1911 / 33 p. 8 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 07 Feb 1911 18:00:01 GMT) scan diff

Kohlenbergb.⸗Gesellsch.⸗Akt. —,—, Oesterr. Alpine Montangesell⸗ schaftsaktien 779,00, Prager Eiseninduft ges.⸗Akt. —,—. London, 6. Februar. (W. T. B.) (Schlu 2 ½ % Eng⸗ lische Konsols 80 8½, Silber prompt 23 Monate 24, Privatdiskont 3 ½. Bankeingang 8 000 Pfd. Paris, 6. Februar. (W. T. B.) (Schluß.) 3 % Franz.

Rente 97,65.

Madrid, 6. Februar. (W. T. B.) Wechsel auf Paris 107,95.

Lissabon, 6. Februar. (W. T. B.) Goldagio .

New York, 6. Februar. (W. T. B.) (Schluß) Die Börse begann die Woche bel lebhaften Umsätzen, die sich wiederum in der Hauptsache in den Kreisen der berufsmäßigen Spekulation abwickelten, in fester wobei Steels, Unions und Readings die Führung hatten. Das Angebot war gering, und während unterrichtete Kreise einige Sonderpapiere begünstigten, waren auch vereinzelte Käufe des Publikums sowie Anschaffungen für Londoner und Berliner Rechnung zu bemerken. Anregend wirkten namentlich Berichte über die andauernde Besserung des Stahl⸗ und Eisenmarktes, wie auch die besseren Verhältnisse im Kupferhandel, besonders auf Steels und die Aktien der Amalgamated Copper Co. ein. Die Baissiers in Readings sahen sich in der ersten Börsenstunde in die Enge getrieben, doch wurde die Haltung im weiteren Verlaufe ruhiger. Gegen den Schluß fanden erneute Ver⸗ suche statt, den Kurs einiger Papiere in die Höhe zu treiben, doch flaute das Geschäft schließlich wieder ab, und unter Realisierungen schloß öö“”“ in stetiger Tendenz. Aktienumsatz 536 000 Stüͤck. Tendenz für Geld: Stetig. Geld 8 24 Stunden Durchschn.⸗ Zinzrate 2 8, do. Zinsrate für letztes Darlehn des Tages 2 ⅛, Wechsel auf London 4,8335, Cable Transfers 4,8665.

Rio de Janeiro, 6. Februar. (W. T. B.) London 16 ⁄9.

Wechsel auf

Kursberichte von auswärtigen Warenm rkten.

8 Essener Börse vom 6. Februar 1911. Amtlicher Kursbericht.

Kohlen, Koks und Briketts. (Preisnotierungen des Rheinisch⸗ Westfälischen Kohlensyndikats für die Tonne ab Werk.) I. Gas⸗ Sund Flammkohle: a. Gasförderkohle 12,00 14,00 ℳ, b. Gas⸗ flammförderkohle 11,00 12,00 ℳ, c. Flammförderkohle 10,50 bis 11,00 ℳ, d. Stückkohle 13,50 14,50 ℳ, e. Halbgesiebte 13,00 bis 14,00 ℳ, f. Nußkohle gew. Korn I und II 13,50 14,50 ℳ, do. do. III 12,75 13,25 ℳ, do. do. IV 11,75 12,25 ℳ, g. Nuß⸗ gruskohle 0— 20/30 mm 7,50 8,50 ℳ, do. 0 50/60 mm 8,50 bis 10,00 ℳ, h. Gruskohle 5,75 8,50 ℳ; II. Fettkohle: a. Förder⸗ kohle 10,50 11,00 ℳ, b. Bestmelierte Kohle 12,35 12,85 ℳ, c. Stückkohle 13,50 14,00 ℳ, d. Nußkohle gew. Korn I 13,50 bis 14,50 ℳ, do. do. II 13,50 14,50 ℳ, do. do. III 12,75 13,75 ℳ, do. do. IV 11,75 12,50 ℳ, e. Kokskohle 11,25 12,00 ℳ; III. Magere Kohle: a. Förderkohle 9,50 10,50 ℳ, b. do. melierte 11,25 12,25 ℳ, c. do. aufgebesserte, je nach dem⸗Stück⸗ gephlt 12,25 14,00 ℳ, d. Stückkohle 13,00 15,00 ℳ, e. Nuß⸗ ohle, gew. Korn I und II 14,50 17,50 ℳ, do. do. III 16,00 bis 19,00 ℳ, do. do. IV 11,50 13,50 ℳ, f. Anthrazit Nuß Korn 1 19,50 20,50 ℳ, do. do. II 21,00 24,50 ℳ, g. Fördergrus 8,75 bis 9,50 ℳ, h. Gruskohle unter 10 mm 5,50 8,00 ℳ; IV. Koks: a. Hochofenkoks 14,50 16,50 ℳ, b. 1eö““ 17,00 19,00 ℳ, c. Brechkoks I und II 19,50 22,00 ℳ; V. Briketts: Briketts je, nach Quglität 10,00 13,25 ℳ. Marktlage unverändert. Die nächste Börsenversammlung findet am Donnerstag, den 9. Februar 1911, Nachmittags von 3 ½ bis 4 ½ Uhr, im ,Stadtgartensaale“ (Ein⸗ gang Am Stadtgarten) statt.

Magdeburg, 7. Februar. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker 88 Grad o. S. 8,90 9,00. Nachprodukte 75 Grad o. S. 7,10 7,20. Stimmung: Ruhig. Brotraffin. 1 o. F. 18,87 ½ 19,12 ½. Kristallzucker I m. S. —,—. Gem. Raffinade m. S. 18,62 1 18,87 ⁷. Gem. Melis I mit Sack 18,12 ½˖ 18,37 ½. Stimmung; Ruhig, stetig. Rohzucker Transit 1. Produkt frei an Bord Hamburg: Februar 9,25 Gd., 9,30 Br., —,— bez., März 9,32 ½ Gd., 9,35 Br., —,— bez., April 9,37 ½ Gd., 9,42 ½ Br., —,— bez., Mai 9,42 ½ Gd., 9,47 ½ Br., —,— bez., August 9,67 ½ Gd., 9,72 ½ Br., —,— bez.

Stimmung: Schwächer. (W. T. B.) Rüböl loko 63,00,

Cöln, 6. Februar. Mai 61,00.

Bremen, 6. Februar. (W. T. B.) (Börsenschlußbericht.) Privatnotierun en. Schmalz. Ruhig. Loko, Tubs und Firkin 52 ⅛, Doppeleimer 53. Kaffee. Behauptet. Offizielle Notierungen der Baumwollbörse. Baumwolle. Ruhiger. Upland loko middling 74 ¼.

Lämbürg, 6. Februar. (W. T. B.) Petroleum amerik. spez. Gewicht 0,800 ° loko fest, 6,50.

amburg, 7. Februar. (W. T. B.) (Vormittagsbericht.) Kaffee. Stetig. Good average Santos März 55 ¾ Gd., Mai 54 ¼ Gd., September 53 ¾ Gd., Dezember 52 ¾¼ Gd. Zuckermarkt. (Anfangsbericht.) Rübenrohzucker I. Produkt Basis 88 % Rendement neue Usance, frei an Bord Hamburg Februar 9,27 ½, März 9,37 ½, Mai 9,52 ½, August 9,70, Oktober 9,65, Dezember 9,67 ½. Ruhig.

Budapest, 6. Februar. (W. T. B.) Raps für August 13,75.

London, 6. Februar. (W. T. B.) Rübenrohzucker 88 % Februar 9 sh. 2 ¾ d. Wert, stetig. avazucker 96 % prompt 10 sh. 3 d. nominell, ruhig. 8

London, 6. Februgr. (W. T. B.) (Schluß.) Standard⸗ Kupfer ruhig, 55 ⅛, 3 Monat 56 ½.

Liverpool, 6. Februar. (W. T. B.) Baumwolle. Umsatz: 10 000 Ballen, davon für Spekulation und Export Ballen. Tendenz: Willig. Amerikanische middling Lieferungen: Stetig. Februar 7,55, Februar⸗März 7,55, März⸗April 7,57, Avril⸗ Mai 7,58, Mal⸗Juni 7,60, Juni⸗Juli 7,59, Juli⸗August 7,58, August⸗September 7,42, September⸗Oktober 7,18, Oktober⸗ ““ 7,04. G. Fel (W. T. B.) (Schl 8

Glasgow, 6. Februar. 8 uß.) oheisen

flau, Middlesbrouah warrants 48/10 ⅛. Paris, 6. Februar. (W. T. B.) (Schluß.) Rohzucker stetig, 88 % neue Kondition 28 ½. Weißer Zucker matt, Nr. 3 für 100 kg Februar 31 ¼, März 32, Mai⸗August 32 ½, Oktober⸗Januar 31 ½.

Amsterdam, 6. Februar. (W. T. B.) Java⸗Kaffee good ordinary 46. Bancazinn 111 ½.

Antwerpen, 6. Februar. (W. T. B.) Petroleum. Raffiniertes Type weiß loko 19 bez. Br., do. Februar 19 Br., do. März 19 ¼ Br., do. April⸗Mai 19 ½ Br. Ruhig. Schmalz Februar 124.

New York, 6. Februar. (W. T. B.) (Schluß.) Baumwolle loko middling 14,45, do. für Mai 14,43, do. für Juli 14,44, do. in New Orleans loko middl. 14 ¼, Petroleum Refined (in Cases) 8,90, do. Standard white in New PYork 7,40, do. do. in Philadelphia 7,40, do. Credit Balances at Oil City 1,30, Schmalz Western steam 10,10, do. Rohe u. Brothers 10,50, Zucker fair ref. Muscovados 2,95 2,98, Getreidefracht nach Liverpool 2, Kaffee Rio Nr. 7 loko 12 ⅛, do. für März 10,62, do. für Mai 10,60, Kupfer, Standard loko 12,00 12,20, Zinn 41,12 ½ 41,62 ½. Die Visible Supplies betrugen in der vergangenen 15 an Weizen 43 740 000 Bushels, an Canadaweizen 10 105 000 Bushels, an Mais

9 146 000 Bushels.

Theater und Musik.

Konzerte.

Am Donnerstag gab in der Philharmonie der Rixrdorfer Lehrergesangverein (Dirigent: Ernst B. KiftIee. unter Mitwir nc der Konzertvereinigung des ilhelm⸗ Gedächtniskirchenchors sowie des verstärkten Philharmonischen

rchesters ein Konzert. Als Solistin war für die erkrankte

Königliche Opernsängerin Frau Erna Denera Frau Schauer⸗ ars Fen n eingetreten, ecgerdem betätigten sich der. Tenorist Herr

aul Bauer und an der Orgel der Hof⸗ und Domorganist Bern⸗ urd Irrgang. Aufgeführt wurden zweiselten gehörte große Chorwerke mit Orchesterbegleitung: „Liebesmahl der Apostel“ von Wagner und die Symphonieode „Das Meer“' von Jean Louis Nicod é. Das erste Werk, das aus der Feder des jungen Richard Wagner textlich sowohl wie kompositorisch stammt, verrät schon zweifellos den großen Wort⸗ tondramatiker, besonders im Schlußcher: „Der uns das Wort, das herrliche, gelehret“. Es schildert eine Versammlung der vom Heiland verlassenen Jünger. Die ungemein schwierigen Chöre von prächtigem Kolorit wurden, abgesehen von einigen stimmlichen Schwankungen, mit großem Geschick und Verständnis vorgetragen und zeugten von der gediegenen Arbeit des Chorleiters, namentlich bei dem Sprech⸗ gesang in der ersten Hälste der Komposition. Zu welcher achtbaren Höhe sich aber der Chor emporschwingen konnte, bewies insbesondere das gewaltige Werk: Mee Der Komponist schildert in fast greifbarer Form das Pulsieren dieses Elementes unter Bezugnahme auf das menschliche Leben und gliedert sein Werk unter Verwendung eines großen Apparates in sieben Sätze „Das Meer“, eine Introduktion von tiefgehendster Wirkung mit Orgel⸗ begleitung, in der das Choralmotiv'. „Vom Himmel her⸗ Verwendung findet. 2. Satz: Männerchor: „Das ist das Meer“; im dritten Satz, der die Ueberschrift „Wellenjagd“ trägt, ist das wogende Spiel der Wellen gemalt, die erst am Ufer, wo sie ausgetobt haben, zur Ruhe kommen, wie eine Menschen⸗ seele nach langen Irrfahrten durch das Leben. In diesem Abschnitt sielen besonders der Ausgleich der Stimmen und die präzise Rhythmik auf. Eine kontrapunktisch feine Leistung ist der Satz: „Meeresleuchten“. Man sieht förmlich das gleißende Licht⸗ spielen der Infusorien in seiner ganzen Pracht, 1“ durch ganz eigenartige Klangreize. Der fünfte Satz schildert eine „Fata morgana“ und bringt dieses Trugbild in Verbindung mit der Liebe. „O, Liebe, du webst in das Sturmgetriebe hellstrahlenden Sonnen⸗ schein! Du lösest die Rätsel, du allein!“ Gesungen wurde diese melodiöse 88 von Frau Schauer⸗Borgmann in anerkennens⸗ wertester Weise. Satz 6, für zwei Chöre und Orchester gesetzt, und 7 geben „Ehbe und Flut“, „Sturm und Stille“ wieder. Hier waren die Chöre hervorragend schön, sowohl in den lyrischen wie den dramatischen Momenten. Es war ein Genuß, diesem vor⸗ nehmen Musizieren lauschen zu dürfen, und der hervorragende Stab⸗ führer Herr Mitlacher und seine Chormitglieder verdienen dafür un⸗ eingeschränktes Lob. Sie haben das Verdienst, auf zwei leider zu selten gehörte Werke aufmerksam gemacht zu haben, denen man im efißen Konzertleben öfter zu begegnen wünschte. Der Tenorist Herr Paul Bauer, der Domorganist Herr Bernhard Irrgang und das Orchester lehlen mit Erfolg alles daran, das zweite, interessante Chorwerk farbenprächtig auszugestalten. Der gleich⸗ zeitig im Blüthnersaal stattfindende VII. Symphonische Musikabend von Joseph Stransky mit dem Blüthner⸗ Orchester hatte durch die Mitwirkung Professor Max Regers einen besonderen Anziehungspunkt. Frau Gertrud ö Maretzki sang, von Reger begleitet, mit anfänglich etwas unfreier, aber warmer Stimme und ausdrucksvollem Vortrag Regersche Lieder. Der Komponist geht mit diesen Liedern wie immer eigene Wege, erst allmählich werden sie sich vielleicht den Konzertsaal erobern. Am verständlichsten und melodiösesten erschienen „Wiegenlied“ (Op. 43) und „Mein Traum“, die auch am unmittelbarsten wirkten. Das Haupt⸗ interesse des Abends galt den Hiller⸗Variationen und der Fuge von Reger. Das interessante Werk, das in verschiedenen und besonders im letzten Teile der Fuge mit ihren machtvollen Steigerungen mit Geist gearbeitet ist, erfuhr durch das Orchester, das von Stransky mit hin⸗ gebungsvollem Schwung geleitet wurde, eine Wiedergabe, die nichts zu wünschen ließ. Voraufging die Symphonie in C⸗Moll von Haydn, der das interessante Konzert in C⸗Dur für drei Klaviere und Streichquintett von Joh. Seb. Vac folgte, welches durch h Kwast⸗Hodapp, die Herren Professor Reger und Professor

wast als Solisten die beste Ausführung fand. Im Saal Bechstein riefen, gleichfalls am Donnerstag, die Ge⸗ sangsvorträge von Maxim Swertlin stark wechselnde Eindrücke hervor; die Stimme des Sängers besitzt wohl Kraft, aber kaum Klangreize. Nur bei stärkerer Anspannung entwickelt das Organ Glanz; es entbehrt eben noch eine sorgfältige, alle Unebenheiten ausgleichende Pflege. Trotzdem wirkte einzelnes ergreifend durch die elementare Gewalt des Ausdrucks; Lowes Ballade „Edward“ konnte kaum packender gestaltet werden; tragische und leidenschaftliche Akzente standen dem Sänger reichlich zu Gebote; die rein lyrischen Tondichtungen fielen dagegen merkwürdig ab; Schuberts sonst stets wirksames „Ich hört' ein Bäch⸗ lein rauschen“ versagte ganz. Der am Konzert beteiligte Pianist Sascha Brauer spielte einige kleinere Tondichtungen von Chopin, Rach⸗ maninoff, Schütt und Liszt recht nüchtern und ohne viel innere Anteilnahme. Ein Kammermusikabend der Damen Enid de John (Klavier), Olga Söhnge (Violine), Käte Söhnge (Violoncello) im Choralionsaal (Donnerstag) trug einen recht harmlosen Charakter. Während das Spiel der Pianistin noch Spuren von Temperament und musikalischem Gefühl erkennen ließ, begnügten sich die beiden anderen Damen gegebenen Falles mit reinen Kraft⸗ äußerungen; immer blieb den Vorführungen das dilettantische Gepräge bewahrt, das ihnen nun einmal anhaftete. Gustav Bumcke gab an demselben Donnerstag im Beethoven⸗ saal einen seiner bekannten Kammermusikabende mit Blasinstru⸗ menten, hei denen wiederum jedes der letzteren von einem Meister seines Faches gespielt wurde. Graziös und lieblich, wie sie der Ton⸗ setzer Th. Dubois geschaffen, wurde die „Deuxidme Suite“ u. a. porgetragen und eins dieser fünf zierlichen Stücke znßte auf den leb⸗ haften Beifall hin wiederholt werden. Als Solist des Abends wirkte der Tenorist G. A. Walter mit, der mit außerordentlich zarter Begleitung von Blasinstrumenten und Harfe eine Reihe von Liedern vortrug, von denen die Bumckesche Komposition „An Alrune“, eine gefühlswarme Vertonung der gleichnamigen Dichtung von Haushofer, den größten Eindruck hinterließ und wiederholt werden mußte. Leider schien der Sänger etwas indisponiert zu sein, denn seine schöne Stimme sprach nicht so an, wie man es bei ihm sonst in so hohem Maße ge⸗ wohnt ist. Als Neuheit stand außerdem noch eine Tondichtung fr Blasinstrꝛumente von Bumcke auf dem Programm: „Prä⸗ ludium (Doppelkanon) und Fuge“ (zu 6 Stimmen) in C⸗Dur, die in, ihrer etwas gesuchten Harmonik nicht besonders sn erwärmen vermochte, obwohl die ausführenden Künstler ie mit anerkennenswerter Hingabe interpretierten. Fräulein Elsa Gregory, die sich bereits im vorigen Jahre als Lauten⸗ liedersängerin mit gutem Erfolge hier eingeführt hatte, gab gleich⸗ zeitig im Kunstsalon von Keller und Reiner (Potsdamer C B) ein Konzert. Mit ihrer für den Lautengesang ganz besonders geeigneten, zwar nur kleinen, aber weichen und im Piano glockenreinen Mezzosopranstimme sang sie alte und neue deutsche sowie einige fremd⸗ ländische Volks⸗ und andere Lieder. Darunter befanden sich auch zwei solche eigener Komposition, von denen namentlich „Philisterglück“ großen Anklang fand. Von den anderen wurde „Schwerenöter Spatz“ von Patäky besonders beifällig aufgenommen. Die gewandte Vortragsart der jungen Dame wird aber immer noch durch eine gewisse Manier beeinträchtigt. Besondere Anerkennung verdient aber die ausgezeichnete Aussprache, die alle Liederterte deutlich verstehen ließ.

Die Singakademie zeigte am Freitag in ihrem Saale unter der Leitung ihres Dirigenten, Professors Georg Schumann und unter Mitwirkung der Solisten Kammersänger Ludwig Heß (Tenor) und Otto Schwendy (Baß) die Entwicklung der Chor⸗ gesangsliteratur von Psalmkompositionen. Ausgehend von dem Altmeister Heinrich Schütz (1585 1672), dessen 2. Psalm zum ersten Male vorgeführt wurde, und Joh. Seb. Bach (1685 bis 1750), überleitend zu Felix Mendelssohn (1809—- 47), endete

* mit Liszt (1811—86) und dem Jungmodernen Max eger (1873). So kamen Bachs Psalm 130, Mendels⸗ sohns 114, Lisgts 13 und Regers 100. Psalm, letztere drei zum ersten Male, zu Gehör. Es war interessant zu beobachten, worauf die einzelnen Komponisten ihr Hauptaugenmerk richteten: Schütz und Bach auf

Verwendung von Chören, Soli und Chorälen unter Begleitung des

Orchesters M. sohn arbeitet seine Kompositionen durch, ohne Soli und erzielt innerhalb des Werkes tiefgehende, koloristische Momente. Ganz anders Liszt in seinem 13. Psalm, in dem er drama tisch gestaltet und einer Solostimme die Führung übergib Die Komposition zeigte geradezu ergreifende Momente, besonders in dem Solo: „Ich aber hoffe darauf, daß du so gnädig bist“ und leitet ohne weiteres zu der neuzeitlichen Art zu komponieren über mit all ihren sonderlichen Klangeffekten und Kakophonien, wie sie Reger in seinem 100. Psalm bietet. In der Gesamtheit war es ein idealer Genuß von erlesenster Art, der den Chorgesang in vollendetster Schönheit zeigte. Chor, Solisten und Orchester boten Unübertreffbares. Der cinzige diesjährige Klavierabend von Ossip Gabrilowitsch fand ebenfalls am Freitag im Beethovensaal eine rege Anteil⸗ nahme. Es ist stets eine Freude, den klar gegliederten, lebhaft empfundenen Vorführungen dieses jungen Künstlers zu begegnen. Nicht nur die 12 Chopin⸗Präludien fanden bei den aufmerksame Hörern eine angemessene Würdigung, auch die kleinen Tongemälde des dritten Teils fanden allseitig lebhafte Zustimmung; Secriabines Etude zeigten wohl leicht verschwvommene Umrisse, aber Tscherepnins „Humoreske“ klang übermütig und urwüchsig und des Konzertgeber „Melodie“ gefiel in ihren weichen Linien sehr. Brahms' Rhapsodi in Es⸗Dur gab dem Abend einen IS Abschluß. Einen ausgezeichneten Eindruck hinterließen am Sonnabend die Violoncellovorträge von Addle Clément im Saal Bechstein. Der volle, schöne Ton, den die Künstlerin auf ihrem Instrument erzielt, die klare Gliederung der Gedanken, die Wärme des Ausdrucks gewannen der Dame die ruͤckhaltlose Anerkennung der Hörer. Der dritte Vortragsabend des Berliner Tonkünstlervereins im Theater⸗ saal der Königlichen Hochschule für Musik brachte gleichzeitig

Kompositionen von Professor Joseph Lauber aus Genf. Ein

Quartett für C⸗Dur für Klavier, Violine, Viola und Violoncello,

das ein gefühlvolles Andante und als Schlußsatz ein frisches, melodiöses Allegro brachte, gewann ungemein durch die schwungvolle Wiedergabe, die ihm die Herren Professoren Henri Marteau,

Karl Markees, K. Piening⸗Meiningen zuteil werden ließen den Klavierpart führte in dieser wie in den beiden anderen Nummern Professor Lauber selbst durch. Eine Sonate in E⸗Dur

Motive, einschmeichelnde melodische Wendungen und anmutende

Rhythmen; es ging von dem prächtig wiedergegebenen Werk eine ge⸗

fälltge Wirkung aus. Weniger wollte die umfangreiche Ballade „Bavard“ gefallen, die Robert Spörry mit seinem trefflichen Bariton zu tiefer Wirkung zu bringen suchte; die Musik klang im allgemeinen mehr lyrisch als eigentlich balladenhaft und vermochte trotz mancher schönen musikalischen Gedanken nicht recht zu erwärmen. Im ganzen bot der Abend jedoch genug des Anregenden sowohl durch

die Kompositionen wie durch ihre temperamentvolle Wiedergabe. 8— ch die bekannte Violinistin Betty

Nach längerer Pause ließ Tennenbaum gleichzeitig im Beethovensaal mit Begleitung des Philharmonischen Orchesters (Dirigent: Dr. Ernst Kunwald) hören.

Hinsicht doch einige Unebenheiten. Der Gesamteindruck der wieder gegebenen Konzerte in A⸗ und H⸗Moll von Dvokäk und Saint⸗ Saöns sowie der „Farfalla“ von Sauret war jedoch durchweg befriedigend. Namentlich wußte die Künstlerin in der Kantilene besonders schöne Wirkungen zu erzielen. An dem⸗ selben Sonnabend setzte Sam Srants⸗ mit dem Blüthner orchester seine interessanten musikalischen Ausgrabungen fort. Das 11“ enthielt diesmal eine Trauersymphonie für Orchester und rgel von Locatelli (Orgel: Professor Egidi), ein Violinkonzert von

Nardini, eine Sonate von Georg Matthias Monn (1717 1777) für

Streichorchester und Klavier (Prosessor Alexis Hollaender), die sich als das Hauptwertstück des Abends erwies. Den Schluß bildeten gefällige Stücklein der Franzosen Monsigny und Grétry. Es gewährte viel Genuß, sich in den Geist dieser schlichten, alten Musik zu ver

setzen, die sich der neuen gegenüber etwa wie die gemütliche Postkutsche zu Den Feesgesn et in Nardinis

den jetzigen Verkehrsmitteln verhält.

Violinkonzert führte die junge amerikanische Violinistin Emily Gresser

mit einer Energie durch, die man der zierlichen Geigerin kaum zutraute.

Gregor Beklemischeff (Klavier) brachte um dieselbe Zeit in der

Singakademie die „Harmonies poëtiques et religieuses“ sowie zwei kleinere Werke von Liszt zu Gehör. Technisch dürften die

Kompositionen kaum besser wiedergegeben werden können, aber inhalt⸗

lich wurde der Pianist der Lisztschen Musik nicht voll gerecht. Es fehlt dem Spiel vielfach der Ausgleich: einerseits zuviel Forte,

andererseits ein übertriebenes Piano. Man vermißt die innige Ver⸗

tiefung in den Geist des Tondichters; es mangelte an Glanz und Wärme.

Für seinen zweiten Klaviervortrag mit mündlichen Erläuterungen

im Saal Bechstein am Sonntagmittag hatte Dr. Otto Neitzel

„Franz Liszt“ als Thema gewählt. Im Ausblick auf den hundertsten Geburtstag Liszts am 22. Oktober dieses Jahres wollte der Redner beizeiten als „Eclaireur“ dienen für die kommenden festlichen Ver⸗

anstaltungen, die in Musikkreisen geplant sind. In einem kurzen musikalische Entwicklung

Lebensabriß wurde die persönliche und Liszts klargelegt; als geborener Ungar, dessen Wesen früh zeitig mit deutschen Idealen durchtränkt war, und dessen jugendliche Phantasie in Paris von einer Ueberfülle romantischer Einflüsse befruchtet wurde, konnte er bei der Vielseitigkeit der auf ihn

einstürmenden Eindrücke sich nicht zu der tiefinnerlichen Konzentration

des Geistes hindurchringen, welche zu einer ruhigen und stetigen Entwicklung notwendig ist; alles in ihm drängte einem musi kalischen Impressionismus entgegen, als der vollkommensten Ausdrucksform für die überreich quellenden und drängenden Stimmungen seiner Seele; vom Impressionismus zur Pro⸗ grammusik, als deren Vater er nach Berlioz gelten kann, war es dann nicht mehr weit. Unterhaltend und mit zahlreichen Anekdoten treffend durchsetzt, schilderte der Redner Liszts glänzende Virtuosenlaufbahn, der ein theatralischer Zug nicht ganz fremd blieb, ohne im S die bestrickende Persönlichkeit Liszts und ihre hin⸗ reißende Machtfülle zu beeinträchtigen. Wie sich aus dem Virtuosen der Komponist lt seine Beziehungen zur Re⸗ ligion und zur katholischen Kirche fruchtbringend einwirkten auf die Entfaltung seiner genialen musikalischen Schaffens⸗ kraft, wie Liszt zuletzt als Lehrer in dem stillen Weimar lebte, wurde lebendig und warmherzig gekennzeichnet. An der H⸗Moll⸗ Ballade, an drei Etuden aus den verschiedensten Lebensaltern Liszts und an seinem genialen „Totentanz“ wurde die Eigenart Liszts, das leidenschaftlich Impulsive seines Wesens, seine Freude an der Weltlust und seine Sehnsucht nach dem Transzendentalen und dem ewigen Heil, seine hinreißende Kraft als Stimmungsmaler glänzend erläutert. Auf stürmisches Verlangen knüpfte Dr. Neitzel noch eine Rhapsodie Liszts an die Vortragsreihe an. Hugo Becker und Robert Kahn brachten in einem Sonatenabend in der Singakademie am Sonntag Fusschtieftich neuere Musik zu Gehör. Zwischen Sonaten für Violoncello und Klavier von M. Reger und R. Strauß stand als Neuheit des Abends eine Sonate in D⸗Moll für Violoncello und Klavier von R. Kahn. Man konnte auch bei diesem Werk wieder an dem frischen fröhlichen Musizieren, das alle Tondichtungen Kahns auszeichnet, seine ungetrübte Freude haben; die Seschegsenhest und Klarheit des ersten Satzes, die liebenswürdige lyrische Stimmung des Andante, der herzhafte Frohsinn des letzten Teils sorgten dafür, daß die Anteilnahme stets rege blieb. Dazu lockte unwiderstehlich die Schlichtheit und Durch⸗ sichtigkeit der Tonsprache, die natürlich und unaufdringlich einem warm fühlenden Herzen entquillt. Bei der Wiedergabe konnte man an der herrlichen Klangschönheit, welche Hugo Becker auf seinem Violoncello entwickelte, ebenso sein Wohlgefallen finden wie an der prächtigen Leistung des Komponisten am Klavier.

entwickelte, wie

sodaß eine Wechselwirkung zustande kam; Mendels. 1

für Violine und Klavier, die das Konzert abschloß, brachte mancherlei hübsche

. Wenn in Ton und Ausdruck ihre Leistungen auch diesmal volle Anerkennung verdienen, so zeigten 1 in technischer

Wohlfahrtspflege.

Wie „W. T. B.“ aus Stuttgart meldet, hat der Geheime Kommerzienrat Pflaum zum Andenken an seine verstorbene Gemahlin 50 000 für wohltätige Zwecke gestiftet.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗

maßregeln.

Das Kaiserliche Gesundheitsamt meldet den Ausbruch der Maul⸗ und Klauenseuche aus Gaisburg⸗Stuttgart, Stadtbezirk Stuttgart, Königreich Württemberg, und Fellbach, Oberamt Cannstatt, und Plochingen, Oberamt Eßlingen, Königreich Württemberg, am 4. Februar 1911. Ferner ist nach einer Mitteilung vom 4. d. M. die Maul⸗ und Klauenseuche in Leijenbroek bei Sittard in den Nieder⸗

anden ausgebrochen.

Paris, 7. Februar. (W. T. B.)

in Tientsin Fortschritte mache. dort 15 Personen der Seuche erlegen.

keiner ärztlichen Untersuchung zu unterziehen. Charbin, 6. Februar. (W. T. B.) Pest 20 Chinesen und 2 Europäer gestorben. Sanitätspersonal sind gestern und heute 10 Personen Zizikar, 6. Februar. (W. T. B.)

letzten Zeit starben täglich 40— 50 Personen. Tokio, 6. die Pest zu prüfen.

Seuche gefordert.

8 Der hiesigen Ausgabe des „New York Herald“ wird aus Peking gemeldet, daß die Pest auch In den letzten fünf Tagen seien Die Lage in Tientsin bilde auch eine Bedrohung Pekings, wo gestern zwei kürzlich aus Tientsin angekommene Chinesen an der Pest gestorben seien. es keine Quarantäne, und die eintreffenden Reisenden brauchten sich

Gestern sind an der

1 8 E. B.) Seit Beginn der Pest⸗ epidemie sind hier ungefähr 1000 Todesfälle vorgekommen. In der

Lebruar. (W. T. B.) Der Bakteriologe Kitasato reist am 12. d. M. in Begleitung des Chefs des Kolonialamts nach er Mandschurei ab, um die Sicherheitsmaßregeln gegen Die Regierung hat vom Reichstag einen Kredit von einer Million Ven für Ausgaben zur Bekämpfung der

zeiger und Königlich Preußischen

8

E

Berlin, Dienstag, den 7. Februau

Wetterbericht vom 7. Februar 1911, Vormittags 9 ¼ Uhr.

Staa

Name der

Beobachtungs⸗

Name der Beobachtungs⸗ station

88

ᷣq 2

5

8 *

Barometerstand auf Meeres⸗ niveau u. Schwere S

in 45⁰° Breite

Wetter

station

Barometerstand

Witterungs⸗ verlauf

Wind⸗

richtung, ind⸗ Wetter

stärke

Witterungs⸗ verlauf der letzten 24 Stunden

auf 0 ° Meeres⸗ niveau u. Schwere

in 45° Breite

Celsius

Temperatur Barometerstand vom Abend

in

1

1

Celsius

24 Stunden

der letzten 24 Stunden

in

Karlstad 767,0 NNW L heiter

Temperatur

’— Niederschlag in

Barometerstand vom Abend

Borkum

773,1 2 bedeckt 5 vorwiegend heiter

Archangel 766,8 SO

wolkenl.

V

Petersburg

767,2 SW. I wolkenl.

Riga

Hamburg 770,85

Swinemünde 769,2

Aachen Hannover Berlin

bedeckt Nachts Niederschl. bedeckt

769,4 WSW3 bedeckt 6 775 768,2 SSO 4 Dunst. 12 vorwiegend heiter 0775 776,6 SW. 1 wolkig 1 Vorm. Niederschl. 777 771,8 SW 2 bedeckt 2 meist bewölkt

S 1 bedeckt

anhalt Niederschl. —277

2 Windst. wolkenl. 26

NNW seiter

Schauer

meist bewölkt —0777

7NW bedeckt SW 2 Schnee 39 V A wolkenl.

In Pofj 8 In Peking gebe Dresden

WSW2 Dunst Iiemlich heiter

—776 Florenz

Breslau Bromb Vom russischen M G 3 NDO

erkrankt. Frankfurk M.

3 SW 2 wolkig 6 SW 2 bedeckt —= 8 Zziemlich heiter 2 wolkenl!. —3 ziemlich heiter SW 2 Nebe 4 t

Cagliart 76

2 NO. 2 swolkenl. „NW 4 heiter

0776

Thorshavn

0

meist bewölkt 0775 U

Cherbourg

0777 Serdisflord 7780

780,0 NNO 2 Dunst.

Windst. wolkenl.

(— 3 ziemlich heiter

München

SW 5 bhalb bed. 9 Vorm. Niederschl.

4 ziemlich heiter Clermont

Zugsvise 820,0 N

J halb bed.— 16 anhalt. Niederschl. 2529

Stornoway

NNW 3 geegen 5

Blarrig —2

0(ONO 1 wolkenl. 3(Windst. wolkig

776,3 WNW wolkenl.

(Wilhelmshav.) meist bewölkt Lemberg

775,1 W 1 Nebel

Malin Head

Windst. bedeckt

Tne Hermanstadt

773,3 N Zwolkenl.

5 Nachts Niederschl. Triest

772,65 ONO Z wolkenl.

Valentia

Windst. bedeckt

(Wustrow i. M.) Brindist ziemlich heiter Perpignan

762,8 N balb bed.

Observatoriums,

veröffentlicht vom Berliner Wetterbureau. Drachenaufstieg vom 5. Februar 1911, 8 10 Uhr Vormittags:

Station Seehöhe .. 122 m

Mitteilungen des Königlichen Asronautischen

500 m 1000 m ¹ 2000 m 3000 m 3110 m

ONO 2 bedeckt

(Königsbg., Pr.) Belgrad

8 Scilly Aberdeen

NW 3 wolkig

(Cassel) Kuüopio ziemlich heiter

Shields

7728,7 WNW bedeckt

(Magdeburg) vorwiegend heiter Genf

Holyhead

1 bedeckt

(Grünberg Schl.) Lugano ziemlich heiter Säntis

emperatur 9 1,0 1,2 0,9 6,6. tel. Fchtgk. % 98 100 77 V 943 Wind⸗Richtung. W W bis WNW NW

Geschw. mps. 6 12 12

bis 0,2, zwischen 2870 m und der größten

überall 13,0 °.

Mitteilungen des Königlichen Aöronautischen Bodoe NNW Isbedect 5 8n. 2 6 bedeckt NMW Sbedeckt

NW 9 Schnee Skagen 766,2 NOD Z heiter 767,8 NNW 5 shalb bed. 3 Nebel 2 4 bedeckt 3 [761,1 NNW 6sbedeckt 1— 752,4 N A Schnee 7* 8

Observatoriums,

veröffentlicht vom Berliner Wetterbureau. Drachenaufstieg vom 6. Februar 1911, 8 10 ¼ Uhr Vormittags.

Station

Seehöhe ... 122 m] 500 1000 2000 13000 13540m

Temperatur 99 q11’“

Rel. Fchtgk. (0%) 91 83 85 89 WindRichtung. XNW NNW. N N Geschw. mps 6 11 12 11 17

Zunehmende Bewölkung.

Untersuchungssachen.

Aufgebote, Verlust⸗ und Fundsachen, Zustellungen u. dergl.

. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. Verlosung ꝛc. von Wertpapieren.

5. Kommanditgesellschaften auf Aktien u. Aktiengesellschaften.

1 S- 1” Isle d'Aix sbededt

13— 14 16— 17 16 17 3 bedeckt

Himmel ganz bedeckt, untere Wolkengrenze in etwa 360 m Höhe. Zwischen 730 und 790 m Temperaturzunahme von 2,8

1 Bis zu 330 m Höhe Temperatur⸗ nnahme bis + 2,7, zwischen 1880 und 2020 m überall 14,7°.

(Mülhaus., Els.) ziemlich heiter

Dunroßneß

Moskau

NW bis XNW St. Mathieu

(Friedrichshaf.) meist bewölkt

Reykjavik (5 Uhr Abends)

Grisnez 778,1 N.

dbedect 3 vorwiegend heiter 07

(Bamberg)

Vorm. Niederschl. 0 Helsingfors 76

7767 Windst. welkig

Porkland Bill 770,3 NNW 2 bedeckt

5 [SW 5 Schnee 75,5 NO. bedeckt 5,0 SOND lsbedeckt

772,1 N wolkenl. 64,3 NNO 6 wolkig 777,0 NNW I bedeckt

564,3

764,8 N 2 wolkenl.

IüeesgsgEREINIAHNAA

Rügenwalder⸗ münde

erreichten Höhe Paris 777,5 S 2 bedeckt 2

2 bedeckt

4 S Skegneß.

Viissingen —77723 NM Helder

[NW 3 bedeckt— 1 k2.

Horta

V 64Sem Aübedeckt 3 meist bewöͤlkt 1 wolkig 1

778,7 NO

Corusia

Christiansund 773,9 NW

Skudesnes

zum Nordmeer,

Vardd 747,0

37 28 Kopenhagen 765,1 W N N Stockholm 762,9 NW 20 22 Hernösand Haparanda Wisby

763,0 W

6 Schnee

Preis für den Raum einer 4gespaltenen Petitzeile 30 ₰.

österreich.

Wetter im Sü⸗

schläge stattgefu

Er

12 SS 5Regen 15 774,5 O Iwolkenl. 2 811nͤ

Ein Hochdruckgebiet über 778 mm reicht von Nordfrankreich bis

ein Ausläufer hohen Drucks erstreckt sich bis Nord⸗

Eine südostwärts ziehende Depression über Nordosteuropa und Skandinavien dehnt sich bis Mitteleuropa aus, ihr Minimum von 745 mm liegt über Nordskandinavien. In Deutschland ist das

den ruhig, neblig und kälter, im Norden trübe bei

mäßigen westlichen Winden und milder; vom Nordosten bis zu den Alpen herrscht vielfach strenger Frost, vereinzelt haben auch Nieder⸗

nden. Deutsche Seewarte.

werbs⸗ und Wirtschaftsgenossenschaften.

Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten.

fall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung.

Bankausweise.

eirni

Verschiedene Bekanntmachungen.

8 1) Untersuchungssachen.

96328] Fahnenfluchtserklärung. In der Untersuchungssache gegen den Musketier Karl Feinauer der 10. Komp. Infanterieregts. 172, .26. 11. 88 zu Ilsfeld, Kr. Besigheim, wegen ahnenflucht, wird auf Grund der §§ 69 ff. des Militärstrafgesetzbuchs sowie der §§ 356, 360 der Nilitärstrafgerichtsordnung der Beschuldigte hierdurch für fahnenflüchtig erklärt. Colmar i. Els., den 3. 2. 1911. 1 Gericht der 39. Division.

[96326]

In der Untersuchungssache gegen den Hauptmann Verner Friedrich Emil Mohr, Masch.⸗Gew. Abtlg. 12, wegen Fahnenflucht, wird auf Grund der §§ 69 ff. des Militärstrafgesetzbuchs sowie der §§ 356, 360 der Militärstrafgerichtsordnung der Beschuldigte hierdurch für fahnenflüchtig erklärt und sein im Reiche befindliches Vermögen mit Beschlag belegt.

Dresden, den 4. Februar 1911. Königl. Sächsisches Gericht der 3. Division Nr. 32.

[96320]

In der Untersuchungssache gegen den Rekruten Wilhelm Aloysius Schroer aus dem Landwehr⸗ bezirk II Essen, wegen Fahnenflucht, wird auf Grund der §§ 69 ff. des Militärstrafgesetzbuchs sowie der §§ 356, 360 der Millitärstrafgerichtsordnung der 8 hierdurch für fahnenflüchtig erklärt.

üsseldorf,

—.—.—

[96317] 1

In der Untersuchungssache gegen den Rekruten Ludwig Constapel aus dem Landwehrbezirk Wesel. wegen Fahnenflucht, wird auf Grund der §§ 69 ff. des

Eb1““

Militärstrafgesetzbuchs sowie der §§ 356, 360 der 8 . .“ 3 8

8

Militärstrafgerichtsordnung der Beschuldigte hierdurch fün. fewzieshacas erklärt. Hüsseldorf, den 3. Februar 1911.

Wesel, Gericht der 14. Division.

[96319] 88 1

In der Untersuchungssache gegen den Rekrut Peter Zech aus dem Landwehrbezirk Geldern, wegen Fahnenflucht, wird auf Grund der 8§§ 69 ff. des Militärstrafgesetzbuchs sowie der 88 356, 360 der Militärstrafgerichtsordnung der Beschuldigte hier⸗ mit für fahnenflüchtig erklärt.

eeh....

Wesel, Gericht der 14. Division.

[96318] In der Untersuchungssache gegen den Rekruten Karl Leppert aus dem Landwehrbezirk Wesel, wegen Fahnenflucht, wird auf Grund der 8§8§ 69 ff. des Militärstrafgesetzbuchs sowie der §§ 356, 360 der Militärstrafgerichtsordnung der Beschuldigte hier⸗ durch für fahnenflüchtig erklärt.

ecferber- den 3. Februar 1911. Gericht der 14. Division.

Fahnenfluchtserklärung und Beschlagnahmeverfügung.

In der Untersuchungssache gegen den Rekruten Wilhelm Möller aus dem Landwehrbezirk Metz, geboren am 2. 6. 1888 zu Rudolstadt, wegen Fahnen⸗ flucht, wird auf Grund der §§ 69 ff. des Militär⸗ strafgesetzbuchs sowie der §§ 356, 360 der Militär⸗ strafgerichtsordnung der Beschuldigte hierdurch für fevriastg erklärt und sein im Deutschen Reiche defindliches Vermögen mit Beschlag belegt.

Metz, den 2. Februar 1911. .“

Gericht der 33. Division.

[96327]

[96316] Fahnenfluchtserklärung.

In der Untersuchungssache gegen den Rekruten Paul Jegodtka aus dem Landwehrbezirk Gelsenkirchen, wegen Fahnenflucht, wird auf Grund der §§ 69 ff. des Militärstrafgesetzbuchs sowie der 88 356, 360 der Militärstrasgerichtsordnung der Be⸗ chuldigte hier⸗ durch für fahnenflüchtig erklärt.

Minster, den 4. 2 1911. 88

Gericht der 13. Division. 14“

Kgl. Württ. Staatsanwaltschaft Ravensburg.

Durch Beschluß der Strafkammer des Kgl. Land⸗ gerichts Ravensburg vom 26. Januar 1911 ist gemäß § 326 St.⸗P.⸗O. das im Deutschen Reich befindliche Vermögen des

1) Josef Blaser, geboren am 12. Januar 1888 zu Weingarten, O.⸗A. Ravensburg, zuletzt wohnhaft ebenda,

2) Karl Christian Malmwick, Verwaltungs⸗ kandidat, geboren am 7. April 1887 zu Ravensburg, zuletzt wohnhaft in Spaltenstein, Gemeinde Schnetzen⸗ hausen, Oberamts Tettnang,

mit Beschlag belegt worden, was hiermit bekannt gegeben wird.

Den 3. Februar 1911. Staatsanwalt Heller.

[96324] Fahnenfluchtserklärung.

In der Untersuchungssache gegen

1) den Kanonier Josef Gerhardt der 3. Batterie Feldartillerieregiments Nr. 31,

2) den Musketier Emil Fischer der 8. Kompagnie Infanterieregiments Nr. 60,

wegen Fahnenflucht, werden auf Grund der §§ 69 ff. des Militärstrafgesetzbuchs sowie der §§ 356, 360 der Militärstrafgerichtsordnung die Beschuldigten 8 es. —b erklärt.

b den 3. Februar 1911.

Hagenau i. Els.,

W 2

Gericht der 31. Division.

[96325] Fahnenfluchtserklärung.

In der Untersuchungssache gegen den Rekruten Peter Gasthalter aus dem Landwehrbezirk Saar⸗ gemünd, geb. 3. 9. 1889 in St. Johann v. Bassel, Kreis Saarburg i. Lothr., wegen Fahnenflucht, wird auf Grund der §§ 69 ff. des Militärstrafgesetzbuchs sowie der §§ 356, 360 der Militärstrafgerichtsordnung der Beschuldigte hierdurch für fahnenflüchtig erklärt.

Straßburg i. Els., den 4. Februar 1911.

Gericht der 31. Divisioh.

Die Fahnenfluchtserklärung vom 21. 9. 191 gecen den Musketier Ernst Josef Albin Seidel 3/65 wird aufgehoben. 8

Cöln, den 4. 2. 1911.

K. Gericht 15. Division.

Die unterm 6. 10. 10 gegen den zur Dispos. der 8 entl. Musk. Bourscheidt, Landw. Bez. 1 Cöln, erlassene Fahnenfluchtserklärung veröffentl. 11. 10. 10 in Nr. 239 unter 59079 wird hiermit

zurückgenommen. 1 Cüln. 4. 2. 11. [96322]

[96323] Verfügung. Die unterm 8. August 1910 hinter Musketier Walter Krogmann 3/91 erlassene Fahnenfluchts⸗ erklärung wird hiermit zurückgezogen, weil Krogmann ergeiffee ist. 1 8 8 Z. Zt. Osnabrück, .. Oldenburg i. Gr., den 2. Februar 19I Königliches Gericht der 19. Division.

2) Aufgebote, Verlust⸗. Fund⸗ sachen, Zustellungen u. dergl.

[95961] Zwangsversteigerung. Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das in Berlin, Landsberger⸗Allee 145, belegene, im Grund⸗