in sei s ß allerdings sagen, V 1 Modernismus in seinem Wesen kennt, muß allerdin — Sains 11“ des katholischen Glaubenssystems, ic die. Crung. lagen des Christentums angreift und negiert; gegen die “ Zeitungen, Broschüren, Vereinen und Versammlungen be
ist, ich meine die Frage, die sich an den Modernisteneid knüpft. Meine Freunde meinen, daß die Forderung des Modernisteneides an sich dem religiösen Gebiete der katholischen Konfession angehört. Wir lassen es in diesem Augenblick dahingestellt sein, ob durch den Eid ein materielles Plus eingeführt worden ist;
„ 717 8 . 2 9 2 8 8 zwischen den gegenseitigen Konfessionsanschauungen, und es der Staat bedauern muß, daß diese Reibungsfläche 1n entstanden ist, ein so lebhaftes Interesse
Kirche zum Gegenstand hat. Erachtet es die katholische Kirche in ihrem kirchlichen und religiösen Interesse für notwendig, ihre Diener unter diesen Eid zu stellen, so ist das lediglich ihre eigene
rechts), so sehr ohne sein Verschulden
schlechtern —, auch über das Gebiet der konfessionellen Gefühl hinaus, von denen ich soeben gesprochen habe. Gleichwohl konnte der Herr Kultusminister bei
im Geg angesehene und einflußreiche Bischöfe “ 8 3 so schlüpfri B bes Lebensaufgaabe darin, gerade auf dem so schlüpfrigen Boden des
der kirchlich⸗staatlichen Grenzgebietes jeden Zusammenstoß zu vermeiden.
barkeit des Papstes so fragt es sich, ob der Eid etwas wesentlich Neues enthält. meine Freunde meinen, daß darüber kein Zweifel sein kann, Wirkung dieser mehr konfessionellen Regelung sich auf erstreckt, die die staatliche Aufsicht essen und auch die Interessen des nahe berühren, daß man vom vorübergehen kann. Durch die Einschränkung der Verordnung in d letzten Zeit, durch die Abstandnahme von der Forderung des Eid der Universitätsprofessoren ist allerdings schon eine Ei schränkung der Angelegenheit erfolgt. Aber trotzdem in bezug auf die Universitäten lichen, die in der staatlichen Verwaltung als Lehrer tätig sind, imm noch ein Teil von Funktionen übrig, bei denen man eine
anderen Teils der Bevölkerung
anden, als möglich — ob ich dahingestellt — annehmen abwarten, ob sich daraus ein Nachteil der staatlichen Beamten oder für die staatlichen Interesse ergibt. Alle meine Freunde sind darin einig, daß wir de Minister in dieser seiner Stellungnahme unterstützen werden. können es aber nicht für richtig halten, wenn s Seite von dem Minister und der Staatsverwaltung schon verlangt wird, daß sie ohne weiteres Personen, geleistet haben, von den Fakultäten fernhalten sollen, oder daß si
auch als
wahrscheinlich, muß.
Der für
Minister wi
solche Lehrer an staatlichen Anstalten, abgesehen vom Religionsunter⸗ lassen sollen.
richt, nicht auch in Deutsch und Geschichte unterrichten Das scheint uns zunächst wenigstens über das Ziel hinauszuschießen
denn dann würden allerdings die staatlichen katholischen Fakultäten Es ist aber auch ein
über kurz oder lang dem Aussterben geweiht sein. großes staatliches Interesse, daß die Erziehung der Geistlichen nich ohne Fühlung mit den staatlichen Institutionen bleibt. Es würde einen Nachteil für unser gesamtes staatliches Leben bedeuten, wenn man nich mit begründeten Tatsachen diesen Beschluß rechtfertigen kann. Be
züglich der Lehrer hat der Minister in der Kommission mit vollem Recht hervorgehoben, daß die Lehrer überhaupt nicht unterrichten staatlichen für sich nehmen. Anstalten
dürfen, was sie wollen, sondern daß dies Kontrolle unterliegt. Solange nicht erhebliche Nachteile ie staatlichen Interessen aus der Leistung des Eides
„ kann man abwarten und danach erst Stellung Es sind nicht nur katholische Lehrer, die an den über Deutsch und Geschichte unterrichten, sondern auch jüdische Lehrer, und daran hat noch niemand Anstoß genommen. Wenn die ganze Persönlichkeit des Lehrers in Betracht gezogen werden soll und man da in das Herz sehr vieler Lehrer Fiteinsebe wollte, würde man viel⸗ leicht finden, daß sie sehr weit abstehen von manchem, was für die staatlichen Interessen unbedingt notwendig ist. Wenn man diese Forderung weiter verfolgt, würden wir konsequent dazu ge⸗ langen, daß wir geradezu den Gesinnungen des Lehrers bis ins Innerste nachgehen, und dies wäre eine unmögliche Gesinnungs⸗ riecherei. Wir sind konsequente Leute, wir sagen: eins oder das andere. diese Forderung nicht konsequent durchführen wollen, so
der
Wenn wir ist der Standpunkt der Staatsverwaltung richtig, daß wir erst ab⸗ warten, ob sich wirklich Nachteile und Beeinträchtigungen ergeben. Wir tun dies deshalb, weil wir ein Verständnis für die ganz enorme Verantwortung haben, die gerade auf diesem Gebiet auch der Minister trägt. Denn jeder falsche Schritt, jedes Zuviel kann zu Konflikten führen, die wir im Interesse des konfessionellen Friedens bedauern. Deswegen glauben wir, klug und richtig und im Interesse des Volkes zu handeln, wenn wir diesen materiellen Standpunkt teilen. Es ist mir bekannt, daß auch aus den Kreisen der evan⸗ gelischen Bevölkerung heraus die Befürchtung ausgesprochen worden ist, daß evangelische Interessen eventuell gefährdet werden könnten. Darüber kann nicht der geringste Zweifel sein, daß, wenn sich dies er⸗ eben sollte, wir alle, einmütig wie wir sind, für diese gefährdeten Lr. e eintreten. Wir behalten ruhig Blut und warten ab.
ir werden es, wenn es dazu kommt, nicht daran fehlen lassen, diese Interessen zu schützen. Ich kann nicht umhin, namens meiner olitischen Freunde auszusprechen, daß verschiedentliche Kundgebungen betens der Kurie auf diesem schwierigen Grenzwege uns mit tiefem
Mißbehagen erfüllt haben. Meine politischen sreunoe sind Feinde eines
jeden Kulturkampfes und jeder kulturkämpferischen Stimmung, in dem Sinne, daß wir ein Eingreifen des Staats in die dem religiösen Gebiete vorbehaltenen Interessen verurteilen und aufs außerste ver⸗ meiden und vermieden zu sehen wünschen. Wir alle wollen mit unseren katholischen Mitbürgern in Frieden leben. Wir sind Wuns bewußt, daß wir mit ihnen auf demselben christlichen Boden stehen und auch darin übereinstimmen, daß wir den hohen Wert dessen anerkennen, daß die Erziehung der Geist⸗ lichen sich auch im Rahmen der staatlichen Einrichtungen vollzieht. Aber wenn das Ziel erreicht werden soll, dann ist eine vollkommene Kenntnis der preußischen und deutschen Verhältnisse und auch eine unbedingte Rücksichtnahme auf die Interessen, die wir in Preußen zu wahren haben, ganz unerläßlich erforderlich. Wir haben es zu unserem lebhaften Bedauern bereits im vorigen Jahre an dieser Stelle aus⸗ drücken müssen, daß das, was in der Borromäus⸗Enzyklika hervor⸗ getreten ist, als eine schwere Beeinträchtigung dieser Interessen an⸗ zusehen war. Wir hatten gehofft, daß die Zurückweisung dessen, was eschehen war, dazu dienen würde, eine größere Zurückhaltung auch eitens der Instanz, von der ich vorhin gesprochen hatte, zu erreichen. Aber wir haben uns nicht der Erkenntnis verschließen können, daß dieser Mahnung anscheinend nicht die Bedeutung beigemessen worden ist, die wir ihr gern beigelegt ge⸗ sehen hätten. Das hat uns um so mehr befremdet, als wir doch in unseren deutschen Bischöfen eine Instanz haben, die unsere Ver⸗ hältnisse kennt. Man kann doch unmöglich unsere preußischen Ver⸗ hältnisse in einem Atem mit denen Frankreichs und Italiens nennen. Wir haben gemischt konfessionelle Verhältnisse. Da darf man nicht Dinge machen, die die Konfessionen mit Mißtrauen gegen⸗ einander erfüllen, auf daß wir den Religionsfrieden erhalten, den, wie ich überzeugt bin, auch die Kurie erhalten will. Wir haben auch noch eine Gesandtschaft beim päpstlichen Stuhl. Ich habe allerdings die Empfindung, daß der Wert dieser Institution einigermaßen in Frage gestellt erscheint, wenn sie nicht zum Ausgleich und zur Verständigung benutzt wird, wozu sie doch in erster Linie bestimmt ist. Wir alle aber, die wir den Frieden wollen, können im Interesse dieses Friedens nur wüns en, daß eine der⸗ artige Praxis sich ändern möge. Wir wollen darüber keinen Zweifel lassen, daß, falls es nötig sein sollte, staatliche Interessen zu schützen, wir mit derselben Ruhe und derselben Besonnenheit, ohne jeden Schrecken, vorgehen werden. Die Staatsregierung kann da unserer Unterstützung sicher sein.
8 Präsident des Staatsministeriums, von Bethmann Hollweg:
Meine Herren! Ich will an die Ausführungen anknüpfen, die der Herr Vorredner am Schluß seiner Rede über die Dekrete gemacht hat, welche die Kurie in letzter Zeit erlassen hat. Man mag zu kirchlichen oder staatlichen Fragen so oder so stehen, man mag Protestant oder Katholik, man mag Freund des Staatskirchentums oder von Konkordaten oder der Trennung von Staat und Kirche sein, niemand wird leugnen können, daß durch diese Dekrete eine tiefe Be⸗ wegung in Deutschland entstanden ist. (Sehr richtig! links.) Sie hat ihren stärksten Anstoß erhalten durch die Bestimmungen über den Antimodernisteneid. Diese Bestimmungen berühren das Verhältnis des einzelnen Katholiken zu seiner Kirche und entziehen sich so ihrem
Reichskanzler Dr.
8 denn wenn man die Unfehl⸗ in katholischen Glaubenssachen allgemein
er daß die Gebiete und Mitwirkung, die Staatsinter⸗
staatlichen Standpunkt aus nicht daran
bleibt vereinzelten Fällen ergeben. Im ganzen sind Episkopat, niederer
Klerus und Laien einmütig in der Anerkennung der vollkommenen Zuständigkeit der Kurie, derartige kirchliche Anordnungen zu erlassen. Das ändert aber nichts daran, daß Bedenken darüber entstehen
und auf die Tätigkeit derjenigen Geist⸗
Wirkung dieser konfessionellen Regelung auf staatliche Interessen als bar. asse
die Interessen h.c. 1ö 8 ssen größere Berücksichtigung der besonderen Verhältnisse der christlichen Konfessionen in Deutschland sich erheben. Auf katholischer Seite muß ir von anderer jetzt die den Eid
Angelegenheit; ihr hineinzureden.
sich daraus
so ist in jedem Kulturlande ein unmittelbares 5 richtig!)
es Wenn ich zunächst auf unsere katholischen n⸗ sich ein Widerstand gegen die Anordnungen
Staatsinteresse.
Landsleute sehe, so der Kurie nur in g
er
können, ob es notwendig und zweckmäßig war, diese Dekrete
l Deutschland zu erlassen (sehr richtig!), und daß Wünsche auf e
man damit rechnen, daß die Bindung, welche im Antimodernisten Allerdings hat
will es meinerseits völlig dahingestellt sein
irgend etwas Neues enthält. Die Tatsache aber, daß in ihm grun
zwar auf die sakrosankte Eidesformel, gebracht worden sind, w nur zu geeignet, konfessionelle t. (Sehr richtig!)
und auf den weltlichen Unterricht aus, unseren höheren Herr Kultusminister in sprechen, die nach dem
von Kreise die
der Kommission Urteile mancher
von einer Minderung, die sogar den einmal gefährden könnte. richt an den Gymnasien zu teil wird, kann nicht unabhängig bleibe von den Auffassungen, mit denen die evangelische Bevölkerung den Antimodernisteneid gegenübertritt.
In allen diesen Beziehungen ist die Bewegung, welche bei un
Bestand
hat, von unmittelbarer Bedeutung für Staatseinrichtungen und fü Staatsinteressen. Ich betone dies mit voller Bestimmtheit, um e
praktischen Zusammenhängen, stimmungen niemals zur machen werde.
Ich bin in der Presse und in Gesprächen wohl der Ansicht be⸗ gegnet, der Gewissenszwang des Modernisteneides sei auch der Staat dagegen protestieren müsse. er sei mit Grundrechten der preußischen vereinbar. Das trifft natürlich nicht zu. licher werden will, der hat sich den
Kirche zu unterwerfen. Ob er Geistlicher seine Sache; niemand zwingt ihn dazu. begibt er sich eines Teiles seiner Freiheit, Verfassungsurkunde untersagt es, derartige Freiheitsbeschränkungen auszubedingen oder zu übernehmen, sie seien denn im Gesetze aus⸗ drücklich verboten. Das ist aber bei den Beschränkungen des Anti⸗ modernisteneides nicht der Fall. Der Staat würde also gar keinen gesetzlichen Titel haben, gegen den Eid zu protestieren. Rein um deswillen aber gegen ihn Verwahrung einzulegen, weil er pro⸗ testantischen Ueberzeugungen zuwiderläuft, wäre eine konfessionelle Gefühlspolitik, die niemals Aufgabe des Staates sein kann. (Sehr richtig!) So gewiß ich einem großen Teile der evangelischen Be⸗ völkerung aus dem Herzen sprechen würde, wenn ich derartigen konfessionellen Empfindungen Ausdruck gäbe, ebenso unzweifelhaft würde ich katholische Ueberzeugungen auf das tiefste verletzen und Gegenstände vor das Forum der Volksvertretung ziehen, für die ihr die Kompetenz fehlt. (Sehr richtig!) Ich beschränke mich streng auf die Wirkungen, welche in der vorliegenden Sache in bezug auf die Beziehungen des Staates zur Kirche hervorgerufen worden sind.
Neben den Bestimmungen über den Antimodernisteneid kommen noch die Bestimmungen über die Kommunion der Kinder und über die Amotio der Geistlichen in Betracht. Den Streit darüber, ob alle diese Dekrete rein innerkirchliche Angelegenheiten betreffen oder nicht, halte ich für völlig belanglos. Wesentlich ist lediglich, ob bei ihrer Ausführung das staatlich⸗kirchliche Grenzgebiet berührt wird, ob Konfliktsmöglichkeiten geschaffen werden, und ob sich diese verwirklichen. Daß und inwiefern dies beim Antimodernisteneid zutrifft, habe ich soeben ausgesprochen oder doch angedeutet. Bei der Kommunion der Kinder ergibt sich die Berührung ohne weiteres daraus, daß es sich um schulpflichtige Kinder handelt. Soll die Schulordnung nicht gestört werden, so müssen sich die kirchlichen Organe mit den staatlichen Schulbehörden gegenseitig verständigen.
Die Bestimmungen über die Amotio der Geistlichen sollen einer zweckmäßigen Verwaltung des geistlichen Amtes dienen. Sie berühren aber zugleich im Effekt das Patronatsrecht. (Sehr richtig!) können auch die Möglichkeit ergeben, daß vorhandenen nationalen Gegensätzen oder Agitationen ein unberechtigter Einfluß auf die Entfernung von Geistlichen und damit zugleich auf die Besetzung von Pfarrstellen eingeräumt wird. (Sehr richtig!) Und endlich kann sich nach den bekannten Bestimmungen des Gesetzes vom 12. Mai 1873 der Fall ergeben, daß die staatliche Mitwirkung bei der Entfernung eines amovierten Geistlichen verweigert werden muß.
Das werden die Fälle sein, in denen bei Ausführung der Dekrete Konflikte entstehen können.
Die Kurie hat es nicht für zweckmäßig angesehen, sich vor dem Erlaß dieser Dekrete mit uns darüber auszusprechen (hört, hört! links), wie etwaigen Konflikten vorgebeugt werden könnte. Fordern konnten wir das nicht. Aber es hätte dem Frieden gedient. (Sehr richtig! links und rechts.) Es hätte von vornherein Erregungen und
konfessionelle Empfindungen und Ver Grundlage politischer Entschließungen
Man hat sogar gemeint
Bedingungen werden
seiner
Sie
Inhalt nach einer Diskussion, welche das Verhältnis des Staates zur
1““
weder der Staat noch die evangelische Kirche haben Diese grundsätzliche Auffassung besagt aber nicht, daß der Staat über die Folgen hinwegsehen könnte und müßte, welche für das friedliche Nebeneinanderleben der Konfessionen ergeben. (Sehr richtig! rechts.) Dieses friedliche Nebeneinanderleben (Sehr
liegt, evangelischem Empfinden besonders fremd ist. (Sehr richtig!) diese Bindung, wie von katholischer Seite betont wird, e auch schon vor Einführung des Modernisteneides bestanden, und ich lassen, ob dieser Eid
legende Konfessionsunterschiede gewissermaßen auf eine Formel, und und Glaubensgegensätze neu zu beleben.
Ihre praktische Wirkung übt die Bewegung, die dadurch entstanden ist, auf die Stellung der katholischen Fakultäten bei den Universitäten den vereidete Geistliche an Schulen erteilen. Ganz zutreffend mußte der der Minderung katho⸗ lischen Fakultäten durch den Antimodernisteneid erfahren haben,
der Fakultäten Und auch die Wertung, welche dem Unter⸗
entstanden ist, ist die allgemeine Atmosphäre, die sich daraus gebildet
mit demselben Nachdruck auszusprechen, daß ich, abgesehen von diesen
so stark, daß
Verfassungsurkunde un⸗ Wer katholischer Geist⸗
will, ist Wird er es aber, so und kein Artikel unserer
ersten Lesung des Etats der Ansicht Ausdruck geben, d
von dem Antimodernisteneid ein
der Vereidigung dieser Personen ergeben. Der
unmittelbar dara
Eindruck erwecken, daß wir uns in dieser Annahme getäuscht habe (Sehr richtig!) Man hat sogar gemeint, dieser Brief sei eine direk
hat
anz (Sehr richtig!) Das ist nicht richtig. Der am 31. Dezember g
14. Januar hier gemacht sind. Und für Briefes ist nach den Erklärungen, ine habe, mit diesen Aeußerungen des Verbindung zu bringen.
Herrn Kultusministers nicht i
eid eignet war, die bestehende Erregung zu steigern (sehr richtig! minister ausgegangen war, als irrig erwiesen hat. Mit Recht hat man gefragt, welche Stellung
die Regierun gegenüber dieser Haltung der Kurie eingenommen hat.
ar Antimodernisteneid hervorgerufen worden ist, aufmerksam lassen; ich habe ihm die einzelnen Punkte bezeichnen lassen, wo Kon flikte keinen für Konflikte, die entstehen sollten,
Mitteln und Wegen zu Möglichkeit abgeschwächt Ausführung der Die Kurie davon entfernt n suchen, solche aber auch nicht voraussehe. in/ sekretär hat gleichzeitig diejenigen Personen Eide nicht herangezogen werden sollen.
Ich fürchte, daß die gewissermaßen optimistische Auffassung der
hat mir darauf geantwortet, daß sie
bezeichnet, welche zu dem
8
b werden könnten, zu weit geht. (Sehr richtig!) Sollte es 8 heiten, daß bei der weiteren Ausführung der Dekrete keine Zusammen⸗ stöße erfolgen, so würde ich der erste sein, der sich darüber freut. Wir werden aber in dieser Beziehung die weitere Entwicklung ab⸗ zuwarten haben.
Was speziell noch den Antimodernisteneid angeht, so ist inzwischen der bekannte Brief des Kardinal⸗Staatssekretärs an den Kardina
Kopp veröffentlicht worden. Es sind Meinungsverschiedenheiten darüber entstanden, ob dieser Brief eine Folge unserer „Vorstellungen bei der Kurie gewesen sei. Der Kultus⸗ minister hat diesen Zusammenhang in der Kommission festgestellt; der „Osservatore Romano“ und der „Corriere d'Italia“, beides Blätter, denen offiziöse Beziehungen zum Vatikan zugeschrieben werden, haben sich beeilt, in Abrede zu stellen, daß der Brief infolge unserer Vorstellungen geschrieben sei. (Hört, hört! links.) Demgegenüber stelle ich fest, daß der Kardinal⸗Staatssekretär dem Gesandten von Mühlberg am 14. Februar erklärt hat, daß er den von ihm am 10. Februar geschriebenen Brief an den Kardinal Kopp veröffentlicht habe infolge der Vorstellungen, die wir ihm am 8. Februar gemacht hätten. (Hört, hört! rechts.) Ich kann nicht einsehen, welchen Wert
die von den beiden italienischen Zeitungen beliebte Distinktion zwischen
dem Schreiben und dem Veröffentlichen des Briefes im vorliegenden
Falle haben soll. Sollte sie etwa darauf hinausgehen, nur ja keinen Glauben daran aufkommen zu lassen, daß Vorstellungen unsererseits bei der Kurie irgendeinen Erfolg haben könnten, so würde ich nicht glauben, daß das geeignet wäre, normale geschäftliche Beziehungen zu
fördern. (Hört, hört!) Namentlich, meine Herren, stellt der Brief an den Kardinal Kopp fest, daß wir in der Annahme, alle
Universitätsdozenten und Gymnasiallehrer sollten nicht zum Eide herangezogen werden, zu weit gegangen sind. Inhaltlich scheint mir
der Brief — ich will mich ganz vorsichtig ausdrücken — die Vor⸗
stellung abschwächen zu sollen, daß durch den Brief an den Kardinal
Fischer ein moralischer Druck auf die Universitätsdozenten zur frei⸗
willigen Ableistung des Eides habe ausgeübt werden sollen.
Zweifellos — der Kardinal⸗Sekretär hat das ausdrücklich Herrn von Mühlberg erklärt
Zweck, die durch den Brief an Kardinal Fischer erzeugte Erregung zu beschwichtigen. Die Kurie hat uns, entsprechend dem diplomatischen Brauch, ihre Erklärungen in mündlicher Form gegeben, nachdem auch wir unsere Vorstellungen in mündlicher und nicht in Notenform erhoben hatten.
Ich habe die Vorgänge im einzelnen geschildert, weil nur Kenntnis ein Urteil über die Gesamtsituation ermöglicht.
sich bewahr⸗
1
ihre
Maßnahmen der Kurie mit scharfen Gegenmaßregeln beantworten
Als solche sind genannt worden: Aufhebung der Fakultäten, Auf⸗ hebung des weltlichen Unterrichts durch die Gymnasiallehrer, Auf⸗ hebung auch unserer Gesandtschaft beim Vatikan. Sie wollen mir gestatten, daß ich auf diese letztere Frage hier eingehe, wiewohl sie, wie ich gehört zu haben glaube, beim Etat des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten besonders besprochen werden soll. Aber
sie hängt mit den hier zur Verhandlung stehenden Gegenständen so eng zusammen, daß ich nicht ganz über sie hinwegkommen kann. Wenn ich die Stimmung in Preußen und in Deutschland richtig
beurteile, so hat bei uns niemand Sehnsucht nach einem Kultur⸗
kampf. (Sehr richtig!) Beide Konfessionen sind bestrebt gewesen, friedlich miteinander auszukommen, und wo konfessionelle Gegen⸗ sätze einmal schärfer hervorgetreten sind, da hat, wie ich glaube, auf keiner Seite die Absicht vorgelegen, einen Kampf herauf⸗ zubeschwören.
Dieser Stimmung im Volke hat die Regierung durchweg Rechnung getragen, und ich habe keine Gelegenheit gehabt, zu beobachten,
Verstir mungen die Spitze abgebrochen, die die Atmosphäre ver⸗
daß der preußische Episkopat sich von anderen Absichten leiten ließe; 8
1X“ 8 1.“ 8 “ 8
und daß er einen Teil der Annahmen, von denen der Herr Kultus
d⸗ Meine Herren, ich habe durch unsern Gesandten beim Vatikan den Kardinal⸗Staatssekretär auf die Bewegung, welche durch den
aß
die Freilassung der Universitätsdozenten und der Gymnasiallehrer Anzeichen für den Wunsch der Kurie zu sein scheine, die Schwierigkeiten zu vermeiden, die sich gerade aus
uf
veröffentlichte Brief des Papstes an den Kardinal Fischer mußte den
üt te
Antwort auf die Rede des Herrn Kultusministers gewesen. Man hat in ihr eine gewollte Brüskierung der Regierung erblicken wollen.
es
schriebene Brief konnte keine Antwort auf Aeußerungen sein, die am auch die Veröffentlichung des die ich von der Kurie erhalten
Das ändert aber nichts daran, daß dieser Brief leider ge⸗
8 ,
g
8
machen
2
mit dem Staat eintreten könnten; ich habe auch der Kurie Zweifel darüber lassen können, daß ihr die Verantwortung allein zufällt (sehr richtig!), und daß, nachdem sie diese Dekrete ohne Fühlung, ohne jegliche Fühlung mit dem Staat erlassen hat, ihr auch allein die Aufgabe obliegt, nach suchen, wie die Folgen der Erregung nach werden können, und wie bei der weiteren Dekrete Kollisionen mit dem Staat zu vermeiden sind. weit sei, irgendwelche Konflikte mit dem Staate zu Der Kardinal⸗Staats⸗
Kurie, als ob alle Folgen der erzeugten Erregung wieder ganz ausgelöscht
verfolgte die Veröffentlichung des Briefes den
Nun ist gefordert worden, der Staat, die Regierung müsse die *
(Sehr wahr! rechts) Solche Vorsicht ist notwendig. (Sehr richtig! rechts.) Denn es kann sich immer nur um einen modus vivendi handeln. Aber wir hatten einen solchen Modus gefunden, und er war, wenn Sie sich von ihm ein Gesamtbild machen wenn Sie vereinzelten Vorkommnissen keine verallgemeinernde Bedeutung beilegen, ein friedlicher. (Sehr richtig! rechts.) Niemand 8 Deutschland — ich glaube, ich kann das b CCCöö gen — s6 irgendwie das Verlangen danach, daß dieser Zustand gestört werde.
Ebee Mathematik, im Griechischen und Lateinischen, vielleicht auch in
Wir wünschen nicht, daß uns von außen Steine in den Garten b geworfen werden. (Bravo! rechts.) - .“ kann finden, daß alle Maßregeln der Kurie 1 ä letzter Zeit diejenige Kenntnis und diejenige “ preußischen und die deutschen Verhältnisse zur Grund age ge 1 hätten, welche unentbehrlich ist, um den befriedigenden S un 8 dem wir leben, unversehrt zu erhalten. (Sehr richtig! und Bravo! rechts und links.) Nur so, meine Herren, kann ich eine i für manche Vorgänge der letzten Zeit finden. “ richtig 8 18 Papsft hat uns wiederholt versichert, daß ihm die CC1“ üng eines friedlichen Verhältnisses mit dem Staate 1e liege, und ich bin fest davon durchdrungen 2 de6 überzeugte Wunsch und Wille des Papstes ist. b Aber dieser Wille wird durchkreuzt (sehr richtig! bei den Nationalliberalen), wenn Enunziationen wie z. B. die der Borromäus⸗Enzyklika G oder wenn Dekrete wie die jetzigen erlassen werden, die in den Ver⸗ in Deutschland schwere Bedenken hervorrufen. (Sehr richtig! rechts und links.)
f F zurück⸗ Auf das Wirken z
welcher Kräfte dieser Widerspruch
ich nicht; ersuchen; i mden Wider⸗ che andere Mission aufheben. intersuchen; ich kann nur den Wid manche andere 2 b — eses Prinzip süha efstenen aber ih nuß auch n ist auch im vorliegenden Falle sachlich nicht absolut richtig. Die Gesandtschaft hat uns wiederholt gute Dienste . 1 muß ich allerdings, wie ich das bereits ausgeführt habe, daß in letzter Zeit die Kurie aus dem Bestehen der Gesandtschaft für die In⸗ formation über deutsche Verhältnisse nicht denjenigen Nuͤtzen gezogen hat, den ihr diese gern gewährt haben würde. (Lebhaftes Hört, hört! und Zustimmung.) ist 8be Mission eine unentbehrliche Voraussetzung für ihr 1 f lüstern ist, so k Geif Sollte si f die Dauer in Wegfall kommen, so würde Sh. iemand nach einem Kulturkampf lüstern ist, so kommt (Beifall.) Sollte sie auf die 1 kommen, so würde ich allerdings befürchten müssen, daß dadurch die Gegner der Ge⸗ sandtschaft eine nicht zu unterschätzende Unterstützung erfahren würden.
spruch feststellen. Aber ich muß auch mit diesem Widerspruch rechnen. Sehr wahr! ( “ 88 davon überzeugt sein, daß die von der G katholischen Stelle gewollte Kirchenpolitik darauf hinausliefe, Staa s⸗ rechte und staatliche Interessen zu übergehen, dann wãre die Stellung des Staates ganz einfach, dann hieße es: Kampf gegen Kampf. Sehr richtig! rechts.) trifft aber nicht zu. Und da auch in es vor allem darauf an, daß der Staat, daß die Regierung ihre Position sine ira wählt. “ Standpunkt ist meine Beurteilung der genannten s ic Maßregeln folgende: 8 die katholischen Fakultäten haben, sind die Ansichten geteilt. Auf der einen Seite wird die Meinung vertreten — und sie stützt sich auf sehr gewichtige Stimmen —, daß es nur von Vorteil sein kann, wenn die heranwachsende katholische Geistlich⸗ keit ihre Vorbildung auf Instituten empfängt, denen Luft Licht ebenso zuströmt wie den anderen Fakultäten. (Sehr E und links.) Man hat nicht immer diese Ansicht vertreten. e“ hat beispielsweise im Jahre 1887 Zweifel an ihr geäußert auf Grund der Beobachtung, die er gemacht hatte, daß während ö6“ kampfes die schärfsten und bittersten Gegner des Staates “ Geistlichen gewesen seien, welche ihre Vorbildung auf Universitäten und nicht auf Seminarien empfangen hatten. Aber, meine Herren, diese Beobachtung ist für unsere heutigen Verhältnisse nicht mehr maßgebend (sehr richtig!), und ich Ansicht, daß man den Wert der katholischen Fakultäten 8 3s. Weise unterschätzen soll. Ich gehe aber noch weiter, meine Herre n, ich meine, wenn es sich jetzt darum handelt, ob man die e Fakultäten bestehen lassen oder aufheben soll, so muß man b. Frage anders stellen, man muß fragen: welches Interesse würde der Staat daran haben, Institutionen, welche bestehen und welche uns ö irgendeinen Schaden zufügen, aufzuheben? Eine solche Notwendig 1 kann ich in keiner Weise erkennen. Die katholischen Studenten werden ebensogut wie bisher so auch nach der Einführung des Antimodernisteneides ihre Vorbildung auf den katholischen Fakultäten finden können. Der Staat wird niemals für sich in irgendeiner Form die Befugnis beanspruchen, zu bestimmen, 8 und mit welcher Bindung den katholischen Studenten ö vor⸗ getragen werden sollen. Das ist nicht Sache des “ “ sich die katholischen Fakultäten — und das ist mein Wunsch — ei den Lehrern und bei den Schülern und im Gesamtorganismus der Universitäten diejenige Wertung, welche die natürliche Vorbedingung für ihre Existenz ist, dann werden sie weiter mit Nutzen für die katholische Bevölkerung und mit Nutzen für den Staat fortbestehen. Sollten sie — was ich nicht wünsche — diese Wertung verlieren, dann werden sie von selber absterben. Aber irgendein Interesse des Staates, nun mit einem Schlage und ohne die weitere Entwicklung diese Fakultäten zu beseitigen und damit d katholische 89 völkerung in ihren Wünschen und Bedürfnissen, die ebenso zu berück⸗ sichtigen sind, wie die 11“ 8 schädigen, dazu sehe ich keine Ve . (Sehr richtig! rechts. 1 ““ es sich bei dem weltlichen Unterricht an Gymnasien. In Baden soll er abgeschafft werden, uünt man verlangt, daß wir in Preußen diesem Vorgehen fesge sollen. Meine Herren, ich habe Verständnis für die Auf⸗ fassung, welche in manchen Kreisen herrscht, daß es Gymnasien den Unterricht im Deutschen und in der Geschich er. sonen zu übertragen, die in ihrer Lehrtäͤtigkett durch den 6 modernisteneid jedenfalls enger gebunden sind als Lehrer, welche diesen FEid ni eleistet haben. 8— 88 u Herren, es handelt sich doch darum: soll nun dieser Unterricht mit einem Schlage beseitigt werden? Wir könnten d das nur tun, wenn eine zwingende Notwendigkeit dazu vorläge, 88 die ist nicht gegeben; denn ich halte es nicht für ausgeschlossen, 8. Lehrer, die bisher zur vollen Zufriedenheit der E en Unterricht in profanen Fächern erteilt haben, dies auch nach Leif t des Antimodernisteneides tun können. (Sehr richtig!) lich müssen dann auch in Zukunft die allgemeinen und 8 Bedürfnisse der Schule erfüllt werden. Darum muß die verwaltung über die Erfüllung dieser Bedingungen wachen, wie dies der Herr Kultusminister bereits in der Kommission ausgeführt hat. Unzweifelhaft bildet gerade diese Frage eine neue und be⸗
den
hat er, diese Reibungsfläche, soweit es an ihm liegt, zu beseitigen.
Herrn Kultusminister völlig einer Meinung — in Zukunft gezwungen sehen, in der Regel darauf Verzicht zu leisten, Geistlichen, welche den Eid geleistet haben, an Gymnasien Unterricht zum Beispiel im Deutschen, in der Geschichte neu zu übertragen. Freikonservativen und Nationalliberalen.) d e exemplifikatorisch aus; denn niemand wird irgendein Bedenken darin
Staatsämter in Zukunft eine gewisse Zurückhaltung üben müssen. (Erneutes Hört, hört!)
Bedeutung des Antimodernisteneides irgendwie ein. — 8 wünscht es lediglich zu vermeiden, daß den Gegensätzen, die nun ein⸗ mal hervorgerufen sind, neue Nahrung zuͤgeführt werde.
rdnetenhaus wiederholt beschäftigt. h b d “ ihrer Geschichte ins Gedächtnis zurückzurufen; ich will nur das eine hervorheben: Bismarck, der sie aufgehoben hatte, hielt es für zweckmäßig und nützlich, sie wieder “ 1 Tatsache sollte auch für ihre Gegner nicht ohne Bedeutung bleiben. Gegen die Gesandtschaft wird E 88 8
Begrü fi b ie abe 8 daß es ihr ni — isei und gelinge, — hältnissen anderer Staaten ihre Begründung finden mögen, die aber A4A“ 8 sind, oder Maßnahmen herbeizuführen, die unsere Wünsche befriedigen. Meine Herren, wenn 198 diesem Prinzip gehandelt werden sollte, dann müßten wir leider noch
1 S in ich mit dem Darum wird sich der Staat — auch darin bin ich mit
(Hört, hört! bei den Ich drücke mich absichtlich nden, derartigen Personen auch weiter den Unterricht in der riechischer, römischer und assyrischer Geschichte zu übertragen. In
hnlicher Weise wird der Staat auch bei der Uebertragung anderer
Meine Herren, ich greife damit in keiner Weise in die theologische 8 Der Staat
Mei erren, die Gesandtschaft beim Vatikan hat das Ab üte ie vrengee h Ich brauche Ihnen nicht die
Diese
(Heiterkeit.) Aber dieses Prinzip
Zugeben
Völlige Reziprozität ist aber gerade bei dieser
(Sehr richtig! und Hört, hört! links und bei den C Im gegenwärtigen Augenblicke diese Konsequenz zu ziehen, nicht im Staatsinteresse liegen und würde auch in ganz unnötiger Weise die Wünsche des überwiegenden Teiles unserer katholischen Bevölkerung nach der Aufrechterhaltung dieser Gesandtschaft un⸗ iedigt lassen. ich bin bestrebt gewesen, die Lage, 8 65 Sü versetzt worden sind, unbefangen zu schildern, so lebhaft es 8 88 gierung beklagt, daß sie bei manchen Maßnahmen der Kurie nich diejenige Berücksichtigung unserer Verhältnisse zu finden u welche notwendig ist, um die von uns allen aufrichtig gewünschte Er⸗ haltung friedlicher Verhältnisse zwischen Staat und Kirche zu garantieren, ebenso ist es ihre Pflicht, ihrerseits alles zu vermeiden, was ihr den Vorwurf des ab irato eintragen könnte. Nur mit kühlem Kopfe können wir ohne eigene ah über die gegenwärtigen Zustände hinwegkommen, die ich b- den per⸗ sönlichen, dem Frieden Dispositionen des Papstes als vorübe nde ansehen möchte. o“ 8 Buche der deutschen Geschichte zeugt davon, welche Verantwortung derjenige auf sich lädt, der, ö liche Nebeneinanderleben der Konfessionen zu fördern, den Grund zum Streite legt. (Sehr richtig! rechts.) 1 166“
Die Güter, die den Einsatz bilden, sind zu hoch, meine Herren, als daß wir in dem Aufwallen von Leidenschaften oder 88 Ein⸗ gebung von Tagesmeinungen darum spielen könnten. Brübn von irgendeinem Kampfe, so gilt von dem Kult en. “ Achivi. (Sehr richtig!) Die Vorstellung, daß die Regierung von irgendeiner ernsten Auseinandersetzung mit Rom aus Rücksicht 2 die politische Stellung des Zentrums zurückwiche, ist kleinli h. Dieser Vorwurf mag in Deutschland populär sein, und ihm ist 5. kaum irgendein preußischer Staatsmann entgangen, auch nicht vee größter Staatsmann, auch Bismarck nicht. Und doch hat gerade dieser Bismarck nach dem Kulturkampf seinen Frieden 12 schlossen, in einer Zeit, wo er mit dem Zentrum in bitterer Fehd
ehr wahr! rechts.) 8 “ alle Parteien werden dem 1““ größeren Dienst leisten können, als wenn auch aus “ klar hervorgeht, daß es uns allen um Aufrechterhaltung des sgeeae zu tun ist, und daß wir alle den Wunsch hegen: e“ Staat möge diesen Frieden wahren, solange es ohne eine Minderung seiner wesentlichen Interessen und seiner Würde geschehen kann. (Lebhafter Beifall.)
Abg. Dr. Dittrich (Zentr.): Die Unterrichtsverwaltung „ großen Aufgaben der Gehaltsaufbesserung für Geehc 8 lehrer und Volksschullehrer zu einem befriedigenden Abs luß ge 8 t. Hertnenß nates Rte Z⸗sei ne ürr. MIkN¶. wohltuend heführt e. Masn muß sich eicate Vb daß diese Bestrebungen nicht schon läͤngft 8- Angriff ge. nommen sind; aus dem Ministerialerlaß vom 1 1 geht ja hervor, wie notwenig und wichtig diese Fürsorge 1 5 Zeit vom 14. bis 18. Lebensjahre, wo die Jugend von sämtlichen Au or täten, der Schule, Familie und Kirche losgelöst und schlimmen inneren und äußeren Gefahren ausgesetzt ist. hat sich hauptsächlich über den
nahmen, repressive und präventive, in Aussicht gestellt.
vielseitigen Besorgnisse, die sich an
geschlagen hat. Gerade in Frankreich und Italien
Der Ministerpräsident Antimodernisteneid ausgelassen und von der Bewegung gesprochen, h sich ,B e. Maßnahme bemächtigt hat; ja 8 Nas⸗ an, daß er die Frage maßvoll behandelt hat, ich werde mich auf den gleichen Standpunkt stellen und hoffe, daß es mir gelingen wird, die d das Vorgehen der Kurie geknüpft haben, zu beseitigen oder doch auf ein Minimum z reduzieren. s Modernismus ist eine Bewegung, welche sich in Anlehnung an 8 Kantsche Philosophie in E. — deechc Italien eingedr ist, ja auch nach Süddeutschlan 1 Ule Italien eingedrungen ist, ja auch nach ee
. ischen Ki Charakter an⸗ Strö nnerhalb der katholischen Kirche einen Chara n. “ dem Urteile des Papstes die Existenz des
Agitation hat der Papst Gegenmaßregeln ergriffen und den Anti
modernisteneid gefordert 8 inen L Glesee sammenfaßt und einige Maßnahmen 1 8 Tcr vlche Hens bösche⸗ Stuhl für nötig hält, um die Gefahr für den Bestang 11 Kirche speziell in Italien zu beseitigen. Diese M. 1 girc⸗ “ fremdartig vorgekommen, weil ge. 5 moher. .—˙—–˙0 — uns bewußt waren, daß wenigstens — schla Strömungen keinen Boden haben. Die “ Stuhl ergriffenen scharfen Maßregeln kennzeichnen 18 Gefahr, den Ernst der Situation. Dieser Eid for 88 2 belch. einmal die Verpflichtung zu gewissen dogmatischen Le ren, 25 der Modernismus angegriffen hat, dann die u. 9 8 8. diszipliären Maßregeln. Der erste Teil nheth Nenes, er reo gücholst kanm sche saßlen Fe des Ge denen Auffassung. Jeder Katholik kann den e Teil des Eide 1 zweite Teil ist unbedenklich. Die “ sind nur deshalb angegriffen worden, weil sie tsungehlich hen das staatliche Gebiet eingreifen und in den 1 nee Betrieb der Universitäten, in das staatliche Ge 8* in als viele katholische Geistliche auch A sinh. Die Kurie hat aber damit, daß sie die Professoren, die W“ lichen Funktionen ausüben, von dem Eide entbunden hat, ö5 . bewiesen, daß sie Konflikte mit dem Staate vermeiden wo 25 es züglich der später anzustellenden Professoren 85 kaän Schwierigkeiten, weil der Antimodernisteneid nichts enthä t. 88 schon bisher alle Katholiken verteidigt haben. .. theologischen Professoren in ihren Erklärungen aus rüch ich betont. Durch den Eid wird die freie Forschung und der I fe Betrieb der Universitäten nicht gefährdet. Der Minif enischat eine Umfrage gehalten, und ein chervorragender vangeg scher Kirchenrechtslehrer und ein 5SSe “ 1g logie haben die Frage, ob der 1 68 f soren neue Bindungen auferlegt, einfach verneint. Der Minister sel hat “ berls,e er hat hervorgehoben, daß nö Fefaleten. Resses e git er g äh tten Kns . hätten, die katholischen Geistli szubilden. D. 8 “ Press Teil gefolgert, daß der Minister den nich wif hresse dum ven gef katholisch⸗theologischen “ ö Ich glaube, mit Unrecht. Es wäre sehr wertvo 1 Professorenkreisen. eine gewisse Beunr. higung öö Träfe die 2 ung eines Teils der Presse zu, dann wären Worie üg Llüffacung eine Herabsetzung der Bedeutung Die Universitäten de mehen der ““ eöö ie Aufgabe wissenschaftlicher Forschung. 2 ser G dih nücholischen Fakultäten, Preußens ö“ In den neuen Statuten der Universität Münster ist . 2 “ ortführung der wissenschaftlichen Arbeit nicht stärker “ Vielleicht hat der Minister P. gedacht. gar dee.e. feges 5 freie Forschung betrifft, so will ich zunächst konstatieren, daß 1 88n 81 Voruntsetuag ckestc d e sc. S. Betriebe längst verschwunden ist. Jedes Wissensgebiet eine E“ natürlich u“ benlagis ⸗ “ wesch. heologische, soweit es auf dem Bode 8 iven Ch deh,a. Jedenfalls sind die evangelischen den Inhalt der Heiligen Schrift gebunden. Ebenso un ist der Vorwurf gegen die Methode der katholischen Fn u 8 Döllinger und Janssen sind der Reformation gerecht gewor hen, eb5 ich muß anerkennen, daß auch Leute wie Harnack 1 bet 1 Leben des Katholizismus einzudringen sich S” 1 ) eveas Ist es denn so bodenlos unwissentschaftlich, wenn der 1 imo W fordert, man solle die Forschung nicht ohne Rücksich 88 a 8. 8 lische 1 “M“ 8 Fnne, 1b“ B Forschung ohne jede Rücksicht auf die religiösen Dinge 8 ““ hat durchaus nichts mit der Geschichte, 1“ Literatur zu tun, sodaß also auch der Geistliche „ “ ist, diese Gebiete nach der ihm eigenen Methode zu be⸗ zande ahe as erste Gesetz der Geschichtschreibung ist, daß sie iCh 2 sagen wagt und nichts Wahres zu sagen eH; ha 5 . gesagt; er verlangt also volle und ganze Objektivitä . 8 188 1 ihm dekretierte das Vatikanische Konzil, daß die Kir 8 Sü 89 Einspruch dagegen erhebe, daß die weltlichen Wissenschaf 9. 1 ihrem Gebiete, ihre eigenen Grundsätze und Methoden 85 F g- Wissenschaft sei nicht verpflichtet, von außen, E1“” venh Offenbarung der Kirche, etwas aufzunehmen, wozu urch Pe folgung ihrer eigenen Regeln gelange. Glauben Sie denn -. daß Pius X., der überall in den Spuren seines Vergngens Pand 2. sich mit ihm und dem Vatikanischen Konzil in Wider d. seßcn würde? Zu meinem Bedauern hat der Metist 8.n Möglichkeiten angedeutet, die hinsichtlich der Se * u .8. aus Anlaß der Antimodernismus⸗Enzpklika sich erge 18 18. v8s 8. sind der Meinung, daß es jeder Kirche überlassen 8 vnn mu 2. Maßnahmen zu treffen, welche sie zur Erhaltung ihrer Le re hält. Aber gerade aus diesem Anlaß begegnet man unß dr vnn. im Lande und zum Teil auch hier im Hause mit Mißtr 3 Ueberwinden Sie dieses Mißtrauen; fassen Sie Ver rauen zu 28* Sie sind da, und wir 1“ da, wir uns geg seiti re Ueberzeugung respe 81 1 fei, ö Ich werde dem Kollegen Dittrich nicht in allen “ b dich nich nicht den . aussetzen will, mich auf innerkirchliches G. zer 5, dirche z bven. Ich möchte der Freude meiner politischen Fecen. das er Nashens geben, daß der meertste eh und Minister des Aeußern doch in vielfacher Hinsicht eine Ste dag. nahme in dieser schwierigen Materie gefunden hat, befriedist had2e ehante ce rt, ggche de 87 ... schlossen habe, pro futuro diejenigen, die den Moder sic, eac mle “ in Deutsch und 8v nicht 88 zuzulassen. (Zuruf im Zentrum; Leider!) Sie sagen leider, 8 1 18 nicht leider. Meine politischen Freunde haben schon in e. 2 1 kommission diese Fordenung b Seö d0 8 Zei hat damals diese Forderung mit den Worten beg Naiv Feittungen k 8. “ Sie dem Ministerpräsidenten durch die katholische Presse das Urteil gesprochen. Damals veing Ringegen uns, jetzt aber gegen den Minister des Aeußern und 8 8 25—2 ine S ng einnimmt, die we er das hinausgeht, wo er. 4. konservativen Partei hier e. bat; Den eine derartige geezem “ 8 we⸗ die Regierung eher aufgestanden, e 3, die konserve 8 8 freue f weiter, daß der Ministerpräsident ö Nhece die ““ ist, und bei aller Milde und die diese Materie erfordert, einen Ton von “ i. * vermissen lassen, ohne den wir immer unter te 89 1.s Er hat ihn nicht vermissen lassen, besonders nach ve, ic ung sie daß er ausdrücklich erklärt hat, er habe die hie 898 daß dadurch, daß die Kurie auf diesem schwierigen ze iete ein erii. 88 ohne “ mit der vofgegebgen benag sden dee Verantwortung dafür trage, und das sie allein do — set, enn: a), weil wir uns über; onfes en den freuen. ’“ im Zentrum.) Ihr Lachen beweist Sh, nicht mit der nötigen Objektivität an “ leallan (Lachen im Zentrum) — 8, 5. 8 1 82 im Auftrage meiner Freunde z ären, 2 — ber C““ dieser Frage alles ausscheidet, was uns 8 8 in einen Kulturkampf hineinführen könnte. (Wieder⸗ bogftes. Lachen im Zentrum.) Glauben Sie 27 8 vees. Sie es nicht. Wir stehen jedenfalls hier als ehrliche Männer und
genommen, der nach
2 „ 8 522 „ 7 94 7 jc ¹ klagenswerte Reibungsfläche zwischen Staat und Kirche (sehr richtig
41 F. 8 “
Katholizismus in den Ländern zu gefährden, in Frage zu stellen schien
¹ L dürfen erwarten, daß Sie das, was wir sagen, auch glauben. Wenn