im Laufe des Winters den Hafenplätzen zugeführt werden 698 sodaß oße Frühjahrsverschiffungen zu erwarten sein werden. Einstweilen orgen die von den Käufern in den letzten Monaten angehäuften
Vorräte dafür, daß der für einige Zeit zu erwartende Ausfall in den Weltverschiffungen nur geringen Einfluß auf die Gestaltung der Preise haben kann. Im Hafen von Genua hat der Warenandrang jetzt
etwas nachgelassen; die Stauung ist aber trotzdem noch nicht ganz gehoben. Da jedoch für die nächsten Monate verhältnismäßig wenig
Ware erwartet wird, ist anzunehmen, daß sich die Lage bald durch⸗
greifend bessern wird. .“ 4
Hartweizen. Die Preise sind bei kleinen Umsätzen etwas ge⸗
stiegen, trotzdem wenig Nachfrage vorhanden war. .
Mais ist nominell stark gestiegen. Platamais kann aber hier aus zweiter Hand noch wesentlich unter Ursprungspreisen gekauft werden. Hafer. Das Geschäft in Hafer ist immer noch sehr still und fast um satzlos. Es macht sich aber namentlich für entferntere Termine
eine bessere Nachfrage geltend. 8 8
0 Die Preise stellten sich am 5. Januar 1911 für 100 kg cif enua:
Ghirka Ulka Nicolaieff, prompte, und Januar⸗Märzverschiffung,
18 ⅞ bis 18 ¾ Fr., Ulka Taganrog, Eröffnung, 19 ¼½ — 19 ⅞ Fr., Ulka
Novorossisk, schönes Muster, fur Februar 20 Fr., Donauweizen,
Januar⸗Märzverschiffung, 19 ½ — 20 ¼ Fr., Plataweizen, Januar⸗Februar⸗
verschiffung, 20 ½ Fr., italienischer Landweizen, lombardische Mittel⸗
qualität, 26,50 — 26,75 Lire franko Mailand, Mehl weiß Ia 34,50
bis 35 Lire franko Genua, Novorossisk Hartweizen, Januar⸗März⸗
verschiffung, 195 — 19 ½ Fr., Taganrog Hartweizen, Eröffnung und
April⸗Juniverschiffung 19 ¼ Fr., gelber Platamais, Januarverschiffung, 13 ½ Fr., desgl. aus zweiter Hand, 12 ½ Fr., roter Platamais,
schwimmend, 14 Fr., Mais, lombardische Mittelgualität, 16,50 bis
17 Lire franko Mailand, Platahafer, Januar⸗Februarverschiffung, 12 ¼ Fr., italienischer Haßer, lombardische Mittelqualität, 19,25 bis
19,75 Lire franko Mailand. 8 84
Die Getreidevorräte in Genua betrugen schätzungsweise: am 30. 11. 1910 am 31. 12. 1910 d 8 “
2 — 23 000
Weichweizen 34 000
Hartweizen.
Mais. 80 000
Hafer. 9H5
, 3 000. MNach Savona wurden im Dezember 1910 896 312 t Weizen und 789 650 t Hafer eingeführt, wovon nichts auf Lager blieb. (Bericht des Kaiserlichen Generalkonsulats in Genna vom 21. Januar 1911.)
Verkehrswesen.
In Prinzenbucht in Deutsch⸗Südwestafrika, etwa 60 km südlich von Lüderitzbucht, ist eine Reichstelegraphen⸗ anstalt für den internationalen Verkehr eröffnet worden. Die Worttaxe für Telegramme dahin ist dieselbe wie für Telegramme nach den übrigen Anstalten des Schutzgebiets. Sie beträgt zurzeit 2 ℳ 75 ₰. 8 . Theater und Musik. 8
Im Königlichen Schauspielhause geht morgen, Freitag, Ernst von Wildenbruchs Schauspiel „Der Deutsche König“ mit Herrn Staegemann in der Titelrolle in Szene. Außer ihm wirken in den Hauptrollen die Damen Butze, von Arnauld, Ressel und Willi sowie die Herren Sommerstorff, Geisendörfer, Pohl, Werrack, Boettcher, Nesper, Vallentin, Mannstädt, Zeisler, Patry und Gode mit. S
Im Neuen Königlichen Operntheater wird in der am Sonntag, Abends 7 ½ Uhr, stattfindenden Aufführung von Goethes „Faust“ (Gastspiel des Neuen Schauspielhauses) Rudolf Christians zum ersten Male in Berlin den Faust spielen. Diese Vorstellung wird zu ermäßigten Preisen veranstaltet. Der Vporverkauf hat bei Wertheim und an der Theaterkasse des Neuen Khöniglichen Operntheaters bereits begonnen.
Der Deutsche Schillerbund erläßt folgende Einladung: Die zweiten, vom Deutschen Schillerbund veranstalteten„National⸗ festspiele für die deutsche Jugend“ am Weimarischen Hoftbeater finden in diesem Jahre vom 25. Juli bis 12. August in drei Wochenreihen statt. An sämtliche Gymnasien, Real⸗ gymnasien, Oberrealschulen, Realschulen, Lehrer⸗ und Lehrerinnen⸗
86 88 “ seminare sowie verwandte Anstalten des Deutschen Reichs und des deutschen Auslandes ergeht die Einladung, die Schüler ihrer obersten Klassen teilnehmen zu lassen. Die drei Wochen⸗ reihen setzen sich folgendermaßen zusammen: Hebbels „Nibelungen“ (1. und 2. Teil) am 25. Juli, 1. und 8. August, (3. Teil) 26. Juli, 2. und 9. August, Shakespeares „Wie es euch gefällt“ 28. Juli, 4. und 11. August, Schillers „Räuber“ 29. Juli, 5. und 12. August. Der Eintritt zu den Vorstellungen und zu den Weimarer Sehens⸗ würdigkeiten ist für deutsche Schüler unentgeltlich. Anmeldungen können schon jetzt und müssen vor dem 15. Mai erfolgen.
Mannigfaltiges. Berlin, 26. Januar 1911.
In der Budgetkommission des Reichstags gab gestern der Staatssekretär des Reichsmarineamts von Tirpitz auf eine An⸗ frage nach der Ursache des Unfalls des Unterseeboots „U 3“ nach dem Bericht des „W. T. B.“ folgende Erläuterungen ab:
Der Wassereinbruch in das Boot erfolgte durch den nicht völlig abgeschlossenen Ventilationsschieber des Mastes, dessen Gestänge sich festgefressen hatte, kurz bevor der Schieber in seiner Nullstellung stand. Nach Lage der Dinge kann niemandem von der Be⸗ satzung hieraus ein I gemacht werden. Bemerkt. sei, 8 unsere Unterseeboote von „U 5“ ab einen doppelten Venti⸗ lationsschieber haben, und daß auf „U 3“ ein zweiter Schieber eingebaut werden sollte. Durch den Wassereinbruch in den hinteren Teil des in der Trimmlage befindlichen Bootes trat sofort eine relativ starke Senkung des Hecks ein, wodurch der Wassereintritt mit Zu⸗ nahme des Wasserdrucks vermehrt wurde. Die sofort angestellte elektrische Lenzpumpe versagte aus noch näher zu untersuchender Ursache. Erst hierdurch wurde die Undichtigkeit des Ventilations⸗ schiebers zur Kalamität. Der Versuch des Kommandanten, das Boot auf Land zuzusteuern, mißlang bald, weil die elektrische Kaft ver⸗ sagte. Innerhalb des Bootes geschah dann ruhig und ziel⸗ bewußt, was auch schon durch die amtlichen Veröffentlichungen bekannt geworden ist: Die Mannschaft ging auf Befehl des Kommandanten in den Bugraum und schloß die wasserdichte Tür hinter sich ab, dichtete sie auch noch durch Taschentücher und Stangen gegen die nachdringenden schädlichen, den ausgelaufenen Akkumulatoren entströmenden Gase. Erwähnt sei hierbei, daß es leider zurzeit noch keinen verwendbaren Ersatz für die mit flüssiger Säure ge⸗ füllten Akkumulatoren gibt. Sonstige schädliche Gase, wie sie in den Unterseebooten anderer Nationen gelegentlich aufgetreten sind, haben wir zu vermeiden verstanden. Der Kommandant begab sich trotz Abredens der Besatzung auf seine Manöverstation im Kommando⸗ turm, von wo aus er die Hähne der Ausblasevorrichtung weiter bediente. Auf die Mitnahme der zur Luftverbesserung vorhandenen Atmungsflaschen verzichtete er anscheinend in der Annahme, daß dies entbehrlich sei. Der Staatssekretär gab dann eine eingehende Schilderung der Rettungsarbeiten und begründete nochmals, warum es nach Lage der Dinge von allen Gesichtspunkten aus richtig
ewesen sei, zunächst die vorhandenen Schwimmkräne zu den Rettungsarbeite heranzuziehen. Er wies auf das große see⸗ männische Geschic hin, mit dem später „Vulkan“ bei dunkler Nacht und Seegang über das wieder versenkte Unterseeboot plaziert wurde. Ebenso auch darauf, daß das Heißen des Bootes, der erste wirkliche Rettungsversuch dieser Art, nach Anschlagen der Takel glatt vonstatten ging. Er erwähnt, daß die Insassen des Turmes genau auf den Stellen gefunden wurden, die ihnen ihre Tätigkeit nach der Manöverrolle anweist. Der Gesichts⸗ ausdruck und ihre Haltung ließen auf ein ruhiges Entschlafen ohne Todeskampf durch allmählichen Mangel an Sauerstoff schließen. Der Matrose Rieper gab, als er durch einen Offizier herausgetragen wurde, noch deutliche Lebenszeichen von sich. Hervorgehoben sei nochmals, daß das Verhalten der Besatzung nach jeder Richtung vorzüglich war. Die Offiziere und die Ingenieure haben im besonderen vollauf ihre Pflicht getan, haben den Kopf oben behalten und waren die Letzten, die bei der Rettung das Boot verließen. Der Staatssekretär fuhr dann fort: Alle Ge⸗ fahren würden sich bei einem Betriebe wie dem Unterseebootfahren nicht ganz ausschalten lassen. Immerhin sei es uns gelungen, eine ganze Reihe von Gefahrenquellen zu beseitigen. Auf das Vermeiden schädlicher Gase sei schon oben hingewiesen. Unsere Boote hätten im Gegensatz zu denen anderer Nationen druckfeste Schotten. Dieses Schottsystem würde bei den neuen Booten noch weiter ausgebaut. Alle vorhandenen Sicherheitseinrichtungen: Telephonboje, Hebebojen, Schlippen des Bleigewichts, Luftzufuhr von außen, Lufterneuerung von innen, hatten gearbeitet und zur Rettung der Leute
wesentlich beigetragen. „U 3“ sei dabei ein älteres Boot, die neueren verfügten über noch vollständigere Einrichtungen. So sei es z. B. möglich, dort auch dem Kommandoturm von außen frische Luft zuzu⸗ führen. Selbstverständlich seien durch den Unfall eine Reihe von Er⸗ fahrungen gemacht worden, die eingehend durchdacht und für die Ver⸗ mehrung der Sicherheit des Personals benutzt werden würden. Man könne mit Recht sagen, daß wir bezüglich der Sicherheitseinrichtungen hinter keiner Nation zurückständen, und die Unterseebootsbesatzungen hätten alle Ursache, diesen Sicherheitseinrichtungen zu vertrauen.
Zum Besten des preußischen Frauen⸗ und Jungfrauen⸗ vereins hat dessen Feee Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Eitel⸗Friedrich von Preußen einige Originalstudien in Aquarell her⸗ gegeben, die als farbige Wohltätigkeitskarten vervielfältigt sind. Die
Studien behandeln holsteinsche Bauernhäuser.
Krankenhausbüchereien. — Die Deutsche Dichter⸗ Gedächtnisstiftung hat mit Hilfe eines von ihr gesammelten -s von mehr als 10 000 ℳ die Schaffung von besonderen
ankenhausbüchereien in Fluß gebracht. Sie hat damit begonnen, eine Büchersammlung für Krankenhäufer in mehreren hundert Exemplaren zusammenzustellen. Diese als Grundstock für eine Krankenhausbücherei gedachte Sammlung besteht aus 28 Bänden, die sowohl allgemein literarisch als auch besonders unter dem Gesichts⸗ punkt aufs sorgfältigste ausgewählt sind, daß sie die Kranken nicht schädlich erregen, vielmehr dazu beitragen, ihnen über trübe Gedanken und Stimmungen hinwegzuhelfen. Die Einbände bestehen aus Dermatoidleinen und sind biegsam, sodaß das Buch, über den Rücken umgelegt, in einer Hand gehalten werden kann. Kranken⸗ häuser erhalten die Sammlung gegen Erstattung der Einband⸗ und Portokosten im Gesamtbetrage von 20 ℳ, während die Bücher an Privatpersonen nur zum Ladenpreise abgegeben werden. Bestellungen auf diese erste Sammlung, der sich weitere ergänzend anschließen sollen, sind an die Abteilung für Krankenhausbüchereien der Deutschen Dichter⸗ Gedächtnisstiftung in Hamburg⸗Großborstel zu richten. 1
b.
Hannover, 25. Januar. (W. T. B.) Die Studenten⸗ schaft der Tierärztlichen Hochschule hat in einer heute nach⸗ mittag abgehaltenen Versammlung einstimmig beschlessen, von Donnerstag ab die Vorlesungen und Uebungen an der Hochschule wieder zu besuchen. Der Streik wurde als beendet erklärt. (Vgl. Nr. 21 d. Bl.)
Epernay, 26. Januar. (W. T. B.) Der Präfekt hat den Weinhändlern verboten, die für sie auf dem Bahnhof an⸗ gekommenen 1100 Fässer Wein nach den Kellern zu bringen, da der Wein nicht aus der Champagne stamme. (Vgl. Nr. 18 d. Bl.)
Lissabon, 25. Januar. (W. T. B.) In der Nähe von Olhao ist ein Fischdampfer mit einer Barke zusammen⸗ gestoßen. Die Barke ist mit elf M gegangen.
Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.
Täbris, 26. Januar. (W. T. B.) Nach der Ankunft Rachim Khans sind viele Revolutionäre, Anhänger Tegisadehs und Gegner des Generalgouverneurs, verhaftet worden, unter ihnen der frühere Polizeimeister Emir Chischmed, der dabei verwundet wurde.
El Paso, 26. Januar. (W. T. B.) Aus Casas Grandes (Mexiko) wird gemeldet, daß die Aufständischen seit gestern Alt⸗Casas Grandes belagern.
New York, 26. Januar. (W. T. B.) Der „New York Herald“ meldet aus La Ceiba (Honduras): Nach tagelangen Kämpfen zwischen den Regierungstruppen und den Aufständischen ist die Stadt gestern in die Hände der Revolutionäre gefallen.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten, Zweiten und h““ ¼
nn der Besatzung unter⸗
1 6
Theater.
Königliche Schanspiele. Freitag: Opern⸗ haus. Auf Allerhöchsten Befehl:⸗Galaoper. Das Abonnement, die ständigen Reservate sowie die Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Neu ein⸗ studiert: Die Zauberslöte. Oper in zwei Auf⸗ zügen, Dichtung nach Karl Ludwig Giesecke, von Enmanuel Schikaneder. Musik von Wolgang Amadeus Mozart. (Die sechs Szenen des zweiten Teils). Musikalische Leitung: Herr Generalmusikdirektor Dr. Muck. Regie: Herr Regisseur Bachmann. An⸗ fang 8 Uhr.
Schauspielhaus. 27. Abonnementsvorstellung. Der deutsche König. Schauspiel in fünf Akten von Ernst von Wildenbruch. Regie: Herr Regisseur Patry. Anfang 7 ½ Uhr.
Sonnabend: Opernhaus. 26. Abonnementsvor⸗ stellung. (Gewöhnliche Preise.) Dienst⸗ und Frei⸗ plätze sind aufgehoben. Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg. Romantische Oper in drei Akten von Richard Wagner. Anfang 7 Uhr.
Schauspielhaus. 28. Abonnementsvorstellung. Ein Schritt vom Wege. Anfang 7 ½ Uhr. “
Deutsches Theater. Freitag, Abends 7 ½ Uhr: Ein Sommernachtstraum. Sonnabend, Abends 7 Uhr: Zum ersten Male: Wieland. Kammerspiele. Freitag, Abends 8 Uhr: Gawän. Sonnadend: Lanzelot.
8 8 “ 8
Berliner Theater. Freitag, Abends 8 Uhr: Bummelstudenten. Posse mit Gesang und Tanz in fünf Bildern nach E. Pohl und H. Wilkens. Musik von Conradi.
Sonnabend, Nachmittags 3 ¼ Uhr: Macbeth. — Abends: Bummelstudenten.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Einer von unsere Leut. — Abends: Bummelstudenten.
2
Abends 8 Uhr:
Lessingtheater. Freitag, Anatol.
Sonnabend: Die Ratten. Sonntag Nachmittags 3 Uhr: Das Konzert. —
NUeues Schauspielhauns. Freitag, Nachmittags
3 Uhr: Die Hosen des Herrn von Bredow.
(Schülervorstellung zur Feier von Kaisers Geburts⸗
tag.) — Abends 8 Uhr: Das kleine Schokoladen⸗ mädchen.
Sonnabend: Das kleine Schokoladenmädchen.
3 8 1I16“
Aomische Oper. Freitag, Abends 8 Uhr: Tiefland.
Sonnabend: Die Boheème.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Hoffmanns Er⸗ zählungen. — Abends: Liebelei. 8
Schillertheater. 0. (Wallnertheater.) Freitag, Abends 8 Uhr: Husarensieber. Lustspiel in vier Akten von Gustav Kadelburg und Richard Skowronnek. .“
Sonnabend: Der Himmel auf Erden.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Ehre. Abends: Sodoms Ende.
Charlottenburg. Freitag, Abends 8 Uhr: Der Himmel auf Erden. Schwank in drei Akten von Julius Horst.
Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Das Käthchen von Heilbronn. — Abends: Nathan der Weise.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Prinz Friedrich von Homburg. — Abends: Das Urbild des Tartüff.
Theater des Westens. (Station: Zoologischer Garten. Kantstraße 12.) Freitag, Abends 8 Uhr: Das Puppeumädel. Vaudeville in drei Akten von Leo Stein und Dr. A. M. Willner. Musik von Leo Fall.
Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Rotkäppchen. — Abends: Das Puppenmädel.
Sonntag, Nachmittags 3 ½ Uhr: Die geschiedene Frau. Operette in drei Akten von Victor Léon. a. von Leo Fall. — Abends: Das Puppen⸗ mädel.
Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Freitag, Abends 8 Uhr: Zum ersten Male: Der unbekaunte Tänzer.
Sonnabend und folgende Tage: Der unbekannte
Tänzer. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Das Leutnants⸗
Restdentheater. (Direktion: Richard Alexander.) Freitag, Abends 8 Uhr: Pariser Menu.
Gänge von Georges Feydeau und Veber⸗Abric. Sonnabend und folgende Tage: Pariser Menu. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der Floh im Ohr.
Drei
Thaliatheater. (Direktion: Kren und Schönfeld.) Freitag, Abends 8 Uhr: Polnische Wirtschaft. Schwank mit Gesang und Tanz in drei Akten von Kraatz und Okonkowsky, bearbeitet von J. Kren. Gesangsterte von Alfred Schönfeld, Musik von J. Gilbert.
ö“ und folgende Tage: Polnische Wirt⸗
aft.
Trianontheater. (Georgenstraße, nahe Bahnhof Friedrichstr.) Freitag, Abends 8 Uhr: Hippolytes Abenteuer. Schwank in drei Akten von Nancey
und Armont. Hippolytes
Sonnabend und folgende Tage: Abenteuer. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der heilige Hain.
Modernes Theater. (Königgrätzer Str. 57/58.) Freitag, Abends 8 Uhr: Zum ersten Male: Der Feldherrnhügel. Schnurre in drei Akten von Roda Roda und Rößler. Regie: Dr. Zickel.
Sonnabend: Der Feldherruhügel.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Jugend. — Abends: Der Feldherruhügel.
Konzerte.
Singakndemie. Freitag, Abends 7 ½
Konzert von Louis Persinger (Violine) “
Saal Bechstein. Freitag, Abends 7 ½ Uhr:
Konzert von Olaa Weltmann (Klavier). Mitw.: Rose Loening (Gesang).
Festkonzert des Konservatoriums Klindworth⸗ Scharwenka zur Feier des Geburtstags Sr. Majestät
Blüthner-Saal. Freitag, Vormittags 11 ½ Uhr:
Alindworth-Scharwenka-Saal. Freitag, Abends 8 Uhr: Sonatenabend von Eugenie Konewsky (Violine) und Ella Jonas⸗Stock⸗ hausen (Klavier).
Birkus Schumnnn. Freitag, präzise Abends 8 Uhr: Aufführung des „Deutschen Theaters“: König Oedipus von Sophokles. B Sonnabend, Abends 7 ½ Uhr: Grande Soirée high Life. Auftreten sämtlicher neuen Attraktionen. — Um 9 ⅛ Uhr: Der große Coupd der Schmuggler. Romantische Pantomime in 4 Akten. “
Birkus Busch. Freitag, Abends 7 ½ Uhr: Große Galavorstellung. Neu: Die 5 Cliftons. — Neu: Die Acros. — Gastspiel des Herrm Direktor Pierre Althoff und Frau Direktor Adele Althoff mit ihren hervorragendsten Freibeits⸗ dressuren. — Fräulein Marta Mohnke, Schul⸗ reiterin. — Reiterfamilie Frediano. — 3 Gebr. Fratellinis, urkom. Clowus. — Um 9 Uhr: Die neue Ausstattungspantomime „Armin (Die Hermannschlacht).
Familiennachrichten.
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Rittmeister z. D⸗ Achaz von dem Knesebeck (Berlin). — Hrn. Eber⸗ hard von Ramin (Schloß Brunn).
Gestorben: Hr. Landgerichtspräsident a. D. Ge⸗ heimer Oberjustizrat Hieronymus von der Decken (Hannover). — Fr. Jeanette du Bois⸗Reymond, geb. Claude (Potsdam). 8
Berichtigung: Die gestern auf Grund eines
Telegramms des „W. T. B.“ veröffentlichte N
richt von dem Tode des Generalkonsuls in Nokohama
von Syburg in Pegli bestätigt sich nicht.
—
Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg.
Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin⸗
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ nstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Sieben Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage),
Abends: Die Ratten.
mündel.
des Kaisers.
und eine Sonderbeilage.
beurlaubt.
8— “ 8
Erste Beila ge
Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.
1) ESi⸗
Nach Erntejahren, beginnend mit dem 1. August.
Vom 1. August bis 20. Jauuar (Mengen in dz = 100 kg).
und Ausfuhr.
“ “ 2) Mehlausfuhr gegen Einfuhrschein.
gattung 88
Davon sofort verzollt oder zollfrei
Gesamtausfuhr “
1910/11 1909/10 1908/9 1910/11 1909/10
Davon Ausfuhr aus dem freien Verkehr
1909/10 1908%9
ttung, Ausbeuteklasse
1910/11
EE111“
1908/19 1910/11 1909/110 1908/9 1910/11
1909/10 V 8
1908/9
980 967 556 984 110 381 168 441
9 enmehl:
1. Klasse 19eenn * “ “ 58 60 — 65 v. H.) “ 0 — 65 v. H.). .
391 523 34 199 120 666
Roggen . . 2 691 097 1 750 501]1 225 798 Weizen.. Malzgerste. Andere Gerste Gerste ohne “ Ftais 8 genmehl. 17
1 707 988 1 445 243 1 712 614
5 597 — 2 3
20 624 190 063 969 896 1 843 966 935 327 2 852 288
5235 8 952
79 603 104 140
3) Einfuhr in den freien Verkehr
91 997 2 268 777, 1 505 666 1 128 759 13 173 012 14 385 612 9 826 883) 10 909 127,12 011 583 8 320 201 V V 1 187 980 1 023 579 17 297 414,14 641 518,10 629 69114 635 471,12 462 214 9 315 854
2070 383 1410 466 2 965 344 2 340 565 5 230
57 769
6546 3 355 628 5 015 757] 4 826 771 33 555 2 293 627 2 735 244 2 391 938 14 1 400 976 V
161 302 129 937 4 424 14 285
2 5
2 070 080] 2 580 096 273 288 277 518 982 542 628 704
1 115 667 904 572
““
1 901 5371 1 494 717 1 931 500 143 202 57 92 506 969% 981 110 628 438 863 109] 1 108 019
7 944 76 171
—
nach Verzollung.
4 984 5 004 823 9 836 2 196 568
1 601 979
506 878 901 393 888 680
82 019
901 204 757 121 4 998 52 970 52 886
Roggenschrotmehl *) 145 161 1 107 337 897 383 9 650
149 172 35 557
1 Weizenmehl: 1. Klasse (0—30 v. H.) . .. 11 322 2. „ Üüber 30 — 70 v. H. “ „ 75 — 75 v. H. 4. 8 9—70 v. 3. [ZA 75 v. H.)... 3 899 30 040 928 Hartweizenmehl*) . . . . .· 11 676 3189
*) Ausbeute für jede Mühle besonders festgesetzt
4) Niederlageverkehr.
Davon verzollt
beim unmittelbaren Eingang in den freien Verkehr
bei der Einfuhr von Niederlagen, Freibezirken usw.
V
1910/11 1
1910/11 1909/10 1909,
10 1908/09 1910/11 1909/10 1908/09
Verzollt Einfuhr auf Niederlagen, v
Ausfuhr von Niederlagen, in Freibezirke usw. Nieder⸗ Freibezirken usw. lagen,
1910111 1309,10
bezirken 1908/09 2 1910/11 1909/10 1908/09
b
’
usw.
2 580 384 1 733 098 11 728 728 12 847 10298 1 233 252 1 046 962 1 450 375 17 783 536,14 488 788 10 533 150 2 696 719 2 284 506 1 608 585 3 466 115 3 402 784 2 732 547 269 205 352
48 954 36 847 49 212
Malzgerste. Andere Gerste EE11“ 8E1ö16“ Fehgemehn 8 Wetzenmehl
70 218 2 965 269 46 119 35
428 2 067 980 1 407 176
316 344 824 509 45 318 3 148 162 227 291 295 897
2 835
234 525 842 567 23 444
2 026 768 216 526 437 440
3 1 053
96 390] Roggen 917 433] Weizen.. 49 399 Gerste.. 1 217 609 ] 0 Hafer. . . 201 49] 391 9822 Roggenmehl 2 Weizenmehl
1196
344 2 340 565 202 350 794 48 018
Kaiserliches Statistisches Amt. van der Borght.
422 320 2 263 885 2 374 029 3 108 908 2 688 530 926 541 785 597
29 775 797 617 184 804
w
30 644 833 791 147 017 575 3638 648 596 299 558 273 231 277 426 142 244 1 432 266 91
7 648 3179 7483
244 835 97 039 1 506 682 1 610 794 wie 3, 5 2. Spalte 8 5 2 . 27 968
10 934 538 676
899 533 egr.
969 983 1 974 5 30 828 21 884
Personalveränderungen.
1 1 Königlich Preußische Armee. 1““
Offiziere, Fähnriche usw. Berlin, 22. Januar. Prinz Christian zu Schleswig⸗Holstein Königliche Hoheit, Gen. der Kav. à la suite des 3. Gardeulan. Regts., zum Gen. Obersten befördert.
Berlin, 24. Januar. v. Rauch, Gen. Lt. und Inspekteur der 1. Kav. Insp., mit dem 2. Februar 1911 von dieser Stellung ent⸗ hoben und gleichzeitig in Genehmigung seines Abschiedsgesuches unter Verleihung des Charakters als Gen. der Kav. mit der gesetzlichen Pension, v. Etzdorf, Gen. Lt. und Inspekteur der 2. Ingen. Insp., in Genehmigung seines Abschiedsgesuches unter Verleihung des Charakters als Gen. der Inf. mit der gesetzlichen Pension, — zur Disp. gestellt. Prinz Friedrich Karl von Hessen Hoheit, Oberst und Kommandeur des 1. Kurhess. Inf. Regts. Nr. 81 usw., seinem Gesuch entsprechend von dieser Stellung F8 2. und mit der gesetz⸗ lichen Pension zur Dirp. gestellt; geichkeitig. zum Gen. Major be⸗ fördert und zum Chef des 1. Kurhess. Inf. Regts. Nr. 81 ernannt; er verbleibt à la suite des 1. Gardedrag. Regts. Königin Viktoria von Großbritannien und Irland und wird auch ferner in der Dienst⸗ altersliste der e . e Breysig, Major und Bats. Kom⸗ mandeur im Inf. Regt. Herzog Karl von Mecklenburg⸗Strelitz (6. Ostpreuß.) Nr. 43, mit der gesetzlichen 11 zur Disp. gestellt und zum Kommandeur des Landw. Bezirks Torgau, siunm er⸗ Major beim Stabe des Inf. Regts. Herzog Karl von Kecklenburg⸗Strelitz (6. Ostpreuß.) Nr. 43, zum Bats. Kommandeur, — ernannt. v. Liebenrode, Major und Bats. Kommandeur im 3. Magdeburg. Inf. Regt. Nr. 66, mit der gesetzlichen Pension zur Dis. sebent und zur Dienstleistung beim Landw. Bezirk Dessau, dessen Uniform er zu tragen hat, kommandiert. Graf v. Bernstorff,
ajor und Bats. . im 8. Thüring. Inf. Regt. Nr. 153, mit der gesetzlichen Pension und der Erlaubnis zum Tragen der Regts. Uniform zur Disposition gestellt und zur Dienstleistung beim Art. Depot in Oldenburg komman⸗ diert. v. Podewils, Major beim Stabe des 8. Thüringischen Inf. Regts. Nr. 153, zum Bats. Kommandeur, Delévidleuse, Major und Bats. Kommandeur im Metzer Inf. Regt. Nr. 98, mit der gesetzlichen Pension zur Disp. gestellt und zum Kommandeur des Landw. Bezirks Molsheim, Machenhauer, Major beim Stabe des Metzer Inf. Regts. Nr. 98, zum Bats. Kommandeur, — ernannt. Schweitzer, Rajor beim Stabe des 3. Lothring. Inf. Regts. Nr. 135, mit der gesetzlichen Pension zur Disp. gestellt und zur Dienstleistung beim Landw. Bezirk Coesfeld, dessen Uniform er zu tragen hat, kommandiert. Lempp, Hauptm. und Komp. Chef im Niederrhein. Füs. Regt. Nr 39, aus dem 9. ausgeschieden und als Hauptm. im Kommando 21 im Reichskolonialamtangestellt. v. Krosigk, Oberlt. im 2. Schles. Feldart. Regt. Nr. 42, behufs Uebertritts in Königl. sächs. Militärdienste, Becker, Lt. der Res. des
hein. Pion. Bats. Nr. 8 (Deutz), — der Abschied bewilligt. v. Ekensteen, Fähnr. im Oldenburg. Inf. Regt. Nr. 91, zur Res.
Lommandeur
Beamte der Militärjustizverwaltung.
Durch Allerhöchsten Erlaß. 5. Januar. Welsch, Schubert, Oberkriegsgerichtsräte bei den Generalkommandos des
Durch Allerhöchste Bestallungen. 5. Januar. Kaehrn, Selle, Kriegsgerichtsräte bei der 2. Gardediv. bzw. dem General⸗ kommando des II. Armeekorps, zu Oberkriegsgerichtsräten, Neh⸗ meyer, Se nwonl. Hess. Gerichtsassessor, zum Kriegsgerichtsrat, — ernannt.
Durch Verfügung des Kriegsministeriums. 11. Ja⸗ nuar. Kaehrn, Selle, Oberkriegsgerichtsräte, den General⸗ kommandos des X. bzw. XVI. Armeekorps, Nehmeyer, Kriegs⸗ gerichtsrat, der 33. Div., — zugeordnet.
Beamte der Militärverwaltung.
Durch Verfügung des Kriegsministeriums. 7. Ja⸗ nuar. Die Garn. Verwalt. Oberinspektoren Kratz in Torgau, Borchert in Schöneberg zu Garn. Verwalt. Direktoren, die Garn. Verwalt. Inspektoren Welz in Pillau, Gückel in Thorn zu Garn. Verwalt. Oberinspektoren, — ernannt.
10. Januar. Rohde, Garn. Verwalt. Insp. auf Probe in Graudenz, zum Garn. Verwalt. Insp. ernannt.
114. Januar. Gossrau, Garn. Verwalt. Oberinsp. in Kon⸗ stanz, anläßlich seines Uebertritts in den Ruhestand mit Pension der Charakter als Garn. Verwalt. Direktor beigelegt.
17. Januar. Betkowski, Unterzahlmstr., beim III. Armeekorps ernannt.
Kaiserliche Marine. 8
21. Januar. v. Krosigk, Konteradmiral, Zweiter Admiral b8 I. aee⸗ mit der Führung des Kreuzergeschwaders be⸗ auftragt.
Die Kapitäns zur See: Zimmermann (Karl), Kommandeur der I. Werftdiv., unter Zuteilung zur Marinestation der Nordsee, mit Wahrnehmung der Geschäfte des Zweiten Admirals des I. Geschwaders beauftragt, Kraft (Hugo), Kommandant S. M. großen Kreuzers „Scharnhorst“, unter Belassung in dieser Stellung bis zum Ein⸗ treffen des Konteradmirals v. Krosigk, mit Wahrnehmung der Ge⸗ schäfte des Chefs des Kreuzergeschwaders beauftragt, Begas, zur Verfügung des Chefs der Marinestation der Ostsee, zum Kommandeur der I. Werftdiv. ernannt.
Deym Graf v. Stritez, Lt. zur See von der I. Marineinsp., auf sein Gesuch der Abschied bewilligt.
zum Zahlmstr.
Deutscher Reichstuag. Sitzung vom 25. Januar 1911, Nachmittags 1 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.)
Auf der Tagesordnung steht die Fortsetzung der zweiten Beratung des Entwurfs eines Zuwachssteuergesetzes.
Staatssekretär des Reichsschatzamts Wermuth:
Meine Herren! Für die Finanzgebarung der nächsten Jahre und für die Sanierung unserer Finanzen liegt in den Paragraphen, die jetzt zur Beratung stehen, der Angelpunkt des ganzen Gesetzes. Ich habe meine Etatsrede auf diesen Punkt zugespitzt und werde nicht auf die Einzelheiten dessen, was ich damals gesagt habe, zurückkommen,
IV. bezw. XIV. Armeekorps, der Stellenrang der dritten Klasse der höheren Provinzialbeamten verliehen.
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Der Bedarf, welcher durch die Zuwachssteuer gedeckt werden soll, steht im Etat. Es sind nicht nur die Veteranen, um die es sich handelt, sondern auch die gestern garnicht erwähnte Heeresvorlage. (Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Wir dürfen nicht vergessen, daß von der Finanzierung der nächstjährigen Etats auch unsere Wehr⸗ fähigkeit abhängt; es wird im deutschen Volke wohl als selbst⸗ verständlich betrachtet, daß wir die Mittel für diese Zwecke zu be⸗ schaffen haben, aber es ist doch notwendig, auch diesen Zweck der Einnahmevermehrung ausdrücklich hervorzuheben. Er steht in der⸗ selben Linie und ist noch wichtiger als der für die Veteranen; er be⸗ trifft unsere Wehrfähigkeit, unsere Zukunft. Wir wollen über den Pflichten, die die Vorgangenheit uns auferlegt, auch die Zukunft nicht vergessen.
Was die Vateranen anbetrifft, so habe ich gestern ausdrücklich erklärt, daß diese im Gesetze nicht berücksichtigt werden können; denn das würde bedeuten, ihren Anspruch abhängig zu machen von den je⸗ weiligen Einkünften, und das könnte, wie ich in Uebereinstimmung mit mehreren Herren des Hauses nachgewiesen habe, direkt zum Schaden der Veteranen ausschlagen. Wohl aber sollen die Veteranen befriedigt werden durch das Gesetz, indem seine Erträge es ermöglichen sollen, den Veteranen Zuwendungen zu verschaffen und den Etat gleichwohl zu balancieren. Das ist, glaube ich, eine zwingende Beweisführung, und der Unterschied zwischen dem Vorschlag des Entwurfs und dem sozialdemokratischen Antrag, der von der äußersten Linken gestern nicht erkannt wurde, liegt meines Erachtens klar zutage. Wir wollen im Etat — und haben das durch den Etatsentwurf getan — eine Sicherheit schaffen und wollen nicht von den Erträgen des Gesetzes die Zuwendungen abhängig machen, wohl aber die Erträgnisse zu diesen Zuwendungen verwenden.
Meine Herren, wie steht es nun mit der Deckungsfrage? Es sind darüber im Hause sehr verschiedenartige Meinungen verbreitet. Ein Herr aus dem Zentrum — ich glaube, es war der Herr Abag. Dahlem — hat gesagt, die Spatzen pfiffen es ja von den Dächern, daß dieses Gesetz außerordentliche Erträge liefern würde. Damit ist er nun nicht auf allen Seiten auf Zustimmung gestoßen. Mehrere der Herren, der Herr Abg. Cuno und andere, erklärten, das Gesetz werde überhaupt Erträge kaum bringen.
In dieser Beziehung steht wohl der Herr Abg. Dr. Arendt au der Spitze; er hat allerdings verschiedene Deduktionen uns vorgeführt. Herr Abg. Dr. Arendt sagt: im Prinzip ist dieses Gesetz unmöglich, es bedeutet einen horrenden Eingriff in wohlerworbene Rechte, eine Konfiskation. Dann sagt aber der Herr Abg. Dr. Arendt, das Gesetz hat sich so gestaltet, daß es überhaupt keinerlei Erträge bringen wird, es wird sogar bei Berücksichtigung der Verwaltungskosten ein Minus im Etat bringen. Als dritte Deduktion fügte er hinzu, man müsse das Gesetz recht sanft gestalten, weil nur ein sanft gestaltetes
nur noch kurz folgende Gesichtspunkte mir herauszuheben erlauben.
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Gesetz gute Erträge brächte, und, um diesem Gedanken zum Durch⸗
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