1911 / 40 p. 21 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 15 Feb 1911 18:00:01 GMT) scan diff

beratenden Ausschusses über die Vorlage wegen Erlasses eines Orts⸗ statuts zur Einschränkung der Sonntagsarbeit im Klein; handel. Die Angelegenheit wurde indessen mit Rücksicht auf vorliegende neue Anträge noch nicht für spruchreif befunden und an den Ausschuß noch einmal zurückverwiesen. Unter den weiter eec⸗ ledigten Vorlagen befanden sich die Vorlagen, betreffend Ausgestaltung des Geländes des ehemaligen Botanischen Gartens. Die Ver⸗ sammlung nahm diese Vorlagen ohne Debatte an und genehmigte außerdem die Einsetzung einer gemischten Deputation für Grunderwerb usw. zu Wasserwerkszwecken. Auf die öffentliche folgte eine ge⸗ heime Sitzung.

A. F. Nachdem die „Urania“ in einer langen Reihe vog szenischen Vorträgen hervorragende Naturschönheiten der Mutter Erde zu verdienten Ehren gebracht hat, versucht sie seit kurzem auch für den Freund unserer Nächte, den Mond und seine Besonderheiten Stimmung zu machen. Kein Zweifel, nach dem bisher geernteten Beifall, daß der Gedanke dieser Vorführung, die sich „Was uns der Mond erzählt“ nennt, ebenso glücklich, als die Art wie sie in Szene ge⸗ setzt ist, größter Anerkennung wert ist. Denn der Mond tritt nicht etwa als Märchenerzähler auf, noch werden phantastische Mondland⸗ schaften vorgezaubert, sondern es ist alles, was von ihm gezeigt und von ihm selber erzählt wird, streng wissenschaftlich beglaubigt, und vielleicht gerade darum so fesselnd, weil strenge Wahrheit in die anmutigsten Formen gekleidet ist. Für das erstere bürgt der Verfasser des Textes, Professor Dr. P. Schwahn, Direktor der Gesellschaft „Urania“, für die letztere war er sicher auch an erster Stelle Urheber und Ordner, aber er teilt das Verdienst daran sowohl mit Herrn W. Kranz, dem die künstlerische und technische Ausstellung zu danken ist, als mit Herrn Oskar Wagner, dessen Vortragskunst sich auch an dieser Aufgabe bestens bewährt, wozu gegebenenfalls die be⸗

sondere Umgebung, aus der sich der Vortragende an die Hörer⸗ schaft wendet, nicht unwesentlich beiträgt. Denn, abweichend von der gewöhnlichen Einrichtung, ist der Bühne ungefähr das Gepräge des Studierzimmers aus der ersten Szene des Faust gegeben, und es spricht gleich diesem der Vortragende, an seinem mit Folianten und allerlei Meßinstrumenten beladenen Tische sitzend, von hier aus, während auf der anderen Seite der Bühne ein großes Fernrohr das Mittel andeutet, wodurch das Menschengeschlecht den treuen Begleiter der Erde gegenwärtig um vieles genauer kennen gelernt hat, als es den Menschen der Vergangenheit vergönnt war. Der Vor⸗ trag ist in zwei Akte geteilt, in deren erstem die Zu⸗ schauer sich noch auf der Erde befinden und sich nur von hier aus vom Monde und seinen verschiedenen Erscheinungs⸗ unterhalten sehen. Der zweite Akt dagegen beginnt mit der eise nach dem Monde und versetzt die Zuschauer bis zur Heimkehr zur Erde, womit der Akt schließt, mitten auf den Mond, ihn dar⸗ stellend, wie er teils auf Grund unserer Fernrohrbeobachtungen und durch das Teleskop vermittelter photographischer Aufnahmen, teils auf Grund reichen Nachdenkens sowie eingehendster Prüfung und An⸗ passung der Naturgesetze an die besonderen Verhältnisse dieses Welt⸗ körpers tatsächlich beschaffen sein muß. Alles phantastische Beiwerk ist hierbei ausgeschlossen. Gleich der Anfang der Vorstellung bringt in höchst originelles Bild: Mondnacht an einem märkischen See. Man sieht die Strahlen des Vollmondes auf dem Wasser glitzern, während er sich bald hinter vorübergehenden Wolken verbirgt. bald in vollem Glanze daraus hervortritt. Die nächsten beiden Bilder zeigen an einem Blick auf das Wattenmeer während der Ebbe und an einem zweiten während der Flut die bedeutenden Einwirkungen des Trabanten auf den Planeten, den er umkreist, und sehr anschaulich ist dann das der Mondbewegung entsprechende Kreisen des Wellenberges um die Erde dargelegt. Es folgen Bilder irdischer Landschaft im ersten Mondviertel und bei Vollmond, dann sehr klare Darstellungen einer Mondfinsternis, wie sie zustande kommt, wie der Schattenkegel der Erde und der ihn peassierende Mond sich im Weltraum ausnimmt, wie es sich erklärt, daß bei keiner Mondfinsternis der Mond vollständig verfinstert ist, wie die Erscheinung durchs Fernrohr gesehen wird und warum nicht bei jedem Vollmond eine Verfinsterung eintritt, aber jede Finsternis an allen Punkten der Erde gesehen wird, über deren Horizont der Mond zurzeit steht. Letzteres ist sehr abweichend von der nur je an einem kleinen Teil der Erde sichtbaren Sonnenfinsternis, welche in den nächsten Bildern vor Augen geführt wird. Die hierbei gegebenen Erläuterungen, unter welchen Bedingungen eine ringförmige Sonnen⸗ finsternis entsteht, und die Vorführung des ganzen Verlaufes einer totalen Sonnenfinsternis bekunden eine bewundernswerte Vollendung der Technik dieser Wandelbilder. Ganz überraschend wirkt das plötzliche

Künigliche Schauspiele. Sonnabend: Opern⸗ haus. 33. Abonnementsvorstellung. Dienst⸗ und Frei⸗ plätze sind aufgehoben. Die Walküre in drei Akten von Richard Wagner. Musikalische Leitung: Herr Generalmusikdirektor Dr. Muck. Regie: Herr Regisseur Braunschweig. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 35. Abonnementsvorstellung. Ein

Schritt vom Wege. Lustspiel in vier Aufzügen Sonntag,

Neues Schanspielhaus. Sonnabend, Nach⸗ mittags 3 ½¼ Uhr: Maria Stuart. das „Klassische Theater“.) Abends 8 Uhr: Das kleine Schokoladenmädchen.

Sonntag: Das kleine Schokoladenmädchen.

Montag: Das kleine Schokoladenmädchen.

Komische Oper. Sonnabend, Abends 8 Uhr:

Die Fledermaus. Nachmittags 3 Uhr: Tiefland.

Aufflammen der Corona im Augenblick der Totalität und ihr ebenso

plötzliches Erlöschen beim ersten Lichtblitz. Die in der Landschaft

totalen Sonnenfinsternis vollziehenden

andlungen werden dann an Bildern der 1905 in Aegypten beobachteten Sonnenfinsternis gezeigt. Die Reise nach dem Monde erweckt die hübsche Täuschung, daß man, dem Vollmonde entgegen⸗ reisend, diesen immer größer und immer deutlicher in allen Einzel⸗ heiten sich am Himmel entgegenkommen sieht; nämlich soweit als unsere besten Fernrohre reichen. Unsere teleskopischen Hilfsmittel reichen aber nicht sehr weit. Da muß die Photographie und deren bedeutende Vergrößerungsfähigkeit nachhelfen. Und es ist erstaunlich, was sie uns enthüllt, doch unsäglich weniger im Glanz der Mittags⸗ sonne, in dem zur Vollmondszeit alle Dinge auf dem Monde erscheinen, als bei Morgen⸗ oder Atens anenschein im ersten oder letzten Viertel, wenn die langen Schatten der Berge diese in ihrer Kegelgestalt erkennen lassen und die Plastik der Landschaft deutlich hervortritt. Dank dieser photographischen Forschung weiß man ja in den Terrainverhältnissen der uns dauernd zugewandten Mondseite fast besser Bescheid als an manchen Punkten der Erde. Die sogenannten Meere, vielleicht einst Meere, heute bei der gänzlichen Wasserlosigkeit des Mondes tiefe Täler und Schluchten, enthüllen sich dem Blick, wie das gewaltige Ringgebirge Kopernikus, der Gipfel Plato und die höchst merkwürdigen Mondrillen. Sehr gelungen sind die Darstellungen eines Sonnenaufgangs auf dem Monde und eines Mittags auf dem Monde, wobei die jeder Vegetation baren Felsen im reflektierten Sonnenlicht strahlend sich merkwürdig abheben vom tiefschwarzen Himmel, an dem stets die Sterne 8— sind. Wie vom Mondrande aus betrachtet die Erde aussieht, ist Gegenstand eines besonders hübschen Bildes. Sie bietet, vom Monde aus gesehen, ja mehr Abwechslung als uns umgekehrt der Mond, denn sie zeigt alle 24 Stunden erst wieder genau das gleiche Bild. Zum Schluß gab es noch eine Sonnenfinsternis auf dem Monde, die natürli immer eintritt, wenn wir eine Mondfinsternis haben. Da der schein⸗ bare Durchmesser der Erde vom Monde aus gesehen, doch erheblich den der Sonne übertrifft, müßte auf dem Monde völlige Nacht eintreten. Das ist aber nicht der Fall, wie wir wissen, da uns der Mond nie völlig verschwindet dank der die Erde umwallenden Atmosphäre, welche um die verdunkelte Erdscheibe herum einen wenn auch matt leuchtenden Ring spannt. Diese wundervolle Erscheinung wurde, ob mit voller Treue läßt sich natürlich nicht bestimmt sagen, im Bilde vorgeführt. Der Heimkehr zur Mutter Erde wurde noch ein hübsch ersonnenes Bild vorangeschickt, darstellend, wie die soeben gezeigte, wildzerklüftete, reizlose Mondlandschaft sich in den Licht⸗, Luft⸗ und Wasserverhält⸗ nissen der Erde ausnehmen werde. Es entwickelte sich aus den gleichen Formen eine prächtige Gebirgslandschaft. Hoffentlich findet diese neueste Vorführung der „Urania“ den vollen Beifall, den sie verdient. Von ihr gilt in hohem Grade das Wort: Utile cum dulci.

sich im Verlauf einer

Breslau, 2. Fehruar. (W. T. B.) In vergangener Nacht ist das aus Bohlen bestehende Bollwerk des Oderufers an der Lorenzgasse infolge von Unterspülung eingestürzt. Heute nachmittag um 5 Uhr stürzte dort die Seitenwand der Kamm⸗ garnspinnerei von Schöller mit einem daran angebauten eisernen Krahn zusammen. Die Unterspülung greift weiter um sich, sodaß noch mehr Einstürze zu erwarten sind. Es wird der Versuch gemacht, durch Versenken von Sandsäcken die Ge⸗ fahr zu beseitigen.

London, 2. Februar. (W. T. B.) Am Abend brach auf den Werften einer Schiffbaugesellschaft in Cowes ein gefährlicher Brand aus. Man fürchtet, daß die Modell⸗ und Maschinenräume zerstört sind. Zwei Torpedobootszerstörer konnten noch rechtzeitig aus dem Bereich der Flammen entfernt werden.

Paris, 2. Februar. (W. T. B.) Da die Absicht des Bürger⸗ meisters von Fréjus, den echemaligen bischöflichen Palast an den Bischof Gullibert zu vermieten, lärmende Kundgebungen seitens eines Teils der Bevölkerung verursacht hat, beschloß der Bischof, die Stadt zu verlassen und nach Eintreffen der hierzu not⸗ wendigen päpstlichen Ermächtigung, nach Toulon überzusiedeln.

Cherbourg, 2. Februar. (W. T. B.) Das Unterseeboot „Mariotte“, das größte Unterseeboot der Welt, mit einer Wasser⸗ verdrängung von 1100 Tonnen, ist heute vom Stapel gelaufen.

Pau, 2. Februar. Der Flieger Lemartin hat mit sieben Mitreisenden an Bord seines Eindeckers einen Fünfminuten⸗ tlug unternommen. Das Gesamtgewicht der acht Reisenden mit Benzin⸗ und Oelvorräten betrug 520 kg. Die erzielte Geschwindig⸗ keir wird auf 40 km in der Stunde geschätzt. Der Flieger Kapitän Bellenger ist 2 Uhr 50 Minuten in Bordeaux auf⸗ W“ und 4 Uhr 50 Minuten hier glatt gelandet. (Vergl. Nr. 29 d. Bl.)

Jekaterinodar, 2. Februgr. (W. T. B.) In der Nähe von Maikop im Kubangebiete hat sich im Kosakendorf Apscheron eine neue Naphthafontäne gebildet, die täglich eine halbe Million Pud Naphtha herauswirft.

Tomsk, 2. Februar. (W. T. B.) 375 Studenten des hiesigen Technologischen Instituts, die an einer nicht erlaubten Studentenversammlung teilgenommen hatten, sind vom Institut ausgeschlossen worden.

Batum, 2. Februar. (W. T. B.) Großer Sturm und schwere See haben hier viel Schaden angerichtet. Eine große Zahl kleiner Schiffe wurde vom Sturm auf Land Das Gefängnis⸗ gebäude ist unterspült, sodaß der Einsturz befürchtet wird. Die Telegraphenlinie Indien Europa ist an vielen Stellen beschädigt worden.

Spezia, 2. Februar. (W. T. B.) Bei Uebungen, die im Golf mit Torpedogeschossen vorgenommen wurden, ging eins der Geschosse vorzeitig los. Drei Unteroffiziere wurden getötet, zwei weitere Personen anscheinend leicht verletzt.

Madrid, 2. Februar. (W. T. B.) Wie der „Imparcial“ aus Sagunto meldet, ist der spanische Dampfer „Abanto“ ge⸗ sunken. Die ganze Mannschaft soll ertrunken sein; das Meer hat bereits sechs Leichen an den Strand geworfen. Zwei andere Dampfer sollen sich in gefährlicher Lage befinden.

New York, 2. Februar. (W. T. B.) Von den bei der Explosion auf der Jersey⸗Central⸗Eisenbahn tödli verunglückten Personen sind bieher acht erkannt. El Personen werden vermißt; auch diese sind zweifellos tot. Hunderte trugen leichtere Verletzungen davon. (Vgl. Nr. 29 d. Bl.)

Ottawa, 2. Februar. (W. T. B.) Wie das ‚Reutersche Burcau“ meldet, haben schwerer Sturm und starker Schneefall in vielen Teilen Canadas Züge aufgehalten und den Verkehr lahmgelegt. In Montreal und in Ottawa mußten die Straßen⸗ bahnen den Betrieb einstellen.

Manila, 2. Februar. (W. T. B.) Nach neueren Angaben beträgt die Zahl der bei dem jüngsten vulkanischen Ausbruch bei Taal und der damit verbundenen Springwelle ums Leben ge⸗ kommenen Personen etwa sechshundert. (Vgl. Nr. 28 d. Bl.)

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

New York, 3. Februar. (W. T. B.) Nach einem Tele gramm aus El Paso hat gestern in der Nähe von Juarez ein Kampf zwischen Kavallerie der Bundestruppen und Aufständischen stattgefunden, bei dem von den Bundes⸗ truppen 32 Mann und von den Ausständischen sechs Mann gefallen sein sollen. Viele Einwohner von Juarez sind nach El Paso geflohen. Man fürchtet, daß 1500 Auf⸗ ständische die Stadt jeden Augenblick angreifen. Der Führer der Revolutionäre hat den Bürgermeister und die fremden Konsuln in Juarez benachrichtigt, daß am Freitagnachmittag um 3 Uhr ein Bombardement auf die Stadt eröffnet werde, falls sie sich bis dahin nicht übergeben habe.

““

(Forise zung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

(Vorstellung für

Gesangstexte von J. Gilbert.

schaft.

Thaliatheater. (Direktion: Kren und Schönfeld.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Polnische Wirtschaft. Schwank mit Gesang und Tanz in drei Akten von Kraatz und Okonkowsky, bearbeitet von J. Kren. Alfred Schönfeld,

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Brunnen⸗ nymphe. Abends: Polnische Wirtschaft. Montag und folgende Tage: Polnische Wirt⸗

Birkus Schumann. Sonnabend, Abends 7 ½ Uhr: Grande Soirée high Life. Neu: Heros, ganz außergewöhnlicher Kraftjongleur. Neu: Antonet und Grock mit ihrem ganz neuen musikalischen Akt. Fvotball, Pushball, Poloball. Kreisel⸗Globus, neueste Kreation des Direktors Albert Schumann, sowie: die übrigen neuen Attraktionen. Um 9 ½ Uhr: Der große Coup der Schmuggler. Romantische Pantomime in 4 Akten.

Sonntag, Nachmittags 3 ½ Uhr und Abends 7 ½ Uhr: 2 große Vorstellungen. Nachmittags

Musik von

Beilage 1 keichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanze

Berichte von deutschen Fruchtmärkten.

Qualität

1911 gering

mittel Verkaufte

Februar

Marktorte

Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner

Menge

Tag höchster

niedrigster höchster niedrigster höchster Doppelzentner

Am vorig Außerdem wurden Martttage am Markttage (Spalte 1) Durch⸗ nach überschläglicher schnitts⸗ S ütung verkauft preis dem Doppelzentner (Preis unbekannt)

Durchschnitts⸗

Verkaufs⸗ preis

Landsberg a. W. VBreell Striegau... Hirschberg i. Schl. Göttingen. . ZZ“ Langenau. Friedland i. Mecklb. C hateai 1⸗Salins

Landsberg a. W. ““ Mvee Stt Hirschberg i. Schl. Goötttgen. . Lee“* Friedland i. Mecklb. Chateau⸗Salins .

Breslau. . ““ 8 1“ Braugerste

Z11“ 8 88

Hirschberg i. Schl.

Göttingen...

DSöb1—

Friedland i. Meckl.

Chateau⸗Salins

Landsberg a. W.

oI

ö1“

Striee

Hirschberg i. Schl. Winnenden 8 1“ 8 b. Chäͤteau⸗Salins 4

Bemerkungen. Die verkaufte Menge wird auf

Ein liegender Strich (—) in den Spalten für Preise hat die Bedeutung,

Berlin, den 3. Februar 1911.

Weizen. 19,30 18 30 18,80 19,30 19,30 19,00 23,00 19,00

19,30

19,20 19,20 19,30 19,30 19 20 23 00 19,00

17,30

1820 18,00

18,40 19,00 18,80 18,90

19,00 18,80 18,30

19,80 20,00 Kernen (enthülster Spelz, Dinkel, Fesen 21,60 1 21, 8 Roggen. 14,30

13,90 14,50 14,40 15,15

14,30

14,40 14,70 14,40 14 60 15,15 14,20 14,30 14 50 14,10 14,10 15,50 dr 18

Gerste. 13,30 16,00 17,50 15,00 15,40 17 00 —- 15,50 15,00 Hafer. 15,00

14,50 14,90 15 00 15,80 15,00 15,40 17,0 77,20 16,80 15,00 w⁰◻☛ꝙñ s— e.

14,90 13,80 14,30 14 00

14,90 12,90 14,00 14 00 14 60 13,90

15,00

12,50 15,00 16,80 14,50 14,30

13,20 15,90 17,30 14 50 14,30

14,00 17,50 18,00 15,00 15,40 17,50 15,50

14,50

15,00

15,00 15,20 15,00 15,80 15,60 . 17,40 37

13

16,40 14,40 14,70

16,40 13,90 14,30 14,80 15,00 14.80 I 16,80 16,40 14,00

15,00

volle Doppelzentner und der Verkaufswert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt. Der Durchschnittspreis wird aus den unab erundeten daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den letzten sechs Spalten, daß Bericht fehlt.

Keiserliches Statistisches Aarwt. van der Borght.

16,00

14,87

16,46 15,90

ahlen bereihnet.

8. 8 88

Literatur.

Deutscher Versicherungskalender für das Jahr 1911. XLII. Jahrgang. XVI und 916 Seiten. Wallmanns Verlag, Groß Lichterfelde. Geb. 10 ℳ. Der Kalender unterrichtet über den Status, die Versicherungseinrichtungen und bedingungen der Versicherungsgesellschaften einer Reihe von Versicherungszweigen: Hagelversicherung, Feuerversicherung, Einbruchdiebstahlversicherung, Lebens⸗ und Rentenversicherung, Unfall⸗ und Haftpflichtversicherung, Transportversicherung, Glasversicherung, Viehversicherung, Wasser⸗ leitungsschädenversicherung, Kautions⸗ und Garantieversicherung, Fesditdersichtrung, Veruntreuungsversicherung, Sturmschädenversiche⸗ rung, Baulastversicherung, Beovykottversicherung, Maschinen⸗ schadenversicherung, Automobilsachversicherung, Mietverlustversicherung u. a. Die Angaben beziehen sich auf das Jahr 1909. Neben den deutschen Gesellschaften (Aktiengesellschaften und Gesell⸗ schaften auf Gegenseitigkeit) sind auch die im Deutschen Reiche ar⸗ beitenden ausländischen Gesellschaften und in besonderer Zusammen⸗

von Ernst Wichert. In Szeue gesetzt von Herrn Regisseur Patry. Anfang 7 ½ Uhr.

Sonntag: Opernhaus. 34. Abonnementsvor⸗ stellung. (Gewöhnliche Preise.) Dienst⸗ und Frei⸗ plätze sind aufgehoben. Königskinder. Musik⸗ märchen in drei Aufzügen. Text von E. Rosmer. Musik von E. Humperdinck. Anfang 7 ½ Uhr.

Schauspielhaus. 36. Abonnementsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Colberg.

istorisches Schauspiel in fünf Aufzügen von Paul

eyse Anfang 7 ½ Uhr. 1“

Deutsches Theater. Sonnabend, Abends 7 ½ hr:

Der Schatz. 6“ 1 Sonntag: Der Schatz. 1 Kammerspiele.

Sonnabend, Abends 8 Uhr: Lanzelot. Sonntag: Lanzelot.

Berliner Theater. Sonnabend, Nachmittags 3 ¼ Uhr: Nathan der Weise. Abends 8 Uhr: Bummelstudenten. Posse mit Gesang und Tanz in fünf Bildern nach E. Pohl und H. Wilkens. Musik von Conradi.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Einer von unsere Leut. Abends: Bummelstudenten.

Montag und folgende Tage: Bummelstudenten.

Lessingtheater. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Die Ratten. Berliner Tragikomödie in fünf Akten von Gerhart Hauptmann.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Tantris der Narr. Abends: Die Ratten.

Montag: Wenn der junge Wein blüht.

Abends: Die Bohème. 1 Montag: Zu volkstümlichen Preisen: Tiefland.

Schillertheater. 0. (Wallnertheater.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Husarenfieber. Lustspiel in vier Akten von Gustav Kadelburg und Richard Skowronnek.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Ehre. Abends: Der Kaiser.

Montag: Husarensieber.

Charlottenburg. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Der Himmel auf Erden. Schwank in drei Akten von Julius Horst.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Prinz Friedrich von Homburg. Abends: Nathan der Weise.

Meontag: Die Macht der Finsternis

8 Theater des Westens. (Station: Zoologischer Garten. Kantstr. 12.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Die lustige Witwe. Operette von Oscar Straus. Sonntag, Nachmittags 3 ¼ Uhr: Ein Walzer⸗ traum. Abends: Die lustige Witwe.

Montag: lustige Witwe. kontag: Die lustig

Lustspielhaus. (Friedrichstr. 236.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Der unbekannte Tänzer. Lust⸗ spiel in drei Akten von Tristan Bernard.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der Herr Senator. Abends: Der unbekannte Tänzer.

Montag und folgende Tage. Der unbekannte

Tänzer.

Residenztheater. (Direktion: Richard Alexander.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Pariser Menu. Drei Gänge von Georges Feydeau und Veber⸗Abric.

Sonntag und folgende Tage: Pariser Menu.

Sonnabend, Abends 8 Uhr: Der Feldherruhügel.

Trianontheater. (Georgenstraße, nahe Bahnhof Friedrichstr.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Hippolytes Abenteuer. Schwank in drei Akten von Nancey und Armont.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der heilige Hain. Abends: Hippolytes Abenteuer.

Montag und folgende Tage: Hippolytes Abeuteuer.

Modernes Theater. (Königgrätzer Str. 57/58.)

drei Akten von

Schnurre in Roda Roda und Rößler.

Sonntag, Nachmittags 3 ½ Uhr: Der Hütten⸗ besitzer. Abends: Der Feldherrnhügel. SieFntao und folgende Tage: Der Feldherrn⸗ ügel.

Konzerte.

Singakademie. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Klavierabend von Gregor Beklemischeff.

Snal Zechstein. Sonnabend, Abends 7 ½ Uhr:

Konzert von Adèle Clément (Bielonennc). Mitw.: Flora Joutard⸗Loevensohn (Klavier). Am Klavier: Otto Bake.

Beethoven-Saal. Sonnabend, Abends 8 Uhr:

Konzert von Betty Tennenbaum (Violine) mit dem Philharmonischen Orchester, Dirigent: Dr. Ernst Kunwald.

Blüthner-Saal. Sonnabend, Abends 8 ½ Uhr: Zwei Orchesterkouzerte alter Musik mit dem Bläthner⸗Orchester von Sam Franko, Dirigent

hat jeder Besucher ein Kind frei unter 10 Jahren auf allen Sitzplätzen, jedes weitere Kind balber Preis. In beiden Vorstellungen: Der große Coup der Schmuggler.

Zirkus Busch. Sonnabend, Abends 7 ½ Uhr:

Große Galavorstellung. Neu: Mons. Amonus, Champion im Hochspringen. Gastspiel des Herrn Direktor Pierre Althoff und Frau Direktor Adele Althoff mit ihren hervorragendsten Freiheits⸗ dressuren. Fräulein Marta Mohnke, Schul⸗ reiterin. Reiterfamilie Frediano. 3 Gebr. Fratellinis, urkom. Clowns. Um 9 Uhr:

(Die Hermannschlacht). Galaprogramm.

ITrEEXNEHNIREHENNFTXNEATTEENMENFIEHHN Familiennachrichten. Verlobt: Elisabeth Gräfin zu Münster mit Hrn. Kammerherrn Hans von Minckwitz (Dresden Niederlößnitz). Frl. Margarethe Buchmann mit Hrn. Oberleutnant Hans⸗Georg von Beerfelde (Berlin). Geboren: Ein Sohn: Hrn. Dr. Frhrn. von Rheinbaben (Deutsch⸗Sagar bei Krossen a. O.)

Hrn. Hauptmann a. D. Lothar von

(Potsdam). Eine Tochter: Hrn. von Borcke⸗

Rienow (Rienow). 8 Gestorben: Fr. Anna Müller⸗Grote, geb. Pröbsting

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg.

Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin.

Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Sieben Beilagen

aus New York. Solistin: Miß Emily Gresser

(Violine). 2. Abend.

(einschließlich Börsenbeilage und Warenzeichen⸗ öI11“ .“

Die neue Ausstattungspantomime „Armin“ Vorher: das große

Dewitz

(Berlin). Frl. Katharina von Lücken (Lüneburg).

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗

stellung, nach Ländern geordnet, die wichtigsten nicht in Deutschland tätigen ausländischen Versicherungsgesellschaften behandelt. Eine Uebersicht über die Zusammensetzung des Kaiserlichen Aufsichtsamts für Privatversicherung und des Versicherungsbeirats, Verzeichnisse der Landesaufsichtsbehörden, denen Versicherungsunternehmungen unter⸗ stellt sind, der Berufsverbände und Vereinigungen auf dem Gebiete des Versicherungswesens, der öffentlichen Feuerversicherungsanstalten in Deutschland und ihrer Vorstände bezw. Leiter, ein Abdruck des Gesetzes, betreffend die öffentlichen Feuerversicherungsanstalten, vom 25. Juli 1910 und ein alphabetisches Namensverzeichnis der Aufsichts⸗ rats⸗ und Direktionsmitglieder, Prokuristen ꝛc. der Versicherungs⸗ gesellschaften bilden den Schluß des Kalenders.

Mitteilungen für die öffentlichen Feuerversiche rungsanstalten. Zeitschrift für die Praxis und das Recht der Sachschadenversicherung und des Feuerschutzes. Herausgeber: Bureau des „Verbandes öffentlicher Feuerversicherungsanstalten in Deutsch⸗ land“, Geschäftsstelle: Kiel, Gartenstraße 4. Bezugspreis viertel⸗ jährlich 6 ℳ. In einem etwas veränderten Gewande hat diese Zeitschrift ihren 43. Jahrgang begonnen. Mindestens zweimal in Stärke von 20—24 Druckseiten in unbeschränkter Oeffentlichkeit erscheinend, behandelt sie alle für die Feuer⸗ versicherung und verwandte Zweige der Eles üde die Feuer. (. B. Einbruchdiebstahl⸗, Wasserleitungsschäden⸗, Mietverlust⸗, Glas⸗ usw. Versicherung) bedeutungsvollen theoretischen und praktischen Fragen allgemeiner, technischer, juristischer und statistischer Natur in wissenschaftlicher und objektiver Weise. Von Zeit zu Zeit sollen auch Spruchsammlungen über die einschlägige Rechtsprechung, Uebersichten über die neuere Literatur, Besprechungen des wichtigeren Inhalts der deutschen Fachpresse erscheinen; fortlaufend kommen ver⸗ gleichende Darstellungen des deutschen Reichs⸗ und Landesversicherungs⸗ rechts und des auslänvischen Rechts sowie die wichtigsten einschlägigen Ent⸗ scheidungen der obersten Justiz, und Verwaltungsgerichtshöfe sämt⸗ sicher deutschen Staaten mit kritischen Besprechungen zur Veröffent⸗

ung. Ferner gelangen in der Zeitschrift die für die Sachschaden⸗ versicherung wichtigen Reichs⸗ und Landesgesetze und Verordnungen, namentlich die neuen Reglements bezw. Satzungen sämtlicher öffent⸗ lichen Feuerversicherungsanstalten des Deutschen Reichs nach erfolgter Genehmigung durch die zuständigen Aufsichtsbehörden zum Abdruck. Endlich will die Zeitschrift dem Gebiete des Feuerschutzes ihre Auf⸗ merksamkeit widmen und alle in dieser Bezlehung wertvollen Er⸗ findungen, Erfahrungen und Neuerungen 8889 Berichte über Brandschadenereignisse mit lehrreicher Entstehungsursache sollen als

weiteres Lehrmaterial dienen. Die beiden ersten Hefte des neuen Jahrgangs enthalten u. a. folgende Beiträge: Die Provinzial Feuer⸗ versicherungsanstalt der Rheinprovinz in Düsseldorf; „Hochwasser⸗ chäden und Feuerversicherung“ von Generalsekretär Dr. Meltzing⸗ Berlin; „Die Versicherung gegen Mietverlust“ von Dyhrenfurth⸗ Hamburg; Zwei wichtige Dokumente des Versicherungsrechts; „Zum Begriff der Dampfkesselexplosion“ von Landesversicherungsrat Dr. Tasche⸗ Düsseldorf; „Generalstabskarten der Brandbekämpfung“ von Gerichts⸗ assessor Damm⸗Kiel; Neuerungen auf dem Gebiete des Feuer⸗ schutzes; Eigenartige Brandschäden; Ein bemerkenswerter Fall vor⸗ sätzlicher Brandstiftung; „Die Schiedsgerichtsbestimmungen des Ver⸗ sicherungsvertragsrechts im Vergleich zum 10. Buche der Zivilprozeß⸗ ordnung unter besonderer Berücksichtigung des öffentlichen Feuer⸗ versicherungswesens“ von Dr. jur. Biedermann⸗Breslau; „Ist wegen Ansprüche auf Rückzahlung irrtümlich gezahlter Beiträge für Gebäude⸗ versicherungen bei preußischen öffentlichen Feuerversicherungsanstalten der Rechtsweg zulässig?“ von M. Munk⸗Altona; „Die Anzeigepflicht

des Versicherungsnehmers nach dem V V. G.“ von Gerichtsassessor

Damm⸗Kiel (Teil 1); „Die mehrfache und Doppelversicherung nach dem Reichs⸗ und Landesversicherungsrechte“ von demselben; „Hat der Ver⸗ sicherer ein Recht auf angemessene, den Versicherungsnehmer ver⸗ pflichtende Prämienerhöhung im Falle durch diesen herbeigeführter Gefahrsvermehrung während der Vertragsdauer?“ von Weiland⸗ Düsseldorf (Besprechung von Urteilen des Landgerichts und des Ober⸗ landesgerichts in Düsseldorf); Internationale Rechtsverfolgung. Rechtsprechung: „Die gehörig kundgemachten Reglements einer Pro⸗ vinzialfeuersozietät werden Vertragsinhalt auch dann, wenn der Versicherungsnehmer beim Abschluß eines Versicherungsvertrags von ihrem Inhalt keine Kenntnis hat. Doppelversicherung liegt 88; dann vor, wenn bei der Versicherung derselben Sache gegen dieselbe Gefahr bei mehreren Versicherern unter Ueberschreitung des Versicherungswertes die Entschädigungsverpflichtung des einen Ver⸗ sicherers ruht“ (E. RG. v. 25./X. 1910). „Zur Auslegung des § 8 VVG.“ (E. KG. v. 28./X. 1910). „Die Tätigkeit des Obmanns bei Sachverständigengutachten. Der Begriff der „offenbaren Unbillig⸗ keit’. Der Beginn der Anzeigepflicht bei der Einbruchdiebstahls⸗ versicherung“ (E. OLG. Colmar v. 25./XI. 1910). „Der Umfang der Anzeigepflicht des Versicherungsnehmers bei Schließung des Ver⸗ trags“ (zwei obergerichtliche Entscheidungen). Gesetzes, und Ver⸗ Verordnungswesen: Auszug aus den Ausführungsvorschriften zu dem sächsischen esetze vom 1. Juli 1910. Abänderung der Verwaltungs⸗ ordnung für die Immobiliarfeuerversicherungsanstalt der Fürstentümer Waldeck und Pyrmont. Statistik: Die Feuerversicherung in Oester⸗ reich 1906.

S 1

Land⸗ und Forstwirtschaft.

In der Zeit vom 14. bis 17. d. M. findet im Herrenhause zu Berlin die 39. Plenarversammlung des Deutschen Land⸗ wirtschaftsrats statt. Gegenstand der Beratungen werden sein: am 14. Februar: Maßnahmen für die Fleischversorgung der Be⸗ völkerung und die Stellungnahme der Städteverwaltungen zu den Anträgen des Deutschen Landwirtschaftsrats in derselben heit; die Ausführungsbestimmungen zum Viehseuchengesetz; die Frage, ob in der Ernährung der ländlichen Bevölkerung Deutschlands wesentliche Aenderungen stattgefunden haben; die 85 und Wege der landwirtschaftlichen Entwicklung unserer Kolonien; am 15. Februar: die deutschen Moore und ihre Bedeutung für die deutsche Volkswirtschaft; die Weiterbildung der Jugend nach dem Verlassen der Volksschule bis zum Eintritt bei der Truppe; die Ent⸗

E“ . 88

schuldung des landwirtschaftlich genutzten Grundbesitzes unter be⸗ sonderer Berücksichtigung der Entschuldungsaktion der Ostpreußischen Landschaft und ihrer bisherigen Ergebnisse; das ländliche Taxwesen bei Grundstücksbeleihungen; am 16. Februar: die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der deutschen Industrie und Landwirtschaft; Bedeutung und Organisation des landwirtschaftlichen Unter⸗ richts im Heere; der gegenwärtige Stand der geologisch⸗ agronomischen Aufnahmen in Deutschland und die Nutzbar⸗ machung derselben für die landwirtschaftliche Praxis; Fleisch⸗ versorgung und Fleischpreise in Frankreich; am Februar: das landwirtschaftliche Versuchs⸗ und Kontrollwesen in Deutschland und in seinen Kolonten; Gesetzentwurf, betreffend die Beseitigung von Tierkadavern; Bericht über die Tätigkeit des Ausschusses für Handels⸗ gebräuche und der Kommission für Gebräuche im Kartoffelhandel: a. Bedingungen für den Verkehr mit Handelsfuttermitteln, b. all⸗ gemeine Bestimmungen beim Handel mit chemischen Düngemitteln der Superphosphatindustrie, c. Gebräuche im Salpeterhandel, d. Ge⸗ schäftsbedingungen für den deutschen Kartoffelhandel; Bericht über die vom Reichsamt des Innern unterstützten e; Ein⸗ führung der Legitimierung ausländischer Arbeiter in allen Bundes⸗ . 5* 88 Saatenstand und Getreidehandel in Rußland.

8 Der Kaiserliche Generalkonsul in Odessa berichtet unterm 25. Januar d. J.: Während der ersten Woche des Berichtsmonats herrschte im Amtsbezirk milde Witterung; daran schloß sich mäßiger Frost, der noch jetzt anhält. In der letzten Woche siel ziemlich reichlich Schnee, der die Wintersaaten auch gegen stärkeren Frost schützen würde. Bisher sind die Wintersaaten, die sich stark ent⸗ wickelt hatten, ohne Schaden in den Winter gekommen. Seit Ein⸗ treten des Frostes sind die Wege besser Sern und haben eine Zu⸗ nahme der Zufuhren ermöglicht. Nach Ablauf der Feiertage erwartete man für die nächste Zeit noch größere Zufuhren, da die Vorräte im Innern groß sind. In den Hafenstädten des Schwarzen Meeres ist der Handel reger geworden. Das Angebot ist aber keineswegs dringend, demgegenüber bessert sich die Nachfrage vom Auslande.

Die Weltverschiffungen in Weizen waren bisher mäßig und haben erst in den letzten Wochen zugenommen, da nunmehr Argentinien mit größeren Verschiffungen begonnen hat. Die Beschaffenheit der argentinischen Ware soll vorzüglich sein. Unter dem Einfluß dieses Mitbewerbs findet der russische Weizen, soweit er von geringerer Be⸗ schaffenheit ist, nur schwer Unterkommen; die Verkäufer müssen weiter im Preise heruntergehen Im Auslande fehlt jede Spekulation, die Nachfragen beschränken sich vorläufig auf die Deckung des notwendigen Bedarfs. Für Rocgen keige sich zunächst größere Nachfrage. In den letzten Tagen sind die Käufer jedoch wieder zurückhaltender eworden. Der in Gerste bleibt anhaltend sehr lebhaft; ei der zunehmenden Nachfrage konnten die Preise nicht un⸗ erheblich anztehen. Schwimmende Partien und sofortige Abladungen bleiben bevorzugt. Für Lieferungen im Frühjahr sind die Käufer zurückhaltend; für spätere Termine folgt man der Preissteigerung nur zögernd. Ein großer Teil der verfügbaren Ware befindet sich in sesten Händen. En Angebot ist erst zum Frühjahr bei Eröffnung der Flußschiffahrt zu erwa ten. Der argentinische Mais hat infolge der Dürre stark gelitten und deshalb hat sich die Nachfrage nach europäischem Mais ganz bedeutend vergrößert. Der hier geernte e Mais ist jetzt von vorzüglicher Beschaffenheit; aber der russische Bauer hat seinen notwendigen Geldbedarf schon gedeckt und hält mit Zufuhren in Erwartung höherer Preise zurück. Jedenfalls steht in Mais auch

1 8 111“