterr. Kreditanstalt Akt. pr. ult. 676,50, Ungar. allg. Kreditbankaktien 868,00, Oesterr. Länderbankaktien 535,25, Unionbank⸗
aktien 638,00, Deutsche Reichsbanknoten pr. ult. 117,37, Brüxer Koblenbergb.⸗Gesellsch.⸗Akt. —,—, Oesterr. Alpine Montangesell⸗ schaftsaktien 764,50, Prager Eisenindustrieges.⸗Akt. —,—. London, 23. Januar. (W. T. B.) (Schluß.) 2 ½ % Eng⸗ lische Konsols 791 ½16, Silber prompt 24 ½, per 2 Monate 24¹1⁄1¼, Privatdiskont 2 ½. — Bankeingang 38 000 Pfd Sterl. Paris, 23. Januar. (W. T. B.) (Schluß.) 3 % Franz.
Menute 97,37. Lissabon, 23. Januar. (W. T. B.) Goldagio 8. New York, 23. Jannar. (W. T. B.) (Schluß.) Bei zumeist professionellem Geschäft eröffnete die Börse in fester Haltung, wobei Steels, Harrimanwerte und die Aktien der Chicago, Milwauker and St. Paulbahn die Führung hatten. In der uptsache war die Festigkeit auf den günstigen Bankausweis, die Erhöhung der Stahl⸗ drahtpreise und damit zusammenhängende Deckungen zurückzuführen. Der im weiteren Verlaufe zutagetretende entschiedene Stimmungswechsel
28 8
ging von lebhaften Baissevorstößen aus, 2 die mehrfache Gründe maßgebend waren. Zunächst verstimmte die Einbringung eines An⸗ trages zur gerichtlichen Verfolgung des Stahltrustes beim Kongreß seitens der Regierung, weil der Trust eine ungesetzmäßige Vereinigung von Gesellschaften darstelle. Ferner wurden wieder Befürchtungen wegen einer ungünstigen Entscheidung in dem Harriman⸗Mexyer⸗ ozeß laut; auch glaubte man weniger an die Verteilung eines rtrabonus bei der Consolidated Gas Company. Interventionen und Deckungen führten zwar zu einer 2 9. am Schluß fanden jedoch wieder Realisierungen statt. Canadas behaupteten ihre an⸗ fängliche im Anschluß an London und Berlin erlangte Steigerung. ktienumsatz 545 000 Stück. Tendenz für Geld: Stetig. Geld auf 24 Stunden Durchschn.⸗Zinsrate 2 ½, do. Zinsrate für letztes Darlehn des Tages 2 ¾, Wechsel auf London 4,8255, Cable Transfers 4,8640. Rio de Janeiro, 23. Januar. (W. T. B.) Wechsel auf London 165⁄12.
Kursberichte von auswärtigen Warenmärkten.
Essener Börse vom 23. Januar 1911. Amtlicher Kursbericht. Kohlen, Koks und Briketts. (Preisnotierungen des Rheinisch⸗ Westfälischen Kohlensyndikats für die Tonne ab Werk.) I. Gas⸗ und Flammkohle: a. Gasförderkohle 12,00 — 14,00 ℳ, b. Gas⸗ flammförderkohle 11,00 — 12,00 ℳ, c. Flammförderkohle 10,50 bis 11,00 ℳ, d. Stückkohle 13,50 — 14,50 ℳ, e. Halbgesiebte 13,00 bis 14,00 ℳ, f. Nußkohle gew. Korn I und II 13,50 — 14,50 ℳ, do. do. III 12,75 — 13,25 ℳ, do. do. IV 11,75 — 12,25 ℳ, g. Nuß⸗ gruskohle 0 — 20/30 mm 7,50 — 8,50 ℳ, do. 0 — 50/60 mm 8,50 bis 10,00 ℳ, h. Gruskohle 5,75 — 8,50 ℳ; II. Fettkohle: a. Förder⸗ kohle 10,50 — 11,00 ℳ, b. Bestmelierte Kohle 12,35 — 12,85 ℳ, c. Stückkohle 13,50 — 14,00 ℳ, d. Nußkohle gew. Korn I 13,50 bis 14,50 ℳ, do. do. II 13,50 — 14,50 ℳ, do. do. III 12,75 — 13,75 ℳ, do. do. IV 11,75 — 12,50 ℳ, e. Kokskohle 11,25 — 12,00 ℳ; III. Magere Kohle: a. Förderkohle 9,50 — 10,50 ℳ, b. do. melierte 11,25 — 12,25 ℳ, c. do. aufgebesserte, je nach dem Stück⸗ ebalt 12,25 — 14,00 ℳ, d. Stückkohle 13,00 — 15,00 ℳ, e. Nuß⸗ ohle, gew. Korn I und II 14,50 — 17,50 ℳ, do. do. III 16,00 bis 19,00 ℳ, do. do. IV 11,50 — 13,50 ℳ, f. Anthrazit Nuß Korn I 19,50 — 20,50 ℳ, do. do. II 21,00 — 24,50 ℳ, g. Fördergrus 8,75 bis 9,50 ℳ, h. Gruskohle unter 10 mm 5,50 — 8,00 ℳ; IV. Koks: a. Hochofenkoks 14,50 — 16,50 ℳ, b. Gießereikoks 17,00 — 19,00 ℳ, c. Brechkoks I und II 19,50 — 2,00 ℳ%ℳ; V. Briketts: Briketts je nach Qualität 10,00 — 13,25 ℳ. Markt unverändert. Die nächste Börsenversammlung findet am Donnerstag, den 26. Januar 1911, Nachmittags von 3 ⅛ bis 4 ½ Uhr, im „Stadtgartensaale“ (Eingang Am Stadtgarten) statt.
Magdeburg, 24. Januar. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker 88 Grad o. S. 8,62 ½ — 8,72 ½. Nachprodukte 75 Grad o. S. 690 — 7,05. Stimmung: Ruhig. Brotraffin. I o. F. 18,75 — 19,00. Kristallzucker Im. S. —,—. Gem. Raffinade m. S. 18,50 — 18,75. Gem. Melis I mit Sack 18,00 — 18,25. Stimmung: Ruhig. Rohzucker Transit 1. Produkt frei an Bord Hamburg: Januar 9,05 Gd., 9,10 Br., —,— bez., Februar 9,07 ½ Gd., 9,12 ¾ Br., „— bez., März 9,15 Gd., 9,17 ½ Br., —,— bez., Mai 9,27 ½ Gd.,
für
9,30 Br., —,— bez., August 9,45 Gd., 9,47 ½ Br., —,— bez. — Stimmung: Behauptet.
Cöln, 23. Januar. (W. T. B.) Rüböl loko 63,00, Mai 61,00.
Bremen, 23. Januar. (W. T. B.) (Börsenschlußbericht.) Privatnotierungen. Schmalz. Ruhig. Loko, Tubs und Firkin 53 ½ Doppeleimer 54. — Kaffee. Schwächer. — Offtzielle Notierungen der Baumwollbörse. Baumwolle. Stetig. Upland loko middling 76 ¼.
Hamburg, 23. Januar. (W. T. B.) Petroleum amerik. spez. Gewicht 0,800 ° loko fest, 6,50.
Hamburg, 24. Januar. (W. T. B.) (Vormittagsbericht.) Kaffee. Stetig. Good average Santos März 57 ¼ Gd., Mai 57 ½ Gd., September 56 ¾ Gd., Dezember 55 ¾ Gd. — Zuckermarkt. (Anfangsbericht.) Rübenrohzucker I. Produkt Basis 88 % Rendement neue Usance, frei an Bord Hamburg Januar 9,05, März 9,12 ½, Mai 9,25, August 9,45, Oktober 9,42 ½, Dezember 9,50. Ruhig. 1
Budapest, 23. Januar. (W. T. B.) Raps August 13,85.
London, 23. Januar. (W. T. B.) Rübenrohzucker 88 % Januar 8 sh. 11 ¾ d. Wert, ruhig. Javazucker 96 % prompt 9 sh. 10 ½ d. nominell, ruhig.
London, 23. Januar. (W. T. B.) (Schluß.) Standard⸗ Kupfer stetig, 55 ¼, 3 Monat 56 ½.
Liverpool, 23. Januar. (W. T. B.) Baumwolle. Umsatz: 15 000 Ballen, davon für Spekulation und Export — Ballen. Tendenz: Stetig. Amerikanische middling Lieferungen: Ruhig. Januar 7,84, Januar⸗Februar 7,84, Februar⸗März 7,84, März⸗April 7,85, April⸗Mai 7,86, Mai⸗Juni 7,86, Juni⸗ * 7,82, August⸗September 7,62, September⸗ Oktober 7,25.
Glasgow, 23. Januar. (W. T. B.) (Schluß.) Roheisen fest, Middlesbrough warrants 49/4 ½.
Paris, 23. Januar. (W. T. B.) (Schluß.) Rohzucker stetig, 88 % neue Kondition 27 ½ — 27 ½¾. Weißer Zucker ruhig, Nr. 3 für 100 kg Januar 30 ⅛, Februar 30 ⅞, Mai⸗August 31 ⅜, Oktober⸗Januar 30 ¼.
Amsterdam, 23. Januar. (W. T. B.) Java⸗Kaffee good ordinary 46. — Bancazinn 113.
Antwerpen, 23. Januar. (W. T. B.) Petroleum. Raffiniertes Type weiß loko 19 bez. Br., do. Januar 19 Br., do. Februar 19 ¼ Br., do. März⸗April 19 ½ Br. Ruhig. — Schmalz Januar 125.
New York, 23. Januar. (W. T. B.) (Schluß.) Baumwolle loko middling 14,75, do. für April 14,79, do. für Juni 14,88, do. in New Orleans loko middl. 142½1, Petroleum Refined (in Cases) 8,90, do. Standard white in New York 7,40, do. do. in Philadelphia 7,40, do. Credit Balances at Oil Citv 1,30, Schmalz Western steam 10,35, do. Rohe u. Brothers 10,70, Zucker fair ref. Muscovados 2,95, Getreidefracht nach Liverpool 2, Kaffee Rio Nr. 7 loko 13 ½, do. für Februar 10,92, do. für April 11,03, Kupfer, Standard loko 12,00 — 12,10, Zinn 41,25 — 41,75. — Die Visible Supplies betrugen in der vergangenen Woche: an Weizen 42 101 000 Busbhels, an Canadaweizen 10 712 000 Bushels, an Mais 7 404 000 Bushellzl. 1 1 1“
veröffentlicht vom Berliner Wetterbureau. Drachenaufstieg vom 23. Januar 1911, 8 ¾ — 9 ¼ Uhr Vormittags:
s- Seehöhbe 122 m] 500 m 1000 m 1500 m
Temperatur 89 — 5,1 — 48 — 8,6 — 102 Rel. Fchtgk. () 84 60 40 24 Wind⸗Richtung. NNW NNO NO NO „ Geschw. mps 3 y4 Himmel fast wolkenlos. Vom Temperaturzunahme bis — 2,0 °.
Wetterbericht vom 24. Januar 1911,
Vormittags 9 ¼ Uhr.
Name der
Beobachtungs⸗ station
Meeres⸗
Baromet
auf 0 * niveau u. Schwere
in 45 ° Breite
Wind⸗ richtung, Wind⸗ stärke
Borkum
SW 3
Keitum Hamburg
WSW bedeckt WSWs bedeckt
2vorwiegend deie =— 1 lemlich beiter
Swinemünde
SW 2 beiter
Neufahrwasser
W 2 wolkenl.
— 2 jiemlich beiter
Memel Aachen
NW WSWl bedeckt
3 bedeckt 1 —1
orm. Niederschi
Hannover
2bedeckt 8 —1 meist bewölke
Berlin
1 halb bed. —6 meist bewölkt
Dresden
2 balb bed. — vorwiegend heiter
Breslau
Dhalb bed. —5 semlich heile
Bromberg
2 heiter orwiegend heite
Metz
2 bedeckt meist bewölk
Frankfurt, M.
SW
2 Schnee meist hewölkt
Karlsruhe, B.
SW
1 bedect. 2 meist bewölkt
Windst. bedeckt
(— 3 meist bewölkt
Zugspitze
O 1 beiter
—SVorm. Niedersch
Stornoway
(Wilhelmshar.
bedeckt meist bewölkt
Malin Head
(Kiel) vorwiegend heiter
Valentia
4 bedeckt (Wustrow 1 IU ziemlich heiter
Seilly
bedeckt (Königsbg., Er halb bed. anhalt. Niederste
Abelten
(Cassel
2 wolkig ziemlich heiter
Shtelds
(Magdeburg) vorwiegend heiter
bedeckt
Holvbead
SW 4 wolkig
(Grünberg Schl] Svorwiegend heiter
Isle d'Ain
NO I bedeckt 1
(Mülhaus., Elg meist bewölkt
St. Mathieu
(Friedrichshag) 7 meist bewölkt
Grisnez
“ (Bamberg) W 3 Dunst 3 vorwiegend heiter
Paris
1 bedeckt 0 —
Vlissingen
W 2 Nebel 0 —
Helder
—. meist bevarn — 4 vorwiegend heine
meist bewölt
Bodoe
753,6 SW 6 wolkig
6 2 wolkig e ¹
Christiansund
758,4 SO 4 halb bed.
Skudesnes
762,7 S
8 Regen
Vardö
7332 WSW bedeckt
Skagen
768,0 WSW3 halb bed.
—
Vestervig
766,6 S
2 bedeckt 1
Kopenhagen
771,3 SW
7 halb bed. — 1
Stockholm
766,5 WSWs wolkenl.
— 4
Hernösand
762,1 NW
2 wolkenl.] — 9
Haparanda
754,7 SW 4 heiter
Wisby
768 7 W
6 balb bed. — 1
Karlstad
767,0 W
Archangel 752,7
WSW bedeckt
— 9
Petersburg 762,5
W 2 wolkenl.
en.
Riga 767,6
Windst. wolkenl.
—
Wilna
768,0 W
Pinsk
l bedeckt — 4
766 9 NNW 2 wolkenl. — 8
Warschau
771,5 NW 2 bedeckt
—V2
Kiew
758,5 WNSW Schnee —
Wien
77
1 wolkenl. —5
775,8 Windst. Nebel — 6
Rom
768,1 N
3 wolkenl.
1 Prag 1
Florenz
769,8 O
1 wolkenl.
Cagliari
764,5 NW
1 Nebel
Tborshavn
745,2 SW
7 Regen
Seydisfjord
Seydisf 7809 WSDb beiter Cherbourg 775,0 SW 4 wolkig
Clermont
775,5 Windst.
bedeckt
753 S
2 Dunst
769,4 Windst. wolkenl.
73,6 NS 2 wolkig
lrlelwelelele*
769,3 NW
5 wolkenl.
Hermanstadt 769,8
NW
3 wolkig
Triest 771,1
2 wolkenl.
Brindisi 766,8
6 wolkenl.
Perpignan 771,4
NW
ĩ wolkenl.
Belgrad 763,4
Helsingfors 764,4
WSWI wolkig WNW 2 wolkenl.
Kuopio 760,3
W
I wolkenl.
774,7
Zürich
W
1 bedeckt
Genf
7392 W
Lugano
771,4 N.
1 bedeckt
Säntis
563,8 WSWs wolkenl.
Dunroßneß 756,9
— SSO
3 bedeckt
Moskau 759,4
N 2 bedeckt
Reykjavik
739,7 (5 Uhr Abends)
Portland Bill] 772,6
SDU Ibedeck IN2 Nebel 3 —
Rügenwalder⸗
münde
772,2
W 3 wolkig
Skegneß
770,4 SW
1 wolkig
—
Horta
773,1 SSO
4 bedeckt 15 ve
Coruña
775 mm liegen ü ostwärts verlagert.
773,6
SSWI wolkig 5 —
Ein Hochdruckgebiet bedeckt f ber und
ine Depression unter 730 mm ist ük
herangezogen und breitet sich bis Schottland und Südnon über dem Nordmeer ist das Barometer stark gefallen. —⸗ land herrscht bei schwa
vorwiegend trübes
chen, meist inlandigen Winden außer Frostwetter, der Nordosten hatte Schnerfän⸗ Deutsche Seemat
Theater und Musik.
Konzerte.
Der dritte (vorletzte) Lilli Lehmann⸗Abend am Donnerstag in der Philharmonie war bis auf die „Canzone da batello* laus einer venezianischen Handschrift um 1740), mit der die Künstlerin den Abend einleitete, ausschließlich Brahms gewidmet. Eine kurze, wirkungsvolle Vortragsfolge war geboten und wurde so eesage wie es der Meisterin des Gesanges an dieser Stelle schon so oft nach⸗ erühmt worden ist. Auch diesmal wurden die den Saal bis auf den seßten Platz füllenden Zuhörer von der geistvollen, vorbildlichen Vortragsweise mit fortgerissen und gaben sich nicht eher zufrieden, bis die gefeierte durch mehrere Zugaben und Wiederholungen das Programm erheblich verlängert hatte. Daß ihr ständiger Klavier⸗ begleiter Herr Fritz Lindemann seines Amtes mit musikalischem Feingefühl waltete, bedarf keiner erneuten Bestätigung. Die Lieder „Von ewiger Liebe“ und „Vergebliches Ständchen“ machten ganz besonderen Eindruck und mußten wiederholt werden. — Der Kompositionsabend von Heinz Tiessen im Saal Bechstein verlief, gleichfalls am Donnerstag, ziemlich ergebnislos. In der langen Liederrethe und in einer Klaviersonate zeigten Form und Inhalt noch eine bedenkliche Unreife. Daß das Streben nach Originalität, wie alle jungen Tondichter, auch Heinz Tiessen beseelt, ist wohl nicht zu bezweifeln; es zeitigt jedoch in diesen Kom⸗ vositionen noch keine ansehnlichen Früchte. Außerdem schien die Wahl der ausführenden Kräfte nicht gerade geeignet, diese zweifelhaften Novitäten in das rechte Licht zu setzen. — Wirkliche Freude bereiteten am Donnerstag die Klaviervorträge von Kurt Schubert im Beethovensaal. Der junge Künstler zeigte eine außergewöhnliche pianistische Begabung. Er spielte nach K. Scharwenkas F⸗Moll⸗Konzert für Klavier und Orchester klar und durchsichtig das C⸗Moll⸗Konzert von F. Gernsheim mit Begleitung des Philbarmonischen Orchesters unter des Komponisten Leitung. Die glänzende Virtuosität des Spielers, sein warmer, schöner Ton, seine lebendige Gestaltungskraft traten packend in die Erscheinung bei der Wiedergabe von Liszts Ungarischer Phantasie. Nur ein echter, rechter Künstler kann das Werk zu so hinreißender Wirkung bringen. Die schwungvolle Begleitung des Orchesters, dies⸗ mal unter Führung von Dr. Ernst Kunwald, trug das ihre zur Erzielung einer nebetigen künstlerischen Leistung bei. — Im aus⸗ verkauften Klindworth⸗Scharwenkasaal hatte gleichzeitig Herr Arthur van Eweyk eine beifallsfreudige Zubörerschaft ver⸗ sammelt. Mit seiner glanzvollen, für den kleinen Raum fast zu ewaltigen Stimme sang er Lieder wie „Der Kontrabandiste“ von ö „Der gefangene Admiral“ und „Odins Meeresritt“ von Loewe mit dramatischer Wucht, wußte aber wiederum auch ebenso weiche Töne zu finden in Schumanns „Wer machte dich so krank“ und dem Loeweschen „Der Wirtin Töchterlein“. Außer den vorge⸗ nannten Komponisten wies das Programm noch Schubert auf. Alle Darbietungen, von Herrn Otto Bake am Klavier feinfühlig be⸗ gleitet, waren auserlesene Genüsse. — Joseph Stransky leitete den VI. Symphonischen Musikabend mit dem Blüthner⸗ orchester (Donnerstag) im Blüthnersaal mit Anton Bruckners dritter Symphonie (in D⸗Moll) würdig ein. Die hohen Schönheiten des Werks wurden durch die Art seiner Vorführung den Zuhörern eindringlich zum Bewußtsein gebracht. Man fragt sich dabei immer, wie es möglich war, daß die herrlichen Kompositionen dieses Meisters so schwer Eingang fanden, ja sogar einst dem Fluch der Lächerlich⸗ keit anbeim fallen konnten. Der zweite Teil des Konzerts vermittelte die Bekanntschaft mit einer Tondichtung für Orchester mit einem Baritonsolo „Empedokles“ (nach Hölderlins Tragödie) von James Simon, eine interessante Arbeit, die nur daran krankt, daß sie Reflexion auszudrücken bestrebt ist; immerhin enthält sie aber genug an Stimmungsgehalt, um rein musikalisch zu wirken, besonders in dem gesteigerten Ausdruck des gesanglichen Teils, dem Herr Cornelius Bronsgeest von der Königlichen Oper mit seinem wohlgeschulten Bariton zu voller Geltung verhalf. Auch Gustav Mahlers fesselnde „Lieder eines fahrenden Gesellen“ sang er tonschen und mit fein durchgearbeitetem Vortrag. Den Schluß des genuß⸗ reichen Konzerts bildete Beethovens große Leonoren⸗Duvertüre, deren dinreißende Wiedergabe Herrn Stransky und dem Orchester stürmische und wohlverdiente e eintrug.
1. Untersuchungssachen.
2 Aufgebote, Verlust⸗ und Fundsachen, Zustellungen u. dergl. 3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.
4 Verlosung ꝛc. von Wertpapieren.
5. Kommanditgesellschaften auf Aktien u. Aktiengesellschaften.
Offentlicher
Am Freitag fand der VI. Symphonieabend der König⸗ lichen Kapelle unter der Leitung des Generalmusikdirektors Dr. Richard Strauß statt. Eingerahmt wurden zwei neuzeitige Kom⸗ positionen von Beethovens erster Symphonie in C⸗Dur und Haydns zwölfter Symphonie in B⸗Dur, die so vollendet schön gespielt wurden, daß es sich erübrigt, noch etwas darüber zu sagen. Die Neuheit des Abends war eine Phantasie mit obligaten Harfen: „Vineta“, von dem Harfe⸗ nisten der Kapelle Herrn Franz vertont. Er verwendet die alte Sage der untergegangenen Stadt Vineta in seinem Tongemälde. „Geschickten Tauchern ist es nie gelungen, Vinetas Wunder zu er⸗ gründen; sie tauchten tief ins feuchte Grab und konnten doch nichts finden.“ Er läßt nun seine Taucherin, die holde Musik, in seines Herzens Gründe fahren, damit sie neue Kunde aus diesen Tiefen schürfe und sie der Mitwelt übermittle. Ein (legantes, gefälliges und melodiöses Musizieren, dem man helle Freude 89 besonders in dieser Aus⸗ führung. Es lag ein Duft von berückender Schöne auf dieser Musik. Ihr folgte Richard Strauß’ „Don Quixote“, phantastische Variationen über ein Thema ritterlichen Charakters, über die Neues nicht zu sagen ist. — Emil Otto Hasse, der gleichfalls am Freitag einen Klavierabend in der Singakademie gab, erwies sich als gewandter, gut geschulter Pianist. Als erste Nummer spielte er R. Schumanns C⸗Dur⸗Phan⸗ tasie, kraftvoll im Anschlag und verständig in der Gedankengliederung; nur wurde der Inhalt etwas derb angepockt, so daß die eigentliche dich⸗ terische Stimmung dabei zu kurz kam. — Im Blüthnersaal bewährte sich an demselben Freitag Artur Reinhold als vornehmer Künstler mit glänzenden pianistischen Gaben. Seinen Klaviervorträgen gab er jedesmal eine bestechende Form, die so fein geschliffen, wie der In⸗ halt durchsichtig war. Daß er die virtuose Seite seiner Kunst hech bewertet, bewies das Programm, das neben Bach, Beethoven, Schubert auch die Tausigsche Bearbeitung von Webers „Aufforderung zum Tanz“ brachte und verschiedene Kompositionen von Liszt. Wie innerlich dabei sein Spiel sein kann, kam in Liszts „Consolation“ zum Ausdruck; in Liszts „Chasse“ führte der charakteristische Rhythmus in seiner lebensvollen Beweglichkeit unter seinen Händen eine beredte Sprache. — Die Elitekonzerte erfreuen sich der ganz besonderen Gunst des Berliner Publikums, das beweist jedesmal der überfüllte Saal der Philharmonie. Es sind auch immer Genüsse bester Art, die dort geboten werden. Am Freitag waren Susanne Dessoir, Heinrich Knote und Joan Manén berufen worden. Den stärksten Beifall erntete Heinrich Knote. Obwohl ihn die Art seines Vor⸗ trages mehr auf die Opernbühne als in den Konzertsaal weist, war es doch eine Freude, seine prächtige, blühende Stimme zu hören, die in Liedern von Brahms, Schumann und Strauß und am besten im Gebet aus „Rienzi“ von Wagner zur Geltung kam. Stürmischer Beifall lohnte seiner Leistung und erzwang sich noch einige Zugaben. Susanne Dessoir zeigte ihre feine, anmutige Vortragsart in Volksliedern und erntete damit gleichfalls reichen Beifall. Das Programm vervollständigte Joan Manén, dem mehr das Virtuose als das Innerliche liegt, durch Vortrag des Violinkonzerts in D⸗Dur von Mozart und Stücken von Sarasate und Wieniawsky. 2
Der vorteilhaft bekannte Pianist Richard Rößler gab am Sonnabend mit dem Philharmonischen Orchester unter Dr. E. Kunwalds Leitung in der Singakademie ein Konzert, das von starkem Erfolge begleitet war. Er brachte Mozarts liebens⸗ würdiges B⸗Dur⸗Konzert und Beethovens köstliches Es⸗Dur⸗Konzert mit starkem Stilgefühl, mit warmem künstlerischen Empfinden und tadellos in der Form zu Gehör; man konnte an diesen Dar⸗ bietungen eine uneingeschränkte Freude haben. Zwischen den beiden klassischen Tondichtungen erschien eine neue Komposition Richard Rößlers, das H⸗Moll⸗Konzert für Klavier und Orchester, zum ersten Male vor der Oeffentlichkeit. Wenn es auch nicht übermächtig wirkte, so war es doch in allen Sätzen interessant. Noch etwas ungestüm geht die thematische Entwicklung vor sich, aber sie wahrt überall künstlerische Würde und wird nie alltäglich; die Melodien fließen leicht dahin, und im letzten Satz wirkt ein lebhaftes jugend⸗ frisches Temperament stark antegend. Die äußere Gestalt hält sich von jeder gesuchten Künstelei fern und spricht durch ihre schlichte Natürlichkeit wohltuend an. Weder der Komposition noch den pianistischen Leistungen Rößlers fehlte es an herzlichem Beifall. — Die Klaviervorträge von Helena von Lopuska, die gleichzeitig im Saal Bechstein zu hören waren, wirkten ziemlich grob⸗
Anzeiger.
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körnig. Ueber der Wucht, mit der Form und Inhalt angepackt wurden, kam das eigentlich künstlerische Element in den Darbietungen zu kurz. — Die Herren Edouard Risler (Klavier) und Jean Gerardy (Violoncello) hatten am Sonnabend im Beethovensaal eine zahlreiche Zuhörerschaft versammelt, die sich an den reichen Gaben dieser beiden Meister ihres Faches erbauen konnte. In seiner einfachen, ruhig⸗vornehmen Art erschöpfte der berühmte Klavier⸗ virtuose wie immer den Inhalt der dargebotenen Kompositionen, und Herr Gerardy ließ mit seinem beseelten, vollen, blühenden Ton und stilgerechten Vortrage gleichfalls alle Schönheiten der von ihm wiedergegebenen Tonwerke kunstvollendet hervortreten.
Das zweite Sonntagskonzert des zweiten Zvpklus dieser volks⸗ tümlichen Musikaufführungen des Schillertheaters in Char⸗ lottenburg hatte sich am 22. d. M. außer der Mitwirkung der bereits früher bewährten Solisten: Otto Bakes (Klavier), der Professoren Heinrich Grünfeld (Cello) und Florian Zajic (Violine) sowie des Kammermusikers Hans Hasse (Viola) noch derjenigen des Kammersängers Felix Senius zu erfreuen, dessen wohlklingender Tenor in einer Reihe von Liedervorträgen die sonstigen gebotenen Genüsse noch vermehrte. Außerdem fügte sich noch die Geigerin Fräulein Gertrud Steiner dem Ensemble mit gutem Anpassungsvermögen ein. Dem Leiter der Veranstaltung, Herrn Professor Zajic gebührt auch diesmal volle Anerkennung, die sich auch in lebhaften Beifalls⸗ kundgebungen dartat. — Das populäre Sonntagskonzert des Blüthner⸗Orchesters brachte an demselben Tage Webers OQuvertüre zur „Euryanthe“, die „Danse macabre“ von Saint⸗ Saëns, drei Stücke aus „Fausts Verdammnis“ von Berlioz und Tschaikowskys Ouvertüre 1812 in der künstlerisch vornehmen Wieder⸗ gabe dieses bewährten, rührigen Tonkörpers unter Herrn Hofkapell⸗ meister Eduard von Strauß' Leitung. Dazwischen trug Herr Hans Scheulen das Violoncellokonzert in C⸗Moll von Jules de Swert recht annehmhbar vor und Fräulein Lucie Alice König sang außer einer Arie aus der „Widerspenstigen Zähmung“ noch einige Lieder von Brahms. Obwohl bei der hier schon bekannten Sängerin Stimme und Vortrag nicht immer im Ebenmaß stehen und auch ein wenig mehr Natürlichkeit in der Darbietungsart wünschenswert gewesen wäre, konnte der Gesamteindruck ihres Gesanges doch befriedigen. — Die bekannte Geigerin Helene Bornemann⸗Ferchland kon⸗ zertierte in Gemeinschaft mit dem Pianisten Waldemar Lütschg greichzettig im Saal Bechstein unter großer Anteilnahme der Zu⸗ örerschaft. Der ihr schon früher nachgerühmte sichere Bogen⸗ strich, das saubere, klare und klangschöne Spiel sowie die temperamentvolle Vortragsweise kamen auch diesmal zur Geltung und schufen in der Wiedergabe der Sonaten Op. 7 von Juon, in B⸗Dur von Mozart dem Brahmsschen Sonatensatz und Introduktion und Variationen von Schubert einen vollen künst⸗ lerischen Genuß. Daß durch eines solch bedeutenden Pianisten Mit⸗ wirkung die Veranstaltung einen erhöhten Reiz hatte, bedarf kaum der Erwähnung. Die Ne. Komposition fand derartigen Beifall, daß die Künstler sich zu einer Zugabe entschließen mußten. — “ erwähnt sei hier ein Rezitationsabend, den Fräulein Sophie Hessemer kürzlich im ausverkauften Choralionsaal ver⸗ anstaltete. Mit angenehm klingendem, klaren Organ, tiefem Empfinden und viel Temperament brachte sie die einzelnen Nummern ihrer außerordentlich geschickt und abwechslungsreich zusammenge⸗ stellten Vortragsfolge zum Gehör und innerlichen Verständnis des Auditoriums. Hervorhebung verdient u. a. das „Todeslied“ von Freiherrn von Levetzow, das sogar wiederholt werden mußte. Auch die melodramatisch (Klavier: Herr Alexander Schwartz und Harfe: Fräulein Virginia Goletti) vorgetragenen Werke hinterließen einen nach⸗ haltigen Eindruck, unter diesen besonders das „Bilderbuch ohne Bilder“ von Andersen, zu dem der vorgenannte Pianist eine recht gefällige und der Stimmung gut angepaßte Musik geschrieben hatte. Auch Rudolf Presbers heitere Muse war mit der Dichtung „Die kleine Lampe“ gut vertreten. B1““ 8 5. 8.
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6. Erwerbs⸗ und tas ssesauebnn 7. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten.
8. Unfall⸗ uno Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. 9. Bankausweise. 8“
10. Verschiedene Bekanntmachungen. 8
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ganz Europa, Mam⸗ ; der nördliche Teu⸗
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(92044]) Fahnenfluchtserklärung.
In der Untersuchungssache gegen den Musketier Ernst Waldemar Schulz der 6. Kompagnie In⸗ fanterieregiments Nr. 149, wegen Fahnenflucht, wird auf Grund der §§ 69 ff. des Militärstrafgesetzbuchs sowie der §§ 356, 360 der Militärstrafgerichtsordnung der Beschuldigte hierdurch für fahnenflüchtig erklärt.
Bromberg, den 21. Januar 1911.
Gericht der 4. Division.
[92045]
In der Untersuchungssache gegen den Musketier Larl Pierron der 7. Kompagnie Infanterieregiments Ir 16, wegen Fahnenflucht, wird auf Grund der 869 ff. des Militärstrafgesetzbuchs sowie der §§ 356, 60 der Militäͤrstrafgeri Hisoednung der Beschuldigte hierdurch für fahnenflüchtig erklärt.
Düsseldorf, den 21. Januar 1911.
Königliches Gericht der 14. Division.
[92048] Fahnenfluchtserklärung.
In der UÜntersuchungssache gegen überzähligen Unteroffizier (Hilfshoboist) Rudolf Emil Hermann ranz Fritz Friedrich Lüpke 11. Komvagnie In⸗ anterieregiments Nr. 130, wegen Fahnenflucht, wird auf Grund der §§ 69 ff. des Militärstrafgesetzbuchs sowie der 356, 360 der Militärstrafgerichts⸗ ordnung der Beschuldigte hierdurch für fahnen⸗ flüchtig erklärt. 8 Metz, den 18. Januar 1911.
Gerict der 33. Drpison. [92049) *
8. Staatsanwaltschaft eere— Die in der Strafsache gegen den am 17. Februar 890 geborenen Schlossergesellen Hermann Müller von Aulendorf, O.⸗A. Waldsee, wegen Verletzung der Wehrpflicht, durch Beschluß der Strafkammer des 8. Landgerichts Ravensburg vom 3. Dezember 1910 verfügte Vermögensbeschlagnahme ist durch Urteil
1) Untersuchungssachen.
desselben Gerichts vom 4. Januar 1911 wieder
aufgehoben worden. 1“
Den 20. Januar 1911. 8 Staatsanwalt Heller.
[92047]
Die am 29./26. XI. 1910 gegen den Rekruten Fran Knopp vom Landw.⸗Bez. II Hamburg er⸗ assene Fahnenfluchtserklärung wird zurückgenommen, da der .v en wer gen ist.
Schwerin,
— den 17. Januar 1911.
Gericht der 17. Division. III c Nr. 294. Der Gerichtsherr: Dr. Reuter, Kriegsgerichtsrat. gung.
v. Pritzelwitz. [92046] Verfü
Die unter dem 13. Juli 1907 gegen den Dragoner Wilhelm Engelmann der 1. Esk. Westf. Dragoner⸗ Regts. Nr. 7 erlassene Fahnenfluchtserklärung wird aufgehoben.
Trier, 20. 1. 1911.
Gericht der 16. Division.
— —
2) Aufgebote, Verlust⸗u. Fund⸗ sachen, Zustellungen u. dergl.
[91628] Zwangsversteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das in Berlin, Puttkamerstr. 15, belegene, im Grundbuche von der Friedrichstadt Band 26 Blatt Nr. 1828 zur Zeit der Eintragung des S F auf den Namen 1) des Kaufmanns Karl David, Charlotten⸗ burg, Philippistr. 10, 2) des Kaufmanns Otto Herbst, Schöneberg, Kolonnenstr. 12, zu gleichen Rechten und Anteilen eingetragene Grundstück, be⸗ stehend aus a. Vorderwohnhaus mit rechtem und linkem Seitenflügel und Hof, b. Remisen⸗ und Klosettgebäude quer, am 20. März 1911, Vor⸗
mittags 10 Uhr, durch das unterzeichnete Gericht, an der Gerichtsstelle, Neue Friedrichstr. 12/15, Zimmer Nr. 113/115, III. Stockwerk, versteigert werden. Das Grundstück ist als in den ungetrennten Hofräumen belegen mit einer Fläche im Kataster nicht nachgewiesen. In der Gebäudesteuerrolle hat es die Nr. 1503 und es ist bei einem Nutzungswert von 15 480 ℳ zu 608,40 ℳ Gebäudesteuer veranlagt. Der Versteigerungsvermerk ist am 23. Dezember 1910 in das Grundbuch eingetragen. — 87 K. 168. 10. Berlin, den 7. Januar 1911. Königliches Amtsgericht Berlin⸗Mitte. Abteilung 87.
[91629] Zwangsversteigerung.
Im Wege der Ivan svollstreckung soll das in Berlin, Langestr. 21, belegene, im Grundbuche von der Königstadt Band 28 Blatt Nr. 2006 zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks auf den Namen der Witwe Marie Jacobsohn, geb. Karbe, und der Geschwister Jacobsohn, Arnold, Gustava und Bertha, in Berlin, Düsseldorferstr. 23, ein⸗ getragene Grundstück, bestehend aus: a. Vorder⸗ wohnhaus mit linkem Seitenflügel und zwei Höfen, b. Doppelquerwohngebäude mit linkem Rückflügel, am 27. März 1911, Vormittags 11 Uhr, durch das unterzeichnete Gericht — an der Gerichts⸗ stelle —, Neue Friedrichstraße 12/15, Zimmer Nr. 113/115, III. Stock, versteigert werden. Das 6 a 98 qm große Grundstück, Parzelle 2118/345 des Kartenblatts 44 der Gemarkung Berlin, hat in der Grundsteuermutterrolle die Artikelnummer 10 433, in der Gebäudesteuerrolle die Nummer 3221 und ist bei einem jährlichen Nutzungswert von 13 500 ℳ zu 516 ℳ Gebäudesteuer veranlagt. Der Versteigerungs⸗ vermerk ist am 29. Dezember 1910 in das Grund⸗ buch eingetragen. — 87. K. 176. 10.
Berlin, den 16. Januar 1911.
Königliches Amtsgericht Berlin⸗Mitte. Abt. 87.
[91630] Zwangsversteigerung. Im Wege der Fe svn soll das in
Berlin, Langestr. 20, belegene, im Grundbuche von
der Königstadt Band 28 Blatt Nr. 2007 zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks auf den Namen der Witwe Marie Jacobsohn, geb. Karbe, und der Geschwister Jacobsohn Arnold, Gustava und Bertha in Berlin, Düsseldorferstr. 23, eingetragene Grundstück, bestehend aus a. Vorderwohnhaus mit rechtem Rückflügel und zwei Höfen, b. Wohngebäude rechts, c. Doppelquerwohngebäude mit rechtem Seitenflügel, am 27. März 1911, Vormittags 10 Uhr, Pne das unterzeichnete Gericht, an der Gerichtsstelle, Neue Friedrichstr. 12/15, III. Stock, Zimmer 113/115, versteigert werden. Das 6 a 93 qm große Grundstück, Parzelle 2117/345 des Karten⸗ latts 44 der Gemarkung Berlin, hat in der Grund⸗ steuermutterrolle die Artikelnummer 20 678, in der Gebäudesteuerrolle die Nummer 3220, und ist bei einem jährlichen Nutzungswert von 13 460 ℳ zu 516 ℳ Gebäudesteuer veranlagt. Der Versteige⸗ rungsvermerk ist am 29. Dezember 1910 in das Grundbuch eingetragen. — 87 K. 177. 10.
Berlin, den 16. Januar 1911.
Königliches Amtsgericht Berlin⸗Mitte. Abt. 87.
[91627] Zwangsversteigerung. —
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das in Reinickendorf helegene, im Grundbuche von Reinicken⸗ dorf Band 64 Blatt Nr. 1928 zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks auf den Namen des Maurermeisters Hermann Fechner in Berlin ein⸗ getragene Grundstück am 17. März 1911, Vor⸗ mittags 10 Uhr, durch das unterzeichnete Gericht, an der Gerichtsstelle, Brunnenplatz, Zimmer Nr. 30 1 Treppe, versteigert werden. Das in Reinickendorf an der Augusta Viktoria⸗Allee belegene Grundstück besteht aus dem Ackerstück Kartenblatt 1. Parzelle 1738/27 von 9 a 74 qm Größe und ist in der Grundsteuermutterrolle des Gemeindebezirks Reinicken⸗ dorf unter Artikel Nr. 1911 mit 0,23 Taler ver⸗ zeichnet. Der Versteigerungsvermerk ist am 12. Januar 1911 in das Grundbuch eingetragen.
Berlin, den 18. Januar 1911. Königliches Amtsgericht Berlin⸗Wedding. Abteilung 6